Trias: Enders Homöopathie für Kinder

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Dr. med. Norbert Enders
Was ist im Akutfall sofort wirksam, kurbelt die Selbstheilungskräfte von Kindern an, ist kostengünstig und
hat keine Nebenwirkungen? Homöopathie ist bei kindertypischen Beschwerden und Krankheiten, aber auch
in schwierigen Entwicklungsphasen einfach ideal.
Dr. Norbert Enders, einer der großen Homöopathen,
erläutert Schritt für Schritt alles Wichtige, damit Sie Ihr
Kind fachkundig homöopathisch behandeln können:
쮿 Die 12 wichtigsten Kinder-Arzneien
쮿 Die 90 häufigsten Symptome und Krankheiten
von A–Z
쮿 Mit verständlichen Übersichtstabellen schnell und
sicher zum richtigen Mittel
So tun Sie nur das Beste für die seelische und körperliche Gesundheit Ihres Kindes!
Enders Homöopathie für Kinder
Stark und geschützt
durch die Kindheit
Enders
für Kinder
ISBN 978-3-8304-6723-6
www.trias-verlag.de
Enders
Enders Homöopathie für Kinder
1
Dr. med. Norbert Enders studierte Medizin in
Heidelberg, Lausanne und Tübingen. Nach seinem Studium übte er den Arztberuf etwa zehn
Jahre lang aus. Beschränkt auf die Möglichkeiten der Schulmedizin konnte Dr. Enders seine persönlichen Vorstellungen vom Arzt-Sein
nicht verwirklichen. Als ewig Suchender ging
er deshalb zunächst zum humanitären Dienst
in den Fernen Osten, später zum Studium
und zur Lehre der ethnischen Medizin nach
Mittelamerika.
Nach zehnjähriger Kreuzfahrt fand Dr. Enders
seine Bestimmung in der Begegnung mit
der Homöopathie. Er studierte das Fach an
der Wiener Schule unter Professor Dr. med.
­Mathias Dorcsi, dessen langjähriger Schüler
und Freund er war.
Seit 30 Jahren praktiziert Dr. Enders erfolgreich in eigener Praxis und widmet sich
außerdem der Lehre und Ausbildung von
Laien und Ärzten sowie der volkstümlichen
Verbreitung der Homöopathie. Zu diesem
Zweck hat er zahlreiche Bücher geschrieben.
Zur Jahrtausendwende hat Dr. Enders seine
Praxis nach Frankreich verlegt, wo er auch an
neuen Projekten arbeitet.
Dr. med. Norbert Enders
Enders
Homöopathie
für Kinder
Inhalt
Kapitel
1·2·3
Einleitung
Homöopathie ist für Kinder
besonders gut geeignet Wie wird Homöopathie am besten
angewandt?
Unsere Kinder heute
Das natürliche Kind
Arzneibilder – Kinderbilder Anacardium Belladonna
Bufo Calcium carbonicum Carcinosinum Cicuta virosa 4
Was ist Homöopathie? Die homöopathische Arznei Krankheit – eine Chance, sein Kind
besser zu verstehen
Grenzen der elterlichen Behandlung 18
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Das entgleiste Kind
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Hyoscyamus Lac caninum Magnesium carbonicum Natrium muriaticum
Tuberculinum bovinum Veratrum album 45
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Inhalt
Das kranke
Kind
4
Allgemeines
Allergie
Heuasthma
Heuschnupfen
Nahrungsallergie
Nesselsucht
Entwicklung (Gedeihen, Reifen) Geburtstrauma
Sauberwerden
Sprache
Wachstum
Fieber
Erkältungen
(Grippe, Unterkühlung)
Impfungen Komplikationen bei Impfungen
Kinderkrankheiten
Keuchhusten
Masern
Mumps
Röteln
Scharlach
Windpocken
Ohnmacht
Blasse Ohnmacht
Rote Ohnmacht
Reisekrankheit
Röntgen Fruchtwasseruntersuchungen
Ultraschall
Überanstrengung
Verbrennungen
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Verbrühen der Zunge
Vergiftungen
Verletzungen
Blasenlaufen
Blaues Auge
Bluterguss
Gehirnerschütterung
Knochenverletzung
Nervenverletzung
Verstauchung
Wundverletzung
Wunden mit Eiterbildung
Kopf
Gehirnerschütterung
Hitzschlag
Kopfschmerzen Migräne
Schulkopfschmerz
Schwindel (Kreislaufschwäche)
Augen
Entzündungen
Schielen
Ohren
Mittelohrentzündung
Tubenkatarrh
Mund
Lippenherpes (Herpes labialis)
Mundfäule / Soor Zähne
Karies
Zähneknirschen Zahnen
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Inhalt
Zahnfistel
Zahnschmerzen
Zahnziehen
Läuse Einleitende Kur
Komplikationen
Atemwege
Nase
Nasenbluten
Nebenhöhlen
Schnupfen
Hals
Halsschmerzen
Heiserkeit
Mandelentzündung
Bronchien
Asthma
Bronchitis
Husten
Bellhusten
Chronischer Husten
Erkältungshusten Kitzelhusten
Krampfhusten
Krupphusten
Lungenentzündung
Rippenfellentzündung
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Verdauungswege
Appetitstörung Vermehrter Appetit
Verminderter Appetit
Bauchkoliken
Blähkoliken
Dreimonatskoliken
Nabelkolik Blinddarm Akute Blinddarmentzündung
Blinddarmreizung
Durchfall Akuter Durchfall
Erbrechen
Bei Säuglingen Bei Kleinkindern
Nervöses Erbrechen
Verdorbener Magen
Harnwege
Blasenentzündung
Nierenentzündung
Pförtnerkrampf
Schluckauf
Verstopfung
Krampfhaft, mit Drang
Ohne Krampf, ohne Drang
Säuglinge
Wurmbefall
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163
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174
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Inhalt
Haut
Eitergrind (Impetigo)
Ekzeme Neurodermitis
Windeldermatitis
Insektenstiche Pilzbefall
Fußpilz
Sonnenallergie
Sonnenbrand
Warzen Zeckenbisse
Blutvergiftung
Schlaf
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182
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Bettnässen
Einschlafen
Durchschlafstörungen
Schläfrigkeit vormittags
Schlafstörung bei Sorgen
Schlafwandeln
Will nicht ins Bett
Zähneknirschen
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188
188
190
192
193
195
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Schulprobleme
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ADS (Aufmerksamkeits-­
defizit-Syndrom)
Legasthenie
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Schulangst
Schulkopfschmerz
Schulleistung
Hirnmüdigkeit
Schwache Leistung
Verspätete Leistung
Überforderte Schüler
Unterforderte Schüler
Gemüt
Eifersucht auf Nachgeborene
Erste Trennung
Heimweh
Kummer
Lügen
Nägelkauen
Nabelkolik
Neinsager
Überaktivität
Wutanfälle
Auf einen Blick
Arznei und Indikationen Literatur 201
203
203
204
204
206
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242
247
7
F
Einleitung …
… unbedingt lesen! Denn
sie beantwortet schon einen Großteil Ihrer Fragen,
die unabwendbar auf Ihrer
Zunge brennen.
1
Einleitung
Einleitung
D
ieses Büchlein ist sicherlich unvollständig. Es ist jedoch ein einfaches Lesebuch
für Mütter, für Erziehende, die sich der Homöopathie verschreiben, und für Studierende der Homöopathie, die noch des Mutes
bedürfen, um die Kindsituation und Familienstruktur besser zu verstehen und um ihre
kleinen Patienten umgehend mit homöopathischen Arzneien zu versorgen.
Die aufgeführten Störungen und ihre
eventuellen Folgen sind meist altersbezogen, das heißt vom Beginn des Lebens
bis zum Wechsel in die Pubertät.
Homöopathie ist für Kinder besonders gut geeignet
Die Erfahrung zeigt, dass Kinder, die von
Lebensbeginn an homöopathisch begleitet
wurden, eine vergleichsweise andere Sicht
der Welt mit natürlicherem Verhalten ihr
Eigen nennen als heute üblich. Ihr Sprachschatz ist oft überraschend gehaltvoll, ihr
Intellekt kritisch verbindlich, ihre Gefühle
bedacht.
Wie kommt’s? – Verstehen wir ein Kind als
Abbild des Universums (g Seite 24 ff.),
so verstehen wir entsprechend, dass es
diese Welt in sich trägt mit allen Anlagen
mindernden und bereichernden Erbes vorheriger Generationen: seine Neigung zu bestimmten Krankheiten, seine Möglichkeit
der Gesundheit, des persönlichen Heiles im
seelisch-geistigen und leiblichen Bereich,
die Totalität seines Seins.
10
Mit diesem ererbten Schicksal ist im Allgemeinen gut zu leben. Ob ein Kind nun
erkrankt oder nicht, bestimmt die positive oder negative Intensität seines er­
lebten Schicksals. Ungünstige Lebensumstände verringern die Lebenskraft des
Kindes und es wird krank.
Wenn nun Sie oder Ihr Homöopath Ihr
Kind in jeder Unbill seines Seins mit einer homöopathischen Arznei mitsinnig
begleiten, dann besänftigt sich der Fortgang der Störung, sein Leid verringert
sich und seine Lebenskraft stärkt sich.
Allerdings setzt das bei Ihnen ein ständiges Studium homöopathischer Bücher voraus, also den Willen, Ihrem Kind
Gutes angedeihen zu lassen, ohne Nebenschäden wie Verdrängung oder Un-
Einleitung
terdrückung eines notwendigen Krankheitsprozesses, der einer besseren Gesundung
hätte dienen sollen.
Und so ganz nebenbei bemerken Sie, dass
Sie durch diese „Beschäftigung“ selbst eine
andere Vision von Krankheit, Heilung und
Gesundheit, vom Ich und seiner Umwelt,
von Welt und Universum erlangen. Kinder und ihre Eltern wachsen stets gemeinsam in allmählichem Rhythmus.
Zumindest ist dies von der Schöpfung so
gedacht.
Wie wird Homöopathie am besten angewandt?
Natürlich liegt kein Zweifel darin, dass die
beste Behandlung des Kindes die seiner Person ist, also seiner Konstitution. Das ist allerdings nur mit Hilfe eines guten Homöopathen denkbar. Das soll jedoch unsere
Eltern, und hier besonders die Mütter oder
jene freundlichen Wesen, die dem Heil des
Kindes zugeneigt sind, nicht davor bewahren, die in diesem Buch empfohlenen „Bewährten Anwendungen“ zum Wohle des
Augenblicks in praxi umzusetzen. Etwas
Gutes tun Sie Ihrem Kind auf alle Fälle an.
Bewährte Anwendungen
In diesem Buch werden Ihnen Arzneien
angeboten, die sich durch zwei Jahrhunderte hindurch für eine ganz bestimmte
Beschwerde oder Gesundheitsstörung bewährt haben. Sie werden deshalb „Bewährte Anwendungen“ genannt.
Wesentlich ist nun, dass Sie aus dem Arzneiangebot des jeweiligen Beschwerdekapitels
jene Arznei heraussuchen, die den Eigenarten der Störung Ihres Kindes am ähnlichsten zu sein scheint. Das heißt: In welchem
Umfeld tritt sie auf, wodurch verbessert (%), wodurch verschlechtert ($)
sie sich! Denn: Je mehr eine Arznei der
Situation der Erkrankung mit all den eigenartigen Verlangen und Abneigungen
oder dem seelischen Dilemma mit seinem eigenwilligen kindlichen Verhalten
entspricht, desto wirksamer wird ihre
Wirkung sein, indem sie dem Fortschreiten eines Krankheitsprozesses Einhalt
gebietet.
Von diesem Angebot sollten Sie reichlich
Gebrauch machen, denn Kinder brauchen ständig unsere Hilfe, ganz gleich ob
menschlich oder arzneilich. Bis sie flügge werden – und das dauert eine ganze Weile –, sind sie auf natürliche Weise von uns Erwachsenen abhängig. Die
Arznei schenkt Ihnen die zusätzliche
Möglichkeit, dort wohlbringend einzugreifen, wo Sie sich zu gegebenen Zeiten
menschlich nicht ganz auf der Höhe fühlen, gegebenenfalls gereizt oder gar genervt sind. Denken Sie allein an die Gnade, die eine Gabe Chamomilla bei einem
11
E
1
Einleitung
übernächtigten Kind mit schrillem, die Nerven raubendem Geschrei für den wankenden Hausfrieden bedeutet.
Da in Ihrem Kind die ganze Welt vorgegeben
ist (Mikrokosmos), wird jede verabreichte
Arznei im Inneren etwas erlösen, auch wenn
sie mal nicht so fürsorglich bedacht ausgewählt sein sollte.
Bedarfsarznei
Solche Arzneien nennen die Homöopathen
Bedarfsarznei: eine dem Bedarf der Situation entsprechende Arznei (aus dem Schatz
der „Bewährten Anwendungen“). Wenn Sie
nun durch eine oder mehrere Gaben eine
Heilung angeregt haben, sollten Sie keinen
weiteren Arzneireiz setzen. Warten Sie, bis
das Geschehen sich wieder verschlechtert,
denn erst dann ist die Situation gegeben, in
der eine Arznei wie ein Zahnrad in ein anderes regulierend eingreifen kann. Es gibt also
im Grunde keine mechanistische Regel für
die Wiederholung einer Arznei. Die in diesem Buch angegebenen Dosierungen stellen
dementsprechend nur eine Leitlinie dar.
pathischen Betrachtungs- und Behandlungsweise. Ein solches Vorgehen sollte
Ihnen gleichzeitig die Grenzen der Behandlung für Ihr Kind aufzeigen.
Nichtsdestoweniger wird Ihnen der Umgang mit der Bedarfsarznei gute Dienste leisten, denn zu 70 % entspricht sie der
Person Ihres Kindes, wenn Sie gut ausgewählt haben. Das heißt, erst unterscheiden, dann entscheiden. Auch dies ist ein
Lernprozess. So wird die verabreichte
Arznei immer zu einer Gnade.
Wie und wann verordne ich
meinem Kind die Arznei?
Akute Störung:
Bei akuten Störungen wiederholen Sie
eine Gabe bis zur Potenz D12 stündlich
oder zweistündlich, bis zur Potenz D30
täglich, wie meist im Text angegeben.
Bei Nachlassen der Beschwerde verabreichen Sie die Gabe weniger häufig, das
heißt, Sie handeln nach der Intensität
der Beschwerde.
Notfall:
Konstitutionsarznei
Nach ähnlichem geistigem Prinzip verfährt
Ihr behandelnder Homöopath – falls Sie sich
und / oder Ihr Kind einem solchen anvertraut
haben. Er allerdings sucht für die gesamten
Beschwerden und Befindlichkeitsstörungen
Ihres Kindes, für sein minderndes Erbgut
und sein Verhalten eine personenbezogene
Arznei aus, die sogenannte Konstitutions­
arznei. Sie ist der Inbegriff einer homöo-
12
Konstitution
Im Notfall können Sie jede Arznei in
einem viertel Liter Wasser mit einem
Plastiklöffel „verkleppern“, davon alle
fünf Minuten einen gewöhnlichen
Schluck trinken lassen oder mit demselben Plastiklöffel eingeben.
Während der akuten Störungen oder der
Notfallsituation setzen Sie die von Ihrem
Behandler verschriebene Basisbehand-
Einleitung
lung (Behandlung der Person!) vorübergehend ab. Ist die Störung behoben, dann nehmen Sie dieselbe wieder auf.
benötigt einen gewissen Zeitraum und
einen bestimmten Zeitablauf, bis er anspricht.
Nach Besänftigung der akuten Störungen
werden die verschiedenen Potenzierungen
mit folgender Regelmäßigkeit eingenommen:
K bis D6 – dreimal täglich eine Gabe
K D12 – zweimal täglich eine Gabe
K D30 – einmal wöchentlich eine Gabe oder
nach Bedarf.
Ist die Dosis beim Säugling, Klein­
kind und Kind verschieden groß?
Was heißt: bei Bedarf?
Wenn durch eine Gabe D30 die Heilung angeregt ist, sollten Sie keinen weiteren Arzneireiz setzen, sondern abwarten, ob das
Geschehen sich wieder verschlechtert. Das
erst weist Sie darauf hin, dass Ihr Kind einer erneuten Gabe bedarf und Sie diese zuführen dürfen. Es gibt demgemäß keine Regel für die Wiederholung einer D30-Potenz.
Kinder sind wie die Arzneien sehr verschieden voneinander. Sie reagieren auf individuelle, nicht voraussagbare Weise. Es liegt also
am Miteinander von Kind und Eltern, die
Gabenwiederholung zu ermessen.
Wann darf ich die Gabe wiederholen?
Wenn nach einer Arzneigabe eine Besserung
der Beschwerden eintritt, so warten Sie mit
ihrer Wiederholung, bis Sie den Eindruck
haben, dass die Wirkung der Arznei nachlässt. Eine Steigerung der Arzneiwirkung
durch qualitative Erhöhung der Einzelgabe
oder durch vermehrte Wiederholung der
Gabe ist nicht zu erwarten. Der Arzneireiz
Der Arzneireiz wird durch ein Kügelchen
oder einen Tropfen genauso erreicht
wie durch 20 oder 100. Die Qualität einer Arznei steht in keinem Bezug zur
Quantität. Hier lernen wir umzudenken:
Menge macht nicht Gesundheit. Menge
ist messbar, Gesundheit ist eine Ermessensfrage. Aus diesem Grunde ist es auch
nicht Besorgnis erregend, wenn Kinder –
wie so oft – ein ganzes Fläschchen mit
Kügelchen genüsslich lutschen. Dies entspricht im Grunde einer Gabe.
Hat die Arznei Nebenwirkungen?
Die homöopathischen Arzneien haben
keine Nebenwirkungen. Sie setzen ja nur
einen Reiz, der resonanzfähig sein muss.
Deshalb kann es bei sehr empfindsamen
Menschen und bei zu häufiger Wiederholung der Arzneigabe zu überschießenden Reaktionen kommen, die jedoch nicht als schädliche Arzneiwirkung
zu betrachten sind, sondern als Zeichen
der richtigen Arzneiwahl. Nach Absetzen
der Arznei klingt diese sogenannte Erstverschlimmerung schnell wieder ab. Im
Allgemeinen empfehle ich, Arzneien bis
D12 drei Tage auszusetzen und danach
mit weniger häufigen täglichen Gaben
fortzufahren.
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E
1
Einleitung
Was ist Homöopathie?
Der Begriff Homöopathie setzt sich aus zwei
griechischen Wörtern zusammen: homoïon für
ähnlich und pathos für Leiden. Das bezieht
sich auf den uralten Grundsatz der Medizin,
dass Ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden
kann und soll. Hahnemann hat vor 200 Jahren
diesen Grundsatz neu entdeckt, für seine Heilweise neu belebt und wurde so zum Begründer
der Homöopathie. Die bisher bekannte Medizin nannte er Allopathie.
Grundsätze
Ähnlichkeit: „Similia similibus curentur.“
Jede konzentrierte, wirksame Substanz erzeugt
im gesunden Menschen eine ihrer Art eigene
Krankheit. Je wirksamer, desto heftiger. Das
wissen wir von Vergiftungen. Ein Wirkstoff, der
nun bei einem Gesunden solche krankhaften
Erscheinungen erzeugt, heilt jenen kranken
Menschen, dessen Störungen den krankhaften
Erscheinungen des Wirkstoffes ähnlich sind.
Arzneiprüfung:
Also prüften Hahnemann und seine ärztlichen Nachfolger viele natürliche Wirkstoffe an einigermaßen gesunden Menschen
und nicht – wie in der Medizin üblich –
an Tieren. Aus den Ergebnissen dieser
Prüfungen, die auch heute immer wieder
neu durchgeführt werden, formt sich ein für
jeden Wirkstoff eigenes Bild, das wir Arzneibild nennen und das dem Erscheinungsbild des kranken Menschen ähnlich ist.
Potenzierung:
Um allerdings Giftigkeit, Nebenwirkungen
und Verschlimmerungen zu vermeiden,
wird der Wirkstoff so lange verrieben und
verschüttelt, bis sein krank machender
Reiz in einen heilenden Reiz umschlägt.
Dadurch werden in dem Wirkstoff Kräfte
frei, die durch eine bloße „Verdünnung“,
wie sie die Spötter gern bezeichnen, nicht
vorhanden sind.
Die homöopathische Arznei
Nach den bereits erwähnten Grundsätzen wird
die homöopathische Arznei seit 200 Jahren
unverändert hergestellt. Sie ist nicht von Menschen erfunden, sondern sie stammt aus allen
Bereichen der Natur, aus pflanzlichen, mineralischen und tierischen Wirkstoffen. Mit Alkohol
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oder Milchzucker wird sie zu Tropfen,
Tabletten oder Kügelchen (Globuli) aufberei-tet. Eine ähnlich dauerhafte Gültigkeit
von Arzneiherstellung und Heilgesetzen
kann keine andere medizinische Methode
bisher von sich behaupten.
Zugehörige Unterlagen
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