Viren in Stammzellen bekämpfen Krebs Stuttgart – Mit Erkältungsviren beladene Stammzellen verdreifachen die Überlebenszeit von an Brustkrebs erkrankten Mäusen. Zu diesem Ergebnis kommt eine in der Fachzeitschrift „Geburtshilfe und Frauenheilkunde“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart) veröffentlichte Studie. Für ihre Forschung verlieh der Georg Thieme Verlag am 16. September 2008 in Hamburg gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) den GebFra-Preis an die Autorin Dr. med. Mariam Alexandra Stoff-Khalili-Araghi, Köln. Der mit 5 000 Euro dotierte Preis würdigt die Arbeit „Stammzellen als zelluläre Vehikel virotherapeutischer Agenzien beim metastasierenden Mammakarzinom“ (GebFra 2007, 67:236-241). GebFra-Preis für Brustkrebsforscherin Streut ein Tumor in der Brust bereits in die Lunge, haben Patientinnen nur eine geringe Überlebensrate: Etw a 20 Prozent überleben einen Zeitraum von fünf Jahren nach der Behandlung. Einen vielversprechenden Ansatz stellt hier die auf Viren basierende Krebstherapie dar. Sogenannte Adenoviren – sie gehören zu den Erkältungsviren – bew erkstelligen das, w as Chemo- und Strahlentherapie nicht gelingt: Sie unterscheiden gesunde Zellen von Tumorzellen. Die infektiösen Partikel vermehren sich ausschließlich in diesen Tumorzellen, zerstören diese und befallen w eitere. „Die direkte Injektion der Viren in die Blutbahn ist jedoch mit Problemen verbunden“, erklärt Stoff-Khalili-Araghi, Leiterin der Arbeitsgruppe Virotherapie des Mammakarzinoms an der Frauenklinik der Universität zu Köln. Denn vor ihrem Ziel – der Krebszelle – setzt das Abw ehrsystem des Körpers viele Viren außer Gefecht. Mit Hilfe von Stammzellen aus embryonalem Bindegew ebe gelang es den Kölner Forschern im Tierversuch die „onkolytische Virotherapie“ deutlich zu verbessern. Denn Stammzellen w andern aktiv in das entartete Gew ebe ein und lassen die Viren vor Ort frei. „Die Zellen w irken w ie ein trojanisches Pferd, w elches die Viren durch die Blutbahn direkt zu den Tumoren befördern“, verbildlicht die Gynäkologin das Geschehen. Die Untersuchungen von Stoff-Khalili-Araghi haben gezeigt, dass die in Stammzellen verpackten Viren die Überlebensrate von Mäusen mit Brustkrebs verdreifachen. Die Jury – Herausgeber der Zeitschrift und der Vorstand der DGGG – w ürdigte diesen herausragenden Fortschritt für die onkolytische Virotherapie und Krebstherapie mit dem GebFra-Preis auf dem 57. DGGG-Kongress in Hamburg. Gemeinsam mit dem Präsidium der DGGG bew ertet die Fachzeitschrift GebFra alle w issenschaftlichen Originalarbeiten, die innerhalb von zw ei Jahren – zw ischen zw ei DGGGKongressen – veröffentlicht w urden. Das Preisgeld stiftet der Georg Thieme Verlag, Stuttgart. Die Jury vergibt den Preis in diesem Jahr zum vierten Mal. Aktualisiert Sonntag, 28. September 2008 Verlags 3925 Mal gelesen Autor: Pressemitteilung des ThiemeSchließen