An welche Stichwörter von der letzten Vorlesung können Sie sich noch erinnern? Magnetfeld: Permanentmagnete und Elektromagnete FB = qv × B Gekreuzte Felder Der Hall-Effekt Geladene Teilchen auf einer Kreisbahn r= mv qB f = qB 2π m Zyklotron und Synchrotron 25.7 Magnetische Kraft auf einen stromdurchflossenen Draht Der Hall-Effekt: ein Magnetfeld übt eine seitlich gerichtete Kraft auf die Leitungselektronen in einem stromdurchflossenen Draht aus. Da die Leitungselektronen in das Metall eingebunden sind und den Draht nicht seitlich verlassen können, muss diese Kraft auf den Draht selbst wirken. FB = qvD B q=? Alle Leitungselektronen im Abschnitt des Drahts iL q = it = durchqueren in der Zeit t = L/vD die Ebene xx. Während vD dieses Zeitraums bewegt sich demnach eine Ladung: iL FB = qvD B = vD B = iLB FB = iL × B vD L bezeichnet darin einen Längenvektor vom Betrag L, parallel zum betrachteten Drahtabschnitt und mit einer Orientierung, welche durch die konventionelle Stromrichtung gegeben ist. Ist der Draht nicht gerade oder das Magnetfeld nicht homogen, so können wir uns den Draht aufgeteilt denken in gerade Segmente der differenziellen Länge dL dFB = idL × B 25.8 Drehmoment auf eine stromdurchflossene Drahtschleife 4 1 F1 = −F3 n 1 Wir führen einen Normalvektor n , der zur Fläche der Schleife senkrechten orientiert ist 3 3 F1 = F3 = iaB 2 a n= A= ab b Die resultierende Kraft auf die Schleife ist Vektorsumme der Kräfte, die auf die Seiten der Schleife wirken => Fges =0 b F sin θ τ= τ= 1 3 2 = τ ges bF = sin θ baiB sin θ τ ges= in × B Betrachten wir eine Spule mit N Windungen ersetzt. Jede Windung hat die gleiche Abmessung hat und alle Windungen in derselben Ebene liegen. τ= Nin × B ges In einem Elektromotor wird der durch die Spule fließende Strom umgekehrt, sobald sich die Richtung von n der Feldrichtung annähert, so dass auch weiterhin ein Drehmoment auf die Spule wirkt. 25.9 Magnetisches Dipolmoment µ Man kann eine stromdurchflossene Spule durch einen Vektor beschreiben, das magnetische n µ Dipolmoment. Die Richtung von ist identisch mit der Richtung des Normalenvektors . Den Betrag µ des magnetischen Moments definiert man zu: µ = NiA wohin N die Windungszahl der Spule, i den Strom durch die Spule sowie A die von jeder Windung der Spule umschlossene Fläche bezeichnen. Damit: τ ges= µ × B Diese Beziehung hat die gleiche Form wie die entsprechende Gleichung für das auf einen elektrischen Dipol im elektrischen Feld wirkende Drehmoment: τ= p × E Ein magnetischer Dipol hat in einem äußeren Magnetfeld eine magnetische potenzielle Energie, die von der Orientierung des Dipols relativ zum Feld abhängt. Für dieentsprechende Energie eines elektrischen Dipols haben wir: U (θ ) = − pE cos θ = − pE Analog dazu kann man die magnetische potenzielle Energie in der Form schreiben. −µ B = − µ B cos θ U (θ ) = Die SI-Einheit für das magnetische Dipolmoment: J/T 26. Magnetfelder aufgrund von Strömen 26.1 Das Magnetfeld eines Stroms Wir suchen das Feld В an einem Punkt P in der Nähe eines beliebig geformten Leiter, der einen Strom i führt. Dazu zerteilen wir zunächst den Leiter in differenzielle Längen-Elemente ds und definieren für jedes LängenElement einen Vektor ds, der einen Betrag ds besitzt und in die Richtung des Stroms i in diesem Längen-Element zeigt. Dann definieren wir ein differenzielles StromLängen-Element ids und berechnen das Magnetfeld am Punkt P, das von einem solchen Strom-Längen-Element hervorgerufen wird. Die Feldstärke dB des Magnetfelds am Punkt P aufgrund eines Strom-Längen-Elements i ds ist: Biot-Savartsches Gesetz µ0 ds × r dB = i 3 4π r µ0 bezeichnet eine Naturkonstante, die Vakuumpermeabilität, deren Wert genau gleich: −7 µ= 4 π ⋅ 10 Tm A 0 Das Magnetfeld eines Stroms in einem langen geraden Leiter Das magnetische Feld in einem Abstand R von einem unendlich langen geraden Leiter, der einen Strom i führt ist: µ 0i B= 2π R An jedem Punkt steht das Feld senkrecht auf der radialen Linie, die den betrachteten Punkt und den Strom verbindet. µ0 ∞ ds sin θ µ0 ∞ ds sin θ B ∫= dB i∫ i∫ = = 2 R 4π −∞ r 2π 0 r 2 sin θ = ∞ ∞ ∞ r µ0 µ 0i µ 0i ds µ0 ds s B = iR ∫ 3 iR ∫ = = = 2π 0 r 2π 0 s 2 + R 2 3 2 2π R s 2 + R 2 2π R ( ) 0 Das Magnetfeld eines Stroms in einem Kreisbogen µ0i ds µ 0i µ0i µ0iφ = B ∫= dB = = ds = Rφ 2 2 ∫ 2 ∫ 4π R 4π R 4π R 4π R Das Feld in der Mitte eines kreisförmigen Stroms (φ=2π): B= µ0i 2R 26.2 Die Kraft zwischen parallelen Strömen Wir berechnen die Kraft auf Leiter b aufgrund des Stroms in Leiter a. Der Strom erzeugt ein Magnetfeld Ba, das für die beobachtete Kraft verantwortlich ist. µ0ia = B Die Feldstärke von Ba : a 2π d Die Kraft Fba auf einen Abschnitt der Länge L eines Leiters b aufgrund eines Felds Ba µii Fba = ib L × Ba Fba ib= LBa L 0 b a = 2π d Die Kraft zwischen zwei Strömen in parallelen Leitern ist die Grundlage für die Definition der SI-Einheit der Stromstärke, das Ampere. 26.3 Das Amperesche Gesetz In der Elektrostatik können wir das elektrische Feld einer beliebigen Ladungsverteilung mithilfe des Coulomb-Gesetzes berechnen. Alternativ gibt es das Gaußsche Satz, das für die Situationen mit planaren, Zylinder- oder Kugelsymmetrie anwendbar ist. Analog des Gaußschen Satzes für Magnetismus ist das Amperesche Gesetz: ∫ Bds =µ0ium Das Skalarprodukt Вds berechnet man entlang einer geschlossenen Schleife. Der Strom ium ist der von dieser Schleife umschlossene Strom. Das Magnetfeld um einen langen stromführenden Leiter Wir legen, eine kreisförmige Schleife konzentrisch um den Leiter. Das Magnetfeld В besitzt dann an allen Punkten entlang der Schleife denselben Betrag B. µ 0i ∫ Bds =B ⋅ ∫ ds =B ⋅ 2π r = µi ⇒ B=0 2π r Das Magnetfeld in einen langen stromführenden Leiter Wir betrachten einen langen geraden Leiters mit Radius R, in dem ein Strom homogen über die Querschnittsfläche des Leiters verteilt ist. Hier verwenden wir eine konzentrisch angeordnete kreisförmige Schleife mit einem Radius r < R µ 0i π r2 ⇒ B = r µ0ium ium = i 2 2 ∫ Bds =B ⋅ ∫ ds =B ⋅ 2π r = 2π R πR Innerhalb des Leiters ist die Feldstärke proportional zu r; sie ist im Zentrum null und an der Oberfläche des Leiters (für r = R) maximal. 26.4 Zylinder- und Ringspulen Das Magnetfeld einer Ringspule Ein Toroid ist eine Ringspule, die man als Zylinderspule denken kann, deren Enden zu einem schwimmringähnlichen Gebilde zusammengebogen sind. ∫ Bds = B ⋅ ∫ ds = B ⋅ 2π r = µ0 Ni B= µ0 Ni 2π r R1 < r < R2 Wählt man die Schleife außerhalb des Toroides, ist das Magnetfeld null. R2 R1 Das Magnetfeld einer Zylinderspule Eine lange, spiralförmig gewickelte Spule nennen wir Solenoid oder auch Zylinderspule Im Grenzfall einer idealen Zylinder spule, die unendlich lang ist und aus dicht gepackten Windungen eines Leiters mit quadratischem Querschnitt besteht, ist das Feld im Inneren der Spule homogen und parallel zur Zylinderachse. Eine unendliche Zylinderspule ist ein Grenzfall eines Toroides: R1 und R2 =>∞. D.h.: das Magnetfeld außerhalb einer Zylinderspule ist null b c d a ∫ Bds =∫ Bds + ∫ Bds + ∫ Bds + ∫ Bds = Bh a b c d Der von der Schleife umschlossene Gesamtstrom ist nicht gleich dem Strom i durch die Windungen der Spule, da die Windungen mehrmals durch die Fläche der Schleife hindurchtreten. Wenn n die Zahl der Windungen der ium = inh ⇒ B = µ0ni Zylinderspule pro Längeneinheit ist: 26.5 Eine stromführende Spule als magnetischer Dipol Jetzt berechnen wir uns das Feld einer einfachen Spule, in der ein Strom fließt (Kreisstrom). Eine solche Spule verhält sich im Magnetfeld wie ein magnetischer Dipol: τ ges= µ × B Betrachten wir zunächst nur Punkte entlang der zentralen Achse µ0 ds × r µ0 ds der Spule (z-Achse). dB = i i 2 = 3 4π 4π r r Aus Symmetriegründen muss die Vektorsumme aller senkrechten Komponenten aufgrund aller Längen-Elemente ds der Schleife null sein. Damit bleiben nur die Komponenten parallel zur Achse der Schleife übrig: µ ds µ0 i µ0 i R B = cos ds 2π R α dB = 0 i 2= cos α 2 2 ∫ 4 r 4 r r π π 4π r 2 µ µ 2 µ0i R 1 0 µ = iA = i π R B = B = ∝ 3 2π z 3 2 2 2 2 z3 (z +R ) Eine stromdurchflossene Spule verhält sich wie ein magnetischer Dipol: (1) Auf sie wirkt ein Drehmoment, wenn sie in ein äußeres Magnetfeld В gebracht wird. (2) Sie erzeugt ihr eigenes Magnetfeld, das für Punkte auf der zentralen Achse der Spule durch wie ein magnetischer Dipol