Einstellungen für die Prostata

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Einstellungen für die
Prostata-Auswertung
Stand: 05.10.2016
Einleitung
Die Dokumentation für die Zertifizierung von Prostatakrebszentren weist neben den auch bei anderen
Organen üblichen Einstellungen der Zusatzdokumentation einige Besonderheiten auf:

Das Datum, für das Fälle gezählt werden, ist das Datum der Erstvorstellung im Zentren, welches
weder streng an das Diagnosedatum noch an irgendein bestimmtes Therapiedatum gebunden ist.
Dieses Zähldatum kann über diverse Einstellungen bestimmt werden. Das Datum heißt im View
AUSWERTUNG_PROSTATA in Anlehnung an andere Organzentrums-Auswertungen ZAEHLDAT.

Fälle, die bereits einmal Primärfälle des Zentrums waren, aber noch nicht behandelt wurden,
können erneut als Primärfall eingebracht werden, wenn sich die Notwendigkeit einer Behandlung
ergibt. Ein Eintrag erfolgt in einem Verlauf über eine Pseudountersuchung der Art „Weiterer
Primärfall“. Dieses Datum heißt in der AUSWERTUNG_PROSTATA ZAEHL2D.

Auch für Rezidivfälle muss eine Darstellung der Therapie erfolgen.

Zusätzlich müssen bei Teilnahme an der EPIC-Studie (www.epic26.de) weitere Angaben in der
Dokumentation gemacht werden.
Durch diese Anforderungen musste das Auswertungsmodell der Prostata-Auswertung massiv umgestellt
werden. Neben der Auswertungstabelle AUSWERTUNG_PROSTATA gibt es jetzt noch die
Auswertungstabelle AUSWERTUNG_PROSTATA_FALL. Technisch sind beides VIEWs, wobei
AUSWERTUNG_PROSTATA_FALL so komplex ist, dass das an der geringeren Geschwindigkeit der
Auswertung deutlich spürbar wird.
Hinter AUSWERTUNG_PROSTATA steckt weiterhin der Gedanke den Verlauf der Erkrankung mit den
wesentlichen Therapie-Optionen darzustellen, während AUSWERTUNG_PROSTATA_FALL spezifische
Anforderungen bedient (Basisdaten, Basistherapie, Sozialdienst, Tumorkonferenz und Psychoonkologie).
Die Anforderung nach exakter Einordnung im Krankheitsverlauf führt dazu, dass die Datumsangaben
insbesondere für den Gleason-Score und das PSA wesentlich genauer geprüft werden und im Gegensatz
zur Auswertung vergangener Jahre das GTDS sich hier nicht mehr allein auf eine automatische Erkennung
dieser Werte verlässt. Hier müssen also ggf. Konfigurationseinstellung insbesondere im Bereich der
Konversionen nachgeholt werden.
Konfiguration und Hinweise zur Dokumentation
GTDS-Parameter
Mit der Einstellung "AUFNAHMEDATUM" für PROSTATAAUSW.ZAEHLDAT_MODUS wird festgelegt, dass
bei der Berechnung der Prostata-Auswertung das Aufnahmedatum dem Diagnosedatum vorgezogen
werden soll. Ist allerdings bei den entsprechenden Diagnosedaten explizit ein Zähldatum (in obiger
Einstellung ein qualitatives Merkmal mit der ID 83) eingetragen, wird dieses bevorzugt.
Diese Einstellung kann zentrumsbezogen vorgenommen werden. Dann wird die Parametrisierung in
Abhängigkeit vom Feld "ZENTKENN" vorgenommen. Der Eintrag in ZENTKENN muss der Abteilung_ID in
"Gültig für Abteilung" entsprechen.
Eigene Merkmale
Zähldatum
Um obige Einstellung PROSTATAAUSW.ZAEHLDAT_QUALID wirksam vornehmen zu können, muss ein
entsprechendes QUALITATIVES_MERKMAL in „Eigene Merkmale“ definiert werden.
Die Benennung ist hier neutral gewählt, dass es ggf. auch in anderen Auswertungen benutzt werden kann.
Es könnte aber genauso "Zeitpunkt der Erstvorstellung im Zentrum" heißen. Die Ausprägungen sind nicht
erforderlich. Einträge von Werten oder Bemerkungen in den Patientendaten könnten allerdings die
Datensätze für Löschungen "ohne Befund" schützen.
Sofern das Zähldatum nur vereinzelt zum Einsatz kommt, kann es in den "Untersuchungen" nur diesen
Fällen manuell zugeordnet werden:
Weiterer Primärfall
Um einen Patienten, der bereits als Primärfall über das Zähldatum registriert wurde, erneut als Fall in die
Auswertung einbringen zu können, kann eine weitere Pseudo-Untersuchung eingerichtet werden.
Theoretisch könnte hier auch das obige Zähldatum benutzt werden, aber aus Gründen der
Übersichtlichkeit ist es vielleicht besser, eine andere Bezeichnung zu nehmen.
Auch hier dienen die Ausprägungen nur dazu, dass in der Dokumentation der Eintrag gegen Löschung
leerer Werte geschützt ist:
Dieser Eintrag muss einem Verlauf zugeordnet werden. Um das Zentrum zu bestimmen, welchem der Fall
zugeordnet werden soll, wird die durchführende Abteilung dieses Verlaufs herangezogen
Die Erkennung, welche Pseudo-Untersuchung genutzt wird, erfolgt über einen Eintrag in Konversionen:
Weitere Merkmale und Inhalte für Zentren, die an der EPIC-Studie teilnehmen
Status Resektionsrand
Dieses Merkmal muss bei der Operation dokumentiert werden. Die zugehörige Konversion ist
AUSWERTUNG_PROSTATA.STATUS_RESEKTIONSRAND:
Einwilligung PCO-Studie
Die Dokumentation muss bei den Diagnosedaten erfolgen.
Dieses Merkmal stellt sich allein in der OncoBox-Auslese dar und ist in den Auswertungstabellen nicht
vorhanden. Zugehörige Konversion AUSWERTUNG_PROSTATA.CONSENT_PCO:
Bitte das „Y“ beachten!
Komorbiditäten
Komorbiditäten sind bestimmte Tumorerkrankungen als eigene Diagnosen im GTDS oder in
Vorerkrankungen. Komorbiditäten außerhalb von Tumorerkrankungen werden als Folge- oder
Begleiterkrankungen über die ICD dokumentiert:
Relevant sind (Ausschnitt aus Quellcode):
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) BETWEEN 'I05' AND 'I09' THEN
'1' /* Herzkrankheiten
*/
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) BETWEEN 'I20' AND 'I52' THEN
'1' /* Herzkrankheiten
*/
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) BETWEEN 'I10' AND 'I15' THEN
'2' /* Bluthochdruck
*/
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) BETWEEN 'I70' AND 'I79' THEN
'3' /* Schmerzen im Bein (schlechte Durchblutung)
*/
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) BETWEEN 'J40' AND 'J84' THEN
'4' /* Lungenerkrankungen
*/
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) BETWEEN 'E10' AND 'E14' THEN
'5' /* Diabetes
*/
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) BETWEEN 'N00' AND 'N19' THEN
'6' /* Nierenleiden
*/
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) BETWEEN 'K70' AND 'K77' THEN
'7' /* Lebererkrankungen
*/
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) = 'I69'
'8' /* Probleme verursacht durch einen Schlaganfall */
THEN
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) BETWEEN 'G00' AND 'G99' THEN
'9' /* Nervenerkrankungen
*/
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) BETWEEN 'F30' AND 'F39' THEN '11' /* Depressionen
*/
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) BETWEEN 'M05' AND 'M14' THEN '12' /* Arthritis
*/
substr(f.Fk_ICDICD, 1, 3) = 'M45'
*/
THEN '12' /* Arthritis
Konversionen
Es werden hier nur die 2016 bedeutend gewordenen Konversionen dargestellt (siehe Einleitung).
Um den Gleason in den unterschiedlichen Schreibweisen sicher zuzuordnen dient folgende Konversion:
Beim PSA ist grundsätzlich auch die Einheit relevant, auch wenn kein numerischer Unterschied zwischen
ng/ml und mg/l besteht
Die Einheit muss mit der Einheit in den Patientendaten übereinstimmen. Werden beispielsweise ng/ml
und mg/l gemischt verwendet, müssen zwei getrennte Konversionen eingetragen werden.
Vorstellung in der wöchentlichen prätherapeutischen Konferenz
Diese Kennzahl soll die Vorstellung getrennt nach den Abteilungen - Urologie oder Strahlentherapie - , in
denen sich der Patient vorgestellt hat, darstellen.
Diese Information kann grundsätzlich aufgrund der "durchführenden" Abteilung der Diagnosedaten
gewonnen werden. Sofern dies nicht passt, muss ein weiteres Merkmal eingeführt werden.
Kombinationen sind zulässig, also z.B. zusätzliches Merkmal nur in den Fällen der Fehlzuordnung.
Hinweis: Bei „weiteren Primärfällen“ wird die vorstellende Abteilung allein aus einem Zusatzmerkmal
bestimmt, das beim Verlauf eingetragen wird.
a) Konvertierung aus der durchführenden Abteilung der Diagnose
Eintrag in Benutzer, Rechte => Konversionen
Sofern keine Zuordnung erfolgen kann, ist der Eintrag URO
URO und RAT (Radiotherapien) sind so zu verwendende Zielwerte.
b) Explizites Merkmal
Definition in "Eigene Merkmale"
Tipp: Sofern generell das Zähldatum verwendet werden, könnte auch das Datum dieses Eintrags als
Zähldatum verwendet werden.
Eintrag in Benutzer, Rechte => Konversionen
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