Dissertation Evaluation der Vakuumsaugbiopsie - diss.fu

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Aus der Klinik für Chirurgische Onkologie, Robert-Rössle-Klinik der
Medizinischen Fakultät Charité – Universitätsmedizin Berlin
Dissertation
Evaluation der Vakuumsaugbiopsie als eine neue Methode
zur Histologie – Gewinnung von
Weichgewebssarkomen
zur Erlangung des akademischen Grades
Doctor medicinae (Dr.med.)
vorgelegt der Medizinischen Fakultät Charité – Universitätsmedizin Berlin
von
Torsten Klein
aus Berlin
1
Gutachter:
1. Prof. Dr. med. M. Hünerbein
2. Priv.-Doz. Dr. med. J. Haier
3. Priv.-Doz. Dr. med. U. P. Neumann
Datum der Promotion: 18.09.2009
2
Meinen Eltern gewidmet
3
Inhaltsverzeichnis
1
EINLEITUNG
7
1.1
Einführung
7
1.2
Weichgewebstumoren
7
1.3
Diagnostik der Weichgewebstumore
10
1.4
Konventionelle Biopsietechniken
11
1.5
Feinnadelaspirationsbiopsie
12
1.6
Stanzbiopsie
12
1.7
Inzisionsbiopsie
13
1.8
Vakuumsaugbiopsie
14
1.9
Therapiekonzepte von Weichgewebstumoren
14
2
ZIELSTELLUNG
16
3
MATERIAL UND METHODEN
17
3.1
Patienten
17
3.2
Vakuumsaugbiopsie
18
3.2.1
Das Handheld Mammotome ®
18
3.2.2
Technische Daten
18
3.2.3
Nadelgröße
19
3.2.4
Prinzip und Durchführung der ultraschallgeführten Vakuumsaugbiopsie 19
3.3
Durchführung der Inzisionsbiopsie
22
3.4
Tumorgröße
22
3.5
Tumorlokalisation
23
4
3.6
Histopathologische Tumorcharakteristika
24
3.7
Operationen und R-Klassifikation
26
3.8
Histopathologische Aufbereitung der Weichteiltumoren
28
3.9
TNM-Klassifikation und Grading der Weichteiltumoren
29
3.9.1
TNM-Klassifikation der Weichteiltumoren
29
3.9.2
Definition des histologischen Gradings der Weichteiltumoren
30
3.10
statistische Auswertung
32
3.10.1 Korrelation von Biopsie mit endgültiger Histologie durch das
Kappa-Maß
32
3.10.2 Korrelation von Grading der Biopsie mit dem endgültigen Grading
durch das gewichtete Kappa-Maß
3.10.3 Exakter Test nach Fischer mit zweiseitiger Fragestellung
33
34
3.10.4 Sensitivität, Spezifität, positiv prädiktiver Wert und negativ
prädiktiver Wert
4
34
ERGEBNISSE
4.1
35
Durchführbarkeit und Komplikation der Vakuumsaugbiopsie und
Inzisionsbiopsie
4.2
35
Krankenhausverweildauer nach der Vakuumsaugbiopsie und
Inzisionsbiopsie
4.3
37
Übereinstimmung des Ergebnisses der Vakuumsaugbiopsie und
Inzisionsbiopsie mit der endgültigen Histologie
4.4
Korrelation von Vakuumsaugbiopsie und Inzisionsbiopsie mit der
endgültigen Histologie
4.5
38
40
Differenzierte Bewertung der Grading Fehler nach Vakuumsaugbiopsie und
Inzisionsbiopsie
41
4.6
Korrelation der Biopsie Methode mit dem histopathologischen Ergebnis
43
4.7
Validitätsparameter
44
5
5
DISKUSSION
45
5.1
Durchführbarkeit der Vakuumsaugbiopsie
46
5.2
Komplikation der Vakuumsaugbiopsie im Vergleich zur Inzisionsbiopsie
48
5.3
Übereinstimmung der Dignität, von Vakuumsaugbiopsie und Inzisionsbiopsie
mit der endgültigen Histologie
5.4
49
Übereinstimmung der Entität, von Vakuumsaugbiopsie und Inzisionsbiopsie
mit der endgültigen Histologie
5.5
51
Übereinstimmung des Grading, von Vakuumsaugbiopsie und Inzisionsbiopsie
mit der endgültigen Histologie
52
5.6
Methodenkritik
54
5.7
Schlussfolgerung
55
ZUSAMMENFASSUNG
56
ABSTRACT
58
LITERATURVERZEICHNIS
60
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
73
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
74
TABELLENVERZEICHNIS
75
DANKSAGUNG
76
LEBENSLAUF
77
EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG
78
6
1 Einleitung
1.1
Einführung
Bisher ist vor einer stadiengerechten Therapie von Weichgewebstumoren eine
operative Inzisionsbiopsie notwendig, um durch die Entnahme einer repräsentativen
Tumorprobe ein sicheres prätherapeutisches Staging und Grading zu ermöglichen. Um
somit die Prognose des Patienten zu verbessern und gegebenenfalls eine
tumorspezifische neoadjuvante Therapie einzuleiten.
Die Inzisionsbiopsie stellt zur
jetzigen Zeit den Goldstandard. Als Alternative zur Inzisionsbiopsie bietet sich eine
großlumige
Vakuumsaugbiopsie
in
Lokalanästhesie
an,
welche
ebenfalls
repräsentatives Material in entsprechender Qualität und Quantität ermöglichen könnte.
Eventuell könnte diese Möglichkeit einer minimal invasiven Methode, mit geringeren
Kosten, Aufwand, Risiken und Vorteile gegenüber der Inzisionsbiopsie aufweisen. In
dieser klinischen Studie wurden die Ergebnisse der Vakuumbiopsie mit der
Inzisionsbiopsie
bei Weichgewebstumoren
eines
klinischen
Patientenkollektives
verglichen. Die Befunde wurden mit der Histopathologie des Operationsresektates
korreliert. Ziel dieser Studie war die klinische Bewertung der Vakuumbiopsie bei der
routinemäßigen präoperativen Diagnostik von Weichgewebstumoren.
1.2
Weichgewebstumoren
Weichgewebssarkome sind eine inhomogene Gruppe von seltenen Tumoren. Die
jährliche Inzidenz liegt bei etwa 2-3 Neuerkrankungen je 100000 Einwohner, so das in
Deutschland mit jährlich etwa 2000-3000 Neudiagnostizierungen zu rechnen ist. Sie
machen in etwa 1% aller malignen Tumoren aus. In den USA zum Vergleich wurden
2004, 8680 neue Fälle diagnostiziert (Jemal 2004).
Nur etwa 15% aller operierten
Weichteiltumoren sind maligne (Jemal 2004). Die Häufigkeit ist bei Männern und
Frauen ungefähr gleich bleibend verteilt. Bei Kindern ist hierzu im Gegensatz eine
deutlich höhere Inzidenz gegeben, in etwa 6% der malignen Tumoren ausmachend. Der
größte Anteil der Weichgewebssarkome tritt mit 30% im höheren Alter zwischen 60-80
Lebensjahr
auf.
Sie
können
aber
in
7
allen
Altersstufen
vorkommen.
Als
Primärlokalisation stehen die Extremitäten mit etwa 59% an 1.Stelle der Fälle, gefolgt
von Körperstamm (19%), dem Retroperitoneum (15%) und der Kopf-Hals Region (15%)
(DeVita 2001). Weichgewebssarkome können in jedoch in jeder Region des Körpers
entstehen. Bisher sind in etwa 50 histologische Typen identifiziert (Tabelle 1), die am
häufigsten vorkommenden sind das maligne fibröse Histiozytom (MFH) mit 28%, das
Leiomyosarkom mit 12%, das Liposarkom mit 15%, das Synovialsarkom mit 10% und
der maligne periphere Nervenscheidentumor (Coindre 2001).
Das MFH kommt vorrangig im tiefen Weichgewebe vor, wobei die myxoide Variante des
MFH besonders superfizial vorkommt und deshalb meist eine günstigere Prognose hat.
Die Schwierigkeit der Identifizierung des MFH liegt darin das es morphologisch
verschiedene andere Weichgewebssarkome, Melanome sowie Karzinome imitieren
kann. Bei den Liposarkomen gibt es 4 wichtige Typen. Die hochdifferenzierten
Liposarkome (atypische lipomatöse Tumoren) die nicht metastasieren aber zum Rezidiv
neigen. Die dedifferenzierten Liposarkome mit ihrer nicht-lipomatösen Sarkom
Komponente. Myxoide/rundzellige Liposarkome die durch ihr dichtes plexiformes
Kapillarnetz geprägt werden, sowie pleomorphe Liposarkome dir nur durch die Existenz
von multivakulosen Lipoblasten von anderen pleomorphen Sarkomen abzugrenzen
sind.
Die
glattmuskulären
Leiomyosarkome
häufig
intraabdominal
(besonders
retroperitoneal) vorkommend, weisen häufig durch ihre ungünstige Lage und dabei
meist nicht möglichen
R0-Resektion eine schlechtere Prognose auf. Bei Kindern spielt
das Rhabdomyosarkom eine größere Rolle. Die klinische Symptomatik hängt von der
anatomischen Lokalisation, vom Grading und von der Größe des Tumors ab.
In erster Linie metastasieren Weichgewebstumoren hämatogen, wobei die Lunge in
70% das erste Metastasierungsorgan darstellt (Billingsley 1999). Skelett-, Leber,
Weichgewebs- und Hirnmetastasen sind seltener. Primäre Lebermetastasen sind fast
ausschließlich bei retroperitonealen und viszeralen Sarkomen festzustellen. 90% der
Metastasen
entstehen
innerhalb
der
ersten
2Jahre
nach
Diagnosestellung.
Lymphknotenmetastasen stellen nicht mehr als 5% dar, eine Ausnahme stellen hier
wenige
histologische
Subtypen
das
epitheloides
Sarkom,
Synovialsarkom,
Rhabdomyosarkom, Klarzell Sarkom und das Angiosarkom dar (Fong 1993).
8
Die Weichgewebssarkome werden überwiegend nach ihren morphologischen Kriterien
unterteilt, wobei immunhistochemische Untersuchungen und molekulargenetische
Befunde zunehmend an Interesse gewinnen. Onkogene die das Entstehen von
Weichgewebstumoren fördern sind z.B. MDM2, N-myc, c-erbB2 and verschieden
Mitglieder der ras Familie. Mittel Amplifikation dieser Gene in verschieden Subtypen
konnte eine Korrelation mit dem klinischen Outcome gezeigt werden (Levine 1999).
Mehrere zytogenetische Untersuchungen zeigten das für die Aktivierung dieser
Onkogene verschiedene chromosomale Translokationen ursächlich sind, z.B. im Ewing
Sarkom (EWS-FLI-1 Fusion) und das myxoide Liposarkom (TLS-CHOP Fusion)
(Vorburger (2002). Weiterhin ist ein Verlust verschiedener Tumorsupppressorgene mit
ursächlich.
Tab. 1: Histologische Subtypen (Cormier 2004)
Histologische Subtypen
n
%
Malignes fibröses Histiozytom
349
28
Liposarkom
188
15
Leiomyosarkom
148
12
Sarkom (NOS)
140
11
Synovialsarkom
125
10
MPNST
72
7
Rhabdomyosarkom
60
5
Fibrosarkom
38
3
Ewing-Sarkom
25
2
Angiosarkom
25
2
Osteosarkom
14
1
Epitheloid Sarkom
14
1
Chondrosarkom
13
1
Klarzell Sarkom
12
1
Alveolar Sarkom
7
1
Malignes Hämangioperizytom
5
0,4
9
1.3
Diagnostik der Weichgewebstumore
Die klinischen Symptome der Weichgewebstumoren sind meist sehr unspezifisch. Am
ehesten präsentieren sich die Tumoren in einer schmerzlosen, konstant zunehmenden
Raumforderung.
Die
Abbildung
1
zeigt
eine
Raumforderung
durch
einen
Weichgewebstumor exemplarisch in einem kernspintomografischen Bild.
Abb. 1: kontrastmittelverstärktes T1 gewichtetes kernspintomografisches
Bild mit
hyperintenser Signalanhebung einer Weichteilraumforderung (↑)
Tumoren an der distalen unteren Extremität und am Kopf sowie am Nacken, sind meist
von ihrer Größe her kleiner, da sie im Gegensatz zu Tumoren wie zum Beispiel im
Retroperitoneum früher erkannt werden. Das Wachstum variiert mit der Aggressivität
der Tumoren. Low-grade Tumoren können sich sehr langsam über einen langen
Zeitraum entwickeln, bevor sie zu klinischen Symptomen führen.
Vor einer Abklärung durch eine Biopsie, sollte eine lokale Tumorausbreitungsdiagnostik
unter
Einschluss
der
lokoregionalen
Lymphknotenstationen
mittels
Kernspintomographie (Weichteildarstellung), Computertomographie (Osteodestruktion)
und Angiographie (präoperativ) durchgeführt werden. Mit Hilfe der Sonographie die
schnell durchführbar und hoch effektiv ist, kann man die Weichteilraumforderung in den
meisten Fällen beurteilen. Mit ihr kann man Aussagen über die Größe der Läsion, deren
Lokalisation und Abgrenzung zu Nachbarstrukturen treffen. Eine Computertomographie
sowie eine konventionelle Röntgenaufnahme des Thorax muss zum Ausschluss einer
Metastasierung durchgeführt werden.
10
Für die histopathologische Erstdiagnostik (Typisierung, Grading) der Raumforderung
wird zumeist als diagnostisches Standardverfahren nach Abschluss der bildgebenden
Diagnostik eine Inzisionsbiopsie durchgeführt. Andere Verfahren wie die FNA deren
diagnostische Richtigkeit im Bereich von 60% bis 96 % liegt (de Saint 1999) und die
CNB deren diagnostische Richtigkeit bei etwa 93% liegt (Dupuy 1998) sind meist
unzureichend um eine exakte histopathologische Erstdiagnose zu erreichen. In dieser
Arbeit wird ein relativ junges Biopsieverfahren, die Vakuumsaugbiopsie sich dem
Vergleich zur Inzisionsbiopsie stellen. Es ist ein Verfahren was aus der MammaChirurgie bekannt ist. Die Vorteile der FNA und CNB als minimal invasive Verfahren
und die Inzisionsbiopsie deren Sensitivität nahezu bei 100% liegt können hier vereint
werden.
Das
Ziel
eines
idealen
Biopsieverfahrens
ist
es
ein
schnelles,
komplikationsloses Verfahren mit hoher Sensitivität und Spezifität dem Patienten
zukommen
zulassen, um
mit einer adäquaten Therapie für den
jeweiligen
Weichteiltumor beginnen zu können.
1.4
Konventionelle Biopsietechniken
Besteht klinisch und bildgebend der Verdacht auf ein Weichteilsarkom, so ist die
histopathologische Diagnosesicherung zwingend notwendig. Als Ausnahme kann man
oberflächliche Tumoren bis zu einer Größe von 3cm sein, die durch eine primär
operative Therapie ohne funktionelle Defizite R0-reseziert werden können. Die
Gewinnung von repräsentativem Tumorgewebe kann mittels der bildgesteuerten
Feinnadelaspirationsbiopsie (FNA), der Stanzbiopsie (CNB) und der Inzisionsbiopsie
erfolgen (Issakow 2003, Jones 2002, Ray-Coquard 2003).
Die Vakuumsaugbiopsie kann eventuell Vorteile einer offenen Biopsie und der FNA und
CNB nutzen. Es handelt sich hierbei um ein noch sehr junges Verfahren das aus
Mamma-Chirurgie bekannt ist, um nicht palpable Raumforderungen der Brust zu
evaluieren (Verkooijen 2002). Im Real-time Verfahren kann ein bis zu 3cm langer und
0,8cm starker Gewebezylinder aus der bildgebend suspekten Tumorregion gewonnen
werden. Die Maßnahme kann in Lokalanästhesie erfolgen und ist wiederholbar, so dass
alle Vorteile einer Inzisionsbiopsie (repräsentative Biopsie, Schnellschnittdiagnostik) mit
denen der FNA und CNB vereinigt sind. Sowohl die offene Biopsie als auch die
11
minimal-invasiven Verfahren sind so zu planen, dass diese Maßnahmen zur Diagnose
führen und die nachfolgende Tumorresektion nicht behindern wird.
1.5
Feinnadelaspirationsbiopsie
Die FNA ist akzeptierte Methode für die Diagnostik an Weichteiltumoren, besonders
wenn sie im Rahmen von klinischen Studien verwendet wird. Sie sollte zur Primär
Tumor Diagnostik nur an Zentren durchgeführt werden, wo die Pathologen die
ausreichende Erfahrung mit dieser Technik besitzen und in der Interpretation ihrer
Resultate. Sie ist Mittel der Wahl um Metastasen und Lokalrezidive auszuschließen.
Wenn das Grading für die Behandlungsplanung sehr wichtig ist, so ist diese Methode in
ihrer Wirkung begrenzt. Sie wird bei tieferen Tumoren Ultraschall gesteuert oder CT
gesteuert. Die diagnostische Richtigkeit liegt im Bereich von 60% bis 70% (de Saint
1999). Die Mehrzahl des durch die Biopsie gewonnenen Gewebes ist jedoch sehr klein,
und somit ist die diagnostische Richtigkeit abhängig von der Erfahrung und Fertigkeiten
der einzelnen Pathologen. Somit kann man zwar gelegentlich die Dignität eines
Weichgewebstumors feststellen, jedoch ist eine sichere histogenetische Zuordnung
oder eine Bestimmung des Gradings nur in Ausnahmefällen möglich. Deshalb wird die
FNA zur regulären Diagnosefeststellung nicht empfohlen.
1.6
Stanzbiopsie
Die konventionelle Stanzbiopsie ist ein sicheres und ökonomisches Verfahren für die
Diagnose von Weichteiltumoren. Die Gewebemenge ist jedoch relativ gering, so dass
zusätzliche diagnostische Tests, wie z.B. Elektronenmikroskopie, zytogenetische
Untersuchen, Immunhistochemie und Durchflußzytometrie nur begrenzt möglich sind.
Die Komplikationsrate liegt unter 1%. Durch die Hilfe von CT oder der Sonographie ist
man in der Lage die Nadel sehr genau im Tumor zu platzieren um nekrotische oder
zystische Areale des Tumors aus dem Wege zu gehen, weil diese Materialien für die
Diagnostik nicht brauchbar sind. Die diagnostische Richtigkeit für die Dignität liegt bei
etwa 93% (Dupuy 1998). In einer anderen Studie an 60 Patienten konnte durch eine
Stanzbiopsie in 95% der Fälle die Dignität, jedoch in 88% nur das Grading und in 75%
der histologische Subtyp korrekt bestimmt werden (Heslin 1997). Ein direkter Vergleich
12
der Aussagekraft und Treffsicherheit von Stanzbiopsie und Inzisionsbiopsie ist kaum
möglich, da hierzu keine prospektiv randomisierten Studien vorliegen.
1.7
Inzisionsbiopsie
Die offene Biopsie ist zur Zeit die zuverlässigste diagnostische Methode um adäquates
Material zu gewinnen. Zugleich besitzt es die größte Aussagekraft zur histologischen
Sicherung und zur Bestimmung des Tumorgrading. Für gewöhnlich wird sie benutzt
wenn durch die FNA oder CNB kein brauchbares Material gewonnen wurde. Sie erfolgt
grundsätzlich in Regional- oder Allgemeinanästhesie. Die Inzision liegt über dem Tumor
und dieser wird auf kürzesten Weg freigelegt. Sie sollte von dem Chirurgen
durchgeführt werden der letztendlich auch die definitive Operation durchführt.
Entscheidend ist dabei die Schnittführung, da die Narbe bei der definitiven
Tumorresektion mit zu entfernen ist. Eine reine Orientierung an den Hautspaltlinien führt
dagegen oft zu Narben, die bei späteren Operationen große Probleme bei der
Defektdeckung bereiten können. Im Extremitätenbereich werden daher in der Regel
längsgerichtete Inzisionen vorgenommen. Die genaue Kenntnis der Lagebeziehung des
Tumors ist für die korrekte Inzisionsbiospie entscheidend da in keinem Fall ein nicht
tumorbefallenes
Kompartiment
bei
der
Biopsie
eröffnet
werden
darf.
Die
Gewebeentnahme muss sicher aus dem Tumor erfolgen, da nicht selten aus lediglich
makroskopisch verändertem peritumeralem Ödem oder aus der Pseudokapsel biopsiert
wird. Die Biopsie sollte Anteile aus der Tumorperipherie sowie aus tiefen Anteilen
enthalten. Bei ausgedehnter Nekrosebildung muss sicher Material aus vitalem
Tumorgewebe entnommen werden. Etwa 2cm³ Gewebe sind für eine genaue
histologische Beurteilung ausreichend. Es ist meist auch günstig intraoperativ eine
Schnellschnittuntersuchung
repräsentativ ist.
vorzunehmen,
damit
man
weiß
ob
das
Material
Die Inzisionsbiopsie muss technisch so durchgeführt werden, dass
ein Hämatom vermieden bzw. drainiert wird, keine Faszienschichten unnötig eröffnet
werden und die Ausleitstelle der Drainage nicht für den späteren Eingriff zu unnötigen
Haut- und Weichgeweberesektionen führt. Serome und Hämatome können leicht zu
einer Tumorzellkontamination anderer Kompartimente führen. (Cormier 2004, Becker
2001, Clark 2005, Tunn 2004)
13
1.8
Vakuumsaugbiopsie
Die Vakuumbiopsie mit einer HH-Mammotome ® ist ein relativ neues Verfahren, das
1997 entwickelt wurde, um Mikrokalk der Mamma zu entfernen. Da bisher mit der
konventionellen Stanzbiopsie zur Abklärung von unklaren Mikrokalkungen häufig eine
sehr große Anzahl von Stanzzylindern entfernt werden musste, um eine ausreichend
hohe Sensitivität zu erreichen. Dies bedeutet einen hohen Zeitaufwand, sowie eine
große Belastung für die Patientin. Mit Hilfe der Vakuumbiopsie ist es nun möglich in
kurzer Zeit mit großlumigen 14G, 11G und 8G Nadeln eine größere Menge Gewebe zu
entnehmen, ohne dass die Nadel jedes Mal neu in das Gewebe eingeführt werden
muss. Hierdurch wird die Anzahl der zur Diagnosestellung notwendigen Biopsiezylinder,
der Zeitaufwand und die Belastung der Patienten herabgesetzt. Mittlerweise ist das
Verfahren in der radiologischen Routinediagnostik des Mammakarzinoms fest etabliert,
insbesondere bei der Abklärung von unklaren Mikrokalkbefunden BI-RADS® 3-4 (Beck
2000, Liberman L 2000 A, Liberman 2000 B).
Dank der Entwicklung kleinerer und mobiler Biopsiegeräte kann die Vakuumbiopsie,
insbesondere
die
HH-Mammotome
®
mit
einer
handgeführten
Variante
der
Biopsienadel, auch unter Ultraschall-Sicht genutzt werden, so dass den Patienten eine
komplikationsarme und ambulante praktische Biopsiemethode zur Verfügung steht, die
durch die großen Gewebeproben sichere Diagnosen zulässt.
Bisher liegen keine Erfahrungen zu Weichgewebssarkomen vor.
1.9
Um
zu
Therapiekonzepte von Weichgewebstumoren
guten
Therapieergebnissen
Behandlungsplanung
entscheidend.
zu
Es
kommen,
existieren
ist
eine
interdisziplinäre
verschiedene
etablierte
Therapieverfahren des Weichgewebssarkomes, die je nach Ausbreitungsstadium
einzeln oder kombiniert eingesetzt werden. Hierzu gehören vor allem die radikale
Operation, die isolierte Extremitätenperfusion, die Chemotherapie und die Bestrahlung.
Die Primärbehandlung der lokalisierten Weichteilsarkome ist die radikale chirurgische
R0-Resektion,
nach histologischer Sicherung durch eine vorangegangene Biopsie,
vorzugsweise
in
erfahrenen
Zentren.
Bei
gegebenenfalls eine erneute Exzision erfolgen.
14
inadäquater
Erstoperation
muss
Eine Entfernung des Tumors knapp im Gesunden wird als marginale Resektion und bei
einem
Sicherheitsabstand
Sicherheitsabstand
richtet
von
2-5cm
sich
nach
eine
den
weite
Resektion
Gegebenheiten
der
genannt.
Der
benachbarten
anatomischen Strukturen. Bei einer Kompartmentresektion wird eine Muskelgruppe von
ihrem Ursprung bis zum Ansatz reseziert. Nach erfolgter histologischer Sicherung durch
ein entsprechendes Biopsieverfahren und präoperativer MRT-Untersuchung, kann die
Operation individuell geplant werden, sowie bei der Diagnostizierung von high-grade
Tumoren eine verstärkte neoadjuvante Therapie initiiert werden. Deswegen ist eine
gute Biopsie mit einer hohen diagnostischen Sicherheit entscheidend für die
Therapieevaluation und Prognose des Patienten. Denn trotz optimaler Lokaltherapie ist
bei Patienten mit hochmalignen (`high grade`, Grading 2 oder 3) Tumoren, die
extrakompartmental oder unter der oberflächlichen Faszie lokalisiert sind und größer als
5 cm sind, in 40-60% der Entwicklung von Metastasen, insbesondere in der Lunge zu
rechnen (Billingsley 1999). Aus diesem Grunde kommt der
neoadjuvanten
Chemotherapie eine besondere Bedeutung zu. Im Anschluss an eine frühzeitige
neoadjuvante Therapie, kann die für den Tumor adäquate Operation durchgeführt
werden.
Am häufigsten werden weite Resektionen und Kompartmentresektionen durchgeführt.
Wichtig ist das die
als potentiell tumorkontaminierten Biopsiekanäle und ältere
Operationsnarben zum Resektat dazu gehören. Patienten die zuvor in auswärtigen
Zentren oder Krankenhäusern an den Tumoren bereits operiert wurden, erschweren im
weiteren die optimale Therapie für das jeweilige Weichgewebssarkom.
In Abhängigkeit von der Radikalität des Eingriffs ist mit einem Tumorrückfall zu rechnen.
Aus diesem Grund ist eine Nachbestrahlung dann obligat, wenn die Resektionsränder
nur knapp im Gesunden waren oder es sich um einen hochmalignen Tumor (Grading 3)
handelt. Bei Inoperabilität aus medizinischer Indikation kann in Ausnahmefällen, v.a. bei
kleineren Tumoren (unter 5cm), eine alleinige Bestrahlung erwogen werden.
15
2
Zielstellung
Bisher ist vor einer stadiengerechten Therapie von Weichgewebstumoren eine
operative Inzisionsbiopsie notwendig, um durch Entnahme einer repräsentativen
Tumorprobe ein sicheres prätherapeutisches Staging und Grading zu ermöglichen. Als
Alternative bietet sich eine großlumige Vakuumsaugbiopsie in Lokalanästhesie an.
Diese könnte ebenfalls eine Gewinnung repräsentativen Materials in entsprechender
Quantität und Qualität ermöglichen, und so konsekutiv eine operative Inzisionsbiopsie in
Narkose und die damit verbundenen Risiken, Kosten und Aufwand vermeiden. Ist die
minimalinvasive Vakuumsaugbiopsie eine Alternative zur offenen Inzisionsbiopsie bei
Weichgewebstumoren?
Diese Arbeit befasst sich mit den quantitativen und qualitativen Eigenschaften der
Vakuumsaugbiopsie. Des Weiteren soll geprüft werden in wie weit eine Korrelation
zwischen dem histopathologischen Ergebnis der Biopsie und dem endgültigen Ergebnis
am Resektat besteht. Diese Ergebnisse der minimal invasiven Vakuumsaugbiopsie
werden mit denen der Kontrollgruppe der Inzisionsbiopsie verglichen um eine mögliche
zukünftige Alternative in der Diagnosefindung von Weichgewebstumoren zu etablieren.
16
3
Material und Methoden
3.1
Patienten
In einem Zeitraum vom Juni 2004 bis Oktober 2006 wurde bei insgesamt 116 Patienten
mit einer unklaren Weichgewebsraumforderung eine Vakuumbiopsie durchgeführt. Das
Durchschnittsalter der untersuchten Patienten zum Zeitpunkt der Biopsie lag bei 58,5
Jahren. Das Alter reichte von 18 bis 88 Jahre. Von den in die Studie eingeschlossenen
Patienten sind 59 männlich und 57 weiblich. 101 Patienten stellten sich zur
Primärdiagnostik einer unklaren Weichteilraumforderung in unserer Klinik vor.
Bei 15 Patienten war zuvor durch eine Biopsie im Rahmen der Primärdiagnostik an
unterschiedlichen Kliniken kein eindeutiges histopathologisches Ergebnis erzielt
worden. Davon waren 5 Inzisionsbiopsien und 10 Stanzbiopsien. Bei 24 Patienten
(20,7%) bestand der Verdacht auf ein Tumorrezidiv, nach vorangegangener
Tumoroperation. 7 Patienten wurden im Rahmen der tumorspezifischen und
stadiengerechten Therapie zuvor mit einer Strahlentherapie und 4 Patienten mit einer
Chemotherapie neoadjuvant behandelt.
In eine historische Kontrollgruppe wurden 110 Patienten mit Weichgewebstumoren
eingeschlossen, bei denen in einem Zeitraum vom März 2000 bis Juli 2005 eine
Inzisionsbiopsie durchgeführt wurde. Bei der Kontrollgruppe liegt das mediane
Durchschnittsalter der untersuchten Patienten zum Zeitpunkt der Biopsie bei 50,1
Jahren. Das Alter reichte von 11 bis 81 Jahre. Es liegt mit jeweils 55 weiblichen und
männlichen Patienten ein gleicher Anteil hinsichtlich der Geschlechtsverteilung vor. Von
den insgesamt 110 Patienten stellten sich 101 Patienten zur Diagnostik einer bisher
unklaren Weichteilraumforderung primär in unserer Klinik vor. Bei 2 Patienten mit
vorangegangener Inzisionsbiopsie und bei 7 Patienten mit einer Stanzbiopsie an
auswärtigen Kliniken konnte keine sichere histopathologische Diagnose gestellt werden.
Bei 15 (13,6%) Patienten wurde bereits zuvor in der Krankengeschichte ein
Weichteiltumor diagnostiziert. Die Primärtumoren wurden operativ behandelt. Bei
jeweils 6 Patienten wurde anschließend eine adjuvante Chemo- und Strahlentherapie
durchgeführt. Dadurch wurde bei diesen Patienten der Verdacht eines Tumorrezidives
in Erwägung gezogen.
17
Im Anschluss an die Vakuumbiopsie wurden insgesamt 75 Patienten und nach der
Inzisionsbiopsie 74 Patienten nach Erhalt des histopathologischen Ergebnisses
operiert. Von diesen Patienten wurde das histopathologische Ergebnis der jeweiligen
Biopsie mit dem endgültigen histopathologischen Ergebnis nach der Operation
verglichen, um eine Aussage darüber zu treffen in wie weit die Vergleichsparameter
Dignität, Entität und das Grading der Weichgewebstumoren übereinstimmen.
3.2
Vakuumsaugbiopsie
3.2.1 Das Handheld Mammotome®
3.2.2 Technische Daten
Die Mammotome ® HH 8G besteht aus Kontrollmodul mit Software. Das Mammotome
® -System (siehe Abbildung 2) setzt sich aus folgenden Einzelteilen zusammen: einem
Kontrollmodul mit 230 Volt (SCM23), einer HH handgeführte Nadel, einem HH
Software-Paket (SCMH2), einem Vakuumsystem mit Vakuumkanister, zudem einen
Stützarm zur Kabelführung (SCMA1), einem Fußschalter (MFSW1) und einem Wagen
(SCMC1).
Abb. 2: Das HH-Mammotome® für ultraschallgesteuerte VB
18
3.2.3 Nadelgröße
Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Gewebeproben mit einer Mammotome® HH 8G
entnommen. Für die 8 G-Nadel beträgt die Größe der Gewebeentnahmekammer 23
mm x 4 mm und das Gewebevolumen/Zylinder 300 mg. Abbildung 3a zeigt eine digitale
Darstellung der Biopsienadel und Abbildung 3b die Biopsienadel der HH-Mammotome
® mit einer dazugehörigen Gewebeprobe.
a
Abb. 3:
b
Darstellung einer 8 G-Nadel mit Ansaugfenster und Dilatationsspitze (a)
und Biopsienadel mit dazugehöriger Gewebeprobe (b)
3.2.4 Prinzip und Durchführung der ultraschallgeführten Vakuumsaugbiopsie
Die Patienten werden über den Untersuchungsablauf und mögliche Risiken, wie
Blutungen, Hämatome, Infektion oder Verletzungen von Haut und Gewebe aufgeklärt.
Eine vorausgegangene Einnahme von Thrombozytenaggregationshemmern muss
aufgrund der erhöhten Blutungsneigung dringend ausgeschlossen werden. Nachdem
der Patient bequem und optimal für das Biopsieverfahren gelagert wurde, wird zunächst
der Befund in 3 Ebenen sonographisch ausgemessen, um danach eine sorgfältige
oberflächliche und tiefe Lokalanästhesie vorzunehmen.
Nach einer gründlichen Hautdesinfektion mit Octenisept (Schülke & Mayr GmbH,
22851 Norderstedt) und sterilem Abdecken, erfolgt eine 4 mm große Hautinzision mit
19
einem spitzen Skalpell, durch welche die Biopsienadel in geschlossenem Zustand
(„Positionierungsmodus“) in das Gewebe geschoben wird. Die Nadel besteht aus einer
Außennadel, in der sich die Öffnung der Gewebeentnahmekammer befindet, und einer
Innennadel, die das rotierende Schneidemesser darstellt. Das Mammotome, welches
sich schon im Positionierungsmodus befindet, kann nun unter Ultraschallsicht direkt
unter der Läsion positioniert werden. Die Nadelspitze sollte mindestens 0,5 cm hinter
dem Befund zu sehen sein, um zu gewährleisten, dass die Läsion direkt über der
Nadelöffnung liegt. Ist die korrekte Lage der Nadel gewährleistet, kann entweder über
das Kontrollmodul oder den Fußschalter auf den Modus „Gewebeprobe“ gewechselt
werden, woraufhin die Schneidevorrichtung zurückgefahren wird. Unter Ultraschall Sicht kann nun mit der VB begonnen werden, indem das Vakuum aufgebaut wird und
umliegende Gewebe in die Gewebekammer gesaugt wird. Die Abbildung 4 zeigt ein
markiertes Areal wo die HH-Mammotome ® unter sonographischer Kontrolle in den
Tumor
eingeführt
wird.
Durch
Vorschieben
des
Rotationsmessers
wird
ein
Gewebezylinder ausgeschnitten. Das Vakuum zieht nun die Biopsieprobe aus der
Nadel in eine spezielle Entnahmekammer, über welche sie von einer Hilfsperson mit
einer anatomischen Pinzette entnommen werden kann. Hierfür muss die Nadel nicht
aus dem Gewebe entfernt werden.
Während
der Entfernung der Nadel mit der Gewebeprobe, wird das Blut aus der
Biopsiehöhle in das Vakuumschlauchsystem abgesaugt. Im US-Bild soll die Nadel
direkt unter dem Befund liegen. Man kann das Vorfahren der Schneidevorrichtung im
Bild gut verfolgen. Es können bis 4 weitere Gewebezylinder im Uhrzeigersinn
entnommen. Abbildung 5 zeigt 3 Gewebeproben die durch eine Vakuumsaugbiopsie
entnommen wurden. Vor Abschluss der Untersuchung wird durch Aktivierung des
„Vakuummodus“ noch einmal sorgfältig das Blut aus der Biopsiehöhle gesaugt. Nach
Entfernen der Nadel werden die Wundränder der kleinen 5mm großen Inzision
sorgfältig für die kommenden 5 Tage mit Steristrips adaptiert. Zudem erhält der Patient
einen Verband für 24 Stunden. Des weiteren wird das biopsierte Areal für 20 Minuten
komprimiert. Bei zunehmender Temperatur, Schwellung und starken Schmerzen sollte
sich der Patient sofort erneut in der Klinik vorstellen.
20
Abb. 4: die HH-Mammotome ® wird unter sonographischer Kontrolle eingeführt
Abb. 5: 3 Gewebeproben die durch eine HH-Mammotome ® entnommen wurden
21
3.3
Durchführung der Inzisionsbiopsie
Die Inzisionsbiopsie wird in der Regel in Regional- oder Allgemeinanästhesie
durchgeführt. Die Inzision liegt über dem Tumor und dieser wird auf kürzestem Weg
freigelegt. Die Schnittführung der Inzision wird für die definitive Tumorresektion
mitberücksichtigt. Da die Narbe bei der definitiven Resektion en bloc mit dem Tumor
entfernt wird. Im Extremitätenbereich werden längsgerichtete Inzisionen vorgenommen.
Die Gewebeentnahme muss sicher aus dem Tumor erfolgen. Ein Präparat von etwa 1-2
cm Größe mit glatten Schnitträndern ist anzustreben. Strengste Asepsis ist
Grundvoraussetzung für die Durchführung der Inzisionsbiopsie. Es sollten weiterhin tief
umgreifende Umstechungen im Operationsgebiet vermieden werden. Die Biopsie wird
so entnommen, das der zur Weichteildeckung notwendige Gewebslappen nicht
kontaminiert wird. Ein postoperatives Hämatom muss durch exakte Blutstillung
vermieden werden, da Hämatome leicht zu einer Tumorzellkontamination anderer
Kompartimente führen können. Die Verwendung einer Blutsperre ermöglicht eine
bessere intraoperative Übersicht und geringeren Blutverlust. Die Drainage wird im
Wundwinkel oder in Verlängerung der Inzisionslinie ausgeleitet.
3.4
Tumorgröße
Die Größe der Raumforderung vor der jeweiligen Biopsie, die mit Hilfe der Sonographie,
Computertomographie und Magnetresonanztomographie ermittelt wurde, haben wir in 3
Gruppen eingeteilt. Die Einteilung ist wie folgt gegliedert, Gruppe 1 mit einer Größe von
< 5cm, Gruppe 2 mit einer Größe von 5-10cm und Gruppe 3 mit > 10cm.
Von insgesamt 116 Patienten die eine Vakuumsaugbiopsie erhielten sind
in der
Gruppe 1 (n=27), Gruppe 2 (n=64) und in der Gruppe 3 (n=23). Bei 2 Patienten wurden
keine Angaben gefunden. In der Gruppe der Inzisionsbiopsie (n=110) sind
in der
Gruppe 1 (n=13), Gruppe 2 (n=58) und in der Gruppe 3 (n=23). Bei 16 Patienten
wurden keine Angaben gefunden. Die Abbildung 6 zeigt eine graphische Darstellung
der Gruppen 1 bis 3, darin finden die Patienten keine Berücksichtigung, bei denen keine
genaue Angabe der Tumorgröße evaluiert werden konnte.
22
70
Anzahl Patienten
60
64
50
58
40
VB
30
27
20
10
IB
23 23
13
0
< 5cm
5-10cm
> 10cm
Tumorgröße
Abb. 6: Größe der Weichteilraumforderung bei denen eine Inzisionsbiopsie (IB) bzw.
eine Vakuumsaugbiopsie (VB) durchgeführt wurde.
Von
3.5
Tumorlokalisation
116
Patienten
der
Gruppe
der
Vakuumsaugbiopsie
war
die
primäre
Tumorlokalisation am Oberschenkel mit 56,0% am häufigsten. Es folgen in
absteigender Reihenfolge der Stamm (12,9%), der Unterschenkel und der Oberarm mit
jeweils
7,8%,
und
am
Unterarm
befanden
sich
5,2%
der
primären
Weichteilraumforderungen. In der Gruppe der Inzisionsbiopsie nimmt der Oberschenkel
mit 60,0% ebenfalls den größten Anteil der primären Tumorlokalisationen ein. Hier
folgen in absteigender Reihenfolge der Unterschenkel mit 9,1%, der Unterarm mit 7,3%
und der Oberarm mit 6,4%. Tabelle 2 zeigt die verschiedenen Tumorlokalisationen der
Weichteilraumforderungen
bei
denen
Vakuumsaugbiopsie durchgeführt wurde.
23
eine
Inzisionsbiopsie
bzw.
eine
Tab. 2: Lokalisationen der Weichteilraumforderung bei denen eine Inzisionsbiopsie
(IB) bzw. eine Vakuumsaugbiopsie (VB) durchgeführt wurde
VB
VB
IB
IB
(n = 116)
(%)
(n = 110)
(%)
Oberarm
9
7,8
7
6,4
Unterarm
6
5,2
8
7,3
Oberschenkel
65
56,0
66
60,0
Unterschenkel
9
7,8
10
9,1
15
12,9
2
1,8
Abdomen
4
3,5
4
3,6
Becken
5
4,3
6
5,5
Axilla
3
2,6
1
0,9
Schulter
0
0,0
6
5,5
Stamm
3.6
Histopathologische Tumorcharakteristika
Histopathologisch stellte sich heraus, dass von 116 Vakuumbiopsien 45,7 % der
Weichteilraumforderungen
benigne waren und keinen Anhalt für Malignitätskriterien
aufwiesen. Von 53 benignen Raumforderungen war das Lipom mit 20 Fällen die
häufigste Entität. Es wurde bei insgesamt 32 von 53 benignen Raumforderungen
anschließend eine Operation durchgeführt. Die häufigste maligne Entität war das
Liposarkom mit 19 Fällen. Weitere häufige maligne Entitäten waren das Sarkom
(NOS), das Leiomyosarkom und das Fibrosarkom. Von den insgesamt 63 malignen
Tumoren wurden anschließend 43 operiert. Im Vergleich dazu wurden bei der
Kontrollgruppe der Inzisionsbiopsie 34 (31%) benigne Raumforderungen und 76 (69%)
maligne
Tumoren
histopathologisch
diagnostiziert.
Von
den
34
benignen
Raumforderungen die nur 2 Lipome enthielten, wurden anschließend 16 operiert.
Die häufigste maligne Entität die durch die Biopsie diagnostiziert werden konnte, ist
auch hier das Liposarkom mit 24 Fällen. Weitere maligne Entitäten sind mit den
Ergebnissen der Vakuumbiopsie vergleichbar. Die einzelnen Entitäten sind in Tabelle 3
dargestellt. Es wurden 58 der insgesamt 76 malignen Tumoren anschließend operiert.
24
In beiden Gruppen sind bei den malignen Entitäten die schlecht differenzierten (G3)
Tumoren am häufigsten. In der nachfolgend aufgeführten Tabelle 4 sind die einzelnen
Ergebnisse der Inzisionsbiopsie und der Vakuumsaugbiopsie mit ihrer Dignität und
Grading zu entnehmen. In der Tabelle 3 und 4 sind die nur die Tumoren berücksichtigt
die einer operativen Therapie zugeführt wurden.
Tab. 3: Entitäten der Tumoren nach Biopsie und endgültiger Histologie
Entität
Liposarkom
VB
endgültige
Histologie
(n = 75)
IB
endgültige
Histologie
(n =74)
18
20
Sarkom (NOS)
7
14
Fibrosarkom
7
7
Leiomyosarkom
5
7
Chondrosarkom
2
1
Rhabdomyosarkom
1
1
Ewing – Sarkom
1
0
Synovialsarkom
1
8
Osteosarkom
0
0
MPNST
1
1
Lipom
14
1
andere benigne RF
15
14
andere maligne RF
3
0
25
Tab. 4: Dignität und Grading der Tumoren nach Biopsie und endgültiger Histologie
VB
IB
endgültige endgültige
Histologie Histologie
(n=75)
(n=74)
Dignität
benigne
29
15
maligne
46
59
G1
16
15
G2
10
19
G3
20
25
Grading
3.7
Operationen und R-Klassifikation
Ein wichtiger Bestandteil für den weiteren Verlauf der Tumorerkrankung ist die
Bestimmung des minimalen Sicherheitsabstandes vom Tumorgewebe zu allen
Absetzungsebenen, und damit die Einordnung der Radikalität, ein weiterer wichtiger
Parameter. Bei der Beschreibung der einzelnen Absetzungsebenen sind größere
begrenzende Gewebestrukturen wie Faszien, Aponeurosen oder Knochenlamellen
gesondert zu erwähnen. Ebenso ist die Infiltration von anatomischen Strukturen wie
Haut, Knochen, Nerven, Gefäße und Gelenken von Bedeutung für die weitere
postoperative Therapieplanung.
In Kombination mit der Angabe des Operateurs, über das in situ erzielte Ergebnis
bezüglich makroskopischer Tumorfreiheit oder den Verbleib von Resttumorgewebe,
kann der Resektions- oder R-Status genau festgelegt werden. Eine R0-Situation ergibt
sich, wenn der Operateur nach durchgeführter Tumorresektion über makroskopische
Tumorfreiheit
in
situ
berichtet
und
der
Pathologe
mikroskopisch
tumorfreie
Absetzungsebenen mit den geforderten minimalen Sicherheitsabständen – seitlich
mindestens 4 cm und zur Tiefe mindestens 2 cm gesundes Gewebe um den resezierten
Tumor – verifizieren kann. Eine R1-Resektion liegt dann vor, wenn von Seiten des
Operateurs über makroskopische Tumorfreiheit in situ berichtet wird, sich jedoch
26
mikroskopisch
Tumorzellverbände
innerhalb
der
geforderten
minimalen
Sicherheitsabstände befinden oder sogar bis an die Absetzungsebenene heranreichen.
Schließlich liegt eine R2-Resektion vor, wenn aufgrund vorliegender Inoperabilität
makroskopisch sichtbare Tumorreste in situ zurückgelassen werden müssen und
mikroskopisch der Tumor bis an eine oder mehrere Absetzungsebenen heranreicht. Die
Festlegung des Resektions- oder R-Status ist einerseits ein entscheidender Faktor für
die Planung der postoperativen Therapie, andererseits kann in klinischen Studien die
Wertigkeit der tatsächlich erzielten Sicherheitsabstände beurteilt werden. Dieser
Parameter wurde bislang in keiner Multi-Center-Studie eindeutig bestimmt.
Insgesamt wurden von 116 Patienten die initial eine Vakuumsaugbiopsie erhielten, 75
Patienten primär operiert. Den größten Anteil der Operationsverfahren nimmt die weite
Resektion der Raumforderung ein.
Von 52 Resektionen
(69,3 %) konnte bei 49
Patienten eine R0-Situation erreicht werden, bei 2 Patienten eine R1-Situation und bei 1
Patienten eine R2-Situation. Weiterhin wurden 16 Kompartmentresektionen (21,3 %)
durchgeführt, wovon bei 14 Patienten eine R0-Situation erreicht wurde und bei 2
weiteren Patienten eine R1-Situation.
Von 110 Patienten die eine Inzisionsbiopsie bei einer Weichteilraumforderung erhielten,
wurden 74 Patienten operiert. Im Vergleich zur der Gruppe der Vakuumbiopsie ist auch
hier die weite Resektion das am häufigsten durchgeführte Operationsverfahren. Von 46
weiten Resektionen
(62,2 %) konnte bei 37 Patienten eine R0-Situation erreicht
werden, bei 8 Patienten eine R1-Situation und bei 1 Patienten eine R2-Situation.
Weiterhin wurden 13 Kompartmentresektionen (17,6 %) durchgeführt, wovon bei 11
Patienten eine R0-Situation erreicht wurde und bei 2 weiteren Patienten eine R1Situation. Die Details sind der unten aufgeführten Abbildung 7a und 7b zu entnehmen.
27
Abb. 7a: Operationsverfahren in der Gruppe der Inzisionsbiopsie
Abb. 7b: Operationsverfahren in der Gruppe der Vakuumsaugbiopsie
3.8
Histopathologische Aufbereitung der Weichteiltumoren
Die histologische Aufarbeitung des Gewebes beinhaltet eine Fixierung in 4%-igem
Formalin und eine anschließende Paraffineinbettung. Das Gewebe wird dann der
Längsachse
nach
geschnitten
und
mit
Hämatoxylin
gefärbt.
Gelingt
die
diagnoseweisende zelluläre Differenzierung des Tumors mit Hilfe der konventionellen
lichtmikroskopischen Untersuchung des HE-Präparates nicht, durch den Pathologen,
28
stehen ergänzende Untersuchungsverfahren wie zum Beispiel immunhistochemische,
molekularbiologische und zytogenetische Methoden zur Verfügung.
3.9
TNM-Klassifikation und Grading der Weichteiltumoren
3.9.1 TNM-Klassifikation der Weichteiltumoren
Schließlich werden Malignome nach dem TNM-System des UICC klassifiziert. Das T
beschreibt die lokale Tumorausbreitung, wobei T1a-Tumoren einen maximalen
Durchmesser von unter 5 cm bei epifaszialer Primärlokalisation, T1b-Tumoren
gleichfalls einen maximalen Durchmesser von unter 5 cm jedoch bei subfaszialer
Primärlokalisation und dazu analog T2a-Tumoren einen Durchmesser von über 5 cm
bei epifaszialer Primärlokalisation und T2b- Tumoren einen Durchmesser von über 5 cm
bei
subfaszialer
Primärlokalisation
aufweisen.
Das
N
beschreibt
die,
für
Weichteilsarkome seltene, regionäre, lymphogene Metastasierung, wobei N0 das
Fehlen und N1 das Vorhandensein einer lymphogenen Metastasierung kennzeichnet.
Das M beschreibt die Fernmetastasierung, wobei M0 das Fehlen und M1 das
Vorhandensein von Fernmatastasen beschreibt. Tx, Nx und Mx codieren nicht
bekannte, beziehungsweise unklare Befunde.
Zusammen mit dem Grading (G) und der chirurgisch-pathologisch festgesetzten RKlassifikation (R), auf die später näher eingegangen wird, ergibt sich für jeden Patienten
eine TNMGR-Tumorformel. Die Erhebung dieser onkologischen Stammdaten ist dabei
unabdingbare Voraussetzung zur weiteren Therapieplanung, notwendige Grundlage für
statistisch abgesicherte klinische Nachuntersuchungen und begleitet den Patienten,
jeweils aktualisiert, bis in die Tumornachsorge.
In der Gruppe der Vakuumsaugbiopsie ergab sich von 75 operierten Patienten, bei 29
Patienten ein benigner Befund, bei 9 weiteren wurden keine Angaben zur TNMKlassifikation gefunden. Bei 37 Patienten wurde eine TNM-Klassifikation angegeben.
Von 74 operierten Patienten in der Gruppe der Inzisionsbiopsie ergab sich bei 13
Patienten ein benigner Befund, bei 14 weiteren wurden keine Angaben zur TNMKlassifikation gefunden. Bei 47 Patienten wurde eine TNM-Klassifikation angegeben,
die der unten aufgeführten Abbildung 8 zu entnehmen sind.
29
TNM Klassifikation Resektat
20
15
10
5
0
pT1
pT1b
pT2
pT2b
pT3
ypT1b rypT1b
VB Resektat
2
3
5
14
0
2
IB Resektat
0
0
6
15
1
1
ypT2
rpT2
ypT2b
rpT2b rypT2b
1
3
0
6
0
1
1
6
1
13
3
0
Abb. 8: TNM Klassifikation am Resektat bei denen zuvor eine Vakuumbiopsie (VB)
bzw. eine Inzisionsbiopsie (IB) durchgeführt wurde
3.9.2 Definition des histologischen Gradings der Weichteiltumoren
Bei malignen Tumoren gilt der Malignitätsgrad (Grading) als wesentlicher Parameter für
das biologische Verhalten und ist damit von zentraler klinischer Bedeutung für die
präoperative Evaluierung, die Therapiestrategie und die Prognose der betroffenen
Patienten. Von der UICC wurde bislang kein konkretes Schema zur Durchführung der
Graduierung von Sarkomen vorgegeben (Hermanek 1993, Wittekind 1997).
Der Malignitätsgrad (Grading) muss bei vielen Malignomen jedoch getrennt von der
vorliegenden histologischen Tumorentität bestimmt werden. Parameter, die für das
Grading herangezogen werden, sind vor allem die Zelldichte, Zellpolymorphie,
Zelldifferenzierung, Kernpolymorphie, Mitoserate, intratumoralen Blutungen, reaktiven
entzündlichen
Infiltrationen und das
Nekroseausmaß,
wobei die
Menge
der
Interzellularsubstanz wie Kollagen oder mukoides Material berücksichtigt wird.
Diese Faktoren werden von verschiedenen Autoren in Ihren Graduierungssystemen
unterschiedlich bewertet, so dass die einzelnen Systeme kaum miteinander
vergleichbar sind. Ein weiteres Handicap stellen beträchtliche Diskordanzen bei der
Einordnung dar, da Graduierungen durch subjektive Einschätzungen des jeweiligen
Untersuchers gewonnen werden.
30
In
der
Literatur
finden
sich
verschiedene
Studien,
die
Signifikanz
und
Reproduzierbarkeit von Graduierungsparametern untersucht haben. Die größte
Akzeptanz fand die, vor allem in Europa angewendete, Malignitätsgraduierung
französischer Tumorzentren nach Coindre, welche nach einer Multivarianzanalyse der
verschiedenen histologischen Parameter erstellt wurde (Coindre 1986).
Aus der Kombination der drei Parameter Tumorzelldifferenzierung, Mitoserate und
Ausmaß der Nekrosen wurde ein Graduierungsschema entwickelt, dass sich nach
Testung durch unabhängig voneinander bewertende Pathologen als geeignet erwies.
Dabei wird zwischen gut differenzierten Tumoren (G1) mit geringem Malignitätsgrad,
mäßig differenzierten Tumoren (G2) mit mittlerem Maligniätsgrad und schlecht
differenzierten Tumoren (G3) mit hohem Malignitätsgrad unterschieden. Gänzlich
undifferenzierte Sarkome (G4) werden der Gruppe mit hohem Malignitätsgrad
zugeordnet (G3).
Von der EORTC wurde ebenfalls ein Schema entwickelt, welches versucht auf
subjektive Faktoren wie beispielsweise den Grad der Differenzierung zu verzichten. Der
wichtigste Parameter ist hierbei die Mitoserate und beim Parameter „Ausmaß der
Nekrosen“ wurde die semiquantitative Einordnung verlassen und nur das Fehlen oder
Vorhandensein von Tumornekrosen bewertet (van Unnik 1993, van Unnik 1995).
31
3.10
statistische Auswertung
Die statistische Auswertung wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Biometrie
von Herrn Prof. Dr. med. Klaus Wernecke unter Verwendung der Programm-Software
SSPS ® v11.5.1. (SPSS Inc., Chicago, Illinois, USA) erstellt. Die Beratung erfolgte
durch Herrn Dr. Orawa. Tabellen, Grafiken und die Patientendatenbank wurde mit
Microsoft Excel ® erstellt. Um die
Korrelation
der Übereinstimmung des Biopsie
Ergebnisses mit der endgültigen histopathologischen Diagnose zu ermitteln, wurde das
Kappa-Maß angewendet. Dabei wurden Werte größer 0,81 als fast vollständige
Korrelation betrachtet. Mit Hilfe eines gewichteten Kappa-Maßes konnte der
Vergleichsparameter des Gradings unterschiedlich gewichtet werden. Für die
Korrelation der Biopsiemethode mit dem histopathologischen Ergebnis wurde der
Exakte Test nach Fisher für zweiseitige Fragestellungen eingesetzt. Dabei wurden pWerte kleiner als 0.05 als signifikant betrachtet.
3.10.1 Korrelation von Biopsie mit endgültiger Histologie durch das Kappa –
Maß
Mit dem Kappa-Wert wird der Grad der Übereinstimmung zwischen zwei kategorisierten
Ergebnissen angegeben. Die Berechnung von kappa basiert auf der Anzahl der
übereinstimmenden Befunde, wobei die Möglichkeit, das ein bestimmter Prozentsatz
der Übereinstimmungen auch zufällig bestehen kann, berücksichtig wird. Die aus
unseren Ergebnissen resultierenden kappa-Werte können jedoch nicht mit denen
anderer Studien verglichen werden, wenn dort die Patientenzahlen pro Kategorie von
denen hier abweichen.
Folgende Formeln liegen der Berechnung zugrunde:
k= p0 – pe
1 – pe
p0 = ∑ fü/n
pe = ∑ ri * ci / n²
Es bedeuten:
P0 beobachtete Häufigkeit
g Anzahl der Kategorien
Pe zu erwartende Häufigkeit
fü Anzahl der Übereinstimmungen für Kategorie i
n Anzahl der Untersuchungen
ri und ci Anzahl der Resultate beider Untersuchungen der Kategorie i
32
Folgende Kappa Werte ergeben eine unterschiedliche Korrealation. Einzelheiten sind
der Tabelle 5 zu entnehmen
Tab. 5: Kappa-Maß
Kappa-Wert
< 0,10
0,10 – 0,40
0,41 – 0,60
0,61 – 0,80
0,81 – 1,00
Übereinstimmung
Keine
Schwache
Deutliche
Starke
fast vollständige
3.10.2 Korrelation von Grading der Biopsie mit dem endgültigen Grading durch
das gewichtete Kappa-Maß
Die Unterschiede zwischen dem einzelnen Tumorgrading wurde unterschiedlich
gewichtet, so das es sich bei gleichem Grading eine Abweichung von [0] ergibt. Eine
Veränderung eines in der Biopsie als benigne dargestellten Tumor zu einem malignen
Tumor G3 wurde als schwerwiegendster Fehler festgelegt mit der Abweichung von [5].
Einzelheiten sind der Tabelle 6 zu entnehmen.
Tab. 6: Schablone für das gewichtete Grading
G1 Biopsie
G2 Biopsie
G3 Biopsie
benigne Biopsie
G1
Resektat
0
1
2
3
G2
Resektat
1
0
1
4
G3
Resektat
2
1
0
5
benigne
Resektat
3
4
5
0
Für die Vakuumstanzbiopsie und die Inzisionsbiopsie wurden die Ergebnisse in die
gewichtete Kappa-Tabelle (Tabelle 6) eingegeben.
33
3.10.3 Exakter Test nach Fischer mit zweiseitiger Fragestellung
Man betrachtet zwei statistische Merkmale x und y, die beliebig skaliert sein können.
Man interessiert sich dafür, ob die Merkmale stochastisch unabhängig sind. Es wird die
Nullhypothese
H0: Das Merkmal x ist vom Merkmal y stochastisch unabhängig
aufgestellt.
Die Nullhypothese lautet: „die Biopsieart nimmt bei der Übereinstimmung des
histopathologischen Biopsieergebnisses mit der endgültigen Histologie keinen Einfluss“.
Mit anderen Worten nimmt die Wahl der Methode, also Vakuumstanzbiopsie oder
Inzisionsbiopsie keinen Einfluss auf das Ergebnis des Tumors in der Primärdiagnostik.
Die Signifikanz wird mit p<=0,05 angegeben.
3.10.4
Sensitivität, Spezifität, positiv prädiktiver Wert und negativ prädiktiver Wert
1. Sensitivität: wie viele von den Kranken werden mit dem Test als krank erkannt?
2. Spezifität: wie viele von den Gesunden werden mit dem Test als gesund
erkannt?
3. PPW: mit welcher Wahrscheinlichkeit ist jemand mit einem positiven
Testergebnis krank?
4. NPW: mit welcher Wahrscheinlichkeit ist jemand mit einem negativen
Testergebnis gesund?
34
4
Ergebnisse
4.1
Durchführbarkeit und Komplikationen der Vakuumsaugbiopsie und
Inzisionsbiopsie
Die Vakuumbiopsie konnte bei 115 Patienten (99,1 %) der insgesamt 116 Patienten
erfolgreich durchgeführt werden. In einem Fall ließ sich wegen technischer Probleme
nur eine Probe der Biopsienadel entnehmen, so das eine Nachbiopsie durchgeführt
werden musste, die sich ohne Probleme erwies.
Die Biopsie dauerte im Durchschnitt etwa 8 Minuten (5 - 20 Minuten). Es traten während
und nach der Vakuumbiopsie keine schwerwiegenden Komplikationen auf. Bei einem
Patienten musste durch Schmerzen während der Biopsie einmalig mit Xylocain ® zur
Verbesserung der Lokalanästhesie nachinfiltriert werden, wonach die Biopsie
erfolgreich durchgeführt werden konnte. Eine Patientin entwickelte einen kleinen
Abszess im Biopsiekanal, der postinterventionell zu keinen schwerwiegenden Folgen
führte.
Von den 116 Patienten die biopsiert wurden, wurde bei 75 Patienten eine zeitnahe
Operation durchgeführt. Nur in einem Fall trat eine intraoperative Komplikation auf, bei
der es zu einem Einreißen des Tumors (Hämangioperizytom) mit Blutung kam.
Weitere 8 Patienten entwickelten kleinere postoperative Komplikationen. Jeweils ein
Patient entwickelte eine Lymphfistel, eine Fistel, einen Wundinfekt, einen Abszeß und
eine Wunddermatitis. Bei einer Patientin entstand postoperativ eine Hypästhesie über
der operierten Stelle und ein Patient entwickelte Phantomschmerzen nach einer
therapeutischen Amputation. Eine kleinere Hautnekrose trat nur in einem Fall auf.
Die Inzisionsbiopsie konnte in allen 110 Fällen (100 %) technisch erfolgreich
durchgeführt werden. Die Dauer des Eingriffes wurde im Durchschnitt mit etwa 30
Minuten
angegeben.
Während
der
Biopsie
ereigneten
sich
ebenfalls
keine
schwerwiegenden Komplikationen. In einem Fall entwickelte ein Patient im Anschluss
an die Biopsie einen Abszess an der Inzisionsstelle, der erfolgreich behandelt werden
konnte. Ein anderer Patient entwickelte eine Hypästhesie über der Inzisionstelle, durch
das Durchtrennen kleinerer Hautnerven während des Eingriffes. Andere Beschwerden
wurden nicht dokumentiert. Die Schnittlänge war mit 3 - 5cm deutlich größer als die der
Vakuumsaugbiopsie
(0,5cm).
Die
Abbildung
35
9a
zeigt
eine
Narbe
einer
vorausgegangenen Inzisionsbiopsie und die Abbildung 9b dazu im Vergleich den
Biopsiekanal der Vakuumsaugbiopsie.
Nach der Inzisionsbiopsie erhielten 74 Patienten eine Operation in der zu keiner
intraoperativen Komplikation kam und zu 15 kleineren postoperativen Komplikationen.
Zu einer Fistelbildung nach Operation kam es in 2 Fällen. Eine Wundheilungsstörung
aufgrund internistischer Vorerkrankungen wurde in einem Fall beobachtet. 3 weitere
Patienten entwickelten eine Hypästhesie über der Operationsstelle und
1 Patient
entwickelte nach therapeutischer Amputation Phantomschmerzen. Ein Serom konnte
bei 3 Patienten sonographisch diagnostiziert werden. Postoperativ kam es zu einem
Wundinfekt und einer Superinfektion eines Mesh-Graft das im Rahmen der Operation
durchgeführt wurde. Eine Patientin entwickelte eine Tibialisparese nach notwendiger
Durchtrennung entsprechend versorgender Nerven im Rahmen einer weiten Resektion.
Abb. 9a: Narbe durch eine Inzisionsbiopsie an der rechten oberen Extremität
36
Abb. 9b: Biopsiekanal durch eine Vakuumsaugbiopsie und geplante Schnittführung
4.2
Krankenhausverweildauer nach der Vakuumsaugbiopsie und der
Inzisionsbiopsie
Von den insgesamt 116 Patienten die eine Vakuumbiopsie erhielten, konnte das
Verfahren in 62 Fällen (53,4 %) ambulant durchgeführt werden.
Weitere 15 Patienten (12,9 %) konnten nach einem Tag die Klinik vorübergehend
verlassen. Bei 39 (33,6 %) Patienten wurde die Vakuumbiopsie im Rahmen des
stationären Aufenthalts die Biopsie durchgeführt. Der stationäre Aufenthalt in den
meisten Fällen kam durch die anschließende Operation bei einem entsprechenden
histopathologischen Ergebnis zustande. In der Kontrollgruppe der Inzisionsbiopsie
konnten lediglich 3 Patienten (2,7 %) nach erfolgreicher Biopsie das Krankenhaus am
nächsten Tag entlassen. Da es sich bei der Inzisionsbiopsie um ein operatives
Verfahren handelt wurde der Eingriff bei 97,3 % der Patienten im Rahmen des
stationären Aufenthaltes durchgeführt. Die Einzelheiten sind der nachfolgenden Tabelle
7 und der Abbildung 10 zu entnehmen.
37
Tab. 7:
Krankenhausverweildauer nach der Biopsie
Krankenhaus- Vakuumbiopsie Inzisionsbiopsie
Aufenthalt
(n = 116)
(n = 110)
Ambulant
62
0
Tagesstationär 15
3
Stationär
107
39
Krankenhausaufenthalt
107
A n z ah l Patien ten
120
100
80
62
39
60
15
40
0
20
3
0
ambulant
tagestationär
Vakuumbiopsie
Abb. 10:
4.3
stationär
Inzisionsbiopsie
Krankenhausverweildauer während der Biopsie
Übereinstimmung des Ergebnisses der Vakuumsaugbiopsie und
Inzisionsbiopsie mit der endgültigen Histologie
Da bei allen 75 Patienten nach der Operation eine endgültige histopathologische
Diagnose durch den Pathologen erstellt werden konnte, war es möglich die endgültige
Histologie mit der der Vakuumbiopsie zu vergleichen, in Hinsicht auf die Dignität, die
Entität und das Grading.
Bei 72 Patienten stimmte die Dignität beider Histologien
überein. In 3 Fällen kam es zu keiner Übereinstimmung. Die Biopsie zeigte jeweils die
histopathologische Diagnose einer benignen Raumforderung (in allen 3 Fällen ein
Lipom), was sich letztendlich als malignes Liposarkom G1 herausstellte. In diesen
38
Fällen stimmte somit die Dignität sowie die Entität nicht über ein. Die Anzahl der
Übereinstimmungen bei der Entität ergibt sich aus der schon nicht überstimmenden
Dignität und zusätzlicher Irrtümer in der die Dignität sich als übereinstimmend erwies.
Bei einem weiteren Fall erwies sich biopsiertes normal differenziertes humanes
Gewebe, in einer späteren Operation und anschließender Begutachtung durch den
Pathologen als ein Lipom. In Hinsicht auf das Grading wurde nach Erhalt der
endgültigen Histologie ein Liposarkom
G2 zu einem Liposarkom G1 und ein
Leiomyosarkom G3 zu einem Leiomyosarkom G2 geändert. In beiden Fällen erfolgte
vor der Operation eine neoadjuvante Therapie. In 3 Fällen ohne therapeutische
Intervention zwischen der Biopsie und der Operation erwies sich durch die definitive
Histologie ein Leiomyosarkom G2 aus einem Leiomyosarkom G1, ein Liposarkom G2
aus einem Liposarkom G1 und ein Fibrosarkom G3 aus einem Fibrosarkom G2. Die
Anzahl der Übereinstimmungen bei dem Grading ergibt sich aus der schon nicht
überstimmenden Dignität und zusätzlicher Irrtümer in der die Dignität und die Entität
sich als übereinstimmend erwiesen. Die Anzahl der Übereinstimmung hinsichtlich der
Dignität, Entität und Grading sind in Tabelle 8 aufgeführt.
In der Kontrollgruppe der Inzisionsbiopsie konnte bei allen 74 Patienten nach der
Operation eine endgültige histopathologische Diagnose erstellt werden. Auch hier
wurde die endgültige Histologie mit der der Inzisionsbiopsie verglichen in Hinsicht auf
die Dignität, die Entität und das Grading. Bei 73 Patienten (98,6 %) stimmte die Dignität
beider Histologien überein. In einem Fall erbrachte die Biopsie histopathologisch eine
benigne Raumforderung (Myxom), die sich nach Erhalt der endgültigen Histologie als
maligne (Myxofibrosarkom) erwies. Hier stimmte somit die Dignität sowie die Entität
nicht über ein. Ein in 2 Fällen durch Biopsie diagnostiziertes Liposarkom erwies sich
definitiv als Sarkom (NOS). Eine weitere Übereinstimmung hinsichtlich der Entität
konnte nicht getroffen werden, bei einem Leiomyosarkom wurde nach mehreren
zytogenetischen
und
immunhistochemischen
Zusatzverfahren
letztendlich
als
Rhabdomyosarkom pathologisch diagnostiziert.
Die Anzahl der Übereinstimmungen bei der Entität ergibt sich aus der schon nicht
überstimmenden Dignität und zusätzlicher Irrtümer in der die Dignität sich als
übereinstimmend erwies. Somit ergeben sich keine Übereinstimmungen in 4 Fällen.
Das Grading änderte sich nach Erhalt der endgültigen Histologie bei 2 Liposarkomen
G1 zu G2, bei einem Leiomyosarkom G1 zu einem Leiomyosarkom G2 und bei einem
39
Fibrosarkom G1 zu G2. In 3 Fällen wurde aus einem G2 Tumor ein G3 Tumor, jeweils
bei einem Fibrosarkom, einem MPNST und einem Leiomyosarkom. Die größte
Abweichung wurde bei einem Liposarkom G1 erzielt, da sich in der endgültigen
Histologie ein Liposarkom G3 herausstellte. Die Anzahl der Übereinstimmungen bei
dem Grading ergibt sich aus der schon nicht überstimmenden Dignität und zusätzlicher
Irrtümer in der die Dignität und die Entität sich als übereinstimmend erwiesen. Die
Anzahl der Übereinstimmung hinsichtlich der Dignität, Entität und Grading sind in der
nachfolgenden Tabelle 8 aufgeführt.
Tab. 8:
Übereinstimmung der Histologie der Vakuumbiopsie/ Inzisionsbiopsie mit
der endgültigen Histologie
Diagnose
Vakuumsaugbiopsie
Inzisionsbiopsie
(n = 75)
(n = 74)
Dignität
72 (96,0 %)
73 (98,6 %)
Entität
71 (94,7 %)
70 (94,6 %)
Grading
67 (89,3 %)
65 (87,8 %)
4.4
Korrelation von Vakuumsaugbiopsie und Inzisionsbiopsie mit der
endgültigen Histologie
Die Korrelation der Vakuumbiopsie und der Inzisionsbiopsie mit der endgültigen
Histologie für Dignität, Entität und Grading zeigt durch das ungewichtete Kappa-Maß
Werte von jeweils > 0,81; das bedeutet dass zwischen den verglichenen Parametern
(Dignität, Entität, Grading)
der Biopsie und der definitiven Histologie eine fast
vollständige Korrelation vorliegt. Einzelheiten sind der folgenden Tabelle 9 zu
entnehmen.
40
Tab. 9:
Korrelation mit dem ungewichteten Kappa-Maß
Vakuumbiopsie
(n=75)
Inzisionsbiopsie
(n=74)
Dignität
0,917
0,959
Entität
0,937
0,934
Grading
0,852
0,837
4.5
Differenzierte Bewertung der Grading Fehler nach
Vakuumsaugbiopsie und Inzisionsbiopsie
Um eine Relevanz über den Grad der Korrelation zwischen dem Grading, das durch die
Biopsie bestimmt wurde und dem definitiven histopathologischen Resultat, wurde der
gewichtete Kappa-Koeffizient berechnet. Die folgende Kappa Werte ergeben eine fast
vollständige Korrelation.
Die Unterschiede zwischen dem einzelnen Tumorgrading wurde unterschiedlich
gewichtet, so das sich bei gleichem Grading eine Abweichung von [0] ergibt, eine
Veränderung eines in der Biopsie als benignen Tumors zu einem malignen Tumor G3
wurde als schwerwiegendster Fehler mit der Abweichung von [5] festgelegt. Siehe
Tabelle 6.
Für die Vakuumstanzbiopsie wurden die Ergebnisse in einer gewichteten KappaTabelle dargestellt. Die Details befinden sich in Tabelle 10. Dies bedeutet zum Beispiel,
das bei 12 Patienten, denen ein G1 Tumor durch die Biopsie diagnostiziert wurde, auch
einen G1 Tumor durch die endgültige histopathologische Diagnose erhielten. Wurde bei
einem durch Vakuumbiopsie festgestellten G1 Tumor, nach der Operation am Resektat
ein G2 Tumor festgestellt, kann man diesen Irrtum in der unten aufgeführten Tabelle
entnehmen. Die mit der Farbe grau markierten Felder zeigen die richtigen
Übereinstimmungen hinsichtlich des Grading.
41
Tab. 10:
G1
Biopsie
G2
Biopsie
G3
Biopsie
benigne
Biopsie
Korrelation Grading der Vakuumsaugbiopsie mit dem Resektat
G1
G2
G3
benigne
Resektat Resektat Resektat Resektat
12
2
0
0
1
7
1
0
0
1
19
0
3
0
0
29
Der gewichtete Kappa-Test für die
Vakuumbiopsie ergab
0,919, was eine fast
vollständige Korrelation zwischen Biopsie Ergebnis und der definitiven Histologie zeigt.
Die Ergebnisse für die Kontrollgruppe der Inzisionsbiopsie sind in der folgenden Tabelle
11 dargestellt.
Tab. 11:
G1
Biopsie
G2
Biopsie
G3
Biopsie
benigne
Biopsie
Korrelation Grading der Inzisionsbiopsie mit dem Resektat
G1
G2
G3
benigne
Resektat Resektat Resektat Resektat
14
4
1
0
0
15
3
0
0
0
21
0
1
0
0
15
Der gewichtete Kappa-Test für die Inzisionsbiopsie ergab 0,915, was auch hier eine fast
vollständige
Korrelation
zwischen
dem
histopathologischen
Inzisionsbiopsie mit dem der definitiven Histologie darstellt.
42
Ergebnisses
der
4.6
Korrelation der Biopsie Methode mit dem histopathologischen
Ergebnis
Um festzustellen, ob die Wahl der Biopsiemethode einen signifikanten Einfluß auf die
diagnostische Richtigkeit hat, haben wir in unserer Studie den Fisher Exakt Test für
unsere Berechnungen herangezogen. Wir haben die uns gestellte Nullhypothese: „die
Biopsieart nimmt bei der Übereinstimmung des histopathologischen Biopsieergebnisses
mit der endgültigen Histologie keinen Einfluss“ mit diesem Test überprüft. Mit anderen
Worten nimmt die Wahl der Methode, also Vakuumstanzbiopsie oder Inzisionsbiopsie
keinen Einfluss auf das Ergebnis des Tumors in der Primärdiagnostik. Die Ergebnisse
sind der unten stehenden Tabelle 12 zu entnehmen.
Tab. 12:
Vergleich Vakuumsaugbiopsie/Inzisionsbiopsie mit dem Fisher Exakt Test
und die Korrelation zur Histologie
Fisher Exakt Test
Dignität
Entität
Grading
Die
Nullhypothese:
p = 0,620
p = 1,000
p = 0,802
„die
Biopsieart
nimmt
bei
der
Übereinstimmung
des
histopathologischen Biopsieergebnisses mit der endgültigen Histologie keinen Einfluss“
wird beibehalten. Da p>=0,05 ist, gibt es keine signifikanten Unterschiede bei den
Ergebnissen der Biopsiemethoden. In diesem Zusammenhang ist die Spalte Fisher
Exakt wichtig. Besonderen Wert hat das Ergebnis des Tumorgrading, als wichtiger
prognostischer Einflussfaktor bei Weichtteiltumoren, hier errechneten wir einen p-Wert
für das Grading von 0,802 der somit größer als das vorgegebene Signifikanzniveau von
0,05 ist. Damit ergibt sich kein Unterschied der einzeln untersuchten Merkmale. Für die
Dignität und Entität kann man ebenfalls der Tabelle 13 entnehmen, dass die
entsprechenden p-Werte größer als das vorgegebene Signifikanzniveau sind.
43
4.7
Validitätsparameter
Die Vakuumbiopsie ergab in 43 Fällen einen malignen und in 32 Fällen einen benignen
Befund, wovon sich bei der endgültigen histopathologischen Diagnose 3 benigne
Tumoren (in allen 3 Fällen ein Lipom) letztendlich als malignes Liposarkom G1
erwiesen. Durch die Inzisionsbiopsie konnten 58 maligne und 16 benigne Tumoren
histopathologisch diagnostiziert werden. Ein in der Kontrollgruppe der Inzisionsbiopsie
diagnostiziertes
Myxom,
erwies
sich
durch
die
endgültige
Histologie
als
Myxofibrosarkom. Es stellte sich bei beiden Gruppen kein maligner Tumor als
endgültiger benigner Befund heraus. Die Werte für die Sensitivität, Spezifität, den
positiven prädiktiven und negativ prädiktiven Wert sind in der nachfolgenden Tabelle 13
dargestellt.
Tab. 13:
Sensitivität, Spezifität, PPW, NPW von Vakuumsaugbiopsie und
Inzisionsbiopsie
Vakuumbiopsie Sensitivität Spezifität PPW
(n = 75)
NPW
93,5 %
100 %
100%
90,6 %
98,3 %
100%
100%
93,2 %
Inzisionsbiopsie
(n = 74)
44
5
Diskussion
Die chirurgische Therapie ist ein wesentlicher Bestandteil in der Behandlung von
Weichgewebssarkomen. Eine Grundvoraussetzung für eine adäquate operative
Therapie eines Weichgewebssarkoms ist die zuvor die durch eine Biopsie histologisch
gesicherte Diagnose. Entsprechend aktueller Leitlinien wird als Standard zur Sicherung
der Diagnose die initiale Inzisionsbiopsie angestrebt (Enzinger 2001, Weiss 1998). In
zahlreichen Untersuchungen wurden bisher die Feinnadelaspirationsbiopsie und die
Stanzbiopsie alternativ zur Inzisionsbiopsie herangezogen, um eine weniger invasive
Möglichkeit für die Primärdiagnostik von Weichgewebssarkomen zu finden. Allerdings
haben die konventionellen Biopsietechniken eine geringere Sensitivität (50-93%), was
problematisch für die Festlegung einer optimalen Therapie ist (Ray-Coquard 2003,
Kilpatrick 2001, Hoeber 2001). Dies liegt darin begründet, daß durch eine Nadelbiopsie
im Vergleich zur Inzisionsbiopsie wesentlich weniger Gewebe für die histopathologische
Befundung und deren zusätzliche immunhistochemische Untersuchungen
zur
Verfügung stellen (Ferno M 1990, Kindblom 1983, MacKay 1987, Simon MA 1982).
Wir haben in unserer Studie die Vakuumsaugbiopsie, ein neues interventionelles
Biopsieverfahren mit der Inzisionsbiopsie verglichen. Die Vakuumsaugbiopsie ist ein
zuverlässiges Verfahren mit einer Sensitivität von 98-100% bei der Differenzierung von
Mamma – Neoplasien (Sitten 2002, Marzoni 1998, Liberman 2002, Benton 2002). Die
Vakuumsaugbiopsie, kann durch ihren größeren Innendurchmesser der Nadel (8 –
Gauge),
im
Vergleich
zur
Stanzbiopsie
(14-18
–
Gauge)
oder
der
Feinnadelaspirationsbiopsie (22 – Gauge) ein größeres Gewebevolumen bereitstellen,
was eine differenziertere präoperative Diagnose ermöglicht. Falls diese hohe
diagnostische Sicherheit könnte auch bei der Primärdiagnostik von Sarkomen erreicht
werden kann, könnte die Vakuumsaugbiopsie eine alternative Biopsiemethode zur
Inzisionsbiopsie
darstellen.
In
dieser
Studie
wurden
die
Ergebnisse
der
Vakuumsaugbiopsie in deren Anwendung und diagnostischen Aussagekraft untersucht.
45
5.1
Durchführbarkeit der Vakuumsaugbiopsie
Die Vakuumsaugbiopsie ist eine Methode zur direkten Biopsieentnahme. Frühere
Untersuchungen konnten bereits die Anwendung dieser Methode bei Mamma Neoplasien demonstrieren (Bartolomé 2004, Helbig 2004). Nach unserer Erfahrung ist
die
Vakuumsaugbiopsie
bei
der
Mehrheit
der
Patienten
mit
unklarer
Weichteilraumforderung unter sonographischer Kontrolle problemlos durchführbar. In
der Regel kann sie ambulant oder tagesstationär durchgeführt werden. In unserer
Studie konnte die Vakuumsaugbiopsie bei 116 Patienten in 66% der Fälle ambulant
oder tagesstationär durchgeführt werden, im Gegensatz dazu bei der Inzisionsbiopsie in
3%. Im Einzelnen zeigte sich auch die Dauer der Durchführung der Vakuumsaugbiopsie
wesentlich geringer, als die der Inzisionsbiopsie (8 vs. 24 Minuten).
Es ließ sich in 99% der Fälle die Vakuumsaugbiopsie technisch ohne Probleme
durchführen, lediglich bei einer durchgeführten Vakuumsaugbiopsie konnte die
Gewebeprobe der Biopsienadel nicht entnommen werden, so das ein weiteres mal
biopsiert werden musste. Weitere technische Probleme bei der Durchführung der
Vakuumsaugbiopsie traten in unserer Studie nicht auf. Insgesamt konnte in 100% der
Fälle eine diagnostische verwertbare Gewebeprobe gewonnen werden. Von 116
Patienten bei denen eine histopathologische Diagnose gestellt werden konnte, wurden
anschließend 75 Patienten operiert. Somit konnte die präoperative Diagnose bei 75
Patienten mit der histopathologischen Untersuchung des Operationsresektates
verglichen werden, um eine Übereinstimmung in der Tumordignität, Tumorentität und
des Tumorgrading zu eruieren. Damit beide zu analysierenden Gruppen auch
vergleichbar sind, muss das jeweilige Patientenkollektiv dem anderen in Hinsicht auf die
Tumorlokalisation und der unterschiedlichen Tumorgrößen vergleichbar sein. Da
wichtige Einflussfaktoren neben einer
R0-Resektion für die Gesamtprognose der
Patienten auch die Tumorgröße und deren Lokalisation sind. Das zu untersuchende
Patientenkollektiv der Vakuumsaugbiopsie zeigt in unserer Studie im Vergleich zur
historischen Kontrollgruppe keine signifikanten Unterschiede bei der primären
Tumorlokalisation und der Tumorgröße. Die Tumorgröße ist in sofern wichtig, da in
mehreren Studien gezeigt werden konnte, daß eine Tumorgröße von mehr als 5cm
(Mandard 1989, Russell 1977) oder 10cm (Guillou 1997, Singer 1994) als sogenannte
Cutoff
Linie
festgestellt
wurde,
ab
deren
46
Überschreiten
sich
die
richtige
histopathologische Beurteilung des Zellmaterials als zunehmend schwieriger darstellt,
da größere Tumoren auch vermehrt Zellnekrosen besitzen und es nicht immer zu einer
repräsentativen
Probeentnahme
durch
eine
Biopsie
kommt.
In
beiden
Patientenkollektiven haben wir eine relativ gleichbleibende Anzahl (jeweils 23
Patienten) an größeren Tumoren (>10cm). Ebenso befanden sich auch 89% (vs. 91%)
der Weichteilraumforderungen an den unteren Extremitäten, was auch vergleichend mit
der Literatur die häufigste primäre Tumorlokalisation der Weichteiltumoren ist (Becker
2001, Brennan 1997). Damit waren beide für uns zu analysierenden Gruppen
vergleichbar.
Im Anschluss der Biopsie und nach Erhalt einer genauen Differenzierung des Tumors,
ist die onkologisch adäquate Resektion weit im Gesunden (R0-Resektion)
die
wichtigste Maßnahme im multidisziplinären Behandlungskonzept (Enzinger 2001,
Enzinger 1998, Issels 2002, Katemkamp 2002). In unserer Studie konnte eine R0Resektion nach der Vakuumsaugbiopsie in 93% der Fälle erreicht werden. Nach der
Primärdiagnose der Inzisionsbiopsie in 80% der Fälle. Für die Diskrepanz der R0 –
Resektionen konnten keine ursächlichen Gründe eruiert werden. Eventuell könnte
ungünstige Schnittführung, Drainagezugang und intraoperative Tumorzellverschleppung
im Rahmen der Inzisionsbiopsie hier zu beigetragen haben.
47
5.2
Komplikationen
der
Vakuumsaugbiopsie
im
Vergleich
zur
Inzisionsbiopsie
Unsere Untersuchungen zeigten, daß die Vakuumsaugbiopsie ein gering invasives und
komplikationsarmes Verfahren ist. Es kam in der Gruppe der Vakuumsaugbiopsie in 2%
der Fälle zu Wundheilungsstörungen und in der Vergleichsgruppe der Inzisionsbiopsie
in 3%.
Andererseits wurden in der Literatur bereits die Komplikationen der stanzbioptischen
Verfahren
mit
der Inzisionsbiopsie
verglichen,
hierbei
zeigte
sich,
daß
die
Inzisionsbiopsie komplikationsreicher als die konventionellen Biopsiemethoden ist
(Mankin 1982). So kam es in einer Studie von Hoeber et al. in 5,4% der Fälle zu
Wundheilungsstörungen, wobei die Rate der Komplikationen (Serome, Infektionen,
Wundheilungsstörungen und Tumorzellverschleppung) bei einer Inzisionsbiopsie bis zu
17% betragen kann (Mankin 1982, Pitcher 1994). Ray-Coquard et al. (2003) zeigten,
daß von diesen Komplikationen sogar 8% den Behandlungsablauf verzögerten. Die
verzögerte Wundheilung durch eine prätherapeutische Biopsie ist in Hinsicht auf eine
neoadjuvante Therapie relevant.
Wundheilungsstörungen infolge der Inzisionsbiopsie können auch im Gegensatz zu
einem verzögerten Beginn der neoadjuvanten Therapie führen und sind damit
insbesondere bei hochmalignen Weichgewebssarkomen prognoseverschlechternd.
Diese
Komplikationen
könnten
durch
eine
in
Lokalanästhesie
durchgeführte
Vakuumsaugbiopsie unter sonographischer Kontrolle offensichtlich reduziert oder
vermieden werden.
48
5.3
Übereinstimmung
der
Dignität,
von
Vakuumsaugbiopsie
und
Inzisionsbiopsie mit der endgültigen Histologie
Gemäß
der
derzeit
gültigen
Weichgewebssarkomen
über
140
Einteilung
der
verschiedene
WHO
werden
Tumorentitäten
bei
und
den
Subtypen
beschrieben, die sich hinsichtlich der Morphologie, Aggressivitätsgrad, Ansprechen auf
Zytostatika, Strahlensensibilität, Lokalrezidivquoten und Fernmetastasierungmuster
unterscheiden (Katemkamp 1997, Weiss 1994). Aufgrund ihrer Herterogentität erweist
sich eine frühzeitige richtige Diagnosestellung als schwierig. Eine Auswertung von 5800
Sarkompatienten zeigt, dass bei einem Drittel der Patienten Therapieverzögerungen
von mehr als 6 Monaten zwischen dem ersten Arztkontakt und dem Beginn der
onkologischen Therapie auftreten (Lawrence 1987).
Vielfach werden jedoch Tumoren, bei denen Verdachtsmomente präoperativ nicht
erkannt wurden, ohne vorherige bioptische Diagnosesicherung und ohne Beachtung
onkologischer Therapieprinzipien durch eine marginale Exzision entfernt, so dass die
Mehrzahl
der
Sarkome
als
Zufallsbefund
nach
Exzisionsbiopsie
unauffälliger
Weichgewebsgeschwülste entdeckt wird (Giuliano 1985, Peiper 1998, van Kaick 1983,
Zornig 1995). Um die Dignität eines Tumors exakt zu diagnostizieren, haben wir in
unserer
Studie
die
Vakuumsaugbiopsie
an
116
Patienten
mit
unklaren
Weichteilraumforderungen analysiert. Die Vakuumsaugbiopsie ist ein Verfahren, das
bisher erfolgreich in der Diagnostik von Mamma-Neoplasien angewandt wird.
(Bartolomé 2004, Helbig 2004). Es hat sich gezeigt, dass die
Vakuumsaugbiopsie
Ergebnisse der
denen der konventionellen Stanzbiopsie auf diesem Gebiet
deutlich überlegen sind.
Durch das im Vergleich zur Stanzbiopsie größere entfernte Gewebsvolumen (bis zu 10fach) steigt die Sicherheit der histopathologischen Diagnose. Hier konnte eine hohe
Verlässlichkeit benigner Befunde an ausgewiesenen Zentren eine Sensitivität von 95100% nachgewiesen werden. (Jackman und Marzoni 1998, Apestegua 2002, Rotter
und Heywang-Köbrunner 2003, Liberman und Benton 2001).
49
Auch bei Tumoren mit intermediärer Dignität (sog. Borderline Tumoren) oder malignen
Befunden der Mamma zeigte die Vakuumsaugbiopsie gegenüber der Stanzbiopsie
wesentlich bessere Ergebnisse. Eine Korrektur der Diagnose kam nach der
Vakuumsaugbiopsie nur in 10-20% der Fälle vor, bei der Stanzbiopsie in 20 bis 50%.
Durch die bessere Klassifikation der Tumoren erlaubt die Vakuumsaugbiopsie auch
eine effektivere Operationsplanung. (Apestegua 2002, Brem und Schoonjans 2002,
Burak 2000, Cangiarella 2001, Darling 2000, Jackman und Burbank 2001; Lai 2001,
Lee 2000, Liberman und Kaplan 2002, Pfarl 2002, Won 1999, Harvey 2002).
In unserer Studie konnte die Vakuumsaugbiopsie bei der Feststellung der Dignität der
jeweiligen Weichteilraumforderung in 96% der Fälle ein richtiges Ergebnis erreichen.
Die Inzisionsbiopsie erreichte 98%. Es konnte gezeigt werden, daß sowohl die
Vakuumsaugbiopsie als auch die Inzisionsbiopsie mit der endgültigen Histologie fast
vollständig korrelieren (0,917 vs. 0,959). Die Diskrepanz zwischen der Sensitivität der
Vakuumsaugbiopsie und der Inzisionsbiopsie erklärt sich dadurch, dass in 3 Fällen
durch die Vakuumsaugbiopsie ein Lipom diagnostiziert wurde, was sich in der
endgültigen histopathologischen Untersuchung am Tumorresektat als ein niedrig
malignes Liposarkom erwies.
Die Unterscheidung zwischen Lipomen und niedrig malignen Liposarkomen bei der
histopathologischen Untersuchung nicht immer einfach. Häufig finden sich Anteile eines
Lipoms oder eines niedrig malignen Liposarkoms
in ein und demselben Tumor
nebeneinander. Es können somit Anteile beider Entitäten unabhängig von der
Biopsiemethode entnommen werden. Diese diagnostische Schwierigkeit wurde in der
Literatur von anderen Autoren beschrieben (Layfield 1986, Akermann und Rydholm
1994).
Die Ergebnisse zeigen, daß die Vakuumsaugbiopsie mit der Inzisionsbiopsie
vergleichbar
ist,
und
Feinnadelaspirationsbiospie
den
konventionellen
und
der
Stanzbiopsie
Nadelbiopsien
in
ihrer
wie
der
präoperativen
histopathologischen Diagnostik überlegen ist. Frühere Untersuchungen wiesen darauf
hin, das bei der Feinnadelaspirationsbiopsie eine exakte präoperative Diagnose durch
das
geringe
Gewebevolumen
und
dadurch
fehlenden
immunhistochemischen
Zusatzuntersuchungen in nur in 60 - 70% der Fälle möglich ist (Akermann 2003, de
Saint 1999). Auch durch Anwendung der konventionellen
Stanzbiopsie steigt die
Sicherheit der histopathologischen Diagnose hinsichtlich der Dignität auf etwa 85%
50
(Akermann
2003,
Dupuy
1998),
wobei
diese
Ergebnisse
ausschließlich
in
spezialisierten Zentren erzielt wurden und auch nur dort reproduzierbar waren. Die
Vakuumsaugbiopsie ist mit 94% diesbezüglich sensitiver als die Stanzbiopsie (81 91%) (Lopez 2005, Madhavan 2002, Welker 2000, Yang 2004).
5.4
Übereinstimmung
der
Entität,
von
Vakuumsaugbiopsie
und
Inzisionsbiopsie mit der endgültigen Histologie
Bei der exakten Bestimmung der Tumorentität erreichten beide Biopsiegruppen
(Inzisionsbiopsie
und
Vakuumsaugbiopsie)
vergleichbar
gute
Ergebnisse.
Die
Vakuumsaugbiopsie erzielte eine korrekte Diagnose von 95% und korreliert damit fast
vollständig mit der definitiven Histologie (0,937). Die Inzisionsbiopsie erreichte eine
genaue Übereinstimmung der Tumorentität in 95% der Fälle und korreliert ebenfalls fast
vollständig (0,934).
In einer vergleichenden Arbeit konnte die Stanzbiopsie in 80% der Fälle die exakte
Tumorentität bestimmen, und die Inzisionsbiopsie in 81% (Hoeber 2001). Die
Feinnadelaspirationsbiopsie
erreicht
eine
diagnostische
Richtigkeit
bei
der
histopathologischen Typisierung der Weichteilsarkome Werte von 50 -70% (Kilpatrick
1999, Kilpatrick 1998, Abdul-Karim 1998, Costa 1996). Unsere Ergebnisse präsentieren
uns, dass die Vakuumsaugbiopsie bei der Bestimmung der Dignität und Entität mit ihrer
genauen Typisierung diagnostisch sicherer und sensitiver als die konventionelle
Stanzbiopsie
und
Feinnadelaspirationsbiopsie
Inzisionsbiopsie ist.
51
sind
und
gleichwertig
mit
der
5.5
Übereinstimmung
des
Grading,
von
Vakuumsaugbiopsie
und
Inzisionsbiopsie mit der endgültigen Histologie
Sehr wichtig für die Therapieentscheidungen bei Weichteilsarkomen ist das Grading
des Tumors, da es mit dem Metastasierungsrisiko korreliert (Coindre 1986). Es ist ein
allgemein anerkannter Parameter zur prognostischen Einschätzung eines Tumors
(Jensen 1998, Mandard 1989, Markhede 1982) und stellt im Erwachsenenalter den
wichtigsten prognostischen Marker dar (Guillou 1997, Jensen 1998, Singer 1994).
Um das histologische Grading eines Tumors vor dem Beginn einer adäquaten
onkologischen Therapie zu evaluieren, erfolgt bisher die direkte Gewinnung von
Tumorgewebe mittels der bildgesteuerten Feinnadelaspirationsbioipsie (FNA), der
Stanzbiopsie (CNB) und der Inzisionsbiopsie (Issakov 2003, Jones 2002, Ray Coquard
2003). Für die histologische Beurteilung des Grading wurde bereits der Einsatz der
Feinnadelaspirationsbiopsie und der Stanzbiopsie im Vergleich zur Inzisionsbiopsie in
mehreren Studien untersucht (Kilpatrick 2001, Hoeber 2001, Ray-Coquard 2003).
In unserer Studie haben wir die Vakuumsaugbiopsie mit der Inzisionsbiopsie verglichen
und eine exakte Bestimmung des Grading von 89% (vs. 88%) erreicht. Die
Vakuumsaugbiopsie erweist sich der Inzisionsbiopsie leicht, aber nicht signifikant
überlegen.
Die Ergebnisse beider Methoden erreichten eine fast vollständige
Korrelation (0,852 vs. 0,837). Im Vergleich dazu, kann man anhand der Literatur sehen,
daß die Feinnadelaspirationsbiopsie und die Stanzbiopsie bei der
histologischen
Sicherung, das für die Sarkomtherapie sehr entscheidende Grading weniger zuverlässig
als die Vakuumsaugbiopsie sind. Kilpatrick et al publizierten Daten, bei denen die
Feinnadelaspirationsbiopsie bei der Differenzierung zwischen „Low-Grade“ und „HighGrade“ Tumoren Werte von 62-65% erreicht. (Kilpatrick 2001). Für Untersuchungen der
Stanzbiopsie konnte in 84 – 87% der Fälle das Grading der Tumoren ermittelt werden
(Yang 2004, Hoeber 2001).
Hinsichtlich unserer Ergebnisse muss erwähnt werden, daß in der Gruppe der
Vakuumbiopsie in 2 Fällen sich das Grading nach einer neoadjuvanten Therapie bei
einem Liposarkom und einem Leiomyosarkom besserte, und somit auch als zu
wertender Fehler in die Korrelationsberechnung mit einbezogen wurde.
52
Da es deutliche Unterschiede für den Patienten hinsichtlich der Prognose gibt, wenn
das Grading sehr stark differiert, haben wir die unterschiedlichen Ergebnisse beider
Biopsiemethoden mit einem speziell gewichteten Kappa - Maß zusätzlich berechnet.
Diese Berechnung ermöglicht uns eine differenziertere Betrachtung des abweichenden
Gradings. Es bleibt darin festzuhalten das ein abweichendes Grading zwischen einem
gut differenzierten Tumors und einem schlecht differenzierten Tumors schwerwiegender
für die Prognose des Patienten ist, als eine Unterscheidung zwischen einem gut
differenzierten und mäßig differenzierten Tumor. Die Vakuumsaugbiopsie zeigte eine
etwas bessere aber nicht signifikante Korrelation als die Inzisionsbiopsie (0,919 vs.
0,915).
In unserer Studie zeigen sich auch keine signifikanten Unterschiede zwischen der
Wahl der Biopsie-Methode (Vakuumsaugbiopsie oder Inzisionsbiopsie) und dem
ermittelten Grading, da (p = 0,802) und somit größer als das vorgegebene
Signifikanzniveau von (p >= 0,05) ist.
Damit eine höhere diagnostische Sicherheit und Korrelation als bei der Feinnadel- und
Stanzbiopsie erzielt werden kann, muss das biopsierte Tumorgewebe in quantitativ und
qualitativ (mindestens 1cm³) ausreichender Menge
für den Pathologen vorliegen
(AMWF Leitlinien Orthopädie/Weichteilsarkome).
Die Vakuumsaugbiopsie die unserer Erfahrung nach bei 4 bis 5 Gewebezylindern ein
Gesamtvolumen
von
1-2cm³
erreicht,
stellen
mehr
Material
für
zusätzliche
immunhistochemische, zytogenetische oder molekularbiologische Untersuchungen zur
Verfügung als die konventionellen Biopsiemethoden und ist mit der Gewebemenge der
Inzisionsbiopsie (2cm³) vergleichbar. Dadurch vermindert sich bei der Feinnadel- und
Stanzbiopsie die diagnostische Sicherheit und das Grading wird aufgrund der
bekannten Heterogenität maligner Weichgewebstumoren beträchtlich erschwert.
53
Eine histopathologische Fehldiagnose, die sich auf ein zu gering entnommenes
Gewebevolumen begründen lässt, könnte zu einer verzögerten Diagnose mit
entsprechenden negativen onkologisch relevanten Konsequenzen der Patienten führen.
Es zeigt sich anhand unserer Daten, dass das prognostisch wichtige Tumor-Grading für
den Patienten mit beiden Biopsie-Methoden (Vakuumsaugbiopsie und Inzisionsbiopsie)
ohne signifikanten Nachteil diagnostiziert werden kann.
5.6
Methodenkritik
Diese Studie ist keine prospektive randomisierte Studie, sondern ein Vergleich
zwischen
der
Vakuumsaugbiopsie
mit
einer
historischen
Kontrollgruppe
(Inzisionsbiopsie). Da es sich um ein neues Verfahren in der Diagnostik der
Weichgewebstumoren handelt, muss die Lernkurve bei der Vakuumsaugbiopsie mit
einkalkuliert werden. Das es kleinere Inhomogenitäten in den Patientengruppen gibt,
zum Beispiel in der Tumorlokalisation und den unterschiedlichen Tumorentiäten,
können die Ergebnisse nach Erhalt der endgültigen Histopathologie differieren.
Die Studie wurde als Durchführbarkeitsstudie angelegt, in deren Verlauf sich spezielle
Fragestellungen ergaben, für die nur die Patienten in die Auswertung integriert werden
konnten, bei denen uns eine endgültige histopathologische Diagnose zur Verfügung
stand. Diese Studie zeigte sich im Vergleich zur Inzisionsbiopsie als gleichwertig.
54
5.7
Schlussfolgerung
Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Vakuumsaugbiopsie ein sicheres und
praktikables diagnostisches Verfahren ist. Bisher ist die offene Inzisionsbiopsie die
bevorzugte diagnostische Methode bei den Weichteiltumoren, da eine Inzisionsbiopsie
ausreichend Gewebe für eine histopathologische Untersuchung zur Verfügung stellt.
Die Gewebeprobe unserer Vakuumsaugbiopsie ist wesentlich größer als die der
Feinnadelaspirationsbiopsie und der Stanzbiopsie und mit der Inzisionsbiopsie
vergleichbar. Somit können auch bei der histopathologischen Befundung auch vermehrt
zusätzliche immunhistochemische Untersuchungen (Ferno M 1990, Kindblom 1983,
MacKay 1987, Simon MA 1982) durchgeführt werden. Besonders ist die Größe der
Gewebeprobe bei der Festlegung des Tumor – Grading von enormer Bedeutung, was
entscheidend für die Prognose des Patienten und der Therapieevaluation ist. Die
Vakuumsaugbiopsie ist mit ihrer Sensitivität von 94% und ihrer vergleichbaren offenen
Biopsie den anderen gering invasiven Verfahren wie der Feinnadelaspirationsbiopsie
(60 - 70%) und der Stanzbiopsie (81 - 91%) in ihrer histopathologischen Beurteilung
exakter. Da die Ergebnisse unserer Arbeit keine signifikanten Unterschiede (p >= 0,05)
zwischen
der
Vakuumsaugbiopsie
und
der
historischen
Kontrollgruppe
der
Inzisionsbiopsie (Goldstandard) zeigen, könnte die Vakuumsaugbiopsie in Zukunft eine
Alternative zur Inzisionsbiopsie in der Primärdiagnostik darstellen. Besonders die hohe
Korrelation (0,919) der Vakuumsaugbiopsie mit der endgültigen histopathologischen
Diagnose für das Grading ist in unserer Studie hervorzuheben. Im klinischen
Routineeinsatz könnte die Vakuumsaugbiopsie mit ihrer diagnostischen Sicherheit und
der Bestimmung des jeweiligen Tumorgrading hilfreich bei der Wahl einer optimalen
chirurgisch onkologischen Therapie sein.
Gelingt der Nachweis mit Hilfe dieser diagnostischen Methode nicht, und besteht
weiterhin der Verdacht auf eine maligne Raumforderung, so kann weiterhin die offene
Inzisionsbiopsie im Anschluss durchgeführt werden. Somit könnte die Lücke der
diagnostischen Sicherheit zwischen der Stanz- und Feinnadelaspirationsbiopsie und der
Inzisionsbiopsie mit der Vakuumsaugbiopsie geschlossen werden.
Die Vakuumsaugbiopsie kombiniert die Vorteile der Inzisionsbiopsie und der
Stanzbiopsie. Somit könnte sich die Vakuumsaugbiopsie unter sonographischer
Kontrolle
als
eine
neue
Biopsie
Methode
Weichgewebstumoren etablieren.
55
in
der
Primärdiagnostik
von
Zusammenfassung
Hintergrund: Die exakte präoperative Diagnose durch eine gering invasive und
komplikationsarme Biopsiemethode ist häufig problematisch. Oft ist das entnommene
Gewebevolumen
nicht
ausreichend,
um
die
genaue
Histopathologie
von
Weichteiltumoren zu eruieren, was eine adäquate operative Therapie, bei den sehr oft
heterogenen Weichteilsarkomen erschwert. Die Vakuumsaugbiopsie ist eine neue
Methode, deren Wertigkeit für die präoperative histopathologische Diagnose bei
Weichteiltumoren noch nicht wissenschaftlich untersucht wurde. In dieser Studie
wurden die Durchführbarkeit und die genaue präoperative Diagnose bei Patienten mit
Verdacht auf ein Sarkom im Vergleich zur etablierten Inzisionsbiopsie untersucht.
Methoden: Von 2004 bis 2006 wurden 116 Patienten mit einer unklaren
Weichteilraumforderung präoperativ mit der Vakuumsaugbiopsie biopsiert. Für die
Untersuchungen wurde die Vakuumsaugbiopsie unter sonographischer Kontrolle
verwendet. Histologische Befunde und Ergebnisse der Vakuumsaugbiopsie wurden
prospektiv dokumentiert und mit der Histologie des Operationsresektates korreliert.
Diese
Ergebnisse
wurden
mit
einer
historischen
Kontrollgruppe,
die
eine
Inzisionsbiopsie (110 Patienten) präoperativ erhielten, verglichen.
Ergebnisse:
Die
Vakuumsaugbiopsie
war
bei
Patienten
mit
einer
unklaren
Weichteilraumforderung bei 115 von 116 (99%) der Fälle ohne technische Probleme
erfolgreich durchführbar. Es konnte bei 72 von 75 (96%) Patienten eine korrekte
Dignität der Weichteilraumforderung diagnostiziert werden, was einer Sensitivität von
94% entspricht. Die Vakuumsaugbiopsie erzielte eine exakte Bestimmung der Entität
von 95% und korreliert durch den Kappa – Test (0,937) damit fast vollständig mit der
definitiven Histologie. Im Vergleich dazu konnte die Inzisionsbiopsie eine genaue Entität
ebenfalls in 95% der Fälle nachweisen. Die exakte Bestimmung des Grading durch eine
Vakuumsaugbiopsie erreichte mit 67 von 75 (89%) Patienten vergleichbare Ergebnisse
mit 65 von 74 Patienten (88%) bei der Inzisionsbiopsie. Die Vakuumsaugbiopsie zeigt
vergleichbare
Ergebnisse
mit
denen
der
Inzisionsbiopsie
und
eine
bessere
diagnostische Aussagekraft im Gegensatz zu den konventionellen stanzbioptischen
(Feinnadelaspirationsbiopsie, Stanzbiopsie) Verfahren.
56
Schlussfolgerung:
Die
Vakuumsaugbiopsie
in
der
präoperativen
Diagnostik
Sarkomsuspekter Weichteilraumforderungen stellt eher eine mögliche Alternative zur
Inzisionsbiopsie dar. Die Vakuumsaugbiopsie ermöglicht in vielen Fällen durch eine
ambulante Biopsieentnahme eine schnelle histologische Diagnose sowie ein exaktes
prätherapeutisches Tumorgrading ohne einen operativen Eingriff. Dieses kann die
präoperative
Therapieevaluation
von
Patienten
mit
Weichteiltumoren
verbessern.
Schlagwörter: Weichteiltumor, Sarkome, Vakuumsaugbiopsie, Inzisionsbiopsie
57
weiter
Abstract
Background: The exact pre-operative diagnosis of a low invasive and complicationpoor biopsy-method is often problematic. Often, the taken tissue-specimen is not
sufficient impeded in order to investigate the exact histopathology of soft-tissue-tumors,
which complicates an adequate operative therapy. Vacuum-assisted-biopsy is a new
method whose valence histopathology diagnosis for the praeoperative of soft-tissuetumors, has not yet examined scientifically. The feasibility and the exact pre-operative
diagnosis became in this study, with patients with suspicion on a sarcoma in the
comparison to the established incisional biopsy examines.
Methods: From 2004 to 2006 116 patients with an unclear soft-tissue-lession received
a
preoperative
vacuum-assisted-biopsies.
The
vacuum-assisted-biopsies
were
performed using ultrasound. Prospective histological results of the vaccum-assisted
biopsies were correlated with the definitive histological findings. These results were
compared to a previous control-group where the established incisional biopsy method
was employed (110 patients).
Results: The vacuum-assisted biopsy was successfully performed in 115 patients.
There were technical problems in only one case. The histological diagnosis was correct
in 72 out of 75 (95 percent) patients, with a sensitivity of 94 percent. The vacuumassisted biopsy had an accuracy of 95 percent. The definitive histological findings had a
kappa-test correlation of 0,937. The incisional biopsy method was also correct in 67 out
of 75 (89 percent) compared to 65 out of 74 patients (88 percent).
The vacuum-
assisted biopsy shows comparable results with those of the incisional biopsy, and better
diagnostic results as the conventional biopsies.
Conclusion: In the preoperative diagnosis of soft-tissue-tumors, vacuum-assistedbiopsy is a viable alternative method to the incisional biopsy. The vacuum-assisted
biopsy can be done in on ambulant patient setting. This technique provide a reliable
histological diagnosis in patients with soft tissue tumors. It is easy to use, and can
increase patient well being in comparison to established incisional methods. A fast
58
histological diagnosis and even an exactly praeoperative therapy evaluation and can
improve the preoperative evaluation of patients with soft-tissue-tumors.
Keywords: soft - tissue -tumor, sarcoma, vacuum - assisted biopsy, incisional biopsy
59
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Abkürzungsverzeichnis
CNB
core-needle biopsy / Stanzbiopsie
EORTC
European Organisation for Research and Treatment of Cancer
FNA
fine-needle aspiration biopsy / Feinnadelaspirationsbiopsie
HH
Handheld
IB
incisional biopsy / Inzisionsbiopise
MPNST
maligner peripherer Nervenscheidentumor
NOS
not otherwise specified
NPW
negativ prädiktiver Wert
PPW
positiv prädiktiver Wert
UICC
Union internationale contre le cancer
US
ultrasound / Ultraschall
VB
vacuum-assisted biopsy / Vakuumsaugbiopsie
73
Abbildungsverzeichnis
(1)
Abb. 1: kontrastmittelverstärktes T1 gewichtetes kernspintomografisches Bild mit
hyperintenser Signalanhebung einer Weichteilraumforderung, S.10
(2)
Abb. 2: Das HH-Mammotome® für ultraschallgesteuerte VB, S.18
(3)
Abb. 3: Darstellung einer 8 G-Nadel mit Ansaugfenster und Dilatationsspitze (a)
und Biopsienadel mit dazugehöriger Gewebeprobe (b), S.19
(4)
Abb. 4: die HH-Mammotome ® wird unter sonographischer Kontrolle eingeführt,
S.21
(5)
Abb. 5: 3 Gewebeproben die durch eine HH-Mammotome ® entnommen
wurden, S.21
(6)
Abb. 6: Größe der Weichteilraumforderung bei denen eine Inzisionsbiopsie (IB)
bzw. eine Vakuumsaugbiopsie (VB) durchgeführt wurde, S.23
(7)
Abb. 7: Operationsverfahren in der Gruppe der Inzisionsbiopsie (a),
Operationsverfahren in der Gruppe der Vakuumsaugbiopsie (b), S.28
(8)
Abb. 8: TNM Klassifikation am Resektat bei denen zuvor eine Vakuumbiopsie
(VB) bzw. eine Inzisionsbiopsie (IB) durchgeführt wurde, S.30
(9)
Abb. 9: Narbe durch eine Inzisionsbiopsie an der rechten oberen Extremität (a),
Biopsiekanal durch eine Vakuumsaugbiopsie (b), S.36/37
(10)
Abb. 10: Krankenhausverweildauer während der Biopsie, S.38
74
Tabellenverzeichnis
(1)
Tab.1: Histologische Subtypen, S.9
(2)
Tab. 2: Lokalisationen der Weichteilraumforderung bei denen eine
Inzisionsbiopsie (IB) bzw. eine Vakuumsaugbiopsie (VB) durchgeführt wurde,
S.24
(3)
Tab. 3: Entitäten der Tumoren nach Biopsie und endgültiger Histologie, S.25
(4)
Tab. 4: Dignität und Grading der Tumoren nach Biopsie und endgültiger
Histologie, S.26
(5)
Tab. 5: Kappa-Maß, S.33
(6)
Tab. 6: Schablone für das gewichtete Grading, S.33
(7)
Tab. 7: Krankenhausverweildauer nach der Biopsie, S.38
(8)
Tab. 8: Übereinstimmung der Histologie der Vakuumbiopsie/Inzisionsbiopsie mit
der endgültigen Histologie, S.40
(9)
Tab. 9: Korrelation mit dem ungewichteten Kappa-Maß, S.41
(10)
Tab. 10: Korrelation Grading der Vakuumsaugbiopsie mit dem Resektat, S.42
(11)
Tab. 11: Korrelation Grading der Inzisionsbiopsie mit dem Resektat, S.42
(12)
Tab. 12: Vergleich Vakuumsaugbiopsie/Inzisionsbiopsie mit dem Fisher Exakt
Test und die Korrelation zur Histologie, S.43
(13) Tab.13: Sensitivität, Spezifität, PPW, NPW von Vakuumsaugbiopsie und
Inzisionsbiopsie, S.44
75
Danksagung
Besonderer Dank geht an meinen Betreuer und Doktorvater Herrn Prof. Dr. med.
Michael Hünerbein für die hervorragende Betreuung, ständige Unterstützung und seine
motivierende Direktion bei der Durchführung dieser Arbeit. Ich habe viel gelernt.
Ich danke Herrn Prof. Dr. med. Dr. h. c. P. M. Schlag für die Möglichkeit diese Arbeit an
der Robert-Rössle-Klinik, Klinik für Chirurgische Onkologie der Charité zu verfassen.
Herrn Dipl.-Stat. Helmut Orawa danke ich für ihre Hilfe bei der statistischen
Auswertung.
Weiterhin danke ich meinen Eltern, denen diese Arbeit gewidmet ist, für ihre jahrelange
Unterstützung, ohne welche die Erstellung dieser Arbeit nicht möglich gewesen wäre.
76
Lebenslauf
Mein Lebenslauf wird aus datenschutzrechtlichen Gründen in der elektronischen
Version meiner Arbeit nicht veröffentlicht.
77
Eidesstattliche Erklärung
Hiermit erkläre ich, Torsten Klein, geboren am 22.04.1980 in Finsterwalde, an Eides
statt,
dass
die
vorgelegte
Dissertation
zu
dem
Thema
„Evaluation
der
Vakuumsaugbiopsie als eine neue Methode zur Histologie - Gewinnung von
Weichgewebssarkomen “ von mir selbst und ohne die unzulässige Hilfe Dritter verfasst
wurde. Sie stellt keine Kopie anderer Arbeiten dar, auch nicht in Teilen. Die
verwendeten Hilfsmittel sowie die Literatur sind vollständig angegeben.
Torsten Klein
Berlin, den 23.09.08
78
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