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Datum:
26. März 2007
Thema:
Das Kreuz mit dem Kreuz
Moderne Alternativen zur Operation bei Rückenschmerzen
Referenten:
Dr. Andreas Lotz, Innsbruck
Prim. Dr. Peter Zelger, Dienst f. Physische Rehabilitation, KH Bozen
Moderne Alternativen zur operativen Behandlung der Wirbelsäule
Die moderne, hochtechnisierte klinische Medizin bietet zwar immer mehr und immer bessere
operative Eingriffe zur Behandlung von Wirbelsäulenleiden, die konservative (nichtoperative)
Therapiemöglichkeit wird dabei jedoch weitgehend außer Acht gelassen.
In unserer Leistungsgesellschaft leidet gut ein Drittel der Menschen an
Wirbelsäulenschmerzen. Die wesentlichen Gründe dafür liegen in der Entwicklungsgeschichte
des Menschen und in der Veränderung seiner Lebensbedingungen und -umstände.
Neben angeborenen Wirbelsäulenleiden hat tatsächlich ein Großteil der Schmerzen im
Bereich der Wirbelsäule mit dem Aufrichten des Menschen zu tun, vor allem, weil sich dadurch
die Wirbelsäulenstatik ungünstig verändert hat.
Begünstigt werden diese Probleme durch mangelnde Bewegung des Menschen in der
heutigen Zeit und durch einseitige Belastungen in Beruf und Freizeit. Diese sind an der
Entwicklung von Fehlhaltungen und muskulären Fehlverspannungen wesentlich beteiligt.
Dabei führt letztendlich die Störung bzw. Zerstörung der Struktur zur Störung der Funktion an
der Wirbelsäule, welche zu den leidlich bekannten und immer weiter verbreiteten
"Kreuzschmerzen" führen.
Gerade diese moderne Geisel der Menschheit kann durch ein klar strukturiertes,
konservatives Therapiekonzept sehr erfolgreich behandelt werden. Dieses geht davon aus,
dass ein hoher Prozentsatz von über 80 % aller Wirbelsäulenleiden durch funktionelle
Maßnahmen wie Korrektur der Fehlstatik, Aufheben von muskulärem und statischem
Ungleichgewicht, Stabilisation und Kräftigung der korrigierten Positionen wesentlich verbessert
bzw. behoben werden kann.
Der Weg zu einer erfolgreichen Therapie führt im Wesentlichen über vier Schritte:
1. Diagnostik: mit ärztlichem Gespräch, klinischer Untersuchung, Röntgenabklärung, falls
erforderlich weiterführende fachärztliche Untersuchung (Neurologe, Internist, Gynäkologe,..)
2. Akuttherapie: durch Arzt und Physiotherapeuten mit Korrektur der Fehlstatik,
manualtherapeutischen
Maßnahmen,
Schmerzund
Entlastungstherapie,
Aufklärungsgespräch mit dem Patienten.
3.
Physiotherapeutische
Maßnahmen:
Gelenks-,
Muskel-,
NervenBindegewebsbehandlungen sowie passive Maßnahmen (Wärme-, Kältetherapie
Elektrotherapie).
und
und
4. Trainingstherapeutische Maßnahmen: mit Kräftigung, Stabilisierung und Absicherung der
veränderten und wieder normalisierten Funktion und Struktur.
In diesem Therapiekonzept rückt der Patient ins Zentrum eines Teams bestehend
aus Arzt, Therapeut und Trainer, wobei eine kontinuierliche Zusammenarbeit und
Informationsaustausch zwischen allen daran Beteiligten eine wesentliche Rolle
spielen.
Die WIRBELSÄULE ist ein tragendes GANZ – KÖRPER – ELEMENT:
Ein Großteil aller Patienten mit Rückenschmerzen leidet an einer Kombination aus
Fehlhaltung und Fehlform.
FEHL HALTUNG - FORT SCHRITT - FEHL FORM
Gelenksüberlastungen (Blockierungen oder Instabilitäten) sind die Folge. Die Muskulatur muss
diese Fehlstellungen (Dysbalancen) ausgleichen und wird dabei überfordert.
Nerven können durch verspannte Muskulatur nicht mehr gleiten und geben deshalb
Fehlimpulse ab. Dies wiederum führt zu koordinativen Störungen innerhalb der Muskulatur und
im gesamten Bewegungsablauf.
Diese Störungen zu erkennen, zu behandeln und ihnen vorzubeugen ist die Aufgabe des
Physiotherapeuten. Die Behandlung wird im Team (Arzt – Therapeut - Trainer) abgesprochen
und individuell abgestimmt.
Der Behandlungsplan richtet sich:
nach der gestörten Struktur : Bindegewebe-Muskel - Nerv-Gelenk
nach der Schmerzphase: akut- subakut- chronisch
 Lagerung und Traktion bei Akutschmerz, Information über richtiges Verhalten im Alltag
 Bindegewebsuntersuchung, Behandlung
 Untersuchung: Muskelverspannung – Muskelverkürzung,
Behandlung: Triggerpunktbehandlung - Stretching
 Untersuchung: Muskelabschwächung- Muskelhemmung
Behandlung: Muskelkräftigung – Stimulierung (Wahrnehmung)
 Untersuchung: Gelenksblockierung - Überbeweglichkeit
Behandlung: Gelenksmobilisation – Stabilisierung
 Untersuchung: Nervendehnfähigkeit – Nervengleitfähigkeit, Behandlung: Nervenmobilisation
 Selbstübungen (individuelles Heimprogramm)
Weitere Informationen:
Dr. Andreas Lotz, Körnerstraße 9/II, Tel.: 0043 / 512 / 36 04 62, e-Mail: [email protected]
Prim. Dr. Peter Zelger, KH Bozen, Dienst f. Physische Rehabilitation
Böhlerstraße 5, 39100 Bozen, Tel.: 0471 / 907 – 428, e-Mail: [email protected]
Zugehörige Unterlagen
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