Anhang 4 der Gemeinschaftsleitlinie für eine ordnungsgemäße Herstellung sicherer Einzelfuttermittel: Sektorbezogenes Referenzdokument der FEDIOL a) Einleitung Die Mitglieder der FEDIOL pressen über 30 Millionen Tonnen Ölsaaten pro Jahr und erzeugen neun Millionen Tonnen pflanzlicher Öle. Darüber hinaus verarbeiten Sie vier Millionen Tonnen importierter Öle. Die Mitglieder der FEDIOL erzeugen zudem 20 Millionen Tonnen Mehle und spielen eine bedeutende Rolle in der EU, dem mit 51 Millionen Tonnen Mehlverbrauch weltweit größten Markt. Weitere Statistiken sind auf der folgenden Website zu finden: http://www.fediol.be/2/index.php. Etwa 150 Betriebe mit rund 20.000 Beschäftigten verarbeiten Ölsaaten und erzeugen pflanzliche Öle und Fette in Europa. Die Proteinmehl- und Ölindustrie der EU verarbeitet verschiedene Arten ölhaltiger Saaten, Bohnen, Früchte und Nüsse zur Erzeugung von pflanzlichen Ölen – für den menschlichen Verzehr, aber auch für die Tierfütterung und für technische Zwecke – und von Ölkuchen, die als eiweißreiches Futtermittel verwendet werden. Mühlen verfügen in der Regel über Raffinationseinrichtungen zur Herstellung fetthaltiger Erzeugnisse, die für Lebensmittel, Futtermittel oder technische Zwecke verwendet werden können. In den unten aufgeführten Abschnitten b und c werden die produzierten Einzelfuttermittel und die im Sektor üblichen Prozesse genauer erläutert. Zur Unterstützung der Betriebe bei der Bereitstellung sicherer Erzeugnisse hat die FEDIOL Risikobewertungen der Erzeugungsketten der wichtigsten Erzeugnisse in der Futtermittelindustrie vorgenommen (siehe auch Abschnitt d). Diese Bewertungen stellen ein Instrument für Ölmühlen und Ölraffinerien dar, mit dem diese ihre Verwaltungssysteme für Futtermittelsicherheit bewerten können. Zudem unterstützen sie diese Betriebe im Dialog über die Kontrolle der Erzeugungskette mit Kunden, Zulieferern und anderen Interessengruppen. Die Risikobewertungen werden daher zur Förderung der Sicherheit innerhalb der Futtermittelkette beitragen. Die FEDIOL betont, dass die Hauptverantwortung für die Bereitstellung sicherer Futtermittel weiterhin bei den Betrieben liegt und die Bewertungen diese Verantwortung in keiner Weise mindern. Die Risikobewertungen mit Kontrollmaßnahmen stellen eine weitere Vertiefung des Konzepts der Präventivprogramme (PRP) dar, die in der begleitenden Gemeinschaftsleitlinie in Kapitel 5 Erwähnung finden. 168, avenue de Tervuren (bte 12) ● B-1150 Brüssel ● Tel.: +32 2 771-5330 ● Fax: +32 2 771-3817 ● E-Mail: [email protected] ● http://www.fediol.be INHALT: a) Einleitung 1 b) Auflistung der Einzelfuttermittel 3 c) Überblick über die Hauptprozesse 3 1) Pressung von Ölsaaten 2) Raffination 3) Modifizierung von Ölen und Fetten 3 4 7 Ablaufdiagramm zur Pressung Ablaufdiagramm zur Raffination Ablaufdiagramm zur weiteren Verarbeitung 9 10 11 d) Risikobewertungen 12 1) Überblick über pflanzliche Erzeugnisse, die einer Risikobewertung zur Sicherheit der Futtermittelkette unterzogen wurden 12 2) Durchführung der Risikobewertungen 12 Überlegungen bezüglich des Ausschlusses bestimmter Kontaminanten aus den Risikobewertungen zur Sicherheit der Futtermittelkette der FEDIOL15 Risikobewertung -ölerzeugnissen Risikobewertung -ölerzeugnissen Risikobewertung -ölerzeugnissen Risikobewertung ölerzeugnissen Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernder Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen 18 43 63 92 116 2 b) Auflistung der Einzelfuttermittel Die Rohstoffe, die von den Ölmühlen und Proteinmehlherstellern in der EU hauptsächlich verarbeitet werden, sind Rapssaaten, Sojabohnen, Sonnenblumensaaten, rohes Palmöl, rohes Palmkernöl und rohes Kokosöl. Durch die Pressung dieser Ölsaaten werden die folgenden Einzelfuttermittel hergestellt: - (Raps-)Expeller - Soja(bohnen)-, Sonnenblumen- und Rapsschrot - Soja(bohnen)- und Sonnenblumensaatschalen pflanzliche Öle (rohes entschleimtes Soja(bohnen)-, Raps-, Sonnenblumenöl) Soja(bohnen) und Sonnenblumensaaten können geschält und zu Schrot mit geringem Faser- und entsprechend hohem Eiweißgehalt verarbeitet werden („eiweißreichem“ im Gegensatz zu „eiweißarmem“ Schrot). Durch die Raffination der Öle werden die folgenden Erzeugnisse hergestellt: - raffinierte pflanzliche Öle (raffiniertes Soja(bohnen)-, Raps-, Sonnenblumen-, Palm-, Palmkern- und Kokosöl) - Soja-, Raps-, Sonnenblumen-, Palm-, Palmkern-, Kokosfettsäuren - Soja-, Raps- und Sonnenblumen-Destillationsfettsäuren Durch die nachgelagerte Verarbeitung der Öle werden die folgenden Erzeugnisse hergestellt: - hydrierte Öle - umgeesterte Öle - reine Fettsäuren - fraktionierte pflanzliche Fette und Öle (Oleine und Stearine) - Glycerin Weitere verarbeitete Ölsaaten sind z. B. Leinsamen, Sesamsaaten, Maiskeime und Mohnsamen. Weitere verarbeitete Öle sind z. B. Shea-, Illipé-, Saflor- und Erdnussöl. c) Überblick über die Hauptprozesse 1) PRESSUNG VON ÖLSAATEN 1.1. Reinigung, Trocknung und Vorbereitung der Saaten/Bohnen Zuerst werden die Saaten/Bohnen gereinigt und getrocknet. Fremdstoffe (wie Steine, Glas und Metall) werden durch Sieben und mithilfe von Magneten entfernt und außerhalb der Futtermittelkette entsorgt. Bei der Trocknung wird der Kontakt mit Verbrennungsgasen vermieden, es sei denn, Erdgas wird verwendet. Die Vorbereitung der Saaten vor einem Extraktionsschritt ist abhängig von der Samen-/Bohnensorte und der erforderlichen Schrotqualität. Manche Ölsaaten, wie z. B. Sojabohnen und Sonnenblumensaaten, können nach der Reinigung geschält werden. Nach der Schälung ist der Rohfasergehalt des Schrotes geringer und der Eiweißgehalt entsprechend höher. Die Sojaschalen können auch zur Fütterung verwendet werden (unverarbeitet oder als Pellets). 3 1.2. Zerkleinerung und Wärmebehandlung Die Pressung von Saaten mit hohem Ölgehalt, wie z. B. Raps- und Sonnenblumensaaten, erfolgt für gewöhnlich mechanisch mithilfe einer Schneckenpresse nach dem Vorerhitzen in indirekt beheizten Konditionierapparaten. Der Presskuchen enthält bis zu 18 % Öl und wird im Extrakteur weiter behandelt. In manchen Fällen wird der Presskuchen in einer Fertigpresse weiter entölt. Der so gewonnene Expeller verfügt nur noch über einen Ölgehalt von unter 10 % und wird zur Verfütterung verkauft. Sojabohnen, die einen relativ geringen Ölgehalt aufweisen, werden einer Wärmebehandlung unterzogen, mechanisch zerkleinert und als Rohmaterial/Flocken extrahiert. Zuweilen wird das Rohmaterial ohne vorheriges Erhitzen ausgepresst. So gewonnene Öle werden als „kaltgepresste Öle“ bezeichnet. Da durch die Kaltpressung nicht das gesamte Öl extrahiert wird, findet sie nur in der Gewinnung einiger besonderer Speiseöle, wie z. B. Olivenöl, Anwendung. 1.3. Lösungsmittelextraktion Mithilfe der Lösungsmittelextraktion wird das Öl aus den Saaten/Bohnen herausgelöst. Die aufbereiteten Saaten/Bohnen werden dem Lösungsmittel im Rahmen eines mehrstufigen Gegenstromprozesses ausgesetzt, bis der Restölgehalt auf das geringstmögliche Niveau reduziert ist. Als Lösungsmittel wird in den Mühlen gewöhnlich Hexan eingesetzt. Der Miscella, einem Öl-Lösungsmittel-Gemisch, wird durch Destillation das Lösungsmittel entzogen. Das Lösungsmittel wird der Wiederverwendung im Extraktionsprozess zugeführt. 1.4. Desolventisierung und Toastung Der hexanhaltige Schrot wird zur Entbenzinierung im Toaster durch indirekte Erhitzung und Wasserdampf behandelt. Das Toastverfahren zur Entfernung des Lösungsmittels dient drei Zwecken. Erstens wird das Lösungsmittel wieder aus dem Schrot zurückgewonnen, zweitens erhöht sich der Nährwert des Schrotes z. B durch die Reduzierung von Glucosinolaten oder Trypsininhibitoren, und drittens wird das Risiko einer biologischen Verunreinigung minimiert. 1.5. Trocknung, Kühlung, Lagerung Zur Erzeugung eines haltbaren, transportierbaren und lagerfähigen Futtermittels wird der Schrot anschließend getrocknet und gekühlt. Im Allgemeinen werden Ölschrote in Silos gelagert. Die Aufbewahrung in Säcken ist derzeit auf Ausnahmefälle beschränkt. Damit die Ölschrote nicht an der Silowand festkleben, wird häufig ein Trennmittel (u. a. Tonminerale) hinzugefügt. Dies ist insbesondere dann nötig, wenn die Silos relativ hoch sind. Bei den verwendeten Trennmitteln handelt es sich um Mittel, die gemäß Futtermittelrecht verwendet werden dürfen. 2) RAFFINATION Rohöle, die durch Pressung und/oder Extraktion gewonnen werden, werden manchmal direkt für Lebensmittel und Futtermittel verwendet. Meist werden die Rohöle jedoch im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses raffiniert. Rohöle können Stoffe und Spurenstoffe enthalten, die im Hinblick auf ihren Geschmack, ihre Haltbarkeit, ihr Aussehen und ihren Geruch unerwünscht sind oder der weiteren Verarbeitung im Weg stehen. Diese Stoffe und Spurenstoffe umfassen Saatteilchen, Phosphatide, Kohlenhydrate, Eiweiße, Spuren von 4 Metallen, Farbstoffe, Wachse, Oxidationsprodukte von Fettsäuren, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe sowie Pestizidrückstände. Durch den Öl und Fett produzierenden Sektor erstellte interne Spezifikationen schreiben bestimmte Qualitätsanforderungen vor, denen Rohöle genügen müssen. Dies ist tatsächlich eine der wichtigsten Voraussetzungen, um sicherzustellen, dass die vollraffinierten Öle für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Die Raffination von Speiseölen und -fetten dient der Entfernung von freien Fettsäuren und den anderen Stoffen bei gleichzeitiger Beibehaltung des Nährwertes und Gewährleistung der Qualität und Haltbarkeit des Enderzeugnisses. Die chemische/Alkali- und die physikalische Raffination beinhalten ähnliche Verfahrensschritte, unterscheiden sich jedoch bezüglich der Entfernung der freien Fettsäuren (siehe unten). 2.1. Entschleimung Rohöle, die einen relativ hohen Anteil von Phosphatiden aufweisen, können vor der Raffination entschleimt werden, um den Großteil dieser Phospholipidverbindungen zu entfernen. Während des Entschleimungsprozesses wird dem Rohöl eine begrenzte Menge Wasser und Säuren zugegeben, sodass die Phosphatide hydratisiert und anschließend durch Zentrifugation abgeschieden werden. Nach dem Entschleimungsprozess wird das Rohöl getrocknet. Bei Sojaöl kommt die Entschleimung am häufigsten zum Einsatz. Der Schleim (oder das Rohlecithin) kann dem Schrot zugegeben werden. 2.2. Neutralisation Bei der Neutralisation mit alkalischen Mitteln werden die folgenden Bestandteile reduziert: freie Fettsäuren, Oxidationsprodukte der freien Fettsäuren, Eiweißrückstände, Kohlenhydrate, Spuren von Metallen und ein Teil der Farbstoffe. Das Öl wird mit einer alkalischen Lösung (Natronlauge) behandelt, die mit den vorhandenen freien Fettsäuren reagiert und diese in Salze von Fettsäuren (Seife) umwandelt. Durch diese Mischung kann die entsäuerte Ölphase, die auf einer Schichtphase aus Salzen, alkalischer Lösung und den anderen Stoffen schwimmt, abgeschieden werden. Das Öl wird anschließend mit Wasser gewaschen, um die Salze, die alkalische Lösung und die anderen Stoffe zu entfernen. Dann ist es bereit zur Entfärbung oder Desodorierung. Die untere Schicht aus Salzen und anderen Stoffen, die dem Öl entzogen wird, besteht aus Feststoffen, die mit etwas Wasser vermischt sind. Ein großer Teil davon sind Salze von Fettsäuren, die dem Schrot für den Verkauf an Seifenhersteller zugefügt (vor der Toastung, Verwendungsmenge üblicherweise 1,5 %) oder einer Säurebehandlung (Schwefelsäure) unterzogen werden können, mit der die enthaltenen Fettsäuren freigesetzt werden. Diese werden für die Verfütterung, aber auch für die Seifen- oder Kerzenherstellung verwendet. Die Neutralisation als Möglichkeit zur Entfernung freier Fettsäuren wird nur bei der chemischen Raffination eingesetzt, nicht bei der physikalischen. 2.3. Winterisierung Im Rahmen des Winterisierungsprozesses kristallisieren Wachse aus und werden durch Filtration entfernt, damit sie die flüssige Fraktion nicht bei niedrigeren Temperaturen trüben. Kieselgur, die normalerweise als Filterhilfsstoff verwendet wird, ist ein biogenes Sedimentgestein, dessen organische Bestandteile durch eine Wärmebehandlung entfernt werden. Der nach dem Filtrationsprozess 5 verbleibende Filterkuchen besteht aus Öl, Wachsen und Filterhilfsstoffen. Der Filterkuchen kann wieder dem Toaster zugeführt und dem Schrot zugefügt (integrierte Ölmühle/Ölraffinerie) oder als Einzelfuttermittel verkauft werden (eigenständige Ölraffinerie). Die Entstehung des Begriffs der Winterisierung liegt Jahrzehnte zurück und wurde ursprünglich für Baumwollsamenöl verwendet, das zur Durchführung dieses Prozesses winterlichen Temperaturen ausgesetzt wurde. Winterisierungsprozesse, bei denen die Kontrolle der Kristallisation über die Temperatur abläuft, werden bei Sonnenblumen- und Maisöl durchgeführt. Ein ähnlicher Prozess, der als „Entwachsung“ bezeichnet wird, wird zur Klärung von Ölen durchgeführt, die Spuren trübender Bestandteile enthalten. 2.4. Bleichung Der Zweck der Bleichung (oder Entfärbung) besteht in der Reduzierung des Gehalts an Farbstoffen wie Carotinoiden und Chlorophyll. Bei dieser Behandlung werden jedoch auch Rückstände von Phosphatiden, Seifen, Spuren von Metallen, Oxidationsprodukte und Eiweiße entfernt. Diese Spurenstoffe stehen der weiteren Verarbeitung im Weg. Sie vermindern die Qualität des Enderzeugnisses und werden durch Adsorption von aktivierter Bleicherde und Silica entfernt. Bei integrierten Ölmühlen/Ölraffinerien wird die verwendete Bleicherde wieder in den Schrot eingebracht. Bleicherde, die aus reinen Ölraffinerien und/oder Härtungsanlagen stammt und möglicherweise Nickel enthält, ist von der Wiederverwertung in den Einzelfuttermitteln ausgeschlossen und wird außerhalb des Futtermittelsektors entsorgt. Ggf. vorhandene schwere polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe werden mithilfe von Aktivkohle entfernt. Die Dosierung dieser Adsorptionsmittel sollte nach Bedarf angepasst werden, um die Entfernung der jeweiligen Stoffe sicherzustellen. Die Bleicherde, die all diese Stoffe enthält, wird durch Filtration abgetrennt und außerhalb des Futtermittelsektors entsorgt. 2.5. Desodorierung Die Desodorierung erfolgt durch eine Vakuum-Dampfdestillation, bei der die relativ flüchtigen Bestandteile entfernt werden, die unerwünschte Geschmacksnoten, Gerüche und Farben in Fetten und Ölen mit sich bringen. Dies wird durch die großen Flüchtigkeitsunterschiede bei diesen unerwünschten Stoffen und den Triglyceriden ermöglicht. Der Zweck der Desodorierung besteht, soweit zuvor keine chemische Raffination durchgeführt wurde, in der Reduzierung der freien Fettsäuren und der Entfernung von unangenehmen Geruchs- und Geschmackstoffen und anderen flüchtigen Bestandteilen wie Pestiziden und leichten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen durch ein Strippmedium. Eine sorgfältige Durchführung dieses Prozesses verbessert auch die Haltbarkeit und die Farbe des Öls unter Beibehaltung des Nährwertes. Je nach Verweilzeit im Desodorierer wird der Prozess im Vakuum (0,5 bis 8 mbar) bei Temperaturen zwischen 180° und 270 °C mithilfe eines Strippmediums wie z. B. Dampf oder Stickstoff durchgeführt, da die Stoffe, welche die Gerüche und Geschmacksnoten hervorrufen, in der Regel flüchtig sind. Die Bedingungen werden im Rahmen dieser Bereiche gff. angepasst, um die Entfernung bestimmter Stoffe sicherzustellen. Dieser Schritt umfasst auch eine weitere Entfernung von Eiweißen. Durch eine sorgfältige Durchführung dieser vier Prozessschritte lässt sich gewährleisten, dass vollraffinierte Öle gute organoleptische und 6 physikochemische Eigenschaften aufweisen. Das Ausmaß der Eiweißentfernung ist entscheidend für den Grad der Allergenizität. 3) MODIFIZIERUNG VON ÖLEN UND FETTEN 3.1. Hydrierung Hydrierung ist der Prozess der direkten Anlagerung von Wasserstoff an den ungesättigten Bindungen der Fettsäuren. Der Zweck der Hydrierung besteht darin, durch die Reduzierung ungesättigter Doppelbindungen im Ölsystem Öle und Fette mit bestimmten Schmelzeigenschaften oder Oxidationsbeständigkeiten zu erhalten. Durch die Hydrierung werden ungesättigte Triglyceride in gesättigte umgewandelt und somit flüssige Öle in eine halbfeste Form überführt, die besser für bestimmte Lebensmittelverwendungen geeignet ist. Die Hydrierung erfolgt durch eine Reaktion von Öl mit Wasserstoffgas mithilfe von Hitze und Metallkatalysatoren, wie z. B. Nickel. Die Qualität des bei der Hydrierung verwendeten Öls muss gut sein, da Verunreinigungen die Katalysatoren während des Prozesses beeinträchtigen können. Die im Hydrierungsprozess verwendeten Öle müssen mindestens neutralisiert und gebleicht sein, manche Verarbeitungsbetriebe verwenden allerdings sogar vollraffinierte Öle. 3.2. Umesterung Bessere Schmelzeigenschaften lassen sich bei Öl-/Fettsystemen auch durch eine Umesterung erzielen, die als Umverteilung von Fettsäuren verschiedener Fette/Öle auf dem Glyceringrundgerüst definiert wird. Es gibt zwei Arten von Umesterungsprozessen: chemisch und enzymatisch. Bei der chemischen Umesterung mithilfe von basischen Katalysatoren, wie z. B. Natriummethanolat, werden die Fettsäuren in nicht festgelegter, zufälliger Weise neu angeordnet. Die Umesterung mit immobilisierten Lipasen wird in der Branche häufiger durchgeführt, da sie eine gezielte Änderung der Position von Fettsäuren in den Triglyceriden ermöglicht. Nach der Hydrierung oder Umesterung wird das gewonnene Erzeugnis gebleicht (soweit erforderlich) und (erneut) desodoriert. 3.3. Fraktionierung Der Fraktionierungsprozess beinhaltet die Entfernung von Feststoffen durch kontrollierte Kristallisations- und Trennverfahren unter Verwendung von Lösungsmitteln oder im Rahmen einer Trockenfraktionierung. Die Trockenfraktionierung umfasst sowohl Winterisierungs- als auch Presstechniken und stellt die am häufigsten angewandte Form der Fraktionierung dar. Dabei werden zur Abtrennung der Ölfraktionen die Unterschiede hinsichtlich der Schmelzpunkte und der Löslichkeit der Triglyceride genutzt. 3.4. Die Pressung ist ein Fraktionierungsprozess, der zuweilen durchgeführt wird, um flüssige Öle von festen Fetten zu trennen. Bei diesem Verfahren wird das flüssige Öl durch Hydraulikdruck oder Vakuumfiltration aus der festen Fraktion ausgepresst. Dieser Prozess wird zur kommerziellen Erzeugung von Hartbutter und Spezialfetten aus Ölen wie Palmöl und Palmkernöl verwendet. In den nachfolgenden Ablaufdiagrammen sind die folgenden Hauptprozesse abgebildet: - Pressung 7 - Raffination nachgelagerte Verarbeitung Spezifische Einzelfuttermittel sind in den Ablaufdiagrammen unterstrichen, Lebensmittel wie Lecithine und raffinierte Öle dagegen nicht, obwohl sie ebenfalls als Futtermittel verwendet werden können. 8 Ablaufdiagramm zur Pressung von Ölsaaten 9 Ablaufdiagramm zur Raffination 10 Ablaufdiagramm zur nachgelagerten Verarbeitung 11 d) Risikobewertungen 1. Die folgenden pflanzlichen Erzeugnisse wurden einer Risikobewertung zur Sicherheit der Futtermittelkette durch die FEDIOL unterzogen: Sojabohnen Rapssaaten Sonnenblumensaaten Fruchtfleisch und Kerne der Ölpalme Kokosnüsse 2. Die FEDIOL vollzog die Risikobewertungen in folgender Weise: 2.1. Für jedes ölhaltige pflanzliche Erzeugnis erstellte die FEDIOL ein Ablaufdiagramm mit den folgenden Kettenelementen: Anbau der Pflanze, Lagerung und Transport der geernteten Ölsaaten oder -früchte, ihre Verarbeitung zu verschiedenen öl- und eiweißreichen Erzeugnissen sowie deren Lagerung und der abschließende Transport zu den Futtermittelunternehmen. 2.2. Für jedes Kettenelement erläuterte die FEDIOL die Gefahren für die Futtermittelsicherheit, von denen nach vernünftigem Ermessen erwartet werden kann, dass sie an diesem Punkt in der Kette auftreten könnten, sofern keine Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden. Bei Gefahren für die Sicherheit handelt es sich um biologische (B), chemische (C) oder physikalische Agenzien (P) in Erzeugnissen oder um Zustände von Erzeugnissen, die sich schädigend auf die Gesundheit von Mensch und Tier auswirken. 2.3. Die Gefahrenkontrolle in Bezug auf Kettenelemente, die landwirtschaftliche Aktivitäten beinhalten, liegt in der Verantwortung der Unternehmer, die an dieser Stelle an der Kette beteiligt sind. Dazu gehören der Anbau von Pflanzen, der Transport und die Lagerung der geernteten Ölsaaten oder -früchte, die Trocknung der Ölsaaten und die Pressung der Ölfrüchte. Aus diesem Grund wurden die Gefahren identifiziert, die an diesen Stellen auftreten können, die Risiken jedoch keiner weiterführenden Bewertung unterzogen (keine Bewertung der Wahrscheinlichkeit und des Schweregrads). Die in den Risikobewertungen der FEDIOL aufgeführten Gefahren dienen jedoch als Anhaltspunkt für Unternehmer in den einzelnen Regionen, die die erforderlichen Maßnahmen ergreifen können. Die Mitglieder der FEDIOL haben dies zu überprüfen, wenn sie an der Kette beteiligt sind. Kontrollmaßnahmen in Bezug auf diese Gefahren könnten jedoch auch später bei der Pressung oder Raffination ergriffen werden. 2.4. Bezüglich der Kettenelemente, die sich direkt auf die Geschäftstätigkeit der FEDIOL-Mitglieder beziehen, also der Pressung der Ölsaaten, der Raffination der Öle sowie deren Lagerung und Transport, legte die FEDIOL das Risiko für jede Gefahr folgendermaßen fest: 2.4.1. Basierend auf den Erfahrungswerten von Experten wurde die „Wahrscheinlichkeit“ des Auftretens der Gefahr als sehr gering, 12 gering, mittel oder hoch eingestuft. Die Wahrscheinlichkeitskategorien lassen sich folgendermaßen quantifizieren: sehr gering: Die Gefahr ist noch nie aufgetreten, könnte jedoch auftreten. gering: Die Gefahr tritt möglicherweise ein Mal in fünf Jahren auf. mittel: Die Gefahr tritt möglicherweise ein Mal pro Jahr auf. hoch: Die Gefahr tritt möglicherweise häufiger als ein Mal pro Jahr auf. 2.4.2. Der Schweregrad sollte sich auf das Risiko beziehen, das ein Molekül/Stoff für die Gesundheit von Mensch oder Tier darstellt. Er lässt sich folgendermaßen unterteilen: gering: kleine Verletzungen, leichte Erkrankungen mittel: schwere Verletzungen oder Erkrankungen, die sofort oder langfristig auftreten hoch: tödliche Auswirkungen, schwere Verletzungen oder Erkrankungen, die sofort oder langfristig auftreten 2.5. Die Risiken wurden gemäß der folgenden Tabelle gegliedert: Schweregrad Wahrscheinlichkei t Sehr gering Gering Mittel Hoch Gering Mittel Hoch 1 1 2 3 1 2 3 4 2 3 4 4 2.6. Die Risikobewertung wurde begründet. 2.7. Es wurde geprüft, ob EU-Rechtsvorschriften oder warenkundliche Standards, wie z. B. die der FEDIOL und der Federation of Oils, Seeds and Fats Association, FOSFA (Verband der Händler und Hersteller von Ölen, Ölsaaten und Fetten), Grenzwerte für die jeweilige Gefahr vorschreiben. Wo dies zutraf, wurden die Grenzwerte aufgeführt. 2.8. Die ausgearbeiteten Kontrollmaßnahmen basieren auf der folgenden Tabelle: Risikoklasse 1 2 3 4 Maßnahme Keine Kontrollmaßnahmen erforderlich Keine Kontrollmaßnahmen erforderlich, aber regelmäßig Bewertung der Notwendigkeit von Kontrollmaßnahmen Risikosteuerung durch allgemein überprüfbare Maßnahmen, wie z. B. eine gute Betriebspraxis (Präventivprogramme oder PRP) Risikosteuerung durch eine Maßnahme, die speziell zur Steuerung des Risikos ausgearbeitet wurde (CCP) 13 2.9. Die Verpackung von Waren liegt außerhalb des Anwendungsbereichs dieser Methodik für die Bewertung von Risiken der Futtermittelkette. Der Transport von Lieferungen ab Werk liegt ebenfalls außerhalb des Anwendungsbereichs dieser Methodik. 3. Die Risikobewertungen zur Sicherheit der Futtermittelketten bei Soja-, Raps-, Sonnenblumen-, Palm-/Palmkern- und Kokosöl sind im Folgenden aufgeführt und außerdem auf der Website der FEDIOL abrufbar: www.fediol.be/5/index9.php. Wie oben beschrieben, besteht jede Risikobewertung aus den folgenden Abschnitten: Ablaufdiagramm zur Darstellung der vollständigen Versorgungskette Dokumente zur Erläuterung der Risiken der einzelnen Schritte der Versorgungskette, d. h. Anbau, Trocknung, Pressung, Raffination, Lagerung und Transport Hinweise zu Lagerung und Transport von Sonnenblumensaaten, Rapssaaten, Palmfruchtfleisch (/-kernen) sowie Kokosnüssen und den jeweiligen Ölen sind den Erläuterungen zu Sojabohnen zu entnehmen. 4. Erläuterung nicht relevanter Gefahren durch die FEDIOL in gesondertem Dokument Für bestimmte Kontaminanten gelten möglicherweise gesetzliche Grenzwerte in der EU, was den Gehalt in Öl-, Fett- oder Eiweißerzeugnissen betrifft, obwohl sie in der Praxis keine Gefahr für diese Erzeugnisse darstellen. Die betreffenden Kontaminanten sind in einem gesonderten Dokument zu Überlegungen bezüglich des Ausschlusses bestimmter Kontaminanten aufgelistet, das auf der nächsten Seite eingefügt ist. 5. Die FEDIOL wird die Risikobewertungen der Futtermittelketten bei Erzeugnissen aus Ölsaaten und Ölfrüchten jährlich überprüfen. 14 ÜBERLEGUNGEN BEZÜGLICH DES AUSSCHLUSSES BESTIMMTER KONTAMINANTEN AUS DEN RISIKOBEWERTUNGEN ZUR SICHERHEIT DER FUTTERMITTELKETTE DER FEDIOL In den Risikobewertungen zur Sicherheit der Lebensmittel- und Futtermittelkette der FEDIOL (www.fediol.be/index9.php) ist angegeben, wie die Gefahren, die in den Erzeugungsketten von Lebensmitteln und Futtermitteln auf Ölsaat- und Ölfruchtbasis auftreten können, kontrolliert werden können. Für manche Erzeugnisse gelten in der EU möglicherweise gesetzliche Grenzwerte, die in der Praxis keine Gefahr für diese Erzeugnisse darstellen. Diese sind im Folgenden aufgelistet. 1) ERZEUGUNGSKETTE – ERZEUGNISSE AUS ÖLSAATEN Dioxinähnliche PCB: Dioxinähnliche PCB (Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 und Richtlinie 2002/32/EG) werden als sehr geringes Risko für raffinierte Samenöle betrachtet, da sie in diesen Erzeugnissen nur in Werten nahe der Nachweisgrenze aufgefunden werden. Schwermetalle: Arsen, Blei, Cadmium und Quecksilber (Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 und Richtlinie 2002/32/EG). Es wurden noch nie Werte festgestellt, welche die legalen Grenzwerte dieser Kontaminanten überschritten. Hexan: Die Richtlinie des Rates 88/344/EWG über Extraktionslösungsmittel, die bei der Herstellung von Lebensmitteln und Lebensmittelzutaten verwendet werden, enthält Grenzwerte für den Hexangehalt von Ölen und Fetten. Hexan ist im Rohöl vorhanden, verdunstet jedoch während der Raffination aus diesem Öl. Sonstige in Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 und Richtlinie 2002/32/EG genannte Kontaminanten werden als unbedeutend für die Erzeugungsketten von Ölsaatenerzeugnissen für Lebensmittel und Futtermittel betrachtet. 2) ERZEUGUNGSKETTE – ERZEUGNISSE AUS PALM- UND PALMKERNSOWIE KOKOSÖLEN Dioxinähnliche PCB: Dioxinähnliche PCB (Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 und Richtlinie 2002/32/EG) werden als sehr geringes Risko für raffinierte tropische Öle betrachtet, da sie in diesen Erzeugnissen nur in Werten nahe der Nachweisgrenze aufgefunden werden. Schwermetalle (Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 und Richtlinie 2002/32/EG). Es wurden noch nie Werte festgestellt, welche die legalen Grenzwerte dieser Kontaminanten überschreiten. Sonstige in Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 und Richtlinie 2002/32/EG genannte Kontaminanten werden als unbedeutend für die 15 Lebensmittel- und Futtermittelketten bei Erzeugnissen auf Basis tropischer Öle für den menschlichen Verzehr betrachtet. * * * 16 Ablaufdiagramm zur Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen zur Verfütterung in der EU 168, avenue de Tervuren (bte 12) ● B-1150 Brüssel ● Tel.: +32 2 771-5330 ● Fax: +32 2 771-3817 ● E-Mail: [email protected] ● http://www.fediol.be FUTTERMITTEL Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen 1. Anbau von Sojabohnen* GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C Die Länder, die Sojabohnen exportieren (USA, Brasilien, Argentinien und Paraguay), arbeiten mit Positivlisten zur Verwendung von Pestiziden während des Anbaus, die hinsichtlich mancher Stoffe möglicherweise nicht mit den europäischen Rechtsvorschriften zu Pestizidrückständen übereinstimmen. Eine regelmäßige Überwachung des Pestizidgehalts von Sojabohnen zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Verordnung (EG) Nr. 396/2005 untersagt das Inverkehrbringen von Erzeugnissen, die nicht den in den Anhängen genannten MRLs entsprechen. Phytotoxine C Sojabohnen können Unkräuter enthalten. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Höchstgehalt toxischer Samen von Unkrautpflanzen begrenzt. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 168, avenue de Tervuren (bte 12) ● B-1150 Brüssel ● Tel.: +32 2 771-5330 ● Fax: +32 2 771-3817 ● E-Mail: [email protected] ● http://www.fediol.be KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Als Kontrollmaßnahme wird eine Sichtprüfung der Sojabohnen empfohlen. Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen 2. Trocknung der Sojabohnen bei der Primärproduktion* GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Die Verbrennung von Abfällen kann zu Dioxinbildung führen. Die in den Mühlen bislang festgestellten Dioxinwerte in rohem Sojaöl lagen unterhalb der Nachweisgrenze. Verhaltenskodex zur Vermeidung und Reduzierung von Verunreinigungen durch Dioxin und dioxinähnliche PCB in Lebensmitteln und Futtermitteln (Kodex CAC/RCP 62-2006) KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Durch die Trocknung hervorgerufene Kontaminanten - Dioxin C Gemäß guter Herstellungspraxis wird die Verwendung von Brennstoffen empfohlen, die nicht zu einer Bildung von Dioxinen und dioxinähnlichen Verbindungen und anderen schädlichen Kontaminanten führen. Für die direkte Erhitzung sollten geeignete Brenner verwendet werden. Eine Überwachung wird als erforderlich betrachtet, um sicherzustellen, dass Trocknungsund Erhitzungsprozesse keine erhöhten Werte bei Dioxinen und dioxinähnlichen PCB zur Folge haben. Abfallprodukte sind nicht als Brennstoff für die Direkttrocknung zu verwenden. Einzelfuttermittel auf Basis von Sojabohnen müssen den Grenzwerten für Dioxin und dioxinähnliche PCB der Richtlinie 2002/32/EG entsprechen. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 19 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen 3. Pressung von Sojabohnen (allgemein) RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Toxine aus Schädlingsbekämpfungsmitteln C gering hoch 3 PRP Vergiftete Körner aus offenen Behältern könnten in die Lebensmittelkette gelangen. Toxische Verbindungen auf Hexanbasis C gering hoch 3 PRP In der Industrie verwendetes Hexan kann toxische Verbindungen beinhalten. Für die Ausrüstung verwendete Hydrauliköle oder Schmierstoffe C gering hoch 3 PRP Hydrauliköle und Schmierstoffe können toxische Verbindungen beinhalten. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Hydrauliköle und Schmierstoffe vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses durch Hydrauliköle und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung der verwendeten Mengen beinhalten. Fremdstoffe wie Glas, Holz, Metall usw. P mittel mittel 3 PRP Es können Fremdstoffe vorhanden sein. Ein System zur Entfernung von Fremdstoffen sollte zur Anwendung kommen. GEFAHR BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Ein Schädlingsbekämpfungsplan, der für den Einsatz in der Lebensmittelkette geeignet ist, muss zur Anwendung kommen. Durch Richtlinie 2009/32/EG wurden Reinheitskriterien für die Verwendung von Hexan bei der Pressung von Ölsaaten festgelegt. Es muss Hexan in Lebensmittelqualität verwendet werden. 20 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen 3.1 Gewinnung von Rohöl RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Mineralöle aus einem defekten Rückgewinnungssystem C gering hoch 3 PRP Mineralöle können toxische Verbindungen beinhalten. Es liegt im Interesse des Mühlenbetreibers, so viel Hexan wie möglich wiederzugewinnen und das System dementsprechend gut zu warten. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Sojabohnen zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Lebensmittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C sehr gering hoch 2 Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Sojaöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Die Verwendung von Endosulfan ist bei Sojabohnen erlaubt. Überwachungsdaten zeigen, dass seine Rückstände in Rohöl innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Nach der Rückgewinnung C hoch gering 3 Nach der Ölextraktion mit Hexan und der Der Flammpunkt-Grenzwert GEFAHR PRP KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Das Mineralöl aus dem Rückgewinnungssystem muss Lebensmittelqualität aufweisen. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Öle vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses durch Öle in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung der verwendeten Mengen beinhalten. Der niederländische GMP-Grenzwert für den Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C40) in Ölen liegt bei 400 mg/kg. Die Transportvorschriften, die 21 im Rohöl verbleibendes Hexan anschließenden Hexanrückgewinnung aus dem Öl verbleiben Spuren von Hexan im Rohöl. der FOSFA liegt bei 121 °C. niedrigere Grenzwerte für Hexanrückstände enthalten, als im Zusammenhang mit der Futtermittelsicherheit erforderlich ist, sind zu befolgen. 22 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen 3.2 Gewinnung von Sojaschrot RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Dioxin aus Trennmittel C gering hoch 3 PRP Trennmittel basieren auf Mineralien und können von Natur aus Dioxin enthalten. Dioxin ist toxisch für Menschen und Tiere. Durch Verordnung (EG) Nr. 2439/1999 wurden Qualitätskriterien für Trennmittel festgelegt. Es ist Trennmittel in Futtermittelqualität zu kaufen. Salmonellen B gering hoch 3 PRP Salmonellen stellen die größte Gefahr einer mikrobiologischen Verunreinigung von Futtermitteln dar. Salmonellen sind in der Umwelt weit verbreitet, sodass jedes Bindeglied in der Lebensmittelkette, von den Erzeugern bis hin zu den Verbrauchern, eine Rolle bei der Reduzierung des Risikos einer Schädigung von Menschen und Tieren durch Salmonellen spielt. Tierfutter ist allgemein als ein möglicher Weg bekannt, auf dem Salmonellen in die Lebensmittelkette gelangen können. Verhaltenskodex der FEDIOL zur Kontrolle von Salmonellen in Ölmühlen (Code of Practice for the Control of Salmonella in Oilseed Crushing Plants*) Die PRP des Verhaltenskodex der FEDIOL zur Kontrolle von Salmonellen sind anzuwenden, darunter z. B. Reinigung von Staubabscheidern und Kühlern, Vermeidung von Kondensation in Fertigungslinien und Silos, Personalschulungen. Alle Bindeglieder der Futtermittelkette müssen das Auftreten von Salmonellen in ihren Erzeugnissen auf ein Minimum reduzieren. Die Ölmühlen in der EU haben bereits erhebliche Anstrengungen in Form freiwilliger Maßnahmen zur Reduzierung des Verunreinigungsgrades ihrer Futtermittel unternommen. Seit der Einführung des GMPKodexes der FEDIOL für Ölmühlen 1993 (durch diese Leitlinie ersetzt) wurden beträchtliche Fortschritte erzielt. Dioxin aus verwendeter Bleicherde C gering hoch 3 PRP Bleicherde basiert auf Mineralien und kann von Natur aus Dioxin enthalten. Dioxin ist toxisch für Menschen und Tiere. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Futtermittel-Ausgangserzeugnissen pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/FPCB-TEQ) begrenzt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. Das Risiko tritt nur bei integrierten Ölmühlen/Ölraffinerien auf. GEFAHR KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den 23 Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Hexanrückstände Wassergüte C hoch gering 3 PRP Hexanrückstände liegen in Ölkuchen vor. ADR 400 ppm Die Transportvorschriften, die niedrigere Grenzwerte für Hexanrückstände enthalten, als im Zusammenhang mit der Futtermittelsicherheit erforderlich ist, sind zu befolgen. C/B/P gering hoch 3 PRP Wasser wird bei der Gewinnung von Sojaschrot verwendet. Gemäß Verordnung (EG) Nr. 183/2005 hat Wasser, das bei der Futtermittelherstellung verwendet wird, von geeigneter Qualität zu sein. Es ist Wasser von geeigneter Qualität zu verwenden. * http://www.fediol.be/5/index2.php 3.3 Abtrennung der Sojaschalen GEFAHR Salmonellen KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG B gering hoch 3 PRP Salmonellen stellen die größte Gefahr einer mikrobiologischen Verunreinigung von Futtermitteln dar. Salmonellen sind in der Umwelt weit verbreitet, sodass jedes Bindeglied in der Lebensmittelkette, von den Erzeugern bis hin zu den Verbrauchern, eine Rolle bei der Reduzierung des Risikos einer Schädigung von Menschen und Tieren durch Salmonellen spielt. Tierfutter ist allgemein als ein möglicher Weg bekannt, auf dem Salmonellen in die Lebensmittelkette gelangen können. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Verhaltenskodex der FEDIOL zur Kontrolle von Salmonellen in Ölmühlen (Code of Practice for the Control of Salmonella in Oilseed Crushing Plants*) KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Die Präventivmaßnahmen, die im Verhaltenskodex der FEDIOL zur Kontrolle von Salmonellen in Ölmühlen aufgeführt sind, sind anzuwenden. 24 * http://www.fediol.be/5/index2.php 25 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen 4. Raffination KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Für die Ausrüstung verwendete Hydrauliköle oder Schmierstoffe C gering hoch 3 PRP Reinigungsmittel und Dampfkessel-Chemikalien C mittel mittel 3 Wassergüte C gering hoch Verarbeitungshilfsstoffe (alkalische Lösung, Säuren) C mittel Fremdstoffe P Für die Ausrüstung C GEFAHR BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Hydrauliköle und Schmierstoffe können toxische Verbindungen beinhalten. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Hydrauliköle und Schmierstoffe vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses durch Hydrauliköle und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung der verwendeten Mengen beinhalten. Der niederländische GMP-Standard sieht einen Grenzwert für den Kohlenwasserstoffgehal t (C10 bis C40) in Ölen und Fetten von 400 mg/kg und in Fettsäuren (/Destillaten) von 3.000 mg/kg vor. PRP Reinigungsmittel und Dampf (unter Verwendung von DampfkesselChemikalien) kommen mit dem Erzeugnis in Kontakt. Im Produktionssystem verwendete Reinigungsmittel sollten ausgespült werden. Die Reinigungsmittel und Dampfkessel-Chemikalien müssen zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sein. 3 PRP Wasser wird im Raffinationsprozess verwendet. Es ist Trinkwasser zu verwenden. mittel 3 PRP Verarbeitungshilfsstoffe kommen mit dem Erzeugnis in Kontakt. Verarbeitungshilfsstoffe, die direkt mit dem Öl in Kontakt kommen, müssen für die Verwendung in Lebensmitteln vorgesehen sein oder Lebensmittelqualität aufweisen. mittel mittel 3 PRP Es können Fremdstoffe vorhanden sein. Vor dem Verladen ist eine Filtration durchzuführen. mittel hoch 4 CCP Wärmeträger werden in Betrieben, die Gemäß dem Verhaltenskodex Es ist heißes Wasser oder 26 verwendete Wärmeträger nicht Mitglieder der FEDIOL sind, möglicherweise noch immer verwendet. der FEDIOL zur Erhitzung von Speiseölen während der Verarbeitung (Code of Practice on the Heating of Edible Oils during Processing*) ist die Verwendung von Wärmeträgern unzulässig. Heizdampf zu verwenden. Anderenfalls sollte durch eine Kontrollmaßnahme sichergestellt werden, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch die Wärmeträger ausgeschlossen ist. * http://www.fediol.be/5/index2.php 27 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen 4.1 Gewinnung von raffiniertem Sojaöl GEFAHR Dioxin aus Bleicherde KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG C gering hoch 3 PRP Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Die Bleicherdedosierung bei der Raffination beträgt jedoch lediglich 1 bis 3 %. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHOPCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Sojabohnen zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C sehr gering hoch 2 Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Sojaöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Die Verwendung von Endosulfan ist bei Sojabohnen erlaubt. Überwachungsdaten zeigen, dass seine Rückstände in Rohöl innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. * http://www.fediol.be/5/index2.php 28 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen 4.2 Physikalische Raffination: Gewinnung von Sojadestillationsfettsäuren KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Allgemein C gering hoch 3 PRP Dioxin aus Bleicherde C gering hoch 3 PRP GEFAHR BEGRÜNDUNG Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Die Bleicherdedosierung bei der Raffination beträgt jedoch lediglich 1 bis 3 %. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind und einen Gehalt an unerwünschten Stoffen aufweisen, der die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der Verdünnung mit Erzeugnissen gleicher oder anderer Art gemischt werden, die zur Tierfütterung bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG). Eine absichtliche Beimischung von Sojadestillaten ist zu vermeiden. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHOPCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C gering hoch 3 PRP KONTROLLMASSNAHMEN Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Sojabohnen zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Sojaöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. BEMERKUNGEN Erzeugnisse, welche die Anforderungen nicht erfüllen, sollten nicht als Futtermittel verwendet 29 Die Verwendung von Endosulfan ist bei Sojabohnen erlaubt. Überwachungsdaten zeigen, dass seine Rückstände in Rohöl innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. werden. * http://www.fediol.be/5/index2.php 30 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen 4.3 Chemische Raffination: Gewinnung von (Salzen von) Sojafettsäuren ohne Destillate RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Sojabohnen zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C sehr gering hoch 2 Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Sojaöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Die Verwendung von Endosulfan ist bei Sojabohnen erlaubt. Überwachungsdaten zeigen, dass seine Rückstände in Rohöl innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. GEFAHR PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN 31 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen 4.4 Chemische Raffination: Gewinnung von Sojadestillaten KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Allgemein C mittel hoch 4 CCP Dioxin aus Bleicherde C mittel hoch 4 CCP GEFAHR BEGRÜNDUNG Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Während der chemischen Raffination reichern sich Dioxine in den Destillaten an. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind und einen Gehalt an unerwünschten Stoffen aufweisen, der die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der Verdünnung mit Erzeugnissen gleicher oder anderer Art gemischt werden, die zur Tierfütterung bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG). Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. Fetthaltige Erzeugnisse, die durch diskontinuierliche Raffination gewonnen werden, bei der die physikalischen und chemischen Raffinationsschritte mit derselben Ausrüstung kombiniert durchgeführt werden, können zur Verfütterung verwendet werden, sofern analytisch nachgewiesen wird, dass die Grenzwerte für Dioxin- und Pestizidrückstände eingehalten werden. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände C mittel mittel 3 PRP Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Sojabohnen KONTROLLMASSNAHMEN In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im BEMERKUNGEN Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. Siehe oben unter „Allgemein“. 32 von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C mittel hoch 4 CCP zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Während der chemischen Raffination reichern sich jedoch Dioxine in den Destillaten an. Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Sojaöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Während der Raffination kann Endosulfan in das Destillat gelangen. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Siehe oben unter „Allgemein“. Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. * http://www.fediol.be/5/index2.php 33 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen A. Lagerung und Transport von Ölsaaten und Ölkuchen RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Toxine aus Schädlingsbekämpfungsmit teln C gering hoch 3 PRP Vergiftete Körner aus offenen Behältern könnten in die Lebensmittelkette gelangen. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C mittel mittel 3 PRP Die Verwendung von Pestiziden bei Ölsaaten nach der Ernte ist aufgrund der begrenzten Zeit, die für den Abbau der Pestizide zur Verfügung steht, kritisch. Die Ölsaaten exportierenden Länder arbeiten mit Positivlisten zur Verwendung von Pestiziden, die hinsichtlich mancher Stoffe, insbesondere im Fall von Weichsaaten wie z. B. Sonnenblumensaaten, möglicherweise nicht mit den europäischen Rechtsvorschriften übereinstimmen. Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung während des Transports in Leiterwagen, Lkw, Binnenund Hochseeschiffen C gering hoch 3 PRP Der Transport von Ölsaaten und Ölkuchen erfolgt für gewöhnlich nicht mit Transportmitteln, die ausschließlich für den Lebensmittel- oder Futtermitteltransport bestimmt sind. Transportunternehmen müssen die Leiterwagen und Lkw sowie Binnenund Hochseeschiffe vor dem Verladen reinigen. Die Sauberkeit ist vor dem Verladen zu überprüfen. Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung während der Lagerung C gering hoch 3 PRP Mykotoxinverunreinigungen zuvor beförderter Ladungen können auf Ölsaaten und Ölkuchen übertragen werden. Lagerbetriebe müssen die Lagerräume vor der Verwendung reinigen und die Sauberkeit überprüfen. Antistaubmittel auf Sojabohnen C mittel gering 2 GEFAHR BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Ein Schädlingsbekämpfungsplan, der für den Einsatz in der Lebensmittelkette geeignet ist, muss zur Anwendung kommen. Verordnung (EG) Nr. 396/2005 untersagt das Inverkehrbringen von Erzeugnissen, die nicht den im Anhang der Verordnung genannten MRLs entsprechen. Transportunternehmen und Lagerbetriebe müssen Pestizide ordnungsgemäß verwenden und dies dokumentieren. Anderenfalls müssen sie nachweisen, dass die Werte der Pestizidrückstände bei Transport und Lagerung den EU-Rechtsvorschriften entsprechen. In den USA ist es zulässig, die Sojabohnen zur Staubbekämpfung mit Weißölen (Paraffinen) in einer Menge von bis zu 200 ppm zu besprühen. Paraffin ist ein relativ teures Antistaubmittel. In Südamerika wird Sojaöl verwendet. 34 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für den Lebensmitteltransport GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP C gering hoch 3 PRP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung - Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffe Der Transport von Ölen erfolgt in ausschließlich für diesen Zweck bestimmten Transportmitteln. Verordnung (EG) Nr. 852/2004 sieht den Transport flüssiger Lebensmittel in ausschließlich für diesen Zweck bestimmten Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffen vor. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use*) - Küstentanker C gering hoch 3 PRP Für Küstentanker, die Öle und Fette über kurze Seestrecken in der EU befördern, gilt als Mindestanforderung, dass die unmittelbar zuvor beförderten Ladungen entweder aus Lebensmitteln oder aus Erzeugnissen bestanden haben, die in der EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen von Richtlinie 96/3/EG aufgeführt sind. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Die zuvor beförderten Ladungen sind mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu Transportmitteln und Tankauskleidung bei zuvor beförderten Ladungen (Practical guide to previous cargo(es) restrictions for means of transport and tank lining) zu prüfen. Die zuvor beförderten Ladungen sind mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu Transportmitteln und Tankauskleidung bei zuvor beförderten Ladungen (Practical guide to previous cargo(es) restrictions for means of transport and tank lining) zu prüfen. Verunreinigung durch Reinigungsmittel 35 - Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffe C gering mittel 2 In Reinigungsanlagen, in denen sowohl Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter am selben Ort gereinigt werden, besteht ein erhöhtes Risiko. - Küstentanker C gering mittel 2 Wenn das Küstenfahrzeug nicht ausschließlich für den Lebensmitteloder Futtermitteltransport bestimmt ist, besteht ein erhöhtes Risiko. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Es sind Sicherungsmaßnahmen zum Ausschluss einer Verunreinigung der lebensmittel- und futtermitteltauglichen Ladetanks und Ausrüstung durch Dampf, Wasser und Reinigungsmittel, die bei der Reinigung von nicht lebensmitteltauglichen Ladetanks verwendet werden, zu ergreifen. Der Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) beinhaltet bewährte Praktiken zur Reinigung der Tanks. In den ausgewählten Reinigungsanlagen muss ein HACCPSystem zur Anwendung kommen. Vor dem Verladen ist eine unterzeichnete Reinigungsbescheinigung zu verlangen. * http://www.fediol.be/5/index2.php Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für den Lebensmitteltransport (Fortsetzung) GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE C gering gering 1 PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Für die Ausrüstung verwendete Heiz- oder Kühlmittel - Tankwagen Es werden Tanks aus rostfreiem Stahl verwendet, die über ein Doppelwandsystem (keine Schlangen) mit Kühlwasser aus dem Motor erhitzt werden. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) 36 - Kesselwagen, Tankleichter und Küstenfahrzeuge C gering hoch 3 PRP Fremdkörper P gering hoch 3 PRP Verfälschung C/P/B gering hoch 3 PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Heizschlangen in Kesselwagen müssen aus rostfreiem Stahl bestehen (FEDIOL). Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. Es sollte ein Qualitätsplan zur Anwendung kommen, der das Beladen von Tankwagen mit raffinierten Ölen an einem überdachten Ort vorsieht. Verfälschungen können Schäden verursachen. Die verbindlichen Mindestanforderungen des Verhaltenskodexes der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) sind einzuhalten. * http://www.fediol.be/5/index2.php 37 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen C. Nicht den EU-Normen für den Lebensmitteltransport entsprechender Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folge- und Nebenerzeugnissen RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung C gering hoch 3 PRP Tankwagen und Binnenschiffe wurden möglicherweise für nicht lebensmitteloder futtermitteltaugliche Erzeugnisse wie z. B. Petrochemikalien verwendet. Tankwagen und Binnenschiffe, die nicht ausschließlich für den Transport von Lebensmitteln oder Futtermitteln bestimmt sind, sollten ein geprüftes Reinigungsverfahren durchlaufen haben. Verunreinigung durch Reinigungsmittel C mittel mittel 3 PRP In Reinigungsanlagen, in denen sowohl Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter am selben Ort gereinigt werden, besteht ein erhöhtes Risiko. Die eingesetzten Reinigungsmittel müssen Futtermittel- oder Lebensmittelqualität aufweisen. C gering gering 1 GEFAHR BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Der Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) beinhaltet bewährte Praktiken zur Reinigung der Tanks. Für eine defekte Ausrüstung verwendete Heiz- oder Kühlmittel - Tankwagen Tankwagen, in denen Schlangen zur Wärmeübertragung verwendet werden, sind verboten. Die Tanks werden über ein Doppelwandsystem mit Kühlwasser aus dem Motor erhitzt. 38 - Binnenschiffe C gering hoch 3 Fremdkörper P gering mittel 2 gering hoch 3 Verfälschung mit Mineralöl PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. PRP Die Verfälschung mit Mineralöl stellt beim Transport von Ölen in den Herkunftsländern noch immer ein Problem dar. Seit Oktober 1999 wurden die Kontrollen verstärkt, sodass sich die Wahrscheinlichkeit einer Verfälschung verringert hat. Verfälschungen sind zu vermeiden. Die Verwendung von heißem Wasser oder Heizdampf wird empfohlen. 39 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen D. Lagerung RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Verunreinigung durch unzureichende Trennung (Verunreinigung durch zuvor beförderte Ladungen, unzulässige Verbindungen) C gering hoch 3 PRP Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals, in denen sowohl Chemikalien als auch pflanzliche Öle gelagert werden. Das Risiko ist geringer, wenn die EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen während des Seetransports bei der Lagerung pflanzlicher Öle durch das Tankterminal eingehalten wird. Das geringste Risiko besteht, wenn die pflanzlichen Öle in Tanks gelagert werden, die ausschließlich für die Lagerung von Lebensmitteln bestimmt sind. Verunreinigung durch Reinigungsmittel C gering hoch 3 PRP Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals, in denen sowohl Chemikalien als auch pflanzliche Öle gelagert werden. Hier werden möglicherweise Reinigungsmittel verwendet, die nicht zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sind. In Tankterminals in der EU, die den HACCPGrundsätzen entsprechen und in denen pflanzliche Öle und Chemikalien getrennt gelagert werden, ist die Wahrscheinlichkeit einer Verwendung der falschen Reinigungsmittel sehr gering. Die Reinigungsmittel müssen zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sein. Für eine defekte Ausrüstung verwendete Wärmeträger C gering hoch 3 PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während der Lagerung ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss der Lagerbetrieb bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. GEFAHR Terminals in der EU, in denen Öle und Fette für den menschlichen Verzehr gelagert werden, müssen ein HACCP-System anwenden (Verordnung (EG) Nr. 852/2004). KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Lagerbetriebe müssen mindestens die EUVorschriften bezüglich zuvor beförderter Ladungen befolgen, die im Rahmen von Richtlinie 96/3/EG für den Seetransport festgelegt wurden. Die Verwendung von Wasser und Heizdampf wird empfohlen. 40 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sojaschrot- und -ölerzeugnissen E. Transport in Hochseeschiffen GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP C mittel mittel 3 PRP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Transportverunreinigung - Verunreinigung durch zuvor beförderte Ladungen in Tanks oder Leitungen Für Hochseeschiffe, die Öle und Fette für den menschlichen Verzehr in die EU befördern, gilt als Mindestanforderung, dass die unmittelbar zuvor beförderten Ladungen entweder aus Lebensmitteln oder aus Erzeugnissen bestanden haben, die in der EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen von Richtlinie 96/3/EG aufgeführt sind. Richtlinie 96/3/EG (Ausnahmeregelung bezüglich Verordnung (EG) Nr. 852/2004) sieht eine Prüfung zuvor beförderter Ladungen vor. Durch die Verträge der FOSFA wird der Verkäufer beim Seetransport von Ölen und Fetten dazu verpflichtet, den Käufer darüber zu informieren, woraus die drei zuvor beförderten Ladungen bestanden haben. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Vor dem Verladen müssen von der FOSFA anerkannte Aufsichtspersonen prüfen, ob die Tanks ausreichend gereinigt wurden. Vor dem Entladen müssen von der FOSFA anerkannte Aufsichtspersonen das Schiffstagebuch auf die Einhaltung der Liste der zulässigen vorherigen Ladungen hin prüfen. Der Seetransport von Ölen und Fetten für die Verfütterung ist nicht durch die EU geregelt. Es sind ausschließlich für diesen Zweck bestimmte Leitungen zum Be- und Entladen zu verwenden. - Verunreinigung durch Reinigungsmittel C gering hoch 3 PRP Für gewöhnlich orientieren sich die geschäftlichen Aktivitäten in der Seefahrt an bewährten Praktiken. Das Schiffstagebuch ist zu prüfen. Für die Ausrüstung verwendete Wärmeträger C gering hoch 3 PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Die Verwendung von Wasser und Heizdampf wird empfohlen. 41 Verfügung stellen. Hydrauliköle aus tragbaren Pumpen C gering hoch 3 PRP Hydrauliköle aus tragbaren Pumpen können toxisch sein. Bei der Verwendung tragbarer Pumpen ist der Hydraulikmotor klar von der Pumpe zu trennen. Anderenfalls müssen Hydrauliköle in Lebensmittelqualität verwendet werden. Hydraulikmotoren, die direkt mit der Pumpe verbunden sind, ermöglichen im Falle von Dichtungsausfällen das unerwünschte Eindringen von Hydrauliköl in das pflanzliche Öl. * http://www.fediol.be/5/index2.php 42 Ablaufdiagramm zur Erzeugungskette bei Rapsölerzeugnissen zur Verfütterung in der EU 43 FUTTERMITTEL Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen 1. Anbau von Raps* GEFAHR Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL KAT. C WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Drittländer, die Raps exportieren, arbeiten mit Positivlisten zur Verwendung von Pestiziden während des Anbaus, die hinsichtlich mancher Stoffe möglicherweise nicht mit den europäischen Rechtsvorschriften zu Pestizidrückständen übereinstimmen. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Verordnung (EG) Nr. 396/2005 untersagt das Inverkehrbringen von Erzeugnissen, die nicht den in den Anhängen genannten MRLs entsprechen. Der Fungizidgehalt von Rapssaaten aus feuchten Gebieten kann hoch sein. Phytotoxine C Rapssaaten können Unkräuter enthalten. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Höchstgehalt toxischer Samen von Unkrautpflanzen begrenzt. Eine Sichtprüfung der Rapssaaten wird empfohlen. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 44 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen 2. Trocknung der Rapssaaten bei der Primärproduktion* GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Durch die Trocknung hervorgerufene Kontaminanten - Dioxin C Die Verbrennung von Abfällen kann zu Dioxinbildung führen. Die in den Mühlen bislang festgestellten Dioxinwerte in rohem Rapsöl lagen unterhalb der Nachweisgrenze Verhaltenskodex zur Vermeidung und Reduzierung von Verunreinigungen durch Dioxin und dioxinähnliche PCB in Lebensmitteln und Futtermitteln (Kodex CAC/RCP 62-2006) Gemäß guter Herstellungspraxis wird die Verwendung von Brennstoffen empfohlen, die nicht zu einer Bildung von Dioxinen und dioxinähnlichen Verbindungen und anderen schädlichen Kontaminanten führen. Für die direkte Erhitzung sollten geeignete Brenner verwendet werden. Eine Überwachung wird als erforderlich betrachtet, um sicherzustellen, dass Trocknungsund Erhitzungsprozesse keine erhöhten Werte bei Dioxinen und dioxinähnlichen PCB zur Folge haben. Abfallprodukte sind nicht als Brennstoff für die Direkttrocknung zu verwenden. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 45 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen 3. Pressung von Rapssaaten RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Toxine aus Schädlingsbekämpfungsmitteln C gering hoch 3 PRP Vergiftete Körner aus offenen Behältern könnten in die Lebensmittelkette gelangen. Toxische Verbindungen auf Hexanbasis C gering hoch 3 PRP In der Industrie verwendetes Hexan kann toxische Verbindungen beinhalten. Für eine defekte Ausrüstung verwendete Hydrauliköle oder Schmierstoffe C gering hoch 3 PRP Hydrauliköle und Schmierstoffe können toxische Verbindungen beinhalten. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Hydrauliköle und Schmierstoffe vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses durch Hydrauliköle und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung der verwendeten Mengen beinhalten. Fremdstoffe wie Glas, Holz, Metall usw. P mittel mittel 3 PRP Es können Fremdstoffe vorhanden sein. Ein System zur Entfernung von Fremdstoffen sollte zur Anwendung kommen. GEFAHR KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Ein Schädlingsbekämpfungsplan, der für den Einsatz in der Lebensmittelkette geeignet ist, muss zur Anwendung kommen. Durch Richtlinie 2009/32/EG wurden Reinheitskriterien für die Verwendung von Hexan bei der Pressung von Ölsaaten festgelegt. Es muss Hexan in Lebensmittelqualität verwendet werden. 46 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen 3.1 Gewinnung von Rohöl RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Mineralöle aus einem defekten Rückgewinnungssystem C gering hoch 3 PRP Mineralöle können toxische Verbindungen beinhalten. Es liegt im Interesse des Mühlenbetreibers, so viel Hexan wie möglich wiederzugewinnen und das System dementsprechend gut zu warten. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Rapssaaten zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Lebensmittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C sehr gering hoch 2 Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Rapsöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Nach der Rückgewinnung C hoch gering 3 Nach der Ölextraktion mit Der Flammpunkt-Grenzwert GEFAHR PRP KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Das Mineralöl aus dem Rückgewinnungssystem muss Lebensmittelqualität aufweisen. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Öle vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses durch Öle in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung der verwendeten Mengen beinhalten. Der niederländische GMPGrenzwert für den Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C40) in Ölen liegt bei 400 mg/kg. Die Transportvorschriften, die 47 im Rohöl verbleibendes Hexan Hexan und der anschließenden Hexanrückgewinnung aus dem Öl verbleiben Spuren von Hexan im Rohöl. der FOSFA liegt bei 121 °C. niedrigere Grenzwerte für Hexanrückstände enthalten, als im Zusammenhang mit der Futtermittelsicherheit erforderlich ist, sind zu befolgen. Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen 3.2 Gewinnung von Rapsexpeller und -schrot RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Dioxin aus Trennmittel C gering hoch 3 PRP Trennmittel basieren auf Mineralien und können von Natur aus Dioxin enthalten. Dioxin ist toxisch für Menschen und Tiere. Durch Verordnung (EG) Nr. 2439/1999 wurden Qualitätskriterien für Trennmittel festgelegt. Es ist Trennmittel in Futtermittelqualität zu kaufen. Salmonellen B gering hoch 3 PRP Salmonellen stellen die größte Gefahr einer mikrobiologischen Verunreinigung von Futtermitteln dar. Salmonellen sind in der Umwelt weit verbreitet, sodass jedes Bindeglied in der Lebensmittelkette, von den Erzeugern bis hin zu den Verbrauchern, eine Rolle bei der Reduzierung des Risikos einer Schädigung von Menschen und Tieren durch Salmonellen spielt. Tierfutter ist allgemein als ein möglicher Weg bekannt, auf dem Salmonellen in die Lebensmittelkette gelangen können. Verhaltenskodex der FEDIOL zur Kontrolle von Salmonellen in Ölmühlen (Code of Practice for the Control of Salmonella in Oilseed Crushing Plants*) Die PRP des Verhaltenskodex der FEDIOL zur Kontrolle von Salmonellen sind anzuwenden, darunter z. B. Reinigung von Staubabscheidern und Kühlern, Vermeidung von Kondensation in Fertigungslinien und Silos, Personalschulungen. Alle Bindeglieder der Futtermittelkette müssen das Auftreten von Salmonellen in ihren Erzeugnissen auf ein Minimum reduzieren. Die Ölmühlen in der EU haben bereits erhebliche Anstrengungen in Form freiwilliger Maßnahmen zur Reduzierung des Verunreinigungsgrades ihrer Futtermittel unternommen. Seit der Einführung des GMPKodexes der FEDIOL für Ölmühlen 1993 (durch diese Leitlinie ersetzt) wurden beträchtliche Fortschritte erzielt. Dioxin aus verwendeter Bleicherde C gering hoch 3 PRP Bleicherde basiert auf Mineralien und kann von Natur aus Dioxin enthalten. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der Das Risiko tritt nur bei integrierten Ölmühlen/Ölraffinerien auf. GEFAHR BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN 48 Dioxin ist toxisch für Menschen und Tiere. pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/FTEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/FPCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Hexanrückstände Wassergüte C hoch gering 3 PRP Hexanrückstände liegen in Ölkuchen vor. ADR 400 ppm Die Transportvorschriften, die niedrigere Grenzwerte für Hexanrückstände enthalten, als im Zusammenhang mit der Futtermittelsicherheit erforderlich ist, sind zu befolgen. C/B/P gering hoch 3 PRP Wasser wird bei der Gewinnung von Rapsschrot verwendet. Gemäß Verordnung (EG) Nr. 183/2005 hat Wasser, das bei der Futtermittelherstellung verwendet wird, von geeigneter Qualität zu sein. Es ist Wasser von geeigneter Qualität zu verwenden. * http://www.fediol.be/5/index2.php 49 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen 4. Raffination KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Für eine defekte Ausrüstung verwendete Hydrauliköle oder Schmierstoffe C gering hoch 3 PRP Reinigungsmittel und Dampfkessel-Chemikalien C mittel mittel 3 Wassergüte C gering hoch Verarbeitungshilfsstoffe (alkalische Lösung, Säuren) C mittel Fremdstoffe wie Glas, Holz, Metall usw. P Für eine defekte Ausrüstung verwendete Wärmeträger C GEFAHR BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Hydrauliköle und Schmierstoffe können toxische Verbindungen beinhalten. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Hydrauliköle und Schmierstoffe vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses durch Hydrauliköle und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung der verwendeten Mengen beinhalten. Der niederländische GMPStandard sieht einen Grenzwert für den Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C40) in Ölen und Fetten von 400 mg/kg und in Fettsäuren (/Destillaten) von 3.000 mg/kg vor. PRP Reinigungsmittel und Dampf (unter Verwendung von Dampfkessel-Chemikalien) kommen mit dem Erzeugnis in Kontakt. Im Produktionssystem verwendete Reinigungsmittel sollten ausgespült werden. Die Reinigungsmittel und DampfkesselChemikalien müssen zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sein. 3 PRP Wasser wird im Raffinationsprozess verwendet. Es ist Trinkwasser zu verwenden. mittel 3 PRP Verarbeitungshilfsstoffe kommen mit dem Erzeugnis in Kontakt. Verarbeitungshilfsstoffe, die direkt mit dem Öl in Kontakt kommen, müssen für die Verwendung in Lebensmitteln vorgesehen sein oder Lebensmittelqualität aufweisen. mittel mittel 3 PRP Es können Fremdstoffe vorhanden sein. Vor dem Verladen ist eine Filtration durchzuführen. mittel hoch 4 CCP Wärmeträger werden in Betrieben, die nicht Mitglieder der FEDIOL sind, möglicherweise noch immer verwendet. Gemäß dem Verhaltenskodex der FEDIOL zur Erhitzung von Speiseölen während der Verarbeitung (Code of Practice on the Heating of Edible Oils during Processing*) ist die Verwendung von Wärmeträgern unzulässig. Es ist heißes Wasser oder Heizdampf zu verwenden. Anderenfalls sollte durch eine Kontrollmaßnahme sichergestellt werden, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch die Wärmeträger ausgeschlossen ist. * http://www.fediol.be/5/index2.php 50 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen 4.1 Gewinnung von raffiniertem Rapsöl GEFAHR Dioxin aus Bleicherde KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP C gering hoch 3 PRP BEGRÜNDUNG Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Die Bleicherdedosierung bei der Raffination beträgt jedoch lediglich 1 bis 3 %. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCBTEQ) begrenzt. KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu beschaffen, welche die Spezifikationen der FEDIOL für frische Bleicherde erfüllen. Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCBTEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Rapssaaten zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Lebensmittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C sehr gering hoch 2 Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Rapsöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Mikrobiologische Verunreinigung B gering mittel 2 Der Feuchtigkeitsgehalt (d. h. die Aktivität des Wassers) raffinierter Öle ist zu gering für ein Bakterienwachstum. * http://www.fediol.be/5/index2.php 51 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen 4.2 Physikalische Raffination: Gewinnung von Rapsdestillationsfettsäuren KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Allgemein C gering hoch 3 PRP Dioxin aus Bleicherde C gering hoch 3 PRP GEFAHR BEGRÜNDUNG Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Die Bleicherdedosierung bei der Raffination beträgt jedoch lediglich 1 bis 3 %. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind und einen Gehalt an unerwünschten Stoffen aufweisen, der die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der Verdünnung mit Erzeugnissen gleicher oder anderer Art gemischt werden, die zur Tierfütterung bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG). Eine absichtliche Beimischung von Rapsdestillaten ist zu vermeiden. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCBTEQ) begrenzt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. BEMERKUNGEN Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxin-ähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Rapssaaten zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittel- 52 sicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C gering hoch 3 PRP Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Rapsöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Erzeugnisse, welche die Anforderungen nicht erfüllen, sollten nicht als Futtermittel verwendet werden. * http://www.fediol.be/5/index2.php Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen 4.3 Chemische Raffination: Gewinnung von (Salzen von) Rapsfettsäuren ohne Destillate RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Rapssaaten zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C sehr gering hoch 2 Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Rapsöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. GEFAHR PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN 53 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen 4.4 Chemische Raffination: Gewinnung von Rapsdestillaten KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Allgemein C mittel hoch 4 CCP Dioxin aus Bleicherde C mittel hoch 4 CCP GEFAHR BEGRÜNDUNG Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Während der chemischen Raffination reichern sich Dioxine in den Destillaten an. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind und einen Gehalt an unerwünschten Stoffen aufweisen, der die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der Verdünnung mit Erzeugnissen gleicher oder anderer Art gemischt werden, die zur Tierfütterung bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG). Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. Fetthaltige Erzeugnisse, die durch diskontinuierliche Raffination gewonnen werden, bei der die physikalischen und chemischen Raffinationsschritte mit derselben Ausrüstung kombiniert durchgeführt werden, können zur Verfütterung verwendet werden, sofern analytisch nachgewiesen wird, dass die Grenzwerte für Dioxin- und Pestizidrückstände eingehalten werden. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCBTEQ) begrenzt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C mittel mittel 3 PRP Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Rapssaaten zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Während der chemischen Raffination reichern sich jedoch Dioxine in den Destillaten an. KONTROLLMASSNAHMEN In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die BEMERKUNGEN Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. Siehe oben unter „Allgemein“. 54 Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C mittel hoch 4 CCP Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Rapsöl vorliegen, ist jedoch sehr gering; allerdings reichern sie sich während der Raffination in den Destillaten an. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Siehe oben unter „Allgemein“. Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. * http://www.fediol.be/5/index2.php 55 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen A. Lagerung und Transport von Ölsaaten und Ölkuchen RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Toxine aus Schädlingsbekämpfungsmitteln C gering hoch 3 PRP Vergiftete Körner aus offenen Behältern könnten in die Lebensmittelkette gelangen. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C mittel mittel 3 PRP Die Verwendung von Pestiziden bei Ölsaaten nach der Ernte ist aufgrund der begrenzten Zeit, die für den Abbau der Pestizide zur Verfügung steht, kritisch. Die Ölsaaten exportierenden Länder arbeiten mit Positivlisten zur Verwendung von Pestiziden, die hinsichtlich mancher Stoffe, insbesondere im Fall von Weichsaaten wie z. B. Sonnenblumensaaten, möglicherweise nicht mit den europäischen Rechtsvorschriften übereinstimmen. Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung während des Transports in Leiterwagen, Lkw, Binnenund Hochseeschiffen C gering hoch 3 PRP Der Transport von Ölsaaten und Ölkuchen erfolgt für gewöhnlich nicht mit Transportmitteln, die ausschließlich für den Lebensmitteloder Futtermitteltransport bestimmt sind. Transportunternehmen müssen die Leiterwagen und Lkw sowie Binnen- und Hochseeschiffe vor dem Verladen reinigen. Die Sauberkeit ist vor dem Verladen zu überprüfen. Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung während der Lagerung C gering hoch 3 PRP Mykotoxinverunreinigungen zuvor beförderter Ladungen können auf Ölsaaten und Ölkuchen übertragen werden. Lagerbetriebe müssen die Lagerräume vor der Verwendung reinigen und die Sauberkeit überprüfen. GEFAHR BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Ein Schädlingsbekämpfungsplan, der für den Einsatz in der Lebensmittelkette geeignet ist, muss zur Anwendung kommen. Verordnung (EG) Nr. 396/2005 untersagt das Inverkehrbringen von Erzeugnissen, die nicht den im Anhang der Verordnung genannten MRLs entsprechen. Transportunternehmen und Lagerbetriebe müssen Pestizide ordnungsgemäß verwenden und dies dokumentieren. Anderenfalls müssen sie nachweisen, dass die Werte der Pestizidrückstände bei Transport und Lagerung den EU-Rechtsvorschriften entsprechen. 56 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für den Lebensmitteltransport GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP C gering hoch 3 PRP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung - Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffe Der Transport von Ölen erfolgt in ausschließlich für diesen Zweck bestimmten Transportmitteln. Verordnung (EG) Nr. 852/2004 sieht den Transport flüssiger Lebensmittel in ausschließlich für diesen Zweck bestimmten Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffen vor. Die zuvor beförderten Ladungen sind mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu Transportmitteln und Tankauskleidung bei zuvor beförderten Ladungen (Practical guide to previous cargo(es) restrictions for means of transport and tank lining) zu prüfen. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use*) - Küstentanker C gering hoch 3 C gering mittel 2 PRP Für Küstentanker, die Öle und Fette über kurze Seestrecken in der EU befördern, gilt als Mindestanforderung, dass die unmittelbar zuvor beförderten Ladungen entweder aus Lebensmitteln oder aus Erzeugnissen bestanden haben, die in der EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen von Richtlinie 96/3/EG aufgeführt sind. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Die zuvor beförderten Ladungen sind mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu Transportmitteln und Tankauskleidung bei zuvor beförderten Ladungen (Practical guide to previous cargo(es) restrictions for means of transport and tank lining) zu prüfen. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the Es sind Sicherungsmaßnahmen zum Ausschluss einer Verunreinigung der lebensmittel- und futtermitteltauglichen Ladetanks und Ausrüstung durch Dampf, Wasser und Reinigungsmittel, Verunreinigung durch Reinigungsmittel - Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffe In Reinigungsanlagen, in denen sowohl Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter am selben Ort gereinigt werden, besteht ein erhöhtes Risiko. Der Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in 57 transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) - Küstentanker C gering mittel 2 Wenn das Küstenfahrzeug nicht ausschließlich für den Lebensmitteloder Futtermitteltransport bestimmt ist, besteht ein erhöhtes Risiko. die bei der Reinigung von nicht lebensmitteltauglichen Ladetanks verwendet werden, zu ergreifen. Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) beinhaltet bewährte Praktiken zur Reinigung der Tanks. In den ausgewählten Reinigungsanlagen muss ein HACCPSystem zur Anwendung kommen. Vor dem Verladen ist eine unterzeichnete Reinigungsbescheinigung zu verlangen. * http://www.fediol.be/5/index2.php 58 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für den Lebensmitteltransport (Fortsetzung) KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE - Tankwagen C gering gering 1 - Kesselwagen, Tankleichter und Küstenfahrzeuge C gering hoch 3 PRP Fremdkörper P gering hoch 3 PRP Verfälschung C/P/B gering hoch 3 PRP GEFAHR PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Für die Ausrüstung verwendete Heiz- oder Kühlmittel Es werden Tanks aus rostfreiem Stahl verwendet, die über ein Doppelwandsystem (keine Schlangen) mit Kühlwasser aus dem Motor erhitzt werden. Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Heizschlangen in Kesselwagen müssen aus rostfreiem Stahl bestehen (FEDIOL). Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. Es sollte ein Qualitätsplan zur Anwendung kommen, der das Beladen von Tankwagen mit raffinierten Ölen an einem überdachten Ort vorsieht. Verfälschungen können Schäden verursachen. Die verbindlichen Mindestanforderungen des Verhaltenskodexes der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) sind einzuhalten. 59 * http://www.fediol.be/5/index2.php 60 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen C. Nicht den EU-Normen für den Lebensmitteltransport entsprechender Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folge- und Nebenerzeugnissen RECHTSVORSCHRIFTEN , BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung C gering hoch 3 PRP Tankwagen und Binnenschiffe wurden möglicherweise für nicht lebensmittel- oder futtermitteltaugliche Erzeugnisse wie z. B. Petrochemikalien verwendet. Tankwagen und Binnenschiffe, die nicht ausschließlich für den Transport von Lebensmitteln oder Futtermitteln bestimmt sind, sollten ein geprüftes Reinigungsverfahren durchlaufen haben. Verunreinigung durch Reinigungsmittel C mittel mittel 3 PRP In Reinigungsanlagen, in denen sowohl Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter am selben Ort gereinigt werden, besteht ein erhöhtes Risiko. Die eingesetzten Reinigungsmittel müssen Futtermittel- oder Lebensmittelqualität aufweisen. Der Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) beinhaltet bewährte Praktiken zur Reinigung der Tanks. - Tankwagen C gering gering 1 - Binnenschiffe C gering hoch 3 Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die Die Verwendung von heißem Wasser oder Heizdampf wird empfohlen. GEFAHR BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Für eine defekte Ausrüstung verwendete Heiz- oder Kühlmittel Tankwagen, in denen Schlangen zur Wärmeübertragung verwendet werden, sind verboten. Die Tanks werden über ein Doppelwandsystem mit Kühlwasser aus dem Motor erhitzt. PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des 61 Fremdkörper Verfälschung mit Mineralöl P gering mittel 2 gering hoch 3 PRP Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. Die Verfälschung mit Mineralöl stellt beim Transport von Ölen in den Herkunftsländern noch immer ein Problem dar. Seit Oktober 1999 wurden die Kontrollen verstärkt, sodass sich die Wahrscheinlichkeit einer Verfälschung verringert hat. Verfälschungen sind zu vermeiden. 62 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Rapsschrot- und -ölerzeugnissen D. Lagerung RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Verunreinigung durch unzureichende Trennung (Verunreinigung durch zuvor beförderte Ladungen, unzulässige Verbindungen) C gering hoch 3 PRP Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals, in denen sowohl Chemikalien als auch pflanzliche Öle gelagert werden. Das Risiko ist geringer, wenn die EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen während des Seetransports bei der Lagerung pflanzlicher Öle durch das Tankterminal eingehalten wird. Das geringste Risiko besteht, wenn die pflanzlichen Öle in Tanks gelagert werden, die ausschließlich für die Lagerung von Lebensmitteln bestimmt sind. Verunreinigung durch Reinigungsmittel C gering hoch 3 PRP Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals, in denen sowohl Chemikalien als auch pflanzliche Öle gelagert werden. Hier werden möglicherweise Reinigungsmittel verwendet, die nicht zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sind. In Tankterminals in der EU, die den HACCPGrundsätzen entsprechen und in denen pflanzliche Öle und Chemikalien getrennt gelagert werden, ist die Wahrscheinlichkeit einer Verwendung der falschen Reinigungsmittel sehr gering. Die Reinigungsmittel müssen zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sein. Für eine defekte Ausrüstung verwendete Wärmeträger C gering hoch 3 PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während der Lagerung ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss der Lagerbetrieb bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. GEFAHR BEGRÜNDUNG Terminals in der EU, in denen Öle und Fette für den menschlichen Verzehr gelagert werden, müssen ein HACCP-System anwenden (Verordnung (EG) Nr. 852/2004). KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Lagerbetriebe müssen mindestens die EU-Vorschriften bezüglich zuvor beförderter Ladungen befolgen, die im Rahmen von Richtlinie 96/3/EG für den Seetransport festgelegt wurden. Die Verwendung von Wasser und Heizdampf wird empfohlen. 63 Ablaufdiagramm zur Erzeugungskette bei Sonnenblumenölerzeugnissen zur Verfütterung in der EU 64 FUTTERMITTEL Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen 1. Anbau von Sonnenblumensaaten* GEFAHR Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL KAT. C WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Drittländer, die Sonnenblumensaaten exportieren (Argentinien, Ungarn usw.), arbeiten mit Positivlisten zur Verwendung von Pestiziden während des Anbaus, die hinsichtlich mancher Stoffe möglicherweise nicht mit den europäischen Rechtsvorschriften zu Pestizidrückständen übereinstimmen. Bei Sonnenblumensaaten scheint die Verwendung von Pestiziden nach der Ernte kritischer zu sein als vor der Ernte. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Verordnung (EG) Nr. 396/2005 untersagt das Inverkehrbringen von Erzeugnissen, die nicht den in den Anhängen genannten MRLs entsprechen. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 65 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen 2. Trocknung der Sonnenblumensaaten bei der Primärproduktion* GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Die Verbrennung von Abfällen kann zu Dioxinbildung führen. Die in den Mühlen bislang festgestellten Dioxinwerte in rohem Sonnenblumenöl lagen unterhalb der Nachweisgrenze. Verhaltenskodex zur Vermeidung und Reduzierung von Verunreinigungen durch Dioxin und dioxinähnliche PCB in Lebensmitteln und Futtermitteln (Kodex CAC/RCP 62-2006) KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Durch die Trocknung hervorgerufene Kontaminanten - Dioxin C Gemäß guter Herstellungspraxis wird die Verwendung von Brennstoffen empfohlen, die nicht zu einer Bildung von Dioxinen und dioxinähnlichen Verbindungen und anderen schädlichen Kontaminanten führen. Für die direkte Erhitzung sollten geeignete Brenner verwendet werden. Eine Überwachung wird als erforderlich betrachtet, um sicherzustellen, dass Trocknungs- und Erhitzungsprozesse keine erhöhten Werte bei Dioxinen und dioxinähnlichen PCB zur Folge haben. Abfallprodukte sind nicht als Brennstoff für die Direkttrocknung zu verwenden. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 66 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen 3. Pressung von Sonnenblumensaaten RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Toxine aus Schädlingsbekämpfungsmitteln C gering hoch 3 PRP Vergiftete Körner aus offenen Behältern könnten in die Lebensmittelkette gelangen. Toxische Verbindungen auf Hexanbasis C gering hoch 3 PRP In der Industrie verwendetes Hexan kann toxische Verbindungen beinhalten. Für eine defekte Ausrüstung verwendete Hydrauliköle oder Schmierstoffe C gering hoch 3 PRP Hydrauliköle und Schmierstoffe können toxische Verbindungen beinhalten. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Hydrauliköle und Schmierstoffe vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses durch Hydrauliköle und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung der verwendeten Mengen beinhalten. Fremdstoffe wie Glas, Holz, Metall usw. P mittel mittel 3 PRP Es können Fremdstoffe vorhanden sein. Ein System zur Entfernung von Fremdstoffen sollte zur Anwendung kommen. GEFAHR BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Ein Schädlingsbekämpfungsplan, der für den Einsatz in der Lebensmittelkette geeignet ist, muss zur Anwendung kommen. Durch Richtlinie 2009/32/EG wurden Reinheitskriterien für die Verwendung von Hexan bei der Pressung von Ölsaaten festgelegt. Es muss Hexan in Lebensmittelqualität verwendet werden. 67 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen 3.1 Gewinnung von Rohöl RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Mineralöle aus einem defekten Rückgewinnungssystem C gering hoch 3 PRP Mineralöle können toxische Verbindungen beinhalten. Es liegt im Interesse des Mühlenbetreibers, so viel Hexan wie möglich wiederzugewinnen und das System dementsprechend gut zu warten. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C mittel mittel 3 PRP Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Sonnenblumensaaten zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Die MRL-Politik in Drittländern unterscheidet sich von der MRLPolitik der EU. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Lebensmittelsicherheit sichergestellt ist. Vertrag der FEDIOL zum Kauf von Sonnenblumensaaten im Schwarzmeerraum (enthält eine Klausel zur Einhaltung der EURechtsvorschriften) Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C sehr gering hoch 2 Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Sonnenblumenöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Nach der Rückgewinnung im Rohöl verbleibendes Hexan C hoch gering 3 Nach der Ölextraktion mit Hexan und der anschließenden Hexanrückgewinnung aus dem Öl verbleiben Spuren von Hexan im Der Flammpunkt-Grenzwert der FOSFA liegt bei 121 °C. GEFAHR PRP KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Das Mineralöl aus dem Rückgewinnungssystem muss Lebensmittelqualität aufweisen. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Öle vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses durch Öle in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung der verwendeten Mengen beinhalten. Der niederländische GMP-Standard sieht einen Grenzwert für den Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C40) in Sonnenblumenölen und Nebenerzeugnissen der Raffination von 1.000 mg/kg vor. Eingehendes Material ist zu prüfen (je nach Herkunft). Die Transportvorschriften, die niedrigere Grenzwerte für Hexanrückstände enthalten, als im Zusammenhang mit der 68 Rohöl. Futtermittelsicherheit erforderlich ist, sind zu befolgen. 69 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen 3.2 Gewinnung von Sonnenblumenschrot RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Dioxin aus Trennmittel C gering hoch 3 PRP Trennmittel basieren auf Mineralien und können von Natur aus Dioxin enthalten. Dioxin ist toxisch für Menschen und Tiere. Durch Verordnung (EG) Nr. 2439/1999 wurden Qualitätskriterien für Trennmittel festgelegt. Es ist Trennmittel in Futtermittelqualität zu kaufen. Salmonellen B gering hoch 3 PRP Salmonellen stellen die größte Gefahr einer mikrobiologischen Verunreinigung von Futtermitteln dar. Salmonellen sind in der Umwelt weit verbreitet, sodass jedes Bindeglied in der Lebensmittelkette, von den Erzeugern bis hin zu den Verbrauchern, eine Rolle bei der Reduzierung des Risikos einer Schädigung von Menschen und Tieren durch Salmonellen spielt. Tierfutter ist allgemein als ein möglicher Weg bekannt, auf dem Salmonellen in die Lebensmittelkette gelangen können. Verhaltenskodex der FEDIOL zur Kontrolle von Salmonellen in Ölmühlen (Code of Practice for the Control of Salmonella in Oilseed Crushing Plants*) Die PRP des Verhaltenskodex der FEDIOL zur Kontrolle von Salmonellen sind anzuwenden, darunter z. B. Reinigung von Staubabscheidern und Kühlern, Vermeidung von Kondensation in Fertigungslinien und Silos, Personalschulungen. Alle Bindeglieder der Futtermittelkette müssen das Auftreten von Salmonellen in ihren Erzeugnissen auf ein Minimum reduzieren. Die Ölmühlen in der EU haben bereits erhebliche Anstrengungen in Form freiwilliger Maßnahmen zur Reduzierung des Verunreinigungsgrades ihrer Futtermittel unternommen. Seit der Einführung des GMPKodexes der FEDIOL für Ölmühlen 1993 (durch diese Leitlinie ersetzt) wurden beträchtliche Fortschritte erzielt. Dioxin aus verwendeter Bleicherde C gering hoch 3 PRP Bleicherde basiert auf Mineralien und kann von Natur aus Dioxin enthalten. Dioxin ist toxisch für Menschen und Tiere. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/FTEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. Das Risiko tritt nur bei integrierten Ölmühlen/Ölraffinerien auf. GEFAHR KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil 70 refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/FPCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Hexanrückstände Wassergüte C hoch gering 3 PRP Hexanrückstände liegen in Ölkuchen vor. ADR 400 ppm Die Transportvorschriften, die niedrigere Grenzwerte für Hexanrückstände enthalten, als im Zusammenhang mit der Futtermittelsicherheit erforderlich ist, sind zu befolgen. C/B/P gering hoch 3 PRP Wasser wird bei der Gewinnung von Sonnenblumenschrot verwendet. Gemäß Verordnung (EG) Nr. 183/2005 hat Wasser, das bei der Futtermittelherstellung verwendet wird, von geeigneter Qualität zu sein. Es ist Wasser von geeigneter Qualität zu verwenden. * http://www.fediol.be/5/index2.php 71 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen 3.3 Abtrennung der Sonnenblumensaatschalen GEFAHR Salmonellen KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG B gering hoch 3 PRP Salmonellen stellen die größte Gefahr einer mikrobiologischen Verunreinigung von Futtermitteln dar. Salmonellen sind in der Umwelt weit verbreitet, sodass jedes Bindeglied in der Lebensmittelkette, von den Erzeugern bis hin zu den Verbrauchern, eine Rolle bei der Reduzierung des Risikos einer Schädigung von Menschen und Tieren durch Salmonellen spielt. Tierfutter ist allgemein als ein möglicher Weg bekannt, auf dem Salmonellen in die Lebensmittelkette gelangen können. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Verhaltenskodex der FEDIOL zur Kontrolle von Salmonellen in Ölmühlen (Code of Practice for the Control of Salmonella in Oilseed Crushing Plants*) KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Die Präventivmaßnahmen, die im Verhaltenskodex der FEDIOL zur Kontrolle von Salmonellen in Ölmühlen aufgeführt sind, sind anzuwenden. 72 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen 4. Raffination KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Für eine defekte Ausrüstung verwendete Hydrauliköle oder Schmierstoffe C gering hoch 3 PRP Reinigungsmittel und Dampfkessel-Chemikalien C mittel mittel 3 Verunreinigtes Wasser C gering hoch Verarbeitungshilfsstoffe (alkalische Lösung, Säuren) C mittel Fremdstoffe wie Glas, Holz, Metall usw. P Für eine defekte Ausrüstung verwendete Wärmeträger C GEFAHR BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Hydrauliköle und Schmierstoffe können toxische Verbindungen beinhalten. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Hydrauliköle und Schmierstoffe vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses durch Hydrauliköle und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung der verwendeten Mengen beinhalten. Der niederländische GMPStandard sieht einen Grenzwert für den Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C40) in Sonnenblumenölen und Nebenerzeugnissen der Raffination von 1.000 mg/kg vor. PRP Reinigungsmittel und Dampfkessel-Chemikalien können mit dem Erzeugnis in Kontakt kommen. Im Produktionssystem verwendete Reinigungsmittel sollten ausgespült werden. Die Reinigungsmittel und Dampfkessel-Chemikalien müssen zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sein. 3 PRP Wasser wird für die Reinigung und in erhitzter Form zu Destillationszwecken verwendet. Es ist Trinkwasser zu verwenden. mittel 3 PRP Verarbeitungshilfsstoffe kommen mit dem Erzeugnis in Kontakt. Verarbeitungshilfsstoffe, die direkt mit dem Öl in Kontakt kommen, müssen für die Verwendung in Lebensmitteln vorgesehen sein oder Lebensmittelqualität aufweisen. mittel mittel 3 PRP Es können Fremdstoffe vorhanden sein. Vor dem Verladen ist eine Filtration durchzuführen. mittel hoch 4 CCP Wärmeträger werden in Betrieben, die nicht Mitglieder der FEDIOL sind, möglicherweise noch immer verwendet. Gemäß dem Verhaltenskodex der FEDIOL zur Erhitzung von Speiseölen während der Verarbeitung (Code of Practice on the Heating of Edible Oils during Processing*) ist die Verwendung von Wärmeträgern Es ist heißes Wasser oder Heizdampf zu verwenden. Anderenfalls sollte durch eine Kontrollmaßnahme sichergestellt werden, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch die Wärmeträger ausgeschlossen ist. 73 unzulässig. * http://www.fediol.be/5/index2.php 74 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen 4.1 Gewinnung von raffiniertem Sonnenblumenöl GEFAHR Dioxin aus Bleicherde KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG C gering hoch 3 PRP Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Die Bleicherdedosierung bei der Raffination beträgt jedoch lediglich 1 bis 3 %. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHOPCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. BEMERKUNGEN Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCBTEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C mittel mittel 3 Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über C sehr gering hoch 2 PRP Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Sonnenblumensaaten zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Die Verwendung von Pestiziden nach der Ernte ist jedoch kritisch und kann dazu führen, dass Sonnenblumensaaten und Nebenerzeugnisse der Raffination die MRLs nicht einhalten, es sei denn, die Rückstände werden bei der Raffination des Rohöls vollständig entfernt. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Manche der verbotenen Pestizide können in der Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Wenn die Rückstände eines Pestizids den Grenzwert überschreiten, sollte eine Bewertung der Futtermittelsicherheit vorgenommen werden. 75 unerwünschte Stoffe in der Tierernährung Mikrobiologische Verunreinigung Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Sonnenblumenöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. B gering mittel 2 Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Der Feuchtigkeitsgehalt (d. h. die Aktivität des Wassers) raffinierter Öle ist zu gering für ein Bakterienwachstum. * http://www.fediol.be/5/index2.php 76 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen 4.2 Physikalische Raffination: Gewinnung von Sonnenblumendestillationsfettsäuren KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Allgemein C gering hoch 3 PRP Dioxin aus Bleicherde C gering hoch 3 PRP GEFAHR BEGRÜNDUNG Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Die Bleicherdedosierung bei der Raffination beträgt jedoch lediglich 1 bis 3 %. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind und einen Gehalt an unerwünschten Stoffen aufweisen, der die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der Verdünnung mit Erzeugnissen gleicher oder anderer Art gemischt werden, die zur Tierfütterung bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG). Eine absichtliche Beimischung von Sonnenblumendestillaten ist zu vermeiden. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C mittel mittel 3 PRP Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Sonnenblumensaaten zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Die Verwendung von Pestiziden nach der Ernte ist jedoch kritisch und kann dazu führen, dass Sonnenblumensaaten und Nebenerzeugnisse der Raffination die MRLs nicht einhalten. KONTROLLMASSNAHMEN In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. BEMERKUNGEN Wenn die Rückstände eines Pestizids den Grenzwert überschreiten, sollte eine Bewertung der Futtermittelsicherheit vorgenommen werden. 77 Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C gering hoch 3 PRP Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Sonnenblumenöl vorliegen, ist jedoch sehr gering; allerdings reichern sie sich während der Raffination in den Destillationsfettsäuren an. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Erzeugnisse, welche die Anforderungen nicht erfüllen, sollten nicht als Futtermittel verwendet werden. * http://www.fediol.be/5/index2.php 78 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen 4.3 Chemische Raffination: Gewinnung von (Salzen von) Sonnenblumenfettsäuren ohne Destillate RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C mittel mittel 3 PRP Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Sonnenblumensaaten zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Die Verwendung von Pestiziden nach der Ernte ist jedoch kritisch und kann dazu führen, dass Sonnenblumensaaten und Nebenerzeugnisse der Raffination die MRLs nicht einhalten. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C sehr gering hoch 2 Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Sonnenblumenöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. GEFAHR KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Wenn die Rückstände eines Pestizids den Grenzwert überschreiten, sollte eine Bewertung der Futtermittelsicherheit vorgenommen werden. 79 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen 4.4 Chemische Raffination: Gewinnung von Sonnenblumendestillaten KAT. WAHRSCHEINLI CHKEIT SCHWEREGRA D RISIKOKLA SSE PRP ODER CCP Allgemein C mittel hoch 4 CCP Dioxin aus Bleicherde C mittel hoch 4 CCP GEFAHR BEGRÜNDUNG Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Während der chemischen Raffination reichern sich Dioxine in den Destillaten an. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind und einen Gehalt an unerwünschten Stoffen aufweisen, der die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der Verdünnung mit Erzeugnissen gleicher oder anderer Art gemischt werden, die zur Tierfütterung bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG). Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. Fetthaltige Erzeugnisse, die durch diskontinuierliche Raffination gewonnen werden, bei der die physikalischen und chemischen Raffinationsschritte mit derselben Ausrüstung kombiniert durchgeführt werden, können zur Verfütterung verwendet werden, sofern analytisch nachgewiesen wird, dass die Grenzwerte für Dioxin- und Pestizidrückstände eingehalten werden. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C mittel mittel 3 PRP Eine regelmäßige Überwachung der Pestizidrückstände bei Sonnenblumensaaten zeigt, dass die Rückstandswerte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Während der chemischen KONTROLLMASSNAHMEN In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten BEMERKUNGE N Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. Siehe oben unter „Allgemein“. 80 Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C mittel hoch 4 CCP Raffination reichern sich jedoch Dioxine in den Destillaten an. Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Sonnenblumenöl vorliegen, ist jedoch sehr gering; allerdings reichern sie sich während der Raffination in den Destillationsfettsäuren an. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Siehe oben unter „Allgemein“. Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. * http://www.fediol.be/5/index2.php 81 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen A. Lagerung und Transport von Ölsaaten und Ölkuchen RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Toxine aus Schädlingsbekämpfungsmitteln C gering hoch 3 PRP Vergiftete Körner aus offenen Behältern könnten in die Lebensmittelkette gelangen. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C mittel mittel 3 PRP Die Verwendung von Pestiziden bei Ölsaaten nach der Ernte ist aufgrund der begrenzten Zeit, die für den Abbau der Pestizide zur Verfügung steht, kritisch. Die Ölsaaten exportierenden Länder arbeiten mit Positivlisten zur Verwendung von Pestiziden, die hinsichtlich mancher Stoffe, insbesondere im Fall von Weichsaaten wie z. B. Sonnenblumensaaten, möglicherweise nicht mit den europäischen Rechtsvorschriften übereinstimmen. Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung während des Transports in Leiterwagen, Lkw, Binnenund Hochseeschiffen C gering hoch 3 PRP Der Transport von Ölsaaten und Ölkuchen erfolgt für gewöhnlich nicht mit Transportmitteln, die ausschließlich für den Lebensmittel- oder Futtermitteltransport bestimmt sind. Transportunternehmen müssen die Leiterwagen und Lkw sowie Binnenund Hochseeschiffe vor dem Verladen reinigen. Die Sauberkeit ist vor dem Verladen zu überprüfen. Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung während der Lagerung C gering hoch 3 PRP Mykotoxinverunreinigungen zuvor beförderter Ladungen können auf Ölsaaten und Ölkuchen übertragen werden. Lagerbetriebe müssen die Lagerräume vor der Verwendung reinigen und die Sauberkeit überprüfen. GEFAHR BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Ein Schädlingsbekämpfungsplan, der für den Einsatz in der Lebensmittelkette geeignet ist, muss zur Anwendung kommen. Verordnung (EG) Nr. 396/2005 untersagt das Inverkehrbringen von Erzeugnissen, die nicht den im Anhang der Verordnung genannten MRLs entsprechen. Transportunternehmen und Lagerbetriebe müssen Pestizide ordnungsgemäß verwenden und dies dokumentieren. Anderenfalls müssen sie nachweisen, dass die Werte der Pestizidrückstände bei Transport und Lagerung den EU-Rechtsvorschriften entsprechen. 82 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für den Lebensmitteltransport GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP C gering hoch 3 PRP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung - Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffe Der Transport von Ölen erfolgt in ausschließlich für diesen Zweck bestimmten Transportmitteln. Verordnung (EG) Nr. 852/2004 sieht den Transport flüssiger Lebensmittel in ausschließlich für diesen Zweck bestimmten Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffen vor. Die zuvor beförderten Ladungen sind mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu Transportmitteln und Tankauskleidung bei zuvor beförderten Ladungen (Practical guide to previous cargo(es) restrictions for means of transport and tank lining) zu prüfen. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use*) - Küstentanker C gering hoch 3 PRP Für Küstentanker, die Öle und Fette über kurze Seestrecken in der EU befördern, gilt als Mindestanforderung, dass die unmittelbar zuvor beförderten Ladungen entweder aus Lebensmitteln oder aus Erzeugnissen bestanden haben, die in der EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen von Richtlinie 96/3/EG aufgeführt sind. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Die zuvor beförderten Ladungen sind mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu Transportmitteln und Tankauskleidung bei zuvor beförderten Ladungen (Practical guide to previous cargo(es) restrictions for means of transport and tank lining) zu prüfen. Verunreinigung durch 83 Reinigungsmittel - Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffe C - Küstentanker C gering gering mittel mittel 2 2 In Reinigungsanlagen, in denen sowohl Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter am selben Ort gereinigt werden, besteht ein erhöhtes Risiko. Wenn das Küstenfahrzeug nicht ausschließlich für den Lebensmitteloder Futtermitteltransport bestimmt ist, besteht ein erhöhtes Risiko. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Es sind Sicherungsmaßnahmen zum Ausschluss einer Verunreinigung der lebensmittel- und futtermitteltauglichen Ladetanks und Ausrüstung durch Dampf, Wasser und Reinigungsmittel, die bei der Reinigung von nicht lebensmitteltauglichen Ladetanks verwendet werden, zu ergreifen. Der Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) beinhaltet bewährte Praktiken zur Reinigung der Tanks. In den ausgewählten Reinigungsanlagen muss ein HACCPSystem zur Anwendung kommen. Vor dem Verladen ist eine unterzeichnete Reinigungsbescheinigung zu verlangen. * http://www.fediol.be/5/index2.php 84 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für den Lebensmitteltransport (Fortsetzung) KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE - Tankwagen C gering gering 1 - Kesselwagen, Tankleichter und Küstenfahrzeuge C gering hoch 3 PRP Fremdkörper P gering hoch 3 PRP Verfälschung C/P/B gering hoch 3 PRP GEFAHR PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Für die Ausrüstung verwendete Heiz- oder Kühlmittel Es werden Tanks aus rostfreiem Stahl verwendet, die über ein Doppelwandsystem (keine Schlangen) mit Kühlwasser aus dem Motor erhitzt werden. Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Heizschlangen in Kesselwagen müssen aus rostfreiem Stahl bestehen (FEDIOL). Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. Es sollte ein Qualitätsplan zur Anwendung kommen, der das Beladen von Tankwagen mit raffinierten Ölen an einem überdachten Ort vorsieht. Verfälschungen können Schäden verursachen. Die verbindlichen Mindestanforderungen des Verhaltenskodexes der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) sind einzuhalten. 85 * http://www.fediol.be/5/index2.php 86 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen C. Nicht den EU-Normen für den Lebensmitteltransport entsprechender Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folge- und Nebenerzeugnissen RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung C gering hoch 3 PRP Tankwagen und Binnenschiffe wurden möglicherweise für nicht lebensmitteloder futtermitteltaugliche Erzeugnisse wie z. B. Petrochemikalien verwendet. Tankwagen und Binnenschiffe, die nicht ausschließlich für den Transport von Lebensmitteln oder Futtermitteln bestimmt sind, sollten ein geprüftes Reinigungsverfahren durchlaufen haben. Verunreinigung durch Reinigungsmittel C mittel mittel 3 PRP In Reinigungsanlagen, in denen sowohl Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter am selben Ort gereinigt werden, besteht ein erhöhtes Risiko. Die eingesetzten Reinigungsmittel müssen Futtermittel- oder Lebensmittelqualität aufweisen. C gering gering 1 GEFAHR BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Der Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) beinhaltet bewährte Praktiken zur Reinigung der Tanks. Für eine defekte Ausrüstung verwendete Heiz- oder Kühlmittel - Tankwagen Tankwagen, in denen Schlangen zur Wärmeübertragung verwendet werden, sind verboten. Die Tanks werden über ein Doppelwandsystem mit Kühlwasser aus dem Motor erhitzt. 87 - Binnenschiffe C gering hoch 3 Fremdkörper P gering mittel 2 gering hoch 3 Verfälschung mit Mineralöl PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. PRP Die Verfälschung mit Mineralöl stellt beim Transport von Ölen in den Herkunftsländern noch immer ein Problem dar. Seit Oktober 1999 wurden die Kontrollen verstärkt, sodass sich die Wahrscheinlichkeit einer Verfälschung verringert hat. Verfälschungen sind zu vermeiden. Die Verwendung von heißem Wasser oder Heizdampf wird empfohlen. 88 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen D. Lagerung RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Verunreinigung durch unzureichende Trennung (Verunreinigung durch zuvor beförderte Ladungen, unzulässige Verbindungen) C gering hoch 3 PRP Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals, in denen sowohl Chemikalien als auch pflanzliche Öle gelagert werden. Das Risiko ist geringer, wenn die EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen während des Seetransports bei der Lagerung pflanzlicher Öle durch das Tankterminal eingehalten wird. Das geringste Risiko besteht, wenn die pflanzlichen Öle in Tanks gelagert werden, die ausschließlich für die Lagerung von Lebensmitteln bestimmt sind. Verunreinigung durch Reinigungsmittel C gering hoch 3 PRP Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals, in denen sowohl Chemikalien als auch pflanzliche Öle gelagert werden. Hier werden möglicherweise Reinigungsmittel verwendet, die nicht zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sind. In Tankterminals in der EU, die den HACCP-Grundsätzen entsprechen und in denen pflanzliche Öle und Chemikalien getrennt gelagert werden, ist die Wahrscheinlichkeit einer Verwendung der falschen Reinigungsmittel sehr gering. Die Reinigungsmittel müssen zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sein. Für eine defekte Ausrüstung verwendete Wärmeträger C gering hoch 3 PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während der Lagerung ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss der Lagerbetrieb bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. GEFAHR Terminals in der EU, in denen Öle und Fette für den menschlichen Verzehr gelagert werden, müssen ein HACCP-System anwenden (Verordnung (EG) Nr. 852/2004). KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Lagerbetriebe müssen mindestens die EUVorschriften bezüglich zuvor beförderter Ladungen befolgen, die im Rahmen von Richtlinie 96/3/EG für den Seetransport festgelegt wurden. Die Verwendung von Wasser und Heizdampf wird empfohlen. 89 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Sonnenblumenschrot- und -ölerzeugnissen E. Transport in Hochseeschiffen GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP C mittel mittel 3 PRP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Transportverunreinigung - Verunreinigung durch zuvor beförderte Ladungen in Tanks oder Leitungen Für Hochseeschiffe, die Öle und Fette für den menschlichen Verzehr in die EU befördern, gilt als Mindestanforderung, dass die unmittelbar zuvor beförderten Ladungen entweder aus Lebensmitteln oder aus Erzeugnissen bestanden haben, die in der EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen von Richtlinie 96/3/EG aufgeführt sind. Richtlinie 96/3/EG (Ausnahmeregelung bezüglich Verordnung (EG) Nr. 852/2004) sieht eine Prüfung zuvor beförderter Ladungen vor. Durch die Verträge der FOSFA wird der Verkäufer beim Seetransport von Ölen und Fetten dazu verpflichtet, den Käufer darüber zu informieren, woraus die drei zuvor beförderten Ladungen bestanden haben. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Vor dem Verladen müssen von der FOSFA anerkannte Aufsichtspersonen prüfen, ob die Tanks ausreichend gereinigt wurden. Vor dem Entladen müssen von der FOSFA anerkannte Aufsichtspersonen das Schiffstagebuch auf die Einhaltung der Liste der zulässigen vorherigen Ladungen hin prüfen. Der Seetransport von Ölen und Fetten für die Verfütterung ist nicht durch die EU geregelt. Es sind ausschließlich für diesen Zweck bestimmte Leitungen zum Be- und Entladen zu verwenden. - Verunreinigung durch Reinigungsmittel C gering hoch 3 PRP Für gewöhnlich orientieren sich die geschäftlichen Aktivitäten in der Seefahrt an bewährten Praktiken. Das Schiffstagebuch ist zu prüfen. Für die Ausrüstung verwendete Wärmeträger C gering hoch 3 PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen Die Verwendung von Wasser und Heizdampf wird empfohlen. 90 zur Verfügung stellen. Hydrauliköle aus tragbaren Pumpen C gering hoch 3 PRP Hydrauliköle aus tragbaren Pumpen können toxisch sein. Bei der Verwendung tragbarer Pumpen ist der Hydraulikmotor klar von der Pumpe zu trennen. Anderenfalls müssen Hydrauliköle in Lebensmittelqualität verwendet werden. Hydraulikmotoren, die direkt mit der Pumpe verbunden sind, ermöglichen im Falle von Dichtungsausfällen das unerwünschte Eindringen von Hydrauliköl in das pflanzliche Öl. * http://www.fediol.be/5/index2.php 91 Ablaufdiagramm zur Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen zur Verfütterung in der EU 92 FUTTERMITTEL Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen 1. Anbau von Palmfrüchten* GEFAHR Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL KAT. C WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD* RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Die Länder, die Palmöl exportieren (Indonesien, Malaysia und andere), arbeiten mit Positivlisten zur Verwendung von Pestiziden während des Anbaus, die hinsichtlich mancher Stoffe möglicherweise nicht mit den europäischen Rechtsvorschriften zu Pestizidrückständen übereinstimmen. Bislang wurden keine Pestizidrückstände in Palmöl und Palmkernöl festgestellt. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Verordnung (EG) Nr. 396/2005 untersagt das Inverkehrbringen von Erzeugnissen, die nicht den in den Anhängen genannten MRLs entsprechen. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 93 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen 2. Gewinnung von Rohöl* GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Dampfkessel-Chemikalien C Bei Betrieben, die keine gute Herstellungspraxis verfolgen, besteht ein erhöhtes Risiko. Dampf (unter Verwendung von DampfkesselChemikalien), der direkt mit dem Erzeugnis in Kontakt kommt, muss für die Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sein. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C Bislang wurden keine Pestizidrückstände in Palmöl und Palmkernöl festgestellt. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Lebensmittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Palm- oder Palmkernöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Wiederverwendung von verunreinigtem Fett aus Fettabscheidern zur Abwasserreinigung C Abwässer können chemisch verunreinigt sein. Fett aus Fettabscheidern zur Abwasserreinigung darf nicht zur Verwendung in Lebensmitteln wiederverwendet werden. Für die Ausrüstung verwendete Hydrauliköle oder Schmierstoffe C Hydrauliköle und Schmierstoffe können toxische Verbindungen beinhalten. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Hydrauliköle und Schmierstoffe vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses durch Hydrauliköle und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung der verwendeten Mengen beinhalten. Der niederländische GMP-Grenzwert für den Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C40) in Ölen liegt bei 400 mg/kg. Fremdkörper P Es können Fremdkörper vorhanden Ein System zur Entfernung aller Fremdstoffe 94 sein. sollte zur Anwendung kommen. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 95 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen 3. Raffination KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Für die Ausrüstung verwendete Hydrauliköle oder Schmierstoffe C gering hoch 3 PRP Reinigungsmittel und Dampfkessel-Chemikalien C mittel mittel 3 Wassergüte C gering hoch Verarbeitungshilfsstoffe (alkalische Lösung, Säuren) C mittel Fremdstoffe P Für die Ausrüstung verwendete Wärmeträger C GEFAHR BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Hydrauliköle und Schmierstoffe können toxische Verbindungen beinhalten. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Hydrauliköle und Schmierstoffe vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses durch Hydrauliköle und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung der verwendeten Mengen beinhalten. Der niederländische GMPStandard sieht einen Grenzwert für den Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C40) in Ölen und Fetten von 400 mg/kg und in Fettsäuren (/Destillaten) von 3.000 mg/kg vor. Bei rohem Palmöl, das direkt verfüttert wird (ohne Raffination), sieht der niederländische GMPStandard jedoch einen Grenzwert für den Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C24) vor, der als Gasöl berechnet bei 25 mg/kg liegt. PRP Reinigungsmittel und Dampf (unter Verwendung von DampfkesselChemikalien) können mit dem Erzeugnis in Kontakt kommen. Im Produktionssystem verwendete Reinigungsmittel sollten ausgespült werden. Die Reinigungsmittel und Dampfkessel-Chemikalien müssen zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sein. 3 PRP Wasser wird im Raffinationsprozess verwendet. Es ist Trinkwasser zu verwenden. mittel 3 PRP Verarbeitungshilfsstoffe kommen mit dem Erzeugnis in Kontakt. Verarbeitungshilfsstoffe, die direkt mit dem Öl in Kontakt kommen, müssen für die Verwendung in Lebensmitteln vorgesehen sein oder Lebensmittelqualität aufweisen. mittel mittel 3 PRP Es können Fremdstoffe vorhanden sein. Vor dem Verladen ist eine Filtration durchzuführen. mittel hoch 4 CCP Wärmeträger werden in Betrieben, die nicht Mitglieder der FEDIOL sind, möglicherweise Gemäß dem Verhaltenskodex der FEDIOL zur Erhitzung von Speiseölen während der Verarbeitung (Code of Practice on the Heating of Edible Oils Es ist heißes Wasser oder Heizdampf zu verwenden. Anderenfalls sollte durch eine Kontrollmaßnahme sichergestellt werden, dass eine 96 noch immer verwendet. during Processing) ist die Verwendung von Wärmeträgern unzulässig. Verunreinigung des Erzeugnisses durch die Wärmeträger ausgeschlossen ist. Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen 3.1 Gewinnung von raffiniertem Palmöl und Palmkernöl GEFAHR Dioxin aus Bleicherde KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP C gering hoch 3 PRP BEGRÜNDUNG Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Die Bleicherdedosierung bei der Raffination beträgt jedoch lediglich 1 bis 3 %. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHOPCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. BEMERKUNGEN Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Bislang wurden keine Pestizidrückstände in Palmöl und Palmkernöl festgestellt. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C sehr gering hoch 2 Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Palm- oder Palmkernöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Mikrobiologische B gering mittel 2 Der Feuchtigkeitsgehalt (d. h. 97 Verunreinigung die Aktivität des Wassers) raffinierter Öle ist zu gering für ein Bakterienwachstum. * http://www.fediol.be/5/index2.php 98 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen 3.2 Physikalische Raffination: Gewinnung von Palm- und Palmkerndestillationsfettsäuren KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Allgemein C gering hoch 3 PRP Dioxin aus Bleicherde C mittel hoch 4 CCP GEFAHR Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über C gering hoch 3 PRP BEGRÜNDUNG Eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen sind Ablagerungen in der Umwelt und Bleicherde. Das Dioxin gelangt bei der physikalischen Raffination möglicherweise in die Destillationsfettsäuren. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind und einen Gehalt an unerwünschten Stoffen aufweisen, der die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der Verdünnung mit Erzeugnissen gleicher oder anderer Art gemischt werden, die zur Tierfütterung bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG). Eine absichtliche Beimischung von Palm- und Palmkerndestillaten ist zu vermeiden. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Dieses Risiko lässt sich durch die folgenden Maßnahmen steuern: - Positivfreigabe einer Partie oder - Aktivkohlebehandlung zur Filtration von Dioxin Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. Bislang wurden keine Pestizidrückstände in Palmöl und Palmkernöl festgestellt. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Manche der verbotenen Pestizide können in der Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von BEMERKUNGEN Erzeugnisse, welche die Anforderungen nicht erfüllen, 99 unerwünschte Stoffe in der Tierernährung Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Palmöl und Palmkernöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. sollten nicht als Futtermittel verwendet werden. * http://www.fediol.be/5/index2.php 100 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen 3.3 Chemische Raffination: Gewinnung von (Salzen von) Palm- oder Palmkernfettsäuren (ohne Destillat) RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Bislang wurden keine Pestizidrückstände in Palmöl und Palmkernöl festgestellt. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C sehr gering hoch 2 Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Palm- oder Palmkernöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. GEFAHR PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN 101 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen 3.4 Chemische Raffination: Gewinnung von Palmöl- und Palmkerndestillaten KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Allgemein C mittel hoch 4 CCP Dioxin aus Bleicherde C mittel hoch 4 CCP GEFAHR BEGRÜNDUNG Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Während der chemischen Raffination reichern sich Dioxine in den Destillaten an. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind und einen Gehalt an unerwünschten Stoffen aufweisen, der die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der Verdünnung mit Erzeugnissen gleicher oder anderer Art gemischt werden, die zur Tierfütterung bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG). Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. Fetthaltige Erzeugnisse, die durch diskontinuierliche Raffination gewonnen werden, bei der die physikalischen und chemischen Raffinationsschritte mit derselben Ausrüstung kombiniert durchgeführt werden, können zur Verfütterung verwendet werden, sofern analytisch nachgewiesen wird, dass die Grenzwerte für Dioxin- und Pestizidrückstände eingehalten werden. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über C gering mittel 3 Bislang wurden keine Pestizidrückstände in Palmöl und Palmkernöl festgestellt. KONTROLLMASSNAHMEN In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene BEMERKUNGEN Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. Siehe oben unter „Allgemein“. 102 dem MRL Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. C mittel hoch 4 CCP Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Palmöl oder Palmkernöl vorliegen, ist jedoch sehr gering; allerdings reichern sie sich während der Raffination in den Destillaten an. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Siehe oben unter „Allgemein“. Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. * http://www.fediol.be/5/index2.php 103 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen Spaltung von Rohöl und raffiniertem Öl mit Wasser, Hitze und 4. Druck und anschließende fraktionierte Destillation zur Erzeugung von reinen Fettsäuren* GEFAHR Dioxin aus Bleicherde KAT. C WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Die Bleicherdedosierung bei der Raffination beträgt jedoch lediglich 1 bis 3 %. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Erzeugnisse, welche die Anforderungen nicht erfüllen, sollten nicht als Futtermittel verwendet werden. Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining**) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C Bislang wurden keine Pestizidrückstände in Palmöl und Palmkernöl festgestellt. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Palm- oder Palmkernöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Verunreinigtes Wasser B Wasser wird im Spaltungsprozess verwendet. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 104 ** http://www.fediol.be/5/index2.php 105 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen A. Transport von Früchten und Palmkernen zur Ölmühle und Lagerung von Palmkernen* GEFAHR Fremdkörper KAT. P WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Es können Fremdkörper wie z. B. Steine aus schmutzigen Lkw und Glasstückchen, tote Nager und Blätter von Bäumen vorhanden sein. KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Die Laderäume der Transportmittel müssen frei von Rückständen der zuvor beförderten Ladung sein, bevor Früchte geladen werden. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 106 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für den Lebensmitteltransport GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP C gering hoch 3 PRP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung - Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffe Der Transport von Ölen erfolgt in ausschließlich für diesen Zweck bestimmten Transportmitteln. Verordnung (EG) Nr. 852/2004 sieht den Transport flüssiger Lebensmittel in ausschließlich für diesen Zweck bestimmten Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffen vor. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use*) - Küstentanker C gering hoch 3 C gering mittel 2 PRP Für Küstentanker, die Öle und Fette über kurze Seestrecken in der EU befördern, gilt als Mindestanforderung, dass die unmittelbar zuvor beförderten Ladungen entweder aus Lebensmitteln oder aus Erzeugnissen bestanden haben, die in der EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen von Richtlinie 96/3/EG aufgeführt sind. Die zuvor beförderten Ladungen sind mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu Transportmitteln und Tankauskleidung bei zuvor beförderten Ladungen (Practical guide to previous cargo(es) restrictions for means of transport and tank lining) zu prüfen. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Die zuvor beförderten Ladungen sind mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu Transportmitteln und Tankauskleidung bei zuvor beförderten Ladungen (Practical guide to previous cargo(es) restrictions for means of transport and tank lining) zu prüfen. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder Es sind Sicherungsmaßnahmen zum Ausschluss einer Verunreinigung durch Reinigungsmittel - Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffe In Reinigungsanlagen, in denen sowohl Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter am selben Ort gereinigt werden, besteht ein erhöhtes Der Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten 107 Risiko. - Küstentanker C gering mittel 2 Wenn das Küstenfahrzeug nicht ausschließlich für den Lebensmitteloder Futtermitteltransport bestimmt ist, besteht ein erhöhtes Risiko. innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Verunreinigung der lebensmittel- und futtermitteltauglichen Ladetanks und Ausrüstung durch Dampf, Wasser und Reinigungsmittel, die bei der Reinigung von nicht lebensmitteltauglichen Ladetanks verwendet werden, zu ergreifen. Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) beinhaltet bewährte Praktiken zur Reinigung der Tanks. In den ausgewählten Reinigungsanlagen muss ein HACCP-System zur Anwendung kommen. Vor dem Verladen ist eine unterzeichnete Reinigungsbescheinigung zu verlangen. * http://www.fediol.be/5/index2.php 108 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für den Lebensmitteltransport (Fortsetzung) KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE - Tankwagen C gering gering 1 - Kesselwagen, Tankleichter und Küstenfahrzeuge C gering hoch 3 PRP Fremdkörper P gering hoch 3 PRP Verfälschung C/P/B gering hoch 3 PRP GEFAHR PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Für die Ausrüstung verwendete Heiz- oder Kühlmittel Es werden Tanks aus rostfreiem Stahl verwendet, die über ein Doppelwandsystem (keine Schlangen) mit Kühlwasser aus dem Motor erhitzt werden. Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Heizschlangen in Kesselwagen müssen aus rostfreiem Stahl bestehen (FEDIOL). Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. Es sollte ein Qualitätsplan zur Anwendung kommen, der das Beladen von Tankwagen mit raffinierten Ölen an einem überdachten Ort vorsieht. Verfälschungen können Schäden verursachen. Die verbindlichen Mindestanforderungen des Verhaltenskodexes der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten 109 Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) sind einzuhalten. * http://www.fediol.be/5/index2.php 110 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen C. Nicht den EU-Normen für den Lebensmitteltransport entsprechender Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folge- und Nebenerzeugnissen RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung C gering hoch 3 PRP Tankwagen und Binnenschiffe wurden möglicherweise für nicht lebensmitteloder futtermitteltaugliche Erzeugnisse wie z. B. Petrochemikalien verwendet. Tankwagen und Binnenschiffe, die nicht ausschließlich für den Transport von Lebensmitteln oder Futtermitteln bestimmt sind, sollten ein geprüftes Reinigungsverfahren durchlaufen haben. Verunreinigung durch Reinigungsmittel C mittel mittel 3 PRP In Reinigungsanlagen, in denen sowohl Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter am selben Ort gereinigt werden, besteht ein erhöhtes Risiko. Die eingesetzten Reinigungsmittel müssen Futtermittel- oder Lebensmittelqualität aufweisen. Der Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) beinhaltet bewährte Praktiken zur Reinigung der Tanks. - Tankwagen C gering gering 1 - Binnenschiffe C gering hoch 3 Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die Die Verwendung von heißem Wasser oder Heizdampf wird empfohlen. GEFAHR KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Für eine defekte Ausrüstung verwendete Heiz- oder Kühlmittel Tankwagen, in denen Schlangen zur Wärmeübertragung verwendet werden, sind verboten. Die Tanks werden über ein Doppelwandsystem mit Kühlwasser aus dem Motor erhitzt. PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wahrscheinlichkeit 111 Fremdkörper Verfälschung mit Mineralöl P gering mittel 2 gering hoch 3 PRP eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. Die Verfälschung mit Mineralöl stellt beim Transport von Ölen in den Herkunftsländern noch immer ein Problem dar. Seit Oktober 1999 wurden die Kontrollen verstärkt, sodass sich die Wahrscheinlichkeit einer Verfälschung verringert hat. Verfälschungen sind zu vermeiden. 112 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen D. Lagerung RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Verunreinigung durch unzureichende Trennung (Verunreinigung durch zuvor beförderte Ladungen, unzulässige Verbindungen) C gering hoch 3 PRP Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals, in denen sowohl Chemikalien als auch pflanzliche Öle gelagert werden. Das Risiko ist geringer, wenn die EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen während des Seetransports bei der Lagerung pflanzlicher Öle durch das Tankterminal eingehalten wird. Das geringste Risiko besteht, wenn die pflanzlichen Öle in Tanks gelagert werden, die ausschließlich für die Lagerung von Lebensmitteln bestimmt sind. Verunreinigung durch Reinigungsmittel C gering hoch 3 PRP Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals, in denen sowohl Chemikalien als auch pflanzliche Öle gelagert werden. Hier werden möglicherweise Reinigungsmittel verwendet, die nicht zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sind. In Tankterminals in der EU, die den HACCP-Grundsätzen entsprechen und in denen pflanzliche Öle und Chemikalien getrennt gelagert werden, ist die Wahrscheinlichkeit einer Verwendung der falschen Reinigungsmittel sehr gering. Die Reinigungsmittel müssen zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sein. Für eine defekte Ausrüstung verwendete Wärmeträger C gering hoch 3 PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während der Lagerung ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss der Lagerbetrieb bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. GEFAHR Terminals in der EU, in denen Öle und Fette für den menschlichen Verzehr gelagert werden, müssen ein HACCP-System anwenden (Verordnung (EG) Nr. 852/2004). KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Lagerbetriebe müssen mindestens die EUVorschriften bezüglich zuvor beförderter Ladungen befolgen, die im Rahmen von Richtlinie 96/3/EG für den Seetransport festgelegt wurden. Die Verwendung von Wasser und Heizdampf wird empfohlen. 113 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Palmöl und Palmkernölerzeugnissen E. Transport in Hochseeschiffen GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP C mittel mittel 3 PRP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Transportverunreinigung - Verunreinigung durch zuvor beförderte Ladungen in Tanks oder Leitungen Für Hochseeschiffe, die Öle und Fette für den menschlichen Verzehr in die EU befördern, gilt als Mindestanforderung, dass die unmittelbar zuvor beförderten Ladungen entweder aus Lebensmitteln oder aus Erzeugnissen bestanden haben, die in der EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen von Richtlinie 96/3/EG aufgeführt sind. Richtlinie 96/3/EG (Ausnahmeregelung bezüglich Verordnung (EG) Nr. 852/2004) sieht eine Prüfung zuvor beförderter Ladungen vor. Durch die Verträge der FOSFA wird der Verkäufer beim Seetransport von Ölen und Fetten dazu verpflichtet, den Käufer darüber zu informieren, woraus die drei zuvor beförderten Ladungen bestanden haben. Vor dem Verladen müssen von der FOSFA anerkannte Aufsichtspersonen prüfen, ob die Tanks ausreichend gereinigt wurden. Vor dem Entladen müssen von der FOSFA anerkannte Aufsichtspersonen das Schiffstagebuch auf die Einhaltung der Liste der zulässigen vorherigen Ladungen hin prüfen. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Der Seetransport von Ölen und Fetten für die Verfütterung ist nicht durch die EU geregelt. Es sind ausschließlich für diesen Zweck bestimmte Leitungen zum Be- und Entladen zu verwenden. - Verunreinigung durch Reinigungsmittel C gering hoch 3 PRP Für gewöhnlich orientieren sich die geschäftlichen Aktivitäten in der Seefahrt an bewährten Praktiken. Das Schiffstagebuch ist zu prüfen. Für die Ausrüstung verwendete Wärmeträger C gering hoch 3 PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die Die Verwendung von Wasser und Heizdampf wird empfohlen. 114 Hydrauliköle aus tragbaren Pumpen C gering hoch 3 PRP Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. Hydrauliköle aus tragbaren Pumpen können toxisch sein. Bei der Verwendung tragbarer Pumpen ist der Hydraulikmotor klar von der Pumpe zu trennen. Anderenfalls müssen Hydrauliköle in Lebensmittelqualität verwendet werden. Hydraulikmotoren, die direkt mit der Pumpe verbunden sind, ermöglichen im Falle von Dichtungsausfällen das unerwünschte Eindringen von Hydrauliköl in das pflanzliche Öl. * http://www.fediol.be/5/index2.php 115 Ablaufdiagramm zur Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen zur Verfütterung in der EU 116 FUTTERMITTEL Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen 1. Anbau von Kokosnüssen* GEFAHR Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL KAT. C WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Die Länder, die Kokosöl exportieren (Philippinen, Indonesien und andere), arbeiten mit Positivlisten zur Verwendung von Pestiziden während des Anbaus, die hinsichtlich mancher Stoffe möglicherweise nicht mit den europäischen Rechtsvorschriften zu Pestizidrückständen übereinstimmen. Bislang wurden keine Pestizidrückstände in Kokosöl festgestellt. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Verordnung (EG) Nr. 396/2005 untersagt das Inverkehrbringen von Erzeugnissen, die nicht den in den Anhängen genannten MRLs entsprechen. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 117 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen 2. Trocknung der Kopra bei der Primärproduktion* GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Durch die Trocknung hervorgerufene Kontaminanten - PAK C Auf Plantagen wird Kopra am offenen Feuer getrocknet, wodurch sie dem Risiko einer PAK-Verunreinigung ausgesetzt ist. - Dioxin C Auf Plantagen wird Kopra am offenen Feuer getrocknet, wodurch sie dem Risiko einer Dioxinverunreinigung ausgesetzt ist. - Mineralöl C Kopra, die auf Straßen getrocknet wird, kann durch ausgetretenes Mineralöl verunreinigt werden. Durch Sonnentrocknung oder indirekte Trocknung mit Wärmeaustauschern (d. h. Vermeidung einer Verunreinigung der Kopra durch Abgase) kann man einer PAK-Verunreinigung vorbeugen. Der JECFA (Gemeinsamer FAO/WHOSachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe) empfiehlt, direktes durch indirektes Räuchern zu ersetzen. Bei der direkten Erhitzung ist es gemäß guter Herstellungspraxis für den Räucherprozess empfehlenswert, keine Abfallprodukte als Brennstoff für die Direkttrocknung und Laubholz statt Nadelholz zu verwenden. Temperatur und Zeit sollten kontrolliert werden, um eine PAK-Bildung zu vermeiden. Die Ausrüstung ist sauber und instand zu halten. Verhaltenskodex zur Vermeidung und Reduzierung von Verunreinigungen durch Dioxin und dioxinähnliche PCB in Lebensmitteln und Futtermitteln (Kodex CAC/RCP 62-2006) Abfallprodukte dürfen nicht als Brennstoff für die direkte Erhitzung verwendet werden. 118 C - Aflatoxine Bei unzureichender Trocknung der Kopra können sich Aflatoxine bilden. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Grenzwert für Aflatoxin B1 in Kopra und Folgeerzeugnissen auf 0,02 mg/kg festgelegt (auf Basis eines Erzeugnisses mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 12 %). Die FEDIOL befürwortet eine Sonnenoder (vorzugsweise) indirekte Trocknung der Kopra, bis deren Feuchtigkeitsgehalt max. 6 % beträgt. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 119 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen 3. Pressung von Kopra* GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Durch Richtlinie 88/344/EWG wurden Reinheitskriterien für die Verwendung von Hexan bei der Lebensmittelerzeugung festgelegt. KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Toxische Verbindungen auf Hexanbasis C In manchen Kokosölmühlen wird Hexan als Extraktionslösungsmittel für Rohöl verwendet. In der Industrie verwendetes Hexan kann toxische Verbindungen beinhalten. Bei der Ölextraktion verwendetes Hexan muss Lebensmittelqualität aufweisen. Für eine defekte Ausrüstung verwendete Hydrauliköle oder Schmierstoffe C Hydrauliköle und Schmierstoffe können toxische Verbindungen beinhalten. Eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Hydrauliköle oder Schmierstoffe ist unbedingt zu vermeiden, z. B. durch Aufzeichnung der verwendeten Mengen. Das Risiko einer Verunreinigung des Erzeugnisses durch Hydrauliköle und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität sollte minimiert werden. Fremdkörper P Es können Fremdkörper vorhanden sein. Ein System zur Entfernung aller Fremdstoffe sollte zur Anwendung kommen. Wiederverwendung von verunreinigtem Fett aus Fettabscheidern zur Abwasserreinigung C Abwässer können chemisch verunreinigt sein. Fett aus Fettabscheidern zur Abwasserreinigung muss für Zwecke außerhalb der Lebensmittel- und der Futtermittelkette verwendet werden, es sei denn, es handelt sich um BrauchwasserFettabscheider, die ausschließlich für diesen Zweck bestimmt sind. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 120 121 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen 3.1. Gewinnung von rohem Kokosöl* GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG PAK C Die PAK reichern sich während der Pressung der Kopra im rohen Kokosöl an. Dioxin C Eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen ist die Direkttrocknung der Kopra. Mineralöle C Kopra, die auf Straßen getrocknet wird, kann durch ausgetretenes Dieselöl verunreinigt werden, das sich während der Ölpressung im Rohöl anreichert. Aflatoxine C Wird unsachgemäß getrocknete Kopra mehrere Tage lang gelagert, so kann sich Aflatoxin bilden. Regen während Lagerung und Transport beschleunigen die Aflatoxinbildung. Manche reichern sich während der Pressung der Kopra im rohen Kokosöl an. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C Bislang wurden keine Pestizidrückstände in rohem Kokosöl festgestellt. RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Die FOSFA sieht eine optionale Ausgleichsregelung betreffend einen BaP-Gehalt über 50 μg/kg in rohem Kokosöl vor. Der niederländische GMPStandard sieht einen Grenzwert für den Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C40) in Ölen und Fetten von 400 mg/kg vor. Verordnung (EG) Nr. 396/2005 untersagt das Inverkehrbringen von Erzeugnissen, die nicht den in den Anhängen genannten MRLs entsprechen. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 122 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen 4. Raffination KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Für die Ausrüstung verwendete Hydrauliköle oder Schmierstoffe C gering hoch 3 PRP Hydrauliköle und Schmierstoffe können toxische Verbindungen beinhalten. Das Präventivprogramm sollte sicherstellen, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch nicht lebensmitteltaugliche Hydrauliköle und Schmierstoffe vermieden und die Verunreinigung des Erzeugnisses durch Hydrauliköle und Schmierstoffe in Lebensmittelqualität minimiert wird. Das Präventivprogramm kann eine Aufzeichnung der verwendeten Mengen beinhalten. Reinigungsmittel und DampfkesselChemikalien C mittel mittel 3 PRP Reinigungsmittel und Dampf (unter Verwendung von Dampfkessel-Chemikalien) können mit dem Erzeugnis in Kontakt kommen. Im Produktionssystem verwendete Reinigungsmittel sollten ausgespült werden. Die Reinigungsmittel und Dampfkessel-Chemikalien müssen zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sein. Wassergüte C gering hoch 3 PRP Wasser wird im Raffinationsprozess verwendet. Es ist Trinkwasser zu verwenden. Verarbeitungshilfsstoffe (alkalische Lösung, Säuren) C mittel mittel 3 PRP Verarbeitungshilfsstoffe kommen mit dem Erzeugnis in Kontakt. Verarbeitungshilfsstoffe, die direkt mit dem Öl in Kontakt kommen, müssen für die Verwendung in Lebensmitteln vorgesehen sein oder Lebensmittelqualität aufweisen. Fremdstoffe P mittel mittel 3 PRP Es können Fremdstoffe vorhanden sein. Vor dem Verladen ist eine Filtration durchzuführen. Für die Ausrüstung verwendete Wärmeträger C mittel hoch 4 CCP Wärmeträger werden in Betrieben, die nicht Mitglieder der FEDIOL sind, möglicherweise noch immer verwendet. GEFAHR BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Gemäß dem Verhaltenskodex der FEDIOL zur Erhitzung von Speiseölen während der Verarbeitung (Code of Practice on the Heating of Edible Oils during Processing*) ist die Verwendung von Wärmeträgern unzulässig. KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Der niederländische GMP-Standard sieht einen Grenzwert für den Kohlenwasserstoffgehalt (C10 bis C40) in Ölen und Fetten von 400 mg/kg und in Fettsäuren (/Destillaten) von 3.000 mg/kg vor. Es ist heißes Wasser oder Heizdampf zu verwenden. Anderenfalls sollte durch eine Kontrollmaßnahme sichergestellt werden, dass eine Verunreinigung des Erzeugnisses durch die Wärmeträger ausgeschlossen ist. * http://www.fediol.be/5/index2.php 123 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen 4.1 Gewinnung von raffiniertem Kokosöl RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP PAK C hoch mittel 4 CCP Rohes Kokosöl kann infolge einer schlechten Trocknungspraxis stark durch PAK verunreinigt sein. In Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 wurde der Grenzwert für BaP in Ölen und Fetten für den direkten menschlichen Verzehr oder die Verwendung als Lebensmittelzutat auf 2,0 μg/kg festgelegt. Die Menge der zugesetzten Aktivkohle und die Intensität des Desodorierungsprozesses müssen ausreichen, um sowohl schwere als auch leichte PAK zu entfernen. Dioxin aus Bleicherde C gering hoch 3 PRP Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Die Bleicherdedosierung bei der Raffination beträgt jedoch lediglich 1 bis 3 %. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. GEFAHR BEGRÜNDUNG Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Bislang wurden keine Pestizidrückstände in Kokosöl festgestellt. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C sehr gering hoch 2 Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Kokosöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN 124 C hoch Aflatoxine hoch 4 CCP Rohes Kokosöl kann durch Spuren von Aflatoxin verunreinigt sein. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Grenzwert für Aflatoxin B1 in Kopra und Folgeerzeugnissen auf 0,02 mg/kg festgelegt (auf Basis eines Erzeugnisses mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 12 %). Die Aflatoxinentfernung im Raffinationsprozess ist zu überprüfen. Die Aflatoxine verschwinden unter normalen Raffinationsbedingungen. * http://www.fediol.be/5/index2.php 125 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen 4.2 Physikalische Raffination: Gewinnung von Kokosdestillationsfettsäuren KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Allgemein C gering hoch 3 PRP PAK C hoch mittel 4 CCP Leichte PAK reichern sich während der Desodorierung in der Destillationsfettsäure an. Wenn Aktivkohle zugefügt wurde, werden schwere PAK entfernt. Dioxin aus Bleicherde C gering hoch 3 PRP Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Die Bleicherdedosierung bei der Raffination beträgt jedoch lediglich 1 bis 3 %. GEFAHR BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind und einen Gehalt an unerwünschten Stoffen aufweisen, der die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der Verdünnung mit Erzeugnissen gleicher oder anderer Art gemischt werden, die zur Tierfütterung bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG). C gering mittel 2 Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C gering hoch 3 PRP BEMERKUNGEN Eine absichtliche Beimischung von Kokosdestillaten ist zu vermeiden. Erzeugnisse, welche die Anforderungen nicht erfüllen, sollten nicht als Futtermittel verwendet werden. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHO-PCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHOPCDD/F-PCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL KONTROLLMASSNAHMEN Bislang wurden keine Pestizidrückstände in rohem Kokosöl festgestellt. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Kokosöl vorliegen, ist jedoch sehr gering; allerdings reichern sie sich während der physikalischen Raffination Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. Erzeugnisse, welche die Anforderungen nicht erfüllen, sollten nicht als Futtermittel verwendet werden. 126 in den Destillationsfettsäuren an. Aflatoxine C mittel hoch 3 CCP Aflatoxin reichert sich während der Desodorierung an. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Grenzwert für Aflatoxin B1 in Kopra und Folgeerzeugnissen auf 0,02 mg/kg festgelegt (auf Basis eines Erzeugnisses mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 12 %). Erzeugnisse, welche die Anforderungen nicht erfüllen, sollten nicht als Futtermittel verwendet werden. Aflatoxine sind wasserlöslich. Während der physikalischen Raffination können sie mit dem Kondensationswasser abgetrennt werden. * http://www.fediol.be/5/index2.php 127 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen 4.3. Chemische Raffination: Gewinnung von (Salzen von) Kokosfettsäuren ohne Destillate RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLI CHKEIT SCHWEREGRA D RISIKOKLA SSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG PAK C hoch mittel 4 CCP Während der chemischen Raffination sollte der PAKGehalt der Fettsäuren ähnlich sein wie der des rohen Kokosöls. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 2 Bislang wurden keine Pestizidrückstände in rohem Kokosöl festgestellt. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C sehr gering hoch 2 Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Kokosöl vorliegen, ist jedoch sehr gering. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Aflatoxine C mittel hoch 4 Aflatoxine sind wasserlöslich. Während der chemischen Raffination sollten sie in den Seifenstock überführt werden und können in den Fettsäuren verbleiben. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Grenzwert für Aflatoxin B1 in Kopra und Folgeerzeugnissen auf 0,02 mg/kg festgelegt (auf Basis eines Erzeugnisses mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 12 %). GEFAHR CCP KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Erzeugnisse, welche die Anforderungen nicht erfüllen, sollten nicht als Futtermittel verwendet werden. Erzeugnisse, welche die Anforderungen nicht erfüllen, sollten nicht als Futtermittel verwendet werden. Es ist nicht klar, ob Aflatoxine in den Fettsäuren verbleiben oder mit dem Abwasser verschwinden. 128 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen 4.4 Chemische Raffination: Gewinnung von Kokosdestillaten GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Allgemein C mittel hoch 4 CCP PAK C hoch mittel 4 CCP Leichte PAK reichern sich während der Desodorierung in der Destillationsfettsäure an. Wenn Aktivkohle zugefügt wurde, werden schwere PAK entfernt. Dioxin aus Bleicherde C mittel hoch 4 CCP Bleicherde ist eine potenzielle Quelle von Dioxinverunreinigungen bei der Ölraffination. Während der chemischen Raffination reichern sich Dioxine in den Destillaten an. Pestizidrückstände über dem MRL, d. h. Rückstände von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder Rodentiziden über dem MRL C gering mittel 3 Pestizidrückstände wie in Richtlinie 2002/32/EG über unerwünschte Stoffe in der Tierernährung C mittel hoch 4 Aflatoxine C sehr gering hoch 2 CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Erzeugnisse, die zur Tierfütterung bestimmt sind und einen Gehalt an unerwünschten Stoffen aufweisen, der die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet, dürfen nicht zum Zweck der Verdünnung mit Erzeugnissen gleicher oder anderer Art gemischt werden, die zur Tierfütterung bestimmt sind (Richtlinie 2002/32/EG). BEMERKUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. Fetthaltige Erzeugnisse, die durch diskontinuierliche Raffination gewonnen werden, bei der die physikalischen und chemischen Raffinationsschritte mit derselben Ausrüstung kombiniert durchgeführt werden, können zur Verfütterung verwendet werden, sofern analytisch nachgewiesen wird, dass die Grenzwerte für Dioxin- und Pestizidrückstände eingehalten werden. Erzeugnisse, welche die Anforderungen nicht erfüllen, sollten nicht als Futtermittel verwendet werden. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Dioxingehalt von Einzelfuttermitteln pflanzlichen Ursprungs auf 0,75 ng/kg (WHOPCDD/F-TEQ) und der Gesamtgehalt an Dioxin und dioxinähnlichen PCB auf 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/F-PCB-TEQ) begrenzt. Die FEDIOL hat einen Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination (Code of Practice on the purchase conditions of fresh bleaching earth for oil refining*) entwickelt, in dem ein Höchstwert für Dioxin und dioxinähnliche PCB in Höhe von 1,5 ng/kg (WHO-PCDD/FPCB-TEQ) als Obergrenze festgelegt ist. Es ist frische Bleicherde von Zulieferern zu kaufen, welche die Spezifikationen der FEDIOL erfüllen, die im Verhaltenskodex zu den Einkaufsbedingungen für frische Bleicherde für die Ölraffination der FEDIOL genannt sind. Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. Bislang wurden keine Pestizidrückstände in rohem Kokosöl festgestellt. In Verordnung (EG) Nr. 396/2005 sind die Grenzwerte für Pestizidrückstände niedergelegt. Im Rahmen dieser Verordnung wird die Verwendung eines Transferfaktors für zugelassene Pestizide in verarbeiteten Erzeugnissen gestattet, sofern die Futtermittelsicherheit sichergestellt ist. Siehe oben unter „Allgemein“. Manche der verbotenen Pestizide können in der Umwelt vorhanden sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in rohem Kokosöl vorliegen, ist jedoch sehr gering; allerdings reichern sie sich während der Raffination in den Destillaten an. Durch Richtlinie 2002/32/EG wurden die Höchstgehalte einer Reihe von Pestizidrückständen in Futtermitteln festgelegt. Siehe oben unter „Allgemein“. Aflatoxine sind wasserlöslich. Während der chemischen Raffination verschwinden die Aflatoxine mit dem Durch Richtlinie 2002/32/EG wurde der Grenzwert für Aflatoxin B1 in Kopra und Folgeerzeugnissen auf 0,02 mg/kg festgelegt (auf Basis eines Erzeugnisses mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 12 %). Gemäß der FEDIOL dürfen Destillate aus der chemischen Raffination nicht zur Verfütterung verwendet werden. 129 Seifenstock. * http://www.fediol.be/5/index2.php 130 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen A. Lagerung der Kopra und Transport der Kopra zur Ölmühle* GEFAHR Aflatoxine KAT. C WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN Wird unsachgemäß getrocknete Kopra mehrere Tage lang gelagert, so kann sich Aflatoxin bilden. Regen während Lagerung und Transport beschleunigen die Aflatoxinbildung. KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Lagerbetriebe und Transportunternehmen müssen die Kopra vor Regen und Meerwasser schützen. Während der Lagerung ist für Belüftung zu sorgen. Wenn die Kopra direkt nach der Ernte verarbeitet wird, ist das Risiko einer Aflatoxinbildung gering. Fremdkörper P Fremdkörper wie Steine aus schmutzigen Lkw und Glasstückchen, tote Nager und Blätter von Bäumen können vorhanden sein. An die Ölmühlen gelieferte Kopra muss inspiziert und Fremdkörper müssen entfernt werden. * Die Bewertung von Risiken außerhalb der EU liegt nicht im Anwendungsbereich dieses Dokumentes. Weitere Informationen finden sich in Abschnitt d), Absatz 2.3. zur Risikoanalyse. 131 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für den Lebensmitteltransport GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP C gering hoch 3 PRP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung - Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffe Der Transport von Ölen erfolgt in ausschließlich für diesen Zweck bestimmten Transportmitteln. Verordnung (EG) Nr. 852/2004 sieht den Transport flüssiger Lebensmittel in ausschließlich für diesen Zweck bestimmten Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffen vor. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use*) - Küstentanker C gering hoch 3 C gering mittel 2 PRP Für Küstentanker, die Öle und Fette über kurze Seestrecken in der EU befördern, gilt als Mindestanforderung, dass die unmittelbar zuvor beförderten Ladungen entweder aus Lebensmitteln oder aus Erzeugnissen bestanden haben, die in der EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen von Richtlinie 96/3/EG aufgeführt sind. Die zuvor beförderten Ladungen sind mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu Transportmitteln und Tankauskleidung bei zuvor beförderten Ladungen (Practical guide to previous cargo(es) restrictions for means of transport and tank lining) zu prüfen. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Die zuvor beförderten Ladungen sind mithilfe des Leitfadens der FEDIOL zu Transportmitteln und Tankauskleidung bei zuvor beförderten Ladungen (Practical guide to previous cargo(es) restrictions for means of transport and tank lining) zu prüfen. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for Es sind Sicherungsmaßnahmen zum Ausschluss einer Verunreinigung der Verunreinigung durch Reinigungsmittel - Tankwagen, Kesselwagen und Binnenschiffe In Reinigungsanlagen, in denen sowohl Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter am selben Ort gereinigt werden, besteht ein erhöhtes Risiko. Der Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln 132 the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) - Küstentanker C gering mittel 2 Wenn das Küstenfahrzeug nicht ausschließlich für den Lebensmitteloder Futtermitteltransport bestimmt ist, besteht ein erhöhtes Risiko. lebensmittel- und futtermitteltauglichen Ladetanks und Ausrüstung durch Dampf, Wasser und Reinigungsmittel, die bei der Reinigung von nicht lebensmitteltauglichen Ladetanks verwendet werden, zu ergreifen. in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) beinhaltet bewährte Praktiken zur Reinigung der Tanks. In den ausgewählten Reinigungsanlagen muss ein HACCP-System zur Anwendung kommen. Vor dem Verladen ist eine unterzeichnete Reinigungsbescheinigung zu verlangen. * http://www.fediol.be/5/index2.php 133 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen B. Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folgeerzeugnissen gemäß den EU-Normen für den Lebensmitteltransport (Fortsetzung) KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE - Tankwagen C gering gering 1 - Kesselwagen, Tankleichter und Küstenfahrzeuge C gering hoch 3 PRP Fremdkörper P gering hoch 3 PRP Verfälschung C/P/B gering hoch 3 PRP GEFAHR PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Für die Ausrüstung verwendete Heiz- oder Kühlmittel Es werden Tanks aus rostfreiem Stahl verwendet, die über ein Doppelwandsystem (keine Schlangen) mit Kühlwasser aus dem Motor erhitzt werden. Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Heizschlangen in Kesselwagen müssen aus rostfreiem Stahl bestehen (FEDIOL). Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. Es sollte ein Qualitätsplan zur Anwendung kommen, der das Beladen von Tankwagen mit raffinierten Ölen an einem überdachten Ort vorsieht. Verfälschungen können Schäden verursachen. Die verbindlichen Mindestanforderungen des Verhaltenskodexes der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) sind 134 einzuhalten. * http://www.fediol.be/5/index2.php 135 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen C. Nicht den EU-Normen für den Lebensmitteltransport entsprechender Transport von zur Verfütterung bestimmten tropischen und Samenölen sowie Folge- und Nebenerzeugnissen RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP Verunreinigung durch die zuvor beförderte Ladung C gering hoch 3 PRP Tankwagen und Binnenschiffe wurden möglicherweise für nicht lebensmittel- oder futtermitteltaugliche Erzeugnisse wie z. B. Petrochemikalien verwendet. Tankwagen und Binnenschiffe, die nicht ausschließlich für den Transport von Lebensmitteln oder Futtermitteln bestimmt sind, sollten ein geprüftes Reinigungsverfahren durchlaufen haben. Verunreinigung durch Reinigungsmittel C mittel mittel 3 PRP In Reinigungsanlagen, in denen sowohl Futtermittel- als auch Chemikalienbehälter am selben Ort gereinigt werden, besteht ein erhöhtes Risiko. Die eingesetzten Reinigungsmittel müssen Futtermittel- oder Lebensmittelqualität aufweisen. Der Verhaltenskodex der FEDIOL zum Transport von Fetten und Ölen zur direkten Verwendung in Lebensmitteln in Straßentankwagen und Tankcontainern (Code of working practice for bulk road and tank container transport of fats and oils for direct food use) beinhaltet bewährte Praktiken zur Reinigung der Tanks. - Tankwagen C gering gering 1 - Binnenschiffe C gering hoch 3 Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, Die Verwendung von heißem Wasser oder Heizdampf wird empfohlen. GEFAHR BEGRÜNDUNG KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Für eine defekte Ausrüstung verwendete Heiz- oder Kühlmittel Tankwagen, in denen Schlangen zur Wärmeübertragung verwendet werden, sind verboten. Die Tanks werden über ein Doppelwandsystem mit Kühlwasser aus dem Motor erhitzt. PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen 136 Fremdkörper Verfälschung mit Mineralöl P gering mittel 2 gering hoch 3 PRP Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. Die Verfälschung mit Mineralöl stellt beim Transport von Ölen in den Herkunftsländern noch immer ein Problem dar. Seit Oktober 1999 wurden die Kontrollen verstärkt, sodass sich die Wahrscheinlichkeit einer Verfälschung verringert hat. Verfälschungen sind zu vermeiden. 137 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen D. Lagerung RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP BEGRÜNDUNG Verunreinigung durch unzureichende Trennung (Verunreinigung durch zuvor beförderte Ladungen, unzulässige Verbindungen) C gering hoch 3 PRP Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals, in denen sowohl Chemikalien als auch pflanzliche Öle gelagert werden. Das Risiko ist geringer, wenn die EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen während des Seetransports bei der Lagerung pflanzlicher Öle durch das Tankterminal eingehalten wird. Das geringste Risiko besteht, wenn die pflanzlichen Öle in Tanks gelagert werden, die ausschließlich für die Lagerung von Lebensmitteln bestimmt sind. Verunreinigung durch Reinigungsmittel C gering hoch 3 PRP Diese Risikoeinstufung betrifft Terminals, in denen sowohl Chemikalien als auch pflanzliche Öle gelagert werden. Hier werden möglicherweise Reinigungsmittel verwendet, die nicht zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sind. In Tankterminals in der EU, die den HACCP-Grundsätzen entsprechen und in denen pflanzliche Öle und Chemikalien getrennt gelagert werden, ist die Wahrscheinlichkeit einer Verwendung der falschen Reinigungsmittel sehr gering. Die Reinigungsmittel müssen zur Verwendung in der Lebensmittelindustrie geeignet sein. Für eine defekte Ausrüstung verwendete Wärmeträger C gering hoch 3 PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während der Lagerung ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss der Lagerbetrieb bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. GEFAHR Terminals in der EU, in denen Öle und Fette für den menschlichen Verzehr gelagert werden, müssen ein HACCP-System anwenden (Verordnung (EG) Nr. 852/2004). KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Lagerbetriebe müssen mindestens die EUVorschriften bezüglich zuvor beförderter Ladungen befolgen, die im Rahmen von Richtlinie 96/3/EG für den Seetransport festgelegt wurden. Die Verwendung von Wasser und Heizdampf wird empfohlen. 138 Risikobewertung der Erzeugungskette bei Kokosölerzeugnissen E. Transport in Hochseeschiffen GEFAHR KAT. WAHRSCHEINLICHKEIT SCHWEREGRAD RISIKOKLASSE PRP ODER CCP C mittel mittel 3 PRP BEGRÜNDUNG RECHTSVORSCHRIFTEN, BRANCHENSTANDARDS UND/ODER VERTRAGSBEDINGUNGEN KONTROLLMASSNAHMEN BEMERKUNGEN Transportverunreinigung - Verunreinigung durch zuvor beförderte Ladungen in Tanks oder Leitungen Für Hochseeschiffe, die Öle und Fette für den menschlichen Verzehr in die EU befördern, gilt als Mindestanforderung, dass die unmittelbar zuvor beförderten Ladungen entweder aus Lebensmitteln oder aus Erzeugnissen bestanden haben, die in der EU-Liste der zulässigen vorherigen Ladungen von Richtlinie 96/3/EG aufgeführt sind. Richtlinie 96/3/EG (Ausnahmeregelung bezüglich Verordnung (EG) Nr. 852/2004) sieht eine Prüfung zuvor beförderter Ladungen vor. Durch die Verträge der FOSFA wird der Verkäufer beim Seetransport von Ölen und Fetten dazu verpflichtet, den Käufer darüber zu informieren, woraus die drei zuvor beförderten Ladungen bestanden haben. Vor dem Verladen müssen von der FOSFA anerkannte Aufsichtspersonen prüfen, ob die Tanks ausreichend gereinigt wurden. Vor dem Entladen müssen von der FOSFA anerkannte Aufsichtspersonen das Schiffstagebuch auf die Einhaltung der Liste der zulässigen vorherigen Ladungen hin prüfen. Verhaltenskodex der FEDIOL zum Massentransport von Ölen und Fetten in die oder innerhalb der Europäischen Union (FEDIOL Code of Practice for the transport in bulk of oils and fats into or within the European Union*) Es sind ausschließlich für diesen Zweck bestimmte Leitungen zum Be- und Entladen zu verwenden. - Verunreinigung durch Reinigungsmittel C gering hoch 3 PRP Für gewöhnlich orientieren sich die geschäftlichen Aktivitäten in der Seefahrt an bewährten Praktiken. Das Schiffstagebuch ist zu prüfen. Für eine defekte Ausrüstung verwendete Wärmeträger C gering hoch 3 PRP Toxische Wärmeträger werden möglicherweise noch immer verwendet. Durch die relativ geringen Erwärmungstemperaturen während des Transports ist die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens von Wärmeträgern in das Erzeugnis jedoch gering. Wenn Wärmeträger verwendet worden sind, muss das Transportunternehmen, welches das Öl transportiert hat, bei Bedarf die entsprechende Dokumentation zu möglichen Nettoverlusten und Analysen zur Verfügung stellen. Die Verwendung von Wasser und Heizdampf wird empfohlen. 139 Hydrauliköle aus defekten tragbaren Pumpen C gering hoch 3 PRP Hydrauliköle aus tragbaren Pumpen können toxisch sein. Bei der Verwendung tragbarer Pumpen ist der Hydraulikmotor klar von der Pumpe zu trennen. Anderenfalls müssen Hydrauliköle in Lebensmittelqualität verwendet werden. Hydraulikmotoren, die direkt mit der Pumpe verbunden sind, ermöglichen im Falle von Dichtungsausfällen das unerwünschte Eindringen von Hydrauliköl in das pflanzliche Öl. * http://www.fediol.be/5/index2.php 140