Bergsteiger 08/11 Aktuell Diese Seite wird betreut von + Umwelt-Ticker + + + Kurt Diemberger for President Der berühmte Alpinist nimmt die Nominierung von Mountain Wilderness International an »AlpinistInnen der Welt schützen die Berge« – seit den Anfängen von Mountain Wilderness International setzen sich berühmte Bergsteiger für den Schutz der hochalpinen Wildnis ein. So wurde die heute in acht Ländern vertretene Umweltschutzorganisation Reinhold Messner und Sir Edmund Hillary mitgegründet. Diese ehrenvolle Tradition wird nun von dem Österreicher Kurt Diemberger fortgesetzt. Im April 2011 nomiDer neue Präsident Kurt Diemberger mit Karin Lankes nierte das »Mountain Wilderness und Gotlind Blechschmid von MW Deutschland Executive Board« den 79-jährigen Österreicher einstimmig für die nicht nur symbolisch wichtige Position des Ehrenpräsidenten. Anfang Mai nahm der berühmte Alpinist und langjährige MW Garant diese Nominierung mit folgenden Worten an: »Ich bin tief bewegt über diese Entscheidung und nehme die Ernennung natürlich mit großem Vergnügen und Befriedigung an. Viele Jahre haben uns zusammengeschweißt, um den natürlichen Zustand von Gebirgszügen über die ganze Welt hinweg zu schützen. Ich erinnere mich an viele Aktionen, an den Kampf für die Picos d‘Europa vor etlichen Jahren, später für das Gebiet von Atxarte, nicht zuletzt für den Bosco del Cansiglio in Italien. Nur ›by fair means‹ und mit gebührendem Respekt für die größten Gebirge auf der Erde und deren Bevölkerungen sollten wir uns in den Bergen bewegen.« Zwischen 1956 und 1958 gelangen Diemberger neben der Durchsteigung der Schaumrolle an der Königsspitze die drei großen Nordwände der Alpen: Eiger-Nordwand, Matterhorn-Nordwand und Walkerpfeiler der Grandes-Jorasses-Nordwand. 1958 stieg er über den gesamten Peutereygrat auf den Mont Blanc. Seinen größten alpinistischen Ruhm erlangte der Österreicher aber im Himalaya: Kurt Diemberger ist neben Hermann Buhl der einzige Mensch, der zwei Achtausender (Broad Peak im Jahr 1957 und Dhaulagiri im Jahr 1960) erstbestiegen hat. Im Jahr 1984 stand er erneut auf dem Gipfel des Broad Peak, diesmal zusammen mit seiner damaligen Partnerin Julie Tullis; mit Tullis erreichte er am 4. August 1986 schließlich auch den Gipfel des K2. –mp– Knappe Entscheidung Der Bund Naturschutz wertet den Ausgang des Bürgerentscheides zur Olympiade 2018 als Erfolg. »Das knappe Ergebnis ist auch angesichts des massiven Einsatzes von Geld und Personal der Olympia-Befürworter und der Ansprüche des IOC ein Dämpfer für die Bewerbung«, so Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BN. »Immerhin waren fast 50% der GarmischPartenkirchener für den Bürgerentscheid der Olympiagegner. Damit ist die Zustimmungsrate für das IOC sicher deutlich zu gering.« Vernetzte Lebensräume Acht Regionen in den Alpen sind besonders engagiert, wenn es darum geht, Lebensräume von Tieren und Pflanzen auch außerhalb von Schutzgebieten zu vernetzen. Dazu gehören unter anderem die Gebiete rund um die beiden Nationalparks Mercantour (F) und Alpi Marittime (I) und das »Rhätische Dreieck« zwischen Italien, Schweiz und Österreich. Die Umweltminister der Alpenstaaten haben acht Pilotregionen dieses Jahr für ihr Engagement prämiert; Infos unter www.cipra.org Gemeinsame Berglandwirtschaft Die Minister der Alpenstaaten haben Mitte April auf der Internationalen Berggebietskonferenz in Oberammergau (D) eine Erklärung zur gemeinsamen Agrarpolitik verfasst. Deutschland, Italien, Slowenien, Frankreich, Österreich und die Schweiz vertreten darin das Prinzip »Schutz durch Nutzung«. Nur durch eine aktive Bewirtschaftung könne Brauchtum und Handwerk erhalten, ein Beitrag zum Tourismus geleistet und eine Mindestbesiedlung gesichert werden; Infos unter www.cipra.org Kommentar: Eine große Ehre Auch wir von Mountain Wilderness Deutschland freuen uns sehr, dass dieser alpinistisch herausragende und menschlich sehr sympathische Bergsteiger unserem Verein international vorsteht. Kurt Diemberger ist seit vielen Jahren ein MountainWilderness-Garant, der nicht nur »seinen Namen für den Verein hergibt«, sondern sich selbst aktiv an vielen Aktionen beteiligte. Gerade diese aktive Vorbildfunktion von bedeutenden Alpinisten ist ein wichtiges Markenzeichen von Mountain Wilderness International. Auch wenn unsere Organisation im Vergleich zu den großen Alpenvereinen bezüglich der Mitgliederzahlen klein ist, so stehen doch die berühmtesten Bergsteiger der Welt fest an unserer Seite. Michael Pröttel 18 Bergsteiger 08 ⁄11 Schutz der Bergregionen durch Nutzung