Irisierende Wolken. K. Schips

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Irisierende Wolken.
Von K. Schips.
Während man
die
Botanik die Scientia amoena nennt und auch
den übrigen naturwissenschaftlichen Disziplinen wenigstens den einen
oder andern Abfall für Auge und Herz zuerkennt, hat man sich in
weiten Kreisen daran gewöhnt, die Meteorologie
zu betrachten, welche durch die ihr zu
lung bis
an
die
nur noch
die
in
teil
als eine
Wissenschaft
gewordene exakte Behand-
äussersten Grenzen der Trockenheit gediehen
Zahlenreihen bestehe
schaften den Schönheitssinn
am
und
die
sei,
von allen Wissen-
wenigsten befriedige.
Man
leugnet
Wolkenhimmel des Schönen an Form und Farbe,
an Grandiosität und Detail vieles bietet, dass die Schönheit des
Morgen- und Abendhimmels, des Regenbogens, des Taues, des Gewitters, der Krystalle im Reif und in der Schneeflocke ihresgleichen
zwar
nicht, dass der
sucht, aber
all
das seien Dinge, vermeint man, welche die Meteoro-
zu ihr gehörig betrachte und behandle.
logie selbst nicht als
ist
es richtig, die nächsten
Zwar
Aufgaben, welche ihr Entwickelungsgang
dieser Wissenschaft zu lösen gab,
und
die
Behandlungsweise, die
sie
Verwendung selbstregistrierender
Apparate, Hessen die direkte Beobachtung der Natur zu sehr in den
Hintergrund treten. Aber dennoch gehören die genannten und andern
Phänomene sicher in das Gebiet der Meteorologie und werden von ihr
fanden, vor allem die ausgedehnte
auch gepflegt; namentHch
in
neuerer Zeit
empfindet
man
es
fast
allgemein als ein Bedürfnis, der Rubrik „Bemerkungen" in den Be-
obachtungstabellen eine grössere Aufmerksamkeit zu schenken.
Aber auch hier macht sich die enge Fühlung der Meteorologie
mit dem täglichen Leben und darum ihr Bestreben, immer für das
praktische
geltend.
Bedürfnis
Daher sind
das Notwendigste
es
und Sicherste zu wählen,
vor allem zwei Gruppen der meteorologischen
Optik, die in neuerer Zeit Berücksichtigung finden,
in
dem
Masse,
als
sie
es verdienten.
Es sind dies
wenn auch
die
nicht
„Halophäno-
;
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mene" und
Wertes
und
für
„die irisierenden
für die
88
Wolken",
—
die
wegen
ihres prognostischen
ausübende Witterungskunde von grosser Bedeutung
den ausserhalb des telegraphischen Prognosennetzes Stehen-
den von unschätzbarem und jedenfalls vorderhand unersetzlichem
Werte sind.
Es sind zwar auch jetzt noch nur verhältnismässig wenige,
welche diesen Phänomenen die ihnen gebührende Beachtung schenken
das beweisen die da und dort in der meteorologischen Litteratur
zufällige
zerstreut sich findenden Bemerkungen über gelegentliche
Beobachtungen solcher Erscheinungen, welche zeigen, dass auch in
,
eigentlichen Meteorologenkreisen die Kenntnis derselben eine ziemlich
beschränkte
ist;
indes
nimmt das
Gruppe immer mehr zu
;
Interesse namentlich für die erstere
ihre Kenntnis
,
Wertschätzung und Bear-
beitung wird eine immer allgemeinere.
Anders bei den irisierenden Wolken, die
den letzten Jahren
in
wohl auch verstärktes Interesse fanden, namentlich
in
England und
Deutschland, deren Kenntnis aber immer noch eine sehr beschränkte
Daher dürfte eine Zusammenfassung des hierüber bekannten
ist.
Wissens und die Erweiterung desselben auf Grund der vom Verfasser
angestellten Beobachtungen weitere Kreise interessieren.
In der meteorologischen Litteratur werden die irisierenden
sehr spärlich behandelt
;
den optischen Phänomenen
sie
auch
die meisten Lehrbücher,
jene,
welche
widmen erwähnen
Der Grund liegt einfach in
ein eigenes Kapitel
gar nicht, andere nur sehr dürftig.
den Schwierigkeiten ihrer Beobachtung
Wolken
;
,
diese Schwierigkeiten aber
beruhen einerseits auf dem Bau des menschlichen Körpers und ander-
noch mehr auf der Schwierigkeit der Adaption unseres Auges
dem hier ebenso
an das Sonnenlicht. Bei höherem Sonnenstande
wie bei den Halophänomenen die Mehrzahl der Fälle zukommt,
seits
,
werden den Halswirbeln und -Muskeln grössere und unbequemere
Bewegungen bezw. Lagen zugemutet, als bei tieferem infolgedessen
werden die meisten Fälle nicht beobachtet; die erste Bedingung für
;
allgemeineres Bekanntwerden
irgendwelcher Phänomene von
unmittelbar aktueller Bedeutung,
tigkeit ist die Leichtigkeit ihrer
abgesehen
von
bezw. besonderer Eindrucksmäch-
Beobachtung.
Diese aber geht, auch
dem schon genannten Grunde
vollständig ab infolge der grossen Sonnennähe.
diesen
Phänomenen
15° Entfernung
gewiss noch eines der günstigsten Beobachtungsfelder, die
weitaus
die
meisten Wolken
von der Sonne nicht,
die
nicht
irisieren
meisten in
ist
sie bieten;
Entfernung
8"
einer Entfernung von 5
aber in
solcher
—
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—
89
-
Augen auch
unter Zuhilfenahme der gebräuchlichen Schutzmittel nicht im stände,
ein Phänomen
zum
auf das sie ausdrücklich hingewiesen werden
von
In solcher Sonnennähe sind aber die meisten
ihr.
,
,
vom
erstenmal sicher zu beobachten,
zu reden
nicht
für die Wissenschaft wie
für
die Praxis
sehr häufige Durch-
eine
musterung des bezeichneten Gebietes notwendig
Beobachtung führt
Häufigkeit
,
eines solchen gar
Auswertung derselben wäre aber
eigentlichen
zur
;
Auffinden
eine
;
lückenhafte
leicht zu falschen Vorstellungen über ihre absolute
Dazu kommt noch,
Periodicität, Entstehungsweise etc.
Nähe des Mondes, wo sie leichter zu
beobachten wären, Seltenheiten sind im Vergleich mit solchen in der
Nähe der Sonne. Wenn so indes durch die bis jetzt vorliegenden
Beobachtungen auch erst mehr Fragen angeregt als gelöst sind, so
dass irisierende
ist
doch
so
Wolken
in der
solcher
Ziel
Beobachtungen
Gehen wir nun zu dem
umschrieben wurde.
klarer
das
dass
erreicht,
viel
thatsächlich
Bekannten über.
Kämtz behandelt
seinem „Lehrbuch der Meteorologie" diese
in
irisierenden, oder wie er sie nennt, iridisierenden
Wolken im Anschluss
an die „Kränze" (d.h. Höfe nach heutigem Sprachgebrauch^),
als
deren Ursache er die Dunstbläschen in der Atmosphäre angiebt.
Er
sagt hier^:
„.
kommene Höfe
.
.
Man
auch sehr
oft
um
den
Mond
unvoll-
kleiner Art, bei welchen eine Stelle ausgezeichneter
was demnach
die übrigen,
ist als
sieht
hierin
(d. h.
in
Grösse der Dunstbläschen) seinen Grund hat
der verschiedenen
Ein jeder, welcher
kann
von den mannigfaltigen Abänderungen bei diesem Phänomene überzeugen. Ich erwähne
Wenn weiss
unter denselben nur das Iridisieren mancher Wolken.
aufmerksam
diese Erscheinungen
aussehende Wolken
verfolgt,
deren Ränder
,
sich
dem Horizonte
welche die Gestalt der Cirrostrati haben,
in
und
der Nähe der Sonne
parallel sind
bemerkt man vermittelst des geschwärzten Spiegels selten
scharfe Lichtkränze, wohl aber lebhafte prismatische Farben in Gestalt
von Streifen welche mit dem Rande der Wolke parallel sind und
stehen, so
,
,
zuweilen einen Abstand von
Meistens sind diese Streifen
und mehr von der Sonne haben.
im Innern grün und ringsum von einem
10°
Rande umgeben. Es sind dieselben völlig unregelmässig in
der Wolke zerstreut, so dass sich keine Regel für ihren Abstand
roten
^
Unter dem
t. t.
„Höfe" versteht
71
nennen.
•^
3.
Bd. 1836.
S.
104
f,
Kämtz,
Avas wir heute
„Halophänomene"
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—
angeben
Es
lässt.
und dass dadurch
wahrscheinlich
ist
dass die Dampfbläschen an
,
Wolke sehr ungleiche Dimensionen
der
Stellen
einzelnen
—
90
die
regelmässige
Gestalt
sind diese Streifen Vorboten von Regen,
gestört
besitzen
Häufig
wird.
und schon Saussure, welcher
von einer Brechung des Lichtes in schon gebildeten Tropfen
ableitet, sah sie dafür an \ und eben dieses scheint aus den Erfah-
sie
rungen von F. FoGGO
in
Edinburg hervorzugehen, da
beschriebenen Fällen gleichzeitig Regenwolken
Übrigens
dann
die
ist
Bemerkung des
am Himmel
standen^.
letzteren, dass die Erscheinung sich
wenn kurz nach dem Aufgange
zeigt,
den von ihm
in
der Sonne diese auf einen
dünnen und schmalen Cirrostratus scheint, nicht allgemein
da ich
sie
auch öfter
Bemerkung
lässt
um
die Zeit des Mittages
richtig,
gesehen habe."
Diese
mit Sicherheit erkennen, dass Kämtz eine grössere
Anzahl irisierender Wolken beobachtet hat, und dass
Zeit vorhandene Wissen weiterführte
;
er das
zu seiner
dennoch scheinen sich auch
ihm die Mängel einer nur gelegentlichen Beobachtung geltend
zu machen. Wenn er Saussure gegenüber betont, dass diese Phänomene nicht bloss kurz nach Sonnenaufgang sich zeigen, sondern
dass er sie öfter auch um die Zeit des Mittags gesehen habe, so
bei
lässt
doch die Bemerkung, das
Wolken, deren
Irisieren finde statt in weiss
Ränder dem Horizonte parallel
der Cirrostrati haben, erkennen,
die Gestalt
dass
aussehenden
sind
und welche
auch er
viel
zu
sehr beeinflusst war von Beobachtungen bei niederem Sonnenstand;
denn gerade Beobachtungen irisierender Wolken bei hohem Sonnenstand
auf die er ausdrücklich reflektiert,
,
beweisen,
dass ein
Horizont paralleler Rand kein Charakteristikum solcher Wolken
weissaussehend
—
Glänze
,
glänzend
sind sie an
—
häufig
zum
ist;
von samt- oder seidenartigem
Form oder Grösse
ausserordentlich wechselnd,
bald rundlich, bald band- oder streifenförmig (das letztere häufiger),
bald kleine
von 20
—
Wölkchen von wenigen Graden Durchmesser, bald Streifen
Länge, und diese wieder von ebenso wechselnder Breite.
40*^
Ebenso lassen sich diese „prismatischen Farben in Gestalt von Streifen" in dieser Allgemeinheit nicht halten, so wenig als deren Parallelis-
mus mit dem Wolkenrand, wenn dies auch für sehr viele irisierende
Wolken zutrifft. Es ist schon aus dem KÄMTz"schen Text selbst
nicht recht ersichtlich, wie diese Darstellung
werden
soll
mit den Worten
:
1
Hygromctric. 1784. § 356
-
Efliii!).
,I(inrn.
in
„Es sind dieselben
S.
409.
of science. III. 369.
Einklang gebracht
völlig
unregelmässig
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—
in
der
Wolke
zerstreut"
;
obachtungen des Verfassers
—
91
letztere Schilderung
Ob
mehr.
viel
den Be-
entspricht
diese Unregelmässigkeit
wirklich von der verschiedenen Grösse dieser Dunstbläschen abhängt,
ob überhaupt Dunstbläschen die Ursache des Irisierens sind und ob
die aus diesen
Prämissen abgeleitete Schlussfolgerung, dass irisierende
Wolken Vorboten kommenden Regens
seien, richtig ist,
wäre schon
noch genauer zu untersuchen Verfasser dieses erlaubt sich wenigstens so lange noch anderer Meinung zu sein, als er nicht auf Grund
eingehenderer Beobachtungen von der Unrichtigkeit seiner Anschauung
;
überzeugt wird.
Die Beobachtungen von Foggo
einem ganz andern Himmel gemacht,
dann
wohl zu beachten,
ist
wenn
dass,
sammenhang
dieser
Wolken mit
die des Verfassers,
als
Wolken
irisierende
boten von Regen angesehen werden sollen
einmal unter
sind
,
als
und
Vor-
thatsächlicher Zu-
ein
allenfalls gleichzeitig
beobachteten
Regenwolken erst nachzuweisen ist, da Wolken verschiedenen Charakters oft genug gleichzeitig übereinander zu beobachten sind.
Nach dieser eingehenden Würdigung der KÄMTz'schen Anschau-
ung wollen wir unter Übergebung
wie
sie
einiger gelegentlicher Mitteilungen,
sich in verschiedenen wissenschaftlichen Zeitschriften finden,
nur noch auf die
wichtigen Mitteilungen
von
J.
C.
Mc Connel
„Nature", vol. 35 S. 533, 1887, hinweisen und dieselben an der
in
Hand
des Referates in der Meteorologischen Zeitschrift 1887 S. 105 des Litte-
Danach „beobachtete Verfasser die irisierenden Wolken im Winter zu St. Moritz (1800 m) in der Schweiz sehr
häufig. Ihre Höhe war grösser als diejenige der umgebenden Berge
(3500 m). Die Wolken sind bis zu 2*^ Entfernung vom Sonnenrand
raturberichtes würdigen.
weiss
,
hierauf folgt ein gelber
oder oranger Ring
lebhaftesten Färbung liegt zwischen
die auffallendsten
diese nicht in
3*^
und
,
7" Abstand
die
von der Sonne,
Farben sind Rot, Blau, Orange, Grün,
Ringen angeordnet, sondern über
die
Region der
doch sind
dünneren Teile
Wolke unregelmässig als Flecken verteilt. Über 7° hinaus sind
nur noch Grün und Rot sichtbar, die mit wechselndem Abstand von
In einiger Entfernung von
der Sonne immer schwächer werden.
der Sonne ist das Rot und Grün häufig in Banden angeordnet, die
dem Saum der Wolke parallel ziehen. Verfasser zweifelt nicht, dass
man es mit einer Diffraktionserscheinung zu thun hat. Die von ihm
in einigen Fällen beobachtete regelmässige Anordnung der Farben
der
Er versucht aus
seinen Messungen des Winkelabstandes verschiedener Farben von
der Sonne die Grösse der die Diifraktion hervorrufenden Eispartikel-
lässt auf
mehrere Diffraktionsspektra schliessen.
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-
—
92
chen zu berechnen und findet unter der Voraussetzung,
ihre
Form
dass sich
nicht wesenthch von der CyHnderform unterscheidet, ihren
Durchmesser zu 0,01
im Sommer, wenn
der Verfasser
bis 0,02
die
mm.
Die Abwesenheit des Irisierens
Wolken aus Wassertropfen bestehen,
führt
nicht genügende Übereinstimmung der
auf die wohl
Es werden sodann
wahrscheinlich machen, dass
Grösse der Wassertröpfchen zurück.
hältnisse erörtert, welche es
die
Ver-
die Subli-
mierung des Wasserdampfes Eiskrystalle von einheitlicher Grösse
giebt,
er-
hingegen seine Kondensierung Wassertropfen sehr verschiedener
Die
Grösse.
Verschiedenheit
der
letzteren
wächst noch dadurch,
dass zwei aneinander prallende Tropfen sofort zu einem grossen Tropfen
An
verschmelzen.
einigen
Himmel
der Beobachtungstage war der
dünnen Schleier bedeckt, welcher mehrmals Höfe
um die Sonne hervorrief. Durch rohe Messung des Durchmessers
des Ringes bestimmte der Verfassers den Durchmesser der EisDiese Mitteilungen bepartikelchen zwischen 0,04 und 0,07 mm."
ruhen gewiss auf vielen und exakten Beobachtungen irisierender
Wolken indes sind sie doch nicht ganz irrtumsfrei. Auch Connel
ist demselben Fehler, dem Foggo zum Opfer fiel und von welchem
auch Kämtz nicht ganz frei ist, verfallen. Gerade wie man fälschlicherweise die Halophänomene dem Norden beziehungsweise den Polargegenden und dem Winter zuschreibt, so beobachtet dieser Verfasser
die irisierenden Wolken im Winter und spricht von einer „Abwesenheit des Irisierens im Sommer".
Diese Unbequemlichkeit der
mit einem ganz
;
Kopfstellung bei
hohem Sonnenstande
in
Verbindung mit der Intensität
des Sonnenlichtes lässt eine ganz falsche Jahresperiode und eine ganz
falsche Vorstellung
über
die Häufigkeit der
einzelnen Breitegraden zu Tage treten.
des einzelnen, dass es im
wird in
lässt ihn
der
Phänomene unter den
Die persönliche Erfahrung
Sommer und gegen den Äquator
hin
wärmer
den Beobachter gewöhnlich umgebenden Atmosphäre,
ganz vergessen, dass neben der Wärmeabnahme gegen die
Wärmeabnahme
Höhe der Lufthülle
unseres Planeten.
In Wirklichkeit sind auch diese Phänomene im
Sommer durchaus nicht seltener als im Winter und das Gleiche
Pole hin auch eine
besteht in der
scheint mit der Annäherung an den Äquator der Fall zu sein; ja, sie
müssen da sogar viel häufiger werden, was auf Grund eines sehr
einfachen Raisonnements eigentlich zum voraus zu erwarten ist. Mit
der Entfernung von der Erdoberfläche werden die Träger dieser
Phänomene dem
Einfluss
der
mannigfaltigen
Insolation
schiedenen Oberflächengebiete immer mehr entrückt,
der
ver-
die einzelnen
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Partikelchen werden sich
alle in einer
das SonnenHcht anordnen;
mehr gleichmässigen Lage gegen
solche regelmässigere Orientierung
eine
Phänomene
derselben erzeugt die
—
93
häufiger
und
schönerer Ausbildung.
in
Dazu kommt noch, dass das Beobachtungsgebiet mit der Höhe ebenfalls wächst und dass jedenfalls in unseren Breiten die Zahl der
Interessenten grösser ist als in kälteren Gegenden ^ Ebenso wird
zu bestreiten sein,
nicht
übrigen Elemente
lässt
und
wodurch
eine
dass
solche
auch für diese Phänomene erwarten
Beobachtung derselben
die
sich
Regelmässigkeit der
grössere
eine
in
günstigem Sinne
beeinflusst,
scheinbar grössere Häufigkeit derselben ergiebt.
eine
Indes sind diese Sätze nicht so zu verstehen, als ob die Häufigkeit
der Erscheinungen
würde.
mit der
absolut
Dieselben haben ihr
beziehungsweise
günstigsten sind.
Höhe der Atmosphäre wachsen
Maximum
vielmehr da,
Erhaltungsbedingungen
Dagegen
ist es
wo
Träger
der
die Bildungs-
derselben
am
sehr wohl möghch, dass die Häufig-
keit derselben als Funktion der geographischen Breite sich bei genauer
Beobachtung ausweisen wird, beziehungsweise dass für eine gegebene
Breite ihre tägliche Periode sich als Funktion der Sonnenhöhe darstellt.
Indes können hierüber nur thatsächliche Beobachtungen ein sicheres
Urteil herbeiführen.
Als thatsächlich bekannt
festzuhalten, dass diese
wurden
als
ist
Phänomene im Sommer
im Winter, bei uns häufiger
vorderhand so
viel
häufiger beobachtet
als in der kalten
Zone, im
Gegensatz zu der gegenteiligen vorgefassten Meinung, welche wegen
der Eisnatur der Träger der
Phänomene
dieselben kurzweg als nor-
dische, beziehungsweise polare auffasst.
Bemerkenswert an dieser Ausführung des englischen Beobachters ist auch der Umstand, dass er „die wohl nicht genügende Übereinstimmung der Grösse der Wassertröpfchen" als die Ursache der
„Abwesenheit des Irisierens" im Sommer vermutet, während Kämtz
gerade
dies
als
die
Ursache des Irisierens dieser Wolken ansieht;
ein Beweis, wie sehr Vorsicht in der Erklärung
von Naturerscheinungen
ungenügender Kenntnis der Thatsacben notwendig ist,
ein Beweis zugleich, wie sehr wir noch über die Natur der die irisierenden Wolken konstituierenden Elemente im unklaren sind. Es
auf Grund
ist
dies ebenfalls ein Gebiet, dessen volle
Aufklärung wir vielleicht
von der Aeronautik erwarten dürfen. Auch scheint Kämtz die
Irisfarben nur in der zweifachen Form von Höfen (hier nimmt er
erst
^
Dies dürfte auch mit der Grund
sehr wenige solcher
sein,
weshalb
Phänomene beobachtet worden
am Äquator
sind.
noch keine oder
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—
—
94
zusammen) und
übrigens vielleicht zwei zu trennende Höfe
in der
Form von Banden zu kennen, während Connel noch die „über die
dünneren Teile der Wolken unregelmässig verteilten Flecken" anführt;
dagegen scheint ihm gleich letzterem die Abhängigkeit der einzelnen
Formen von der Sonnennähe
achtenswert
auch
ist
Beobachtungstagen
nicht
entgangen zu
die Mitteilung des
zugleich
Höfe
dass an einigen
letzteren,
(nach
Sehr be-
sein.
unserem Sprachgebrauch
Ringe oder Halos) gesehen wurden.
Was
die
Entfernung dieser Wolken von der Erdoberfläche an-
langt, so ergiebt
mit den
stellung
sich
aus der Darstellung von Kämtz (Zusammen-
und Annahme von Wasser-
gewöhnlichen Höfen
tröpfchen als Ursache derselben), dass er ihnen keine übermässige
zuerkannt wissen
will.
Für
Wolken von St. Moritz
„Ihre Höhe war grösser als
die irisierenden
wird nur eine untere Grenze genannt:
diejenige
der
Höhe
umgebenden Berge (3500 m)."
Es
will
damit aber
offenbar nicht gesagt sein, dass dieselbe eine ausserordentliche gewesen
wäre
denn die
;
(für
den Beobachter allerdings nicht bestätigte) Er-
wartung der Phänomene an „Wolken aus Wassertropfen", und das
erwähnte gleichzeitige Vorkommen mit Halowolken lassen deutlich
erkennen, dass Connel denselben jedenfalls kerne absonderliche Höhe
Auch sonst
zuschreibt.
für
hielt
man
gewöhnliche Angehörige des Wolkenhimmels, mit
heit
und
speciell die
der
„Meteorologischen
Wolken"
ordentliche Höhe
sierende
bis
19.
Zeitschrift"
veröffentlichte,
(bis
Mohn
in
1893
wonach
'
Mohn am
Mensch-
einen Artikel
denselben
140 km) zukommen würde.
Dezember 1891 und beziehen
solchen Wolken.
die
Es erregte daher
Christiania im März-
tungen, auf die er sich beruft, umfassen die Zeit
1871
dem
Meteorologen sonst rechnen.
das grösste Aufsehen, als Professor H.
heft
Wolken
allgemein die irisierenden
Die
erste
sich
eine
Die
vom
„Iri-
ausser-
Beobach-
22. Februar
auf 41 Tage
mit
messbare dieser Wolken scheint Herr
Dezember 1892 beobachtet zu haben ^. „Dass es sich
hier um grosse Höhen der Wolken handelte, war mir sogleich einleuchtend
denn der letzte Rest von dem Däm.merungsbogen war
längst unter dem Horizonte verschwunden, als die Wolken erlöschten.
Dass die leuchtenden Wolken von der Sonne direkt beleuchtet waren
19.
,
bis sie
der
verschwanden, geht sowohl aus ihrem starken Glänze,
kurzen Zeit hervor,
'
S.
81—97.
-
a.
a.
0. S. 81.
welche
sie
brauchten,
um
bis
als
zum
aus
Ver-
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—
schwinden zu erbleichen.
würde
95
„Unter der Vor-
längere Erbleichungszeit geben."
eine viel
Dämmerung
Eine Beleuchtung durch die
aussetzung, dass die leuchtenden Wolken verschwanden, indem
in
den Erdschatten hineintraten,''
berechnete
Mohn
die
Höhe
sie
einer
der beobachteten Wolken zu 132,2 km, die einer anderen zu 107 km:
der obere
Rand
der
ersteren
hätte
eine
untere derselben eine solche von 123,9
obachtung vom.
km
15.
Höhe von 136,1 km,
km
besessen.
der
Für eine Be-
Januar 1890 hatte Mohn eine Höhe von 120
bis
Er bemerkt hierzu: „Diese grosse Höhe erregte
damals meinen Zweifel, ob die Wolke doch nicht von der Dämmerung erleuchtet wäre, zumal als ich nur das Erblassen, nicht das
140
berechnet.
vollständige Verschwinden
Nach
Dezember 1892 gesehen habe, muss ich
zu beobachten Gelegenheit hatte.
was ich am 19.
jetzt annehmen
dass meine Höhenberechnung von 1890 auf ziemlich richtigen Daten beruhte" '.
Sodann teilt Mohn noch für seine
Beobachtung vom 21. Dezember 1892 mit, dass den damaligen
Wolken eine Höhe von 53,53 km zukommt. Diese Wolken hätten
sich also in der Zeit vom 19. auf den 21. Dezember um annähernd
80 km beziehungsweise 50 km gesenkt, ein respektabler Weg, wenn
dem
aber,
,
man
nicht für diese besonderen
entsprechende Region zuerkennen
Wolken
will,
eine eigene, diesen Zahlen
innerhalb deren sie vorkommen.
Eine Zusammenstellung von Beobachtungen aus Christiania mit
einigen in „Nature"
Zeit:
^
mitgeteilten liefert Herrn
Mohn
folgende Übersicht:
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—
hoch wie
die NorclHchter,
welche
96
als
—
Bögen
werden, da diese .... ihre untere Grenze
graphischen Meilen oder 150
km
haben" \
hier in Chiistiania
in einer
gesehen
Höhe von 20 geo-
So interessant nun diese
Beobachtungen sind, so wird doch auch der oberfiächhche Leser
alsbald Zweifel empfinden darüber, ob es sich hier auch thatsächlich
um
Wolken handelt oder um ein vielleicht ganz neues
Phänomen. Denn Prof. Mohn hat diese gemessenen „Wolken, welche
unter gewissen Umständen irisieren" nicht irisieren sehen, wenn wir
irisierende
den Text
richtig verstehen.
„Am
Dezember,
Gleich der erste Fall wird so beschrieben:
um
etwa 5p, sah Herr Observator Schröter an
der Sternwarte schwache Sparen von Irisierung an einer Wolke auf
19.
dem Westhimmel, welche
Höhe von etwa 20'^ hatte.
Zehn Minuten später sah er in derselben Gegend (!) eine sehr lange
(25*^) leuchtende (!) Wolke
Um 5^ wurde ich auch von meinem
Fenster aus auf die leuchtende (!) weisse (!) Wolke am dunklen
Nachthimmel aufmerksam. Ich begab mich sofort nach dem freiund hochliegenden St. Hans-Hügel und konnte auf dem Wege die
Wolke durch die nackten Baumkronen leuchten sehen. Vom Wasserleitungsbassin auf dem St. Hans-Hügel sah ich nun dieselbe Wolke,
die Observator Schröter gesehen hatte.
Sie war ca. 4° breit, ca. 20**
lang
Unterhalb der grossen Wolke stand eine ganz kleine
Beide Wolken waren glänzend weiss. Nach alledem, was ich früher
am selben Tage gesehen hatte und nach der Beobachtung des Herrn
Schröter musste ich annehmen, dass die Wolken von derselben Art
waren wie diejenigen, welche früher (!) irisiert hatten." Danach darf
als sicher gelten
dass Herr Mohn und Herr Schröter die gleiche
Wolke beobachteten, dass diese Wolke weiss oder weissleuchtend
war und dass sie an derselben Stelle sich zeigte, wo Herr Schröter
10 Minuten vorher eine Wolke irisieren gesehen hatte. Die Versuchung liegt allerdings zu nahe wenn innerhalb eines so kurzen
Zeitraumes an der gleichen Stelle Wolken gesehen werden, diese zu
identifizieren, ja man wird dieses im allgemeinen immer thun
wo
nicht besondere Gründe für eine Trennung sprechen.
Aber gerade
die Frage
ob beide Wolkenarten
die frühere irisierende und die
eine geschätzte
.
.
.
.
.
.
.
.
.
,
,
,
,
,
jetzige leuchtende identisch seien
in
bejahendem Sinne
raum inzwischen
^
a.
a.
verflossen
0. S. 9i
f.
ist
danach durchaus noch nicht
Dazu bedürfte es einer Messung jeder
Es war ja immerhin ein gewisser Zeitund die enorme Höhe muss einen stutzig
gelöst.
der beiden Arten für sich.
,
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—
machen.
Das Gleiche
sah ich
eine
am
wie
19.
gilt für
leuchtende
(I)
97
den andern Fall
„Den
:
15.
Wolke unter ähnlichen
Dezember 1892. Früher
Wolken gehabt ^"
—
(!)
am Tage
(!)
Januar 1890
Umständen
hatten wir irisierende
Anders dagegen scheint es
dem von Herrn
in
Professor Geelmuyden im Tagebuch der Sternwarte Christiania mit-
„1885 November 19. Prachtvolle irisierende
Wolken bei Sonnenuntergang im SW. in 25 30*^ Höhe. Nuancen
und Farbenwechsel die gewöhnlichen. Um 4.^^ p waren die höheren
geteilten Fall zu stehen:
—
Wolken verschwunden,
die übrigen
Aber auch hier
einfarbig rot."
wäre eine weitere Mitteilung über die Zusammengehörigkeit der ver-
schwundenen und der einfarbig roten Wolken sehr erwünscht; ob
auch die verschwundenen wirklich irisiert hatten und ob auch die
Denn dadurch würden
einfarbig roten schliesslich verschwanden.
Fragen
sich die
lösen, ob so
hohe Wolken thatsächlich
irisieren,
oder
ob ein zufälliges Auftreten zweier ganz verschiedener Wolken mit so
bedeutender Höhendifferenz in derselben Gegend eine Verwechselung
Wir würden so zwei Arten von irisierenden,
Aber hier müsste
bezw. leuchtenden Wolken schliesslich erhalten.
jede Art besonders für sich behandelt werden. Denn ein Zusammenbeider
herbeiführte.
werfen beider lässt von einer Diskussion über dieselben nur zweifelhafte
Wenn
Resultate für jede der beiden Arten erwarten.
Umstände
Identität der
dieselben wären, müsste sich
brauchbares Resultat ergeben
ein für die Praxis
Fall
Formen
für beide
Umstände müsste
noch nicht geschehen
ist
erst
Dr. Kassner
^
;
aber
immer noch
solche
eine
bewiesen werden, was in unserem
und nicht geschehen kann.
begleitenden Umstände, die Periodicität
MoHN^ und
die begleitenden
etc.,
Da
die
welche Herr Professor
beschreiben, thatsächlich auch nicht über-
einstimmen, so können wir hiervon zunächst auch absehen. Das Sicherste
wird
es
mit Herrn Hildebrandson ^ die irisierenden Wolken
sein,
Mohn's mit den „leuchtenden Nachtwolken" zusammenzunehmen und
von den eigentlichen irisierenden Wolken vollständig zu trennen.
Die Frage kann jedenfalls als gelöst betrachtet werden, dass nicht
allen irisierenden Wolken eine Höhe zwischen 20 km und 150 km
sie
Alsbald nach der Arbeit von Professor
zukomme.
lichte Jesse in der
Oktobernummer derselben
1
a.
a.
0. S. 89.
2
a.
a.
0. S. 90
3
*
5
a.
a.
0. 1895. S. 379
a.
0. S. 71.
S.
384
Jahreshefte
d.
Zeitschrift
f.
a.
f.
f.
Vereins
f.
vaterl.
Naturkunde
Mohn
in Württ. 1897.
'^
veröffent-
einige
Beob-
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
-
98
achtungen, aus denen sich mit Sicherheit ergiebt, dass
in
den zwei
von ihm beobachteten Fällen die irisierenden Wolken in keiner besonders grossen Höhe schweben konnten. Die erste Beobachtung datiert
vom
Herr Jesse beschreibt
22. Juli 1893.
am Himmel
bemerkte ich
Wolken
:
„Um
6^1
Nähe der Sonne prächtig
J'
M. Z.
irisierende
Die Sonne war durch eine Gewitterwolke
(Cirro-cumulus).
verdeckt, welche sich
der
in
sie also
vom
westlichen Horizonte bis einige Grade ober-
halb der Sonne erstreckte.
Oberhalb der Gewitterwolke w^urden die
Wolken bei etwa 12'^ Abstand von der Sonne bemerkt.
Diese irisierenden Wolken waren aber niedriger als die
Köpfe der Gewitterwolken, denn der Schatten der Gewitterwolken zeichnete sich auf die Fläche der irisierenden Wolken ab.
Es konnten deutlich die Schatten von drei Kuppen der Gewitterwolken
auf der Fläche der irisierenden Wolken erkannt werden, und es konnte
ferner erkannt werden, wie die Schatten mit der Fortbewegung der
Wolken sich allmählich verschoben. Während die irisierenden Wolken
irisierenden
ausserhalb des Schattens im allgemeinen silberweiss mit den irisieren-
den Farben vermischt erglänzten, war
Region des Schattens
in der
nur mit Mühe von den Wolken etwas zu erkennen.
—
Eine andere
Beobachtung machte ich am 9. Juni 1893 abends. Um 7.*^ ^ M. Z.
bemerkte ich einige Haufen von irisierenden Wolken rasch aus WNW.
Die Wolken bestanden aus Cirro-cumulus und irisierten bis
ziehen.
zu einem Abstände von etwa
20*^
von der Sonne.
gange der Sonne war dieselbe Wolkenart noch
nun nicht mehr
Nach dem Unter-
am Himmel,
die
jedoch
Es war nun bemerkenswert, dass diese Wolken
irisierte.
das direkte Sonnenlicht früher verloren als die Cirruswolken, welche
Nähe derselben befanden. Hiermit wird es einigermassen wahrscheinlich, dass die Höhe der irisierenden Wolken eine
sich in scheinbarer
geringere gewesen
„erst seit
Wolken
Wolken
als die der
dem Erscheinen
einige
beweisen
Fälle
ist,
Cirruswolken."
des Artikels des Herrn
Beobachtung gewidmet
zur
Genüge
eine so bedeutende
,
''.
Herr Jesse hatte
Mohn den
irisierenden
Aber auch diese einzelnen
dass jedenfalls
nicht alle irisierenden
Höhe haben.
nun auch Herr Professor Mohn unter dem 30. Oktober 1893 mit \ dass er anfangs. April 1893 ebenfalls „Irisierung am Rande
einer Wolke zu sehen Gelegenheit hatte, deren Höhe offenbar nicht
ausserordentlich hoch war".
Daraufhin untersuchte er seine früher
Hierauf
teilte
publizierten Mitteilungen
'
a.
a.
0. S. 460.
und fand
es nicht
sehr unwahrscheinlich,
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
<dass vier seiner früheren
^ Diese Fälle stehen in
—
99
Beobachtungen zu derselben Klasse gehören.
meiner Zusammenstellung der Zahl der Tage
um
mit irisierenden Wolken wie Ausnahmsfälle
den Sommermonaten.
keitsmaximum
in
Wolken Herrn
Professor
Mohn
als
ein sekundäres Häufig-
(Sonst
gelten
Winterphänomene.)
irisierende
Die
für- die
Erscheinung von irisierenden Wolken besondere Wetterlage (Luft-
druckminimum
nördlich von Christiania, in einigen Fällen
im Osten,
Mal bei Christiania und in keinem Falle südlich von
•diesem Orte immer in Verbindung mit Temperatursteigerung und
trockener Luft ^) findet sich auch für diese Fälle in der Summe von
einziges
-ein
allen Einzelheiten nicht so stark hervortretend, wie für die Winter-
erscheinungen.
Ich bin daher jetzt zu
dem Gedanken
geneigt, dass
auch verhältnismässig niedere Wolken irisierende Farben zeigen können,
und dass mein Ausdruck »diese Zahlen zeigen, dass die Wolken,
Avelche unter gewissen Umständen irisieren, jedenfalls sehr hoch
liegen«
Fluss
hiernach zu modifizieren
gekommen
Hirschberg
i.
sei."
Nachdem
Frage
die
so in
war, veröffentlichte Herr Professor Dr. Reimann in
Schi. 5 Beobachtungen, die er in den Jahren
1887
— 1893
gemacht hatte, welchen ebenfalls keine ausserordentliche Höhe zukam.
Er bemerkt ausdrücklich: „Niemals aber ist mir bei den hier beobachteten Gebilden irgend ein Umstand aufgefallen, der auf solche
immense Höhen deutete. Ich habe vielmehr,
bei andern aus
ihrer Ausdehnung und Dicke
,
bei
den
ihrer
einen
grossen Zug-
geschwindigkeit geschlossen, dass ihnen keine grössere Höhe
als
aus
zukam
gewöhnlichen stratus- und kumulusartigen Wolken, und so habe
ich
sie
ihrem sonstigen Aussehen nach in meinen Notizen bezeich-
Der Verfasser bemerkt dann noch, dass er auch sonst noch
ähnliche Beobachtungen in der Erinnerung habe und eine Zeichnung
von einem ähnlichen Phänomen vom 5. November 1893 besitze, das
net^."
andere beobachtet hatten.
Nachdem nun wieder
Höhe der gewöhnlichen
Meinung sich für geringere
Wolken auszusprechen schien,
die herrschende
irisierenden
veröffentlichte Herr Hildebrandson, datiert Upsala 16. Januar 1895,
Beobachtung einer „leuchtenden" Wolke ^, die er gemeinschaftlich mit Herrn Assistent Westmann am 24. November 1894 gemacht
hatte. Die Höhe derselben wurde nach Mohn's Formeln vom Direktor
•eine
1
2
^
a.
0. S. 91
a.
a.
0. 1894. S. 200.
a.
a. 0.
a.
„irisierende"
1895,
f.
S.
71;
also
wiederum nur eine
„leuchtende"
und keine
Wolke!
7*
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
-
—
100
über
Herr Hildebrandson bemerkt dann noch
der Meeresfläche berechnet.
dazu
km
zu 138
der astronomischen Sternwarte, Professor Duner,
„Unsere Beobachtung bestätigt also Mohn's Resultat, dass bis-
:
wolkenähnliche
weilen
kommen
Über
können.
Gebilde
(!)
die
diesen
in
enormen Höhen vor-
Natur dieser Wolken
ob
,
sie
aus Eis-
nadeln oder aus vulkanischen oder kosmischen Stoffen bestehen,
es nicht
möglich
,
zur Zeit sich
sehr wünschenswert
wenn
,
die
eine Ansicht
ist
Es wäre
zu bilden.
Beobachter diesen feinen Bildungen
Aufmerksamkeit zuwenden wollten.
Das intensive Licht, das
augenblicklich verschwindet, macht die Beobachtung sehr leicht und
Dagegen finde ich den
giebt eine scharfe Bestimmung der Höhe.
Namen »irisierende Wolken« (»Perlemorskyer«) nicht gut, wie Professor
Reimann (a. a. 0.) schon bemerkt hat. Das Irisieren der Wolken
haben wir mehrmals in Upsala sogar an niedrigen Wolken, wie AI. Km.
und Km. sehr brillant gesehen. Es mag sein, dass möglicherweise
ein ungeübter Beobachter ein Fragment einer Korona bisweilen als
irisierende Wolke annotiert hat, ich selbst und so geübte Beobachter,
wie RuBENSON, Ekholm, Hamberg und Hagström haben doch mehrmals
Dann werden die
das Irisieren in solchen Wolken beobachtet."
Upsalenser Beobachtungen vom November 1866 bis Oktober 1892
In 20 Fällen ist die Wolkenart nicht
mitgeteilt, 71 an der Zahl.
ihre
angegeben, sonst sind
und Fracto Km.
notiert
Dreimal
gemessen.
Cr. Str.,
Cr.,
;
in
findet
Cr.
Km., Km.,
Km.,
AI.
Km.
Str.
m
einem Fall wurde die Höhe zu 2600
sich
die
Bemerkung „im Mondlicht"
Endlich veröffentlichte noch Herr Dr. Kassner in Berlin
tungen und unterwarf die ihm bekannt gewordenen
^
drei
^.
Beobachbesonders
Fälle,
von Hildebrandson, einer Diskussion, ähnlich wie es Mohn mit
denen von Christiania gethan hatte. Er kommt da bezüglich der
die
„Auch
jährlichen Häufigkeit zu einem ähnlichen Re.sultat wie ersterer.
hier zeigt sich für Upsala jene
1866
— 75
1885, aber die Jahre
zum Krakatao- Ausbruch ohne
jene oben vorgeschlagene (von
Mohn
man
so dass
weiteres nicht denken
Vielleicht aber hätte hier das Resultat anders gelautet,
kann.
in
seit
zeigen doch noch eine grössere Häufigkeit,
an eine Beziehung
man
Zunahme
selbst zugegebene)
wenn
Scheidung
hohe und niedere Wolken hätte vornehmen können."
Da
die
Upsalenser Beobachtungen sich vorwiegend, wenn nicht ausschliesslich,
auf niedere
Wolken bezogen,
1
a.
a.
0. S. 71
2
a.
a.
0. 1895, S. 379
so wird dies so zu verstehen sein,
f.
ff.
und 1892,
S.
433
f.
:
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
—
101
Mohn auch
dass nach Ausscheidung der hohen Iriswolken von
höheren
nur diese
Christiania
besessen haben.
Auffallend
ist
für
seit
1885 eine grössere Häufigkeit
es,
dass Herr Dr. Kassner,
der es
noch nicht beachtete Eigentümlichkeit bezeichnet,
auf die übrigens schon Kämtz hingewiesen hatte und die auch Connel
nicht entgangen zu sein scheint, dass der Abstand der irisierenden
als
bisher
eine
Mittel 11^ bis 13° betrage, dies nicht als
Wolken von der Sonne im
unvereinbar mit den hohen leuchtenden, irisierenden
Herrn Mohn
sehr bedeutenden
Wolken befinden
Diese
findet.
Entfernung von der Sonne
wenn
nicht zu verwundern,
gesehen wurden.
leuchtend
rücksichtigt wird,
kann
die
sie nie irisierend,
Wenn
dieser
nicht
auf
Eine solche
werden.
ist
,
es
auch
sondern immer nur
Umstand genügend bebezw.
dass die
Christiania-Berlin
kaum abgewiesen
Ausscheidung würde, worauf schon Mohn hin-
gleichen
die
daher
,
Annahme von Herrn Kassner,
Simultanbeobachtungen Christiania-Upsala
sich
sich ja
Wolken von
immer in einer
(?)
Wolken beziehen,
gewiesen hat, wohl auch noch eine grössere Übereinstimmung
Jahresperiode ergeben;
in
der
Herr Mohn hatte in seinem zweiten Artikel
für die
nachträglich von ihm ausgeschiedenen niederen irisierenden
Wolken
„ein sekundäres
statuiert.
Kassner
Das
Häufigkeitsmaximum
lässt sich
für Upsala
wohl eher
in
in
den Sommermonaten"
Einklang bringen mit
gefundenen „Maximum im Frühjahr".
ordentlich auffällig wird der Gegensatz zwischen Christiania
wenn man nur
eine kalte
dem von
„Ausser-
und Upsala,
und warme Jahreshälfte unterscheidet
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
Wintermaximum
als das
—
102
das gewonnen wurde aus
für Christiania,
den zusammengeworfenen Beobachtungen der hohen und niederere
man noch
was oben gesagt wurde über
die grössere Beobachtungsschwierigkeit und -ünwahrscheinlichkeit
bei höherem Sonnenstand, so wird man das wirkliche Maximum der
eigentlichen irisierenden Wolken noch tiefer in den Sommermonaten
drinnen a priori erwarten, als es durch die Upsalenser Beobachtungen
Wolken.
Berücksichtigt
thatsächlich schon gesichert
,
ist.
Diese Vermutung, die sich jedem unwillkürlich aufdrängt, erhält
eine nicht unwesentliche Bestärkung durch das unter diesem Gesichts-
punkt analoge Tagesmaximum, wie
Herr Dr. Kassner „aus den
es
Upsalenser Beobachtungen im Anschluss an die Untersuchungen von
Herrn Mohn"
festgestellt hat.
8^-4P
0—8*
—
Dezember Februar
März— Mai
Juni August
September November
.
—
Jahr
Wolken
1
11
1
7
U
2
1
12
6
.
—
4P-I2P
.1
13
3
10
50
12
während des hellen Tages
weitaus am häufigsten zu sehen und zwar in der Zeit zwischen
4^ entfallen
Sonnen- Aufgang und -Untergang
auf die Zeit 10^
während Herr Mohn sie zu allen Tageszeiten, d. h. bei
53°/o
Auf- und Untergang und dazwischen nahezu gleich häufig fand ^
Die
irisierenden
sind
also
—
—
—
,
Noch auffallender würde wohl die höhere Tageszeit hervortreten,
wenn man nicht bloss das „Dass", sondern auch das „Wie" der
einzelnen Erscheinung werten
könnte
;
Zufall,
dass das Prädikat „prachtvoll!"
welche
um
3?
und
3.^'^
es
ist
gewiss nicht blosser
zwei Phänomene
erhielten^
beobachtet wurden.
Die Verteilung der irisierenden Wolken nach den Upsalenser
Beobachtungen dürfte nach Tages- und Jahreszeit geordnet am
ein-
fachsten aus der Tabelle auf folgender Seite zu ersehen sein.
Diese Tabelle dürfte aber wohl nicht bloss die Häufigkeit der
irisierenden
Wolken
,
sondern vor allem auch die der Beobachtung
entgegenstehenden schon genannten Schwierigkeiten und ganz besonders die sonstige Inanspruchgenommenheit des oder der Beobachter
So wird sich wohl am besten die Häufigkeit der
Phänomene zwischen 7^ und 8'^ vormittags erklären. Wenn man
widerspiegeln.
*
auch die
Es kann
Abend
dieses Resultat von
Herrn
Mohn kaum
überraschen,
da hier
beobaclitungen der Icuclitendcn AVolken mitgezählt werden.
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
103
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
—
1U4
durch den Hut oder sonst einen Gegenstand,
Doch war dies nicht
wie er gerade zur Hand war, abgeblendet.
Hand
vorgehaltene
,
Beobachtung und gewöhnlich nur dann notwendig, wenn
das Phänomen sich in unmittelbarer Sonnennähe abspielte. Andere
Personen, denen mitunter eine solche Erscheinung gezeigt wurde,
mussten meistens in den Schatten eines Hauses oder Baumes gebei jeder
wurden; indes genügten bei einigen wenigen auch die genannten
Es gelang jedoch bei den irisierenden Wolken
primitiven Blenden.
stellt
stets viel schwerer,
Halos, eben weil sie
jemanden das Phänomen zu zeigen, als bei den
sich in grösserer Sonnennähe finden; dazu kommt
Wolken mitunter selbst so glänzend sind, dass ihr
jedem Auge wehe thut. Für gewöhnlich dürfte daher
noch, dass diese
Anblick fast
die
Beobachtung mittels geschwärzter Gläser energisch zu raten
sein,
Beobachtung augenblicklich und rasch notiert werden
soll, damit bei dem raschen Wechsel der Erscheinung sich die Einzelbilder nicht im Gedächtnis verwischen ^ Zur Beobachtung ist sodann
zumal da
die
unbedingt nötig eine gute Dosis Geduld und Ausdauer; auf hundert
resultatlose
Beobachtungen eine
stiger Erfolg.
irisierende
Übung macht auch
hier
Wolke,
ist
ein sehr gün-
den Meister und eine einzige
Kopfbewegung nach oben überzeugt unter Umständen, ob etwas zu
erwarten ist oder nicht; im ersteren Fall aber können dann die Beobachtungen bei der Flüchtigkeit des Phänomens nicht gründlich
und
genug angestellt werden.
oft
Verfasser dieses hat so einen er-
gewonnen während seiner zweiüpsalenser Beobachtungen indes
heblich grösseren Jahresdurchschnitt
jährigen Beobachtungszeit, als die
ist
;
mit Sicherheit anzunehmen, dass die wirkliche Durchschnittsziffer
noch etwas grösser
ist,
da ihm sein Beruf verhältnismässig nur wenig
Beobachtung Hess, so kurze Zeit auch eine einzelne Beobachtung beansprucht; ferner blieben die Nachtphänomene fast
Zeit zur
Die Unbeständigkeit der irisierenden
ganz ausser Berücksichtigung.
Halophänomene:
jene erfordern daher eine viel häufigere Beobachtung. Konsequente
Beobachtung zu bestimmten Zeitpunkten, etwa jede Stunde einmal,
würde gewiss ein gleichmässiges und schliesslich wohl auch wahr-
Wolken
ist
eine ganz erheblich grössere als die der
heitsgemässes Bild geben, aber dann müssen über grössere Strecken
hin Simultanbeobachtungen angestellt werden und auch diese werden
wohl
erst
1
nach längerer Zeit ein annähernd sicheres Resultat
Auch das den Alten
(cf. z.
B.
Aristo teles,
Meteor.
III.
VI.
liefern.
etc.)
schon
bekannte Verfahren der Beobachtung- im Wasserspiegel wird manchem zu empfehlen sein.
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
—
105
Das Wünschenswerteste wäre eine kontinuierliche Beobachtung; da
es aber solche nicht giebt und der einzelne unmöglich solche anstellen kann, bleibt nichts anderes übrig,
als
möglichst oft Ausschau
zu halten, ohne sich dabei an einen bestimmten Zeitpunkt, etwa den
Werden auf
Anfang jeder Stunde, zu binden.
diese
Weise dann
Simultanbeobachtungen angestellt, so dürfte das hierbei sich ergebende
Resultat allen Anforderungen der Wissenschaft vorderhand genügen.
Letzteres
ist
jedoch zur Zeit, wie es scheint, noch ein frommer Wunsch.
Die Simultanbeobachtungen, auf welche Mohn, Jesse hinweisen, sind
an Zahl äusserst gering, und auch Verfasser
dieses, der für seine
Halo-
beobachtungen eine verhältnismässig grosse Anzahl von Synchronisten
erhielt,
kann
für irisierende
Wolken
in
dieser Hinsicht nichts auf-
Diese Erscheinungen sind so flüchtig,
weisen.
so unbeständig
und
auch am Erscheinungstag so singulär, dass eine telegraphische Benachrichtigung eines andern Beobachters, die für die Halophänomene
gute Dienste
Da
eine
leistet,
fast wertlos
allgemein
ist.
recipierte Erklärung
der
Phänomene noch
und doch der Übersicht halber irgend eine Klassifikation
der Beobachtungen sich als notwendig erweist, so müssen einfach
die wichtigsten, für den Beobachter sogleich ins Auge fallenden
äusseren Merkmale herangezogen werden, mögen sie Zusammengehöriges nun trennen oder zusammenfassen.
Diese Klassifikation
soll ja nur vorübergehende Bedeutung haben, ein Schaden kann der
aussteht
Wissenschaft daraus nicht erwachsen,
vielmehr
ist
zu hoffen, dass
auf diese Weise eine tiefere Erkenntnis dieser Phänomene angebahnt
Nach den im
wird.
ersten Teil angeführten Beobachtungen Connel's
sind 3 Arten zu unterscheiden.
Ringe
um
Die irisierenden Wolken treten auf
die Sonne, in weiterer
Entfernung
oder Flecken und noch weiter entfernt
als Streifen
als
als farbige
oder Balken.
möchte ich der Vollständigkeit halber noch zwei weitere
tendere Formen anführen.
Die eine
tritt
schlechtem Farbenspiel
,
gewidmet und da
unbedeu-
um
Cumuli und
die
andere
den Mond, aber mit sehr
wie die eben vorher genannte neue Form.
Indes wurde dieser letzten
keit
Hof
,
Dazu
auf bei sich transformierenden
kleineren, in scheinbarer Auflösung begriffenen
als ebenfalls deutlich ringförmiger
Punkte
Form nur
eine sehr geringe
ihre Zugehörigkeit zu diesen
später mit Sicherheit erkannt wurde \
Phänomenen
wurden von
so
Aufmerksamerst
dieser Form,
Der Verfasser glaubt 3 Arten von „Mondhöfen" unterscheiden zu sollen;
der gewöhnliche einfache meist fast ganz gelbe
der eben genannte und noch
eine dritte Form, welche bei krystallklarem Sternenhimmel in breiten grünen und
'
,
,
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
doch
sein scheint,
nachdem
wird,
zu beobachtende zu
leichtesten
Erscheinungen notiert
fast keine
er auf
am
und
obgleich sie die häufigste
—
106
jeder Beobachter
;
den Unterschied aufmerksam gemacht
mit
ist,
Leichtigkeit diese Höfe von den gewöhnlichen unterscheiden können.
In
dem nun folgenden
gehörigkeit des jeweiligen
zum
Beobachtungen wird
"Verzeichnis der
erstenmal geschildert
Phänomens
nachdem die Form
entsprechende Typusnummer
einfach,
durch die
ist,
Zu-
die
bezeichnet werden, indem die betreffende Zahl demT(ypus)zeichen „T."
wird;
beigefügt
ähnlich
auch die
sind
Abkürzungen
anderen
zu
verstehen.
1895.
No.
8.
1.
Mai.
Diese Erscheinung gab Anlass zu weiteren Be-
obachtungen der irisierenden Wolken. Eine Schilderung derselben findet
sich in der Meteorologischen Zeitschrift 1895, S. 312, aus der hier
das Wichtigste kurz wiederholt werden
kürzt
BO.)
Abtsgmünd
:
2^ 36 Min. p.
,
soll.
OA. Aalen.
(=
Beobachtungsort (abge-
Beobachtungszeit
(=
BZ.)
Phänomens gegenüber der
Sonne zenithwärts. Entfernung {^= E.) von der Sonne ca. lO'^. An
dem der Sonne zugekehrten Wolkenrand drei gerade ca. 8° lange
Orientierung
^
0.) des
:
Streifen in folgender
Phänomens
W. nach
:
5 Minuten.
ca.
E. je
Farbenordnung Rot, grün,
T(ypus)
von etwa Mondbreite
IIT
:
(=
Dauer
rot.
{= D.)
des
Richtung der Streifen von
B.).
Die Wolke „wurde bald
verdeckt durch sich anhäufende schwarze Cumuli
,
welche uns im
Laufe des Nachmittags Regen und im Süden von hier ein Gewitter mit
Hagel brachten.
Bezüglich der Höhe der irisierenden Wolke bot sich
jenem Augenblick kein Anhaltspunkt; gegenüber den genannten,
rasch von E. nach W. sich bewegenden Cumuli schien sie still zu
stehen, dagegen boten die vergangenen Tage häufig Gelegenheit, wahrzunehmen, dass die Cirrusschicht, der sie angehörte, nicht sehr hoch
ist.
Die vorausgehenden Tage vom 2. Mai an waren stürmisch. Der
1., 4. und 5. hatten Halo gebracht, ebenso die beiden folgenden Tage;
in
am 11. und 12. wurden 18 bezw.
dem Gewitter am 11. beobachtete
der 11. bis 18. waren gewitterreich,
12 Markungen verhagelt^.
Verfasser Hagelkörner in
blauen Ringen
Bei
Form
ersclieint, je ca. 2
einer hexagonalen
— 4"
bi'oit,
Pyramide
^.
die aber so licbtschwach sind, dass
von den meisten Personen, die darauf aufmerksam gemaclit wurden, erst nach
einiger Übung gesehen wurden.
Diese Angaben verstehen sich von Mitteleuropäischer Einheitszeit.
sie
'
^
Diese Notizen sind
entnommen den das Kcmigreich Württemberg berück-
sichtigenden Monatsübersichten der
^
Metcdrol. Zeitsolu-ift 1895.
^Meteorologisclien Centralstation Stuttgart".
S.
395
f.
;:
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
—
107
zugleich beBO. Neuses, OA. Mergentheim
D. ca.
obachtet von Herrn Lehrer W. Maier daselbst; BZ. 3 p.
6
Prachtvolles Phänomen; von NW. kommende ziemlich
8 Min.
No.
2.
Juni.
7.
;
—
dünne, in raschem Formwechsel befindliche weisse Wölkchen beginnen
12° von der Sonne zu irisieren rote und grüne Streifen
in E. 10
—
(Typus
III)
,
wie
;
grüne Flecken auf (Typus
und wie
während
in die nächste
sie
nimmt das Ganze
der Sonne gelangen,
I),
,
11),
ein gelblich-rötlicher Schein
(Typus
Sonne mehr nähern treten rote und
gegen die Sonne hin zeigt sich dann
sich der
sie
eine ringförmige Bildung an
die entferntere Partie
noch fleckenförmige Bildung
ca. 6" breiter Hof,
Zur Zeit der schönsten Ausbildung ein
aufweist.
bestehend aus
(an
der Sonne
Umgebung
beginnend)
blau und grünen
roten,
Ringen; zugleich glänzten etwas entferntere Partien bald rechts, bald
bald oberhalb,
links,
bald
der Sonne auf.
unterhalb
vorwiegend an dem sich verdünnenden Rand
der
Die Färbung
Wolke und
die
Richtung der Farbenstreifen abhängig von der Streifung, bezw. den
Wolken
Wellen der Wolke.
ziemlich tief und sehr rasch ziehend
am
Tag Sonnenhalo. An den
vorhergehenden Tagen (4.
7.) ziemlich heftige Gewitter und Niederschläge mit der furchtbaren Katastrophe im Eyachthal.
No. 3. .8. Juni. BO. Neuses. Weniger beständig und schön;
dieselbe Wolkenform
Richtung derselben aus E., gleich tief und
rasch ziehend wie gestern; BZ. 2^ 15 Min. D. 8 Min. T. HI und
gleichzeitig kühler
Ostwind
;
gleichen
—
;
IT,
sonst alles wie gestern.
BO. Schäftersheim, OA. Mergentheim. Zeuge
Herr Lehrer W. Maier von Neuses. BZ. 1*^ 10 Min. p. D. 6 Min.
No.
10. Juni.
4.
E. 8°. 0. rechts oben; T. III
Zeit
vorher Sonnenhalo
und
ebenfalls
II,
in
Phänomen;
einige
schlechter Ausbildung.
Spät-
schlechtes
nachmittag Gewitter und starker Regenfall.
BO. Neuses. BZ. 1^ p. D. 3 Min., .sonst wie
gestern. Später schlechter Sonnenhalo letzteres Phänomen seit 6. Juni
No.
11. Juni.
5.
;
Tag
jeden
schön.
14.
bis
Der
10.
Juni zu
und
11.
beobachten
waren
für
,
aber
ihr
Monatsmaximum; vom
weniger
Württemberg wieder Haupt-
gewittertage; von 74 Regenstationen notierten
dagegen 19
allmählich
12. an
am
10. eine,
am
11.
Ende der Wolkenbrüche
und Beginn kühlerer Temperatur.
No.
6.
18. Juni.
BO. Neuses. BZ. A^
p.
D. 3 Min.
2
Wolken
Rot und grün sehr intensiv Breite der Bänder ungefähr je
2°, Länge 4—5*^; E. der ersten Wolke 7— 8^ der zweiten 10°; 0.
oberhalb und rechts oben; wegen anderweitiger Beschäftigung konnte
T.
III.
;
;;
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
—
108
mehr
gewidmet werden; aber der
sonstigen Erfahrung nach wären wohl noch mehr solcher Wolken
zu beobachten gewesen; morgens Himmel mit homogenem graudiesen
Phänomenen
lichen Eisschleier
gegen Mittag
nicht
(und
ballt sich das Eis in Cu.
19. Juni.
rasch wechselnd.
ohne dass es
schleier versehen
;
am
3^.
D. 6 Min.
E.
10^
und Lage der Farbenstreifen
vorher Sonnenhalo (solche 16.
19. jeden
Intensität
—
III,
in der
Beobachtungsort zu
wäre.
Himmel beinahe vorher mit
Tag), ganzer
18.
T.
zusammen, nimmt manchmal
BO. Mergentheim. BZ.
Rot und Grün.
0. rechts.
,
gekommen
elektrischen Entladungen
7.
intensiver Sonnenhalo) bedeckt;
darin sehr
gewitterartige Bildungen an
No.
Zeit
nicht sehr
homogenem
Eis-
vorausgehenden Nacht Gewitter beobachtet
— 20. Hauptgewittertage,
am
schwül,
19. in
13 Markungen Hagel-
körner bis Welschnussgrösse.
No.
8.
D. 3 Min.
T.
20. Juni.
BO. Hardthausen, OA. Mergentheim. BZ. 2^
Rot und grün
in schlechter Intensität.
Unter Tags Gewitter,
II.
Regen,
Gewitterregen und wenig Hagel
;
in der
0. oben.
E.
p.
6*^.
vorhergehenden Nacht
unter Tags
viele
weissglänzende
Wolken nicht sehr hoch und noch tiefer kleine Gewitter-Cu. heute
kein Halo.
Abends warm, eine Unzahl Johanniskäfer durchleuchtet
die Nacht, namentlich im Laubwald mit magischem Zauber.
No. 9 21. Juni. BO. Neuses. BZ. 4^» p. D. 2 Min. E. 5-6«;
0. rechts oben und unten; wie gewöhnlich, nachdem sie die Sonne
passiert, nicht mehr so schön leuchtend. 27^^ P- Sonnenhalo. Farben:
Rot und bläulich-grün. Intensität schlecht. T. II. Vom 20. Juni an
ziemlich trocken. Mittags war heute ziemlich homogener Eisschleier
;
über grösseres Gebiet hin, mitunter
No. 10.
tiges
rot,
Gewitterwolken übergehend.
30 vormittags; präch10". D. 10 Min.
E. 6
91^
BO. Neuses. BZ.
24. Juni.
Phänomen;
in
—
grünblau und gelb.
0. rechts, oben, unten, links; erst T. II; dann T.
I,
letzterer in der
Weise, dass 74 ^©s Kreises mit seiner Mitte links oben sich zeigt
morgens ^^T Uhr war Sonnenhalo zu sehen weissglänzende Wolken
;
vorher homogener Eisschleier und darunter grössere dunklere Wolken-
massen
;
auch der Schleier
ballt sich
mittags verliert sich das Gewölk.
vereinzelte Gewitter statt.
Am
mit der Zeit zusammen
Vom
22.
— 24.
;
nach-
fanden im Lande
Beobachtungsort war es ziemlich kühl.
No. 11. 11. JuH. BO. Neuses. BZ. 722»^
p.
D. 4 Min.
0. rechts
Morgens 7^
Sonnenhalo und solche auch gestern und vorgestern, dagegen vom
12.
15. keine mehr; am 12. im Lande etwas gewitterig, Stürme
unterhalb. E. ca.
—
7**.
T. II rot
und grün, sehr
intensiv.
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-
—
109
von weiter Verbreitung. Am 12. notieren 25 Stationen das monatliche Niederschlagsmaximum.
No. 12. 19. Juli. BO. Neuses. In der Ferne 2^ p. heftiger
Donner. Heute kein Halo, obgleich (namentlich vormittags) Bewölkung
dazu günstig. Nach den Gewittern Sonnenschein, Gewitter-Cu. und
an einem dünnen Rand einer solchen irisierend; BZ. 2^ 30 Min. p.
D. 2 Min. E. 10°. 0. rechts. Rot, grün und blau vom Rande nach
und Übergang in T. II. 4 Niederschlagsmaxima und
über das ganze Land verbreitete Gewitter.
No. 13. 9. August. BO. Schönenberg, OÄ. Ellwangen. Morgens
innen.
fast
T. III
homogenem
ganzer Himmel mit
ungefähr löst
welche
dieser
sich
eine Unzahl
in
Kurz nach
Gelegenheit zur Beobachtung.
dann
;
II
und
0. rechts.
III.
Gewitter; besonders
vom
9^^
auf,
Ci.
12".
9.
11.
ab
viel
9*^
57 Min., an der
D. 3 Min.
— 14. August
Vom
schlecht ausgebildetes
Wolke, BZ.
irisierende
Sonne zugekehrtem Wolkenrand. E.
T.
weissglänzender
versprechen; wegen Arbeit war aber fast keine
viel Irisierung
Halobruchstück
von 8^ an
Eisschleier überzogen;
;
und grün.
rot
allenthalben im
Lande
Niederschlag.
No. 14. 26. August. Vormittags formenreicher Halo
;
BZ. 1^
p.
BO. Rohlingen, OA. Ellwangen. D. 6 Min.
E. 8*^. 0. rechts. T. II rot und grün an dem der Sonne zugekehrten
Rand einer weissglänzenden Wolke nachmittags 74^^ wieder Sonnenhalo in schlechter Ausbildung. Gewölk an diesem Tag durchschnittlich ziemlich licht; netzartige Eisdecke mit Übergang in Ci.Cu.
prachtvoll irisierende Wolke.
;
No. 15.
2^ 10 Min.
Rot sehr
September.
20.
E.
8*^.
D. 3 Min.
intensiv, grün
kaum.
BO. Rohlingen, OA. Ellwangen.
0. oben rechts
BZ.
und senkrecht oben.
T. II/III. Weissglänzender
Rand
einer
dunklen, die Sonne im Vorbeiziehen vollständig verhüllenden Cu.-Wolke
Sonne nicht sichtbar während des Irisierens). Um 1^ morgens
kaum ein Wölkchen, um 9^ ganzer Himmel vollständig bedeckt mit
(also
dunklem Gewölk, gegen Mittag
bis
19.,
Am
20.
ist
sowie
und
am
21.
in grössere Cu.
21. Sonnenhalo,
lebhafte Winde.
am
aufgelöst.
20. selbst
Ein Luftwirbel
unter Abflachung nach Südschweden gewandert.
Ocean naht
ein
Hochdruck
;
in
Vom
dagegen
über
Vom
16.
nicht.
Schottland
Atlantischen
Südwestdeutschland gewitterige Luft-
Hochdruck nimmt rasch zu.
No. 16. 2. Oktober. BO. Rohlingen. BZ. l^^ 12 Min. p. D. 6 Min.
E. 8". 0. rechts oben. Das weissglänzende ca. 3° breite und 6*^ lange
schmälere Ende eines grösseren Cu. zeigt lebhafte Wellenbildung und
es
ein prachtvolles Iri-sieren. T. II
diese Partie auch sehr dünn
einsenkungen.
,
;
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-
—
llü
nicht nur der Rand, sondern das ganze Stück;
irisiert
um
flecken abhängig von der Wellenbildung;
Farben-
die
11^ auch Sonnenhalo
Bewölkung wird immer
und
Gewitter mit weiter Verbreitung und
bringt lebhafte kalte Winde.
Ein Hochdruck hat sich
vielerorts Stürme in den nächsten Tagen.
an die Donaumündung und Südrussland zurückgezogen unter Abschlecht und von kurzer Dauer.
flachung; aus
dem
Irland eingetroffen
ist
Atlantischen Ocean
ein Luftwirbel bereits
ist
in
Frankreich und Deutschland links der Elbe
in
,
stärker
das Barometer bereits auf Mittel gesunken.
BO. Rohlingen. BZ. lO^^ bis 11^ 10 Min.
0. rechts, links und oben. E. bis 15° von der Sonne. T. Ill, 11 und I,
prachtvolles Phänomen in vielfacher Wiederholung und reichster
Abwechselung. Netzartiges Eisgewölk mit teilweise koagulierten und
No. 17. 14. Oktober.
schaumartigen Massen, teilweise kompakte Partien und an einzelnen
Färbung rosarot und
Stellen lebhafte Bildung sehr kleiner Wellen.
grün, letztere Farbe stets weniger intensiv.
E. bis ca. 8°
und
T. III E. bis ca. 15
'^.
Kreis E. ca.
Richtung der Farbenstreifen ab-
hängig von der Streifenbildung des Gewölks
Wellenbildung; T.
als
I
T. II
5*^,
ebenso T.
,
II
von der
oberer Halbkreis an der Sonne, die unteren
schwach, dass im grossen Ganzen nur
des Kreises ausgebildet; auch T. II zeigt mitunter schwache
^'3
Neigung zu kreisförmiger Anordnung; besonders schön 74^ Uhr.
Enden daran aber meist
so
Farbenordnung
Moment von
in
diesem
der Sonne nach aussen
lichweiss, rot, grün, bläulich, rot, grün
Ringe
ist
viel
schmäler
als die
und zwar sind
:
gelb-
die inneren
äusseren und intensiver; in gleicher Weise
auch die Grösse der Flecken bei T.
II
und der
Streifen bei T. III
von der Entfernung von der Sonne abhängig.
No. 18. 15. Oktober. BO. Rohlingen. BZ. 2^ 30 Min. p. bis
A^ 30 Min. p. E. bis ca. 20°. 0. rechts oben und unten. Während
des genannten Zeitraumes drei solcher Wolken D. je ca. 6 Min. T. III
;
;
Farben nicht sehr intensiv, rot bedeutend vorherrschend.
der Wolkenform (besonders am Rand vorhanden) parallel.
Sonnenhalo
in
reicheren
Gewitterbildung, nur
am
Formen.
16.
Niederschlagsmaxima notiert
No. 19. 18. Oktober.
2 Min.
a.
wegen
links
Vom
15.
etwas lebhafter,
sind,
am
17. in
BO. Rohlingen.
— 17.
streifen parallel
dem Rand
(sehr kleine) derselben.
irisierend.
Morgens
unbedeutendere
wo auch
18 monatliche
höheren Lagen Schnee.
BZ.
bis
11'^
kommend und
des-
lO^^
Kleiner weissglänzender Cu. aus Osten
von der Sonne
Streifen
57 Min.
D. 5 Min. E. 8°. T.
II/III.
Farben-
der Wolke, bezw. entsprechend den Wellen
Farben von aussen nach innen
bläulich, grün, rot.
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—
—
111
No. 20. 22. Oktober. BO. Rohlingen. BZ.
E. 20^.
T.
35 Min.
a.
D. 5 Min.
Farben von innen nach aussen rot und
0. rechts.
III.
8^^
Bewölkung: dunkle
Cu. und ganz weissglänzende Ci.Cu. An den folgenden Tagen ganz
bedeutende Abkühlung am 23. sind 24 Niederschlagsmaxima notiert.
No. 21. 4. November. BO. Rohlingen. BZ. lO^^ 40 Min. a. 0.
12°. D. 2 Min. Rot und grüne Streifen je
links unterhalb. E. 3
grünlich blau an weissglänzendem Wolkenrand.
;
—
1*^
ca.
breit.
Weissglänzendes Cu. mit lebhafter Wellenbildung; von
11^ an Sonnenhalo.
und III.
No. 22. 5. November. BO. Rohlingen. BZ. abends S^ bis ^29^^.
T. IV. Mondhof: purpurrote und violette Ringe, Breite 8*^, bald darauf
auch einige Bruchstücke eines Mondhalos.
No. 23. 6. November. BO. Rohlingen gleiches Phänomen wie
gestern abend, aber von kurzer Dauer.
Wie gestern so auch
No. 24. 7. November. BO. Rohlingen.
der aber bald ziemlich abgekühlt
heute unter Tags warmer Regen
von W. her dringen ziemlich bedeutende Mengen Eiswolken vor,
ist
T. II
;
,
;
teils
in lebhafter
Wellenbildung begriffen,
teils
grosse Cu., ziemlich
und rasch ziehend irisiert der Rand einer solchen. BZ. 11^ 20 Min.
D. 2 Min. 0. links und Hnks unten. E. 20—25°. T. III.
Ebenso
11^
BZ.
35 Min. D. 1 Min. Breite der intensiv rot und grünen Streifen
1
2°, Länge 4—5°. Vom 1.— 6. jeden Tag Kalo, vom 5.
7. Stürme,
tief
—
vom
—
6.
— 13.
No. 25.
niederschlagreich.
November.
9.
D. 1^2 Min. E. 8°. 0. links.
des Streifens ca.
4°.
T.
III.
BO. Rohlingen.
BZ.
ll^^
15 Min.
Länge
Rot, blau, grün, sehr intensiv.
—
BZ. 1^ 16 Min.
p.
a.
E. 10°; 0. rechts.
Färbung wie heute morgen, nur nicht so intensiv; Länge der Streifen 6°,
Breite 3° und 2°. 10^ 12 Min. a. war Sonnenhalo zu sehen. Ziemlich dichte Eisbewölkung in Nebel-, Netz- und Ci.-, bezw. Ci.Cu. -Form.
An
diesem Tag Stürme und vereinzelte elektrische Entladungen.
No. 26.
2 irisierende
Wolke
und 3°
November.
BO. Rohlingen. BZ. ll^i 16 Min. a.
Wolken. E. 8° und 20°. 0. rechts oben. T. III; innere
14.
kleiner, durchaus weissglänzend mit Farbenstreifen:
breit
(zusammen)
;
entferntere
^U ihrer ganzen Breite leuchtend.
nur
am
4° lang
oberen Rand
,
etwa
Streifen insgesamt 10° lang und 8°
und grün je 2mal wiederholt. D. 6 Min. Bewölkung Cu. und
Ci.Cu.; morgens Himmel fast ganz wolkenleer, 7*^ a. „Katzenschwänze"
aus SSW., welche sich allmählich verdichten.
BZ. 11'^ 50 Min. E. 7°.
0. rechts oben und oben. D. 3 Min. prachtvoll rot, grün und blau.
T. III. Länge der Streifen 5°, Breite ingesamt 4°.
BZ. 12'^ 40 Min. p.
breit: rot
—
;
—
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—
—
112
4 irisierende Wolken, je 2 rechts und links oben, je 2 näher und
2 ferner
ganze Wolke gefärbt;
je die
am
die inneren E. 5^, die äusseren
;
inneren
die
äussersten
Wolken
10" Durchmesser in der Länge; Breite etwa Vs
T. III; prachtvoll rot, grün
weissglänzend.
BZ. 1^ 10 Min.
p.
etwas kleiner
als
D. 2 Min.
—
BZ.
—
l'^
BZ.
50 Min.
1'^
äusseren
die
der Länge; dünn,
^'2
D. 6 Min.
blau.
die vorigen inneren, son.st gleich;
38 Min.
T. III
und
5°,
E. 25°,
—
E. 8". 0. rechts und links oben. D. 5 Min. 2 Wolken,
BZ. 1^ 80 Min.
immer
—
Rand
p.,
p.
D. 5
Mm. Nur
2 Wolken
und auch sonst
gleich
E. wie vorhin. 0.
p.
rechts
wie
E.
—
25 Min.
0. rechts.
b'^.
oben und unten E.
die
vorhergehenden.
oben und rechts und
D. 2 Min., sonst alles gleich, 3 Wolken.
unten, alles gleich. 1 Wolke.
Wolke
1
1*^
dto.
p.
—
links oben.
BZ. 1^ 55 Min.
D. 2 Min. — BZ. 2^ 10 Min.
8°,
p.,
links
6 Wolken;
eine senkrecht unten, eine rechts unten, eine links oben, eine senk-
recht oben und eine rechts oben, sämtliche mit ihrem Innenrand E. 5";
rechts oben eine grössere; E. für Innenrand 10° und Aussenrand 20°,
4° Durchmesser, fast
also 10° lang und 6° breit, die anderen ca. 2
—
D. der grössten Schönheit 2 Min., des ganzen
rundlich.
T. II für die inneren
5 Min.
BZ. 2h 22 Min.
Balken
3°.
—
E. 5°.
p.
und
T. III für die grössere
0. links unten. D. 2 Min.
BZ. 2^ 35 Min.
p.
T.
III.
Phänomens
Wolke.
—
Länge der
2 Wolken links oben und rechts unten
Es wären gewiss noch mehr solcher Wolken
heute zu sehen, aber ich habe nicht genügend Zeit zur Beobachtung.
BZ. 2^ 50 Min. p. E. 8°. 0. oben, etwas links prachtvoll blaugrün und rot. T. IIL Länge der Streifen 6°, Breite je 2°. D. 2 Min.
BZ. 3^ 5 Min. p. 0. rechts oben. E. 6°. T. III. Länge 4°, Breite 2°.
BZ. 3^^ 25 Min. p. 4 Wölkchen. E. 7°.
D. 3 Min.; prachtvoll.
E. 6°. D. 2 Min. T.
II.
—
;
—
—
und rechts unten sonst alles wie vorher.
BZ. 3^ 40 Min. p. 2 Wolken, kleinere und grössere.
oben, Durchmesser 2°, E. 4°; für grössere 0. rechts
0. links oben, rechts oben
T.
II.
Für
D. 4 Min.
—
erstere 0. links
oben, E. des inneren Randes
und rot gefärbt.
Es wäre gewiss
T.
eine
;
5°,
des äusseren 12°, vollständig grün
der kleineren
II,
der grösseren
III.
D. 3 Min.
mindestens noch einmal so grosse Anzahl zu
beobachten gewesen, wenn nicht andere Arbeiten und endlich auch
die Augen ein Veto eingelegt hätten. Am 15. und 16. wieder Sonnenhalo.
Vom
Ostsee,
Ural her
sowie
dringt
ein kräftiger Lnftwirbel vor
gegen Polen und Ungarn.
Luftwirbel über der Nordküste Schottlands
gegen die
Dadurch wird der
tiefe
unter gleichzeitiger Ab-
flachung nordwestwärts zurückgedrängt.
No. 27. 3. Dezember. BO. Baustetten, OA. Laupheim.
BZ. o^
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—
52 Min.
—
113
Umgeben von
D. 3 Min.
0. rechts oben. E. 25°.
p.
einer
ganzen Mas.se vollständig gleicher weissglänzender Wolken, von denen
Durchmesser 2" und Breite 6*^.
Farben rot und grün dreimal wiederholt. T. III; unter einem Winkel
von 45° schneiden die Farbenstreifen die gewellte, wagerechte Wolke.
keine
Um
10 Min.
4^^
und
Am
Stürme allgemein
6.
Wolke
Wolken
diese
mit Sonnenhalo.
gelöst
5.
Irisierende
irisiert.
:
homogene grauliche Decke aufDezember vereinzelte Stürme, am
in
4.
am
verbreitet,
am
47 Niederschlagsmaxima notiert;
und
4.
norwegischen Küste hat sich ein neuer,
3 und
5. sind
werden
6.
An
Sonnenhalo.
5.
tiefer
am
der
Luftwirbel eingestellt,
welcher bald gegen Lappland abzieht.
No. 28.
Dezember. BO. Baustetten. BZ.
9.
55 Min.
2^^
Rand
p.
NE. kommend, mit teilweiser Wellenbildung. 0. links
oben. D. 8 Min. E. 10°. T. III. Rot und grün, dreimal wiederholt.
Richtung der Streifen unter 45° die Horizontale schneidend. Länge
Rand der Wolke parallel
der Streifen 6° und jeweilige Breite 2°.
eines Ci.Cu. aus
:
zum
Besonders die der Sonne zugekehrte Partie pracht-
Horizont.
Am
voll irisierend.
folgenden Tag Sonnenhalo
am
;
9.
und
10. ver-
einzelte Stürme.
No. 29. 12. Dezember. BO. Baustetten. BZ. 2^ 52 Min. 0.
E. 20°.
Ci.Cu. mit Wellenbildung
Länge der leuchtenden Fläche
intensiv, sonst
D. 2 Min.
Am
die Sonne.
D. 3 Min.
Breite 4°.
6°,
—
wie das vorhergehende Phänomen.
ähnlich wie vorher.
breitete
am Rand gegen
13. vereinzelte
links.
T. III.
nicht so
,
BZ. S^ 2 Min.
p.,
Stürme und ver-
Gewitter.
1896.
bis 4^
30 Min. p.
8 weissglänzende kleine Ci.Cu. 0. rechts oben und senkrecht oben
No.
bis
BO. Baustetten.
März.
5.
1.
etwas links oben.
E. 10°,
BZ.
4^^
12° (3mal), 15° (3mal), 20°.
Morgens
etwas breiter.
tiefer
durchschnittlich
Luftwirbel
^/29
ist bis
Breite
6°,
1°,
die
Uhr Sonnenhalo, ebenso am
entfernteren
ist
Ein sehr
6.
über die Nordsee vorgedrungen,
druck, der bis Spanien vorgedrungen war,
HL
Länge der
D. je etwa 5 Min.; rot und grün, je 3mal wiederholt.
einzelnen Streifen
T.
ein
Hoch-
unter seinem Einfluss
aufgelöst.
No.
13. März.
2.
und rechts. E.
in mannigfach
15°.
Jahreshefte
D. 5 Min.
variierter
glänzende Cicu. E.
breiter rot
BO. Baustetten. BZ.
4°,
gelb, rot,
Vereins
f.
vaterl.
rot
III,
Richtung.
und grün, sämtlich
d.
T.
—
grün
und
30 Min.
oben
p.
;
weiss-
dann wieder etwas
und kreisförmig,
in Württ. 1897.
0.
p.
gelb, kurze Streifen
BZ. 1^ 23 Min.
bis 6° E.,
0. rechts
Naturkunde
12^»
die inneren
8
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—
Ringstücke grösser (etwa
^/s
—
114
des Kreises, die äusseren etwa noch Vio,
und hieran anschliessend senkrecht darauf ein wagerechter Streifen
rot und grün dem unteren Rand der Wolke entlang bis ca. lö*' E.
T. I und 111. Die Wolke hebt sich zugleich etwas und 1*^ 35 Min. p.
oberhalb parallel dem Horizont. E. 18°. Färbung von senkrecht oben
bis 20*^ rechts oben. T. II, rot am dünneren Rand und grün weiter
innen, an wenigen Stellen das Rot wiederholt, am nächsten der
Sonne; Breite der Flecken etwa 2 3°; Wolke mit Wellenbildung.
BZ. 1^' 38 Min. p. T. III. Länge des rotgrünen Randbandes ca. 40'^
und zwar rot, grün, matteres Rot. Das Band erstreckt sich von NW.
nach SE. und nimmt bald ungefähr ^'a des Kreisstückes ein, in
welchem eine Ebene durch diesen Wolkenrand senkrecht zum Horizont
Nächste Entfernung des Wolkendas Himmelsgewölbe schneidet.
BZ. 1^ 40 Min. p.
randes von der Sonne ca. 20°!! D. 3. Min.
Ein weiteres Band. 0. oberhalb. E. 8°; weisse, ganz dünne durchsichtige Wolke mit feiner Wellenbildung, am unteren Rand rot, nach
innen grün etc. T. 111. Breite der Wolke 10°; 6 7malige WiederDas Rot und
holung der Farben, immer dem Wolkenrand parallel.
Grün nicht immer an der gleichen Wolkenstelle sondern mit der
Entfernung der Wolke von der Sonne wechselnd. Wie immer, rot
stark vorherrschend. Länge des ganzen Streifens von SE. nach NW.
BZ. 2^ 12 Min. p.
etwa 12°. 1^ 45 Min. p. nichts mehr zu sehen.
Wieder 2 solche Wolken eine rechts oben, andere links unten. Für
oben E. 12°. T. III. Rote und grüne Streifen, 12° lang und je 1° breit,
sich wiederholend; Gesamtbreite des Farbenbandes 6°, im allgemeinen
—
—
—
—
,
—
;
parallel
dem Wolkenrand,
d. h.
fast
wagerecht.
mehr zu sehen; zugleich verschwindet,
an dieser
untere;
ca.
,
wo
gefärbte
noch etwas vorher,
—
In
demselben
unter 45°. T.
,
III.
leuchtet 10° unterhalb der Sonne
am Rand wunderbar
rosa, innen grün-
Fast gleichzeitig damit, einen
auf.
die
1° Breite,
und 8° lange
Wolke
nichts
je
diese verschwindet
eine 3° breite
p.
10 Balken von 6° Länge und
diese schneiden die wagerechte
Moment
fast
15 Min.
2*^
Moment
später,
schiebt sich eine lange, schmale, dünne, weissglänzende vor die Sonne
mit T.
I,
vollständig geschlossene Ringe, gelb, blau, gelb, dann inten-
und etwas
siver
breiter gelb, blau, grün, rot bis auf
20 Min. p.
zum Wolkenrand
BZ.
Alles wieder T. 111
2'^
;
nicht
mehr
Farbenspiel,
mässig
die über
so schön
nämlich
,
parallel
und auf der Sonne
dagegen
oben T.
die
zum
etwa 6° E.
—
Horizont und
befindliche leuchtet
untere zeigt noch wunderbares
II/III,
Bänder und Flecken unregel-
durcheinander von Durchmesser 2° bis V2° rot und grün.
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—
2^ 22 Min.
diese obere
p.
—
115
Wolke
ca. 8"
von der Sonne entfernt; die
unregelmäs.sigen Flecken und Streifen lassen jedoch im allgemeinen
Sonne konzentrische Anordnung erkennen. Ebenso sind an
der unteren Wolke die einzelnen roten Streifen wagerecht, aber bezüglich ihrer Anfänge und Enden ist eine ringförmige Anordnung
um die Sonne ganz deutlich. Wo die Wolken Streifung aufweisen,
da auch die Farben wo die Wolken gewellt da Farben fleckenartig durcheinander, und hier dann auch eine ringförmige Anordnung
eine zur
,
,
schwer zu erkennen, bezw.
so rasch wechselnd,
dass
liches Bild nicht festgehalten
werden kann, zumal da
die
ein einheit-
Beobachtung
Angenehmes ist, namentlich wenn das
Phänomen längere Zeit anhält und in allen Phasen genau beobachtet
und sogleich notiert sein will. Wenn die Wolken etwas dicker und
Ci.-förmig wurden, dann herrschte mehr Gelb und bläulicher Farbenion, sonst mehr Rot und Grün vor, soweit nicht infolge Ermüdung
-des Auges oder wegen benachbarter anderer Farbentöne der Wolken
BZ. 2^ 30 Min. p. Immer noch
eine Täuschung anzunehmen ist.
'vorhanden (untere Wolke), T. I, aber schlecht, und zwar von innen
in
solcher Sonnennähe nichts
—
nach aussen gelbrot, bläulich, rotgelb, blaugrün,
unten
links, die
Wolke dagegen
des Kreises,
^6
zeigt wagerechte Streifung.
Das Gelb
und ist selbst ca. 4" breit, dann Blau schmäler,
dann mehr Rot und dann Blaugrün. 2^ 32 Min. p. scheint Farben2^ 35 Min. p. alles verfolge also
Gelb, rot, blau, gelb, rotgrün.
schwunden. Für die Richtigkeit der letzten Farbenangaben kann
keine Gewähr mehr geleistet werden Das Auge war zu müde, doch
beginnt in
4*^
E.
:
:
Ein von Westen her gestern
nicht so sehr, dass es gethränt hätte.
bis
an die norwegische
ostwärts weiter
;
Küste vorgedrungener Luftwirbel wandert
der Hochdruck über Südfrankreich, der
Der Luftwirbel
gedroht hatte, verstärkt sich wieder.
abzunehmen
ist
bereits in
Auflösung begriffen.
No.
6°.
oben. E.
—
3.
23. März.
T.
III.
BO. Baustetten. BZ. 10^ 45 Min.
a.
0. rechts
D. 3 Min.; nicht sehr schön bläulichgrün
und
rot.
50 Min. a. 0. rechts unten. E. 6«. T. II; innen blau,
2° Durchmesser, und aussen rot, \'2". D. 2 Min.
BZ. lO^^ 55 Min. a.
3 Wolken, oben, unten und rechts. E. 6°, und sonst alles wie vorrechts. D. IV2 Min.; alles
her. D. 2 Min.
BZ. ll^i 2 Min. a.
wie vorher, rot vorherrschend. Über Bodenseegegend und Schwarzwald gewitterige Lufteinsenkungen. Von Westen her naht ein schwacher
BZ.
lO^i
~
—
luftwirbel,
No.
4.
;
der in Bälde sich verstärkt.
27. März.
Am
vorhergehenden und folgenden Tag Kalo.
8*
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
BO. Baustetten. BZ.
T.
II
;
121^
—
116
50 Min.
p.
E. 6^. Rechts
zwei weissglänzende kleine Wolken
und rechts oben.
innen blau
,
,
aussen
Unter Tags stürmisch und mitunter etwas Regen.
D. 5 Min.
rot.
Ein
Luftwirbel im Norden sucht sich in südöstlicher Richtung, besonders
elbeaufwärts
Hochdruck über Russland wird so
Dagegen dringt wieder ein Hochdruck aus Spanien
auszubreiten
,
abgeschwächt.
,
ein
und Südf'rankreich gegen Süddeutschland
No.
30. März.
5.
vor.
BZ.
BO. Baustetten.
l^^
p.
0.
und
rechts
Wölkchen je 3". D. 2 Min.;
sonst wie No. 4. T. IL Am folgenden Tag Sonnenhalo.
Ein Luftwirbel wandert von Holland nach Ostpreussen vor und zerstört den
Hochdruck über Mitteldeutschland. Ein neuer Luftwirbel über Nordschottland und ein solcher im Tyrrhenischen Meer flachen den Hochdruck über Spanien und Südfrankreich ab.
No. 6. 3. April. BO. Baustetten. BZ. 1^ 15 Min. p. E. 6*^. 0. links
oben. Weisse netzartige Wolken mit 2° Durchmesser. T. II. D. 3 Min. Es
wären gewiss mehr zu sehen, wenn nicht tiefer ziehende Wolken
den Ausblick verhindern würden. Über Ungarn, Russisch-Polen, Ostpreussen eine Depression, über Galizien, Siebenbürgen und Südrussland ein Luftwirbel ein Hochdruck vom Atlantischen Ocean her kann
nur langsam herankommen.
No. 7. 16. April. BO. Rosenheim in Bayern. BZ. 3^ 10 Min. p.
0. rechts oben. E. 8". Nicht sehr schön rot und bläulich grün. 6**
lang, 4*^ breit. D. 2 Min. An den folgenden Tagen Halos. Am Beobachtungstag selbst Gewitter, Graupelfälle etc. T. II /HL Im äussersten
rechts oben. E. 6°. Durchmesser der beiden
;
Nordwesten Europas entwickelt
sich ein
schwacher Luftwirbel, dessen
Vorposten bereits über Mittelnorwegen; derselbe wird jedoch durch
einen Hochdruck aus
als Teilwirbel
land weiter.
dem
Atlantischen Ocean beseitigt und wandert
über Pommern, Böhmen, Ostfrankreich und Süddeutsch-
Auch im Adriatischen Meere
ein Luftwirbel,
der ost-
wärts wandert.
No.
oben. T.
8.
III
BO. Baustetten. BZ. ll^^ a. E. 10^ 0. links
insgesamt 2—3° breit und 4— 5*^ lang. D. 15 Min. Auch
27. Mai.
sonst nebst Gewitter-Cu. viel weissglänzende
welche Irisfarben erwarten lassen,
Wolken etwas
aber ohne zu irisieren
höher,
In Süd-
deutschland und in der Schweiz gewitterige Lufteinsenkungen
Norden
bildet sich
No.
9.
Hochdruck
23. Juni.
Am
;
im
aus.
vorausgehenden Tag Sonnenhalo. BO. Bau-
Bewölkung ähnlich wie gestern nur Eiswolken nicht so
ausgebreitet, sondern mehr in weissglänzende Ci.Cu. konzentriert.
stetten.
,
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—
BZ.
50 Min.
ll''
a.
T.
Rot 2°
I.
breit,
und
wiederholt, jedesmal etwas breiter
Erstes Rot in E. 3° beginnend.
1^ 10 Min.
in Baustetten.
—
halo zu sehen.
BZ.
blau dto., dann noch zweimal
Ya ^^^ Kreises rechts.
blasser.
D. 4 Min. Zeuge
war
a.
25 Min.
1*^
—
117
Wolken auch
in diesen
ein
Sonnen-
E. des ersten Rot 6°,
0. rechts.
p.
Herr Lehrer Miller
:
Breite des ganzen Farbenspiels 8°, rot und blaugrün zweimal wieder-
Zwei über Finnland und Nord-
D. 3 Min.
holt, nicht sehr intensiv.
Ein Hochdruck über
schottland liegende Luftwirbel vereinigen sich.
den schwedischen Seen
Grossbritannien
,
und Süddeutschland
Mittel-
sich ab unter
dem
heranzukommen
,
Frankreich
der Schweiz,
,
und Holland flacht
Luftwirbels, der rasch gegen Irland
der Rheinprovinz
,
Einfluss eines
droht.
No. 10. 24. Juni. BO. Baustetten. BZ.
1^^
5 Min.
Zuerst T. L
p.
Innenrand des Rot E. 3°; rot und grün zweimal wiederholt. 0. rechts
oben.
Dann
Länge 6^
D. 3 Min.
rechts oben.
D. 2 Min., rot und grün.
T. HI.
Breite
3^
—
BZ. 2^ 20 Min.
dreimal wiederholt, sonst alles gleich.
D. 3 Min.
p.
Am
E. 4».
0.
wieder T.
gleichen
I
Tag
Gewitter und Sonnenhalo.
Über Frankreich, Süd- und Westdeutsch-
land noch ein Hochdruck.
Der heranziehende Luftwirbel gewitteriger
Natur und
in
Auflösung begriffen; über Vogesen und Schwarzwald
gewitterige Lufteinsenkungen.
BO. Baustetten. BZ. 10^ 45 Min. a. E. 5".
3'^.
0. links oben. T. II rot und grün zweimal Durchmesser je 2
rechts. T. I rot und grün dreimal
D. 6 Min. BZ. 11^ 10 Min. a.
No. 11.
30. Juni.
—
wiederholt in bekannter Ordnung.
Ordnung
2°.
handen.
Am
Ganzen
Breite des
4°.
folgenden Tag Halo.
E. für Innenrand
von Rot erster
D. 4 Min.
Nur
V4 des Kreises vornoch schwache Gewitter-
Minimum von 750 mm über den schwedischen Seen;
Hochdruck über dem Atlantischen Ocean verstärkt sich.
neigung.
No. 12.
stetten.
13. Juli.
Sonnenhalo und irisierende Wolke. BO. Bau-
BZ. 7^ 35 Min.
grün nicht sehr
intensiv.
ein
a.
E. 4°.
0. rechts
oben.
T. II rot
unji
Eiswolken kamen zuerst in Form von „Wind-
bäumen" und koagulierten in Iriswolken. D. 3 Min. Abends Wetterleuchten.
Mit Ausnahme Ostpreussens überall Hochdruck, der sich
verstärkt
infolge der Hitze allenthalben immer wieder neue Gewitterwirbel
die in Süddeutschland im Abnehmen
über Südwestfrankreich in Zunahme begriffen sind.
No. 13. 14. August. BO. Baustetten. BZ. 21^ 15 Min. p. E. 5^
0. rechts oben. T. II, rot schlecht und grün kaum erkennbar. D.
2 Min. Heute morgen Eisgewölk in Form von „Katzenschwänzen''
;
,
,
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—
Abends
koaguliert sich.
Am
sternenhell.
Eine Depression von Nordwest
Gewitter.
folgenden Tag Halo und
in die
einem Luftwirbel über
mit
sich
vereinigt
provinzen
—
118
Nordsee eindringend,
den russischen Ostsee-
über Frankreich und Süddeutschland Hochdruck, der bei
;
uns abnimmt.
No. 14.
September. BO. Baustetten. BZ.
8.
4^^ p.
E. 6°. 0. rechts
und grün in schlechter Ausbildung. D.
Am folgenden Tag Halo. Über den Ärmelkanal und Ost3 Min.
sonst Hochdruck
der in Abnahme begriffen
preussen Luftwirbel
und rechts oben.
T.
rot
II,
;
,
infolge der zahlreichen Gewitterwirbel, welche allenthalben auftreten.
No. 15.
September.
15.
0. rechis oben.
E. 7^.
Innern Russlands
T.
ein
ist
II,
BO. Baustetten. BZ. 7^ 10 Min. a.
schlecht rot und grün. D. 4 Min. Im
Hochdruck, der sich
siegreichem Vor-
in
dringen gegen Westen befindet gegen einen sich vertiefenden Luftwirbel über Irland.
No. 16. 16. September. BO. Baustetten. BZ. 7
0. rechts. T.
25 Min.
a.
E. 6".
wie gestern. D. 3 Min. Dünnes Gewölk, nachmittags
II
Der Luftwirbel dringt ostwärts vor und verflacht
Sonnenhalo.
Über Süddeutschland Gewitterwirbel.
No. 17. 17. September. BO. Baustetten.
0. rechts oben.
E. 4^.
^^
T. II,
wie gestern.
sich.
BZ. 3^ 10 Min.
p.
Bald auch
D. 2 Min.
Sonnenhalo und abends Mondhalo. Gewitterwirbel über Süddeutschland
Abnahme
begriffen.
No.
23.
Über der ganzen südlichen Hälfte von Mitteleuropa, ganz Südeuropa und dem inneren Russland ein Hochdruck.
Nur in Brandenburg, Hannover und Pommern Barometer unter Mittel.
in
18.
September.
E. 6°.
0. links oben.
am
22. Sonnenhalo,
T. V, schlechtes
24. Gewitter.
Irland eingetroffen
ist in
BO. Baustetten.
BZ. 6^ 5 Min
Rot und Grün. D. 3 Min.
Ein neuer sehr
tiefer
p.
Am
Luftwirbel
und hat den schwachen Hochdruck über
Frankreich nach Spanien zurückgedrängt; über einen Teil von Österreich-Ungarn noch ein schwacher Hochdruck.
No. 19.
unten.
lich.
Oktober. BO. Baustetten. BZ. 1^ 55 Min.
8.
E. 6°. T.
D. 4 Min.
V wie vorhergehende
Fälle, nur
0. links
p.
Rot ziemlich deut-
Dünne, weissglänzende Ci.Cu., aber meist „Katzen-
Über der oberen Ostsee und Skandinavien Luftwirbel,
der sich abflacht und nun nordwestwärts zurückgedrängt wird von
dem über Südost- und Osteuropa befindlichen Hochdruck, der sich
schvvänze".
verstärkt.
No. 20. 16. Oktober. BO. Baustetten. BZ. 2^ 15 Min.
unten.
T.
II.
E. 6".
D. 3 Min.
Abends Mondhalo.
p.
0. rechts
Über
Italien
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
Luftwirbel und
ein
119
—
zweiter sucht aus
ein
dem
Biscayischen
Golf
gegen Süddeutschland vorzudringen, sonst herrscht allenthalben ein
Hochdruck.
No. 21.
vom
Innenrandes
BO. Baustetten. BZ.
25. Oktober.
Rot
ersten
I,
E. des
halber Kreis
;
Breite des ganzen
Im Osten und Westen Europas
Kurz vorher Halo.
D. 6 Min.
a.
In zweimaliger bekannter Wieder-
2".
holung Rot und Grün. 0. unten. T.
3°.
5 Min.
lO^^
Hochdruck, infolgedessen wird der Luftwirbel im Norden abgeflacht.
BZ. 3^ 50 Min.
No. 22. 26. Oktober. BO. Baustetten.
schön.
0. rechts unten
E. 6°.
messer der farbigen Fläche
Schottlands
und
ca.
rechts.
8°.
ein neuer Luftwirbel
ist
T. II rot
mm
von 740
sehr
und grün, Durch-
An
D. 4 Min.
p.,
der Nordküste
aufgetreten,
der
den schwachen Hochdruck bei uns rasch wieder auflöst; indes wird
dieser Luftwirbel sehr rasch nordwärts zurückgedrängt
von dem sich
verstärkenden Hochdruck.
No. 23. 30. Oktober. BO. Baustetten. BZ.
6^.
oben. E.
T.
II,
10 Min.
4:^
p.
0. rechts
schlechtes Rot und Grün. Durchmesser 6^. D. 3 Min.
Aus dem Golf von Biscaya dringt sehr rasch ein Luftwirbel über
Deutschland und Österreich-Ungarn vor.
No. 24. 14. November. BO. Baustetten. BZ. 2'^ 25 Min. p.
0. rechts. E. 5°. T. II, nicht sehr schönes Rot und Grün. Durchmesser 8". D. 3 Min. 8^^ 50 Min. p. T. IV, bläuhch und rötlichgelb. D. 20 Min. E. 4°, vollständig ausgebildet. Von Nordwesten und
Westen kommen zwei Luftwirbel immer deutlicher heran Hochdruck
wird bei uns dadurch abgeschwächt und wandert nordostwärts weiter.
No. 25. 21. November. BO. Baustetten. BZ. 8^ p. T. IV von
;
2
—
lO*'
8 Min.
E. in tiefziehenden Cu.
p.
sichtbar (nacher verhüllt).
und grün. Durchmesser
5*^.
Über Siebenbürgen
tieft
sich
No. 26.
8*^.
ein
10° lang und
erschöpft
0. rechts oben.
6*^
breit.
sich
oben prachtvoll rot
E. des Innenrandes
in der
Nordsee ver-
aber auch; über Spanien
Hochdruck, der sich verstärkt.
Dezember.
8.
T. II rechts
ein kleiner Luftwirbel,
der Luftwirbel,
und Südfrankreich
E.
:
gleicher Zeit bis 8^
Und darüber zu
T.
II.
BO. Baustetten
Durchmesser
4".
BZ.
12^ 15 Min.
D. 3 Min.
Am
p.
fol-
genden Tag abends Mondhalo.
Über der Nordsee ein Luftwn-bel, der
von dem südlich befindlichen Hochdruck zum Auflösen gebracht wird.
In Irland
kommt
No. 27.
T. II
bald ein neuer Luftwirbel an.
17.
Dezember.
BO. Baustetten.
BZ.
8*^
30 Min.
p.
innen bläulich-weiss, aussen rötlich-gelb. Ca. 8° breit in Cu. D. 4°.
E. 2°.
Mittags
^/ß Uhr Sonnenhalo.
Über Schottland und dem
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—
grösseren
Teil
Nordsee
der
Livland und Ostpreussen
Luftwirbel;
ein
dem
und
,
Russisch-Polen,
der
inneren Russland
sich verflacht,
Hochdruck.
ein
auch über das südwestliche
breitet sich ein solcher
Viertel Frankreichs aus
über
ein älterer Luftwirbel
über Nordskandinavien und
Von Spanien her
—
120
ein weiterer neuer
Hochdruck
zeigt seine
Vorposten an der Westküste Irlands.
HL
Suchen wir uns nun an der Hand
Beobachtungsmateriales
herrlichen
einen
sie
Einblick
Naturerscheinungen
noch eine Thatsache zu
zu
nicht erwähnt
bei
wurde
in
Verhältnisse
die
Zunächst
verschaffen!
registrieren,
zahlenmässig zu belegen,
Phänomene
dieses etwas umfangreicheren
die
der
dieser
ist
hier
wegen der Unmöglichkeit,
Beschreibung der einzelnen
Die Schönheit der einzelnen Er-
:
scheinungen, von welcher das beobachtende Auge zumeist gefesselt
von verschiedenen Faktoren abhängig.
wird, ist jedenfalls
Zunächst
Wolke konstituierenden
Elemente zu einander; welcher Art das Material dieser Wolken sein
mag, so viel ist sicher, wenn es Eiskryställchen sind, so ist ihre
gegenseitige Lage eine andere als in den Fällen, wodurch die Halos
ist
zu
erzeugt
nennen
Lage der einzelnen
die
Die Bedingung
werden.
zur
die
Halobildung
eine
ist
etwas
Anordnung der Kryställchen in graulich weissen
homogenen, nebelartig aussehenden Wolkendecken; anders bei den
irisierenden Wolken
hier sind sie zusammengeballt, offenbar in einer
von nicht zu lebhaftem Winde durchwehten Atmosphäre zu kompakteren
lockere, regelmässige
;
Wolkenstreifen, meist von Ci.Cu-artigem Aussehen, die gewöhnlich
und von
lebhaft weiss glänzen
allen
Beobachtern
„seiden- oder samtartig", „metallglänzend" u.
Ihre
Form im grossen Ganzen
eine konsistentere
Natur
dampfwolken, indes
ist
behalten diese
bezeichnet werden.
Wolken
bei,
sie
zeigen
immer rasch wechselnden Wasser-
die
als
a.
„gewässert",
als
durchaus keine scheinbare absolute Stabilität
an ihnen zu gewahren, wie an den Halowolken, sondern eine meist
lebhafte Wellenbildung; die Wellen sind jedoch meist von auffallend
kleinen Dimensionen
und
ganze Wolke gleichmässig
nur kleinere Partien
für
gewöhnlich durchaus nicht über die
verteilt
;
vielmehr unterliegen
in der
einer gleichmässigen Wellenbildung,
Regel
während
andere mitunter durchaus nicht weit davon entfernte Partien derselben
Wolke
ein
ganz anderes Wellensystem
Stabilität der äusseren
Form nun und
im Inneren der Wolke scheint
aufweisen.
Eine
Bewegung
Wolken ein Optimum
eine nicht zu grosse
für die irisierenden
gewisse
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Auch
zu bilden.
darf
die
—
121
Wolke
nicht zu dick sein
sobald
;
sich
auch nur eine kleine Spur von Schattenbildung wahrnehmen lässt,
leidet auch die Schönheit an der betreffenden Stelle bei sonst gleichbleibenden Bedingungen, daher das schlechte Farbenspiel bei Typus IV
und
darf die Eismasse
Indes
V.
kommt
es
nicht
ebenfalls
Eismaterial so dünn
ist,
zum
auch nicht zu dünn sein
Irisieren
an Stellen
;
z.
sonst
,
wo
B.,
das
Wolke hindurch der Stern-
dass durch die
himmel wahrgenommen werden kann, zeigte sich das Farbenspiel
nicht.
Von Einfluss auf die Schönheit der Wolken, und innerhalb
weiterer Grenzen
dies gilt auch für die anderen genannten Faktoren
auch für die Existenzmöglichkeit der Phänomene überhaupt,
ist auch die Stellung dieser Wolken zur Sonne in ihrer Abhängigkeit
Das Farbenspiel ist am
von der Bewegungsrichtung derselben.
schönsten in dem Augenblick, wo die Wolke gegen die Sonne heranrückt und da bei uns die meisten Wolken von W. nach E. ziehen,
finden sich die meisten und namentlich die schönsten irisierenden
Wolken rechts von der Sonne. Diese Eigentümlichkeit ist so bestimmt
und regelmässig, dass der Verfasser im Interesse der Kürze von der
Angabe der jeweiligen Zugsrichtung der Wolken absehen zu dürfen
glaubte, zumal da diese aus dem Beobachtungsmaterial der württembergischen meteorologischen Stationen von jedem, der diesen Punkt
genauer untersuchen will, entnommen werden kann. Wenn die Wolken
einmal die Sonne passiert haben, ist das Phänomen auf der anderen
Seite nicht mehr in gleicher Schönheit zu sehen
oder es kommt
überhaupt nicht mehr zum Vorschein. Aber dies gilt nicht für alle
—
—
,
Wolkenpartien
in gleicher Schärfe;
welche die Linie Auge
Deutlichkeit zeigt
— Sonne
sich
am
meisten
trifft
müssen
passieren
diese Eigentümlichkeit
,
in
fernung von der Sonne nach oben oder unten der
an dieser Linie vorbeiführt.
Ent-
je weiterer
Weg
der
Wolken
Diese Eigenschaft
dann weiter abhängig von der Dicke und der Zugsgeschwindigkeit
der Wolken
;
je
rascher die
Wolke
zieht
,
um
so weniger scharf ist
der Intensitätsunterschied, und je dicker die Wolke
ist
abnehmender
in
Die Schönheit wächst dann wieder etwas,
aber schwach mit der Entfernung von der Sonne.
ist
es zu für jene,
er.
Offenbar
Insolation.
ist
ist,
um
so grösser
diese Eigentümlichkeit hervorgerufen durch die
Bei raschem Wolkenzug wirken die Wärmestrahlen nicht
so lange Zeit ein wie bei langsamem und eine dickere
ihnen eine wirksamere Widerstandsfläche
als
diese Thatsache auch für die Erklärung der
acht zu lassen sein
;
diese
Insolation
Wolke
eine dünne.
Phänomene
bietet
Es dürfte
nicht ausser
bewirkt entweder eine
De-
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—
—
122
rangierung der scharf ausgeprägten Krystallform der Eispartikelchen,
oder
sie
vermindert die Grösse
eines Teiles
derselben
,
namentlich
auf der der Sonne zugekehrten Wolkenseite und schafft so ungleich
Übrigens
grosses Material.
sind
die
Wärmestrahlen nicht bloss
in
destruktivem, sondern auch in erzeugendem Sinne für die irisierenden
Wolken von Bedeutung.
vom Typus
Es
nämlich für die Phänomene
dies
gilt
Diese Cirrocumuli sind an und für sich zu dick, als
V.
Durch
dass in ihnen Irisfarben auftreten könnten.
wird nun
des Eismateriales
ein Teil
eine Dicke reduziert,
die
Und wenn
gegentritt.
dem
unschöne Farben charakterisiert
Wärmestrahlen
und die Wolke auf
nicht mehr hinderlich ent-
beseitigt
Irisieren
diese letzteren
die
Phänomene durch besonders
sind, ist dies nicht allein auf
Rech-
nung der Derangierung des noch vorhandenen Eismateriales zu setzen,
gleich zu nennenden Faktor zurückzusondern auf einen weiteren
Diese Wolken befinden sich nämlich ausnahmslos in einer
führen.
,
weniger bedeutenden Höhe
Wolken.
als
die
Die Schönheit der Form
gewöhnlichen schönen irisierenden
aber bedingt nicht in letzter
ist
Wolke vom Beobachter. Je höher
die Wolke zieht, um so schöner, länger und ausgeprägter treten unter
sonst gleichen Bedingungen die Irisfarben auf; diesen höheren Wolken
gehören die schöneren Formen vom Typus II und III und besonders
Der Unterschied zwischen Typus I und IV
die vom Typus I an.
Linie durch die Entfernung
ist
sondern nur quantitativ,
kein qualitativer,
die grössere Dicke
Wolken schweben,
bei
und
Typus
I,
Streifen,
solute
Höhe
werden.
So
um
und
der
der
und kleinere Höhe
um
dieser
so näher an der
hervorgerufen durch
Wolken.
Sonne beginnt das
so schmäler sind die Farbenringe,
um
so öfter wiederholen sie sich.
Wolken können keine
viel ergiebt sich
Je höher die
positiven
erste
Rot
bezw. Flecken
Über
die
ab-
Angaben gemacht
jedoch aus den allgemeinen Verhält-
Form- und Lokalwechsel, Vergleichung mit anderen
Wolken u. s. w., dass ihnen keine abnorme Höhe zukommt, wie den
leuchtenden Wolken von Herrn Professor Mohn. Die niederen Formen
von Typus IV und V haben vielleicht eine durchschnittliche Höhe
von 3000 4000 m oder noch weniger, die höheren haben im allgemeinen Cirrushöhe. Der Eintluss der Höhe dieser Wolken auf die
nissen derselben,
—
Schönheit der Phänomene
sich aber
von da an
sein,
dem Beobachter
stets so regelmässig,
halten zu dürfen glaubt.
anheimgegeben
fiel
Indes
mag
es
erst später auf, zeigte
dass er Obiges für richtig
noch weiterer Beobachtung
zu untersuchen, ob sich diese Sätze in solcher
Allgemeinheit halten lassen.
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—
Im Vorhergehenden
der Verfasser
dass
ist
-
123
zum Ausdruck gekommen,
irisierenden Wolken für Eis-
wiederholt
das Material
der
ohne vorderhand über die Grösse etc. derselben
Angaben machen, bezw. Vermutungen aussprechen zu wollen; auch
der Leser wird im grossen Ganzen im Laufe der Lektüre diese Überkryställchen hält,
zeugung gewonnen haben. Indes verdient die Wichtigkeit dieses
Punktes noch einige Bemerkungen. Bekanntlich gehen die Meinungen
der älteren Beobachter
und der neueren, von welchen
sich übrigens
Mehrzahl hierüber nicht ausspricht, ziemhch auseinander. Saüssüre
bemerkt hierüber: „Ein anderes Phänomen, worauf man, wie ich
die
sehe,
die
noch nicht
Farben,
wenn
sie
die
die gehörige
man
Aufmerksamkeit verwandt hat, sind
bisweilen
in
den weissen Wolken bemerket,
unmittelbar unter der Sonne
sorgfältig auf diese
Wolken Achtung,
vorübergehen.
so entdecket
man
Giebt
man
darinnen ganz
Züge von Regenbogenfarben ohne dass sich dabei weder
Regen noch ein Regenbogen findet. Diese Farben sind überaus lebhaft, ohne jede Ordnung in den meisten erleuchteten Theilen der
deutlich
,
W^olken zerstreut .... Diese Farben beweisen,
gen, woraus die
Wolke
dass sich die Bläs-
besteht, in solide Tropfen verwandeln; denn
Wolken, welche wirklich nichts als Bläsgen enthalten, lassen
das Licht durch, ohne es zu brechen, oder wenigstens ohne es merkHch in seine Farben abzusondernd" Diese Worte beweisen, dass
die irisierenden Wolken, wie heute, so auch damals, ziemlich vernachlässigt wurden und dass auch Saussure nur die Formen vom
die
Typus
II
und
III,
höchstens noch aber sehr unwahrscheinlich, weil
von „ganz deutlichen Zügen von Regenbogenfarben" spricht, solche
vom Typus V kannte, vor allem aber, dass er die Elemente dieser
er
Wolken für Wassertropfen hielt, wie es von allen früheren Beobachtern,
auch Kämtz noch, geschehen ist. Connel dagegen erkannte, wie
schon bemerkt, die Eisnatur derselben. Allerdings, wenn seine Anschauung über das Fehlen von Eiswolken im Sommer, eine Anschauung, die aber in unerwartet weiten Kreisen geteilt wird, richtig
wäre, so könnte von den vom Verfasser mitgeteilten Fällen höchstens ein Fünftel bis ein Sechstel Anspruch auf Wahrscheinhchkeit er-
heben.
Indes, das Vorhandensein der
monaten, das allgemein anerkannt
das
die
Maximum
für die
Halophänomene
ist,
Sommermonate
für
in
den Sommer-
welche Hellmann sogar
konstatiert,
was auch durch
Halobeobachtungen des Verfassers erhärtet wird, wie später
Hygrometrie. Leipzig 1784, § 356
S.
409
f.
ein-
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
mal noch nachgewiesen werden
obachtete gleichzeitige
lassen gewiss diese
—
124
soll,
sowie das auch von Connel be-
Vorkommen von Halos und
Bedenken schwinden.
auf die oben mitgeteilten Beobachtungen,
irisierenden
Wolken
Ein oberflächlicher Blick
wo
nach be-
die der Zeit
nachbarten Halophänomene stets notiert sind, sowie die häufig mit
Sicherheit nach der SoHNCKR'schen Gewittertheorie
auf Eis
zurück-
zuführenden Niederschlagsformen müssen jedem mindestens den Ge-
danken nahelegen, dass es sich
um
Eisphänomene handle.
scheint allerdings das so seltene Auftreten
Hiergegen
der irisierenden
Wolken
im Winter nach den Beobachtungen des Verfassers zu sprechen.
Dasselbe erklärt sich jedoch genügend durch die Thatsache, dass
die Eiswolken im Winter durchschnittlich tiefer ziehen und in dickeren
Formen auftreten als im Sommer, Verhältnisse, die nach denselben
Beobachtungen für das Irisieren der Wolken weniger günstig sind.
Ein allenfallsiger Einwand in dieser Hinsicht wird sodann sicher widerlegt durch die Beobachtungen Connel's, der unter anderen Verhältnissen, die für Winterphänomene wieder günstiger zu sein scheinen,
beobachtete und der sie sogar für ausschliessliche Winterphänomene
hielt. Dazu kommt noch eine Beobachtung, die Verfasser dieses wiederholt zu machen Gelegenheit hatte.
Ohne w^ahrnehmbare Änderung
der
Höhe gehen nämlich Wolken
in solche
über,
sich zu
denen sich Halos ausbilden,
und umgekehrt eine Wolke, die
unmittelbarer Nähe derselben irisierte, breitete
welche
unter der Sonne oder in
in
,
irisieren,
einem nebelartigen
,
graulichen Eisschleier aus
Bruchstücke eines Halos aufwies.
stens
Eine
dritte
,
der wenig-
Beobachtung
endlich beweist deutlich, wenigstens für einen Teil der beobachteten
irisierenden
Wolken, dass
Durch dickere Partien
als
es sich nur
dieser
derjenigen
,
die
welche
Eisnatur
der
Eiswolken handeln kann.
Wolken hindurch war
runde Scheibe, sondern stets nur
Dadurch dürfte
um
als
die
nie
leuchtender Fleck zu sehen ^.
der irisierenden Wolken,
beobachtete
Verfasser
Sonne
,
wenigstens
hinlänglich
sicher
gestellt sein.
Gehen wir nun über zu der Häufigkeit der einzelnen Typen,
welche beobachtet wurden.
Da den Phänomenen vom Typus IV
und V erst später und auch da nicht gleich eingehende Aufmerksamkeit gewidmet werden konnte
so kann eine solche Übersicht
nicht auf Allgemeinheit und absolute Sicherheit Anspruch erheben.
,
Hierher kanu vielleicht auch noch gerechnet werden der ähnliche Verlauf
der Jahreskurve wie derjenige der Halophänomene und zum Teil auch der Ge*
witter; letzteres uuter Vuraussetzung der
Sohncke'schen Gewittertheorie.
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—
—
125
Indes sind diese auch von den anderen Beobachtern überhaupt nicht
gewürdigt worden, so dass in dieser Hinsicht eine DifPerenz sich
kaum ergeben
wird,
und anderseits sind
Beobachtung des Verfassers
Formen nach der
diese
für die prognostische
Auswertung
auch
so untergeordneter Bedeutung, dass sie füghch
Phänomene von
Da manchmal an demselben Tag,
übergangen werden könnten.
an derselben Wolke verschiedene Typen beobachtet wurden,
die
dieser
ja
so ist
Gesamtzahl, welche hier in Betracht kommt, grösser als die Zahl
der Beobachtungstage
—
56
—
mit welcher sonst in dieser Studie
,
entfallen nämlich folgende
Von den Beobachtungen
gerechnet wird.
Zahlen auf die einzelnen Typen:
I
II
III
IV
15
41
61
5
oder 12,1
oder wenn
o/o
2 irisierende Wolken,
4,0»;o
»/o
1.6
°/o,
Formen von Typus IV und V weggelassen werden:
die
m
II
I
12,820/0
35,04
=
61
41
15
d. h.
49.2
33,0'»/o
V
>
52,14
Summe
117 irisierende Wolken,
»/o.
Vergleichen wir hiermit die anderen Beobachtungen, so ergiebt
sich eine
genügende Übereinstimmung; denn wenn Typus
I
bei anderen
Beobachtern auch einen etwas anderen Prozentsatz aufweist, so
sich eine solche Differenz leicht erklären
lässt
durch die besondere Schwierig-
wenn nicht die geographische Breite des
Beobachtung
Beobachtungsortes und im Zusammenhang damit eine verschiedene
durchschnittliche Wolkenhöhe überhaupt ein anderes Resultat ergeben
28
dürfte für das Beobachtungsmuss. Der Jahresdurchschnitt
gebiet des Verfassers auch durch weitere Beobachtungen nicht viel
Die fast genaue Übereinstimmung beider Bemodifiziert werden.
keit
der
,
—
obachtungsjahre
—
28
—
ist
—
jedenfalls Zufall.
Im
ersten Jahr sind
Formen vom Typus IV überhaupt nicht und solche vom Typus V
nicht in gleicher Weise, wie im zweiten, berücksichtigt worden. Es
wäre deswegen
für das erste
geringere Zahl zu erwarten
;
Jahr unter diesem Gesichtspunkt eine
indes
ist
dieses Jahr durch eine erheb-
Neigung zu Eisbildung gekennzeichnet, was sich noch
deutlicher hinsichtlich der Halophänomene zeigt, so dass nach Abzug
der Formen von Typus IV und V, die wohl die grösste Schwankung
lich stärkere
verursachen, das Jahr 1895 zu den reicheren überhaupt zu zählen
ist.
Die Jahressumme dürfte sich für gewöhnlich auf etwa 27 Tage mit
irisierenden
Wolken
rechnet werden.
stellen,
wenn nur
die
drei
ersten
Typen ge-
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126
Die
Entfernung der Wolken
schnittlich für sämtliche
ca. 1°
fernung von
Durchschnitt
ist
Typen
von der Sonne beträgt durchSie beginnt innen mit einer Ent-
9°.
und erstreckte
sich einmal sogar bis ca. 50.
dagegen eine äussere Entfernung von etwa
20'*
Im
schon
eine ganz respektable.
Von grösserem
Interesse
ist,
schon weil hier eher eine Ver-
gleichung mit anderen Beobachtungen möglich
ist,
eine
Untersuchung
über die jährliche und tägliche Häufigkeit der Phänomene,
aus folgender Tabelle ersichtlich
ist,
die
wie
sie
von noch grösserer Deut-
lichkeit für diese
Frage wäre, wenn auch die Intensität der einzelnen
Phänomene
darin zahlenmässig
sich
Vormittags
zum Ausdruck
bringen Hesse.
:
:
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Hiernach
ein erstes
fiele
—
127
Maximum
der Stundenzahl
auf den
März, ein zweites unbedeutend grösseres auf den Juni und ein noch
grösseres auf den Oktober
Wichtiger
aus
die tägliche Periode bezw.
als
Phänomene
diese
und November.
Stunden und Dauer einfach
die
in
Januar
Februar
welcher ohne Rücksicht
Oktober
Mai
August
3
November 8
Dezember 5.
September 6
den Oktober.
Maximum
den Juni und
für
Indes kann weder diese Tages- noch
Jahresübersicht auf absolute Korrektheit Anspruch erheben
mene
10
3
Hiernach ergäbe sich ein grösstes
ein zweites für
auf
ist
Juli
Juni 12
5
für
deuthchsten
April 2
2
ist
Tageszahl der beobachteten Fälle
neben dem einzelnen Monat notiert
März
am
ihre jährliche, dieselbe ergiebt sich
Zusammenstellung,
folgender
Stundenzahl
;
die
Phäno-
sind von so vielen Faktoren abhängig, ihre Hauptentstehungs-
dass
bedingungen sind so mannigfaltiger Art,
einigermassen
eine
befriedigende Übersicht aus den seitherigen Beobachtungen nicht zu
gewinnen
In
ist.
folgender Zusammenstellung
auch noch die
soll
Zeitdauer der Phänomene in Minuten für die einzelnen Monate klargestellt
werden
April 5
Juli
Februar
Mai 20
August
Juni 72
September 18
März
99,5
Oktober
9
Januar
54
November 276
11
Dezember
59.
In dieser Zusammenstellung, welche den deutlichsten Einblick
gewähren würde,
Summe
für den
Monat
hohe Zahl ist verursacht einmal durch den
dieser Hinsicht während der gesamten Beobachtungszeit einzig
November
in
vor allem die horrende
fällt
auf.
Diese
günstigen 14. November 1895, der die irisierenden Wolken in seltener
Fülle
anhäufte und
durch den Mondhof
der eigentlich beim Fehlen der meisten
kommt man
Oktober und
den März
Juni zu.
emen
;
die erste
ein
Ist
wieder
drittes
21.
Phänomene
November 1896,
dieser Art
kaum
man diesen besonderen Fall,
auf ein Maximum für die zweite Hälfte des
des November und ein weiteres Maximum für
kleineres käme auch hiernach wieder dem
Berücksichtigung verdient.
so
vom
Eliminiert
das gesammelte Material auch noch zu ungenügend,
um
und jährliche Verteilung
der Lauf derselben doch in seinen Umrissen ge-
völlig klaren Einblick in die tägliche
zu eröffnen, so
ist
zeichnet und jedenfalls so viel sicher, dass die irisierenden
kein Winterphänomen sind,
wenn
es
auch nur
als Zufall
Wolken
zu betrachten
:
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—
ist,
128
—
dass der Januar und Februar auch nicht ein einziges
Phänomen
während der beiden Jahre gebracht hat\
Ordnen wir diese Phänomene nun auch noch in der Weise,
wie Kassner die von Christiania und Upsala zusammenstellte
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—
aber
auch nicht befremden.
129
Die
—
geographische Breite
ist
gewiss
auch für diese Phänomene von Bedeutung, wenn der Einfiuss derDie Beobachtungen
selben auch noch nicht ganz klar gelegt ist.
von Christiania mit ihrem zweierlei Material müssen wohl ganz aus-
Dann aber findet sich schon einigermassen ÜberUpsalas und des Verfassers Beobachtungen ergeben
einstimmung.
übereinstimmend ein erstes Maximum im März. Dann folgt auf kurze
Zeit Ab- und alsbald wieder Zunahme, für Upsala im Mai, für Württemberg im Juni, dann wieder eine Abnahme, auf welche ein drittes
geschieden werden.
Maximum
im Oktober folgt. Bemerkenswert ist aber, dass die
Schwankung im Norden eine fast unbedeutende ist, während sie im
Süden stark hervortritt. Es ist möglich, dass eine mehrjährige Beobachtung auch im Süden die grosse Differenz in den Monatszahlen
etwas mehr ausgleicht, wenn sie auch wohl nie so verflacht werden
je
Von Einfiuss mag auch die verschiedene Beobachtungsmethode sein, wenn ihr auch eine geringere Bedeutung
Man wird deswegen auch kein Bedenken
beizulegen sein wird.
wird, wie
im Norden.
tragen dürfen, beide Beobachtungsreihen zu kombinieren:
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—
—
130
aus seiner dreijährigen Beobachtung der letzteren konstatieren kann,
ein
ähnhcher
so dass
ist,
Wie man
zusammenfallen.
es ist weiteren
Jahreskurve
auch
die
Maxima und Minima
sieht, ist der
beider beinahe
Verlauf kein einfacher und
Untersuchungen und Beobachtungen vorbehalten, diese
in ihre
Elemente zu zerlegen.
Es
ist
auch nicht ohne
Hauptmaximum mit dem Maximum der
jährlichen Gewitterthätigkeit zusammenfällt. Schon dieser wenn noch
nicht sichere, so doch wahrscheinliche Zusammenhang dieser Phänomene mit den beiden anderen genannten Gruppen lässt eine Änderung
Interesse zu sehen, wie das
mit der geographischen Breite vermuten und zwar eine solche, welche
mit derjenigen
der
beiden anderen übereinstimmt.
hieraus aber auch die Notwendigkeit,
werden
soll,
wie notwendig es
namentlich auch
ist,
den Tropen,
in
wenn
Es ergiebt sich
ein sicheres Urteil erzielt
dass unter verschiedener Breite,
wo
die
grösste
Regelmässigkeit,
wie für Gewitter, so auch Halos und irisierende Wolken zu erwarten
ist,
nach derselben Methode beobachtet wird.
Es
ist
allerdings zu
bemerken, dass die Halobeobachtungen von Upsala nicht die gleiche
Übereinstimmung mit den dortigen Beobachtungen der irisierenden
Wolken zeigen, indem dort das erste Maximum als Hauptmaximum
dem nur noch ein sekundäres im Herbst folgt, zusammenfallend mit dem der irisierenden Wolken ^
Aber es fragt sich ob
den irisierenden Wolken dabei auch im Sommer bei höherem Sonnenauftritt,
,
stand und intensiverem Licht die gleiche Beachtung zu
wie
den leichter zu beobachtenden Halophänomenen.
der Verfasser
ein näheres
teil
Indem
Eingehen auf diese Verhältnisse
Bearbeitung seiner Halophänomene reserviert,
wurde,
für
sich
die
glaubt er die Sache
einstweilen genügend klar gestellt zu haben durch einen kurzen Hin-
weis auf die Halobeobachtungen, welche 1892 an zehn japanischen
meteorologischen
dieselben zeigen,
wurden
namentlich wenn man Sonnen- und Mondringe einfach addiert, eine
geradezu verblüffende Bestätigung des oben Gesagten.
Hellmaxx
bemerkt dazu: „Auffällig gross erscheint nur die absolute Zahl der in
Japan beobachteten Sonnen- und Mondringe, die man in so niederen (!)
Breiten
Stationen
(entsprechend
angestellt
der Südspitze Europas)
;
wohl nicht erwartet
haben würde. Aus den Tropen liegen bekanntlich nur ganz vereinzelte
Nachrichten über Halophänomene vor; vielleicht (richtiger wohl wahrscheinlich, der Verf.)
*
Hellmann.
Zeitschrift 1893. S.
würde
sich
auch deren Zahl erheblich vermehren,
..Über die Häufigkeit der Halo-Pliänomene* in Meteorolog.
415
f.
;
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—
wenn an
—
131
einigen Stationen stündlich
Himmelschau gehalten würde
^."^
Auffallend könnte es allerdings scheinen, dass Hiroshima, das nahezu
acht Breitengrade südlicher liegt als Hakodate,
aufweist,
während letztgenannte Station
der Gesamtsituation
die höchste
auf solche Entfernung
dieser Unterschied
Allein
kaum
zumal da
in Betracht,
nicht jeder Beobachter gleich glücklich
geringste Zahl
die
ist.
Zahl notiert.
kommt gegenüber
in dieser Hinsicht
Eine annähernd sichere
Jahresübersicht verbürgt nur ein grösseres Beobachternetz
wo
,
die
Fehler der einzelnen Beobachter allenfalls sich gegenseitig ausgleichen,
oder eine möglichst oftmalige,
wenn
nicht continuierliche Beobachtung
und mit ihm wohl jeder andere
für die Halophänomene nie eine Jahressumme von 100 oder 150 Tagen
mit Kalos erwartet, wenn ihn nicht die thatsächliche Beobachtung
so hätte auch der Verfasser dieses
eines anderen belehrt hätte.
Was Hellmann über
Tropen
in den
sagt, gilt
Beobachtungen von Halophänomenen
noch viel mehr von den irisierenden Wolken.
seltene
dem
Trotz eifrigen Suchens gelang es
Verfasser nur einen einzigen der-
artigen Fall aus niederen Breiten ausfindig zu machen,
charakteristisch
und durch
ist
sein vereinzeltes
'deutlichen Beleg für die Schwierigkeit der
nicht
unerwähnt gelassen werden
•Geringerer als Alex.
v.
Humboldt und
Vorkommen
Beobachtung
darf.
die
der aber so
einen so
erbringt, dass er
Der Beobachter ist kein
von ihm in der Nacht vom
Dezember 1803 auf der „Überfahrt von den Küsten von Venezuela nach der Havana" gesehene irisierende Wolke scheint zugleich
die einzige überhaupt von diesem ausgezeichneten Naturbeobachter
es ist jedenfalls auch
bis dorthin wahrgenommene gewesen zu sein
sehr charakteristisch, dass dieselbe im Mondlicht beobachtet wurde.
Lassen wir ihn selbst reden: „Nach Höhen des Achernar, die ich in
•der Nacht aufnahm, waren wir von St. Domingo 64 Seemeilen entfernt. In dieser Nacht beobachtete ich eine sehr interessante optische
Erscheinung, die ich aber nicht zu erklären versuche. Es war über
12^/2 Uhr; der Wind wehte schwach aus Ost; der Thermometer
«tand auf 23,2°, der Fischbein-Hygrometer auf 57°. Ich war auf dem
2. auf 3.
;
Oberlauf geblieben
beobachten.
Der
,
um
volle
die Culmination
Mond
einiger grossen Sterne zu
stand sehr hoch.
Da
auf einmal bildete
45 Minuten vor seinem Durchgang
•durch den Meridian, ein grosser Bogen in allen Farben des Spektrums,
Der Bogen reichte über den Mond
aber unheimlich anzusehen (!).
sich auf der Seite des
1
Mondes
,
Meteorolog. Zeitschrift 1893,
S.
418.
9*
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—
—
132
hinauf; der Streifen in den Farben des Ilegenbogens war gegen
und
breit
seine Spitze schien
etwa 80
— 85°
über
2**
dem Meereshorizont
Der Himmel war vollkommen rein, von Regen keine Spur;
auffallendsten war mir aber, dass die Erscheinung, die vollkommen
zu liegen.
am
einem Mondregenbogen
Der Bogen blieb 8
im Moment
aber,
glich, sich nicht
— 10
wo
dem Mond gegenüber
zeigte.
Minuten, scheinbar wenigstens, un verrückt;
im Spiegel
ich versuchte, ob er durch Reflexion
des Sextanten zu sehen seyn werde
,
fing er
an
bewegen,
sich zu
,
und über den Mond und Jupiter der nicht weit unterhalb des Mondes
Es war 12 Uhr 54 Minuten (wahre Zeit), als
stand, hinabzurücken.
,
Bogens unter dem Horizont verschwand. Diese Bewegung eines farbigen Bogens setzte die wachhabenden Matrosen
auf dem Oberlauf in Erstaunen, sie behaupteten, wie beim Erscheinen
Arago hat die
jedes auffallenden Meteors, „das bedeute Sturm.
die Spitze des
''
meinem Reisetagebuch untersucht nach
das im Wasser reflektirte Bild des Mondes
Zeichnung dieses Bogens
Ansicht hätte
seiner
in
;
keinen Hof von so grossem Durchmesser geben können.
heit der
Bewegung
ist ein
Die Rasch-
weiteres Moment, das diese Erscheinung,
macht ^. " Auffallend kann es erscheinen, dass weder Humboldt noch Arago diese
Phänomene gekannt haben sollen; aber sie sind nicht die einzigen,
Man durchblättere nur die optischen
bei denen dieses vorkommt.
Kapitel der Meteorolog. Hand- und Lehrbücher oder die Prodigiensammlungen, in denen sonst alles Auffallende so genau registriert ist.
Die Nichtkenntnis derselben seitens v. Humboldt darf als Thatsache
gelten
da er als zur Erklärung allerdings ungenügend nur Regenbogen und Höfe anzuführen weiss. Das bogenförmige Auftreten ist
die alle
Beachtung verdient, ebenso schwer
erklärlich
,
rein zufälhg; Verfasser dieses hatte
solchen Erscheinungen
sich
hier)
Krümmungen
auch einigemal Gelegenheit, an
vom Typus HI (um
zufälliger Art
eine
solche
kennen zu
handelt
es
Die Be-
lernen.
Wolke verrät dieselbe als solche. Der Prognose des Matrosen auf Sturm wird allerdings mit v. Humboldt kein
Gewicht beizulegen sein, da auch dieser das Phänomen wohl zum
wegung
der irisierenden
erstenmal sah.
als
Der eine oder andere Punkt des letzten Abschnittes lässt es
nicht unnötig erscheinen, die irisierenden Wolken noch auf ihren
Zusammenhang mit dem „Wetter" zu
betrachten.
Der
erste,
der
ihnen in dieser Hinsicht Aufmerksamkeit schenkte, scheint S.\ussure
^
jReise in die Äquinoktial-Gegenden." Stuttgart, Cotta. Bd.
G.
S.
359
f.
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—
gewesen zu
133
~
Im Zusammenhang mit
sein.
Anschauung, dass
seiner
Wassertröpfchen die Ursache des Irisierens seien,
Urteil über
steht
Und
den prognostischen Wert derselben.
auch sein
wahrscheinlich
haben auch Erfahrungen in dieser Hinsicht die erstgenannte Anschauung erzeugt, nur scheinen diese Erfahrungen nicht allgemein
genug gewesen zu
Stelle also aus:
liches
sein.
Er
an schon genannter
lässt sich hierüber
„Sie (d. h. diese Wolken) sind ein beynahe untrüg-
Zeichen von Regen und ich besinne mich nicht, dass ich mich
jemals darinnen geirret hätte
geschehen.
grosser Dienst
Berge unten
am
;
vielmehr
Den
mir dadurch einmal ein
ist
23. Junius
Eismeer von Grindelwald
;
1777 besuchte ich
die
das Wetter zeigte sich
sehr schön, und ich reisete so sicher, wie einer, der einen schönen
Wolke unter der
Sonnen vorbeygehen sah, in der sich mir hin und wieder rothe und
grüne Streifen zeigten. Durch dieses Anzeichen ward ich erinnert,
meinen Weg zu beschleunigen, ich verlohr also keine Zeit, und war
eben zurückgekommen, als sich ein schreckliches Wetter erhub, das
mich unausbleiblich in grosse Gefahr würde gestürzet haben, w^enn
es mich auf dem schmalen und höckerichten Fusssteig dieses Gletschers überfallen hätte." — Und zu Anfang des nächsten § 357
schreibt Saussure: „Aus eben der Ursache sind der Hof um den Mond
und das schwache Licht um denselben Zeichen des Regens." Also
Tag vor
sich hat, als ich eben eine kleine weisse
zwei Gründe sind es, welche Saussüre bestimmen,
die irisierenden
Wolken als Vorboten kommenden Regens anzusehen. Einmal seine
Annahme dass dieselben durch Wassertropfen verursacht werden
und dann seine persönliche Erfahrung. Der erstgenannte Grund ist
dass
nicht stichhaltig
es dürfte jetzt allgemein angenommen sein
,
,
;
Was
diese Erscheinungen auf Eiskryställchen zurückzuführen sind.
den zweiten Grund anlangt, so ergiebt sich aus Saussure's Darstellung
leider gar kein Anhaltspunkt für den Umfang dieser Erfahrung:
Welche Art von
allzugross wird derselbe wohl nicht gewesen sein.
Regen dagegen Saussure nach solchen Wolken erwartete, ersehen wir
um
Landregen, sonst hätte
deutlich.
Jedenfalls handelt es sich nicht
Saussure
an dem fraglichen Tag den geschilderten Ausflug nicht
wagen dürfen, sondern der Schilderung nach nur um einen
Strich-
oder einen Gewitterregen.
Ähnlich
,
wenn auch
nicht
so
bestimmt
spricht
,
sich
nach
Kämtz aus: „Häufig (also nicht immer) sind diese
sah sie dafür an,
Streifen Vorboten von Regen und schon Saussure
und eben dieses scheint aus den Erfahrungen von F. Foggo in Edinburg hervorzugehen, da in den von ihm beschriebenen Fällen gleich-
Saussüre's Vorgang
.
.
.
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—
—
134
Regenwolken am Himmel standen." Die Mitteilungen des letzteren waren dem Verfasser nicht zugänglich und so kann dieses
Argument nicht auf seinen genaueren Wert geprüft werden. Es
scheint aus der ganzen Darstellung hervorzugehen, dass Kämtz mehr
zeitig
auf Grund der von ihm angeführten Zeugen, als auf Grund eigener
Erfahrung,
diese
Wolken
als
Vorboten von Regen ansah,
von ihm selbst gemachten Erfahrungen scheinen
Regel nicht
in
und
die
die SAüSSURE'sche
Das „beynahe untrügliche
allweg bestätigt zu haben.
Vorzeichen" Saüssüre's wird von ihm zu einem „häufigen" abgeschwächt.
Ganz
den Fussstapfen von Kämtz wandelt nach eigenem Geständnis
in
der
Fritsch,
sierenden
sich
Wolken
übrigens mit
dem
prognostischen Wert
nicht weiter abgiebt
der
iri-
^.
Eingehender behandelt diese Frage Mohn
^
in seiner
schon ge-
Er kommt zu folgendem Resultat: „Das erste Mal,
als die irisierenden Wolken in Christiania beobachtet wurden, am
22. Februar 1871, war die Erscheinung von einer raschen Steigerung
nannten Studie.
Das Gleiche hat
sich bei späteren Gelegenheiten öfters gezeigt, indem eine Kälteperiode von milderem Wetter abgelöst worden ist, eben an den
Tagen mit irisierenden Wolken ... Im grossen genommen ist also
der Zustand der Atmosphäre an den Tagen
wo sich irisierende
Wolken gezeigt haben, derselbe gewesen. Es liegt ein Luftdruckminimum nördlich von Christiania, bald gegen NW. im Norwegischen
Meere oder bei Island, bald gegen NE. in Lappland oder Nordrussland,
aber in der überwiegenden Anzahl von Fällen im Norden, im nördder Temperatur im Laufe
des Tages begleitet
.
.
.
,
Norwegen, im Eismeere oder im Barentzmeere oder
lichen
bergen.
In
einigen Fällen
Ostsee oder Russland.
und
Nur
liegt
Minimum im
ein einziges
Mal
Osten, über der
liegt es bei Christiania
keinem Falle südlich von diesem Orte, auch nicht westlich.
in
Diese Luftdrucksminima sind fast
die Temperatursteigerung an
grösser,
alle tief,
zum
Teile sehr tief, be-
Mit Ausnahme von einem einzigen Fall im Mai
sonders im Winter.
war
das
bei Spitz-
und zwar durchschnittlich
In nichtweniger als 10 Fällen
—
den Tagen mit irisierenden Wolken
um
volle 4" grösser, als die mittlere.
von 42 oder 24
"/o
—
ist die
Tem-
peratursteigerung so weit gelangt, dass ihr Endresultat das absolute
Durchgehend
Temperaturmaximum desselben Monats gewesen ist
ist die Luft in Christiania an den Tagen mit irisierenden Wolken sehr
warm und trocken." In seinem zweiten Artikel weist sodann Mohn
.
1
,Üher die periodischen Erscheinungen
.
.
am Wolkenhimmel"
liingen der k. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften. 1847. S. 558.
2
a.
a.
0. S. 91
f.
in Abliand-
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
darauf hin
,
auch zu den
den von ihm mitgeteilten Fällen einige wohl
dass
in
tiefer
ziehenden
gehören können.
(d. h.
eigentlichen) irisierenden
„Diese Fälle stehen
sekundäres Häufigkeitsmaximum
die
—
135
in
.
.
wie Ausnahmsfälle
.
den Sommermonaten.
Wolken
um
ein
Die für
Erscheinung von irisierenden Wolken besondere Wetterlage findet
auch
Summe
von allen Einzelheiten nicht
so stark hervortretend, wie für die Wintererscheinungen ^" Die Übersich
für diese Fälle in der
einstimmung des Sommermaximums dieser Phänomene mit dem vom
Verfasser ermittelten
hier
um
dieser
eigentliche
Tage
allein
macht
höchst wahrscheinlich
es
irisierende
Wolken handle und
,
dass es sich
Wetterlage
die
Ob
zunächst für unsere Frage von Belang.
ist
Nachtwolken immer an einen gleichen Zustand der
Atmosphäre gebunden sind und zwar an den gleichen, wie die iridie leuchtenden
sierenden, oder ob dies nur zufällig für die in Christiania beobachteten zutrifft,
ist
eine Frage für sich, mit der wir uns hier nicht zu
haben.
beschäftigen
Für
eigentlichen
die
Wolken
irisierenden
in
Tage mit Temperaturzunahme und Trockenheit der Atmosphäre fallen im Norden oder
Osten liegt ein Luftdruckminimum. Von Wert dürfte es auch sein,
Christiania aber gilt nach Obigem, dass sie auf
;
Höhe
darauf hinzuweisen, dass Jesse die niedrige
Wolken durch Vergleichen mit
Dagegen
konstatierte.
stellung diese Seite der Frage
Zusammenhang
Luftdruckminima nach Mohn
lich
den
auf
„Nature"
Gewitterwolken
gleichzeitigen
behandelt
Kassner
sehr kurz,
der
seiner
in
indem
irisierenden
hinweist.
seiner irisierenden
Die
er
Zusammen-
nur gelegent-
Wolken
englische
den
mit
Zeitschrift
bringt verhältnismässig viele Einzelbeobachtungen, die aber
^
nirgends im
Zusammenhang behandelt worden
sind
und im grossen
Ganzen nichts Neues enthalten. Uns interessiert hier, dass die Schilderung der Wetterlage im allgemeinen dieselbe ist: Ein sonst ganz
oder mit bald mehr, bald weniger zahlreichen tiefziehenden
freier,
Cumuli, die mitunter einen Regen- oder Schneefall bringen, bedeckter
Himmel
nicht
;
selten ist auch lebhafter oder
Die Wetterlage zu
den
vom
Verfasser
kalter
Wind
beobachteten Fällen
notiert.
ist
der einzelnen Beschreibung der Erscheinungen kurz skizziert.
bei
Meist
war
ein
falls
aber fast ausnahmslos eine Temperatursteigerung zu verzeichnen.
warmer, angenehmer, mitunter drückend heisser Tag, jeden-
Der Himmel war gewöhnlich wolkenlos, oder neben den nicht zahl0. S. 460.
1
a. a.
^
Verfasser hat
kann dem
hierüber
nur
vol.
XXXIII— XXXV
durchgesehen
der sich mit diesen Phänomenen näher vertraut machen
genaue Durchsicht des hier gebotenen Materials nur empfehlen.
,
will
.
und
eine
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
136
—
mehr nur veremzelt ziehenden Iriswolken von meist nicht
sehr grossem Umfang waren in bedeutenden Tiefen dunkle, schwarze
Wolken zu bemerken die am Beobachtungsort selbst nur selten
Niederschlag brachten, was von dem Lande im ganzen genommen
reichen,
,
aber durchaus nicht
Die irisierenden, wie die tiefziehenden
zutrifft.
Wolken, die ohne jeden Zusammenhang waren, hatten im allgemeinen
Mitunter zeigten sich an demselben Tage,
die gleiche Zugsrichtung.
oder in der Nähe derselben Halophänomene
Schaut man näher
der einen Wolkenform in die andere.
von ihnen früher
ja mitunter
,
so ist zu unterscheiden
auftritt,
Übergang
zu,
An und
:
welche
für sich
war bald die eine, bald die andere frühzeitiger, aber nicht ohne Zusammenhang mit der allgemeinen und im einzelnen nicht immer
genau gleichen Wetterlage. In der Mehrzahl der Fälle waren zuerst
meist etliche Tage lang vorher Halos zu beobachten und erst später
zeigten sich in derselben Höhe ungefähr auch die irisierenden Wolken,
während unten Cumuli zogen. An anderen Tagen bei gewöhnlich
fast unbedecktem Himmel und sehr warmer Temperatur, traten vielleicht gleichzeitig miteinander beide Phänomene auf, oder die irisierenden Wolken zeigten sich zuerst. Dann zeigte aber auch häufig
die Bewölkung steigende Tendenz, während sie im erstgenannten Fall
abnahm. Im ersten Fall war gewöhnlich ein Minimum über den Bemitunter begann die
obachtungsort weg oder daran vorbeigezogen
im Gefolge des Minimums herangezogene Wolkendecke sich erst zu
öffnen und durch die Lücken hindurch konnten die höher ziehenden
irisierenden Wolken gesehen werden; meist jedoch hatte sie sich
und im Sommer die
schon bedeutender gelichtet die Landregen
Hauptgewitterperiode, waren überstanden, es folgten höchstens noch
Man
einzelne kleinere Strichregen und die Temperatur nimmt zu ^
kann in diesem Falle die irisierenden Wolken als Vorboten von
kommender Aufheiterung von Nachlass des Regens ansehen. Mit
welcher Geschwindigkeit der Witterungswechsel nun vor sich gehen
wird, kann im allgemeinen erschlossen werden aus der Zahl und der
,
;
,
,
,
dem benachbarten Gebiete,
seiner Gevorbeiziehenden Minimums
Niederschlagsmenge der Strichregen
aus
ferner
der
Tiefe
des
in
,
schwindigkeit, Erschöpfung, aus der Heftigkeit der Windstösse, der
Menge
der noch vorhandenen
Wolken und den sonstigen bekannten
Kennzeichen eines vorbeigezogenen oder vorbeiziehenden Minimums.
1
Es wild kaum nötig
sein,
zu bemerken, dass bei der Einzeldarstellung
ankommend notiert waren, oder
erwähnte Luftwirbel, die als neu von Westen
als weiter entfernt vorl)eiziehend
in
keinem Zusammenhang
genannt sind
stehen können.
.
mit diesen irisierenden Wolken
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
—
137
—
welchem Zusammenhang stehen aber die irisierenden Wolken mit
dem Minimum ? Wir wissen, dass das Gewölk der Luftwirbel sich im
In
Vordergebiet derselben gewöhnlich durch Halos deutlich
kryställchen bestehend ausweist.
als
aus Eis-
senkt sich allmählich
Dieses Eis
Nur scheint nicht
sämtliches zu fallen man kann sich denken, dass da und dort, besonders wohl am Rand derCyklone, ein Eisfetzen in der Höhe bleibt oder
dorthin gehoben wird und die irisierenden Wolken wären in diesem Fall
als Eisrelikte des abgezogenen oder vorbeiwandernden Minimums aufzufassen.
Indes wird es wohl noch mancher Beobachtung und Vergleichung bedürfen, bis diese Meinung als erhärtet gelten kann. Wenden
wir uns nun zum zweiten Fall. Hier bildet sich bei bedeutender Wärme,
in hohen Regionen im Beobachtungsgebiet Eis, das sich da und dort
tiefer
und
löst sich in der
bekannten Weise
auf.
;
ebenfalls durch kürzer dauernde, meist nur bruchstückartige Halos als
solches ausweist, es zeigen sich
Wärmegewitter
etc.
In diesem Fall be-
weisen die irisierenden Wolken, dass jedenfalls im benachbarten Gebiet
da und dort Gewitter zum Ausbruch
kommen und
dass solche, oder
vereinzelte Niederschläge, auch für den Beobachtungsort zu befürchten
sein können.
Über
die
mutmassliche Heftigkeit, bezw. Mächtigkeit
derselben, den Zeitpunkt ihres Eintreffens entscheidet (aber in sehr
-wechselnder und
die
oft
auch überraschender oder täuschender Weise)
Beobachtung der Wolkenmenge, der Geschwindigkeit
Auch
besonders der Temperatur und ähnlicher Elemente.
sierenden
Wolken
sind
wohl
aufzufassen
als
ihrer Bildung,
diese
iri-
treibende
seitwärts
Partien, bezw. Relikte der schon teilweise unter Gewitterbildung etc.
niedergegangenen nicht so umfangreichen Eiswolken.
Auf das Verhältnis der irisierenden Wolken zu den Halophänomenen kann erst nach Behandlung der letzteren eingegangen werden.
Wie das Vorstehende gezeigt haben dürfte ist diesen ebenso
schönen als meistens schwer zu beobachtenden Phänomenen durch
die Beobachtung schon manches Geheimnis entlockt worden, aber
dass alle
nicht ohne dass neue Fragen entstanden und nicht so
Zweifel gelöst worden wären. Aber gerade dieser Umstand soll den
,
,
Wissensdrang vermehren und wecken. Mögen daher
für Naturschönheiten
und Verlangen nach
alle,
welche Sinn
ihrer möglichst allseitigen
Kenntnis haben, diesen Erscheinungen ihre Aufmerksamkeit widmen.
So mancher muss sich des Berufs wegen in der Natur aufhalten und
jeder macht von Zeit zu Zeit seinen Gang in dieselbe, möchte auch
diese Schönheit des Wolkenhimmels allgemeine Beachtung finden.
©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at
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t'louds.
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Dez. 30. 1885.
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u.
343 (eigent-
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