überlegungen bezüglich des ausschlusses bestimmter

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Anhang 4 der Gemeinschaftsleitlinie für eine ordnungsgemäße
Herstellung sicherer Einzelfuttermittel:
Sektorbezogenes Referenzdokument der FEDIOL
a) Einleitung
Die Mitglieder der FEDIOL pressen über 30 Millionen Tonnen Ölsaaten pro Jahr
und erzeugen neun Millionen Tonnen pflanzlicher Öle. Darüber hinaus verarbeiten
Sie vier Millionen Tonnen importierter Öle. Die Mitglieder der FEDIOL erzeugen
zudem 20 Millionen Tonnen Mehle und spielen eine bedeutende Rolle in der EU,
dem mit 51 Millionen Tonnen Mehlverbrauch weltweit größten Markt. Weitere
Statistiken
sind
auf
der
folgenden
Website
zu
finden:
http://www.fediol.be/2/index.php.
Etwa 150 Betriebe mit rund 20.000 Beschäftigten verarbeiten Ölsaaten und
erzeugen pflanzliche Öle und Fette in Europa.
Die Proteinmehl- und Ölindustrie der EU verarbeitet verschiedene Arten ölhaltiger
Saaten, Bohnen, Früchte und Nüsse zur Erzeugung von pflanzlichen Ölen – für
den menschlichen Verzehr, aber auch für die Tierfütterung und für technische
Zwecke – und von Ölkuchen, die als eiweißreiches Futtermittel verwendet
werden. Mühlen verfügen in der Regel über Raffinationseinrichtungen zur
Herstellung fetthaltiger Erzeugnisse, die für Lebensmittel, Futtermittel oder
technische Zwecke verwendet werden können. In den unten aufgeführten
Abschnitten b und c werden die produzierten Einzelfuttermittel und die im Sektor
üblichen Prozesse genauer erläutert.
Zur Unterstützung der Betriebe bei der Bereitstellung sicherer Erzeugnisse hat
die FEDIOL Risikobewertungen der Erzeugungsketten der wichtigsten
Erzeugnisse in der Futtermittelindustrie vorgenommen (siehe auch Abschnitt d).
Diese Bewertungen stellen ein Instrument für Ölmühlen und Ölraffinerien dar,
mit dem diese ihre Verwaltungssysteme für Futtermittelsicherheit bewerten
können. Zudem unterstützen sie diese Betriebe im Dialog über die Kontrolle der
Erzeugungskette mit Kunden, Zulieferern und anderen Interessengruppen. Die
Risikobewertungen werden daher zur Förderung der Sicherheit innerhalb der
Futtermittelkette beitragen. Die FEDIOL betont, dass die Hauptverantwortung für
die Bereitstellung sicherer Futtermittel weiterhin bei den Betrieben liegt und die
Bewertungen
diese
Verantwortung
in
keiner
Weise
mindern.
Die
Risikobewertungen mit Kontrollmaßnahmen stellen eine weitere Vertiefung des
Konzepts der Präventivprogramme (PRP) dar, die in der begleitenden
Gemeinschaftsleitlinie in Kapitel 5 Erwähnung finden.
168, avenue de Tervuren (bte 12) ● B-1150 Brüssel ● Tel.: +32 2 771-5330 ● Fax: +32 2 771-3817 ● E-Mail: [email protected] ● http://www.fediol.be
INHALT:
a) Einleitung
1
b) Auflistung der Einzelfuttermittel
3
c) Überblick über die Hauptprozesse
3
1) Pressung von Ölsaaten
2) Raffination
3) Modifizierung von Ölen und Fetten
3
4
7
Ablaufdiagramm zur Pressung
Ablaufdiagramm zur Raffination
Ablaufdiagramm zur weiteren Verarbeitung
9
10
11
d) Risikobewertungen
12
1) Überblick über pflanzliche Erzeugnisse, die einer Risikobewertung zur
Sicherheit der Futtermittelkette unterzogen wurden
12
2) Durchführung der Risikobewertungen
12
Überlegungen bezüglich des Ausschlusses bestimmter Kontaminanten aus
den Risikobewertungen zur Sicherheit der Futtermittelkette der FEDIOL15
Risikobewertung
-ölerzeugnissen
Risikobewertung
-ölerzeugnissen
Risikobewertung
-ölerzeugnissen
Risikobewertung
ölerzeugnissen
Risikobewertung
der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und
der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und
der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und
der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernder Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
18
43
63
92
116
2
b) Auflistung der Einzelfuttermittel
Die Rohstoffe, die von den Ölmühlen und Proteinmehlherstellern in der EU
hauptsächlich
verarbeitet
werden,
sind
Rapssaaten,
Sojabohnen,
Sonnenblumensaaten, rohes Palmöl, rohes Palmkernöl und rohes Kokosöl.
Durch die Pressung dieser Ölsaaten werden die folgenden Einzelfuttermittel
hergestellt:
- (Raps-)Expeller
- Soja(bohnen)-, Sonnenblumen- und Rapsschrot
- Soja(bohnen)- und Sonnenblumensaatschalen
pflanzliche Öle (rohes entschleimtes Soja(bohnen)-, Raps-, Sonnenblumenöl)
Soja(bohnen) und Sonnenblumensaaten können geschält und zu Schrot mit
geringem Faser- und entsprechend hohem Eiweißgehalt verarbeitet werden
(„eiweißreichem“ im Gegensatz zu „eiweißarmem“ Schrot).
Durch die Raffination der Öle werden die folgenden Erzeugnisse hergestellt:
- raffinierte pflanzliche Öle (raffiniertes Soja(bohnen)-, Raps-,
Sonnenblumen-, Palm-, Palmkern- und Kokosöl)
- Soja-, Raps-, Sonnenblumen-, Palm-, Palmkern-, Kokosfettsäuren
- Soja-, Raps- und Sonnenblumen-Destillationsfettsäuren
Durch die nachgelagerte Verarbeitung der Öle werden die folgenden Erzeugnisse
hergestellt:
- hydrierte Öle
- umgeesterte Öle
- reine Fettsäuren
- fraktionierte pflanzliche Fette und Öle (Oleine und Stearine)
- Glycerin
Weitere verarbeitete Ölsaaten sind z. B. Leinsamen, Sesamsaaten, Maiskeime
und Mohnsamen. Weitere verarbeitete Öle sind z. B. Shea-, Illipé-, Saflor- und
Erdnussöl.
c) Überblick über die Hauptprozesse
1) PRESSUNG VON ÖLSAATEN
1.1. Reinigung, Trocknung und Vorbereitung der Saaten/Bohnen
Zuerst werden die Saaten/Bohnen gereinigt und getrocknet. Fremdstoffe (wie
Steine, Glas und Metall) werden durch Sieben und mithilfe von Magneten
entfernt und außerhalb der Futtermittelkette entsorgt.
Bei der Trocknung wird der Kontakt mit Verbrennungsgasen vermieden, es sei
denn, Erdgas wird verwendet.
Die Vorbereitung der Saaten vor einem Extraktionsschritt ist abhängig von der
Samen-/Bohnensorte und der erforderlichen Schrotqualität.
Manche Ölsaaten, wie z. B. Sojabohnen und Sonnenblumensaaten, können nach
der Reinigung geschält werden. Nach der Schälung ist der Rohfasergehalt des
Schrotes geringer und der Eiweißgehalt entsprechend höher. Die Sojaschalen
können auch zur Fütterung verwendet werden (unverarbeitet oder als Pellets).
3
1.2. Zerkleinerung und Wärmebehandlung
Die Pressung von Saaten mit hohem Ölgehalt, wie z. B. Raps- und
Sonnenblumensaaten, erfolgt für gewöhnlich mechanisch mithilfe einer
Schneckenpresse
nach
dem
Vorerhitzen
in
indirekt
beheizten
Konditionierapparaten. Der Presskuchen enthält bis zu 18 % Öl und wird im
Extrakteur weiter behandelt. In manchen Fällen wird der Presskuchen in einer
Fertigpresse weiter entölt. Der so gewonnene Expeller verfügt nur noch über
einen Ölgehalt von unter 10 % und wird zur Verfütterung verkauft. Sojabohnen,
die einen relativ geringen Ölgehalt aufweisen, werden einer Wärmebehandlung
unterzogen, mechanisch zerkleinert und als Rohmaterial/Flocken extrahiert.
Zuweilen wird das Rohmaterial ohne vorheriges Erhitzen ausgepresst. So
gewonnene Öle werden als „kaltgepresste Öle“ bezeichnet. Da durch die
Kaltpressung nicht das gesamte Öl extrahiert wird, findet sie nur in der
Gewinnung einiger besonderer Speiseöle, wie z. B. Olivenöl, Anwendung.
1.3. Lösungsmittelextraktion
Mithilfe der Lösungsmittelextraktion wird das Öl aus den Saaten/Bohnen
herausgelöst. Die aufbereiteten Saaten/Bohnen werden dem Lösungsmittel im
Rahmen eines mehrstufigen Gegenstromprozesses ausgesetzt, bis der
Restölgehalt auf das geringstmögliche Niveau reduziert ist. Als Lösungsmittel
wird in den Mühlen gewöhnlich Hexan eingesetzt.
Der Miscella, einem Öl-Lösungsmittel-Gemisch, wird durch Destillation das
Lösungsmittel entzogen. Das Lösungsmittel wird der Wiederverwendung im
Extraktionsprozess zugeführt.
1.4. Desolventisierung und Toastung
Der hexanhaltige Schrot wird zur Entbenzinierung im Toaster durch indirekte
Erhitzung und Wasserdampf behandelt. Das Toastverfahren zur Entfernung des
Lösungsmittels dient drei Zwecken. Erstens wird das Lösungsmittel wieder aus
dem Schrot zurückgewonnen, zweitens erhöht sich der Nährwert des Schrotes
z. B durch die Reduzierung von Glucosinolaten oder Trypsininhibitoren, und
drittens wird das Risiko einer biologischen Verunreinigung minimiert.
1.5. Trocknung, Kühlung, Lagerung
Zur Erzeugung eines haltbaren, transportierbaren und lagerfähigen Futtermittels
wird der Schrot anschließend getrocknet und gekühlt. Im Allgemeinen werden
Ölschrote in Silos gelagert. Die Aufbewahrung in Säcken ist derzeit auf
Ausnahmefälle beschränkt. Damit die Ölschrote nicht an der Silowand festkleben,
wird häufig ein Trennmittel (u. a. Tonminerale) hinzugefügt. Dies ist
insbesondere dann nötig, wenn die Silos relativ hoch sind. Bei den verwendeten
Trennmitteln handelt es sich um Mittel, die gemäß Futtermittelrecht verwendet
werden dürfen.
2) RAFFINATION
Rohöle, die durch Pressung und/oder Extraktion gewonnen werden, werden
manchmal direkt für Lebensmittel und Futtermittel verwendet. Meist werden die
Rohöle jedoch im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses raffiniert.
Rohöle können Stoffe und Spurenstoffe enthalten, die im Hinblick auf ihren
Geschmack, ihre Haltbarkeit, ihr Aussehen und ihren Geruch unerwünscht sind
oder der weiteren Verarbeitung im Weg stehen. Diese Stoffe und Spurenstoffe
umfassen Saatteilchen, Phosphatide, Kohlenhydrate, Eiweiße, Spuren von
4
Metallen, Farbstoffe, Wachse, Oxidationsprodukte von Fettsäuren, polyzyklische
aromatische Kohlenwasserstoffe sowie Pestizidrückstände.
Durch den Öl und Fett produzierenden Sektor erstellte interne Spezifikationen
schreiben bestimmte Qualitätsanforderungen vor, denen Rohöle genügen müssen.
Dies ist tatsächlich eine der wichtigsten Voraussetzungen, um sicherzustellen,
dass die vollraffinierten Öle für den menschlichen Verzehr geeignet sind.
Die Raffination von Speiseölen und -fetten dient der Entfernung von freien
Fettsäuren und den anderen Stoffen bei gleichzeitiger Beibehaltung des
Nährwertes
und
Gewährleistung
der
Qualität
und
Haltbarkeit
des
Enderzeugnisses. Die chemische/Alkali- und die physikalische Raffination
beinhalten ähnliche Verfahrensschritte, unterscheiden sich jedoch bezüglich der
Entfernung der freien Fettsäuren (siehe unten).
2.1. Entschleimung
Rohöle, die einen relativ hohen Anteil von Phosphatiden aufweisen, können vor
der
Raffination
entschleimt
werden,
um
den
Großteil
dieser
Phospholipidverbindungen zu entfernen. Während des Entschleimungsprozesses
wird dem Rohöl eine begrenzte Menge Wasser und Säuren zugegeben, sodass die
Phosphatide hydratisiert und anschließend durch Zentrifugation abgeschieden
werden. Nach dem Entschleimungsprozess wird das Rohöl getrocknet. Bei Sojaöl
kommt die Entschleimung am häufigsten zum Einsatz. Der Schleim (oder das
Rohlecithin) kann dem Schrot zugegeben werden.
2.2. Neutralisation
Bei der Neutralisation mit alkalischen Mitteln werden die folgenden Bestandteile
reduziert: freie Fettsäuren, Oxidationsprodukte der freien Fettsäuren,
Eiweißrückstände, Kohlenhydrate, Spuren von Metallen und ein Teil der
Farbstoffe.
Das Öl wird mit einer alkalischen Lösung (Natronlauge) behandelt, die mit den
vorhandenen freien Fettsäuren reagiert und diese in Salze von Fettsäuren (Seife)
umwandelt. Durch diese Mischung kann die entsäuerte Ölphase, die auf einer
Schichtphase aus Salzen, alkalischer Lösung und den anderen Stoffen schwimmt,
abgeschieden werden. Das Öl wird anschließend mit Wasser gewaschen, um die
Salze, die alkalische Lösung und die anderen Stoffe zu entfernen. Dann ist es
bereit zur Entfärbung oder Desodorierung.
Die untere Schicht aus Salzen und anderen Stoffen, die dem Öl entzogen wird,
besteht aus Feststoffen, die mit etwas Wasser vermischt sind. Ein großer Teil
davon sind Salze von Fettsäuren, die dem Schrot für den Verkauf an
Seifenhersteller zugefügt (vor der Toastung, Verwendungsmenge üblicherweise
1,5 %) oder einer Säurebehandlung (Schwefelsäure) unterzogen werden können,
mit der die enthaltenen Fettsäuren freigesetzt werden. Diese werden für die
Verfütterung, aber auch für die Seifen- oder Kerzenherstellung verwendet. Die
Neutralisation als Möglichkeit zur Entfernung freier Fettsäuren wird nur bei der
chemischen Raffination eingesetzt, nicht bei der physikalischen.
2.3. Winterisierung
Im Rahmen des Winterisierungsprozesses kristallisieren Wachse aus und werden
durch Filtration entfernt, damit sie die flüssige Fraktion nicht bei niedrigeren
Temperaturen trüben. Kieselgur, die normalerweise als Filterhilfsstoff verwendet
wird, ist ein biogenes Sedimentgestein, dessen organische Bestandteile durch
eine Wärmebehandlung entfernt werden. Der nach dem Filtrationsprozess
5
verbleibende Filterkuchen besteht aus Öl, Wachsen und Filterhilfsstoffen. Der
Filterkuchen kann wieder dem Toaster zugeführt und dem Schrot zugefügt
(integrierte Ölmühle/Ölraffinerie) oder als Einzelfuttermittel verkauft werden
(eigenständige Ölraffinerie). Die Entstehung des Begriffs der Winterisierung liegt
Jahrzehnte zurück und wurde ursprünglich für Baumwollsamenöl verwendet, das
zur Durchführung dieses Prozesses winterlichen Temperaturen ausgesetzt wurde.
Winterisierungsprozesse, bei denen die Kontrolle der Kristallisation über die
Temperatur abläuft, werden bei Sonnenblumen- und Maisöl durchgeführt. Ein
ähnlicher Prozess, der als „Entwachsung“ bezeichnet wird, wird zur Klärung von
Ölen durchgeführt, die Spuren trübender Bestandteile enthalten.
2.4. Bleichung
Der Zweck der Bleichung (oder Entfärbung) besteht in der Reduzierung des
Gehalts an Farbstoffen wie Carotinoiden und Chlorophyll. Bei dieser Behandlung
werden jedoch auch Rückstände von Phosphatiden, Seifen, Spuren von Metallen,
Oxidationsprodukte und Eiweiße entfernt. Diese Spurenstoffe stehen der weiteren
Verarbeitung im Weg. Sie vermindern die Qualität des Enderzeugnisses und
werden durch Adsorption von aktivierter Bleicherde und Silica entfernt. Bei
integrierten Ölmühlen/Ölraffinerien wird die verwendete Bleicherde wieder in den
Schrot eingebracht. Bleicherde, die aus reinen Ölraffinerien und/oder
Härtungsanlagen stammt und möglicherweise Nickel enthält, ist von der
Wiederverwertung in den Einzelfuttermitteln ausgeschlossen und wird außerhalb
des Futtermittelsektors entsorgt. Ggf. vorhandene schwere polyzyklische
aromatische Kohlenwasserstoffe werden mithilfe von Aktivkohle entfernt. Die
Dosierung dieser Adsorptionsmittel sollte nach Bedarf angepasst werden, um die
Entfernung der jeweiligen Stoffe sicherzustellen. Die Bleicherde, die all diese
Stoffe enthält, wird durch Filtration abgetrennt und außerhalb des
Futtermittelsektors entsorgt.
2.5. Desodorierung
Die Desodorierung erfolgt durch eine Vakuum-Dampfdestillation, bei der die
relativ
flüchtigen
Bestandteile
entfernt
werden,
die
unerwünschte
Geschmacksnoten, Gerüche und Farben in Fetten und Ölen mit sich bringen. Dies
wird durch die großen Flüchtigkeitsunterschiede bei diesen unerwünschten
Stoffen und den Triglyceriden ermöglicht.
Der Zweck der Desodorierung besteht, soweit zuvor keine chemische Raffination
durchgeführt wurde, in der Reduzierung der freien Fettsäuren und der
Entfernung von unangenehmen Geruchs- und Geschmackstoffen und anderen
flüchtigen Bestandteilen wie Pestiziden und leichten polyzyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen durch ein Strippmedium. Eine sorgfältige Durchführung
dieses Prozesses verbessert auch die Haltbarkeit und die Farbe des Öls unter
Beibehaltung des Nährwertes.
Je nach Verweilzeit im Desodorierer wird der Prozess im Vakuum (0,5 bis 8 mbar)
bei Temperaturen zwischen 180° und 270 °C mithilfe eines Strippmediums wie
z. B. Dampf oder Stickstoff durchgeführt, da die Stoffe, welche die Gerüche und
Geschmacksnoten hervorrufen, in der Regel flüchtig sind. Die Bedingungen
werden im Rahmen dieser Bereiche gff. angepasst, um die Entfernung
bestimmter Stoffe sicherzustellen. Dieser Schritt umfasst auch eine weitere
Entfernung von Eiweißen.
Durch eine sorgfältige Durchführung dieser vier Prozessschritte lässt sich
gewährleisten,
dass
vollraffinierte
Öle
gute
organoleptische
und
6
physikochemische Eigenschaften aufweisen. Das Ausmaß der Eiweißentfernung
ist entscheidend für den Grad der Allergenizität.
3) MODIFIZIERUNG VON ÖLEN UND FETTEN
3.1. Hydrierung
Hydrierung ist der Prozess der direkten Anlagerung von Wasserstoff an den
ungesättigten Bindungen der Fettsäuren. Der Zweck der Hydrierung besteht
darin, durch die Reduzierung ungesättigter Doppelbindungen im Ölsystem Öle
und Fette mit bestimmten Schmelzeigenschaften oder Oxidationsbeständigkeiten
zu erhalten. Durch die Hydrierung werden ungesättigte Triglyceride in gesättigte
umgewandelt und somit flüssige Öle in eine halbfeste Form überführt, die besser
für bestimmte Lebensmittelverwendungen geeignet ist.
Die Hydrierung erfolgt durch eine Reaktion von Öl mit Wasserstoffgas mithilfe
von Hitze und Metallkatalysatoren, wie z. B. Nickel. Die Qualität des bei der
Hydrierung verwendeten Öls muss gut sein, da Verunreinigungen die
Katalysatoren während des Prozesses beeinträchtigen können. Die im
Hydrierungsprozess verwendeten Öle müssen mindestens neutralisiert und
gebleicht sein, manche Verarbeitungsbetriebe verwenden allerdings sogar
vollraffinierte Öle.
3.2. Umesterung
Bessere Schmelzeigenschaften lassen sich bei Öl-/Fettsystemen auch durch eine
Umesterung erzielen, die als Umverteilung von Fettsäuren verschiedener
Fette/Öle auf dem Glyceringrundgerüst definiert wird. Es gibt zwei Arten von
Umesterungsprozessen: chemisch und enzymatisch. Bei der chemischen
Umesterung mithilfe von basischen Katalysatoren, wie z. B. Natriummethanolat,
werden die Fettsäuren in nicht festgelegter, zufälliger Weise neu angeordnet. Die
Umesterung mit immobilisierten Lipasen wird in der Branche häufiger
durchgeführt, da sie eine gezielte Änderung der Position von Fettsäuren in den
Triglyceriden ermöglicht.
Nach der Hydrierung oder Umesterung wird das gewonnene Erzeugnis gebleicht
(soweit erforderlich) und (erneut) desodoriert.
3.3. Fraktionierung
Der Fraktionierungsprozess beinhaltet die Entfernung von Feststoffen durch
kontrollierte Kristallisations- und Trennverfahren unter Verwendung von
Lösungsmitteln
oder
im
Rahmen
einer
Trockenfraktionierung.
Die
Trockenfraktionierung umfasst sowohl Winterisierungs- als auch Presstechniken
und stellt die am häufigsten angewandte Form der Fraktionierung dar. Dabei
werden zur Abtrennung der Ölfraktionen die Unterschiede hinsichtlich der
Schmelzpunkte und der Löslichkeit der Triglyceride genutzt.
3.4. Die Pressung ist ein Fraktionierungsprozess, der zuweilen durchgeführt
wird, um flüssige Öle von festen Fetten zu trennen. Bei diesem Verfahren wird
das flüssige Öl durch Hydraulikdruck oder Vakuumfiltration aus der festen
Fraktion ausgepresst. Dieser Prozess wird zur kommerziellen Erzeugung von
Hartbutter und Spezialfetten aus Ölen wie Palmöl und Palmkernöl verwendet.
In den nachfolgenden Ablaufdiagrammen sind die folgenden Hauptprozesse
abgebildet:
- Pressung
7
-
Raffination
nachgelagerte Verarbeitung
Spezifische Einzelfuttermittel sind in den Ablaufdiagrammen unterstrichen,
Lebensmittel wie Lecithine und raffinierte Öle dagegen nicht, obwohl sie ebenfalls
als Futtermittel verwendet werden können.
8
Ablaufdiagramm zur Pressung von Ölsaaten
9
Ablaufdiagramm zur Raffination
10
Ablaufdiagramm zur nachgelagerten Verarbeitung
11
d) Risikobewertungen
1. Die
folgenden
pflanzlichen
Erzeugnisse
wurden
einer
Risikobewertung zur Sicherheit der Futtermittelkette durch die
FEDIOL unterzogen:
 Sojabohnen
 Rapssaaten
 Sonnenblumensaaten
 Fruchtfleisch und Kerne der Ölpalme
 Kokosnüsse
2. Die FEDIOL vollzog die Risikobewertungen in folgender Weise:
2.1. Für jedes ölhaltige pflanzliche Erzeugnis erstellte die FEDIOL ein
Ablaufdiagramm mit den folgenden Kettenelementen: Anbau der Pflanze,
Lagerung und Transport der geernteten Ölsaaten oder -früchte, ihre
Verarbeitung zu verschiedenen öl- und eiweißreichen Erzeugnissen sowie
deren
Lagerung
und
der
abschließende
Transport
zu
den
Futtermittelunternehmen.
2.2. Für jedes Kettenelement erläuterte die FEDIOL die Gefahren für die
Futtermittelsicherheit, von denen nach vernünftigem Ermessen erwartet
werden kann, dass sie an diesem Punkt in der Kette auftreten könnten,
sofern keine Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden. Bei Gefahren für
die Sicherheit handelt es sich um biologische (B), chemische (C) oder
physikalische Agenzien (P) in Erzeugnissen oder um Zustände von
Erzeugnissen, die sich schädigend auf die Gesundheit von Mensch und
Tier auswirken.
2.3. Die
Gefahrenkontrolle
in
Bezug
auf
Kettenelemente,
die
landwirtschaftliche Aktivitäten beinhalten, liegt in der Verantwortung der
Unternehmer, die an dieser Stelle an der Kette beteiligt sind. Dazu
gehören der Anbau von Pflanzen, der Transport und die Lagerung der
geernteten Ölsaaten oder -früchte, die Trocknung der Ölsaaten und die
Pressung der Ölfrüchte. Aus diesem Grund wurden die Gefahren
identifiziert, die an diesen Stellen auftreten können, die Risiken jedoch
keiner weiterführenden Bewertung unterzogen (keine Bewertung der
Wahrscheinlichkeit und des Schweregrads). Die in den Risikobewertungen
der FEDIOL aufgeführten Gefahren dienen jedoch als Anhaltspunkt für
Unternehmer in den einzelnen Regionen, die die erforderlichen
Maßnahmen ergreifen können. Die Mitglieder der FEDIOL haben dies zu
überprüfen, wenn sie an der Kette beteiligt sind. Kontrollmaßnahmen in
Bezug auf diese Gefahren könnten jedoch auch später bei der Pressung
oder Raffination ergriffen werden.
2.4. Bezüglich der Kettenelemente, die sich direkt auf die Geschäftstätigkeit
der FEDIOL-Mitglieder beziehen, also der Pressung der Ölsaaten, der
Raffination der Öle sowie deren Lagerung und Transport, legte die FEDIOL
das Risiko für jede Gefahr folgendermaßen fest:
2.4.1. Basierend auf den Erfahrungswerten von Experten wurde die
„Wahrscheinlichkeit“ des Auftretens der Gefahr als sehr gering,
12
gering,
mittel
oder
hoch
eingestuft.
Die
Wahrscheinlichkeitskategorien
lassen
sich
folgendermaßen
quantifizieren:
 sehr gering: Die Gefahr ist noch nie aufgetreten, könnte
jedoch auftreten.
 gering: Die Gefahr tritt möglicherweise ein Mal in fünf Jahren
auf.
 mittel: Die Gefahr tritt möglicherweise ein Mal pro Jahr auf.
 hoch: Die Gefahr tritt möglicherweise häufiger als ein Mal pro
Jahr auf.
2.4.2. Der Schweregrad sollte sich auf das Risiko beziehen, das ein
Molekül/Stoff für die Gesundheit von Mensch oder Tier darstellt.
Er lässt sich folgendermaßen unterteilen:

gering: kleine Verletzungen, leichte Erkrankungen

mittel: schwere Verletzungen oder Erkrankungen, die sofort
oder langfristig auftreten

hoch: tödliche Auswirkungen, schwere Verletzungen oder
Erkrankungen, die sofort oder langfristig auftreten
2.5. Die Risiken wurden gemäß der folgenden Tabelle gegliedert:
Schweregrad
Wahrscheinlichkei
t
Sehr gering
Gering
Mittel
Hoch
Gering
Mittel
Hoch
1
1
2
3
1
2
3
4
2
3
4
4
2.6. Die Risikobewertung wurde begründet.
2.7. Es wurde geprüft, ob EU-Rechtsvorschriften oder warenkundliche
Standards, wie z. B. die der FEDIOL und der Federation of Oils, Seeds
and Fats Association, FOSFA (Verband der Händler und Hersteller von
Ölen, Ölsaaten und Fetten), Grenzwerte für die jeweilige Gefahr
vorschreiben. Wo dies zutraf, wurden die Grenzwerte aufgeführt.
2.8. Die ausgearbeiteten Kontrollmaßnahmen basieren auf der folgenden
Tabelle:
Risikoklasse
1
2
3
4
Maßnahme
Keine Kontrollmaßnahmen erforderlich
Keine
Kontrollmaßnahmen
erforderlich,
aber
regelmäßig
Bewertung
der
Notwendigkeit
von
Kontrollmaßnahmen
Risikosteuerung
durch
allgemein
überprüfbare
Maßnahmen, wie z. B. eine gute Betriebspraxis
(Präventivprogramme oder PRP)
Risikosteuerung durch eine Maßnahme, die speziell zur
Steuerung des Risikos ausgearbeitet wurde (CCP)
13
2.9. Die Verpackung von Waren liegt außerhalb des Anwendungsbereichs
dieser Methodik für die Bewertung von Risiken der Futtermittelkette. Der
Transport von Lieferungen ab Werk liegt ebenfalls außerhalb des
Anwendungsbereichs dieser Methodik.
3. Die Risikobewertungen zur Sicherheit der Futtermittelketten bei Soja-, Raps-,
Sonnenblumen-, Palm-/Palmkern- und Kokosöl sind im Folgenden aufgeführt
und
außerdem
auf
der
Website
der
FEDIOL
abrufbar:
www.fediol.be/5/index9.php.
Wie oben beschrieben, besteht jede Risikobewertung aus den folgenden
Abschnitten:
 Ablaufdiagramm zur Darstellung der vollständigen Versorgungskette
 Dokumente zur Erläuterung der Risiken der einzelnen Schritte der
Versorgungskette, d. h. Anbau, Trocknung, Pressung, Raffination,
Lagerung und Transport
Hinweise zu Lagerung und Transport von Sonnenblumensaaten, Rapssaaten,
Palmfruchtfleisch (/-kernen) sowie Kokosnüssen und den jeweiligen Ölen sind
den Erläuterungen zu Sojabohnen zu entnehmen.
4. Erläuterung nicht relevanter Gefahren durch die FEDIOL in
gesondertem Dokument
Für bestimmte Kontaminanten gelten möglicherweise gesetzliche Grenzwerte
in der EU, was den Gehalt in Öl-, Fett- oder Eiweißerzeugnissen betrifft,
obwohl sie in der Praxis keine Gefahr für diese Erzeugnisse darstellen. Die
betreffenden Kontaminanten sind in einem gesonderten Dokument zu
Überlegungen bezüglich des Ausschlusses bestimmter Kontaminanten
aufgelistet, das auf der nächsten Seite eingefügt ist.
5. Die FEDIOL wird die Risikobewertungen der Futtermittelketten bei
Erzeugnissen aus Ölsaaten und Ölfrüchten jährlich überprüfen.
14
ÜBERLEGUNGEN BEZÜGLICH DES AUSSCHLUSSES BESTIMMTER
KONTAMINANTEN AUS DEN RISIKOBEWERTUNGEN ZUR SICHERHEIT DER
FUTTERMITTELKETTE DER FEDIOL
In den Risikobewertungen zur Sicherheit der Lebensmittel- und Futtermittelkette
der FEDIOL (www.fediol.be/index9.php) ist angegeben, wie die Gefahren, die in
den Erzeugungsketten von Lebensmitteln und Futtermitteln auf Ölsaat- und
Ölfruchtbasis auftreten können, kontrolliert werden können. Für manche
Erzeugnisse gelten in der EU möglicherweise gesetzliche Grenzwerte, die in der
Praxis keine Gefahr für diese Erzeugnisse darstellen. Diese sind im Folgenden
aufgelistet.
1) ERZEUGUNGSKETTE – ERZEUGNISSE AUS ÖLSAATEN
Dioxinähnliche PCB: Dioxinähnliche PCB (Verordnung (EG) Nr. 1881/2006
und Richtlinie 2002/32/EG) werden als sehr geringes Risko für raffinierte
Samenöle betrachtet, da sie in diesen Erzeugnissen nur in Werten nahe der
Nachweisgrenze aufgefunden werden.
Schwermetalle:
Arsen,
Blei,
Cadmium
und
Quecksilber
(Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 und Richtlinie 2002/32/EG). Es
wurden noch nie Werte festgestellt, welche die legalen Grenzwerte dieser
Kontaminanten überschritten.
Hexan: Die Richtlinie des Rates 88/344/EWG über Extraktionslösungsmittel,
die bei der Herstellung von Lebensmitteln und Lebensmittelzutaten verwendet
werden, enthält Grenzwerte für den Hexangehalt von Ölen und Fetten. Hexan
ist im Rohöl vorhanden, verdunstet jedoch während der Raffination aus
diesem Öl.
Sonstige
in
Verordnung (EG)
Nr. 1881/2006
und
Richtlinie
2002/32/EG genannte Kontaminanten werden als unbedeutend für die
Erzeugungsketten
von
Ölsaatenerzeugnissen
für
Lebensmittel
und
Futtermittel betrachtet.
2) ERZEUGUNGSKETTE – ERZEUGNISSE AUS PALM- UND PALMKERNSOWIE KOKOSÖLEN
Dioxinähnliche PCB: Dioxinähnliche PCB (Verordnung (EG) Nr. 1881/2006
und Richtlinie 2002/32/EG) werden als sehr geringes Risko für raffinierte
tropische Öle betrachtet, da sie in diesen Erzeugnissen nur in Werten nahe
der Nachweisgrenze aufgefunden werden.
Schwermetalle (Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 und Richtlinie
2002/32/EG). Es wurden noch nie Werte festgestellt, welche die legalen
Grenzwerte dieser Kontaminanten überschreiten.
Sonstige
in
Verordnung (EG)
Nr. 1881/2006
und
Richtlinie
2002/32/EG genannte Kontaminanten werden als unbedeutend für die
15
Lebensmittel- und Futtermittelketten bei Erzeugnissen auf Basis tropischer
Öle für den menschlichen Verzehr betrachtet.
*
*
*
16
Ablaufdiagramm zur Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen zur
Verfütterung in der EU
168, avenue de Tervuren (bte 12) ● B-1150 Brüssel ● Tel.: +32 2 771-5330 ● Fax: +32 2 771-3817 ● E-Mail: [email protected] ● http://www.fediol.be
FUTTERMITTEL
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
1. Anbau von Sojabohnen*
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
Die Länder, die Sojabohnen exportieren
(USA, Brasilien, Argentinien und
Paraguay), arbeiten mit Positivlisten zur
Verwendung von Pestiziden während des
Anbaus, die hinsichtlich mancher Stoffe
möglicherweise nicht mit den
europäischen Rechtsvorschriften zu
Pestizidrückständen übereinstimmen. Eine
regelmäßige Überwachung des
Pestizidgehalts von Sojabohnen zeigt,
dass die Rückstandswerte innerhalb der
gesetzlichen Grenzwerte liegen.
Verordnung (EG)
Nr. 396/2005 untersagt das
Inverkehrbringen von
Erzeugnissen, die nicht den in
den Anhängen genannten
MRLs entsprechen.
Phytotoxine
C
Sojabohnen können Unkräuter enthalten.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurde der Höchstgehalt
toxischer Samen von
Unkrautpflanzen begrenzt.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
168, avenue de Tervuren (bte 12) ● B-1150 Brüssel ● Tel.: +32 2 771-5330 ● Fax: +32 2 771-3817 ● E-Mail: [email protected] ● http://www.fediol.be
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Als Kontrollmaßnahme wird
eine Sichtprüfung der
Sojabohnen empfohlen.
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
2. Trocknung der Sojabohnen bei der Primärproduktion*
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Die Verbrennung von Abfällen
kann zu Dioxinbildung führen.
Die in den Mühlen bislang
festgestellten Dioxinwerte in
rohem Sojaöl lagen unterhalb
der Nachweisgrenze.
Verhaltenskodex zur Vermeidung
und Reduzierung von
Verunreinigungen durch Dioxin
und dioxinähnliche PCB in
Lebensmitteln und Futtermitteln
(Kodex CAC/RCP 62-2006)
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Durch die Trocknung
hervorgerufene
Kontaminanten
- Dioxin
C
Gemäß guter Herstellungspraxis
wird die Verwendung von
Brennstoffen empfohlen, die nicht zu
einer Bildung von Dioxinen und
dioxinähnlichen Verbindungen und
anderen schädlichen Kontaminanten
führen.
Für die direkte Erhitzung sollten
geeignete Brenner verwendet
werden. Eine Überwachung wird als
erforderlich betrachtet, um
sicherzustellen, dass Trocknungsund Erhitzungsprozesse keine
erhöhten Werte bei Dioxinen und
dioxinähnlichen PCB zur Folge
haben. Abfallprodukte sind nicht als
Brennstoff für die Direkttrocknung zu
verwenden.
Einzelfuttermittel auf Basis von
Sojabohnen müssen den
Grenzwerten für Dioxin und
dioxinähnliche PCB der Richtlinie
2002/32/EG entsprechen.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
19
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
3. Pressung von Sojabohnen (allgemein)
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Toxine aus
Schädlingsbekämpfungsmitteln
C
gering
hoch
3
PRP
Vergiftete Körner aus offenen Behältern
könnten in die Lebensmittelkette
gelangen.
Toxische Verbindungen auf
Hexanbasis
C
gering
hoch
3
PRP
In der Industrie verwendetes Hexan kann
toxische Verbindungen beinhalten.
Für die Ausrüstung
verwendete Hydrauliköle
oder Schmierstoffe
C
gering
hoch
3
PRP
Hydrauliköle und Schmierstoffe können
toxische Verbindungen beinhalten.
Das Präventivprogramm sollte
sicherstellen, dass eine
Verunreinigung des
Erzeugnisses durch nicht
lebensmitteltaugliche
Hydrauliköle und
Schmierstoffe vermieden und
die Verunreinigung des
Erzeugnisses durch
Hydrauliköle und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität
minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine
Aufzeichnung der
verwendeten Mengen
beinhalten.
Fremdstoffe wie Glas, Holz,
Metall usw.
P
mittel
mittel
3
PRP
Es können Fremdstoffe vorhanden sein.
Ein System zur Entfernung
von Fremdstoffen sollte zur
Anwendung kommen.
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Ein Schädlingsbekämpfungsplan, der für den Einsatz in
der Lebensmittelkette
geeignet ist, muss zur
Anwendung kommen.
Durch Richtlinie 2009/32/EG
wurden Reinheitskriterien für
die Verwendung von Hexan
bei der Pressung von
Ölsaaten festgelegt.
Es muss Hexan in
Lebensmittelqualität
verwendet werden.
20
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
3.1 Gewinnung von Rohöl
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Mineralöle aus einem
defekten
Rückgewinnungssystem
C
gering
hoch
3
PRP
Mineralöle können toxische Verbindungen
beinhalten. Es liegt im Interesse des
Mühlenbetreibers, so viel Hexan wie
möglich wiederzugewinnen und das
System dementsprechend gut zu warten.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Eine regelmäßige Überwachung der
Pestizidrückstände bei Sojabohnen zeigt,
dass die Rückstandswerte innerhalb der
gesetzlichen Grenzwerte liegen.
In Verordnung (EG)
Nr. 396/2005 sind die
Grenzwerte für
Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen
dieser Verordnung wird die
Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene
Pestizide in verarbeiteten
Erzeugnissen gestattet,
sofern die Lebensmittelsicherheit sichergestellt ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
sehr gering
hoch
2
Manche der verbotenen Pestizide können
in der Umwelt vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem
Sojaöl vorliegen, ist jedoch sehr gering.
Die Verwendung von Endosulfan ist bei
Sojabohnen erlaubt. Überwachungsdaten
zeigen, dass seine Rückstände in Rohöl
innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte
liegen.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurden die Höchstgehalte
einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
Nach der Rückgewinnung
C
hoch
gering
3
Nach der Ölextraktion mit Hexan und der
Der Flammpunkt-Grenzwert
GEFAHR
PRP
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Das Mineralöl aus dem
Rückgewinnungssystem
muss Lebensmittelqualität
aufweisen. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen,
dass eine Verunreinigung des
Erzeugnisses durch nicht
lebensmitteltaugliche Öle
vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses
durch Öle in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das
Präventivprogramm kann eine
Aufzeichnung der
verwendeten Mengen
beinhalten.
Der niederländische
GMP-Grenzwert für den
Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C40) in
Ölen liegt bei
400 mg/kg.
Die Transportvorschriften, die
21
im Rohöl verbleibendes
Hexan
anschließenden Hexanrückgewinnung aus
dem Öl verbleiben Spuren von Hexan im
Rohöl.
der FOSFA liegt bei 121 °C.
niedrigere Grenzwerte für
Hexanrückstände enthalten,
als im Zusammenhang mit
der Futtermittelsicherheit
erforderlich ist, sind zu
befolgen.
22
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
3.2 Gewinnung von Sojaschrot
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Dioxin aus Trennmittel
C
gering
hoch
3
PRP
Trennmittel basieren auf Mineralien und
können von Natur aus Dioxin enthalten.
Dioxin ist toxisch für Menschen und Tiere.
Durch Verordnung (EG) Nr.
2439/1999 wurden
Qualitätskriterien für
Trennmittel festgelegt.
Es ist Trennmittel in
Futtermittelqualität zu kaufen.
Salmonellen
B
gering
hoch
3
PRP
Salmonellen stellen die größte Gefahr
einer mikrobiologischen Verunreinigung
von Futtermitteln dar. Salmonellen sind in
der Umwelt weit verbreitet, sodass jedes
Bindeglied in der Lebensmittelkette, von
den Erzeugern bis hin zu den
Verbrauchern, eine Rolle bei der
Reduzierung des Risikos einer
Schädigung von Menschen und Tieren
durch Salmonellen spielt. Tierfutter ist
allgemein als ein möglicher Weg bekannt,
auf dem Salmonellen in die
Lebensmittelkette gelangen können.
Verhaltenskodex der FEDIOL
zur Kontrolle von Salmonellen
in Ölmühlen (Code of Practice
for the Control of Salmonella
in Oilseed Crushing Plants*)
Die PRP des
Verhaltenskodex der FEDIOL
zur Kontrolle von Salmonellen
sind anzuwenden, darunter
z. B. Reinigung von
Staubabscheidern und
Kühlern, Vermeidung von
Kondensation in
Fertigungslinien und Silos,
Personalschulungen.
Alle Bindeglieder der
Futtermittelkette
müssen das Auftreten
von Salmonellen in
ihren Erzeugnissen auf
ein Minimum reduzieren. Die Ölmühlen in
der EU haben bereits
erhebliche Anstrengungen in Form
freiwilliger Maßnahmen
zur Reduzierung des
Verunreinigungsgrades
ihrer Futtermittel unternommen. Seit der
Einführung des GMPKodexes der FEDIOL
für Ölmühlen 1993
(durch diese Leitlinie
ersetzt) wurden
beträchtliche
Fortschritte erzielt.
Dioxin aus verwendeter
Bleicherde
C
gering
hoch
3
PRP
Bleicherde basiert auf Mineralien und
kann von Natur aus Dioxin enthalten.
Dioxin ist toxisch für Menschen und Tiere.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurde der Dioxingehalt von
Futtermittel-Ausgangserzeugnissen pflanzlichen
Ursprungs auf 0,75 ng/kg
(WHO-PCDD/F-TEQ) und der
Gesamtgehalt an Dioxin und
dioxinähnlichen PCB auf
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/FPCB-TEQ) begrenzt.
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu kaufen, welche
die Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination der FEDIOL
genannt sind.
Das Risiko tritt nur bei
integrierten
Ölmühlen/Ölraffinerien
auf.
GEFAHR
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Die FEDIOL hat einen
Verhaltenskodex zu den
23
Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination (Code of Practice
on the purchase conditions of
fresh bleaching earth for oil
refining*) entwickelt, in dem
ein Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe
von 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) als
Obergrenze festgelegt ist.
Hexanrückstände
Wassergüte
C
hoch
gering
3
PRP
Hexanrückstände liegen in Ölkuchen vor.
ADR 400 ppm
Die Transportvorschriften, die
niedrigere Grenzwerte für
Hexanrückstände enthalten,
als im Zusammenhang mit
der Futtermittelsicherheit
erforderlich ist, sind zu
befolgen.
C/B/P
gering
hoch
3
PRP
Wasser wird bei der Gewinnung von
Sojaschrot verwendet.
Gemäß Verordnung (EG)
Nr. 183/2005 hat Wasser, das
bei der Futtermittelherstellung
verwendet wird, von
geeigneter Qualität zu sein.
Es ist Wasser von geeigneter
Qualität zu verwenden.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
3.3 Abtrennung der Sojaschalen
GEFAHR
Salmonellen
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
B
gering
hoch
3
PRP
Salmonellen stellen die größte Gefahr
einer mikrobiologischen Verunreinigung
von Futtermitteln dar. Salmonellen sind in
der Umwelt weit verbreitet, sodass jedes
Bindeglied in der Lebensmittelkette, von
den Erzeugern bis hin zu den
Verbrauchern, eine Rolle bei der
Reduzierung des Risikos einer
Schädigung von Menschen und Tieren
durch Salmonellen spielt. Tierfutter ist
allgemein als ein möglicher Weg bekannt,
auf dem Salmonellen in die Lebensmittelkette gelangen können.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Verhaltenskodex der FEDIOL
zur Kontrolle von Salmonellen
in Ölmühlen (Code of Practice
for the Control of Salmonella
in Oilseed Crushing Plants*)
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Die Präventivmaßnahmen,
die im Verhaltenskodex der
FEDIOL zur Kontrolle von
Salmonellen in Ölmühlen
aufgeführt sind, sind
anzuwenden.
24
* http://www.fediol.be/5/index2.php
25
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
4. Raffination
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Für die Ausrüstung
verwendete Hydrauliköle
oder Schmierstoffe
C
gering
hoch
3
PRP
Reinigungsmittel und
Dampfkessel-Chemikalien
C
mittel
mittel
3
Wassergüte
C
gering
hoch
Verarbeitungshilfsstoffe
(alkalische Lösung, Säuren)
C
mittel
Fremdstoffe
P
Für die Ausrüstung
C
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Hydrauliköle und Schmierstoffe können
toxische Verbindungen beinhalten.
Das Präventivprogramm sollte
sicherstellen, dass eine
Verunreinigung des
Erzeugnisses durch nicht
lebensmitteltaugliche
Hydrauliköle und Schmierstoffe vermieden und die
Verunreinigung des
Erzeugnisses durch
Hydrauliköle und
Schmierstoffe in Lebensmittelqualität minimiert wird.
Das Präventivprogramm kann
eine Aufzeichnung der
verwendeten Mengen
beinhalten.
Der niederländische
GMP-Standard sieht
einen Grenzwert für den
Kohlenwasserstoffgehal
t (C10 bis C40) in Ölen
und Fetten von
400 mg/kg und in
Fettsäuren (/Destillaten)
von 3.000 mg/kg vor.
PRP
Reinigungsmittel und Dampf (unter
Verwendung von DampfkesselChemikalien) kommen mit dem Erzeugnis
in Kontakt.
Im Produktionssystem
verwendete Reinigungsmittel
sollten ausgespült werden.
Die Reinigungsmittel und
Dampfkessel-Chemikalien
müssen zur Verwendung in
der Lebensmittelindustrie
geeignet sein.
3
PRP
Wasser wird im Raffinationsprozess
verwendet.
Es ist Trinkwasser zu
verwenden.
mittel
3
PRP
Verarbeitungshilfsstoffe kommen mit dem
Erzeugnis in Kontakt.
Verarbeitungshilfsstoffe, die
direkt mit dem Öl in Kontakt
kommen, müssen für die
Verwendung in Lebensmitteln
vorgesehen sein oder
Lebensmittelqualität
aufweisen.
mittel
mittel
3
PRP
Es können Fremdstoffe vorhanden sein.
Vor dem Verladen ist eine
Filtration durchzuführen.
mittel
hoch
4
CCP
Wärmeträger werden in Betrieben, die
Gemäß dem Verhaltenskodex
Es ist heißes Wasser oder
26
verwendete Wärmeträger
nicht Mitglieder der FEDIOL sind,
möglicherweise noch immer verwendet.
der FEDIOL zur Erhitzung von
Speiseölen während der
Verarbeitung (Code of
Practice on the Heating of
Edible Oils during
Processing*) ist die
Verwendung von
Wärmeträgern unzulässig.
Heizdampf zu verwenden.
Anderenfalls sollte durch eine
Kontrollmaßnahme
sichergestellt werden, dass
eine Verunreinigung des
Erzeugnisses durch die
Wärmeträger ausgeschlossen
ist.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
27
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
4.1 Gewinnung von raffiniertem Sojaöl
GEFAHR
Dioxin aus Bleicherde
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
C
gering
hoch
3
PRP
Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von
Dioxinverunreinigungen bei der
Ölraffination. Die Bleicherdedosierung bei
der Raffination beträgt jedoch lediglich 1
bis 3 %.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der
Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln
pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHOPCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an
Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg
(WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt.
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu
den Einkaufsbedingungen für frische
Bleicherde für die Ölraffination (Code of
Practice on the purchase conditions of fresh
bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in
dem ein Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg
(WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze
festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Eine regelmäßige Überwachung der
Pestizidrückstände bei Sojabohnen zeigt,
dass die Rückstandswerte innerhalb der
gesetzlichen Grenzwerte liegen.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die
Grenzwerte für Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung
wird die Verwendung eines Transferfaktors
für zugelassene Pestizide in verarbeiteten
Erzeugnissen gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
sehr gering
hoch
2
Manche der verbotenen Pestizide können
in der Umwelt vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem
Sojaöl vorliegen, ist jedoch sehr gering.
Die Verwendung von Endosulfan ist bei
Sojabohnen erlaubt. Überwachungsdaten
zeigen, dass seine Rückstände in Rohöl
innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte
liegen.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die
Höchstgehalte einer Reihe von
Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Es ist frische Bleicherde
von Zulieferern zu
kaufen, welche die
Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im
Verhaltenskodex zu
den Einkaufsbedingungen für frische
Bleicherde für die
Ölraffination der
FEDIOL genannt sind.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
28
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
4.2
Physikalische Raffination: Gewinnung von
Sojadestillationsfettsäuren
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Allgemein
C
gering
hoch
3
PRP
Dioxin aus Bleicherde
C
gering
hoch
3
PRP
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von
Dioxinverunreinigungen bei der
Ölraffination. Die Bleicherdedosierung bei
der Raffination beträgt jedoch lediglich 1
bis 3 %.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt
sind und einen Gehalt an unerwünschten
Stoffen aufweisen, der die gesetzlichen
Grenzwerte überschreitet, dürfen nicht zum
Zweck der Verdünnung mit Erzeugnissen
gleicher oder anderer Art gemischt werden,
die zur Tierfütterung bestimmt sind (Richtlinie
2002/32/EG).
Eine absichtliche
Beimischung von
Sojadestillaten ist zu
vermeiden.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der
Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln
pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHOPCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an
Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg
(WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt.
Es ist frische Bleicherde
von Zulieferern zu
kaufen, welche die
Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im
Verhaltenskodex zu
den Einkaufsbedingungen für frische
Bleicherde für die
Ölraffination der
FEDIOL genannt sind.
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu
den Einkaufsbedingungen für frische
Bleicherde für die Ölraffination (Code of
Practice on the purchase conditions of fresh
bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in
dem ein Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg
(WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze
festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
gering
hoch
3
PRP
KONTROLLMASSNAHMEN
Eine regelmäßige Überwachung der
Pestizidrückstände bei Sojabohnen zeigt,
dass die Rückstandswerte innerhalb der
gesetzlichen Grenzwerte liegen.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die
Grenzwerte für Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung
wird die Verwendung eines Transferfaktors
für zugelassene Pestizide in verarbeiteten
Erzeugnissen gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt ist.
Manche der verbotenen Pestizide können
in der Umwelt vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem
Sojaöl vorliegen, ist jedoch sehr gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die
Höchstgehalte einer Reihe von
Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
BEMERKUNGEN
Erzeugnisse, welche
die Anforderungen nicht
erfüllen, sollten nicht als
Futtermittel verwendet
29
Die Verwendung von Endosulfan ist bei
Sojabohnen erlaubt. Überwachungsdaten
zeigen, dass seine Rückstände in Rohöl
innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte
liegen.
werden.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
30
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
4.3
Chemische Raffination: Gewinnung von (Salzen von)
Sojafettsäuren ohne Destillate
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Eine regelmäßige Überwachung der
Pestizidrückstände bei Sojabohnen zeigt,
dass die Rückstandswerte innerhalb der
gesetzlichen Grenzwerte liegen.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die
Grenzwerte für Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung
wird die Verwendung eines Transferfaktors
für zugelassene Pestizide in verarbeiteten
Erzeugnissen gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
sehr gering
hoch
2
Manche der verbotenen Pestizide können
in der Umwelt vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem
Sojaöl vorliegen, ist jedoch sehr gering.
Die Verwendung von Endosulfan ist bei
Sojabohnen erlaubt. Überwachungsdaten
zeigen, dass seine Rückstände in Rohöl
innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte
liegen.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die
Höchstgehalte einer Reihe von
Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
GEFAHR
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
31
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
4.4 Chemische Raffination: Gewinnung von Sojadestillaten
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
Allgemein
C
mittel
hoch
4
CCP
Dioxin aus Bleicherde
C
mittel
hoch
4
CCP
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
Bleicherde ist eine potenzielle Quelle
von Dioxinverunreinigungen bei der
Ölraffination. Während der chemischen
Raffination reichern sich Dioxine in den
Destillaten an.
RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN
Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind
und einen Gehalt an unerwünschten Stoffen
aufweisen, der die gesetzlichen Grenzwerte
überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der
Verdünnung mit Erzeugnissen gleicher oder
anderer Art gemischt werden, die zur Tierfütterung
bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG).
Gemäß der FEDIOL dürfen
Destillate aus der chemischen
Raffination nicht zur
Verfütterung verwendet
werden. Fetthaltige
Erzeugnisse, die durch
diskontinuierliche Raffination
gewonnen werden, bei der die
physikalischen und
chemischen Raffinationsschritte mit derselben
Ausrüstung kombiniert
durchgeführt werden, können
zur Verfütterung verwendet
werden, sofern analytisch
nachgewiesen wird, dass die
Grenzwerte für Dioxin- und
Pestizidrückstände
eingehalten werden.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der
Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen
Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und
der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen
PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ)
begrenzt.
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu kaufen, welche
die Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination der FEDIOL
genannt sind.
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die
Ölraffination (Code of Practice on the purchase
conditions of fresh bleaching earth for oil refining*)
entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
C
mittel
mittel
3
PRP
Eine regelmäßige Überwachung der
Pestizidrückstände bei Sojabohnen
KONTROLLMASSNAHMEN
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die
Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im
BEMERKUNGEN
Gemäß der FEDIOL dürfen
Destillate aus der chemischen
Raffination nicht zur
Verfütterung verwendet
werden.
Siehe oben unter „Allgemein“.
32
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
mittel
hoch
4
CCP
zeigt, dass die Rückstandswerte
innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte
liegen. Während der chemischen
Raffination reichern sich jedoch
Dioxine in den Destillaten an.
Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung
eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in
verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt ist.
Manche der verbotenen Pestizide
können in der Umwelt vorhanden sein.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in
rohem Sojaöl vorliegen, ist jedoch sehr
gering. Während der Raffination kann
Endosulfan in das Destillat gelangen.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die
Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen
in Futtermitteln festgelegt.
Siehe oben unter „Allgemein“.
Gemäß der FEDIOL dürfen
Destillate aus der chemischen
Raffination nicht zur
Verfütterung verwendet
werden.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
33
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
A. Lagerung und Transport von Ölsaaten und Ölkuchen
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
Toxine aus
Schädlingsbekämpfungsmit
teln
C
gering
hoch
3
PRP
Vergiftete Körner aus offenen Behältern könnten
in die Lebensmittelkette gelangen.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
mittel
mittel
3
PRP
Die Verwendung von Pestiziden bei Ölsaaten
nach der Ernte ist aufgrund der begrenzten Zeit,
die für den Abbau der Pestizide zur Verfügung
steht, kritisch. Die Ölsaaten exportierenden
Länder arbeiten mit Positivlisten zur
Verwendung von Pestiziden, die hinsichtlich
mancher Stoffe, insbesondere im Fall von
Weichsaaten wie z. B. Sonnenblumensaaten,
möglicherweise nicht mit den europäischen
Rechtsvorschriften übereinstimmen.
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
während des Transports in
Leiterwagen, Lkw, Binnenund Hochseeschiffen
C
gering
hoch
3
PRP
Der Transport von Ölsaaten und Ölkuchen
erfolgt für gewöhnlich nicht mit Transportmitteln,
die ausschließlich für den Lebensmittel- oder
Futtermitteltransport bestimmt sind.
Transportunternehmen
müssen die Leiterwagen
und Lkw sowie Binnenund Hochseeschiffe vor
dem Verladen reinigen.
Die Sauberkeit ist vor dem
Verladen zu überprüfen.
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
während der Lagerung
C
gering
hoch
3
PRP
Mykotoxinverunreinigungen zuvor beförderter
Ladungen können auf Ölsaaten und Ölkuchen
übertragen werden.
Lagerbetriebe müssen die
Lagerräume vor der
Verwendung reinigen und
die Sauberkeit überprüfen.
Antistaubmittel auf
Sojabohnen
C
mittel
gering
2
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Ein
Schädlingsbekämpfungsplan, der für den Einsatz in
der Lebensmittelkette
geeignet ist, muss zur
Anwendung kommen.
Verordnung (EG) Nr. 396/2005
untersagt das Inverkehrbringen
von Erzeugnissen, die nicht den
im Anhang der Verordnung
genannten MRLs entsprechen.
Transportunternehmen
und Lagerbetriebe müssen
Pestizide ordnungsgemäß
verwenden und dies
dokumentieren.
Anderenfalls müssen sie
nachweisen, dass die
Werte der
Pestizidrückstände bei
Transport und Lagerung
den EU-Rechtsvorschriften
entsprechen.
In den USA ist es zulässig, die Sojabohnen zur
Staubbekämpfung mit Weißölen (Paraffinen) in
einer Menge von bis zu 200 ppm zu besprühen.
Paraffin ist ein relativ teures Antistaubmittel. In
Südamerika wird Sojaöl verwendet.
34
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und
Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für
den Lebensmitteltransport
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
C
gering
hoch
3
PRP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
- Tankwagen, Kesselwagen und
Binnenschiffe
Der Transport von Ölen erfolgt in
ausschließlich für diesen Zweck
bestimmten Transportmitteln.
Verordnung (EG) Nr. 852/2004 sieht
den Transport flüssiger Lebensmittel
in ausschließlich für diesen Zweck
bestimmten Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffen vor.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Transport von Fetten und Ölen zur
direkten Verwendung in
Lebensmitteln in Straßentankwagen
und Tankcontainern (Code of
working practice for bulk road and
tank container transport of fats and
oils for direct food use*)
- Küstentanker
C
gering
hoch
3
PRP
Für Küstentanker, die Öle und Fette
über kurze Seestrecken in der EU
befördern, gilt als Mindestanforderung, dass die unmittelbar
zuvor beförderten Ladungen
entweder aus Lebensmitteln oder
aus Erzeugnissen bestanden
haben, die in der EU-Liste der
zulässigen vorherigen Ladungen
von Richtlinie 96/3/EG aufgeführt
sind.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und
Fetten in die oder innerhalb der
Europäischen Union (FEDIOL Code
of Practice for the transport in bulk
of oils and fats into or within the
European Union*)
Die zuvor beförderten Ladungen sind
mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu
Transportmitteln und Tankauskleidung
bei zuvor beförderten Ladungen
(Practical guide to previous cargo(es)
restrictions for means of transport and
tank lining) zu prüfen.
Die zuvor beförderten Ladungen sind
mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu
Transportmitteln und Tankauskleidung
bei zuvor beförderten Ladungen
(Practical guide to previous cargo(es)
restrictions for means of transport and
tank lining) zu prüfen.
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
35
- Tankwagen, Kesselwagen und
Binnenschiffe
C
gering
mittel
2
In Reinigungsanlagen, in denen
sowohl Futtermittel- als auch
Chemikalienbehälter am selben Ort
gereinigt werden, besteht ein
erhöhtes Risiko.
- Küstentanker
C
gering
mittel
2
Wenn das Küstenfahrzeug nicht
ausschließlich für den Lebensmitteloder Futtermitteltransport bestimmt
ist, besteht ein erhöhtes Risiko.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und
Fetten in die oder innerhalb der
Europäischen Union (FEDIOL Code
of Practice for the transport in bulk
of oils and fats into or within the
European Union*)
Es sind Sicherungsmaßnahmen zum
Ausschluss einer Verunreinigung der
lebensmittel- und futtermitteltauglichen
Ladetanks und Ausrüstung durch
Dampf, Wasser und Reinigungsmittel,
die bei der Reinigung von nicht
lebensmitteltauglichen Ladetanks
verwendet werden, zu ergreifen.
Der Verhaltenskodex
der FEDIOL zum
Transport von Fetten
und Ölen zur direkten
Verwendung in
Lebensmitteln in
Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code
of working practice for
bulk road and tank
container transport of
fats and oils for direct
food use) beinhaltet
bewährte Praktiken zur
Reinigung der Tanks.
In den ausgewählten
Reinigungsanlagen muss ein HACCPSystem zur Anwendung kommen. Vor
dem Verladen ist eine unterzeichnete
Reinigungsbescheinigung zu
verlangen.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und
Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für
den Lebensmitteltransport (Fortsetzung)
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
C
gering
gering
1
PRP ODER
CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Für die Ausrüstung
verwendete Heiz- oder
Kühlmittel
- Tankwagen
Es werden Tanks aus rostfreiem
Stahl verwendet, die über ein
Doppelwandsystem (keine
Schlangen) mit Kühlwasser aus
dem Motor erhitzt werden.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und
Fetten in die oder innerhalb der
Europäischen Union (FEDIOL Code
of Practice for the transport in bulk
of oils and fats into or within the
European Union*)
36
- Kesselwagen, Tankleichter
und Küstenfahrzeuge
C
gering
hoch
3
PRP
Fremdkörper
P
gering
hoch
3
PRP
Verfälschung
C/P/B
gering
hoch
3
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer
verwendet. Durch die relativ
geringen Erwärmungstemperaturen
während des Transports ist die
Wahrscheinlichkeit eines
Eindringens von Wärmeträgern in
das Erzeugnis jedoch gering.
Heizschlangen in Kesselwagen
müssen aus rostfreiem Stahl bestehen
(FEDIOL).
Wenn Wärmeträger verwendet worden
sind, muss das Transportunternehmen,
welches das Öl transportiert hat, bei
Bedarf die entsprechende
Dokumentation zu möglichen
Nettoverlusten und Analysen zur
Verfügung stellen.
Es sollte ein Qualitätsplan zur
Anwendung kommen, der das Beladen
von Tankwagen mit raffinierten Ölen an
einem überdachten Ort vorsieht.
Verfälschungen können Schäden
verursachen.
Die verbindlichen
Mindestanforderungen des
Verhaltenskodexes der FEDIOL zum
Transport von Fetten und Ölen zur
direkten Verwendung in Lebensmitteln
in Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code of working
practice for bulk road and tank
container transport of fats and oils for
direct food use) sind einzuhalten.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
37
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
C. Nicht den EU-Normen für den Lebensmitteltransport
entsprechender Transport von zur Verfütterung bestimmten
tropischen und Samenölen sowie Folge- und Nebenerzeugnissen
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
C
gering
hoch
3
PRP
Tankwagen und Binnenschiffe wurden
möglicherweise für nicht lebensmitteloder futtermitteltaugliche Erzeugnisse wie
z. B. Petrochemikalien verwendet.
Tankwagen und
Binnenschiffe, die nicht
ausschließlich für den
Transport von Lebensmitteln
oder Futtermitteln bestimmt
sind, sollten ein geprüftes
Reinigungsverfahren
durchlaufen haben.
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
mittel
mittel
3
PRP
In Reinigungsanlagen, in denen sowohl
Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter
am selben Ort gereinigt werden, besteht
ein erhöhtes Risiko.
Die eingesetzten
Reinigungsmittel müssen
Futtermittel- oder
Lebensmittelqualität
aufweisen.
C
gering
gering
1
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Der Verhaltenskodex der
FEDIOL zum Transport von
Fetten und Ölen zur direkten
Verwendung in Lebensmitteln in
Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code of working
practice for bulk road and tank
container transport of fats and
oils for direct food use) beinhaltet
bewährte Praktiken zur
Reinigung der Tanks.
Für eine defekte Ausrüstung
verwendete Heiz- oder
Kühlmittel
- Tankwagen
Tankwagen, in denen Schlangen zur
Wärmeübertragung verwendet werden,
sind verboten.
Die Tanks werden über ein
Doppelwandsystem mit Kühlwasser aus
dem Motor erhitzt.
38
- Binnenschiffe
C
gering
hoch
3
Fremdkörper
P
gering
mittel
2
gering
hoch
3
Verfälschung mit Mineralöl
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer verwendet.
Durch die relativ geringen
Erwärmungstemperaturen während des
Transports ist die Wahrscheinlichkeit
eines Eindringens von Wärmeträgern in
das Erzeugnis jedoch gering.
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind, muss
das Transportunternehmen,
welches das Öl transportiert
hat, bei Bedarf die
entsprechende
Dokumentation zu möglichen
Nettoverlusten und Analysen
zur Verfügung stellen.
PRP
Die Verfälschung mit Mineralöl stellt beim
Transport von Ölen in den
Herkunftsländern noch immer ein Problem
dar. Seit Oktober 1999 wurden die
Kontrollen verstärkt, sodass sich die
Wahrscheinlichkeit einer Verfälschung
verringert hat.
Verfälschungen sind zu
vermeiden.
Die Verwendung von heißem
Wasser oder Heizdampf wird
empfohlen.
39
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
D. Lagerung
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Verunreinigung durch
unzureichende Trennung
(Verunreinigung durch zuvor
beförderte Ladungen,
unzulässige Verbindungen)
C
gering
hoch
3
PRP
Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals,
in denen sowohl Chemikalien als auch
pflanzliche Öle gelagert werden. Das
Risiko ist geringer, wenn die EU-Liste der
zulässigen vorherigen Ladungen während
des Seetransports bei der Lagerung
pflanzlicher Öle durch das Tankterminal
eingehalten wird. Das geringste Risiko
besteht, wenn die pflanzlichen Öle in
Tanks gelagert werden, die ausschließlich
für die Lagerung von Lebensmitteln
bestimmt sind.
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
gering
hoch
3
PRP
Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals,
in denen sowohl Chemikalien als auch
pflanzliche Öle gelagert werden. Hier
werden möglicherweise Reinigungsmittel
verwendet, die nicht zur Verwendung in
der Lebensmittelindustrie geeignet sind. In
Tankterminals in der EU, die den HACCPGrundsätzen entsprechen und in denen
pflanzliche Öle und Chemikalien getrennt
gelagert werden, ist die
Wahrscheinlichkeit einer Verwendung der
falschen Reinigungsmittel sehr gering.
Die Reinigungsmittel müssen
zur Verwendung in der
Lebensmittelindustrie
geeignet sein.
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Wärmeträger
C
gering
hoch
3
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer verwendet.
Durch die relativ geringen
Erwärmungstemperaturen während der
Lagerung ist die Wahrscheinlichkeit eines
Eindringens von Wärmeträgern in das
Erzeugnis jedoch gering.
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind, muss
der Lagerbetrieb bei Bedarf
die entsprechende
Dokumentation zu
Nettoverlusten und Analysen
zur Verfügung stellen.
GEFAHR
Terminals in der EU, in denen
Öle und Fette für den
menschlichen Verzehr
gelagert werden, müssen ein
HACCP-System anwenden
(Verordnung (EG) Nr.
852/2004).
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Lagerbetriebe müssen
mindestens die EUVorschriften bezüglich zuvor
beförderter Ladungen
befolgen, die im Rahmen von
Richtlinie 96/3/EG für den
Seetransport festgelegt
wurden.
Die Verwendung von
Wasser und Heizdampf
wird empfohlen.
40
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen
E. Transport in Hochseeschiffen
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
C
mittel
mittel
3
PRP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Transportverunreinigung
- Verunreinigung durch zuvor
beförderte Ladungen in Tanks
oder Leitungen
Für Hochseeschiffe, die Öle und Fette für
den menschlichen Verzehr in die EU
befördern, gilt als Mindestanforderung,
dass die unmittelbar zuvor beförderten
Ladungen entweder aus Lebensmitteln
oder aus Erzeugnissen bestanden haben,
die in der EU-Liste der zulässigen
vorherigen Ladungen von Richtlinie
96/3/EG aufgeführt sind.
Richtlinie 96/3/EG (Ausnahmeregelung
bezüglich Verordnung (EG)
Nr. 852/2004) sieht eine Prüfung zuvor
beförderter Ladungen vor.
Durch die Verträge der FOSFA wird
der Verkäufer beim Seetransport von
Ölen und Fetten dazu verpflichtet, den
Käufer darüber zu informieren, woraus
die drei zuvor beförderten Ladungen
bestanden haben.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und Fetten
in die oder innerhalb der Europäischen
Union (FEDIOL Code of Practice for
the transport in bulk of oils and fats into
or within the European Union*)
Vor dem Verladen müssen
von der FOSFA
anerkannte
Aufsichtspersonen prüfen,
ob die Tanks ausreichend
gereinigt wurden. Vor dem
Entladen müssen von der
FOSFA anerkannte
Aufsichtspersonen das
Schiffstagebuch auf die
Einhaltung der Liste der
zulässigen vorherigen
Ladungen hin prüfen.
Der Seetransport von Ölen und Fetten
für die Verfütterung ist nicht durch die
EU geregelt.
Es sind ausschließlich für
diesen Zweck bestimmte
Leitungen zum Be- und
Entladen zu verwenden.
- Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
gering
hoch
3
PRP
Für gewöhnlich orientieren sich die
geschäftlichen Aktivitäten in der Seefahrt
an bewährten Praktiken.
Das Schiffstagebuch ist zu
prüfen.
Für die Ausrüstung
verwendete Wärmeträger
C
gering
hoch
3
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer verwendet.
Durch die relativ geringen
Erwärmungstemperaturen während des
Transports ist die Wahrscheinlichkeit
eines Eindringens von Wärmeträgern in
das Erzeugnis jedoch gering.
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind,
muss das Transportunternehmen, welches das
Öl transportiert hat, bei
Bedarf die entsprechende
Dokumentation zu
möglichen Nettoverlusten
und Analysen zur
Die Verwendung von
Wasser und Heizdampf
wird empfohlen.
41
Verfügung stellen.
Hydrauliköle aus tragbaren
Pumpen
C
gering
hoch
3
PRP
Hydrauliköle aus tragbaren Pumpen
können toxisch sein.
Bei der Verwendung
tragbarer Pumpen ist der
Hydraulikmotor klar von
der Pumpe zu trennen.
Anderenfalls müssen
Hydrauliköle in
Lebensmittelqualität
verwendet werden.
Hydraulikmotoren, die
direkt mit der Pumpe
verbunden sind,
ermöglichen im Falle von
Dichtungsausfällen das
unerwünschte Eindringen
von Hydrauliköl in das
pflanzliche Öl.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
42
Ablaufdiagramm zur Erzeugungskette bei Rapsölerzeugnissen zur Verfütterung
in der EU
43
FUTTERMITTEL
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
1. Anbau von Raps*
GEFAHR
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
KAT.
C
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Drittländer, die Raps exportieren, arbeiten
mit Positivlisten zur Verwendung von
Pestiziden während des Anbaus, die
hinsichtlich mancher Stoffe
möglicherweise nicht mit den
europäischen Rechtsvorschriften zu
Pestizidrückständen übereinstimmen.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Verordnung (EG)
Nr. 396/2005 untersagt das
Inverkehrbringen von
Erzeugnissen, die nicht den in
den Anhängen genannten
MRLs entsprechen.
Der Fungizidgehalt von Rapssaaten aus
feuchten Gebieten kann hoch sein.
Phytotoxine
C
Rapssaaten können Unkräuter enthalten.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurde der Höchstgehalt
toxischer Samen von
Unkrautpflanzen begrenzt.
Eine Sichtprüfung der
Rapssaaten wird
empfohlen.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
44
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
2. Trocknung der Rapssaaten bei der Primärproduktion*
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Durch die Trocknung
hervorgerufene
Kontaminanten
- Dioxin
C
Die Verbrennung von Abfällen
kann zu Dioxinbildung führen.
Die in den Mühlen bislang
festgestellten Dioxinwerte in
rohem Rapsöl lagen unterhalb
der Nachweisgrenze
Verhaltenskodex zur
Vermeidung und
Reduzierung von
Verunreinigungen durch
Dioxin und dioxinähnliche
PCB in Lebensmitteln und
Futtermitteln (Kodex
CAC/RCP 62-2006)
Gemäß guter Herstellungspraxis
wird die Verwendung von
Brennstoffen empfohlen, die nicht zu
einer Bildung von Dioxinen und
dioxinähnlichen Verbindungen und
anderen schädlichen Kontaminanten
führen.
Für die direkte Erhitzung sollten
geeignete Brenner verwendet
werden. Eine Überwachung wird als
erforderlich betrachtet, um
sicherzustellen, dass Trocknungsund Erhitzungsprozesse keine
erhöhten Werte bei Dioxinen und
dioxinähnlichen PCB zur Folge
haben. Abfallprodukte sind nicht als
Brennstoff für die Direkttrocknung zu
verwenden.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
45
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
3. Pressung von Rapssaaten
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Toxine aus
Schädlingsbekämpfungsmitteln
C
gering
hoch
3
PRP
Vergiftete Körner aus offenen
Behältern könnten in die
Lebensmittelkette gelangen.
Toxische Verbindungen auf
Hexanbasis
C
gering
hoch
3
PRP
In der Industrie verwendetes
Hexan kann toxische
Verbindungen beinhalten.
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Hydrauliköle oder
Schmierstoffe
C
gering
hoch
3
PRP
Hydrauliköle und
Schmierstoffe können
toxische Verbindungen
beinhalten.
Das Präventivprogramm sollte
sicherstellen, dass eine
Verunreinigung des
Erzeugnisses durch nicht
lebensmitteltaugliche
Hydrauliköle und Schmierstoffe vermieden und die
Verunreinigung des
Erzeugnisses durch
Hydrauliköle und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität
minimiert wird. Das
Präventivprogramm kann eine
Aufzeichnung der
verwendeten Mengen
beinhalten.
Fremdstoffe wie Glas, Holz,
Metall usw.
P
mittel
mittel
3
PRP
Es können Fremdstoffe
vorhanden sein.
Ein System zur Entfernung
von Fremdstoffen sollte zur
Anwendung kommen.
GEFAHR
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Ein Schädlingsbekämpfungsplan, der für den Einsatz in
der Lebensmittelkette
geeignet ist, muss zur
Anwendung kommen.
Durch Richtlinie 2009/32/EG
wurden Reinheitskriterien für
die Verwendung von Hexan
bei der Pressung von
Ölsaaten festgelegt.
Es muss Hexan in
Lebensmittelqualität
verwendet werden.
46
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
3.1 Gewinnung von Rohöl
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Mineralöle aus einem
defekten
Rückgewinnungssystem
C
gering
hoch
3
PRP
Mineralöle können toxische
Verbindungen beinhalten. Es
liegt im Interesse des
Mühlenbetreibers, so viel
Hexan wie möglich
wiederzugewinnen und das
System dementsprechend gut
zu warten.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Eine regelmäßige
Überwachung der
Pestizidrückstände bei
Rapssaaten zeigt, dass die
Rückstandswerte innerhalb
der gesetzlichen Grenzwerte
liegen.
In Verordnung (EG)
Nr. 396/2005 sind die
Grenzwerte für
Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen
dieser Verordnung wird die
Verwendung eines
Transferfaktors für
zugelassene Pestizide in
verarbeiteten Erzeugnissen
gestattet, sofern die
Lebensmittelsicherheit
sichergestellt ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
sehr gering
hoch
2
Manche der verbotenen
Pestizide können in der
Umwelt vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie
in rohem Rapsöl vorliegen, ist
jedoch sehr gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurden die Höchstgehalte
einer Reihe von
Pestizidrückständen in
Futtermitteln festgelegt.
Nach der Rückgewinnung
C
hoch
gering
3
Nach der Ölextraktion mit
Der Flammpunkt-Grenzwert
GEFAHR
PRP
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Das Mineralöl aus dem
Rückgewinnungssystem muss
Lebensmittelqualität
aufweisen. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen,
dass eine Verunreinigung des
Erzeugnisses durch nicht
lebensmitteltaugliche Öle
vermieden und die
Verunreinigung des
Erzeugnisses durch Öle in
Lebensmittelqualität minimiert
wird. Das Präventivprogramm
kann eine Aufzeichnung der
verwendeten Mengen
beinhalten.
Der niederländische GMPGrenzwert für den
Kohlenwasserstoffgehalt (C10
bis C40) in Ölen liegt bei
400 mg/kg.
Die Transportvorschriften, die
47
im Rohöl verbleibendes
Hexan
Hexan und der
anschließenden Hexanrückgewinnung aus dem Öl
verbleiben Spuren von Hexan
im Rohöl.
der FOSFA liegt bei 121 °C.
niedrigere Grenzwerte für
Hexanrückstände enthalten,
als im Zusammenhang mit der
Futtermittelsicherheit
erforderlich ist, sind zu
befolgen.
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
3.2 Gewinnung von Rapsexpeller und -schrot
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Dioxin aus Trennmittel
C
gering
hoch
3
PRP
Trennmittel basieren auf
Mineralien und können von
Natur aus Dioxin enthalten.
Dioxin ist toxisch für
Menschen und Tiere.
Durch Verordnung (EG) Nr.
2439/1999 wurden
Qualitätskriterien für
Trennmittel festgelegt.
Es ist Trennmittel in
Futtermittelqualität zu kaufen.
Salmonellen
B
gering
hoch
3
PRP
Salmonellen stellen die größte
Gefahr einer mikrobiologischen Verunreinigung
von Futtermitteln dar.
Salmonellen sind in der
Umwelt weit verbreitet,
sodass jedes Bindeglied in
der Lebensmittelkette, von
den Erzeugern bis hin zu den
Verbrauchern, eine Rolle bei
der Reduzierung des Risikos
einer Schädigung von
Menschen und Tieren durch
Salmonellen spielt. Tierfutter
ist allgemein als ein möglicher
Weg bekannt, auf dem
Salmonellen in die
Lebensmittelkette gelangen
können.
Verhaltenskodex der FEDIOL
zur Kontrolle von Salmonellen
in Ölmühlen (Code of Practice
for the Control of Salmonella
in Oilseed Crushing Plants*)
Die PRP des Verhaltenskodex
der FEDIOL zur Kontrolle von
Salmonellen sind
anzuwenden, darunter z. B.
Reinigung von
Staubabscheidern und
Kühlern, Vermeidung von
Kondensation in
Fertigungslinien und Silos,
Personalschulungen.
Alle Bindeglieder der
Futtermittelkette müssen das
Auftreten von Salmonellen in
ihren Erzeugnissen auf ein
Minimum reduzieren. Die
Ölmühlen in der EU haben
bereits erhebliche
Anstrengungen in Form
freiwilliger Maßnahmen zur
Reduzierung des
Verunreinigungsgrades ihrer
Futtermittel unternommen.
Seit der Einführung des GMPKodexes der FEDIOL für
Ölmühlen 1993 (durch diese
Leitlinie ersetzt) wurden
beträchtliche Fortschritte
erzielt.
Dioxin aus verwendeter
Bleicherde
C
gering
hoch
3
PRP
Bleicherde basiert auf
Mineralien und kann von
Natur aus Dioxin enthalten.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurde der Dioxingehalt von
Einzelfuttermitteln
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu kaufen, welche
die Spezifikationen der
Das Risiko tritt nur bei
integrierten
Ölmühlen/Ölraffinerien auf.
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
48
Dioxin ist toxisch für
Menschen und Tiere.
pflanzlichen Ursprungs auf
0,75 ng/kg (WHO-PCDD/FTEQ) und der Gesamtgehalt
an Dioxin und dioxinähnlichen
PCB auf 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt.
FEDIOL erfüllen, die im
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination der FEDIOL
genannt sind.
Die FEDIOL hat einen
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination (Code of Practice
on the purchase conditions of
fresh bleaching earth for oil
refining*) entwickelt, in dem
ein Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe
von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/FPCB-TEQ) als Obergrenze
festgelegt ist.
Hexanrückstände
Wassergüte
C
hoch
gering
3
PRP
Hexanrückstände liegen in
Ölkuchen vor.
ADR 400 ppm
Die Transportvorschriften, die
niedrigere Grenzwerte für
Hexanrückstände enthalten,
als im Zusammenhang mit der
Futtermittelsicherheit
erforderlich ist, sind zu
befolgen.
C/B/P
gering
hoch
3
PRP
Wasser wird bei der
Gewinnung von Rapsschrot
verwendet.
Gemäß Verordnung (EG)
Nr. 183/2005 hat Wasser, das
bei der Futtermittelherstellung
verwendet wird, von
geeigneter Qualität zu sein.
Es ist Wasser von geeigneter
Qualität zu verwenden.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
49
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
4. Raffination
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Hydrauliköle oder
Schmierstoffe
C
gering
hoch
3
PRP
Reinigungsmittel und
Dampfkessel-Chemikalien
C
mittel
mittel
3
Wassergüte
C
gering
hoch
Verarbeitungshilfsstoffe
(alkalische Lösung, Säuren)
C
mittel
Fremdstoffe wie Glas, Holz,
Metall usw.
P
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Wärmeträger
C
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Hydrauliköle und
Schmierstoffe können
toxische Verbindungen
beinhalten.
Das Präventivprogramm sollte sicherstellen,
dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses
durch nicht lebensmitteltaugliche Hydrauliköle
und Schmierstoffe vermieden und die
Verunreinigung des Erzeugnisses durch
Hydrauliköle und Schmierstoffe in
Lebensmittelqualität minimiert wird. Das
Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung
der verwendeten Mengen beinhalten.
Der niederländische GMPStandard sieht einen
Grenzwert für den
Kohlenwasserstoffgehalt
(C10 bis C40) in Ölen und
Fetten von 400 mg/kg und
in Fettsäuren (/Destillaten)
von 3.000 mg/kg vor.
PRP
Reinigungsmittel und Dampf
(unter Verwendung von
Dampfkessel-Chemikalien)
kommen mit dem Erzeugnis
in Kontakt.
Im Produktionssystem verwendete
Reinigungsmittel sollten ausgespült werden.
Die Reinigungsmittel und DampfkesselChemikalien müssen zur Verwendung in der
Lebensmittelindustrie geeignet sein.
3
PRP
Wasser wird im
Raffinationsprozess
verwendet.
Es ist Trinkwasser zu verwenden.
mittel
3
PRP
Verarbeitungshilfsstoffe
kommen mit dem Erzeugnis
in Kontakt.
Verarbeitungshilfsstoffe, die direkt mit dem Öl
in Kontakt kommen, müssen für die
Verwendung in Lebensmitteln vorgesehen
sein oder Lebensmittelqualität aufweisen.
mittel
mittel
3
PRP
Es können Fremdstoffe
vorhanden sein.
Vor dem Verladen ist eine Filtration
durchzuführen.
mittel
hoch
4
CCP
Wärmeträger werden in
Betrieben, die nicht Mitglieder
der FEDIOL sind,
möglicherweise noch immer
verwendet.
Gemäß dem
Verhaltenskodex der
FEDIOL zur Erhitzung von
Speiseölen während der
Verarbeitung (Code of
Practice on the Heating of
Edible Oils during
Processing*) ist die
Verwendung von
Wärmeträgern unzulässig.
Es ist heißes Wasser oder Heizdampf zu
verwenden. Anderenfalls sollte durch eine
Kontrollmaßnahme sichergestellt werden,
dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses
durch die Wärmeträger ausgeschlossen ist.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
50
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
4.1 Gewinnung von raffiniertem Rapsöl
GEFAHR
Dioxin aus Bleicherde
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
C
gering
hoch
3
PRP
BEGRÜNDUNG
Bleicherde ist eine potenzielle Quelle
von Dioxinverunreinigungen bei der
Ölraffination. Die Bleicherdedosierung
bei der Raffination beträgt jedoch
lediglich 1 bis 3 %.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde
der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf
0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ)
und der Gesamtgehalt an Dioxin
und dioxinähnlichen PCB auf
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCBTEQ) begrenzt.
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu beschaffen,
welche die Spezifikationen
der FEDIOL für frische
Bleicherde erfüllen.
Die FEDIOL hat einen
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für frische
Bleicherde für die Ölraffination
(Code of Practice on the purchase
conditions of fresh bleaching earth
for oil refining*) entwickelt, in dem
ein Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe von
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCBTEQ) als Obergrenze festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Eine regelmäßige Überwachung der
Pestizidrückstände bei Rapssaaten
zeigt, dass die Rückstandswerte
innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte
liegen.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005
sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im
Rahmen dieser Verordnung wird die
Verwendung eines Transferfaktors
für zugelassene Pestizide in
verarbeiteten Erzeugnissen
gestattet, sofern die Lebensmittelsicherheit sichergestellt ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
sehr gering
hoch
2
Manche der verbotenen Pestizide
können in der Umwelt vorhanden sein.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in
rohem Rapsöl vorliegen, ist jedoch sehr
gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurden die Höchstgehalte einer
Reihe von Pestizidrückständen in
Futtermitteln festgelegt.
Mikrobiologische
Verunreinigung
B
gering
mittel
2
Der Feuchtigkeitsgehalt (d. h. die
Aktivität des Wassers) raffinierter Öle ist
zu gering für ein Bakterienwachstum.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
51
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
4.2
Physikalische Raffination: Gewinnung von
Rapsdestillationsfettsäuren
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Allgemein
C
gering
hoch
3
PRP
Dioxin aus Bleicherde
C
gering
hoch
3
PRP
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
Bleicherde ist eine potenzielle
Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der
Ölraffination. Die
Bleicherdedosierung bei der
Raffination beträgt jedoch
lediglich 1 bis 3 %.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
Erzeugnisse, die zur Tierfütterung
bestimmt sind und einen Gehalt an
unerwünschten Stoffen aufweisen,
der die gesetzlichen Grenzwerte
überschreitet, dürfen nicht zum
Zweck der Verdünnung mit
Erzeugnissen gleicher oder anderer
Art gemischt werden, die zur
Tierfütterung bestimmt sind
(Richtlinie 2002/32/EG).
Eine absichtliche
Beimischung von
Rapsdestillaten ist zu
vermeiden.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde
der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf
0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ)
und der Gesamtgehalt an Dioxin
und dioxinähnlichen PCB auf
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCBTEQ) begrenzt.
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu kaufen, welche
die Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination der FEDIOL
genannt sind.
BEMERKUNGEN
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen
für frische Bleicherde für die
Ölraffination (Code of Practice on
the purchase conditions of fresh
bleaching earth for oil refining*)
entwickelt, in dem ein Höchstwert
für Dioxin und dioxin-ähnliche PCB
in Höhe von 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze
festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Eine regelmäßige Überwachung
der Pestizidrückstände bei
Rapssaaten zeigt, dass die
Rückstandswerte innerhalb der
gesetzlichen Grenzwerte liegen.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005
sind die Grenzwerte für
Pestizidrückstände niedergelegt. Im
Rahmen dieser Verordnung wird die
Verwendung eines Transferfaktors
für zugelassene Pestizide in
verarbeiteten Erzeugnissen
gestattet, sofern die Futtermittel-
52
sicherheit sichergestellt ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
gering
hoch
3
PRP
Manche der verbotenen
Pestizide können in der Umwelt
vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie in
rohem Rapsöl vorliegen, ist
jedoch sehr gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurden die Höchstgehalte einer
Reihe von Pestizidrückständen in
Futtermitteln festgelegt.
Erzeugnisse, welche die
Anforderungen nicht erfüllen,
sollten nicht als Futtermittel
verwendet werden.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
4.3
Chemische Raffination: Gewinnung von (Salzen von)
Rapsfettsäuren ohne Destillate
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Eine regelmäßige Überwachung
der Pestizidrückstände bei
Rapssaaten zeigt, dass die
Rückstandswerte innerhalb der
gesetzlichen Grenzwerte liegen.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005
sind die Grenzwerte für
Pestizidrückstände niedergelegt. Im
Rahmen dieser Verordnung wird die
Verwendung eines Transferfaktors
für zugelassene Pestizide in
verarbeiteten Erzeugnissen
gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt
ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
sehr gering
hoch
2
Manche der verbotenen
Pestizide können in der Umwelt
vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie in
rohem Rapsöl vorliegen, ist
jedoch sehr gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurden die Höchstgehalte einer
Reihe von Pestizidrückständen in
Futtermitteln festgelegt.
GEFAHR
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
53
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
4.4 Chemische Raffination: Gewinnung von Rapsdestillaten
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Allgemein
C
mittel
hoch
4
CCP
Dioxin aus Bleicherde
C
mittel
hoch
4
CCP
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
Bleicherde ist eine potenzielle
Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der
Ölraffination. Während der
chemischen Raffination reichern
sich Dioxine in den Destillaten
an.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Erzeugnisse, die zur Tierfütterung
bestimmt sind und einen Gehalt an
unerwünschten Stoffen aufweisen,
der die gesetzlichen Grenzwerte
überschreitet, dürfen nicht zum
Zweck der Verdünnung mit
Erzeugnissen gleicher oder anderer
Art gemischt werden, die zur
Tierfütterung bestimmt sind
(Richtlinie 2002/32/EG).
Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus
der chemischen Raffination nicht zur
Verfütterung verwendet werden.
Fetthaltige Erzeugnisse, die durch
diskontinuierliche Raffination gewonnen
werden, bei der die physikalischen und
chemischen Raffinationsschritte mit
derselben Ausrüstung kombiniert
durchgeführt werden, können zur
Verfütterung verwendet werden, sofern
analytisch nachgewiesen wird, dass die
Grenzwerte für Dioxin- und
Pestizidrückstände eingehalten werden.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde
der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf
0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ)
und der Gesamtgehalt an Dioxin
und dioxinähnlichen PCB auf
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCBTEQ) begrenzt.
Es ist frische Bleicherde von Zulieferern
zu kaufen, welche die Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex
zu den Einkaufsbedingungen für frische
Bleicherde für die Ölraffination der
FEDIOL genannt sind.
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen
für frische Bleicherde für die
Ölraffination (Code of Practice on
the purchase conditions of fresh
bleaching earth for oil refining*)
entwickelt, in dem ein Höchstwert
für Dioxin und dioxinähnliche PCB
in Höhe von 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze
festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
mittel
mittel
3
PRP
Eine regelmäßige Überwachung
der Pestizidrückstände bei
Rapssaaten zeigt, dass die
Rückstandswerte innerhalb der
gesetzlichen Grenzwerte liegen.
Während der chemischen
Raffination reichern sich jedoch
Dioxine in den Destillaten an.
KONTROLLMASSNAHMEN
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005
sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im
Rahmen dieser Verordnung wird die
Verwendung eines Transferfaktors
für zugelassene Pestizide in
verarbeiteten Erzeugnissen
gestattet, sofern die
BEMERKUNGEN
Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus
der chemischen Raffination nicht zur
Verfütterung verwendet werden.
Siehe oben unter „Allgemein“.
54
Futtermittelsicherheit sichergestellt
ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
mittel
hoch
4
CCP
Manche der verbotenen
Pestizide können in der Umwelt
vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem
Rapsöl vorliegen, ist jedoch sehr
gering; allerdings reichern sie
sich während der Raffination in
den Destillaten an.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurden die Höchstgehalte einer
Reihe von Pestizidrückständen in
Futtermitteln festgelegt.
Siehe oben unter „Allgemein“.
Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus
der chemischen Raffination nicht zur
Verfütterung verwendet werden.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
55
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
A. Lagerung und Transport von Ölsaaten und Ölkuchen
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Toxine aus
Schädlingsbekämpfungsmitteln
C
gering
hoch
3
PRP
Vergiftete Körner aus offenen
Behältern könnten in die
Lebensmittelkette gelangen.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
mittel
mittel
3
PRP
Die Verwendung von Pestiziden bei
Ölsaaten nach der Ernte ist
aufgrund der begrenzten Zeit, die
für den Abbau der Pestizide zur
Verfügung steht, kritisch. Die
Ölsaaten exportierenden Länder
arbeiten mit Positivlisten zur
Verwendung von Pestiziden, die
hinsichtlich mancher Stoffe,
insbesondere im Fall von
Weichsaaten wie z. B.
Sonnenblumensaaten,
möglicherweise nicht mit den
europäischen Rechtsvorschriften
übereinstimmen.
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
während des Transports in
Leiterwagen, Lkw, Binnenund Hochseeschiffen
C
gering
hoch
3
PRP
Der Transport von Ölsaaten und
Ölkuchen erfolgt für gewöhnlich
nicht mit Transportmitteln, die
ausschließlich für den Lebensmitteloder Futtermitteltransport bestimmt
sind.
Transportunternehmen
müssen die Leiterwagen und
Lkw sowie Binnen- und
Hochseeschiffe vor dem
Verladen reinigen. Die
Sauberkeit ist vor dem
Verladen zu überprüfen.
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
während der Lagerung
C
gering
hoch
3
PRP
Mykotoxinverunreinigungen zuvor
beförderter Ladungen können auf
Ölsaaten und Ölkuchen übertragen
werden.
Lagerbetriebe müssen die
Lagerräume vor der
Verwendung reinigen und die
Sauberkeit überprüfen.
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Ein Schädlingsbekämpfungsplan, der für den Einsatz in
der Lebensmittelkette
geeignet ist, muss zur
Anwendung kommen.
Verordnung (EG)
Nr. 396/2005 untersagt das
Inverkehrbringen von
Erzeugnissen, die nicht den
im Anhang der Verordnung
genannten MRLs
entsprechen.
Transportunternehmen und
Lagerbetriebe müssen
Pestizide ordnungsgemäß
verwenden und dies
dokumentieren. Anderenfalls
müssen sie nachweisen, dass
die Werte der
Pestizidrückstände bei
Transport und Lagerung den
EU-Rechtsvorschriften
entsprechen.
56
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und
Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für
den Lebensmitteltransport
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
C
gering
hoch
3
PRP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
- Tankwagen, Kesselwagen
und Binnenschiffe
Der Transport von Ölen erfolgt in
ausschließlich für diesen Zweck
bestimmten Transportmitteln.
Verordnung (EG) Nr. 852/2004
sieht den Transport flüssiger
Lebensmittel in ausschließlich für
diesen Zweck bestimmten
Tankwagen, Kesselwagen und
Binnenschiffen vor.
Die zuvor beförderten Ladungen sind
mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu
Transportmitteln und Tankauskleidung
bei zuvor beförderten Ladungen
(Practical guide to previous cargo(es)
restrictions for means of transport and
tank lining) zu prüfen.
Verhaltenskodex der FEDIOL
zum Transport von Fetten und
Ölen zur direkten Verwendung in
Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern
(Code of working practice for
bulk road and tank container
transport of fats and oils for
direct food use*)
- Küstentanker
C
gering
hoch
3
C
gering
mittel
2
PRP
Für Küstentanker, die Öle und Fette
über kurze Seestrecken in der EU
befördern, gilt als Mindestanforderung,
dass die unmittelbar zuvor beförderten
Ladungen entweder aus Lebensmitteln
oder aus Erzeugnissen bestanden
haben, die in der EU-Liste der
zulässigen vorherigen Ladungen von
Richtlinie 96/3/EG aufgeführt sind.
Verhaltenskodex der FEDIOL
zum Massentransport von Ölen
und Fetten in die oder innerhalb
der Europäischen Union
(FEDIOL Code of Practice for the
transport in bulk of oils and fats
into or within the European
Union*)
Die zuvor beförderten Ladungen sind
mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu
Transportmitteln und Tankauskleidung
bei zuvor beförderten Ladungen
(Practical guide to previous cargo(es)
restrictions for means of transport and
tank lining) zu prüfen.
Verhaltenskodex der FEDIOL
zum Massentransport von Ölen
und Fetten in die oder innerhalb
der Europäischen Union
(FEDIOL Code of Practice for the
Es sind Sicherungsmaßnahmen zum
Ausschluss einer Verunreinigung der
lebensmittel- und futtermitteltauglichen
Ladetanks und Ausrüstung durch
Dampf, Wasser und Reinigungsmittel,
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
- Tankwagen, Kesselwagen
und Binnenschiffe
In Reinigungsanlagen, in denen sowohl
Futtermittel- als auch
Chemikalienbehälter am selben Ort
gereinigt werden, besteht ein erhöhtes
Risiko.
Der Verhaltenskodex
der FEDIOL zum
Transport von Fetten
und Ölen zur direkten
Verwendung in
57
transport in bulk of oils and fats
into or within the European
Union*)
- Küstentanker
C
gering
mittel
2
Wenn das Küstenfahrzeug nicht
ausschließlich für den Lebensmitteloder Futtermitteltransport bestimmt ist,
besteht ein erhöhtes Risiko.
die bei der Reinigung von nicht
lebensmitteltauglichen Ladetanks
verwendet werden, zu ergreifen.
Lebensmitteln in
Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code
of working practice for
bulk road and tank
container transport of
fats and oils for direct
food use) beinhaltet
bewährte Praktiken zur
Reinigung der Tanks.
In den ausgewählten
Reinigungsanlagen muss ein HACCPSystem zur Anwendung kommen. Vor
dem Verladen ist eine unterzeichnete
Reinigungsbescheinigung zu
verlangen.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
58
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und
Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für
den Lebensmitteltransport (Fortsetzung)
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
- Tankwagen
C
gering
gering
1
- Kesselwagen, Tankleichter
und Küstenfahrzeuge
C
gering
hoch
3
PRP
Fremdkörper
P
gering
hoch
3
PRP
Verfälschung
C/P/B
gering
hoch
3
PRP
GEFAHR
PRP ODER
CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Für die Ausrüstung
verwendete Heiz- oder
Kühlmittel
Es werden Tanks aus rostfreiem
Stahl verwendet, die über ein
Doppelwandsystem (keine
Schlangen) mit Kühlwasser aus
dem Motor erhitzt werden.
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer
verwendet. Durch die relativ
geringen Erwärmungstemperaturen
während des Transports ist die
Wahrscheinlichkeit eines
Eindringens von Wärmeträgern in
das Erzeugnis jedoch gering.
Verhaltenskodex der FEDIOL
zum Massentransport von Ölen
und Fetten in die oder innerhalb
der Europäischen Union (FEDIOL
Code of Practice for the transport
in bulk of oils and fats into or
within the European Union*)
Heizschlangen in Kesselwagen müssen
aus rostfreiem Stahl bestehen (FEDIOL).
Wenn Wärmeträger verwendet worden
sind, muss das Transportunternehmen,
welches das Öl transportiert hat, bei
Bedarf die entsprechende
Dokumentation zu möglichen
Nettoverlusten und Analysen zur
Verfügung stellen.
Es sollte ein Qualitätsplan zur
Anwendung kommen, der das Beladen
von Tankwagen mit raffinierten Ölen an
einem überdachten Ort vorsieht.
Verfälschungen können Schäden
verursachen.
Die verbindlichen Mindestanforderungen
des Verhaltenskodexes der FEDIOL zum
Transport von Fetten und Ölen zur
direkten Verwendung in Lebensmitteln in
Straßentankwagen und Tankcontainern
(Code of working practice for bulk road
and tank container transport of fats and
oils for direct food use) sind einzuhalten.
59
* http://www.fediol.be/5/index2.php
60
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
C. Nicht den EU-Normen für den Lebensmitteltransport
entsprechender Transport von zur Verfütterung bestimmten
tropischen und Samenölen sowie Folge- und Nebenerzeugnissen
RECHTSVORSCHRIFTEN
,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
C
gering
hoch
3
PRP
Tankwagen und Binnenschiffe wurden
möglicherweise für nicht lebensmittel- oder
futtermitteltaugliche Erzeugnisse wie z. B.
Petrochemikalien verwendet.
Tankwagen und Binnenschiffe, die
nicht ausschließlich für den
Transport von Lebensmitteln oder
Futtermitteln bestimmt sind, sollten
ein geprüftes Reinigungsverfahren
durchlaufen haben.
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
mittel
mittel
3
PRP
In Reinigungsanlagen, in denen sowohl
Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter
am selben Ort gereinigt werden, besteht ein
erhöhtes Risiko.
Die eingesetzten Reinigungsmittel
müssen Futtermittel- oder
Lebensmittelqualität aufweisen.
Der Verhaltenskodex der
FEDIOL zum Transport von
Fetten und Ölen zur direkten
Verwendung in Lebensmitteln
in Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code of
working practice for bulk road
and tank container transport
of fats and oils for direct food
use) beinhaltet bewährte
Praktiken zur Reinigung der
Tanks.
- Tankwagen
C
gering
gering
1
- Binnenschiffe
C
gering
hoch
3
Wenn Wärmeträger verwendet
worden sind, muss das
Transportunternehmen, welches das
Öl transportiert hat, bei Bedarf die
Die Verwendung von heißem
Wasser oder Heizdampf wird
empfohlen.
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Heiz- oder Kühlmittel
Tankwagen, in denen Schlangen zur
Wärmeübertragung verwendet werden, sind
verboten.
Die Tanks werden über ein
Doppelwandsystem mit Kühlwasser aus dem
Motor erhitzt.
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer verwendet.
Durch die relativ geringen
Erwärmungstemperaturen während des
61
Fremdkörper
Verfälschung mit Mineralöl
P
gering
mittel
2
gering
hoch
3
PRP
Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines
Eindringens von Wärmeträgern in das
Erzeugnis jedoch gering.
entsprechende Dokumentation zu
möglichen Nettoverlusten und
Analysen zur Verfügung stellen.
Die Verfälschung mit Mineralöl stellt beim
Transport von Ölen in den Herkunftsländern
noch immer ein Problem dar. Seit
Oktober 1999 wurden die Kontrollen
verstärkt, sodass sich die Wahrscheinlichkeit
einer Verfälschung verringert hat.
Verfälschungen sind zu vermeiden.
62
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen
D. Lagerung
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
Verunreinigung durch
unzureichende
Trennung
(Verunreinigung durch
zuvor beförderte
Ladungen, unzulässige
Verbindungen)
C
gering
hoch
3
PRP
Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals, in
denen sowohl Chemikalien als auch pflanzliche
Öle gelagert werden. Das Risiko ist geringer,
wenn die EU-Liste der zulässigen vorherigen
Ladungen während des Seetransports bei der
Lagerung pflanzlicher Öle durch das
Tankterminal eingehalten wird. Das geringste
Risiko besteht, wenn die pflanzlichen Öle in
Tanks gelagert werden, die ausschließlich für
die Lagerung von Lebensmitteln bestimmt sind.
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
gering
hoch
3
PRP
Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals, in
denen sowohl Chemikalien als auch pflanzliche
Öle gelagert werden. Hier werden
möglicherweise Reinigungsmittel verwendet, die
nicht zur Verwendung in der
Lebensmittelindustrie geeignet sind. In
Tankterminals in der EU, die den HACCPGrundsätzen entsprechen und in denen
pflanzliche Öle und Chemikalien getrennt
gelagert werden, ist die Wahrscheinlichkeit einer
Verwendung der falschen Reinigungsmittel sehr
gering.
Die Reinigungsmittel müssen zur
Verwendung in der
Lebensmittelindustrie geeignet
sein.
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Wärmeträger
C
gering
hoch
3
PRP
Toxische Wärmeträger werden möglicherweise
noch immer verwendet. Durch die relativ
geringen Erwärmungstemperaturen während der
Lagerung ist die Wahrscheinlichkeit eines
Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis
jedoch gering.
Wenn Wärmeträger verwendet
worden sind, muss der
Lagerbetrieb bei Bedarf die
entsprechende Dokumentation
zu Nettoverlusten und Analysen
zur Verfügung stellen.
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
Terminals in der EU, in
denen Öle und Fette für
den menschlichen Verzehr
gelagert werden, müssen
ein HACCP-System
anwenden (Verordnung
(EG) Nr. 852/2004).
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Lagerbetriebe müssen
mindestens die EU-Vorschriften
bezüglich zuvor beförderter
Ladungen befolgen, die im
Rahmen von Richtlinie 96/3/EG
für den Seetransport festgelegt
wurden.
Die Verwendung von Wasser
und Heizdampf wird
empfohlen.
63
Ablaufdiagramm zur Erzeugungskette bei Sonnenblumenölerzeugnissen zur Verfütterung in der
EU
64
FUTTERMITTEL
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
1. Anbau von Sonnenblumensaaten*
GEFAHR
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
KAT.
C
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Drittländer, die
Sonnenblumensaaten exportieren
(Argentinien, Ungarn usw.), arbeiten
mit Positivlisten zur Verwendung
von Pestiziden während des
Anbaus, die hinsichtlich mancher
Stoffe möglicherweise nicht mit den
europäischen Rechtsvorschriften zu
Pestizidrückständen übereinstimmen. Bei Sonnenblumensaaten
scheint die Verwendung von
Pestiziden nach der Ernte kritischer
zu sein als vor der Ernte.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Verordnung (EG)
Nr. 396/2005 untersagt das
Inverkehrbringen von
Erzeugnissen, die nicht den in
den Anhängen genannten
MRLs entsprechen.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
65
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
2. Trocknung der Sonnenblumensaaten bei der Primärproduktion*
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Die Verbrennung von Abfällen
kann zu Dioxinbildung führen.
Die in den Mühlen bislang
festgestellten Dioxinwerte in
rohem Sonnenblumenöl lagen
unterhalb der
Nachweisgrenze.
Verhaltenskodex zur
Vermeidung und Reduzierung
von Verunreinigungen durch
Dioxin und dioxinähnliche
PCB in Lebensmitteln und
Futtermitteln (Kodex
CAC/RCP 62-2006)
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Durch die Trocknung
hervorgerufene
Kontaminanten
- Dioxin
C
Gemäß guter Herstellungspraxis
wird die Verwendung von
Brennstoffen empfohlen, die nicht
zu einer Bildung von Dioxinen
und dioxinähnlichen
Verbindungen und anderen
schädlichen Kontaminanten
führen.
Für die direkte Erhitzung sollten
geeignete Brenner verwendet
werden. Eine Überwachung wird
als erforderlich betrachtet, um
sicherzustellen, dass
Trocknungs- und Erhitzungsprozesse keine erhöhten Werte
bei Dioxinen und dioxinähnlichen
PCB zur Folge haben.
Abfallprodukte sind nicht als
Brennstoff für die Direkttrocknung
zu verwenden.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
66
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
3. Pressung von Sonnenblumensaaten
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Toxine aus
Schädlingsbekämpfungsmitteln
C
gering
hoch
3
PRP
Vergiftete Körner aus offenen
Behältern könnten in die
Lebensmittelkette gelangen.
Toxische Verbindungen auf
Hexanbasis
C
gering
hoch
3
PRP
In der Industrie verwendetes
Hexan kann toxische
Verbindungen beinhalten.
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Hydrauliköle oder
Schmierstoffe
C
gering
hoch
3
PRP
Hydrauliköle und Schmierstoffe
können toxische Verbindungen
beinhalten.
Das Präventivprogramm sollte
sicherstellen, dass eine
Verunreinigung des Erzeugnisses
durch nicht lebensmitteltaugliche
Hydrauliköle und Schmierstoffe
vermieden und die Verunreinigung
des Erzeugnisses durch
Hydrauliköle und Schmierstoffe in
Lebensmittelqualität minimiert wird.
Das Präventivprogramm kann eine
Aufzeichnung der verwendeten
Mengen beinhalten.
Fremdstoffe wie Glas, Holz,
Metall usw.
P
mittel
mittel
3
PRP
Es können Fremdstoffe
vorhanden sein.
Ein System zur Entfernung von
Fremdstoffen sollte zur Anwendung
kommen.
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Ein Schädlingsbekämpfungsplan,
der für den Einsatz in der
Lebensmittelkette geeignet ist, muss
zur Anwendung kommen.
Durch Richtlinie 2009/32/EG
wurden Reinheitskriterien für
die Verwendung von Hexan
bei der Pressung von
Ölsaaten festgelegt.
Es muss Hexan in
Lebensmittelqualität verwendet
werden.
67
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
3.1 Gewinnung von Rohöl
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Mineralöle aus einem
defekten
Rückgewinnungssystem
C
gering
hoch
3
PRP
Mineralöle können toxische
Verbindungen beinhalten. Es liegt
im Interesse des Mühlenbetreibers,
so viel Hexan wie möglich
wiederzugewinnen und das
System dementsprechend gut zu
warten.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
mittel
mittel
3
PRP
Eine regelmäßige Überwachung
der Pestizidrückstände bei
Sonnenblumensaaten zeigt, dass
die Rückstandswerte innerhalb der
gesetzlichen Grenzwerte liegen.
Die MRL-Politik in Drittländern
unterscheidet sich von der MRLPolitik der EU.
In Verordnung (EG)
Nr. 396/2005 sind die
Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im
Rahmen dieser Verordnung wird
die Verwendung eines
Transferfaktors für zugelassene
Pestizide in verarbeiteten
Erzeugnissen gestattet, sofern
die Lebensmittelsicherheit
sichergestellt ist.
Vertrag der FEDIOL zum Kauf
von Sonnenblumensaaten im
Schwarzmeerraum (enthält eine
Klausel zur Einhaltung der EURechtsvorschriften)
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
sehr gering
hoch
2
Manche der verbotenen Pestizide
können in der Umwelt vorhanden
sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass
sie in rohem Sonnenblumenöl
vorliegen, ist jedoch sehr gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurden die Höchstgehalte einer
Reihe von Pestizidrückständen
in Futtermitteln festgelegt.
Nach der Rückgewinnung
im Rohöl verbleibendes
Hexan
C
hoch
gering
3
Nach der Ölextraktion mit Hexan
und der anschließenden
Hexanrückgewinnung aus dem Öl
verbleiben Spuren von Hexan im
Der Flammpunkt-Grenzwert der
FOSFA liegt bei 121 °C.
GEFAHR
PRP
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Das Mineralöl aus dem
Rückgewinnungssystem muss
Lebensmittelqualität aufweisen. Das
Präventivprogramm sollte
sicherstellen, dass eine
Verunreinigung des Erzeugnisses
durch nicht lebensmitteltaugliche Öle
vermieden und die Verunreinigung
des Erzeugnisses durch Öle in
Lebensmittelqualität minimiert wird.
Das Präventivprogramm kann eine
Aufzeichnung der verwendeten
Mengen beinhalten.
Der niederländische
GMP-Standard sieht
einen Grenzwert für den
Kohlenwasserstoffgehalt
(C10 bis C40) in
Sonnenblumenölen und
Nebenerzeugnissen der
Raffination von
1.000 mg/kg vor.
Eingehendes Material ist zu prüfen
(je nach Herkunft).
Die Transportvorschriften, die
niedrigere Grenzwerte für
Hexanrückstände enthalten, als im
Zusammenhang mit der
68
Rohöl.
Futtermittelsicherheit erforderlich ist,
sind zu befolgen.
69
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
3.2 Gewinnung von Sonnenblumenschrot
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Dioxin aus Trennmittel
C
gering
hoch
3
PRP
Trennmittel basieren auf Mineralien
und können von Natur aus Dioxin
enthalten. Dioxin ist toxisch für
Menschen und Tiere.
Durch Verordnung (EG) Nr.
2439/1999 wurden
Qualitätskriterien für
Trennmittel festgelegt.
Es ist Trennmittel in
Futtermittelqualität zu kaufen.
Salmonellen
B
gering
hoch
3
PRP
Salmonellen stellen die größte
Gefahr einer mikrobiologischen
Verunreinigung von Futtermitteln
dar. Salmonellen sind in der Umwelt
weit verbreitet, sodass jedes
Bindeglied in der Lebensmittelkette,
von den Erzeugern bis hin zu den
Verbrauchern, eine Rolle bei der
Reduzierung des Risikos einer
Schädigung von Menschen und
Tieren durch Salmonellen spielt.
Tierfutter ist allgemein als ein
möglicher Weg bekannt, auf dem
Salmonellen in die
Lebensmittelkette gelangen können.
Verhaltenskodex der FEDIOL
zur Kontrolle von Salmonellen
in Ölmühlen (Code of Practice
for the Control of Salmonella
in Oilseed Crushing Plants*)
Die PRP des Verhaltenskodex
der FEDIOL zur Kontrolle von
Salmonellen sind
anzuwenden, darunter z. B.
Reinigung von
Staubabscheidern und
Kühlern, Vermeidung von
Kondensation in
Fertigungslinien und Silos,
Personalschulungen.
Alle Bindeglieder der
Futtermittelkette müssen das
Auftreten von Salmonellen in
ihren Erzeugnissen auf ein
Minimum reduzieren. Die
Ölmühlen in der EU haben
bereits erhebliche
Anstrengungen in Form
freiwilliger Maßnahmen zur
Reduzierung des
Verunreinigungsgrades ihrer
Futtermittel unternommen.
Seit der Einführung des GMPKodexes der FEDIOL für
Ölmühlen 1993 (durch diese
Leitlinie ersetzt) wurden
beträchtliche Fortschritte
erzielt.
Dioxin aus verwendeter
Bleicherde
C
gering
hoch
3
PRP
Bleicherde basiert auf Mineralien
und kann von Natur aus Dioxin
enthalten. Dioxin ist toxisch für
Menschen und Tiere.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurde der Dioxingehalt von
Einzelfuttermitteln
pflanzlichen Ursprungs auf
0,75 ng/kg (WHO-PCDD/FTEQ) und der Gesamtgehalt
an Dioxin und dioxinähnlichen
PCB auf 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt.
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu kaufen, welche
die Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination der FEDIOL
genannt sind.
Das Risiko tritt nur bei
integrierten
Ölmühlen/Ölraffinerien auf.
GEFAHR
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Die FEDIOL hat einen
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination (Code of Practice
on the purchase conditions of
fresh bleaching earth for oil
70
refining*) entwickelt, in dem
ein Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe
von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/FPCB-TEQ) als Obergrenze
festgelegt ist.
Hexanrückstände
Wassergüte
C
hoch
gering
3
PRP
Hexanrückstände liegen in
Ölkuchen vor.
ADR 400 ppm
Die Transportvorschriften, die
niedrigere Grenzwerte für
Hexanrückstände enthalten,
als im Zusammenhang mit der
Futtermittelsicherheit
erforderlich ist, sind zu
befolgen.
C/B/P
gering
hoch
3
PRP
Wasser wird bei der Gewinnung von
Sonnenblumenschrot verwendet.
Gemäß Verordnung (EG)
Nr. 183/2005 hat Wasser, das
bei der Futtermittelherstellung
verwendet wird, von
geeigneter Qualität zu sein.
Es ist Wasser von geeigneter
Qualität zu verwenden.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
71
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
3.3 Abtrennung der Sonnenblumensaatschalen
GEFAHR
Salmonellen
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
B
gering
hoch
3
PRP
Salmonellen stellen die größte Gefahr
einer mikrobiologischen Verunreinigung
von Futtermitteln dar. Salmonellen sind in
der Umwelt weit verbreitet, sodass jedes
Bindeglied in der Lebensmittelkette, von
den Erzeugern bis hin zu den
Verbrauchern, eine Rolle bei der
Reduzierung des Risikos einer
Schädigung von Menschen und Tieren
durch Salmonellen spielt. Tierfutter ist
allgemein als ein möglicher Weg bekannt,
auf dem Salmonellen in die
Lebensmittelkette gelangen können.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Verhaltenskodex der FEDIOL
zur Kontrolle von Salmonellen
in Ölmühlen (Code of Practice
for the Control of Salmonella
in Oilseed Crushing Plants*)
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Die Präventivmaßnahmen,
die im Verhaltenskodex der
FEDIOL zur Kontrolle von
Salmonellen in Ölmühlen
aufgeführt sind, sind
anzuwenden.
72
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
4. Raffination
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Hydrauliköle oder
Schmierstoffe
C
gering
hoch
3
PRP
Reinigungsmittel und
Dampfkessel-Chemikalien
C
mittel
mittel
3
Verunreinigtes Wasser
C
gering
hoch
Verarbeitungshilfsstoffe
(alkalische Lösung, Säuren)
C
mittel
Fremdstoffe wie Glas, Holz,
Metall usw.
P
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Wärmeträger
C
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Hydrauliköle und
Schmierstoffe können
toxische Verbindungen
beinhalten.
Das Präventivprogramm sollte
sicherstellen, dass eine
Verunreinigung des Erzeugnisses
durch nicht lebensmitteltaugliche
Hydrauliköle und Schmierstoffe
vermieden und die Verunreinigung
des Erzeugnisses durch Hydrauliköle
und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das
Präventivprogramm kann eine
Aufzeichnung der verwendeten
Mengen beinhalten.
Der niederländische GMPStandard sieht einen
Grenzwert für den
Kohlenwasserstoffgehalt (C10
bis C40) in
Sonnenblumenölen und
Nebenerzeugnissen der
Raffination von 1.000 mg/kg
vor.
PRP
Reinigungsmittel und
Dampfkessel-Chemikalien
können mit dem Erzeugnis in
Kontakt kommen.
Im Produktionssystem verwendete
Reinigungsmittel sollten ausgespült
werden. Die Reinigungsmittel und
Dampfkessel-Chemikalien müssen
zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sein.
3
PRP
Wasser wird für die Reinigung
und in erhitzter Form zu
Destillationszwecken
verwendet.
Es ist Trinkwasser zu verwenden.
mittel
3
PRP
Verarbeitungshilfsstoffe
kommen mit dem Erzeugnis in
Kontakt.
Verarbeitungshilfsstoffe, die direkt mit
dem Öl in Kontakt kommen, müssen
für die Verwendung in Lebensmitteln
vorgesehen sein oder Lebensmittelqualität aufweisen.
mittel
mittel
3
PRP
Es können Fremdstoffe
vorhanden sein.
Vor dem Verladen ist eine Filtration
durchzuführen.
mittel
hoch
4
CCP
Wärmeträger werden in
Betrieben, die nicht Mitglieder
der FEDIOL sind,
möglicherweise noch immer
verwendet.
Gemäß dem Verhaltenskodex
der FEDIOL zur Erhitzung von
Speiseölen während der
Verarbeitung (Code of Practice
on the Heating of Edible Oils
during Processing*) ist die
Verwendung von Wärmeträgern
Es ist heißes Wasser oder Heizdampf
zu verwenden. Anderenfalls sollte
durch eine Kontrollmaßnahme
sichergestellt werden, dass eine
Verunreinigung des Erzeugnisses
durch die Wärmeträger
ausgeschlossen ist.
73
unzulässig.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
74
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
4.1 Gewinnung von raffiniertem Sonnenblumenöl
GEFAHR
Dioxin aus Bleicherde
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
C
gering
hoch
3
PRP
Bleicherde ist eine potenzielle
Quelle von
Dioxinverunreinigungen bei
der Ölraffination. Die
Bleicherdedosierung bei der
Raffination beträgt jedoch
lediglich 1 bis 3 %.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde
der Dioxingehalt von
Einzelfuttermitteln pflanzlichen
Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHOPCDD/F-TEQ) und der
Gesamtgehalt an Dioxin und
dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg
(WHO-PCDD/F-PCB-TEQ)
begrenzt.
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu kaufen, welche
die Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination der FEDIOL
genannt sind.
BEMERKUNGEN
Die FEDIOL hat einen
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für frische
Bleicherde für die Ölraffination
(Code of Practice on the purchase
conditions of fresh bleaching earth
for oil refining*) entwickelt, in dem
ein Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe von
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCBTEQ) als Obergrenze festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
mittel
mittel
3
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
C
sehr gering
hoch
2
PRP
Eine regelmäßige
Überwachung der
Pestizidrückstände bei
Sonnenblumensaaten zeigt,
dass die Rückstandswerte
innerhalb der gesetzlichen
Grenzwerte liegen. Die
Verwendung von Pestiziden
nach der Ernte ist jedoch
kritisch und kann dazu führen,
dass Sonnenblumensaaten
und Nebenerzeugnisse der
Raffination die MRLs nicht
einhalten, es sei denn, die
Rückstände werden bei der
Raffination des Rohöls
vollständig entfernt.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005
sind die Grenzwerte für
Pestizidrückstände niedergelegt. Im
Rahmen dieser Verordnung wird die
Verwendung eines Transferfaktors
für zugelassene Pestizide in
verarbeiteten Erzeugnissen
gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt
ist.
Manche der verbotenen
Pestizide können in der
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden
die Höchstgehalte einer Reihe von
Wenn die Rückstände eines
Pestizids den Grenzwert
überschreiten, sollte eine
Bewertung der
Futtermittelsicherheit
vorgenommen werden.
75
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
Mikrobiologische
Verunreinigung
Umwelt vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie
in rohem Sonnenblumenöl
vorliegen, ist jedoch sehr
gering.
B
gering
mittel
2
Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
Der Feuchtigkeitsgehalt (d. h.
die Aktivität des Wassers)
raffinierter Öle ist zu gering
für ein Bakterienwachstum.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
76
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
4.2
Physikalische Raffination: Gewinnung von
Sonnenblumendestillationsfettsäuren
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Allgemein
C
gering
hoch
3
PRP
Dioxin aus Bleicherde
C
gering
hoch
3
PRP
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
Bleicherde ist eine potenzielle
Quelle von Dioxinverunreinigungen
bei der Ölraffination. Die
Bleicherdedosierung bei der
Raffination beträgt jedoch lediglich 1
bis 3 %.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Erzeugnisse, die zur Tierfütterung
bestimmt sind und einen Gehalt an
unerwünschten Stoffen aufweisen, der
die gesetzlichen Grenzwerte
überschreitet, dürfen nicht zum Zweck
der Verdünnung mit Erzeugnissen
gleicher oder anderer Art gemischt
werden, die zur Tierfütterung bestimmt
sind (Richtlinie 2002/32/EG).
Eine absichtliche
Beimischung von
Sonnenblumendestillaten ist
zu vermeiden.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der
Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln
pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg
(WHO-PCDD/F-TEQ) und der
Gesamtgehalt an Dioxin und
dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg
(WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt.
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu kaufen, welche
die Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination der FEDIOL
genannt sind.
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex
zu den Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die Ölraffination
(Code of Practice on the purchase
conditions of fresh bleaching earth for
oil refining*) entwickelt, in dem ein
Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe von
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ)
als Obergrenze festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
mittel
mittel
3
PRP
Eine regelmäßige Überwachung der
Pestizidrückstände bei
Sonnenblumensaaten zeigt, dass
die Rückstandswerte innerhalb der
gesetzlichen Grenzwerte liegen. Die
Verwendung von Pestiziden nach
der Ernte ist jedoch kritisch und
kann dazu führen, dass
Sonnenblumensaaten und
Nebenerzeugnisse der Raffination
die MRLs nicht einhalten.
KONTROLLMASSNAHMEN
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind
die Grenzwerte für Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen dieser
Verordnung wird die Verwendung eines
Transferfaktors für zugelassene
Pestizide in verarbeiteten
Erzeugnissen gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt ist.
BEMERKUNGEN
Wenn die Rückstände eines
Pestizids den Grenzwert
überschreiten, sollte eine
Bewertung der
Futtermittelsicherheit
vorgenommen werden.
77
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
gering
hoch
3
PRP
Manche der verbotenen Pestizide
können in der Umwelt vorhanden
sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass
sie in rohem Sonnenblumenöl
vorliegen, ist jedoch sehr gering;
allerdings reichern sie sich während
der Raffination in den
Destillationsfettsäuren an.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden
die Höchstgehalte einer Reihe von
Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
Erzeugnisse, welche die
Anforderungen nicht erfüllen,
sollten nicht als Futtermittel
verwendet werden.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
78
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
4.3
Chemische Raffination: Gewinnung von (Salzen von)
Sonnenblumenfettsäuren ohne Destillate
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
mittel
mittel
3
PRP
Eine regelmäßige
Überwachung der
Pestizidrückstände bei
Sonnenblumensaaten zeigt,
dass die Rückstandswerte
innerhalb der gesetzlichen
Grenzwerte liegen. Die
Verwendung von Pestiziden
nach der Ernte ist jedoch
kritisch und kann dazu führen,
dass Sonnenblumensaaten
und Nebenerzeugnisse der
Raffination die MRLs nicht
einhalten.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005
sind die Grenzwerte für
Pestizidrückstände niedergelegt. Im
Rahmen dieser Verordnung wird die
Verwendung eines Transferfaktors
für zugelassene Pestizide in
verarbeiteten Erzeugnissen
gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt
ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
sehr gering
hoch
2
Manche der verbotenen
Pestizide können in der
Umwelt vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie
in rohem Sonnenblumenöl
vorliegen, ist jedoch sehr
gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden
die Höchstgehalte einer Reihe von
Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
GEFAHR
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Wenn die Rückstände eines
Pestizids den Grenzwert
überschreiten, sollte eine
Bewertung der
Futtermittelsicherheit
vorgenommen werden.
79
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
4.4 Chemische Raffination: Gewinnung von Sonnenblumendestillaten
KAT.
WAHRSCHEINLI
CHKEIT
SCHWEREGRA
D
RISIKOKLA
SSE
PRP ODER CCP
Allgemein
C
mittel
hoch
4
CCP
Dioxin aus Bleicherde
C
mittel
hoch
4
CCP
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
Bleicherde ist eine potenzielle
Quelle von Dioxinverunreinigungen
bei der Ölraffination. Während der
chemischen Raffination reichern
sich Dioxine in den Destillaten an.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Erzeugnisse, die zur Tierfütterung
bestimmt sind und einen Gehalt an
unerwünschten Stoffen aufweisen, der
die gesetzlichen Grenzwerte
überschreitet, dürfen nicht zum Zweck
der Verdünnung mit Erzeugnissen
gleicher oder anderer Art gemischt
werden, die zur Tierfütterung bestimmt
sind (Richtlinie 2002/32/EG).
Gemäß der FEDIOL dürfen
Destillate aus der chemischen
Raffination nicht zur Verfütterung
verwendet werden. Fetthaltige
Erzeugnisse, die durch
diskontinuierliche Raffination
gewonnen werden, bei der die
physikalischen und chemischen
Raffinationsschritte mit derselben
Ausrüstung kombiniert durchgeführt
werden, können zur Verfütterung
verwendet werden, sofern
analytisch nachgewiesen wird, dass
die Grenzwerte für Dioxin- und
Pestizidrückstände eingehalten
werden.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der
Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln
pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg
(WHO-PCDD/F-TEQ) und der
Gesamtgehalt an Dioxin und
dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg
(WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt.
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu kaufen, welche die
Spezifikationen der FEDIOL
erfüllen, die im Verhaltenskodex zu
den Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination der FEDIOL genannt
sind.
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex
zu den Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die Ölraffination
(Code of Practice on the purchase
conditions of fresh bleaching earth for
oil refining*) entwickelt, in dem ein
Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe von
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ)
als Obergrenze festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
mittel
mittel
3
PRP
Eine regelmäßige Überwachung der
Pestizidrückstände bei
Sonnenblumensaaten zeigt, dass
die Rückstandswerte innerhalb der
gesetzlichen Grenzwerte liegen.
Während der chemischen
KONTROLLMASSNAHMEN
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind
die Grenzwerte für Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen dieser
Verordnung wird die Verwendung eines
Transferfaktors für zugelassene
Pestizide in verarbeiteten
BEMERKUNGE
N
Gemäß der FEDIOL dürfen
Destillate aus der chemischen
Raffination nicht zur Verfütterung
verwendet werden.
Siehe oben unter „Allgemein“.
80
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
mittel
hoch
4
CCP
Raffination reichern sich jedoch
Dioxine in den Destillaten an.
Erzeugnissen gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt ist.
Manche der verbotenen Pestizide
können in der Umwelt vorhanden
sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass
sie in rohem Sonnenblumenöl
vorliegen, ist jedoch sehr gering;
allerdings reichern sie sich während
der Raffination in den
Destillationsfettsäuren an.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden
die Höchstgehalte einer Reihe von
Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
Siehe oben unter „Allgemein“.
Gemäß der FEDIOL dürfen
Destillate aus der chemischen
Raffination nicht zur Verfütterung
verwendet werden.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
81
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
A. Lagerung und Transport von Ölsaaten und Ölkuchen
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
Toxine aus
Schädlingsbekämpfungsmitteln
C
gering
hoch
3
PRP
Vergiftete Körner aus offenen Behältern könnten
in die Lebensmittelkette gelangen.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
mittel
mittel
3
PRP
Die Verwendung von Pestiziden bei Ölsaaten
nach der Ernte ist aufgrund der begrenzten Zeit,
die für den Abbau der Pestizide zur Verfügung
steht, kritisch. Die Ölsaaten exportierenden
Länder arbeiten mit Positivlisten zur
Verwendung von Pestiziden, die hinsichtlich
mancher Stoffe, insbesondere im Fall von
Weichsaaten wie z. B. Sonnenblumensaaten,
möglicherweise nicht mit den europäischen
Rechtsvorschriften übereinstimmen.
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
während des Transports in
Leiterwagen, Lkw, Binnenund Hochseeschiffen
C
gering
hoch
3
PRP
Der Transport von Ölsaaten und Ölkuchen
erfolgt für gewöhnlich nicht mit Transportmitteln,
die ausschließlich für den Lebensmittel- oder
Futtermitteltransport bestimmt sind.
Transportunternehmen
müssen die Leiterwagen
und Lkw sowie Binnenund Hochseeschiffe vor
dem Verladen reinigen.
Die Sauberkeit ist vor dem
Verladen zu überprüfen.
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
während der Lagerung
C
gering
hoch
3
PRP
Mykotoxinverunreinigungen zuvor beförderter
Ladungen können auf Ölsaaten und Ölkuchen
übertragen werden.
Lagerbetriebe müssen die
Lagerräume vor der
Verwendung reinigen und
die Sauberkeit überprüfen.
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Ein Schädlingsbekämpfungsplan, der für
den Einsatz in der
Lebensmittelkette geeignet
ist, muss zur Anwendung
kommen.
Verordnung (EG) Nr. 396/2005
untersagt das Inverkehrbringen
von Erzeugnissen, die nicht den
im Anhang der Verordnung
genannten MRLs entsprechen.
Transportunternehmen
und Lagerbetriebe müssen
Pestizide ordnungsgemäß
verwenden und dies
dokumentieren.
Anderenfalls müssen sie
nachweisen, dass die
Werte der
Pestizidrückstände bei
Transport und Lagerung
den EU-Rechtsvorschriften
entsprechen.
82
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und
Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für
den Lebensmitteltransport
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
C
gering
hoch
3
PRP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
- Tankwagen, Kesselwagen und
Binnenschiffe
Der Transport von Ölen erfolgt in
ausschließlich für diesen Zweck
bestimmten Transportmitteln.
Verordnung (EG) Nr. 852/2004 sieht
den Transport flüssiger Lebensmittel
in ausschließlich für diesen Zweck
bestimmten Tankwagen,
Kesselwagen und Binnenschiffen
vor.
Die zuvor beförderten Ladungen sind
mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu
Transportmitteln und Tankauskleidung
bei zuvor beförderten Ladungen
(Practical guide to previous cargo(es)
restrictions for means of transport and
tank lining) zu prüfen.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Transport von Fetten und Ölen zur
direkten Verwendung in
Lebensmitteln in Straßentankwagen
und Tankcontainern (Code of
working practice for bulk road and
tank container transport of fats and
oils for direct food use*)
- Küstentanker
C
gering
hoch
3
PRP
Für Küstentanker, die Öle und Fette
über kurze Seestrecken in der EU
befördern, gilt als
Mindestanforderung, dass die
unmittelbar zuvor beförderten
Ladungen entweder aus
Lebensmitteln oder aus
Erzeugnissen bestanden haben, die
in der EU-Liste der zulässigen
vorherigen Ladungen von Richtlinie
96/3/EG aufgeführt sind.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und
Fetten in die oder innerhalb der
Europäischen Union (FEDIOL Code
of Practice for the transport in bulk
of oils and fats into or within the
European Union*)
Die zuvor beförderten Ladungen sind
mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu
Transportmitteln und Tankauskleidung
bei zuvor beförderten Ladungen
(Practical guide to previous cargo(es)
restrictions for means of transport and
tank lining) zu prüfen.
Verunreinigung durch
83
Reinigungsmittel
- Tankwagen, Kesselwagen und
Binnenschiffe
C
- Küstentanker
C
gering
gering
mittel
mittel
2
2
In Reinigungsanlagen, in denen
sowohl Futtermittel- als auch
Chemikalienbehälter am selben Ort
gereinigt werden, besteht ein
erhöhtes Risiko.
Wenn das Küstenfahrzeug nicht
ausschließlich für den Lebensmitteloder Futtermitteltransport bestimmt
ist, besteht ein erhöhtes Risiko.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und
Fetten in die oder innerhalb der
Europäischen Union (FEDIOL Code
of Practice for the transport in bulk
of oils and fats into or within the
European Union*)
Es sind Sicherungsmaßnahmen zum
Ausschluss einer Verunreinigung der
lebensmittel- und futtermitteltauglichen
Ladetanks und Ausrüstung durch
Dampf, Wasser und Reinigungsmittel,
die bei der Reinigung von nicht
lebensmitteltauglichen Ladetanks
verwendet werden, zu ergreifen.
Der Verhaltenskodex
der FEDIOL zum
Transport von Fetten
und Ölen zur direkten
Verwendung in
Lebensmitteln in
Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code
of working practice for
bulk road and tank
container transport of
fats and oils for direct
food use) beinhaltet
bewährte Praktiken zur
Reinigung der Tanks.
In den ausgewählten
Reinigungsanlagen muss ein HACCPSystem zur Anwendung kommen. Vor
dem Verladen ist eine unterzeichnete
Reinigungsbescheinigung zu
verlangen.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
84
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und
Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für
den Lebensmitteltransport (Fortsetzung)
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
- Tankwagen
C
gering
gering
1
- Kesselwagen, Tankleichter
und Küstenfahrzeuge
C
gering
hoch
3
PRP
Fremdkörper
P
gering
hoch
3
PRP
Verfälschung
C/P/B
gering
hoch
3
PRP
GEFAHR
PRP ODER
CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Für die Ausrüstung
verwendete Heiz- oder
Kühlmittel
Es werden Tanks aus rostfreiem
Stahl verwendet, die über ein
Doppelwandsystem (keine
Schlangen) mit Kühlwasser aus
dem Motor erhitzt werden.
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer
verwendet. Durch die relativ
geringen Erwärmungstemperaturen
während des Transports ist die
Wahrscheinlichkeit eines
Eindringens von Wärmeträgern in
das Erzeugnis jedoch gering.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und
Fetten in die oder innerhalb der
Europäischen Union (FEDIOL Code
of Practice for the transport in bulk
of oils and fats into or within the
European Union*)
Heizschlangen in Kesselwagen
müssen aus rostfreiem Stahl bestehen
(FEDIOL).
Wenn Wärmeträger verwendet worden
sind, muss das Transportunternehmen,
welches das Öl transportiert hat, bei
Bedarf die entsprechende
Dokumentation zu möglichen
Nettoverlusten und Analysen zur
Verfügung stellen.
Es sollte ein Qualitätsplan zur
Anwendung kommen, der das Beladen
von Tankwagen mit raffinierten Ölen an
einem überdachten Ort vorsieht.
Verfälschungen können Schäden
verursachen.
Die verbindlichen
Mindestanforderungen des
Verhaltenskodexes der FEDIOL zum
Transport von Fetten und Ölen zur
direkten Verwendung in Lebensmitteln
in Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code of working
practice for bulk road and tank
container transport of fats and oils for
direct food use) sind einzuhalten.
85
* http://www.fediol.be/5/index2.php
86
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
C. Nicht den EU-Normen für den Lebensmitteltransport
entsprechender Transport von zur Verfütterung bestimmten
tropischen und Samenölen sowie Folge- und Nebenerzeugnissen
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
C
gering
hoch
3
PRP
Tankwagen und Binnenschiffe wurden
möglicherweise für nicht lebensmitteloder futtermitteltaugliche Erzeugnisse wie
z. B. Petrochemikalien verwendet.
Tankwagen und
Binnenschiffe, die nicht
ausschließlich für den
Transport von Lebensmitteln
oder Futtermitteln bestimmt
sind, sollten ein geprüftes
Reinigungsverfahren
durchlaufen haben.
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
mittel
mittel
3
PRP
In Reinigungsanlagen, in denen sowohl
Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter
am selben Ort gereinigt werden, besteht
ein erhöhtes Risiko.
Die eingesetzten
Reinigungsmittel müssen
Futtermittel- oder
Lebensmittelqualität
aufweisen.
C
gering
gering
1
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Der Verhaltenskodex der
FEDIOL zum Transport von
Fetten und Ölen zur direkten
Verwendung in Lebensmitteln in
Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code of working
practice for bulk road and tank
container transport of fats and
oils for direct food use) beinhaltet
bewährte Praktiken zur
Reinigung der Tanks.
Für eine defekte Ausrüstung
verwendete Heiz- oder
Kühlmittel
- Tankwagen
Tankwagen, in denen Schlangen zur
Wärmeübertragung verwendet werden,
sind verboten.
Die Tanks werden über ein
Doppelwandsystem mit Kühlwasser aus
dem Motor erhitzt.
87
- Binnenschiffe
C
gering
hoch
3
Fremdkörper
P
gering
mittel
2
gering
hoch
3
Verfälschung mit Mineralöl
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer verwendet.
Durch die relativ geringen
Erwärmungstemperaturen während des
Transports ist die Wahrscheinlichkeit
eines Eindringens von Wärmeträgern in
das Erzeugnis jedoch gering.
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind, muss
das Transportunternehmen,
welches das Öl transportiert
hat, bei Bedarf die
entsprechende
Dokumentation zu möglichen
Nettoverlusten und Analysen
zur Verfügung stellen.
PRP
Die Verfälschung mit Mineralöl stellt beim
Transport von Ölen in den
Herkunftsländern noch immer ein Problem
dar. Seit Oktober 1999 wurden die
Kontrollen verstärkt, sodass sich die
Wahrscheinlichkeit einer Verfälschung
verringert hat.
Verfälschungen sind zu
vermeiden.
Die Verwendung von heißem
Wasser oder Heizdampf wird
empfohlen.
88
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
D. Lagerung
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Verunreinigung durch
unzureichende Trennung
(Verunreinigung durch zuvor
beförderte Ladungen,
unzulässige Verbindungen)
C
gering
hoch
3
PRP
Diese Risikoeinstufung betrifft
Terminals, in denen sowohl
Chemikalien als auch pflanzliche
Öle gelagert werden. Das Risiko ist
geringer, wenn die EU-Liste der
zulässigen vorherigen Ladungen
während des Seetransports bei der
Lagerung pflanzlicher Öle durch das
Tankterminal eingehalten wird. Das
geringste Risiko besteht, wenn die
pflanzlichen Öle in Tanks gelagert
werden, die ausschließlich für die
Lagerung von Lebensmitteln
bestimmt sind.
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
gering
hoch
3
PRP
Diese Risikoeinstufung betrifft
Terminals, in denen sowohl
Chemikalien als auch pflanzliche
Öle gelagert werden. Hier werden
möglicherweise Reinigungsmittel
verwendet, die nicht zur
Verwendung in der
Lebensmittelindustrie geeignet sind.
In Tankterminals in der EU, die den
HACCP-Grundsätzen entsprechen
und in denen pflanzliche Öle und
Chemikalien getrennt gelagert
werden, ist die Wahrscheinlichkeit
einer Verwendung der falschen
Reinigungsmittel sehr gering.
Die Reinigungsmittel müssen
zur Verwendung in der
Lebensmittelindustrie
geeignet sein.
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Wärmeträger
C
gering
hoch
3
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer
verwendet. Durch die relativ
geringen Erwärmungstemperaturen
während der Lagerung ist die
Wahrscheinlichkeit eines
Eindringens von Wärmeträgern in
das Erzeugnis jedoch gering.
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind, muss
der Lagerbetrieb bei Bedarf
die entsprechende
Dokumentation zu
Nettoverlusten und Analysen
zur Verfügung stellen.
GEFAHR
Terminals in der EU, in denen
Öle und Fette für den
menschlichen Verzehr
gelagert werden, müssen ein
HACCP-System anwenden
(Verordnung (EG) Nr.
852/2004).
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Lagerbetriebe müssen
mindestens die EUVorschriften bezüglich zuvor
beförderter Ladungen
befolgen, die im Rahmen von
Richtlinie 96/3/EG für den
Seetransport festgelegt
wurden.
Die Verwendung von Wasser
und Heizdampf wird
empfohlen.
89
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen
E. Transport in Hochseeschiffen
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
C
mittel
mittel
3
PRP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Transportverunreinigung
- Verunreinigung durch zuvor
beförderte Ladungen in Tanks
oder Leitungen
Für Hochseeschiffe, die Öle und
Fette für den menschlichen Verzehr
in die EU befördern, gilt als
Mindestanforderung, dass die
unmittelbar zuvor beförderten
Ladungen entweder aus
Lebensmitteln oder aus
Erzeugnissen bestanden haben, die
in der EU-Liste der zulässigen
vorherigen Ladungen von Richtlinie
96/3/EG aufgeführt sind.
Richtlinie 96/3/EG (Ausnahmeregelung
bezüglich Verordnung (EG)
Nr. 852/2004) sieht eine Prüfung zuvor
beförderter Ladungen vor.
Durch die Verträge der FOSFA wird der
Verkäufer beim Seetransport von Ölen
und Fetten dazu verpflichtet, den
Käufer darüber zu informieren, woraus
die drei zuvor beförderten Ladungen
bestanden haben.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und Fetten
in die oder innerhalb der Europäischen
Union (FEDIOL Code of Practice for
the transport in bulk of oils and fats into
or within the European Union*)
Vor dem Verladen müssen
von der FOSFA anerkannte
Aufsichtspersonen prüfen, ob
die Tanks ausreichend
gereinigt wurden. Vor dem
Entladen müssen von der
FOSFA anerkannte
Aufsichtspersonen das
Schiffstagebuch auf die
Einhaltung der Liste der
zulässigen vorherigen
Ladungen hin prüfen.
Der Seetransport von Ölen und Fetten
für die Verfütterung ist nicht durch die
EU geregelt.
Es sind ausschließlich für
diesen Zweck bestimmte
Leitungen zum Be- und
Entladen zu verwenden.
- Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
gering
hoch
3
PRP
Für gewöhnlich orientieren sich die
geschäftlichen Aktivitäten in der
Seefahrt an bewährten Praktiken.
Das Schiffstagebuch ist zu
prüfen.
Für die Ausrüstung
verwendete Wärmeträger
C
gering
hoch
3
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer
verwendet. Durch die relativ
geringen Erwärmungstemperaturen
während des Transports ist die
Wahrscheinlichkeit eines
Eindringens von Wärmeträgern in
das Erzeugnis jedoch gering.
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind, muss
das Transportunternehmen,
welches das Öl transportiert
hat, bei Bedarf die
entsprechende
Dokumentation zu möglichen
Nettoverlusten und Analysen
Die Verwendung von Wasser
und Heizdampf wird
empfohlen.
90
zur Verfügung stellen.
Hydrauliköle aus tragbaren
Pumpen
C
gering
hoch
3
PRP
Hydrauliköle aus tragbaren Pumpen
können toxisch sein.
Bei der Verwendung tragbarer
Pumpen ist der
Hydraulikmotor klar von der
Pumpe zu trennen.
Anderenfalls müssen
Hydrauliköle in
Lebensmittelqualität
verwendet werden.
Hydraulikmotoren, die direkt
mit der Pumpe verbunden
sind, ermöglichen im Falle
von Dichtungsausfällen das
unerwünschte Eindringen von
Hydrauliköl in das pflanzliche
Öl.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
91
Ablaufdiagramm zur Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
zur Verfütterung in der EU
92
FUTTERMITTEL
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
1. Anbau von Palmfrüchten*
GEFAHR
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
KAT.
C
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD*
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Die Länder, die Palmöl
exportieren (Indonesien,
Malaysia und andere),
arbeiten mit Positivlisten zur
Verwendung von Pestiziden
während des Anbaus, die
hinsichtlich mancher Stoffe
möglicherweise nicht mit den
europäischen
Rechtsvorschriften zu
Pestizidrückständen
übereinstimmen. Bislang
wurden keine
Pestizidrückstände in Palmöl
und Palmkernöl festgestellt.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Verordnung (EG)
Nr. 396/2005 untersagt das
Inverkehrbringen von
Erzeugnissen, die nicht den in
den Anhängen genannten
MRLs entsprechen.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
93
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
2. Gewinnung von Rohöl*
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Dampfkessel-Chemikalien
C
Bei Betrieben, die keine gute
Herstellungspraxis verfolgen,
besteht ein erhöhtes Risiko.
Dampf (unter Verwendung von DampfkesselChemikalien), der direkt mit dem Erzeugnis
in Kontakt kommt, muss für die Verwendung
in der Lebensmittelindustrie geeignet sein.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
Bislang wurden keine
Pestizidrückstände in Palmöl und
Palmkernöl festgestellt.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005
sind die Grenzwerte für
Pestizidrückstände niedergelegt.
Im Rahmen dieser Verordnung
wird die Verwendung eines
Transferfaktors für zugelassene
Pestizide in verarbeiteten
Erzeugnissen gestattet, sofern
die Lebensmittelsicherheit
sichergestellt ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
Manche der verbotenen Pestizide
können in der Umwelt vorhanden
sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass
sie in rohem Palm- oder Palmkernöl
vorliegen, ist jedoch sehr gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurden die Höchstgehalte einer
Reihe von Pestizidrückständen in
Futtermitteln festgelegt.
Wiederverwendung von
verunreinigtem Fett aus
Fettabscheidern zur
Abwasserreinigung
C
Abwässer können chemisch
verunreinigt sein.
Fett aus Fettabscheidern zur
Abwasserreinigung darf nicht zur
Verwendung in Lebensmitteln
wiederverwendet werden.
Für die Ausrüstung
verwendete Hydrauliköle
oder Schmierstoffe
C
Hydrauliköle und Schmierstoffe
können toxische Verbindungen
beinhalten.
Das Präventivprogramm sollte sicherstellen,
dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses
durch nicht lebensmitteltaugliche
Hydrauliköle und Schmierstoffe vermieden
und die Verunreinigung des Erzeugnisses
durch Hydrauliköle und Schmierstoffe in
Lebensmittelqualität minimiert wird. Das
Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung
der verwendeten Mengen beinhalten.
Der niederländische GMP-Grenzwert für den
Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C40) in
Ölen liegt bei 400 mg/kg.
Fremdkörper
P
Es können Fremdkörper vorhanden
Ein System zur Entfernung aller Fremdstoffe
94
sein.
sollte zur Anwendung kommen.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
95
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
3. Raffination
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
Für die Ausrüstung
verwendete Hydrauliköle
oder Schmierstoffe
C
gering
hoch
3
PRP
Reinigungsmittel und
Dampfkessel-Chemikalien
C
mittel
mittel
3
Wassergüte
C
gering
hoch
Verarbeitungshilfsstoffe
(alkalische Lösung, Säuren)
C
mittel
Fremdstoffe
P
Für die Ausrüstung
verwendete Wärmeträger
C
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Hydrauliköle und
Schmierstoffe können
toxische Verbindungen
beinhalten.
Das Präventivprogramm sollte
sicherstellen, dass eine
Verunreinigung des Erzeugnisses
durch nicht lebensmitteltaugliche
Hydrauliköle und Schmierstoffe
vermieden und die Verunreinigung
des Erzeugnisses durch Hydrauliköle
und Schmierstoffe in
Lebensmittelqualität minimiert wird.
Das Präventivprogramm kann eine
Aufzeichnung der verwendeten
Mengen beinhalten.
Der niederländische GMPStandard sieht einen
Grenzwert für den
Kohlenwasserstoffgehalt (C10
bis C40) in Ölen und Fetten
von 400 mg/kg und in
Fettsäuren (/Destillaten) von
3.000 mg/kg vor. Bei rohem
Palmöl, das direkt verfüttert
wird (ohne Raffination), sieht
der niederländische GMPStandard jedoch einen
Grenzwert für den
Kohlenwasserstoffgehalt (C10
bis C24) vor, der als Gasöl
berechnet bei 25 mg/kg liegt.
PRP
Reinigungsmittel und
Dampf (unter
Verwendung von
DampfkesselChemikalien) können mit
dem Erzeugnis in
Kontakt kommen.
Im Produktionssystem verwendete
Reinigungsmittel sollten ausgespült
werden. Die Reinigungsmittel und
Dampfkessel-Chemikalien müssen
zur Verwendung in der
Lebensmittelindustrie geeignet sein.
3
PRP
Wasser wird im
Raffinationsprozess
verwendet.
Es ist Trinkwasser zu verwenden.
mittel
3
PRP
Verarbeitungshilfsstoffe
kommen mit dem
Erzeugnis in Kontakt.
Verarbeitungshilfsstoffe, die direkt mit
dem Öl in Kontakt kommen, müssen
für die Verwendung in Lebensmitteln
vorgesehen sein oder
Lebensmittelqualität aufweisen.
mittel
mittel
3
PRP
Es können Fremdstoffe
vorhanden sein.
Vor dem Verladen ist eine Filtration
durchzuführen.
mittel
hoch
4
CCP
Wärmeträger werden in
Betrieben, die nicht
Mitglieder der FEDIOL
sind, möglicherweise
Gemäß dem Verhaltenskodex der
FEDIOL zur Erhitzung von Speiseölen
während der Verarbeitung (Code of
Practice on the Heating of Edible Oils
Es ist heißes Wasser oder Heizdampf
zu verwenden. Anderenfalls sollte
durch eine Kontrollmaßnahme
sichergestellt werden, dass eine
96
noch immer verwendet.
during Processing) ist die Verwendung
von Wärmeträgern unzulässig.
Verunreinigung des Erzeugnisses
durch die Wärmeträger
ausgeschlossen ist.
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
3.1 Gewinnung von raffiniertem Palmöl und Palmkernöl
GEFAHR
Dioxin aus Bleicherde
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
C
gering
hoch
3
PRP
BEGRÜNDUNG
Bleicherde ist eine potenzielle
Quelle von
Dioxinverunreinigungen bei der
Ölraffination. Die
Bleicherdedosierung bei der
Raffination beträgt jedoch
lediglich 1 bis 3 %.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde
der Dioxingehalt von
Einzelfuttermitteln pflanzlichen
Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHOPCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt
an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ)
begrenzt.
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu kaufen, welche die
Spezifikationen der FEDIOL
erfüllen, die im Verhaltenskodex
zu den Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination der FEDIOL
genannt sind.
BEMERKUNGEN
Die FEDIOL hat einen
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für frische
Bleicherde für die Ölraffination (Code
of Practice on the purchase conditions
of fresh bleaching earth for oil
refining*) entwickelt, in dem ein
Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe von
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ)
als Obergrenze festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Bislang wurden keine
Pestizidrückstände in Palmöl
und Palmkernöl festgestellt.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind
die Grenzwerte für Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen dieser
Verordnung wird die Verwendung
eines Transferfaktors für zugelassene
Pestizide in verarbeiteten
Erzeugnissen gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
sehr gering
hoch
2
Manche der verbotenen
Pestizide können in der Umwelt
vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie in
rohem Palm- oder Palmkernöl
vorliegen, ist jedoch sehr gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden
die Höchstgehalte einer Reihe von
Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
Mikrobiologische
B
gering
mittel
2
Der Feuchtigkeitsgehalt (d. h.
97
Verunreinigung
die Aktivität des Wassers)
raffinierter Öle ist zu gering für
ein Bakterienwachstum.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
98
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
3.2
Physikalische Raffination: Gewinnung von Palm- und
Palmkerndestillationsfettsäuren
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Allgemein
C
gering
hoch
3
PRP
Dioxin aus Bleicherde
C
mittel
hoch
4
CCP
GEFAHR
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
C
gering
hoch
3
PRP
BEGRÜNDUNG
Eine potenzielle Quelle von
Dioxinverunreinigungen sind
Ablagerungen in der Umwelt
und Bleicherde. Das Dioxin
gelangt bei der physikalischen
Raffination möglicherweise in
die Destillationsfettsäuren.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
Erzeugnisse, die zur Tierfütterung
bestimmt sind und einen Gehalt an
unerwünschten Stoffen aufweisen, der
die gesetzlichen Grenzwerte
überschreitet, dürfen nicht zum Zweck
der Verdünnung mit Erzeugnissen
gleicher oder anderer Art gemischt
werden, die zur Tierfütterung bestimmt
sind (Richtlinie 2002/32/EG).
Eine absichtliche
Beimischung von Palm- und
Palmkerndestillaten ist zu
vermeiden.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der
Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln
pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg
(WHO-PCDD/F-TEQ) und der
Gesamtgehalt an Dioxin und
dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg
(WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt.
Dieses Risiko lässt sich durch
die folgenden Maßnahmen
steuern:
- Positivfreigabe einer Partie
oder
- Aktivkohlebehandlung zur
Filtration von Dioxin
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex
zu den Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die Ölraffination
(Code of Practice on the purchase
conditions of fresh bleaching earth for
oil refining*) entwickelt, in dem ein
Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe von
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ)
als Obergrenze festgelegt ist.
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu kaufen, welche
die Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination der FEDIOL
genannt sind.
Bislang wurden keine
Pestizidrückstände in Palmöl
und Palmkernöl festgestellt.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind
die Grenzwerte für Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen dieser
Verordnung wird die Verwendung eines
Transferfaktors für zugelassene
Pestizide in verarbeiteten
Erzeugnissen gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt ist.
Manche der verbotenen
Pestizide können in der
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden
die Höchstgehalte einer Reihe von
BEMERKUNGEN
Erzeugnisse, welche die
Anforderungen nicht erfüllen,
99
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
Umwelt vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie
in rohem Palmöl und
Palmkernöl vorliegen, ist
jedoch sehr gering.
Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
sollten nicht als Futtermittel
verwendet werden.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
100
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
3.3
Chemische Raffination: Gewinnung von (Salzen von) Palm- oder
Palmkernfettsäuren (ohne Destillat)
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Bislang wurden keine
Pestizidrückstände in Palmöl
und Palmkernöl festgestellt.
In Verordnung (EG)
Nr. 396/2005 sind die
Grenzwerte für
Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen
dieser Verordnung wird die
Verwendung eines
Transferfaktors für
zugelassene Pestizide in
verarbeiteten Erzeugnissen
gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit
sichergestellt ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
sehr gering
hoch
2
Manche der verbotenen
Pestizide können in der
Umwelt vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie
in rohem Palm- oder
Palmkernöl vorliegen, ist
jedoch sehr gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurden die Höchstgehalte
einer Reihe von
Pestizidrückständen in
Futtermitteln festgelegt.
GEFAHR
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
101
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
3.4
Chemische Raffination: Gewinnung von Palmöl- und
Palmkerndestillaten
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
Allgemein
C
mittel
hoch
4
CCP
Dioxin aus Bleicherde
C
mittel
hoch
4
CCP
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
Bleicherde ist eine potenzielle
Quelle von
Dioxinverunreinigungen bei
der Ölraffination. Während der
chemischen Raffination
reichern sich Dioxine in den
Destillaten an.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Erzeugnisse, die zur Tierfütterung
bestimmt sind und einen Gehalt an
unerwünschten Stoffen aufweisen, der
die gesetzlichen Grenzwerte
überschreitet, dürfen nicht zum Zweck
der Verdünnung mit Erzeugnissen
gleicher oder anderer Art gemischt
werden, die zur Tierfütterung bestimmt
sind (Richtlinie 2002/32/EG).
Gemäß der FEDIOL dürfen
Destillate aus der chemischen
Raffination nicht zur Verfütterung
verwendet werden. Fetthaltige
Erzeugnisse, die durch
diskontinuierliche Raffination
gewonnen werden, bei der die
physikalischen und chemischen
Raffinationsschritte mit derselben
Ausrüstung kombiniert durchgeführt
werden, können zur Verfütterung
verwendet werden, sofern
analytisch nachgewiesen wird, dass
die Grenzwerte für Dioxin- und
Pestizidrückstände eingehalten
werden.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der
Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln
pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg
(WHO-PCDD/F-TEQ) und der
Gesamtgehalt an Dioxin und
dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg
(WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt.
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu kaufen, welche die
Spezifikationen der FEDIOL
erfüllen, die im Verhaltenskodex zu
den Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination der FEDIOL genannt
sind.
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex
zu den Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die Ölraffination
(Code of Practice on the purchase
conditions of fresh bleaching earth for
oil refining*) entwickelt, in dem ein
Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe von
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ)
als Obergrenze festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
C
gering
mittel
3
Bislang wurden keine
Pestizidrückstände in Palmöl
und Palmkernöl festgestellt.
KONTROLLMASSNAHMEN
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind
die Grenzwerte für Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen dieser
Verordnung wird die Verwendung eines
Transferfaktors für zugelassene
BEMERKUNGEN
Gemäß der FEDIOL dürfen
Destillate aus der chemischen
Raffination nicht zur Verfütterung
verwendet werden.
Siehe oben unter „Allgemein“.
102
dem MRL
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
Pestizide in verarbeiteten
Erzeugnissen gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt ist.
C
mittel
hoch
4
CCP
Manche der verbotenen
Pestizide können in der
Umwelt vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie
in rohem Palmöl oder
Palmkernöl vorliegen, ist
jedoch sehr gering; allerdings
reichern sie sich während der
Raffination in den Destillaten
an.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden
die Höchstgehalte einer Reihe von
Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
Siehe oben unter „Allgemein“.
Gemäß der FEDIOL dürfen
Destillate aus der chemischen
Raffination nicht zur Verfütterung
verwendet werden.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
103
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
Spaltung von Rohöl und raffiniertem Öl mit Wasser, Hitze und
4. Druck und anschließende fraktionierte Destillation zur Erzeugung
von reinen Fettsäuren*
GEFAHR
Dioxin aus Bleicherde
KAT.
C
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Bleicherde ist eine potenzielle
Quelle von Dioxinverunreinigungen
bei der Ölraffination. Die
Bleicherdedosierung bei der
Raffination beträgt jedoch lediglich
1 bis 3 %.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der
Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln
pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg
(WHO-PCDD/F-TEQ) und der
Gesamtgehalt an Dioxin und
dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt.
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Erzeugnisse, welche
die Anforderungen
nicht erfüllen, sollten
nicht als Futtermittel
verwendet werden.
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex
zu den Einkaufsbedingungen für frische
Bleicherde für die Ölraffination (Code of
Practice on the purchase conditions of
fresh bleaching earth for oil refining**)
entwickelt, in dem ein Höchstwert für
Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe
von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ)
als Obergrenze festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
Bislang wurden keine
Pestizidrückstände in Palmöl und
Palmkernöl festgestellt.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die
Grenzwerte für Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen dieser
Verordnung wird die Verwendung eines
Transferfaktors für zugelassene Pestizide
in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet,
sofern die Futtermittelsicherheit
sichergestellt ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
Manche der verbotenen Pestizide
können in der Umwelt vorhanden
sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass
sie in rohem Palm- oder
Palmkernöl vorliegen, ist jedoch
sehr gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die
Höchstgehalte einer Reihe von
Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
Verunreinigtes Wasser
B
Wasser wird im Spaltungsprozess
verwendet.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
104
** http://www.fediol.be/5/index2.php
105
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
A. Transport von Früchten und Palmkernen zur Ölmühle und
Lagerung von Palmkernen*
GEFAHR
Fremdkörper
KAT.
P
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Es können Fremdkörper wie z. B.
Steine aus schmutzigen Lkw und
Glasstückchen, tote Nager und Blätter
von Bäumen vorhanden sein.
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Die Laderäume der Transportmittel
müssen frei von Rückständen der zuvor
beförderten Ladung sein, bevor Früchte
geladen werden.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
106
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und
Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für
den Lebensmitteltransport
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
C
gering
hoch
3
PRP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
- Tankwagen, Kesselwagen
und Binnenschiffe
Der Transport von Ölen erfolgt in
ausschließlich für diesen Zweck
bestimmten Transportmitteln.
Verordnung (EG)
Nr. 852/2004 sieht den
Transport flüssiger
Lebensmittel in ausschließlich
für diesen Zweck bestimmten
Tankwagen, Kesselwagen
und Binnenschiffen vor.
Verhaltenskodex der FEDIOL
zum Transport von Fetten und
Ölen zur direkten
Verwendung in Lebensmitteln
in Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code of
working practice for bulk road
and tank container transport
of fats and oils for direct food
use*)
- Küstentanker
C
gering
hoch
3
C
gering
mittel
2
PRP
Für Küstentanker, die Öle und Fette
über kurze Seestrecken in der EU
befördern, gilt als Mindestanforderung,
dass die unmittelbar zuvor beförderten
Ladungen entweder aus Lebensmitteln
oder aus Erzeugnissen bestanden
haben, die in der EU-Liste der
zulässigen vorherigen Ladungen von
Richtlinie 96/3/EG aufgeführt sind.
Die zuvor beförderten
Ladungen sind mithilfe des
Leitfadens der FEDIOL zu
Transportmitteln und
Tankauskleidung bei zuvor
beförderten Ladungen
(Practical guide to previous
cargo(es) restrictions for
means of transport and tank
lining) zu prüfen.
Verhaltenskodex der FEDIOL
zum Massentransport von
Ölen und Fetten in die oder
innerhalb der Europäischen
Union (FEDIOL Code of
Practice for the transport in
bulk of oils and fats into or
within the European Union*)
Die zuvor beförderten
Ladungen sind mithilfe des
Leitfadens der FEDIOL zu
Transportmitteln und
Tankauskleidung bei zuvor
beförderten Ladungen
(Practical guide to previous
cargo(es) restrictions for
means of transport and tank
lining) zu prüfen.
Verhaltenskodex der FEDIOL
zum Massentransport von
Ölen und Fetten in die oder
Es sind
Sicherungsmaßnahmen zum
Ausschluss einer
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
- Tankwagen, Kesselwagen
und Binnenschiffe
In Reinigungsanlagen, in denen sowohl
Futtermittel- als auch
Chemikalienbehälter am selben Ort
gereinigt werden, besteht ein erhöhtes
Der Verhaltenskodex der
FEDIOL zum Transport von
Fetten und Ölen zur direkten
107
Risiko.
- Küstentanker
C
gering
mittel
2
Wenn das Küstenfahrzeug nicht
ausschließlich für den Lebensmitteloder Futtermitteltransport bestimmt ist,
besteht ein erhöhtes Risiko.
innerhalb der Europäischen
Union (FEDIOL Code of
Practice for the transport in
bulk of oils and fats into or
within the European Union*)
Verunreinigung der
lebensmittel- und
futtermitteltauglichen
Ladetanks und Ausrüstung
durch Dampf, Wasser und
Reinigungsmittel, die bei der
Reinigung von nicht
lebensmitteltauglichen
Ladetanks verwendet werden,
zu ergreifen.
Verwendung in Lebensmitteln
in Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code of
working practice for bulk road
and tank container transport
of fats and oils for direct food
use) beinhaltet bewährte
Praktiken zur Reinigung der
Tanks.
In den ausgewählten
Reinigungsanlagen muss ein
HACCP-System zur
Anwendung kommen. Vor
dem Verladen ist eine
unterzeichnete
Reinigungsbescheinigung zu
verlangen.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
108
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und
Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für
den Lebensmitteltransport (Fortsetzung)
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
- Tankwagen
C
gering
gering
1
- Kesselwagen, Tankleichter
und Küstenfahrzeuge
C
gering
hoch
3
PRP
Fremdkörper
P
gering
hoch
3
PRP
Verfälschung
C/P/B
gering
hoch
3
PRP
GEFAHR
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Für die Ausrüstung
verwendete Heiz- oder
Kühlmittel
Es werden Tanks aus rostfreiem Stahl
verwendet, die über ein
Doppelwandsystem (keine Schlangen)
mit Kühlwasser aus dem Motor erhitzt
werden.
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer verwendet.
Durch die relativ geringen
Erwärmungstemperaturen während des
Transports ist die Wahrscheinlichkeit
eines Eindringens von Wärmeträgern in
das Erzeugnis jedoch gering.
Verhaltenskodex der FEDIOL
zum Massentransport von
Ölen und Fetten in die oder
innerhalb der Europäischen
Union (FEDIOL Code of
Practice for the transport in
bulk of oils and fats into or
within the European Union*)
Heizschlangen in
Kesselwagen müssen aus
rostfreiem Stahl bestehen
(FEDIOL).
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind, muss
das Transportunternehmen,
welches das Öl transportiert
hat, bei Bedarf die
entsprechende
Dokumentation zu möglichen
Nettoverlusten und Analysen
zur Verfügung stellen.
Es sollte ein Qualitätsplan zur
Anwendung kommen, der das
Beladen von Tankwagen mit
raffinierten Ölen an einem
überdachten Ort vorsieht.
Verfälschungen können Schäden
verursachen.
Die verbindlichen
Mindestanforderungen des
Verhaltenskodexes der
FEDIOL zum Transport von
Fetten und Ölen zur direkten
109
Verwendung in Lebensmitteln
in Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code of
working practice for bulk road
and tank container transport
of fats and oils for direct food
use) sind einzuhalten.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
110
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
C. Nicht den EU-Normen für den Lebensmitteltransport
entsprechender Transport von zur Verfütterung bestimmten
tropischen und Samenölen sowie Folge- und Nebenerzeugnissen
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
C
gering
hoch
3
PRP
Tankwagen und Binnenschiffe wurden
möglicherweise für nicht lebensmitteloder futtermitteltaugliche Erzeugnisse
wie z. B. Petrochemikalien verwendet.
Tankwagen und
Binnenschiffe, die nicht
ausschließlich für den
Transport von Lebensmitteln
oder Futtermitteln bestimmt
sind, sollten ein geprüftes
Reinigungsverfahren
durchlaufen haben.
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
mittel
mittel
3
PRP
In Reinigungsanlagen, in denen sowohl
Futtermittel- als auch
Chemikalienbehälter am selben Ort
gereinigt werden, besteht ein erhöhtes
Risiko.
Die eingesetzten
Reinigungsmittel müssen
Futtermittel- oder
Lebensmittelqualität
aufweisen.
Der Verhaltenskodex der
FEDIOL zum Transport von
Fetten und Ölen zur direkten
Verwendung in Lebensmitteln
in Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code of
working practice for bulk road
and tank container transport
of fats and oils for direct food
use) beinhaltet bewährte
Praktiken zur Reinigung der
Tanks.
- Tankwagen
C
gering
gering
1
- Binnenschiffe
C
gering
hoch
3
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind, muss
das Transportunternehmen,
welches das Öl transportiert
hat, bei Bedarf die
Die Verwendung von heißem
Wasser oder Heizdampf wird
empfohlen.
GEFAHR
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Für eine defekte Ausrüstung
verwendete Heiz- oder
Kühlmittel
Tankwagen, in denen Schlangen zur
Wärmeübertragung verwendet werden,
sind verboten.
Die Tanks werden über ein
Doppelwandsystem mit Kühlwasser
aus dem Motor erhitzt.
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer verwendet.
Durch die relativ geringen
Erwärmungstemperaturen während des
Transports ist die Wahrscheinlichkeit
111
Fremdkörper
Verfälschung mit Mineralöl
P
gering
mittel
2
gering
hoch
3
PRP
eines Eindringens von Wärmeträgern in
das Erzeugnis jedoch gering.
entsprechende
Dokumentation zu möglichen
Nettoverlusten und Analysen
zur Verfügung stellen.
Die Verfälschung mit Mineralöl stellt
beim Transport von Ölen in den
Herkunftsländern noch immer ein
Problem dar. Seit Oktober 1999
wurden die Kontrollen verstärkt, sodass
sich die Wahrscheinlichkeit einer
Verfälschung verringert hat.
Verfälschungen sind zu
vermeiden.
112
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
D. Lagerung
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Verunreinigung durch
unzureichende Trennung
(Verunreinigung durch zuvor
beförderte Ladungen,
unzulässige Verbindungen)
C
gering
hoch
3
PRP
Diese Risikoeinstufung betrifft
Terminals, in denen sowohl
Chemikalien als auch pflanzliche Öle
gelagert werden. Das Risiko ist
geringer, wenn die EU-Liste der
zulässigen vorherigen Ladungen
während des Seetransports bei der
Lagerung pflanzlicher Öle durch das
Tankterminal eingehalten wird. Das
geringste Risiko besteht, wenn die
pflanzlichen Öle in Tanks gelagert
werden, die ausschließlich für die
Lagerung von Lebensmitteln
bestimmt sind.
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
gering
hoch
3
PRP
Diese Risikoeinstufung betrifft
Terminals, in denen sowohl
Chemikalien als auch pflanzliche Öle
gelagert werden. Hier werden
möglicherweise Reinigungsmittel
verwendet, die nicht zur Verwendung
in der Lebensmittelindustrie geeignet
sind. In Tankterminals in der EU, die
den HACCP-Grundsätzen
entsprechen und in denen pflanzliche
Öle und Chemikalien getrennt
gelagert werden, ist die
Wahrscheinlichkeit einer Verwendung
der falschen Reinigungsmittel sehr
gering.
Die Reinigungsmittel müssen
zur Verwendung in der
Lebensmittelindustrie
geeignet sein.
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Wärmeträger
C
gering
hoch
3
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer
verwendet. Durch die relativ geringen
Erwärmungstemperaturen während
der Lagerung ist die
Wahrscheinlichkeit eines Eindringens
von Wärmeträgern in das Erzeugnis
jedoch gering.
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind, muss
der Lagerbetrieb bei Bedarf
die entsprechende
Dokumentation zu
Nettoverlusten und Analysen
zur Verfügung stellen.
GEFAHR
Terminals in der EU, in denen
Öle und Fette für den
menschlichen Verzehr
gelagert werden, müssen ein
HACCP-System anwenden
(Verordnung (EG) Nr.
852/2004).
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Lagerbetriebe müssen
mindestens die EUVorschriften bezüglich zuvor
beförderter Ladungen
befolgen, die im Rahmen von
Richtlinie 96/3/EG für den
Seetransport festgelegt
wurden.
Die Verwendung von Wasser
und Heizdampf wird
empfohlen.
113
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen
E. Transport in Hochseeschiffen
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
C
mittel
mittel
3
PRP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Transportverunreinigung
- Verunreinigung durch zuvor
beförderte Ladungen in Tanks
oder Leitungen
Für Hochseeschiffe, die Öle und
Fette für den menschlichen Verzehr
in die EU befördern, gilt als
Mindestanforderung, dass die
unmittelbar zuvor beförderten
Ladungen entweder aus
Lebensmitteln oder aus
Erzeugnissen bestanden haben, die
in der EU-Liste der zulässigen
vorherigen Ladungen von Richtlinie
96/3/EG aufgeführt sind.
Richtlinie 96/3/EG
(Ausnahmeregelung bezüglich
Verordnung (EG) Nr. 852/2004)
sieht eine Prüfung zuvor beförderter
Ladungen vor.
Durch die Verträge der FOSFA wird
der Verkäufer beim Seetransport
von Ölen und Fetten dazu
verpflichtet, den Käufer darüber zu
informieren, woraus die drei zuvor
beförderten Ladungen bestanden
haben.
Vor dem Verladen müssen
von der FOSFA anerkannte
Aufsichtspersonen prüfen, ob
die Tanks ausreichend
gereinigt wurden. Vor dem
Entladen müssen von der
FOSFA anerkannte
Aufsichtspersonen das
Schiffstagebuch auf die
Einhaltung der Liste der
zulässigen vorherigen
Ladungen hin prüfen.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und
Fetten in die oder innerhalb der
Europäischen Union (FEDIOL Code
of Practice for the transport in bulk
of oils and fats into or within the
European Union*)
Der Seetransport von Ölen und
Fetten für die Verfütterung ist nicht
durch die EU geregelt.
Es sind ausschließlich für
diesen Zweck bestimmte
Leitungen zum Be- und
Entladen zu verwenden.
- Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
gering
hoch
3
PRP
Für gewöhnlich orientieren sich die
geschäftlichen Aktivitäten in der
Seefahrt an bewährten Praktiken.
Das Schiffstagebuch ist zu
prüfen.
Für die Ausrüstung
verwendete Wärmeträger
C
gering
hoch
3
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer
verwendet. Durch die relativ
geringen Erwärmungstemperaturen
während des Transports ist die
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind, muss
das Transportunternehmen,
welches das Öl transportiert
hat, bei Bedarf die
Die Verwendung von Wasser
und Heizdampf wird
empfohlen.
114
Hydrauliköle aus tragbaren
Pumpen
C
gering
hoch
3
PRP
Wahrscheinlichkeit eines
Eindringens von Wärmeträgern in
das Erzeugnis jedoch gering.
entsprechende
Dokumentation zu möglichen
Nettoverlusten und Analysen
zur Verfügung stellen.
Hydrauliköle aus tragbaren Pumpen
können toxisch sein.
Bei der Verwendung tragbarer
Pumpen ist der
Hydraulikmotor klar von der
Pumpe zu trennen.
Anderenfalls müssen
Hydrauliköle in
Lebensmittelqualität
verwendet werden.
Hydraulikmotoren, die direkt
mit der Pumpe verbunden
sind, ermöglichen im Falle
von Dichtungsausfällen das
unerwünschte Eindringen von
Hydrauliköl in das pflanzliche
Öl.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
115
Ablaufdiagramm zur Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
zur Verfütterung in der EU
116
FUTTERMITTEL
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
1. Anbau von Kokosnüssen*
GEFAHR
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
KAT.
C
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Die Länder, die Kokosöl
exportieren (Philippinen,
Indonesien und andere),
arbeiten mit Positivlisten zur
Verwendung von Pestiziden
während des Anbaus, die
hinsichtlich mancher Stoffe
möglicherweise nicht mit den
europäischen
Rechtsvorschriften zu
Pestizidrückständen
übereinstimmen. Bislang
wurden keine
Pestizidrückstände in Kokosöl
festgestellt.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Verordnung (EG)
Nr. 396/2005 untersagt das
Inverkehrbringen von
Erzeugnissen, die nicht den in
den Anhängen genannten
MRLs entsprechen.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
117
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
2. Trocknung der Kopra bei der Primärproduktion*
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Durch die Trocknung
hervorgerufene
Kontaminanten
- PAK
C
Auf Plantagen wird Kopra am
offenen Feuer getrocknet,
wodurch sie dem Risiko einer
PAK-Verunreinigung
ausgesetzt ist.
- Dioxin
C
Auf Plantagen wird Kopra am
offenen Feuer getrocknet,
wodurch sie dem Risiko einer
Dioxinverunreinigung
ausgesetzt ist.
- Mineralöl
C
Kopra, die auf Straßen
getrocknet wird, kann durch
ausgetretenes Mineralöl
verunreinigt werden.
Durch Sonnentrocknung oder indirekte
Trocknung mit Wärmeaustauschern
(d. h. Vermeidung einer Verunreinigung
der Kopra durch Abgase) kann man
einer PAK-Verunreinigung vorbeugen.
Der JECFA (Gemeinsamer FAO/WHOSachverständigenausschuss für
Lebensmittelzusatzstoffe) empfiehlt,
direktes durch indirektes Räuchern zu
ersetzen. Bei der direkten Erhitzung ist
es gemäß guter Herstellungspraxis für
den Räucherprozess empfehlenswert,
keine Abfallprodukte als Brennstoff für
die Direkttrocknung und Laubholz statt
Nadelholz zu verwenden. Temperatur
und Zeit sollten kontrolliert werden, um
eine PAK-Bildung zu vermeiden. Die
Ausrüstung ist sauber und instand zu
halten.
Verhaltenskodex zur
Vermeidung und Reduzierung
von Verunreinigungen durch
Dioxin und dioxinähnliche
PCB in Lebensmitteln und
Futtermitteln (Kodex
CAC/RCP 62-2006)
Abfallprodukte dürfen nicht als
Brennstoff für die direkte Erhitzung
verwendet werden.
118
C
- Aflatoxine
Bei unzureichender
Trocknung der Kopra können
sich Aflatoxine bilden.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurde der Grenzwert für
Aflatoxin B1 in Kopra und
Folgeerzeugnissen auf
0,02 mg/kg festgelegt (auf
Basis eines Erzeugnisses mit
einem Feuchtigkeitsgehalt
von 12 %).
Die FEDIOL befürwortet eine Sonnenoder (vorzugsweise) indirekte
Trocknung der Kopra, bis deren
Feuchtigkeitsgehalt max. 6 % beträgt.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
119
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
3. Pressung von Kopra*
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Durch Richtlinie 88/344/EWG
wurden Reinheitskriterien für
die Verwendung von Hexan
bei der
Lebensmittelerzeugung
festgelegt.
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Toxische Verbindungen auf
Hexanbasis
C
In manchen Kokosölmühlen
wird Hexan als
Extraktionslösungsmittel für
Rohöl verwendet. In der
Industrie verwendetes Hexan
kann toxische Verbindungen
beinhalten.
Bei der Ölextraktion
verwendetes Hexan muss
Lebensmittelqualität
aufweisen.
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Hydrauliköle oder
Schmierstoffe
C
Hydrauliköle und
Schmierstoffe können
toxische Verbindungen
beinhalten.
Eine Verunreinigung des
Erzeugnisses durch nicht
lebensmitteltaugliche
Hydrauliköle oder
Schmierstoffe ist unbedingt zu
vermeiden, z. B. durch
Aufzeichnung der
verwendeten Mengen.
Das Risiko einer
Verunreinigung des
Erzeugnisses durch
Hydrauliköle und
Schmierstoffe in
Lebensmittelqualität sollte
minimiert werden.
Fremdkörper
P
Es können Fremdkörper
vorhanden sein.
Ein System zur Entfernung
aller Fremdstoffe sollte zur
Anwendung kommen.
Wiederverwendung von
verunreinigtem Fett aus
Fettabscheidern zur
Abwasserreinigung
C
Abwässer können chemisch
verunreinigt sein.
Fett aus Fettabscheidern zur
Abwasserreinigung muss für
Zwecke außerhalb der
Lebensmittel- und der
Futtermittelkette verwendet
werden, es sei denn, es
handelt sich um
BrauchwasserFettabscheider, die
ausschließlich für diesen
Zweck bestimmt sind.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
120
121
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
3.1. Gewinnung von rohem Kokosöl*
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
BEGRÜNDUNG
PAK
C
Die PAK reichern sich während der Pressung
der Kopra im rohen Kokosöl an.
Dioxin
C
Eine potenzielle Quelle von
Dioxinverunreinigungen ist die
Direkttrocknung der Kopra.
Mineralöle
C
Kopra, die auf Straßen getrocknet wird, kann
durch ausgetretenes Dieselöl verunreinigt
werden, das sich während der Ölpressung im
Rohöl anreichert.
Aflatoxine
C
Wird unsachgemäß getrocknete Kopra
mehrere Tage lang gelagert, so kann sich
Aflatoxin bilden. Regen während Lagerung
und Transport beschleunigen die
Aflatoxinbildung. Manche reichern sich
während der Pressung der Kopra im rohen
Kokosöl an.
Rückstände von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
Bislang wurden keine Pestizidrückstände in
rohem Kokosöl festgestellt.
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Die FOSFA sieht eine optionale
Ausgleichsregelung betreffend
einen BaP-Gehalt über 50 μg/kg
in rohem Kokosöl vor.
Der niederländische GMPStandard sieht einen
Grenzwert für den
Kohlenwasserstoffgehalt
(C10 bis C40) in Ölen und
Fetten von 400 mg/kg vor.
Verordnung (EG) Nr. 396/2005
untersagt das Inverkehrbringen
von Erzeugnissen, die nicht den
in den Anhängen genannten
MRLs entsprechen.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
122
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
4. Raffination
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
Für die Ausrüstung
verwendete
Hydrauliköle oder
Schmierstoffe
C
gering
hoch
3
PRP
Hydrauliköle und Schmierstoffe
können toxische Verbindungen
beinhalten.
Das Präventivprogramm sollte
sicherstellen, dass eine Verunreinigung
des Erzeugnisses durch nicht
lebensmitteltaugliche Hydrauliköle und
Schmierstoffe vermieden und die
Verunreinigung des Erzeugnisses durch
Hydrauliköle und Schmierstoffe in
Lebensmittelqualität minimiert wird. Das
Präventivprogramm kann eine
Aufzeichnung der verwendeten Mengen
beinhalten.
Reinigungsmittel und
DampfkesselChemikalien
C
mittel
mittel
3
PRP
Reinigungsmittel und Dampf
(unter Verwendung von
Dampfkessel-Chemikalien)
können mit dem Erzeugnis in
Kontakt kommen.
Im Produktionssystem verwendete
Reinigungsmittel sollten ausgespült
werden. Die Reinigungsmittel und
Dampfkessel-Chemikalien müssen zur
Verwendung in der Lebensmittelindustrie
geeignet sein.
Wassergüte
C
gering
hoch
3
PRP
Wasser wird im
Raffinationsprozess verwendet.
Es ist Trinkwasser zu verwenden.
Verarbeitungshilfsstoffe
(alkalische Lösung,
Säuren)
C
mittel
mittel
3
PRP
Verarbeitungshilfsstoffe kommen
mit dem Erzeugnis in Kontakt.
Verarbeitungshilfsstoffe, die direkt mit dem
Öl in Kontakt kommen, müssen für die
Verwendung in Lebensmitteln vorgesehen
sein oder Lebensmittelqualität aufweisen.
Fremdstoffe
P
mittel
mittel
3
PRP
Es können Fremdstoffe
vorhanden sein.
Vor dem Verladen ist eine Filtration
durchzuführen.
Für die Ausrüstung
verwendete
Wärmeträger
C
mittel
hoch
4
CCP
Wärmeträger werden in
Betrieben, die nicht Mitglieder
der FEDIOL sind,
möglicherweise noch immer
verwendet.
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Gemäß dem Verhaltenskodex der
FEDIOL zur Erhitzung von
Speiseölen während der
Verarbeitung (Code of Practice on
the Heating of Edible Oils during
Processing*) ist die Verwendung
von Wärmeträgern unzulässig.
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Der niederländische
GMP-Standard sieht
einen Grenzwert für den
Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C40) in
Ölen und Fetten von
400 mg/kg und in
Fettsäuren (/Destillaten)
von 3.000 mg/kg vor.
Es ist heißes Wasser oder Heizdampf zu
verwenden. Anderenfalls sollte durch eine
Kontrollmaßnahme sichergestellt werden,
dass eine Verunreinigung des
Erzeugnisses durch die Wärmeträger
ausgeschlossen ist.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
123
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
4.1 Gewinnung von raffiniertem Kokosöl
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
PAK
C
hoch
mittel
4
CCP
Rohes Kokosöl kann infolge einer
schlechten Trocknungspraxis stark
durch PAK verunreinigt sein.
In Verordnung (EG) Nr. 1881/2006
wurde der Grenzwert für BaP in Ölen
und Fetten für den direkten
menschlichen Verzehr oder die
Verwendung als Lebensmittelzutat auf
2,0 μg/kg festgelegt.
Die Menge der zugesetzten
Aktivkohle und die Intensität
des Desodorierungsprozesses müssen
ausreichen, um sowohl
schwere als auch leichte PAK
zu entfernen.
Dioxin aus Bleicherde
C
gering
hoch
3
PRP
Bleicherde ist eine potenzielle
Quelle von Dioxinverunreinigungen
bei der Ölraffination. Die
Bleicherdedosierung bei der
Raffination beträgt jedoch lediglich 1
bis 3 %.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der
Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln
pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg
(WHO-PCDD/F-TEQ) und der
Gesamtgehalt an Dioxin und
dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg
(WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt.
Es ist frische Bleicherde von
Zulieferern zu kaufen, welche
die Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im
Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die
Ölraffination der FEDIOL
genannt sind.
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex
zu den Einkaufsbedingungen für
frische Bleicherde für die Ölraffination
(Code of Practice on the purchase
conditions of fresh bleaching earth for
oil refining*) entwickelt, in dem ein
Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe von
1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ)
als Obergrenze festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Bislang wurden keine
Pestizidrückstände in Kokosöl
festgestellt.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind
die Grenzwerte für Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen dieser
Verordnung wird die Verwendung eines
Transferfaktors für zugelassene
Pestizide in verarbeiteten
Erzeugnissen gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
sehr gering
hoch
2
Manche der verbotenen Pestizide
können in der Umwelt vorhanden
sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass
sie in rohem Kokosöl vorliegen, ist
jedoch sehr gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden
die Höchstgehalte einer Reihe von
Pestizidrückständen in Futtermitteln
festgelegt.
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
124
C
hoch
Aflatoxine
hoch
4
CCP
Rohes Kokosöl kann durch Spuren
von Aflatoxin verunreinigt sein.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der
Grenzwert für Aflatoxin B1 in Kopra
und Folgeerzeugnissen auf 0,02 mg/kg
festgelegt (auf Basis eines
Erzeugnisses mit einem
Feuchtigkeitsgehalt von 12 %).
Die Aflatoxinentfernung im
Raffinationsprozess ist zu
überprüfen.
Die Aflatoxine
verschwinden unter
normalen Raffinationsbedingungen.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
125
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
4.2
Physikalische Raffination: Gewinnung von
Kokosdestillationsfettsäuren
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
Allgemein
C
gering
hoch
3
PRP
PAK
C
hoch
mittel
4
CCP
Leichte PAK reichern sich während der
Desodorierung in der
Destillationsfettsäure an. Wenn
Aktivkohle zugefügt wurde, werden
schwere PAK entfernt.
Dioxin aus Bleicherde
C
gering
hoch
3
PRP
Bleicherde ist eine potenzielle Quelle
von Dioxinverunreinigungen bei der
Ölraffination. Die Bleicherdedosierung
bei der Raffination beträgt jedoch
lediglich 1 bis 3 %.
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN
Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind
und einen Gehalt an unerwünschten Stoffen
aufweisen, der die gesetzlichen Grenzwerte
überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der
Verdünnung mit Erzeugnissen gleicher oder
anderer Art gemischt werden, die zur Tierfütterung
bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG).
C
gering
mittel
2
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
gering
hoch
3
PRP
BEMERKUNGEN
Eine absichtliche
Beimischung von
Kokosdestillaten ist zu
vermeiden.
Erzeugnisse, welche
die Anforderungen nicht
erfüllen, sollten nicht als
Futtermittel verwendet
werden.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der
Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen
Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und
der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen
PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ)
begrenzt.
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die
Ölraffination (Code of Practice on the purchase
conditions of fresh bleaching earth for oil refining*)
entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und
dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
KONTROLLMASSNAHMEN
Bislang wurden keine
Pestizidrückstände in rohem Kokosöl
festgestellt.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die
Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im
Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung
eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in
verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt ist.
Manche der verbotenen Pestizide
können in der Umwelt vorhanden sein.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in
rohem Kokosöl vorliegen, ist jedoch
sehr gering; allerdings reichern sie sich
während der physikalischen Raffination
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die
Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen
in Futtermitteln festgelegt.
Es ist frische Bleicherde
von Zulieferern zu
kaufen, welche die
Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im
Verhaltenskodex zu
den Einkaufsbedingungen für frische
Bleicherde für die
Ölraffination der
FEDIOL genannt sind.
Erzeugnisse, welche
die Anforderungen nicht
erfüllen, sollten nicht als
Futtermittel verwendet
werden.
126
in den Destillationsfettsäuren an.
Aflatoxine
C
mittel
hoch
3
CCP
Aflatoxin reichert sich während der
Desodorierung an.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Grenzwert
für Aflatoxin B1 in Kopra und Folgeerzeugnissen
auf 0,02 mg/kg festgelegt (auf Basis eines
Erzeugnisses mit einem Feuchtigkeitsgehalt von
12 %).
Erzeugnisse, welche
die Anforderungen nicht
erfüllen, sollten nicht als
Futtermittel verwendet
werden.
Aflatoxine sind
wasserlöslich.
Während der
physikalischen
Raffination können
sie mit dem
Kondensationswasser abgetrennt
werden.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
127
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
4.3.
Chemische Raffination: Gewinnung von (Salzen von)
Kokosfettsäuren ohne Destillate
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLI
CHKEIT
SCHWEREGRA
D
RISIKOKLA
SSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
PAK
C
hoch
mittel
4
CCP
Während der chemischen
Raffination sollte der PAKGehalt der Fettsäuren ähnlich
sein wie der des rohen
Kokosöls.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden
oder Rodentiziden über
dem MRL
C
gering
mittel
2
Bislang wurden keine
Pestizidrückstände in rohem
Kokosöl festgestellt.
In Verordnung (EG)
Nr. 396/2005 sind die
Grenzwerte für
Pestizidrückstände
niedergelegt. Im Rahmen
dieser Verordnung wird die
Verwendung eines
Transferfaktors für
zugelassene Pestizide in
verarbeiteten Erzeugnissen
gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit
sichergestellt ist.
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
sehr gering
hoch
2
Manche der verbotenen
Pestizide können in der
Umwelt vorhanden sein. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie
in rohem Kokosöl vorliegen,
ist jedoch sehr gering.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurden die Höchstgehalte
einer Reihe von
Pestizidrückständen in
Futtermitteln festgelegt.
Aflatoxine
C
mittel
hoch
4
Aflatoxine sind wasserlöslich.
Während der chemischen
Raffination sollten sie in den
Seifenstock überführt werden
und können in den Fettsäuren
verbleiben.
Durch Richtlinie 2002/32/EG
wurde der Grenzwert für
Aflatoxin B1 in Kopra und
Folgeerzeugnissen auf
0,02 mg/kg festgelegt (auf
Basis eines Erzeugnisses mit
einem Feuchtigkeitsgehalt
von 12 %).
GEFAHR
CCP
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Erzeugnisse, welche die
Anforderungen nicht erfüllen,
sollten nicht als Futtermittel
verwendet werden.
Erzeugnisse, welche die
Anforderungen nicht erfüllen,
sollten nicht als Futtermittel
verwendet werden.
Es ist nicht klar, ob Aflatoxine
in den Fettsäuren verbleiben
oder mit dem Abwasser
verschwinden.
128
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
4.4 Chemische Raffination: Gewinnung von Kokosdestillaten
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
Allgemein
C
mittel
hoch
4
CCP
PAK
C
hoch
mittel
4
CCP
Leichte PAK reichern sich während der
Desodorierung in der
Destillationsfettsäure an. Wenn
Aktivkohle zugefügt wurde, werden
schwere PAK entfernt.
Dioxin aus Bleicherde
C
mittel
hoch
4
CCP
Bleicherde ist eine potenzielle Quelle
von Dioxinverunreinigungen bei der
Ölraffination. Während der chemischen
Raffination reichern sich Dioxine in den
Destillaten an.
Pestizidrückstände über
dem MRL, d. h. Rückstände
von Herbiziden, Insektiziden,
Fungiziden oder
Rodentiziden über dem MRL
C
gering
mittel
3
Pestizidrückstände wie in
Richtlinie 2002/32/EG über
unerwünschte Stoffe in der
Tierernährung
C
mittel
hoch
4
Aflatoxine
C
sehr gering
hoch
2
CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind und einen Gehalt
an unerwünschten Stoffen aufweisen, der die gesetzlichen
Grenzwerte überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der Verdünnung
mit Erzeugnissen gleicher oder anderer Art gemischt werden, die
zur Tierfütterung bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG).
BEMERKUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der
chemischen Raffination nicht zur Verfütterung
verwendet werden. Fetthaltige Erzeugnisse,
die durch diskontinuierliche Raffination
gewonnen werden, bei der die physikalischen
und chemischen Raffinationsschritte mit
derselben Ausrüstung kombiniert
durchgeführt werden, können zur
Verfütterung verwendet werden, sofern
analytisch nachgewiesen wird, dass die
Grenzwerte für Dioxin- und
Pestizidrückstände eingehalten werden.
Erzeugnisse, welche die Anforderungen nicht
erfüllen, sollten nicht als Futtermittel
verwendet werden.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von
Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHOPCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen
PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt.
Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den
Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination
(Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching
earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin
und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/FPCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist.
Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu
kaufen, welche die Spezifikationen der
FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu
den Einkaufsbedingungen für frische
Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL
genannt sind.
Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der
chemischen Raffination nicht zur Verfütterung
verwendet werden.
Bislang wurden keine
Pestizidrückstände in rohem Kokosöl
festgestellt.
In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für
Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung
wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene
Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die
Futtermittelsicherheit sichergestellt ist.
Siehe oben unter „Allgemein“.
Manche der verbotenen Pestizide
können in der Umwelt vorhanden sein.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in
rohem Kokosöl vorliegen, ist jedoch
sehr gering; allerdings reichern sie sich
während der Raffination in den
Destillaten an.
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe
von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt.
Siehe oben unter „Allgemein“.
Aflatoxine sind wasserlöslich. Während
der chemischen Raffination
verschwinden die Aflatoxine mit dem
Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Grenzwert für Aflatoxin B1
in Kopra und Folgeerzeugnissen auf 0,02 mg/kg festgelegt (auf
Basis eines Erzeugnisses mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 12 %).
Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der
chemischen Raffination nicht zur Verfütterung
verwendet werden.
129
Seifenstock.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
130
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
A. Lagerung der Kopra und Transport der Kopra zur Ölmühle*
GEFAHR
Aflatoxine
KAT.
C
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
Wird unsachgemäß getrocknete Kopra
mehrere Tage lang gelagert, so kann sich
Aflatoxin bilden.
Regen während Lagerung und Transport
beschleunigen die Aflatoxinbildung.
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Lagerbetriebe und
Transportunternehmen
müssen die Kopra vor Regen
und Meerwasser schützen.
Während der Lagerung ist für
Belüftung zu sorgen.
Wenn die Kopra direkt nach
der Ernte verarbeitet wird, ist
das Risiko einer
Aflatoxinbildung gering.
Fremdkörper
P
Fremdkörper wie Steine aus schmutzigen
Lkw und Glasstückchen, tote Nager und
Blätter von Bäumen können vorhanden
sein.
An die Ölmühlen gelieferte
Kopra muss inspiziert und
Fremdkörper müssen entfernt
werden.
* Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse.
131
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und
Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für
den Lebensmitteltransport
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
C
gering
hoch
3
PRP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Verunreinigung durch die zuvor
beförderte Ladung
- Tankwagen, Kesselwagen und
Binnenschiffe
Der Transport von Ölen erfolgt in
ausschließlich für diesen Zweck
bestimmten Transportmitteln.
Verordnung (EG) Nr. 852/2004 sieht
den Transport flüssiger Lebensmittel in
ausschließlich für diesen Zweck
bestimmten Tankwagen, Kesselwagen
und Binnenschiffen vor.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Transport von Fetten und Ölen zur
direkten Verwendung in Lebensmitteln
in Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code of working
practice for bulk road and tank
container transport of fats and oils for
direct food use*)
- Küstentanker
C
gering
hoch
3
C
gering
mittel
2
PRP
Für Küstentanker, die Öle und Fette
über kurze Seestrecken in der EU
befördern, gilt als
Mindestanforderung, dass die
unmittelbar zuvor beförderten
Ladungen entweder aus
Lebensmitteln oder aus
Erzeugnissen bestanden haben, die
in der EU-Liste der zulässigen
vorherigen Ladungen von Richtlinie
96/3/EG aufgeführt sind.
Die zuvor beförderten
Ladungen sind mithilfe des
Leitfadens der FEDIOL zu
Transportmitteln und
Tankauskleidung bei zuvor
beförderten Ladungen
(Practical guide to previous
cargo(es) restrictions for
means of transport and tank
lining) zu prüfen.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und Fetten
in die oder innerhalb der Europäischen
Union (FEDIOL Code of Practice for
the transport in bulk of oils and fats into
or within the European Union*)
Die zuvor beförderten
Ladungen sind mithilfe des
Leitfadens der FEDIOL zu
Transportmitteln und
Tankauskleidung bei zuvor
beförderten Ladungen
(Practical guide to previous
cargo(es) restrictions for
means of transport and tank
lining) zu prüfen.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und Fetten
in die oder innerhalb der Europäischen
Union (FEDIOL Code of Practice for
Es sind
Sicherungsmaßnahmen zum
Ausschluss einer
Verunreinigung der
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
- Tankwagen, Kesselwagen und
Binnenschiffe
In Reinigungsanlagen, in denen
sowohl Futtermittel- als auch
Chemikalienbehälter am selben Ort
gereinigt werden, besteht ein
erhöhtes Risiko.
Der Verhaltenskodex der
FEDIOL zum Transport von
Fetten und Ölen zur direkten
Verwendung in Lebensmitteln
132
the transport in bulk of oils and fats into
or within the European Union*)
- Küstentanker
C
gering
mittel
2
Wenn das Küstenfahrzeug nicht
ausschließlich für den Lebensmitteloder Futtermitteltransport bestimmt
ist, besteht ein erhöhtes Risiko.
lebensmittel- und
futtermitteltauglichen
Ladetanks und Ausrüstung
durch Dampf, Wasser und
Reinigungsmittel, die bei der
Reinigung von nicht
lebensmitteltauglichen
Ladetanks verwendet werden,
zu ergreifen.
in Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code of
working practice for bulk road
and tank container transport
of fats and oils for direct food
use) beinhaltet bewährte
Praktiken zur Reinigung der
Tanks.
In den ausgewählten
Reinigungsanlagen muss ein
HACCP-System zur
Anwendung kommen. Vor
dem Verladen ist eine
unterzeichnete
Reinigungsbescheinigung zu
verlangen.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
133
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und
Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für
den Lebensmitteltransport (Fortsetzung)
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
- Tankwagen
C
gering
gering
1
- Kesselwagen, Tankleichter
und Küstenfahrzeuge
C
gering
hoch
3
PRP
Fremdkörper
P
gering
hoch
3
PRP
Verfälschung
C/P/B
gering
hoch
3
PRP
GEFAHR
PRP ODER
CCP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Für die Ausrüstung
verwendete Heiz- oder
Kühlmittel
Es werden Tanks aus rostfreiem
Stahl verwendet, die über ein
Doppelwandsystem (keine
Schlangen) mit Kühlwasser aus
dem Motor erhitzt werden.
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer
verwendet. Durch die relativ
geringen Erwärmungstemperaturen
während des Transports ist die
Wahrscheinlichkeit eines
Eindringens von Wärmeträgern in
das Erzeugnis jedoch gering.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und Fetten
in die oder innerhalb der Europäischen
Union (FEDIOL Code of Practice for
the transport in bulk of oils and fats into
or within the European Union*)
Heizschlangen in Kesselwagen
müssen aus rostfreiem Stahl
bestehen (FEDIOL).
Wenn Wärmeträger verwendet
worden sind, muss das
Transportunternehmen, welches das
Öl transportiert hat, bei Bedarf die
entsprechende Dokumentation zu
möglichen Nettoverlusten und
Analysen zur Verfügung stellen.
Es sollte ein Qualitätsplan zur
Anwendung kommen, der das
Beladen von Tankwagen mit
raffinierten Ölen an einem
überdachten Ort vorsieht.
Verfälschungen können Schäden
verursachen.
Die verbindlichen
Mindestanforderungen des
Verhaltenskodexes der FEDIOL zum
Transport von Fetten und Ölen zur
direkten Verwendung in
Lebensmitteln in Straßentankwagen
und Tankcontainern (Code of
working practice for bulk road and
tank container transport of fats and
oils for direct food use) sind
134
einzuhalten.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
135
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
C. Nicht den EU-Normen für den Lebensmitteltransport
entsprechender Transport von zur Verfütterung bestimmten
tropischen und Samenölen sowie Folge- und Nebenerzeugnissen
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
Verunreinigung durch die
zuvor beförderte Ladung
C
gering
hoch
3
PRP
Tankwagen und Binnenschiffe wurden
möglicherweise für nicht lebensmittel- oder
futtermitteltaugliche Erzeugnisse wie z. B.
Petrochemikalien verwendet.
Tankwagen und
Binnenschiffe, die nicht
ausschließlich für den
Transport von Lebensmitteln
oder Futtermitteln bestimmt
sind, sollten ein geprüftes
Reinigungsverfahren
durchlaufen haben.
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
mittel
mittel
3
PRP
In Reinigungsanlagen, in denen sowohl
Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter
am selben Ort gereinigt werden, besteht ein
erhöhtes Risiko.
Die eingesetzten
Reinigungsmittel müssen
Futtermittel- oder
Lebensmittelqualität
aufweisen.
Der Verhaltenskodex der
FEDIOL zum Transport von
Fetten und Ölen zur direkten
Verwendung in Lebensmitteln
in Straßentankwagen und
Tankcontainern (Code of
working practice for bulk road
and tank container transport
of fats and oils for direct food
use) beinhaltet bewährte
Praktiken zur Reinigung der
Tanks.
- Tankwagen
C
gering
gering
1
- Binnenschiffe
C
gering
hoch
3
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind, muss
das Transportunternehmen,
Die Verwendung von heißem
Wasser oder Heizdampf wird
empfohlen.
GEFAHR
BEGRÜNDUNG
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Für eine defekte Ausrüstung
verwendete Heiz- oder
Kühlmittel
Tankwagen, in denen Schlangen zur
Wärmeübertragung verwendet werden, sind
verboten.
Die Tanks werden über ein
Doppelwandsystem mit Kühlwasser aus dem
Motor erhitzt.
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer verwendet.
Durch die relativ geringen
136
Fremdkörper
Verfälschung mit Mineralöl
P
gering
mittel
2
gering
hoch
3
PRP
Erwärmungstemperaturen während des
Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines
Eindringens von Wärmeträgern in das
Erzeugnis jedoch gering.
welches das Öl transportiert
hat, bei Bedarf die
entsprechende
Dokumentation zu möglichen
Nettoverlusten und Analysen
zur Verfügung stellen.
Die Verfälschung mit Mineralöl stellt beim
Transport von Ölen in den Herkunftsländern
noch immer ein Problem dar. Seit
Oktober 1999 wurden die Kontrollen
verstärkt, sodass sich die Wahrscheinlichkeit
einer Verfälschung verringert hat.
Verfälschungen sind zu
vermeiden.
137
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
D. Lagerung
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS
UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER CCP
BEGRÜNDUNG
Verunreinigung durch
unzureichende Trennung
(Verunreinigung durch zuvor
beförderte Ladungen,
unzulässige Verbindungen)
C
gering
hoch
3
PRP
Diese Risikoeinstufung betrifft
Terminals, in denen sowohl
Chemikalien als auch pflanzliche Öle
gelagert werden. Das Risiko ist
geringer, wenn die EU-Liste der
zulässigen vorherigen Ladungen
während des Seetransports bei der
Lagerung pflanzlicher Öle durch das
Tankterminal eingehalten wird. Das
geringste Risiko besteht, wenn die
pflanzlichen Öle in Tanks gelagert
werden, die ausschließlich für die
Lagerung von Lebensmitteln
bestimmt sind.
Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
gering
hoch
3
PRP
Diese Risikoeinstufung betrifft
Terminals, in denen sowohl
Chemikalien als auch pflanzliche Öle
gelagert werden. Hier werden
möglicherweise Reinigungsmittel
verwendet, die nicht zur Verwendung
in der Lebensmittelindustrie geeignet
sind. In Tankterminals in der EU, die
den HACCP-Grundsätzen
entsprechen und in denen pflanzliche
Öle und Chemikalien getrennt
gelagert werden, ist die
Wahrscheinlichkeit einer Verwendung
der falschen Reinigungsmittel sehr
gering.
Die Reinigungsmittel müssen
zur Verwendung in der
Lebensmittelindustrie
geeignet sein.
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Wärmeträger
C
gering
hoch
3
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer
verwendet. Durch die relativ geringen
Erwärmungstemperaturen während
der Lagerung ist die
Wahrscheinlichkeit eines Eindringens
von Wärmeträgern in das Erzeugnis
jedoch gering.
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind, muss
der Lagerbetrieb bei Bedarf
die entsprechende
Dokumentation zu
Nettoverlusten und Analysen
zur Verfügung stellen.
GEFAHR
Terminals in der EU, in denen
Öle und Fette für den
menschlichen Verzehr
gelagert werden, müssen ein
HACCP-System anwenden
(Verordnung (EG) Nr.
852/2004).
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Lagerbetriebe müssen
mindestens die EUVorschriften bezüglich zuvor
beförderter Ladungen
befolgen, die im Rahmen von
Richtlinie 96/3/EG für den
Seetransport festgelegt
wurden.
Die Verwendung von Wasser
und Heizdampf wird
empfohlen.
138
Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen
E. Transport in Hochseeschiffen
GEFAHR
KAT.
WAHRSCHEINLICHKEIT
SCHWEREGRAD
RISIKOKLASSE
PRP ODER
CCP
C
mittel
mittel
3
PRP
BEGRÜNDUNG
RECHTSVORSCHRIFTEN,
BRANCHENSTANDARDS UND/ODER
VERTRAGSBEDINGUNGEN
KONTROLLMASSNAHMEN
BEMERKUNGEN
Transportverunreinigung
- Verunreinigung durch zuvor
beförderte Ladungen in Tanks
oder Leitungen
Für Hochseeschiffe, die Öle und Fette
für den menschlichen Verzehr in die
EU befördern, gilt als
Mindestanforderung, dass die
unmittelbar zuvor beförderten
Ladungen entweder aus Lebensmitteln
oder aus Erzeugnissen bestanden
haben, die in der EU-Liste der
zulässigen vorherigen Ladungen von
Richtlinie 96/3/EG aufgeführt sind.
Richtlinie 96/3/EG
(Ausnahmeregelung bezüglich
Verordnung (EG) Nr. 852/2004)
sieht eine Prüfung zuvor beförderter
Ladungen vor.
Durch die Verträge der FOSFA wird
der Verkäufer beim Seetransport
von Ölen und Fetten dazu
verpflichtet, den Käufer darüber zu
informieren, woraus die drei zuvor
beförderten Ladungen bestanden
haben.
Vor dem Verladen müssen
von der FOSFA anerkannte
Aufsichtspersonen prüfen, ob
die Tanks ausreichend
gereinigt wurden. Vor dem
Entladen müssen von der
FOSFA anerkannte
Aufsichtspersonen das
Schiffstagebuch auf die
Einhaltung der Liste der
zulässigen vorherigen
Ladungen hin prüfen.
Verhaltenskodex der FEDIOL zum
Massentransport von Ölen und
Fetten in die oder innerhalb der
Europäischen Union (FEDIOL Code
of Practice for the transport in bulk
of oils and fats into or within the
European Union*)
Es sind ausschließlich für
diesen Zweck bestimmte
Leitungen zum Be- und
Entladen zu verwenden.
- Verunreinigung durch
Reinigungsmittel
C
gering
hoch
3
PRP
Für gewöhnlich orientieren sich die
geschäftlichen Aktivitäten in der
Seefahrt an bewährten Praktiken.
Das Schiffstagebuch ist zu
prüfen.
Für eine defekte
Ausrüstung verwendete
Wärmeträger
C
gering
hoch
3
PRP
Toxische Wärmeträger werden
möglicherweise noch immer
verwendet. Durch die relativ geringen
Erwärmungstemperaturen während
des Transports ist die
Wahrscheinlichkeit eines Eindringens
von Wärmeträgern in das Erzeugnis
jedoch gering.
Wenn Wärmeträger
verwendet worden sind, muss
das Transportunternehmen,
welches das Öl transportiert
hat, bei Bedarf die
entsprechende
Dokumentation zu möglichen
Nettoverlusten und Analysen
zur Verfügung stellen.
Die Verwendung von Wasser
und Heizdampf wird
empfohlen.
139
Hydrauliköle aus defekten
tragbaren Pumpen
C
gering
hoch
3
PRP
Hydrauliköle aus tragbaren Pumpen
können toxisch sein.
Bei der Verwendung tragbarer
Pumpen ist der
Hydraulikmotor klar von der
Pumpe zu trennen.
Anderenfalls müssen
Hydrauliköle in
Lebensmittelqualität
verwendet werden.
Hydraulikmotoren, die direkt
mit der Pumpe verbunden
sind, ermöglichen im Falle
von Dichtungsausfällen das
unerwünschte Eindringen von
Hydrauliköl in das pflanzliche
Öl.
* http://www.fediol.be/5/index2.php
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