Zecken 2011 D

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ZECKEN
Reisemedizinische Informationen
Mal statt.
Gefährdet sind vor allem Touristen, welche die Hochgras-Steppen im südlichen Afrika
(Krüger Park) bereisen, speziell während der Regenzeit (von November bis April).
Krankheit
Die Krankheit verläuft fast immer ohne Komplikationen:
Bei einer Infektion sind oft mehrere betroffene
Einstichstellen zu finden, die sog. Eschars. Dies sind
schmerzlose schwarze Krusten über der Einstichstelle mit
einem roten Hof, welche aber nicht immer gefunden
werden.
Erste Symptome , wie Fieber, Übelkeit, Müdigkeit,
Kopfschmerzen, Muskelschmerzen speziell mit einem
Nackensteifigkeitsgefühl treten erst 5-7 Tagen nach Stich
(manchmal bis 10 Tage) auf. Oft sind auch die
Lymphknoten in der Umgebung der Stichstelle[n]
geschwollen.
Nach Aufenthalt in Wäldern mit dichtem Gebüsch und/oder hohem
Gras (in Afrika auch in Höhlen und Erdmulden) sollte immer der
ganze Körper nach Zecken abgesucht werden, da einige
Erkrankungen durch Zeckenstiche übertragen werden können.
Zecken sind Gliederfüssler (Arthropoden), wie die
Insekten, haben aber acht Beine und gehören zur
Familie der Spinnentiere. Zecken sind weltweit
verbreitet, von Sibirien bis Feuerland.
Hautbefund („Eschar“)
Behandlung
Die Therapie erfolgt mit einem Antiinfektivum (Speziell Doxycyclin) über 5 Tage.
Meistens stellt sich schon 24h nach Therapiebeginn eine deutliche Besserung der
Symptome ein. Die Krankheit verläuft meist komplikationsfrei und bis jetzt sind keine
Todesfälle bekannt.
Verhütung
Was tun bei einem Zeckenstich
Sollte trotz aller Schutz-Massnahmen eine Zecke am Körper bemerkt
werden empfehlen wir sie unverzüglich mittels einer Pinzette oder
Zeckenzange (im Notfall auch mit den Fingernägeln) ohne Drehung zu
entfernen und die Wunde zu desinfizieren. Während der folgenden Tage
soll die Einstichstelle bezüglich Veränderungen (Rötungen, Hofbildung,
Schwarzfärbung) gut beobachtet werden. Bei Auftreten von Fieber bis
eine Woche nach Zeckenstich sollte ein Arzt, nach Auslandreisen ein
Tropenarzt oder das Schweiz. Tropen & PH-Institut konsultiert werden.
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Zecken und Krankheiten
Prävention von Zecken-übertragenen
Krankheiten
© 2011 B Beck Vers:1.51 D
Die Zecke durchlaufen 3 Entwicklungsstadien: von
Larven- über Nymphenstadium bis sie sich schliesslich zu
adulten und fortpflanzungsfähigen Tieren entwickelt
haben. Für jeden Entwicklungsschritt wird jeweils eine
Blutmahlzeitbenötigt. Um auf ihren Wirt zu gelangen,
Gemeiner Holzbock,. Ixodes ricinus
krabbeln die Zecken auf niedrige Gebüsche und Gräser (in
den Tropen und Subtropen auch Erdlöcher und Höhlen). Dort warten sie, bis ein Tier (kleines
Nagetier) oder aber ein Mensch vorbeistreift, um sich dann am Wirt festzuklammern.
Entgegen der landläufigen Meinung lassen sich Zecken nicht von Bäumen fallen!
Ein Zeckenstich an sich ist kein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier, allerdings
können die Zecken verschiedenste Krankheitserreger auf ihren Wirt übertragen.
Um eine Infektion zu verhindern, empfiehlt es sich, beim Wandern in Wäldern oder
Auen mit dichtem Unterholz und Gebüsch, schützende, mit Insektiziden behandelte
Kleidung (vor allem an Beinen, evtl. sogar Stiefel tragen) zu tragen und nach jedem
Aufenthalt in einem Zeckengebiet Kleider und Körper nach Zecken zu untersuchen.
Reisemedizinische Informationen
Reisemedizinische Informationen
Die FSME lässt sich durch Impfungen verhindern. Für eine vollständige Impfung sind
3 Impfdosen notwendig (zwei Dosen im Abstand von einem Monat und eine dritte
Dosis nach 9—12 Monaten). Der Impfschutz dauert 10 Jahre. Die Impfung sollte
vorzugsweise bereits in den Wintermonaten in folgenden Situationen begonnen werden:

beruflich bedingte Aufenthalte in Risikogebieten (Förster, Waldarbeiter)

dauerhafte Aufenthalten in Risikogebieten (z.B. Kantone ZH, SH, TG))

Ausflüge während der Jahreszeit mit Zeckenaktivität in Risikogebiete
(Wanderungen, Camping, Pilze sammeln)

Geplante Reisen in Hochrisikogebiete (z.B. Österreich, Baltikum, Russland)
Es ist empfohlen, Kinder erst ab einem Alter von zirka 6 Jahren zu impfen.
FSME kommt unterhalb von 1200m in umschriebenen Gebieten (Naturherden) der
Schweiz vor. Mit einem Auftreten von 1– 2 % in diesen Herden ist die Erkrankung in
der Schweiz selten. Weitere Herde mit einer höheren Befallsrate der Zecken (bis zu 5%)
befinden sich in Süddeutschland, im Elsass, in Österreich sowie in Schweden, Mittel- &
Osteuropa. Als Sibirische und Fernöstliche Zeckenenzephalitis existiert die Erkrankung
in zwei weiteren Subtypen von Russland bis nach Japan.
Verhütung
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME, „Zeckenhirnhautentzündung“) wird
durch ein Virus verursacht, welches die Hirnhäute, das Gehirn und das Rückenmark
befallen kann.
Vorkommen und Verbreitung:
Lyme - Borreliose
Die Lyme – Borreliose ist eine von Zecken übertragene bakterielle Erkrankung .
Borrelien – infizierte Zecken kommen weltweit auf der Nordhalbkugel vor. Die
Durchseuchung der Zecken in der Schweiz je nach Gebiet 5– 35%. Die Krankheit
wurde nach dem Ort Lyme in den USA benannt, wo der Erreger aber nur in einer Form
als Borrelia burgdorferi existiert, in Europa werden zusätzlich von Zecken noch andere
Borrelienarten übertragen, welche ein ähnliches Krankheitsbild auslösen (B. afzeli und
B.garinii).
FSME in Eurasien
FSME-Gebiete in der Schweiz (Dez.2010)
Übertragung:
Der „Holzbock“ (Ixodes ricinus) überträgt vor allem in der warm-feuchten Jahreszeit
(März/ April bis Oktober) mit einer Häufung im Frühsommer (Mai, Juni) das Virus.
Krankheit:
Bei den meisten Erkrankten (und vor allem bei Kindern unter 6 Jahren) tritt die FSME
wie der Name besagt im Frühsommer in Form einer harmlosen „Sommergrippe“ etwa 2
- 21 Tagen nach einem Zeckenstich auf.
Nach einem beschwerdefreien Intervall von wenigen Tagen kommt es bei 5 – 15 % der
Befallenen zu einer Hirnhaut- oder Hirnentzündung mit Lichtscheu, Schwindel,
Konzentrations- und Sehstörungen. Selten treten Lähmungen an Armen, Beinen oder im
Gesicht auf. In den meisten Fällen heilt die Krankheit folgenlos ab. Von
Komplikationen sind vor allem ältere Leute betroffen.
Behandlung:
Eine spezifische, die Ursachen bekämpfende Therapie gibt es nicht, die Behandlung ist
symptomatisch, deshalb kommt der Stichprävention und der Impfung besondere
Bedeutung zu.
Krankheit:
In der Regel entwickelt sich 5-48 Tage nach einem Zeckenstich um die Einstichstelle
eine Rötung, die sich ausbreitet und zentral abblasst (Erythema migrans). Oft haben die
Patienten gleichzeitig eine Grippe mit Fieber, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen etc.
Die Krankheit kann Wochen, z. T. Monate bis Jahre nach dem Zeckenstich zu
vielfältigen Krankheitserscheinungen mit Gelenksentzündungen, Herzbeschwerden oder
Zeichen einer Hirnhautentzündung, Nervenlähmungen, Gefühls- und Orientierungsstörungen führen. Diese Komplikationen sind nicht häufig. Eine rasche Behandlung
einer Infektion bei den ersten Krankheitssymptomen mit einem Antiinfektivum
(Doxycyclin, Amoxicillin oder Cefuroxim) ist empfohlen.
African Tick Bite Fever
Die Zecken, welche das „African tick bite“- Fieber übertragen, sind ausschliesslich in
tropischen und subtropischen Gebieten Afrikas anzutreffen, wo sie sich vor allem im
hohen Gras oder Busch aufhalten. Diese Zecken sind das ganze Jahr über anzutreffen;
allerdings gibt es während der Regenzeit einen Höhepunkt. Im Gegensatz zu den
europäischen Zecken zeichnen sich die afrikanischen Arten, die normalerweise Kühe,
Schafe, Esel und andere Haustiere (und manchmal auch Wildtiere) bevorzugen, ein
angriffiges Verhalten an den Tag. Oft finden mehrere Stiche von mehreren Zecken aufs
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