Ergonomie Vorlesung 8 Vorlesung 8 14.12.2006 Hören, Schall, Lärm Übersicht - Physikalische Grundlagen - Physiologische Grundlagen - Schallpegel und Lautheit - Wirkung von Lärm - Lärmschutz Schall Wellen Druckänderung Infraschall bis 20 Hz Hörschall 20 bis 20000Hz Ultraschall über 20 kHz Longitudinal und Transversalwellen Longitudinal (Schall): Oszillatoren schwingen in der Ausbreitungsrichtung Transversal: Oszillatoren schwinge quer zur Ausbreitungsrichtung Schalldruck-Zeit-Verlauf am Ort Schalldruck p in Pa (über- und unterschreitet den atmosphärischen Druck) Darstellung in Zeit – Frequenz Ebene Effektivwert (RMS-Wert) Peff T T 1 2 p t dt Pa : Effektivwert = Root mean square (RMS) T 0 1/6 Ergonomie Vorlesung 8 Basale Grössen für die Beschreibung von Schallereignissen - Schalldruck (p) Druckschwankung in der Luft Pa N m2 - Schallintensität (I) Energie durch eine Fläche pro Zeit W m 2 - Schallleistung ( L w ) Von Quelle pro Zeiteinheit abgegebene Energie [W] Schalldruckpegel L p Reine, logarithmisch bewertete Verhältniszahl. Gibt Verhältnis zwischen effektivem Schalldruck p zu Referenzschalldruck p 0 [dB] Refrenzschalldruck: 0.00002 Pa (= Hörschwelle bei 1000Hz) Schmerzschwelle: 20Pa p2 L 10 log 2 dB p0 - Dezibell-Skala 0 15 dB Flüstern 30 dB Konzertsaal ohne Zuhörer 60 dB Ruhige Unterhaltung 80 dB Starker Strassenverkehr 100 dB Proberaum Band, Presslufthammer 110 dB Walkman 120 dB Rockkonzert 130 dB Startender Jet 140 dB Düsentriebwerk 150 dB Knallkörper Dezibell-Arithmetik Zwei Quellen à 80 dB 83 dB 0 dB + 0 dB = 3 dB (!!!) N Addition L 10 lg 100.1Ln n 1 Mittelwertsbildung 2/6 Hörschwelle Kommunikation beeinträchtig Gefährdung des Gehörs Ergonomie Vorlesung 8 Schalldruckverlauf und Terzbandspektrum Ton (Reinton) Klang Geräusch (Rauschen) Akustische Signale Frequenzbetrachtung Terzband Schallpegelmessung „Sampoo-Flasche“ Kunstkopf für stereophone Aufnahmen Gebräuchliche Messgrössen SPL: Momentaner Schalldruckpegel (bzw. sein Verlauf) (Sound Pressure Level) Lmax: Maximal ermittelter Pegel in der Messdauer SEL: Sound Exposure Level (Gesamtenergie eines Schallereignisses) Leq: Äquivalenter Dauerschallpegel (=Mittelwert) 3/6 Ergonomie Vorlesung 8 Bewertete Schalldruckpegel - A-Gewichtung: Für Lautstärke-Pegel unter 55 phon - B-Gewichtung: Für Lautstärke-Pegel zwischen 55 und 85 phon - C-Gewichtung: Für Lautstärke-Pegel über 85 phon Schallausbreitung - Punktförmige Schallquelle Bsp. Flugzeug Abnahme um 6 dB pro Abstandsverdoppelung - Flächenförmige Schallquelle Bsp. Fabrik-Aussenwand Keine Pegelabnahme mit zunehmendem Abstand - Linienförmige Schallquelle Bsp. Strasse Abnahme um 3 dB pro Abstandsverdoppelung Schallfelder im Innenraum Pegelverteilung im Raum in 1.3m Höhe Raum mit 5 x 4 x 3 m Schalltoter Raum (Quasi-Freifeld) 4/6 Ergonomie Vorlesung 8 Physiologische Grundlagen Anatomie des Ohrs - Ohrkanal, Luftleitung - Knochenleitung - Trommelfell - Cochlea - Gleichgewichtsorgan - Eustachische Röhre Aussenohr, Mittelohr, Innenohr Mittelohr - Trommelfell - Hammer - Ambos - Steigbügel - Ovales Fenster - Rundes Fenster Kleinste Knochen und daran kleinste Muskeln des Körpers Impedanzanpassung Übersetzung von kleinem Druck auf grosser Fläche (Trommelfell) zu grossem Druck auf kleiner Fläche (Ovales Fenster) Innenohr - Cochlea, cortisches Organ - Helicotrema - Scalen (scala vestibuli, scala media, scala …) - Basilarmembran - Hörnerv - Outer hair cells - Cilia of hair cell - Inner hair cells Schallwellen Sound-induced vibrations Aktionspotential im Nerv Hohe Frequenzen am Anfang der Basilarmembran, Tiefe Frequenzen am Ende Basilarmembran Frequenz-Tunigkurve einer einzelnen Haarzelle maximal empfindlich für charakteristische Frequenz Die Basilarmembran ist kein passiver Druckaufnehmer! Auditive Bahnen im ZNS 5/6 Ergonomie Vorlesung 8 6/6