Kommunikations- netze

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Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Kommunikationsnetze
8. Das Internet




Protokollreferenzmodell
Netzstrukturen
Protokolle
Das Internet der neuen Generation
Das Internet

Das Internet besteht aus
 einer Menge von Computern, die
• dieselbe Protokollfamilie TCP/IP verwenden;
• irgendwie (direkt oder indirekt) miteinander verbunden sind;
• gewisse Dienste anbieten oder benutzen,


einer Menge von (menschlichen oder technischen)
Nutzern, die vom Arbeitsplatz direkten Zugriff auf die
angebotenen Dienste haben,
einer Menge von weiteren, über Gateways erreichbaren
Netzen.
Fachgebiet
285
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Thüringen
Deutschland
Welt
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
1
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Geschätzte Anzahl von
Internet-Hosts in Europa bzw.
Deutschland
RIPE (Réseaux IP Européens)
Deutschland
Mai 2005
Jan. 1992
286
DENIC
KommunikationsnetzeQuelle:
(MT) - 8. Internet
eG (http://www.denic.de/), 09/2005
OSI und Internet
OSI-Referenzmodell
7
6
5
4
3
2
1

Internet-Referenzmodell
Anwendung
Darstellung
Komm.-steuerung
Transport
Vermittlung
Sicherung
Bitübertragung
Anwendung
Transport
Internet
RechnerNetzanschluss
Wesentliche Abwandlungen:
 Aufgaben der OSI-Schichten 5 und 6 werden im InternetReferenzmodell vollständig in die Anwendung verlagert.
 Die OSI-Schichten 1 und 2 werden zu einer den Anschluss des
Rechensystems an das Kommunikationsnetz beschreibenden
Schicht zusammengefasst.
287
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
2
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Struktur des Internets
Ziel

Weltweite Kommunikation zwischen Rechnersystemen
unterschiedlicher Bauart
Struktur
 Kopplung einzelner Rechner bzw. lokaler Netze über ein
teilvermaschtes Netz von Vermittlungsknoten, den Routern


L
A
N
LAN
Router
Router
Router
IP-Paket
Router
Definition einer einheitlichen Protokollfamilie: TCP/IP
288
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Die Internet-Protokollfamilie
Rechner A
Anwendungsprotokoll
TCP
UDP
IP
Netzzugangsprotokoll



289
Internet
Anwendungsprotokoll
TCP
UDP
IP
Netzzugangsprotokoll
Vereinfachte Darstellung:


Rechner B
Die Internet-Schicht umfasst wesentlich mehr
Protokolle als nur das Internet Protocol IP.
Adressauflösung ist hier nicht berücksichtigt.
Früher üblicherweise Client-/Server-basiert.
Heute immer mehr Peer-to-Peer-Anwendungen.
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
3
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Die Internet-Protokollfamilie:
Protokollaufgaben
TCP
UDP
IP
ICMP
IGMP
ARP
RARP
(Transmission Control Protocol):
verbindungsorientierter, gesicherter Transportdienst
(User Datagram Protocol):
verbindungsloser, ungesicherter Transportdienst
(Internet Protocol):
Wegewahl und ungesicherte Übertragung von Datagrammen
(Internet Control Message Protocol):
Austausch von Kontrollinformationen innerhalb der
Vermittlungsschicht
(Internet Group Management Protocol):
Verwaltung von Kommunikationsgruppen
(Address Resolution Protocol):
Zuordnung von IP-Adressen zu den entsprechenden Adressen
der Sicherungsschicht
(Reverse Address Resolution Protocol):
Umkehrfunktion von ARP
290
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Die Internet-Protokollfamilie:
Einordnung


Die Bezeichnung TCP/IP wird häufig als Synonym für die gesamte Protokollfamilie
verwendet.
Einordnung der Internetprotokolle in das ISO/OSI-Referenzmodell:
Kommunikationssteuerungsschicht
TCP
IGMP
ICMP
UDP
IP
ARP
RARP
Transportschicht
Vermittlungsschicht
Sicherungsschicht


Obwohl ICMP und IGMP den IP-Dienst nutzen, werden sie dennoch der
Vermittlungsschicht zugeordnet
Die anwendungsbezogenen Schichten 5-7 sind im Internet zu einer Schicht
zusammengefasst.
291
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
4
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Internet versus Intranet
Internet
 Weltumspannendes
Rechnernetz auf der Basis
der TCP/IP-Protokollsuite
 Globale Adressierung der
Endsysteme
 Übergänge in
verschiedene andere Netze
292
Intranet
 Internes (nicht öffentliches)
Rechnernetz auf der Basis
der TCP/IP-Protokollsuite
 Lokaler Teil des Internets
(oftmals auch Corporate
Network, d.h. ein
geschlossenes und privates
Unternehmensnetzwerk)
 In der Regel Übergang
zwischen Intranet und
Internet verbunden
 Gateway
 Firewall
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Adressierung im Internet
Anwendungsorientierte Kommunikation
 logische Adresse
Anwendung
Ende-zu-Ende-Informationsaustausch
 Socket
Transport
Verbindungsloses Datennetz
 IP-Adresse
Internet
Informationsaustausch zwischen Netzknoten
 MAC-Adresse
Netzanschluss
293
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
5
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Internet-Protokolle im
heterogenen Umfeld
HTTP
IMAP
RTP
Socket
TCP
UDP
IP
MAC/LLC
Ethernet
FDDI
294
ATM
PPP
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Netzkopplung auf
unterschiedlicher Ebene

Schicht 1:



Schicht 2:



Bridge
Switch
Schicht 3:


Repeater
Hub
Router
Schicht ≥ 3:

OSI-Referenzmodell
7
6
5
4
3
2
1
Anwendung
Darstellung
Komm.-steuerung
Transport
Vermittlung
Sicherung
Bitübertragung
Gateway
295
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
6
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Repeater und Hub
Repeater:
• Signalverstärkung zwischen
Netzsegmenten
• Zahl der Repeater begrenzt
(Beispiel CSMA/CD)
R
Hub (engl. Nabe, Knotenpunkt):
• Signalverstärkung zwischen Hosts
• Physikalische Entkopplung
• Höhere Zuverlässigkeit
H
Keine Lastentkopplung, Aufteilung der Bandbreite
296
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Bridge und Switch
Bridge:
• Adressauswertung
• zwischen Netzsegmenten
• Bildung von Teilnetzen
S
B
Switch: Multiport-Bridge
• Segmente bestehend aus einem
Host
• physikalische Entkopplung
• höhere Zuverlässigkeit
• Jeder Host mit eigener Leitung
Lastentkopplung
297
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
7
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Router
Host
IP-Router
ETH
ETH
PPP
Host
ETH
ETH
Subnetz I
PPP
Switch
Subnetz II
IP-Router
PPP
Host
Host
Backbone
ETH
ETH
298
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Das Protokoll IP
(Internet Protocol)


Historie:
 Entwickelt vom amerikanischen Verteidigungsministerium
(Departement of Defense, DoD).
 Bereits 1969 im damaligen ARPANET eingesetzt
(ursprünglich 4 Hosts!).
Realisierung und Entwicklung:
 Aufgrund der großen Ausdehnung des Internets gehört IP
heute zu den am meisten genutzten Schicht-3-Protokollen.
 Weiterentwicklung im Projekt IPng (IP next generation) der
IETF (Internet Engineering Task Force) zu IPv6.
LAN
L
A
N
Router
Router
Router
299
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
8
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Eigenschaften von IP



Paketvermittelt
Verbindungslos (Datagrammdienst)
Ungesicherte Übertragung:









Datagramm kann verloren gehen
Datagramm kann dupliziert werden
Datagramme können einander überholen
Datagramme können endlos kreisen
Nicht behebbare Fehler der darunter liegenden Schicht 2
können von IP im Allgemeinen ebenfalls nicht behandelt
werden
Mit dem Protokoll ICMP (Internet Control Message Protocol)
existiert jedoch eine Möglichkeit zur Fehleranzeige
Keine Flusskontrolle.
Der Einsatzbereich erstreckt sich von privaten bis hin zu
öffentlichen Netzen.
Weltweit eindeutige (hierarchische) Adressierung notwendig
300
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
IPv4-Adressen
Adressklassen (32 Bit):
1. Class A für Netze mit bis zu 16 Mio. Knoten
0 1 2
0
4
8
16
Netz-ID
24
31
Knoten-ID
2. Class B für Netze mit bis zu 65.536 Knoten
1 0
Netz-ID
Knoten-ID
3. Class C für Netze mit bis zu 256 Knoten
1 1 0
Netz-ID
Knoten-ID
4. Class D für Gruppenkommunikation (Multicast)
1 1 1 0
Multicast-Adresse
5. Class E, noch reserviert für zukünftige Anwendungen
1 1 1 1 0
301
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Reserviert für zukünftige Anwendungen
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
9
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
IPv4-Subnetz-Adressen
IP-Adresse (hier Klasse B):

Netzwerk-Teil
Lokaler Teil
Netzwerk-Teil
Subnetz-Teil Endsystem
Subnetzmasken kennzeichnen den Bereich der IP-Adresse, der das
Netzwerk und das Subnetzwerk beschreibt. Dieser Bereich wird dabei
durch Einsen („1“) in der binären Form der Subnetzmaske festgestellt.
Beispiel:
IP-Adresse:
129.
13.
3.
64
Subnetzmaske: 255.
255.
255.
0


1111 1111 1111 1111 1111 1111 0000 0000
Netzwerk:
129.
13.
Subnetz:
3.
Endsystem:
64
Der Netzwerk-Teil kann aus der Adressklasse abgeleitet werden.
Überdeckt die Subnetzmaske nur den Netzwerk-Teil, dann gibt es
keinen Subnetz-Teil (z.B. 255.255.0.0).


302
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
IP-Subnetze: Beispiel
Übergang Rechenzentrum - Institut
129.13.3.*
129.13.35.*
129.13.41.*
129.13.42.*
129.13
Uni-Netz
Router
129.13.35
129.13.3
129.13.3.*
Ethernet
Router
129.13.41
FDDI
129.13.41.*
Ethernet
Router-RZ
129.13.42
129.13.*.*
129.13.42.*
Internet
303
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Ethernet
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
10
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Wegewahl bei IP




Jedes System besitzt Routingtabelle
Anhand Zieladresse wird eine Zeile bestimmt, die die
Weiterleitung festlegt:
 Durchsuche Host-Adressen
 Durchsuche Netzwerkadressen
 Suche nach Default-Eintrag
Zwei Möglichkeiten:
 Rechner direkt erreichbar (direct route)
 Rechner indirekt erreichbar (indirect route)
Erforderlicher MAC-Rahmen wird adressiert an:
 Zielsystem
 Router
304
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Beispiel der Adressierung


Kommuniziert werden soll mit den folgenden Rechnern
 129.13.35.73 (sioux.telematik.informatik.uni-karlsruhe.de)
 132.151.1.19 (www.ietf.org)
Die Routingtabelle sieht wie folgt aus:
Destination
Gateway
Flags
Refs
Use
Interface
Default
i70lr0
UGS
1
13320
tu0
127.0.0.1
(localhost)
localhost
UH
7
242774
lo0
129.13.3
i70r35
UGS
0
6
tu0
129.13.35
mohave
U
11
3065084
tu0
129.13.41
i70r35
UGS
2
4433
tu0
129.13.42
i70r35
UGS
0
4
tu0
305
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
11
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Die Vermittlungsschicht im
Internet
Transportschicht (TCP, UDP, ...)
Vermittlungsschicht
IP
- Adressierung
- Paketformat
- Paketbearbeitung
Routingprotokolle
- Wegewahl
- RIP, OSPF, BGP, ...
Routingtabelle
ARP/RARP
- Adressumsetzung
IP  MAC
ICMP
- Fehlermeldungen
- Überwachung
IGMP / DHCP /
NAT / CIDR /
RSVP / ...
Netzanschluss
306
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Router –
Kontroll- und Datenpfad
Routing-PDUs
RoutingAlgorithmus
Routing-PDUs
Kontrollpfad
Daten-PDUs
Datenpfad
RoutingTabelle
Daten-PDUs






Vermittlung
Datenpfad auf Netzwerkschicht
Kontrollpfad darüber
(Routing-PDUs sind in N-PDUs oder sogar in T-PDUs gekapselt)
Gewinnung von Routing-Information durch Routing-Protokoll
Routing-Algorithmus verwaltet die Routing-Tabelle (Einfügen/Löschen/Ändern
von Einträgen) auf der Basis der gewonnenen Routing-Information
Routing-Tabelle enthält Routing-Information
Wegewahl bei der Vermittlung wird anhand der Routing-Information in der
Routing-Tabelle durchgeführt
307
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
12
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Adressauflösung
IP-Adresse  MAC-Adresse

Aufgabe:


Umsetzen der IP-Adresse  Schicht-2-Adresse (MAC-Adresse)
Beispiel Rechner „Sioux“:
• IP-Adresse: 129.13.35.73  Ethernet-Adresse: 08-00-2b-a2-80dd

Vorgehensweise:





ARP erhält eine IP-Adresse zur Adressauflösung.
ARP sendet einen Rundruf im lokalen Netz unter Angabe der
IP-Adresse.
Alle Stationen am Netz empfangen das Paket, doch nur
diejenige, die ihre eigene IP-Adresse erkennt, antwortet.
Die Antwort wird bei der anfragenden Station gespeichert,
um ein erneutes Anfragen zu vermeiden.
Dieser Eintrag muss nach einem Zeitintervall wieder gelöscht
werden.
308
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Address Resolution Protocol
(ARP)
129.13.35.71
IP
ARP
ARP
Gesucht: HardwareAdresse zu 129.13.35.73
(1) „Rechner 129.13.35.71 sucht
Rechner 129.13.35.73”
ARP
129.13.35.73
129.13.35.75
309
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
(2) „Ich bin Rechner
129.13.35.73 und
meine MAC-Adresse
ist 08-00-2b-a2-80dd”
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
13
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
ICMP – Internet Control
Message Protocol


Einzelne Paketverluste werden im Normalfall von IP nicht
gemeldet (unzuverlässiger Datagrammdienst).
Schwerwiegende Probleme (z.B. Unterbrechung einer
Leitung) werden zur Vermeidung von Folgefehlern mittels
ICMP den Kommunikationspartnern mitgeteilt.
Router
Sender
Router
Leitung
unterbrochen
Router
Empfänger
Router
ICMP-Nachrichten

ICMP unterstützt den Austausch von Fehlermeldungen,
Statusanfragen und Zustandsinformation.
310
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Transmission Control Protocol
TCP

Verbindungsverwaltung



Verbindungsaufbau zwischen zwei „Sockets” (entspricht CEP im
TSAP).
Datentransfer über virtuelle Verbindung.
Gesicherter Verbindungsabbau (alle Daten müssen quittiert sein).

Multiplexen

Datenübertragung








Mehrere Prozesse können gleichzeitig eine TCP-Instanz benutzen
Vollduplex
Reihenfolgetreue
Flusskontrolle mit Fenstermechanismus
Fehlerkontrolle durch Folgenummern (Sequenznummern),
Prüfsumme, Quittung, Übertragungswiederholung
Unterstützung von Sicherheitsstufen und Prioritäten
Zeitbehaftete Daten: Falls Auslieferung in bestimmter Zeit nicht
möglich ist, wird der Dienstbenutzer informiert
Fehleranzeige
311
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
14
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
TCP: Adressierung



Identifikation von TCP-Diensten geschieht über Ports
Portnummern bis 255 sind für häufig benutzte Dienste reserviert
„Well-known Ports“, z.B. 21 für FTP, 23 für TELNET, 80 für HTTP
Ein Socket besteht aus der Internetadresse eines Rechners und einem
Port. Notation: (IP-Adresse:Portnummer)  Internet-weit eindeutig
Beispiel – Der FTP-Server der TU Ilmenau ist über den Socket
141.24.191.41:21 erreichbar:
141.24.191.41
FTPServer
129.13.42.112
129.13.42.115
FTPBenutzer A
FTPBenutzer B
Port
21
Port
400
TCP
Port
400
TCP
IP
Netzzugang
TCP
IP
IP
Netzzugang
Netzzugang
Internet
312
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Verbindungsaufbau
TCP: Verbindungsmanagement
Listen; SYN; SYN+ACK
Close; Close; -
Listen
RST; -
SYN rcvd
ACK; -
Close; FIN
FIN wait1
ACK; -
FIN wait2
Send
SYN; SYN+ACK
(gleichzeitig)
SYN sent
Estblshd
SYN+ACK; ACK
Close; FIN
FIN; ACK
FIN; ACK
Closing
Close wait
FIN+ACK;
ACK; ACK
FIN; ACK
Close; FIN
Timed wait
(Timeout; -)
313
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Last ACK
Close Passive
Close Activ
Connect; SYN
Closed
ACK; -
Closed
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
15
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
TCP: Fenstermanagement
Sender
Empfänger
Empfängerpuffer
0
4K
Leer
Anwendung
schreibt 2KB
2K
Anwendung
schreibt 3KB
Voll
Sender ist
blockiert
Anwendung liest 2KB
2K
Sender kann bis zu
2KB übertragen
1K
314
2K
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
TCP: Staukontrolle
44
Timeout
40
Übertragungsfenster (KB)
36
Schwelle
32
28
24
Schwelle
20
16
12
8
4
Anzahl der Übertragungen
0
315
0
2
4
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
6
8
10
12
14
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
16
18
20
22
24
16
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
User Datagram Protocol UDP


0

Unzuverlässig, verbindungslos, einfacher und schneller als TCP
Demultiplexing der empfangenen Pakete basiert auf der PortNummer
Optionale Prüfsumme
16
31
Source Port
Destination Port
Message Length
Checksum
Paketkopf
Daten ...

festgelegte, sogenannte „well-known” Ports:




13:
53:
123:
daytime
domain name server
network time protocol
sehr viele Multimedia-Anwendungen nehmen UDP statt TCP
wegen Leistungsvorteilen
316
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Anwendungsnahe
Adressierung im Internet

Adressierung erfolgt über logische Namen



Aufbau eines logischen Namens




Einfacher zu merken
Dienste einfacher auf andere Rechner übertragbar
Weltweit eindeutig
Hierarchische Struktur
Gliederung in Domänen
Beispiel

ikmcip1.e-technik.tu-ilmenau.de
Rechner
Land
Abteilung Institution

Benötigt:



Abbildung logischer Name  IP-Adresse
Ursprünglich: Datei (hosts.txt), die jede Nacht vom Server geladen wurde
Problem: steigende Anzahl der Namen ließ zentrale Datei nicht mehr zu
317
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
17
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
DNS – Beispiele
 http://www.nasa.gov/
 IP-Adresse für
www.nasa.gov ?
Endsystem
 http 198.116.142.34
DNSName Server
 198.116.142.34
Router
 MX-Daten für ieee.org ?
 mail [email protected]
DNSName Server
Endsystem
 smtp 199.172.136.14
 gemini.ieee.org,
IP-Adresse 199.172.136.14, SMTP
Router
318
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Motivation für eine „neue”
Internet-Protokollsuite

Adressierungsprobleme







IP-Adressraum kaum mehr ausreichend
Class-B-Adressen sind nahezu erschöpft
Übergangslösungen nicht zukunftssicher
Keine hierarchische Adressierung
Routing-Tabellen wachsen sehr schnell, daher
ineffizientes Routing
Sicherheitsprobleme
Verstärkte Dienstgüteanforderungen durch
Multimediaanwendungen
319
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
18
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Eigenschaften von IPv6 im
Überblick
Erweiterte Adressierungsmöglichkeiten
 Neues IP-Paketkopfformat

Einfachere Struktur
 Verbesserte Behandlung von Optionen

Segmentierung nur Ende-zu-Ende
 Autokonfiguration von IP-Systemen
 Dienstgüteunterstützung
 Multicast-Integration
 Sicherheitsvorkehrungen

320
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
IPv6-Adresse



128 bit lange Adressen
 Theoretisch 3, 4  1038 Adressen
 Optimistische Abschätzung: 700  1021 pro m2
 Pessimistische Abschätzung (RFC1715): 1.700 pro m2
Neue Notation
 8 durch Doppelpunkte getrennte 4-stellige
Hexadezimalzahlen
5800:0000:0000:0000:0000:0000:0056:0078
 Reihen von Nullen können weggelassen werden
5800::56:78
IPv6-Adressen können Strukturinformation zur
hierarchischen Lokalisierung beinhalten
321
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
19
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
IPv6 in der Praxis




Betriebssysteme sind in der Regel IPv6-tauglich
Sehr viele Produkte unterstützen im Grunde genommen
den neuen IP-Standard
Aber
 In der Regel wird IPv4 verwendet (Investitionsschutz)
 Ergänzungen zur IPv4-Welt ermöglichen weiterhin den
Einsatz der alten Technik
 Anwendungen benötigen (noch) nicht die speziellen
Eigenschaften von IPv6
IPv6 kommt immer noch nur in speziellen
Forschungsnetzen zum Einsatz
 6bone als IPv6-Backbone
 Internet2 als Entwicklungsplattform
322
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
Das 6Bone




Weltweites IPv6-Testnetzwerk
http://www.6bone.org/
Migrationsforschung
Verbindung der IPv6-Hauptknoten über konfigurierte IPv4-Tunnel
Einstellung des Betriebs am 6. 6. 2006
323
Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
20
Kommunikationsnetze für Medientechnologie
Wintersemester 2009/10
Literatur






COMER, D.E.: Computernetzwerke und Internets mit InternetAnwendungen. 3. überarbeitete Auflage, München: Pearson
Studium / Prentice Hall, 2002. ISBN 3-8273-7023-X.
COMER, D.E.: TCP/IP – Konzepte, Protokolle und Architekturen. 4.
Auflage, Bonn: mitp-Verlag, 2003. ISBN 3-8266-0995-6.
KRÜGER, G. u. D. RESCHKE, Hrsg.: Lehr- und Übungsbuch Telematik –
Netze, Dienste, Protokolle. 3. aktualisierte Auflage, München;
Wien: Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, 2004. ISBN
3-446-22862-4.
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Fachgebiet Kommunikationsnetze, Prof. Jochen Seitz
Kommunikationsnetze (MT) - 8. Internet
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