Kompletter Fragenkatalog zum Lernfeld 8 – Chirurgie begleiten Zählen Sie die Aufgabengebiete der zahnärztlichen Chirurgie auf: >> Zahnextraktionen > operative Zahnentfernungen (Osteotomien) >> chirurgische Zahnerhaltung (z.B.: WSR) >> Behandlungen von Zysten >> Entfernung von kleinen gutartigen Tumoren im Mund >> Behandlungen von Entzündungen >> chirurgischen Maßnahmen zur Verbesserung des Prothesenlagers (= präprothetische Chirurgie) >> chirurgische Maßnahmen im Zusammenhang mit KFO >> zahnärztliche Implantologie >> Behandlungen von Verletzungen in der Mundhöhle >> chirurgische Behandlungen von PA-Erkrankungen Wann sollte ein Zahn extrahiert werden? > Wenn ein Zahn sehr stark durch Kariesbefall zerstört ist oder andere Gründe vorliegen, die eine Erhaltung unmöglich machen. Warum sollte ein Zahn, der sehr stark durch Karies zerstört ist, extrahiert werden? > Ist ein Zahn von der Zahnfäulnis befallen, können die Bakterien sehr schnell auf andere Zähne des Gebisses übergreifen. Zählen Sie weitere Indikationen für eine Extraktion eines Zahnes auf: > bei Zähnen mit wiederkehrenden Wurzelentzündungen, die endodontisch oder chirurgisch nicht zu therapieren sind. > bei iatrogener Perforation der Zahnwurzel ("Via falsa") > bei Zahnwurzelfrakturen: Durch Unfall oder als Folge von Stift-/Schraubenaufbauten > bei nicht vollständig durchgebrochen Zähnen (teilretiniert), die häufiger zu einer Entzündung (Dentitio difficilis am Weisheitszahn) neigen oder die Nachbarzähne schädigen > im Bruchspalt stehenden Zähnen bei Kieferfrakturen > bei Tumoren o. rezidivierenden Riesenzellengranulomen - wenn die Zähne dazu im Bezug stehen > bei Zahnüberzahl (Hyperodontie) > im Rahmen von prothetischen Behandlungen bei ungewisser Langzeitprognose ("vorbeugende Extraktion") > bei schweren Formen einer Parodontitis > im Rahmen einer KFO-Behandlung bei Platzmangel > prophylaktische Indikation bei retinierten oder impaktierten Zähnen > vor einer Strahlen~ oder Chemotherapie Zählen Sie mögliche Komplikationen, bzw. Risiken bei einer Extraktion auf: > Abbrechen der Zahnkrone oder Fraktur der Zahnwurzel; eine Entfernung erfolgt dann durch Osteotomie. > Nachblutungen, Nachschmerzen, Schwellungen > Infektion der Extraktionswunde mit Wundheilungsstörungen (sog. "trockene Alveole" oder "dry Socket„ = Alveolitis) > Eröffnung der Kieferhöhle im Oberkiefer-Backenzahnbereich > Verletzung des Unterkiefernerven, besonders bei der Osteotomie verlagerter Weisheitszähne Zählen Sie vorübergehende Kontraindikationen für eine Extraktion auf: > bei akuten Entzündungen eines oder mehrerer Organen > schlechtere Wundheilung durch verminderte Immunlage > Probleme mit der Lokalanästhesie > akute Phase eines Herzinfarktes > akute Phase einer allergischen Reaktion, z.B. bei Pollenallergikern > akute Asthmaanfällen > verminderter Allgemeinzustand bei starker Erkältung mit Fieber, Grippe, Migräne usw. > extreme psychische Bewußtseinslage des Patienten > während einer Strahlen~ oder Chemotherapie > erniedrigte Werte bei einem Marcumar-Patienten Zählen Sie stichpunktartig die Vorgehensweise bei einer Extraktion auf: > LOKALANÄSTHESIE > Mit entsprechenden Hebeln Gingiva und Ligamentum circulare und marginale Sharpey'sche Fasern lösen > entsprechende Zangen oder Hebel so tief wie möglich am Zahn ansetzen > rotierende und hebelnde oder schaukelnde Bewegungen, um die Sharpey'sche Fasern zu zerreißen und das Alveolenfach zu erweitern. > Extraktionsrichtung des Zahnes finden (vor allem bei gebogenen Wurzeln) > Zahn ohne großen Widerstand und Kraftaufwand, sondern mit Gefühl extrahieren. > Alveolenwände wieder zusammendrücken, Knochenkanten glätten und Wundversorgung.(ggfls. Kürettage) > Wenn notwendig, wird die Wunde mit Nähten und/oder Streifen versorgt. > Anschließend lässt man den Patienten zur Blutstillung ½ bis 1 Stunde auf einen Aufbisstupfer beißen. > Dem Patienten Verhaltensregeln nach der Extraktion geben Wie heißt das Fremdwort für des Zerreißen der Sharpey'schen Fasern? > A. Traktion > B. Extraktion > C. Palpation > D. Auskultation > E. Luxation X Was versteht man unter einem Granulom? > A. Akute Wurzelhautentzündung > B. chronisch periapikales Entzündungsgewebe X > C. Eiterherd > D. Perimandibulärer Abszess > E. Knochentumor Was versteht man unter einer radikulären Zyste? > A. Abbauvorgänge an der Wurzelspitze > B. Eiteransammlung an der Wurzelspitze > C. Mit Flüssigkeit gefüllter pathologischer Hohlraum an der Wurzel X > D. Knochenhöhle Wie erklärt sich das Wachstum einer Zyste? > A. Durch Vermehrung der Gewebezellen > B. Durch Wachstum der Gewebezellen > C. Durch Geschwulstvermehrung > D. Durch Entartung der Gewebezellen > E. Durch vermehrte Flüssigkeitsansammlung in der Zyste zum Konzentrationsausgleich X Was versteht man unter einer Phlegmone? > A. abgegrenzte Eiteransammlung im Gewebe > B. Eitersäckchen an der Wurzelspitze > C. breitflächige diffuse Eiteransammlung im Gewebe X > D. Geschwür > E. Bluterguss Wodurch unterscheidet sich eine Zyste von einem Granulom im Röntgenbild? > Im Röntgenbild unterscheidet sich die Zyste von einem Granulom durch die scharf gezeichnete Abgrenzung zum Knochen! Was ist ein Zystenrezidiv? > Wenn kleinste Zystengewebe bei der OP verbleiben, kann sich daraus wieder eine Zyste bilden, Zystenrezidiv ist also eine wieder auftretende Zyste Benennen Sie die einzelnen angezeigt Teile einer chirurgischen Zange: Branche Griff Schloss Maul Welche Instrumente werden für welche Arbeitsschritte verwendet? > A. Abschaben des Periost vom Knochen? Raspatorium > B. Entfernen von Granulationsgewebe nach Extraktion scharfer Löffel > C. Einlegen einer Tamponade in eine Wunde Tamponadenstopfer (Luniatschek) > D. Eröffnung eines Abszesses Skalpell > E. Durchtrennen der zirkulären Ligamente des Parodonts Bein'scher Hebel Wozu verwendet man die Hohlmeißelzange nach Luer? > Zum Glätten von Knochenkanten nach Extraktion Zum Abtragen von Knochenkanten kann man außer der Knabberzange was verwenden? > Lindemannfräse An welcher Extraktionszange ist am Branchenende nur eine 'Zacke'? > An der oberen Molarenzange Mit welchen Instrumenten wird eine Schleimhautkapuze an einem Weisheitszahn entfernt? > Kappenstanze > Elektrotom Zählen Sie stichpunktartig wichtige Verhaltensregeln nach Extraktion auf: > wegen verminderter Reaktion nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen > Nichts sofort essen oder Heißes trinken > Bei Nachblutungen auf sauberes angefeuchtetes Taschentuch beißen > ggfls. Kühlen um Schwellungen zu vermeiden > sofortige Flachlage vermeiden > keine Tätigkeiten, die den Blutdruck erhöhen > Alkohol, koffeinhaltige Getränke und Rauchen vermeiden Warum ist es wichtig, dass sich nach der Extraktion eine stabiles Blutkoagulum bildet? > Speisereste können nicht in die Wunde gelangen > Die Wunde wird dadurch durch in die Tiefe dringende pathogene Keime geschützt > Die Wundheilung verläuft schneller > Die Extraktionshöhle wird schneller durch Knochen ersetzt > Die Knochenwunde 'rundet' sich schneller und besser aus Zählen Sie stichpunktartig die Vorgehensweise bei einer Osteotomie auf: > LA > Schnittführung mit Skalpell, trapezförmig wird die Schleimhaut und das Periost aufgeschnitten > Schleimhaut und Periost wird mit einem Raspatorium abgehoben und ein Muko-Periost-Lappen aufgeklappt > Der Zahn oder Wurzelrest wird mit Fräsen nach Lindemann durch den Knochen freigelegt > Der Zahn oder Wurzelrest wird mit entsprechender Zange oder Hebel entfernt > Glätten der Knochenkanten, Kürettage und Wundsäuberung > Der Muko-Periost-Lappen wird zurückgeklappt und vernäht, ggfls. wird eine Drainage gelegt > Ggfls. Rezept mit Schmerzmittel und/oder Antibiotikum mitgeben > Verhaltensregeln nach OP geben Zählen Sie stichpunktartig die Tätigkeiten der Assistenz bei einem operativen Eingriff auf: > vorbereitende Massnahmen des Stuhles > ggfls. Abdecken des Patienten mit sterilen Tüchern. > Bereitlegen der Instrumente, am Besten auf entsprechenden Trays. > Instrumente zureichen und abnehmen. > Tupfen und Absaugen. > Abhalten von Wange, Zunge, Lippen und Wundlappen. > Zusätzliche Kühlung beim Fräsen. > Hilfe beim Vernähen > ständiges Beobachten des Patienten, um Vorboten eines Zwischenfalles rechtzeitig zu melden. > wie während des ganzen operativen Eingriffes beruhigendes Verhalten dem Patienten gegenüber. Was ist eine Hemisektion? > Ein mehrwurzeliger Zahn wird operativ halbiert, um den Verlust des ganzen Zahnes zu vermeiden Zählen Sie stichpunktartig die Vorgehensweise bei einer Hemisektion auf: > Der Zahn wird mit einer Trennscheibe oder mit einem Diamanten an der Bifurkation in zwei Hälften getrennt. > Eine Hälfte wird entweder normal extrahiert oder operativ (Ost 1) entfernt. > Der verbliebene halbierte Zahn wird endodontisch versorgt und später nach Stiftaufbau mit einer Krone versorgt oder in eine Brückenkonstruktion einbezogen. Was ist eine Mund-Antrum-Verbindung (MAV)? > Unter einer MAV versteht man eine offene Verbindung zwischen der Kieferhöhle (=Antrum) und der Mundhöhle nach Extraktion oder Osteotomie Wie kann man eine MAV feststellen? > Mit einem Nasen-Blas-Versuch und/oder einer Knopfsonde + Rö-Ko Was ist präprothetische Chirurgie? > Das sind alle chirurgischen Maßnahmen, die der Verbesserung der Eingliederung von Zahnersatz aller Art dienen Was ist eine Vestibulumplastik? > Die Vestibulumplastik ist eine chirurgische Veränderung des Mundvorhofes, d.h. der Region außen vor dem Kieferknochen, zwischen diesem und der Lippen- bzw. Wangenregion Was soll ein Patient bei einem vollständig luxiertem Zahn tun? > den Zahn nur an der Krone anfassen > in Wasser oder besser in Milch legen > oder, wenn vorhanden, am Besten in sterile Kochsalzlösung geben > oder in von Apotheken angebotenen Rettungsboxen (Dentosafe) legen Ordnen Sie zu! (A) für Inzision, (B) für Excision: B. >Entfernung gewucherter Zahnfleischpapillen A. > Hineinschneiden in die Schleimhaut B. > Abtragen eines kleinen Schleimhautlappens bei Dentitio difficilis B. > Entnahme von Gewebe zum Zweck einer histologischen Untersuchung B. > Herausschneiden einer Epulis Welche 3 Plantationsmethoden kennen Sie? >> Transplantation >> Replantation >> Implantation Was ist der Unterschied zwischen einer Replantation und einer Implantation in der Zahnmedizin? >> Bei einer Replantation wird ein eigener Zahn, der durch ein Trauma aus der Alveole luxiert wurde, wieder in den Kiefer eingepflanzt. >> Bei einer Implantation wird eine künstliche Wurzel in den Kiefer an einer zahnlosen Stelle eingepflanzt. Was heißt 'implantare' auf Deutsch übersetzt? >> einpflanzen Wie ist der Aufbau eines kompletten Implantats? Ein Implantat ist zweigeteilt. >> Implantatkörper, der im Kieferknochen versenkt ist >> Implantataufbau mit der Suprakonstruktion, der in die Mundhöhle ragt. Welches sind die Hauptmaterialien, aus denen Implantate bestehen können? >> Titan und >> Keramik Wie kann die Biokompatibilität eines Implantats gesteigert werden? >> Durch eine Oberflächenbeschichtung des Implantats mit Keramiken, Aluminiumoxid oder Hydroxylapatit Was ist immer der Sinn und Zweck der unterschiedlichen Oberflächenformen der Implantatkörper? >> Vergrößerung der Oberfläche zur Verbesserung der Osseointegration (Knocheneinheilung) Warum muss der Teil des Implantats, der in die Mundhöhle ragt, immer glatt poliert sein? >> Um für die Plaque keine Angriffsmöglichkeit zu bieten. Durch was unterscheiden sich die verschiedenen Arten der Schraubenimplantate in ihrer Form? >> Gewindetiefe, >> Steigungswinkel der Gewinde >> Gewindeprofil >> Länge >> Durchmesser (Dicke, Breite) Welche allgemeinmedizinischen Faktoren verbieten eine Implantation? >> Stoffwechselerkrankungen, >> Leber-, Nieren- und Knochenleiden, >> Blutgerinnungsstörungen, >> Herz- Kreislauferkrankungen, >> Immunerkrankungen >> mangelnde Compliance des Patienten Welche zahnmedizinischen Faktoren sprechen gegen eine Implantation (Kontraindikationen)? >> Mundtrockenheit >> pathologische Schleimhautverhältnisse >> eine zu große Zunge >> ungünstige Kiefer- und Bissverhältnisse >> krankhafte Kaubewegungen (z.B. Bruxismus)