Zusammenfassung BWL Kapitel A Güter: Gegenstände, Tätigkeiten

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Zusammenfassung BWL
Kapitel A
Güter: Gegenstände, Tätigkeiten und Rechte
Merkmale:
Lebensnotwendigkeit (Grund- Kultur- Luxusgüter)
Individualität (individuell oder für die Gemeinschaft)
Mobilität (Mobilien, Immobilien)
Einsatzzweck (Verbrauch, Produktion neuer Güter)
freie Güter / knappe Güter
Die Wirtschaft befriedigt Bedürfnisse, stellt der Anfrage ein Angebot gegenüber
Bedürfnisse: der Mensch empfindet einen Mangel
Unterteilung: Dringlichkeit (Selbsterhaltung, nicht existenznotwendig, verzichtbar)
Bewusstheit (offen/bewusst <->latent/unbewusst)
Erscheinungsform (individuell / kollektiv)
Wirtschaftlichkeitsprinzip (ökonomisches Prinzip)
Mengenmäßige Wirtschaftlichkeit
Maximalprinzip:
mit gegebenen Mitteln das bestmöglichste Ergebnis erzielen
Minimalprinzip:
bestimmtes Ziel mit möglichst wenigen Mitteln erzielen
(Kostenminimierung / Rationalisierung)
Wertmäßige Wirtschaftlichkeit
Budgetprinzip:
minimaler Geldeinsatz / bestimmter Erlösbetrag
Sparprinzip:
gegebener Geldaufwand / maximaler Erlös
Betrieblicher Umsatzprozess
Unterteilung in
Güterwirtschaftlicher Bereich
Finanzwirtschaftlicher Bereich
Beschaffungsmarkt:
Arbeitsmarkt / Betriebsmittel - und Materialmarkt
innerbetrieblicher Leistungsprozess -> Inputfaktoren werden durch Transformationsprozess
zum Produkt (Output)
Produktionsfaktoren
Elementarfaktoren
Menschliche Arbeitsleistung
Betriebsmittel (Ausstattung, Maschinen...)
Werkstoffe (Rohstoffe, FE...)
Dispositive Faktoren
Geschäftsleitung
Planung u. Organisation
Kontrolle
Originäre Faktoren
Derivative Faktoren
Betriebstypen
Produktionswirtschaft
Sachleistungsbetriebe (Rohstoffgewinnung, Produktionsmittel, Verbrauchsgüter)
Dienstleistungsbetriebe (Handelsbetriebe, Banken, Verkehrsbetriebe)
Konsumptionswirtschaft
privater Haushalt
öffentlicher Haushalt
Definition BWL / Vergleich VWL (wissenschaftliche Richtung)
BWL:
VWL:
Mikroökonomie, befasst sich mit dem wirtschaftlichen Geschehen, der Preisbildung
und der Güterverteilung
Makroökonomie, befasst sich mit dem Wirtschaftskreislauf, Wachstum der
Wirtschaft als Ganzes
betriebswirtschaftliche Ziele
Formalziele:
Sachziele:
den Sachzielen übergeordnet, unternehmerisches Handeln, Erfolgsziele
Ausübung der betrieblichen Funktion, Steuerung der Umsatzprozesse
Individualziele:
Unternehmensziele:
personenbezogene Ziele (Macht, Einkommen...)
Zielsetzung des Unternehmens
monetäre Ziele:
nichtmonetäre Ziele:
in Geldeinheiten messbar (Kostenreduktion, Umsatzsteigerung...)
Arbeitsplatzsicherheit, Verringerung der Umweltbelastung...
Formalziele
Produktivität:
Verhältnis Input/Output
=
Wirtschaftlichkeit:
Quotient aus Ertrag und Aufwand >1
=
Rentabilität:
Gewinn/Erfolg (Differenz zwischen Ertrag und Aufwand)
Sachziele
Leistungsziele:
Soziale / ökologische:
Führungs-/Orgaziele:
Finanzielle Ziele:
Umsatz, Marktanteile...
Umweltschutz, Arbeitsklima, Gesundheitsschutz
Führungsstile, Aufgabenteilung
Liquidität, optimale Kapitalstruktur
Gesamtkapitalrentabilität =
Eigenkapitalrentabilität =
Fremdkapitalrentabilität =
Umsatzrentabilität =
Zielhierarchie
Primärziele
Sekundärziele
Tertiärziele
Konkretisierung der Ziele
Unternehmensmission:
Zweck des Unternehmens, Unternehmensmotto
Unternehmensziele:
Zukunftsvorstellung, Handlungsrahmen, Handlungsrichtung
Marketingziele
Ziele der Funktionsbereiche des Untern.
(Finanzen, Beschaffung, Entwicklung...)
Funktionale Oberziele für Produktgruppen
(Produktgruppe A, Produktgruppe B...)
Funktionale Unterziele für Produktgruppen
(produktorientier, preisorientiert...)
Funktionale Ziele für einzelne Instrumente
(Ziele der Werbung, Ziele des Verkaufs...)
Operationale Ziele
(Anhebung Bekanntheitsgrad Produkt D,
Steigerung des Images für Produkt A...)
Kaskadierungsprozess (wtf????)
verschiedene Aggregatsstufen (ADM -> Abteilungsleiter ->Vertriebsleiterr -> Geschäftsführer)
zeitliche Abstände unterschiedlich
Zielantinomie: wenn sich zwei Ziele völlig ausschließen / inkompatibel sind
Ziele können
indifferent (beeinflussen sich nicht),
komplementär (Z1 beeinflusst Z2 positiv) und
konkurrierend (Z1 beeinflusst Z2 negativ) sein
Erkennungsmethoden
Hermeneutik
Deduktive Methode
analytisch:
Schlußfolgerungen durch Annahmen ohne nachweisbare Gültigkeit
keine empirischen Aussagen
hypothetisch: Hypothesen werden mit anderen Theorien, die empirisch geprüft
sind, verglichen
Induktive Methode:
Schließen vom Bekannten auf das Unbekannte
Experimentelle M.:
Überprüfung durch Exmerimente, keine Verifizierung der Theroien
Heuristische Methode: Kreativitätstechniken (Branstorming, Synektik...)
Kapitel B
Entscheidungen des Unternehmens unterteilt nach:
Geltungszeitraum
- Langfristige Entscheidungen (strategisch)
- Mittelfristige Entscheidungen (taktisch)
- Kurzfristige Entscheidungen (operational)
Konstitutive Entscheidungen (Führungsentscheidungen, einmalig bzw. selten, bedeutend)
- Wahl des Standortes
- Wahl und Wechsel der Rechtsform
- evtl. Zusammenschlüsse von Unternehmen
Standortwahl
sehr wichtig und schwer revidierbar -> große Bedeutung
Standort -> innerbetrieblich (Struktur innerhalb des Betriebes und eines Gebäudekomplexes)
Standort -> außerbetrieblich (gespalten oder einheitlich als Gesamteinheit)
Internationalisierungsstufen
Standortfaktorenmodell nach Behrens
Beschaffung (Kontakte, Potential)
Produktion (Boden, Klima, Infrastruktur)
Absatz (Kontakte, Potential)
weitere Standortfaktoren (soziales,
ökologisches, politisches Umfeld...)
Standortfaktorenmodell nach Jung
Inputorientiert
(bezogen auf Leistungsprozess)
- Immobilien
- Material und Rohstoffversorgung
- Angebot und Qualifikation von Arbeitskräften
- Infrastruktur und Versorgung (Transportkosten?,
Anbindung?)
- Umweltschutz und Entsorgung (Abfallentsorgung
möglich? Kosten und Gebühren? Auflagen?)
Outputorientiert
(bezogen auf Absatz und Verkauf)
- Absatzmöglichkeiten (Kundennähe?)
- Konkurrenz
Abgabeorientiert
- Steuern (nationales Steuergefälle, Steuerpolitik,
Zuschüsse)
- Gebühren
Clusterbildung
Netzwerke von Produzenten, Zulieferern, Forschungseinrichtungen, Dienstleistern usw.
mit regionaler Nähe
(z.B. Planegg - Biotechnologie, Consulting - RheinMainGebiet, Optische Industrie - Jena)
Entscheidungsmodelle für die Standortbestimmung:
Nutzwertanalyse
Punkte-Bewertung
Liste möglicher Standorte, Gewichtung für versch. Anforderungen,
Vergabe einer Punktzahl pro Standort für jede Anforderung,
Bewertung mit der Gewichtung die summiert den Gesamtnutzen
ergibt
Vergabe von Punkten auf einer Werteskala und Addition der Punkte
(Nachteil: hohe subjektive Beurteilung)
Steiner-Weber-Modell
Wahl der Rechtsform
ausschlaggebend:
Rechtsgestaltung / Haftung
Leitungsbefugnisse (Vertretung nach Außen, Geschäftsführung, Mitbestimmung)
Finanzierungsmöglichkeiten (Eigen-/ Fremdkapital)
Gewinn- / Verlustbeteiligung, Entnahmemöglichkeiten
Flexibilität bei Änderungen
Steuerbelastung / gesetzliche Vorschriften
Einschränkungen bei Wahl der Rechtsform
Gründungsvorschriften:
Mindestanzahl an Gründern (Genossenschaft)
Mindestkapital (GmbH, AG)
Betriebszweck:
Versicherungen (AG o. VVaG),
Kapitalanlagegesellschaften (AG o. GmbH)
Betriebe der öffentlichen Hand nur AG, GmbH
Eigentumsvorbehalte:
Rechtsformen privater Betriebe
Personenunternehmen:
Einzeluntern., GbR, OHG, KG, stille Gesellschaft,
Partnerschaftsgesellschaft
Kapitalgesellschaften:
AG, GmbH, Verein
Mischformen:
GmbH & Co KG, Kommanditgesellschaft auf Aktien
Sonst. private Unternehmen:
VVaG, Genossenschaft, Stiftung
Rechtsformen öffentlichere Betriebe
in nicht privatrechtlicher Hand
Ohne eigene Rechtspersönlichkeit
mit eigener Rechtspersönlichkeit
Regiebetrieb (Müllabfuhr),
Eigenbetrieb (Museum)
öffentl.-rechtliche Anstalt (Sparkasse)
öffentl.-rechtliche Körperschaft (Ortskk)
in privatrechtlicher Hand
rein öffentliche Betriebe
Personenunternehmen
Haftung:
Dauer:
Kontakt:
mit Privatvermögen, Gesellschafter können verklagt werden
Weiterbestand auch nach Tod eines Gesellschafters, Wechsel der
Gesellschafter nicht vorgesehen
Anzahl der Gesellschafter ist gering, Abstimmung nach Kopfzahl,
Gesellschafter arbeiten mit
Einzelunternehmung
formlos, Einzelunternehmer haftet, freie Gewinnverwendung, unterliegt der EST,
Handelsregistereintrag
GBR (Gesellschaft des bürgerlichen Rechts)
keine juristische Person, Gründung durch Gesellschaftervertrag, kein Handelsregistereintrag,
Gesellschafter haften,
OHG (offene Handelsgesellschaft)
Abschluss Gesellschaftervertrag, Handelsregistereintrag, Gesellschafter haften,
Eigenkapitalerhöhung möglich, alle Gesellschafter gleichberechtigt und handlungsbefugt
KG
im Gegensatz zur OHG Kommanditisten mit Teilhaftung, nur Komplementär ist voll
haftungsfähig und handlungsbefugt, Eintrag aller Gesellschafter ins Handelsregister,
Bekannte KGs: C&A, Dr. August Oetker, Tengelmann
stille Gesellschaft
Einlage als Beteiligung an einem Handelsgewerbe, kein Handelsregistereintrag, keine Haftung
(nur bei Konkurs), keine Handlungsbefugnis für stille Gesellschafter,
typisch:
atypisch:
Einkünfte aus Kapitalvermögen, keine Mitunternehmerschaft, nur
Bilanzeinsicht
Einkünfte aus Gewerbebetrieb, Mitunternehmerschaft,
erweiterte Einsichtsrechte
Vorteile der stillen Gesellschaft:
kurzfristige Geldanlage
keine engen Bindungen an das Unternehmen
anonym
Kapitalgesellschaften
Haftung:
Dauer:
Kontakt:
begrenzter Betrag, nur Gesellschaft kann verklagt werden
unbefristet und unabhängig von Gesellschaftern, Wechsel der Gesellschafter
möglich
Führung durch angestellte Geschäftsführer, Abstimmung nach Kapitalanteile
grundsätzlich: Kapitaleigentum und Führung des Unternehmens in verschiedenen Händen!!
Verein
Vertretung durch Vorstand, unabhängig von Mitglieder, Haftung nur mit Vereinsvermögen
(Unterscheidung zw. nicht rechtsfähiger Verein oder rechtsfähiger Verein mit und ohne
wirtschaftlichen Zweck)
GmbH
- Stammkapital mind. 25000 € (im Gesellschaftervertrag genannt)
- Eintrag ins Handelsregister
- einzelne Stammeinlagen mind. 100 €
- Mindesteinzahlung 25% der Stammeinlage
- mindestens ein Geschäftsführer
- unterliegt der Körperschaftssteuer auf den Gewinn
- Haftung:
nur durch das Geschäftsvermögen und nicht die Gesellschafter
AG
- Beteiligung am Unternehmen durch Erwerb von Aktien.
- Grundkapital: Summe der Nennwerte der einzelnen Aktien (mind. 50.000)
- Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit (jur. Pers.), kann klagen und verklagt werden
- Anlage in Aktien ist sehr fungibel -> leicht austauschbar, leicht "zu Geld" zu machen
Organe einer AG :
- Aktionäre ->bilden-> Hauptversammlung -> wählt->Aufsichtsrat->bestellt -> Vorstand
- Aktionäre ->bestellen-> Wirtschaftsprüfer -> kontrolliert->Vorstand
- Belegschaft wählt neben der Hauptversammlung auch den Aufsichtsrat
Vorstand:
5 Jahre, Kollegialprinzip (Vorsitzender 2 Stimmen b. Stimmgleichheit)
Leitung der Gesellschaft, Einberufung der Hauptversammlung,
Berichterstattung
Aufsichtsrat:
Überwachung und Bestellung des Vorstands, Größe des AR abhängig
von Grundkapital
Hauptversammlung:
Oberstes Organ einer AG, Bestellung des Aufsichtsrates,
Beschluss über Verwendung des Bilanzgewinns,
Kapitalveränderungsmaßnahmen, Entlastung von Vorstand
und AR
SE (Societas Europea - europäische AG)
einfache, grenzüberschreitende Fusionen, ohne den Betrieb von Tochtergesellschaften im
Ausland
Rechtsform ist europaweit gültig und gleich
GmbH & Co KG
der Komplementär ist eine GmbH, alle anderen Gesellschafter sind Kommanditisten
Vorteile:
Nachteil:
Risikobeschränkung, Einfluss auf Gewinnbesteuerung
doppelte Rechnungslegung
Genossenschaft (e.G. eingetragene Genossenschaft)
- weder Personen- noch Kapitalgesellschaft -> wirtschaftlicher Verein
- keine Gewinnerziehungsabsicht sondern Selbsthilfe der Genossen
- Selbsthilfe
Selbstverwaltung
Selbstverantwortung
- Gleichberechtigung aller Mitglieder
- gemeinschaftliche Preispolitik
- Gewinne werden an die Mitglieder zurückgeführt
- mind. 7 Genossen -> Satzung (Statut)
- juristische Person im Genossenschaftsregister
- kein Mindestkapital
- min. 10 % Mindestanlage auf den Geschäftsanteil
- Generalversammlung wählt den Vorstand
- Aufsichtsrat kontrolliert Vorstand
Unternehmenszusammenschlüsse
Ziele:
Rationalisierung:
Diversifizierung:
Konzentrierung:
Steigerung der Wirtschaftlichkeit
Verminderung von Risiken
Steigerung der Verhandlungsmacht
Kooperation:
- freiwillige Zusammenarbeit
- Gelegenheitsgesellschaften, Interessengemeinschaften, Kartelle,
- Gemeinschaftsunternehmen
- wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit teilweise eingeschränkt
- Abstimmung und Ausgliederung von Funktionen auf gemeinschaftliche
Einrichtungen
- Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Zusammenführung einzelner
Funktionen
Beispiele:
Verbände (IHK, HWK->gemeinsame Interessenvertretung)
Gelegenheitsgesellschaften (lösen sich nach Erfüllung einer Aufgabe wieder auf)
Joint Venture (Zusammenarbeit von unabhängigen Unternehmen, dadurch Gründung
einer rechtlich selbstständigen Tochtergesellschaft)
Kartell (Kooperationen zwischen Unternehmen auf der Grundlage von Verträgen
rechtliche Selbstständigkeit bleibt erhalten)
Konzentration:
- alle Funktionen der zusammengeschlossenen Betriebe werden zusammengeführt
- wirtschaftliche Selbstständigkeit (u.U. auch die rechtl.->Fusion) wird aufgegeben
- geregelt und überwacht durch Gesetzgeber (Fusionskontrolle, Gesetz gegen
Wettbewerbsbeschränkungen)
Arten:
horizontal:
vertikal:
Unternehmen gleicher Produktionsstufe (zwei Kohlebergwerke)
->Kosteneinsparung
Unternehmen verschiedener (vor - / nachgelagert) Prod.Stufen
(Kohlebergwerk und Stahlwerk) -> Vorteile bei Beschaffung
forward integration: nachgelagerte Produktionsstufen werden aufgenommen
backward integratinon: vorgelagerte Produktionsstufen
"-"
diagonal:
Unternehmen versch. Produktionsstufen und versch. Branchen
(Mischkonzerne)->Risikostreuung
Fusion
Verschmelzung durch Neubildung:
Es wird ein neues Unternehmen (AG) aus den verschmelzenden Unt. gebildet.
Vermögen wird als Ganzes auf neues Unternehmen übertragen.
Aktionäre tauschen alte Aktien gegen Aktien der neuen Gesellschaft aus.
Verschmelzung durch Aufnahme:
Vermögen der übertragenden Gesellschaft wird an die übernehmende Gesellschaft
veräußert.
Gegenleistung sind Aktien.
grundsätzlich: Verlust der wirtschaftlichen und rechtlichen Selbstständigkeit
Kapitel C
Hauptfunktionen der Unternehmensführung
Entwicklung:
Suchen und Realisieren neuer Ziele, Förderung der
Innovationsfähigkeit und der Unternehmensevolution
Gestaltung:
Erstellung von Regeln, Organisationsgestaltung (Ablauf und Aufbau)
Aufrechterhaltung des Unternehmens als Ganzes
Lenkung:
Festlegen, Auslösen und Kontrollieren von zielgerichteten Aktivitäten
handeln, steuern
Voraussetzung ist der funktionierende Kommunikations- und Informationsfluss!!!
Unternehmenskultur
Die Unternehmenskultur beschreibt die
gemeinsamen Werthaltungen,
Überzeugungen,
Orientierungs- und Denkmuster der Mitarbeiter eines Unternehmens
mögliche Typisierung:
Traditionskultur
Innovationskultur
Stagnationskultur
Reaktionskultur
wichtig:
Grundlage für Unternehmenskultur ist die Vision als unverzichtbarer
Bestandteil der Führung.
Kernfaktoren der Unternehmenskultur
Persönlichkeitsprofil der Führungskräfte
- Lebensläufe
(Herkunft, beruflicher Werdegang, Alter usw.)
- Werte und Mentalitäten
(Sinn für Innovationsbereitschaft, Durchsetzungs /Durchhaltevermögen, Risikoeinstellung)
Rituale und Symbole
- Verhalten der Führungskräfte (Beförderungspraxis, Sitzungsverhalten,
Vorbildfunktion, Entscheidungsverhalten)
- Verhalten der Mitarbeiter
(Verhalten gegenüber Kunden, Umgang mit
Reklamationen)
- räumliche und gestalterische (Zustand und Gestaltung von Räumlichkeiten,
Faktoren
Kleidung und Erscheinungsbild)
- institutionalisierte Rituale
Kommunikation
- Kommunikationsstil
- Kommunikation nach Innen
und Außen
(Umgangsformen, Kleidungsnormen,
Parkplatzordnung)
(Kommunikationsverhalten, Kompromissbereitschaft)
(Dienstwege, Öffentlichkeitsarbeit)
Ziel eines Unternehmens ist es, ihre Unternehmenskultur so zu beeinflussen,
dass sie mit den Unternehmenszielen optimal übereinstimmt.
Formen der Unternehmensführung
strategisch:
- Bestimmung der Ausgangsposition
und des Ausblicks
- Formulierung der Strategie
- langfristige Entscheidungsperspektive
operativ:
- rasche Reaktion auf Veränderungen
- meist mittleres Management
normativ
- Entwicklung einer Unternehmensmoral
- Festlegung übergeordneter Werte und Normen
Lenkung & Gestaltung
Führungsebenen
Es ist oft schwierig, eine strikte Trennung der Tätigkeiten in Aufgaben der
Unternehmensführung und Ausführung durchzuführen.
Elementare Führungsfunktionen (Managementkreis)
Zielarten
monetäre Ziele:
- Gewinnstreben
- Umsatzsteigerung
- Kostenreduktion
- Sicherung der Zahlungsfähigkeit
nichtmonetäre Ziele:
- Arbeitsplatzsicherheit
- Unternehmensimage
- Produktqualität verbessern
- Umweltbelastung verringern
Kurz-, mittel-, langfristige Ziele
Sach- und Formalziele (s.Kap. A)
Individual- / Unternehmensziele
Zielbildungsprozess
Zielsuche ->
Zielabstimmung ->
Zielformulierung ->
Zielverbindlichkeit
Planungsarten
zeitlich
Strategische Planung:
langfristig (5-10 J)
Produktplanung
oberste Führungsebene
Taktische Planung:
mittelfristig (1-4 J)
Vorgaben der strategischen Planung werden umgesetzt
Operative Planung:
kurzfristig (0- 1 J)
einzelne Projekte
mittlere und untere Führungsebene
Rollierende Planung:
ein Teil der Planung wird revidiert und durch neue
Erkenntnisse ergänzt (d.h. Neuplanung innerhalb der
Planperiode z.B. Änderung der Planung für 6 Monate bereits
nach dem ersten Monat)
Blockplanung:
neue Planung erst zum Ende der Planperiode
organisatorisch
retrograde Planung:
top-down-Planung
Vorgaben von Oben werden von nachgelagerten Führungsebenen in
Teilpläne aufgeteilt und präzisiert
progressive Planung:
bottom-up
untere Führungsebenen geben Pläne für ihren Bereich an obere
Ebene weiter
Gegenstromverfahren: fasst Vorteile der vorgenannten Methoden zusammen
vorläufiger Rahmenplan durch oberste Ebene
funktional
- Absatz-(Marketing-) Pläne
- Beschaffungspläne
- Produktionspläne
- Personalpläne
- Finanzpläne
Grundsätze und Prinzipien der Unternehmensplanung
Vollständigkeit
Genauigkeit
Eindeutigkeit, Einfachheit, Klarheit
Kontinuität
Elastizität
Wirtschaftlichkeit
Entscheidungsregeln
Entscheidung bei Sicherheit:
geplantes Ergebnis tritt eindeutig zu 100% ein
Entscheidung unter Risiko:
mehrere Ergebnisse, Wahrscheinlichkeit bekannt
Entscheidung bei Unsicherheit: mehrere Ergebnisse, Wahrscheinlichkeit nicht bekannt
Regeln Entscheidung bei Unsicherheit
Maxmin-Regel:
Maximax-Regel:
Suche zu jeder Alternative das minimale Ergebnis aus den einzelnen
Umweltzuständen.
Wähle aus den Zeilenminima das maximale Ergebnis
für extreme Pessimisten
das Maximum der Zeilenmaxima entscheidet über Auswahl der
Handlungsmöglichkeit -> für Risikofreudige
Pessimismus-Optimismus-Regel:
(auch Hurwicz-Regel)
Kombination aus den beiden vorgenannten
Die einzelnen Zeilenmaxima und Minima werden mit einem Wert α
zwischen 0 und 1 multipliziert.
je größer α desto risikofreudiger
α = 0 -> Maxmin-Regel
α = 1 -> MaxiMax-Regel
Laplace-Regel
Savage-Niehans-Regel
Entscheidungstheorien
Realisation
Organisation
Einwirken:
Veranlassen:
Einweisung bzw. Unterweisung nicht notwendig. Art und Umfang der
Realisation stehen fest.
Einweisen:
neue Mitarbeiter müssen eingewiesen werden
Unterweisen: die nötigen Fachkenntnisse müssen vermittelt werden
Aufgaben der Kontrolle
- Informationen für Anpassungsmaßnahmen bei Abweichungen
- Verbesserung zukünftiger Planungen und Prognosen (Ursachenanalyse)
- Beeinflussung des Verhaltens der Mitarbeiter
Kontrolle vs. Revision
Revision
extern durch: - behördliche Organe (Rechnungsämter, Finanzverwaltung,
Aufsichtsbehörden)
- privatrechtliche Organe (Wirtschaftsprüfer, Prüfungsverbände)
intern:
- Kontrolle aller anweisungen, Verfahren und Methoden
- Überprüfung des internen Kontrollsystems und der betr. Kommunikation
- Beurteilung der Zweckmäßigkeit der Buchführung
Kybernetischer Regelkreis (wtf?)
Teilgebiete der Informationswirtschaft
- Management der Informationswirtschaft (Bedarf, Angebot, Nachfrage, Verwendung)
- Management der Informationssysteme (Daten, Prozesse, Anwendungslebenszyklus)
- Management der Informations- und Kommunikationstechnik (Speicherung, Verarbeitung)
Unterteilung der Informationssysteme
Personalführung
- es muss eine soziale Interaktion stattfinden (mind. 2 Personen)
- muss zielgerichtet, Ergebnisorientiert, Aufgabenorientiert sein
- bewirkt Verhaltensauslösung bzw. -steuerung.
Funktionsbereiche der Personalführung
- Lokomotionsfunktion (Aktivierung und Motivation der Mitarbeiter zur Zielerfüllung)
- Kohäsionsfunktion (motivierende Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeiter)
Führungstheorien
Eigenschaftstheorie
Rollentheorie
Situationstheorie
Verhaltenstheorie
Interaktionstheorie
Führungstheorien machen Aussagen dazu, wie Vorgesetzte ihre Mitarbeiter in einer
bestimmten Situation beeinflussen müssen, um das angestrebte Leistungs- und
Verhaltensniveau zu erreichen oder sogar zu überschreiten.
Führungsstile
Def.
die Art in der ein Vorgesetzter Mitarbeiter führt, um bei diesen ein zielorientiertes
Arbeitsverhalten zu erreichen
kooperativ
laissez-faire
autoritär:
patriarchalisch
charismatisch
autokratisch
bürokratisch
(Trennung von Entscheidung, Ausführung u. Kontrolle gemildert)
(Motivation durch Freiheit, Selbstbestimmung der Mia)
(Alleinherrschaftsanspruch, Patriarch->Familienvater)
(Ausstrahlungskraft des Führers)
(wie zuvor, doch dem Führer fehlt die "Wärme" und die Ausstrahlungskraft)
(wie Autokrat, nur kontrollierter, hierarchischer Apparat)
Management byObjectives
-> Zielvereinbarungen
Exception
Delegation
Systems
Motivation
-> Eingreifen im Ausnahmefall
-> Systemsteuerung
-> Steuerung des Leistungsverhaltens durch Anreize
Kommunikation
Austausch von Signalen zwischen Sender und Empfänger
Der Sender übermittelt als Signal codierte Informationen (Fakten, Meinungen, Absichten)
über einen bestimmten Kanal (z.B. mündlich oder schriftlich) an den Empfänger.
Der Empfänger decodiert das Signal und es erfolgt ein entsprechendes Feedback als Reaktion
oder Antwort vom Empfänger zum Sender.
Sender-Empfänger-Problem:
wenn in der Kommunikation bzw. der
Codierung/Decodierung der Nachricht eine Störung auftritt
Vier-Seiten-Modell von Schulz von Thun
Inhalt:
Sachinformation, emotionale Spannungen können zu Unsachlichkeit
und Unverständlichkeit führen
Selbstoffenbarung:
bei jeder Kommunikation gibt der Sender Informationen über sich
preis (gewollt/ungewollt)
Imponiertechniken -> sich von der besten Seite zeigen
Fassadentechniken -> verbergen und tarnen
Beziehungsseite:
durch Formulierung (Tonfall, Mimik, Gestik...) bestimmt der Sender
die Beziehung zum Empfänger und wie dieser die Botschaft
aufnimmt.
dadurch sehr wichtig für zwischenmenschliche Kommunikation
Appellseite:
Einfluss nehmen auf das was der Empfänger tut.
offene Appelle:
direkt und offen ausgedrückt
verdeckte Appelle:
paradoxe Appelle:
Erzeugung eines emotionalen Klimas beim
Empfänger, so dass dieser wunschgemäß
reagiert
Ein paradoxer Appell ist ein Appell, dem man
nur nachkommen kann, indem man ihn nicht
nachkommt
Persönlichkeitstypen
zwanghaft:
+ exakt
+ pünktlich
+ zuverlässig
- pingelig
- verbissen
- langweilig
schizoid:
+konsequent
+ distanzfähig
+ autonom
- kontaktschwach
- intolerant
- gleichgültig
hysterisch:
+ überzeugend
+ flexibel
+ mitreißend
- chaotisch
- sprunghaft
- ablenkbar
depressiv:
+ hilfsbereit
+ tolerant
+ einfühlsam
- empfindlich
- lasch
- entscheidungsschwach
Aufgaben der Organisation
1. Verrichtung
2. Objekt
3. Aufgabenträger
4. Hilfsmittel
5. Raum
6. Zeit
(WIE)
(WORAN)
(WER)
(WOMIT)
(WO)
(WANN)
die Stelle
- abstrakter Aufgabenkomplex
- für eine Person ausgelegt
- zeitlich nicht begrenzte Wiederholung
- im Rahmen einer Gesamtorganisation
dagegen Arbeitsplatz: bestimmte Ort oder Raum der Aufgabenerfüllung
Verbindungswege zwischen den Stellen
Transportwege
Kommunikationswege
reine Mitteilungswege
Entscheidungswege
-Mitsprachewege
-Anrufungswege
-Anordnungswege
Aufbauorganisation
Verrichtungsanalyse
Jede Aufgabe wird in einzelne Verrichtungen unterteilt
Aufgabenanalyse nach
Objekt (welche Maschine?)
Rang (Konstruieren oder Beschaffen?)
Phase (in welchem Zustand befindet sich die Maschine gerade?)
Zweckbeziehung
(Aufteilung in Zweckaufgaben und Verwaltungsaufgaben)
Primäraufgaben:
tragen unmittelbar zur Erbringung der Betriebsleistung bei
Sekundäraufgaben:
dienen dem Zweck der Gesamtaufgabe der Unternehmung
Arbeitssynthese (Stellenbildung)
Zusammenfassung von Teilaufgaben zu einer Stelle (abhängig von Komplexität der Aufgaben)
Ziel:
möglichst hoher Grad an Beherrschbarkeit für alle Stellen
- Stelle wird für eine abstrakte, noch nicht bekannte Person gebildet
- in besonderen Ausnahmefällen wird die Stelle nach den Kenntnissen einer besonderen
Person gebildet (seltene oder einmalige Kenntniskombination)
mit Abschluss der Stellenbildung -> Stellenbeschreibung:
schafft klare, lückenlose und
überlappungsfreie Zuständigkeiten
Organisationsformen
Einliniensystem:
- jeder Mitarbeiter hat nur einen Vorgesetzten
- alle Instanzen sind in einem einheitlichen Dienstweg verbunden
- eindeutiger Befehlsweg von Unternehmensleitung zum
Sachbearbeiter
Vorteile:
- einfacher organisatorischer Aufbau
- eindeutige Unterstellungsverhältnisse
- eindeutige Kommunikationsbeziehungen
Nachteile:
- fehlende Dynamik
- umständliche Instanzwege
- hohe Belastung durch Routinearbeiten
Mehrlininensystem:
- mehrere Vorgesetzte für eine Stelle anordnungsbefugt
- Voraussetzung: konkrete Abgrenzung der Kompetenzen
Vorteile:
- Spezialisierung von Führungskräften kann ausgenutzt werden
- kein schwerfälliger Instanzwenweg
- größere Beweglichkeit für Führungskräfte
Nachteile:
- Gefahr von Überschneidungen bei nicht klarer Trennung
- Leistungshemmung des Mitarbeiters durch mehrere Vorgesetzte
- Gefahr der Aufgabenüberschneidung
Stablininensystem:
- Vorteile der beiden anderen Systeme werden vereint
- durch Einrichtung von Stabsstellen (Orga, Arbeitsvorbereitung)
sollen die einzelnen Instanzen entlastet werden
- keine Weisungsbefugnis für Stabstellen (beratende Funktion)
Vorteile:
- einheitlicher Instanzenweg
- Einschaltung von Spezialisten
- Stäbe entlasten Instanzen
- klare Zuständigkeitsverhältnisse
Nachteile:
- Konfliktgefahr (Stab kann Entscheidungen herbeiführen, muss diese
aber nicht verantworten)
- Demotivation des Stabes durch fehlende Entscheidungsbefugnis
- Einflussnahme des Stabes auf Linie nicht möglich
Spartenorganisation:
- komplexes System wird in flexible Teilsysteme aufgespalten
- Zentralabteilung übernimmt Sachaufgaben für unter- und
übergeordnete Stellen
- Zentralabteilungen haben fachtechnische Anforderungsbefugnisse
(im Gegensatz zu Stabstellen)
Matrixorganisation:
- Abteilungen sind einer Abteilung (Personalwesen, Produktion) und
einer Produktgruppe
- somit mehrere Vorgesetzte
- die Zuordnung einer Abteilung zu einer Produktgruppe erfolgt meist
temporär (zeitlich begrenzte Projekte)
Vorteile:
- Motivation durch Teilnahme am Problemlösungsprozess
- Spezialisierung nach Gesichtspunkten
- direkte Verbindungswege
Nachteile:
- ständige Konfliktaustragung
- unklare Unterstellungsverhältnisse
- hoher Kommunikationsbedarf
Einflussgrößen des Ablaufprozesses
intern:
- Produktionsprogramm
- Struktur der Arbeitsträger (qual. Mitarbeiter mehr als Hilfsarbeiter)
- Struktur des Planungssystems (zentral / dezentral)
- Struktur des Informationssystems
extern:
- rechtliche Normen (arbeitsrechtliche/tarifrechtliche Regelungen,
Sicherheitsvorschriften)
- soziale Normen
Prozesse
Geschäftsprozess:
nacheinander oder parallel ausgeführte, einzelne Aktivitäten um ein
betriebliches Ziel zu erreichen.
Kernprozesse:
Bündel funktionsübergreifender Tätigkeiten, ausgerichtet auf
Schaffung eines Kundenwerts (wtf?)
Business Reengineering:
Prozessgestaltung
radikales Überdenken und Neugestalten von Unternehmen
und Kernprozessen
Unterschied Aufbau/Ablauforganisation
Aufbauorganisation:
Bildung der Organisationsstruktur
Ablauforganisation:
Gestaltung des Arbeitsprozesses
Trends der Unternehmensführung
Lean Management:
"Schlankheitskur" der Unternehmen,
flachere Hierarchien, flexiblere Organisationen
Chaos-Management:
Prinzip der Selbstorganisation (Autopoiesie),
Erschaffung von Chaoszuständen aus denen sich wieder neue
Ordnungssysteme bilden
Visionäres Management:
leitende Philosophie,
ähnlich wie Lebensphilosophie des Menschen
Qualitätsmanagement:
Ziel ist ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit
(Total Quality Management - TQM)
Umweltorientiertes
Management:
Innovatives Management:
Öko-Controlling, Forschung und Entwicklung als Grundlagen
innovationsförderliche Ausrichtung von
Unternehmenskultur, Unternehmenszielen, Organisation,
Führungsstile, Unternehmensstrategie
Kapitel D
Grundlegende Begriffe der Materialwirtschaft
Einkauf (purchasing/buying):
operative Tätigkeit des Besorgungsvorgangs
Beschaffung (procurement):
kostengünstige und sichere Versorgung eines Unternehmens
(hauptsächlich Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe)
Materialwirtschaft
(materials management):
Logistik (business logistics):
zusätzlich zu Einkauf und Beschaffung - Entsorgung und
Warenverteilung (Fertigung bis Abnahme durch Kunden)
beschäftigt sich mit Beschaffungsproblemen und
Untersuchung von Transport-, Lager- und
Umschlagvorgängen.
Schließt Distribution mit ein.
Integrierte Materialwirtschaft
Materialwirtschaftliches Optimum
die Beschaffungsobjekte werden in der erforderlichen Menge, Art, Qualität, termingerecht
am rechten Ort kostenoptimal bereitgestellt
Zielkonflikt:
alles so günstig wie möglich
mit hoher Lieferbereitschaft
aber trotzdem mit geringer Kapitalbildung
Eingliederung in die Unternehmenshierarchie
bei Klein- und Mittelunternehmen
Variante 1:
zentrale Unterstellung der Materialwirtschaft unter die Unternehmensleitung
(nur hier kommt der Materialwirtschaft die nötige Bedeutung zu)
Variante 2:
Aufbauorganisation, Aufgaben der Mat.-Wirtsch. auf alle Bereiche aufgeteilt
bei Großbetrieben
zentral:
alle Aufgaben der Materialwirtschaft liegen in einer Abteilung
dezentral:
Zuständigkeit der Materialwirtschaft auf versch. Abteilungen aufgeteilt
ABC-Analyse
- Unterscheidung wesentlicher Materialien von unwesentlichen Materialien
- Bereiche mit hoher wirtschaftlicher Bedeutung werden herausgehoben
- Bereiche mit geringer Bedeutung standardisiert und vereinfacht bearbeitet
- verbessert die Effizienz von Managementmaßnahmen durch gezielten Einsatz
Schlussfolgerungen
A-Materialien: - genaue Markt-, Preis- und Kostenanalysen
- gründliche Bestellvorbereitung
- exakte Dispositionsverfahren
- exakte Überwachung der Verweildauer
B-Materialien: sie sollten je nach individueller Bedeutung zu den A-Materialien oder den CMaterialien gezählt werden.
z.B. abhängig von Antal der B-Mat. am Gesamtwert
C-Materialien: - vereinfachte Bestellabwicklung
- Sammelbestellungen
XYZ-Analyse -> unterscheidet nach Vorhersagegenauigkeit
Make-or-buy-Entscheidung
Einflussfaktoren
Beschaffbarkeit:
Versorgungssicherheit:
Qualität:
Investitionen:
Risiken:
Know-how:
Image:
Umwelt:
Gesamtkosten:
ist die fragliche Dienstleistung/Technologie überhaupt verfügbar?
auch bei Buy-Entscheidung noch gegeben?
Einfluss einer Buy-Entscheidung auf die Produktqualität?
sind bei einer Make-Entscheidung Investitionen notwendig?
Risiken bei Buy stärker als bei Make?
Know-how-Verlust bei Fremdbezug?
bewirkt Fremdbezug einen Imageverlust?
werden Umweltprobleme durch Buy-Entscheidung gelöst oder
geschaffen?
Einfluss einer Buy-Situation auf die Kostensituation
Materialrationalisierung
Standardisierung nach:
Norm (Größe, Abmessung, Form...)
Typ (Baugruppen, Ausführungsform...)
Menge (Vergleich zw. prognostizierter und verbrauchter Menge)
Nummerung:
Identifikation (erkennen, bezeichnen, ansprechen)
Klassifikation (Zuordnung der Nummern zu einer Gruppe/Klasse)
Prüfung (Prüfnummer ist an Ende der Nummer angehängt)
Beschaffungspolitik
Ziele:
Instrumente:
Optimierung der Kosten (Anschaffung, Lagerhaltung, Bestellung,Fehlmengen)
Sicherung der Versorgung
Unterstützung anderer Unternehmensbereiche
- Beschaffungsprogrammpolitik
- Lieferantenpolitik
- Kontraktpolitik
- Lagerpolitik
Lieferantenpolitik
Ziele:
Bereitstellung und Beeinflussung von leistungsfähigen Lieferanten und
Eliminierung der leistungsschwachen Lieferanten
Methoden Lieferantenauswahl:
Gegengeschäfte
Konzerneinkauf
Stammlieferanten
Lieferantenbeeinflussung:
Werbung
Lieferantenpflege
Erziehung
Förderung
Entwicklung
Lieferantenbewertung
Kriterien:
- Lieferungen und Leistungen
- Rechtsform und Struktur des Lieferanten
- Umfeld des Lieferanten (Bevölkerung, Standort, Konkurrenzsituation)
Bewertung erfolgt mit Hilfe eines Beurteilungsschemas in Form einer Bewertungsmatrix
Gegengeschäfte
Definition:
Zahlung für eine erbrachte Leistung in Form einer Gegenlieferung.
Lieferant tritt auch als Abnehmer auf und umgekehrt
(direktes Gegengeschäft)
sind mehr als zwei Unternehmen beteiligt, spricht man von einem
indirekten Gegengeschäft
Stammlieferanten
Vorteile:
- langfristige Preisvereinbarungen möglich
- langfristige Versorgungssicherung
- Gegengeschäfte sind möglich
- bessere Zusammenarbeit bzgl. Produktinnovation und langfr. Wertanalyse
Nachteile:
-Wettbewerb unter Lieferanten kann abnehmen (Auswirkungen auf Preis,
Qualität und Service)
- Verlust der Marktübersicht
- ggf. starke Abhängigkeit vom Lieferanten
Kontraktpolitik als beschaffungspolitisches Instrument
Rahmenverträge:
langfristige Verträge ohne Vereinbarung über Preis und Menge
Abrufverträge:
Erweiterung Rahmenvertrag um konkrete Mengen
(langfristige Sicherung der Materialversorgung)
Sukzessivlieferverträge: Erweiterung Abrufvertrag um festgelegte Lieferzeitpunkte
(Realisierung einer einsatzsynchronen Beschaffung)
Marktmacht-Portfolio (Stärkeverhältnis zwischen Abnehmer und Lieferant)
Risiko-Portfolio (Relation zwischen Gefahr und Anfälligkeit von Versorgungsstörungen)
Materialdisposition
Alle Tätigkeiten die zur Versorgung des Unternehmens
(mit Roh/Hilfs/Betriebsstoffen/Handelswaren) notwendig sind
Zielsetzung:
Versorgungssicherheit zu günstigen Preisen
Geringe Bestände und geringe Kapitalbindung
Bedarfsplanung
Bestandsplanung
Beschaffungsplanung
Materialdisposition - Bedarfsplanung
1. programmgesteuerte (deterministisch) Ermittlung:
Absatz- und Produktionsplänen werden herangezogen,
Zerlegung des Produkts in Einzelteile
2. verbrauchsgesteuerte (stochastisch) Ermittlung:
Verbrauchswerte aus Vergangenheit werden herangezogen,
durch mathematische und statistische Methoden wird ein Verbrauch prognostiziert
3. schätzungsweise Ermittlung
Primärbedarf:
Bedarf an Erzeugnissen für den Absatz
Sekundärbedarf:
Material, Rohstoffe, Baugruppen zur Erzeugung des Primärbedarfs
Tertiärbedarf :
Hilfs- und Betriebsstoffe, Verschleiß an Werkzeugen
Materialdisposition - Stücklistenorganisation
Materialdisposition - Bestandsplanung
Bestandsplanung ist das Bindeglied zwischen Bedarfsplanung und Beschaffungsplanung
Bestandsarten:
- Lagerbestand
- Verfügbarer Bestand
- Meldebestand
- Sicherheitsbestand
- Höchstbestand
- Lieferbereitschaftsgrad (LBG)
Bestandsführung:
- Nachweiführung über Bestandsänderungen
- Inventur
- Überwachung von Ausschuss, Mehrverbrauch und Fehlmengen
- Bestandskontrollen
Bestellsysteme:
1. bedarfsgesteuert
2. planungsgesteuert
3. verbrauchsgesteuert
Bestellverfahren:
1. Bestellpunktverfahren
2. Bestellrhythmusverfahren
Materialdisposition - Beschaffungsplanung
1. Beschaffungsprinzipien
- Einzelbeschaffung im Bedarfsfall
- Vorratsbeschaffung
- Fertigungs- oder einsatzsynchrone Beschaffung
- just-in-time Lieferung
2. Beschaffungskosten
- Anschaffungskosten (Einstandspreis x Menge)
- Bestellabwicklungskosten (Personal- und Sachkosten)
- Lagerhaltungskosten (Lagerkosten + Kosten aus Lagerbestand)
- Fehlmengenkosten (z.B. Konventionalstrafen, Preisdifferenzen)
Angebotspreis
+
Zuschläge
-
Rabatte und Boni
=
Bereinigter EK
-
Skonto
+
Fracht, Verpackung, Versicherung
=
Einstandspreis
3. Beschaffungsmenge
Ziel:
Optimum aus Menge, Einstandspreis, Lagerhaltungskosten und
Bestellabwicklungskosten
Andler-Formel:
4. Beschaffungstermine
- Verbrauchsgesteuerte Beschaffung (z.B. C-Materialien anhand Bestellpunkt- oder
Bestellrhythmusverfahren)
- Bedarfsgesteuerte Beschaffung (z.B. für A-Materialien anhand von Stücklisten)
5. Beschaffungswege
direkt (vom Hersteller)
indirekt (zwischen Unternehmen und Hersteller ist eine Zwischenstufe
z.B. Großhandel)
Kernprobleme der Lagerplanung
- Lagerstandort (zentral oder dezentral)
- Lagerkapazität
- technische Gestaltung des Lagers
- Lagerordnung
Betriebliche Abfallwirtschaft
Vermeidung
- Analyse der Ursachen
- Bekämpfung der Ursachen
Behandlung
- Abfallverwertung/Recycling (unternehmensintern, extern)
- Abfallbeseitigung
Kapitel E
Produktion:
Fertigung von Gütern im Industrieunternehmen
(Verarbeitung von Rostoffen zu Halb- und Fertigfabrikaten)
Beschaffungsmarkt -> Transformationsprozess -> Absatzmarkt
Produktionsprozess (Throughput)
Produktionsprozess:
Produktmengen aller Produktionsstellen einer Periode werden im Produktionsprogramm
zusammengefasst.
Produktionsprogramm umfasst sowohl Zwischengüter als auch die absatzbestimmten
Gütermengen aller Produkte.
Ziele der Produktion
Wirtschaftliche Ziele:
- hohe Deckungsbeiträge
- Produktivität
- geringe Kapitalkosten
- Rentabilität
Menschengerechte Ziele:
- Arbeitsschutzmaßnahmen
- Arbeitsplatzsicherheit
- soziale Ziele
Umweltziele:
- geringe Schadstoffbelastung
- Umweltgerechte Produkte
Zeitziele:
- kurze Durchlaufzeiten
- kurze Liefertermine
Flexibilitätsziele:
- Anpassungsfähigkeit Umweltveränderungen oder
Bedarfsverschiebungen
- qualifizierte Arbeitskräfte
- elastische Produktionseinheiten
Qualitätsziele:
- hohe Versorgungsleistung
- hoher Qualitätsstandard
- geringe Ausschussmengen
- wenig Reklamationen
Produktionstheorie
mengenmäßiges Verhältnis zwischen Input und Output
(quantitative Beziehung zwischen den zur Leistungserstellung notwendigen
Produktionsfaktoren und der Ausbringungsmenge wird analysiert)
substitutionale Produktionsfaktoren:
können untereinander ausgetauscht werden
limitationale Produktionsfaktoren:
stehen immer in einem festen Verhältnis zueinander
Kostentheorie
fixe Kosten:
- bleiben auch bei Änderung des Beschäftigungsgrades konstant
- auch bei Ausbringungsmenge 0
(Mieten, Fremdkapitalzinsen...)
variable Kosten:
- ändern sich mit dem Beschäftigungsgrad
(Rohstoffe, Strom, Löhne)
proportionale Kosten:
Kostenänderung = Änderung Beschäftigungsgrad
progressive Kosten:
Kostenänderung > Änderung Beschäftigungsgrad
degressive Kosten:
Kostenänderung < Änderung Beschäftigungsgrad
regressive Kosten:
Kostensenkung < Änderung Beschäftigungsgrad
Gesamtkosten:
fixe Kosten + variable Kosten
Grenzkosten:
Durchschnittskosten:
Grenzkosten sind der Kostenzuwachs, der durch die Mehrproduktion
einer Ausbringungseinheit entsteht
(Ableitung der Kostenfunktion)
(=Stückkosten)
Leerkosten/Nutzkosten
Beschäftigungsgrad
Produktionsfunktion (oder Ertragsfunktion, oder Input-Output-Funktion):
Zusammenhang zwischen den Einsatzmengen (Input) und den Produktionsmengen
(Output)
Typ A (Ertragsgesetz)
- mit zunehmender Einsatzmenge eines Produktionsfaktors steigt der Ertrag zunächst
- ab einer bestimmten Menge wirkt sich der Zusatz ertragsschädigend aus
(alle anderen Faktoren unverändert, je ein konstanter und ein variabler Faktor)
Beispiel:
Zuwachs an Mitarbeiten -> zuerst ertragsfördernd, da schneller und
mehr produziert werden kann -> irgendwann stehen sich die Mia im
Weg rum und der Kommunikationsaufwand nimmt zu
Typ B
die Faktoren stehen in einem festen Verhältnis zueinander
Produktionsprogramm
- bestimmt welche Art und Menge von Gütern in einer Periode hergestellt wird
- Maximierung des Deckungsbeitrags
beeinflussbar durch
-außerbetriebliche Faktoren (Beschaffungsmarkt, Absatzmarkt)
- innerbetriebliche Faktoren (Produktion, Finanzen)
Produktplanung
- Entwicklung neuer Produkte
- Weiterentwicklung vorhandener Erzeugnisse
Strategische Produktionsplanung
- langfristige Planung von bestimmten Produkt-Markt-Kombinationen
- basierend auf Stärke- und Schwächeanalysen des eigenen Unternehmens und auf
Marktanalysen
- Entscheidung über Wachstum, Umstrukturierung oder Schrumpfung
- Gewinnvorausschaurechnung
Taktische Produktionsplanung
- stellt den Rahmen für die kurzfristige, operative Programmplanung dar
- konkrete Fertigungsmengen werden erstellt
Operative Produktionsprogrammplanung
- Prozessplanung (welche Anlage, welche Mengen, welche Reihenfolge)
- optimales Ergebnis nur wenn Prozessplanung und Programmplanung gleichzeitig erfolgen
Produktkonzept
1. Produktvariation:
es werden nur die Eigenschaften des einzelnen Produkts verändert
- Produktdifferenzierung
- Produktalterung
2. Produktinnovation
- Unternehmensinnovation
- Marktinnovation
3. Produkteliminierung
Forschung und Entwicklung
Grundlagenforschung -> Angewandte Forschung -> Produktionsüberleitung
-> Entwicklung -> Produktion
Produktmanagement
Managementquellen
- Produktionsbereich (intern)
- Materialwirtschaftsbereich (intern)
- Forschung und Entwicklung (intern)
- Absatzbereich (intern)
- Kunden (extern)
- Lieferanten (extern)
- Messen (extern)
- Fachzeitschriften (extern)
Managementtechniken
- Brainstorming
- Methode 635
- Bionik
- morphologischer Kasten
- Relevanzbaum
Prozessgestaltung (Fertigungsverfahren)
1. Werkstattprinzip (Werkstattfertigung, Baustellenfertigung)
- einzelne Werkstätten entsprechend der Aufgabenstellung
- Produkt durchläuft Werkstätten nacheinander
- Koordinations- und Planungsprobleme
- bei Baustellenfertigung müssen alle Produktionsmitteln an einem Ort sein
2. Gruppenfertigung
- ähnliche Produkte werden zu Gruppen zusammengefasst
- Bearbeitungszentrum (BAZ): auch das Wechseln der Werkstücke ist automatisiert
- flexible Fertigungszelle (FEZ): zusätzlich auch die Werkstückzufuhr und der
Transport automatisiert
- Fertigungsinsel:
es sollen Zwischen- und Endprodukte innerhalb des
Gesamtsystems möglichst vollständig hergestellt
werden
- flexibles Fertigungssystem: hochautomatisiert und rechnergestützt,
(FSS)
unterschiedliche Bearbeitungsaufgaben an
unterschiedlichen Werkstücken bei freier Wahl der
Maschinen
3. Fließprinzip
- Fließbandfertigung:
- Reihenfertigung:
- Transferstraße:
Produktionsschritte zeitlich genau aufeinander
abgestimmt.
Bedarf an Roh- Hilfs- und Betriebsstoffen lässt sich
zeitlich genau fixieren.
Wichtig bei Just-in-Time
Arbeitstempo kann durch Mitarbeiter bestimmt
werden.
Um Verzögerungen und Stauungen zu vermeiden,
wird ein Zwischenlager eingerichtet.
zusätzlich zu Fließbandfertigung auch die
Bearbeitungsstationen weitgehend automatisiert
Fertigungstyp
Einzelfertigung:
nur eine Einheit von einem Produkt wird hergestellt
Mehrfachfertigung:
Vielzahl von Einheiten wird hergestellt
- einfache Massenfertigung, wenn ein Produkt in hoher Stückzahl
hergestellt wird
- mehrfache Massenfertigung, wenn mehrere Produkte in hoher
Stückzahl hergestellt werden
- Serienfertigung, wenn der Produktionsprozess durch die zu
fertigende Stückzahl begrenzt ist.
Grobterminierung
Aufgabe:
Planung realistischer Fertigungstermine und Ecktermine (bei komplexen
Aufträgen) und der möglichst gleichmäßigen Ausnutzung von Kapazitäten
Durchlaufterminierung:
Bestimmung der Durchlaufzeiten für ein Produkt ohne
Berücksichtigung der tatsächlichen Kapazitäten
Kapazitätsterminierung:
die theoretisch ermittelten Durchlaufzeigen werden auf die
tatsächlich zur Verfügung stehenden Kapazitäten übertragen.
Durchlaufzeig: Zeitspanne zwischen dem ersten und letzten Arbeitsvorgang
PPS-System (Produktionsprogrammplanung)
Aufgabe:
integrierte Gestaltung und Durchführung der betrieblichen
Produktionsplanung und -Steuerung und der damit verbundenen
Datenverwaltung
Just-in-time Produktion (JIT)
Hintergründe:
- hohe Stückzahlen
- kurze Lieferzeiten
- kleine Lagerbestände und damit große Umschlaghäufigkeit
Kern und Ziel:
- geringe Lagerbestände durch mengen- und zeitpunktgenaue Fertigung und
Zulieferung
es gilt: das richtige Produkt, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort in der richtigen Menge und
Qualität zu produzieren
herkömmlich: Bring-Prinzip
-->
neu: Hol-Prinzip
Kanban-Verfahren
- geringe Zwischenlager
- Anlehnung an das "Supermarkt-Prinzip" (einzelne Stationen fordern Material bei
vorgelagerten Produktionseinheit an, wenn ein Mindestbestand unterschritten wird)
- Pufferlagerung (Material wird in Behältern gelagert)
- Informationsträger ist die "Kanban-Karte", sie enthält u.a. Teilebezeichnung , Teilenummer,
bereitstehende und verbrauchende Bearbeitungsplätze, Mindestmenge, aktuelle Menge...
Kapitel F
Marketing-Management
die zielorientierte Gestaltung aller marktgerichteten Unternehmensaktivitäten
Grundkonzepte:
- Konzeption des Marketing (Marktorientierung, Kundenorientierung,
Problemorientierung)
- Funktion des Marketing (Zielsetzung, Planung, Realisation, Kontrolle)
- Organisation des Marketing (funktionsorientiert, objektorientiert, Mischformen)
Marketing Unterscheidung
nach
1. Markt
2. Anwendergruppen
3. speziellen Aufgaben
4. Rechtsträgern
5. Objekten
(international, global...)
(Business, social)
(Anreizmarketing, Reduktionsmarketing)
(Herstellermarketing, Handelsmarketing)
(Konsumgüter, Dienstleistungen, Investitionen)
Markt ist
- Ort an dem Käufer und Verkäufer zusammentreffen
- die Gesamtheit der Nachfrager und Anbieter
- Nachfrageseite (Angebotsseite wird als Branche bezeichnet)
Merkmale des Marktes
- Kunden
- Kaufobjekte
- Kaufziele
- Kaufbeeinflusser
- Kaufprozesse
- Kaufanlässe
- Kaufstätten
Marktsegmentierung
ist die Aufteilung des Gesamtmarkts in homogene Kundengruppen
muss eine effektive und effiziente Marktbearbeitung ermöglichen
- geographisch
- demographisch
- sozialpsychologisch
- verhaltensbezogen
(Land, Region, Stadt...)
(Alter, Geschlecht, Beruf...)
(Persönlichkeit, soziale Schicht)
(qualitätsbewusst, preisbewusst, markentreu...)
Marktgrößen
1. Marktpotenzial:
2. Absatzpotenzial:
3. Marktvolumen:
4. Absatzvolumen:
5. Marktanteil:
theoretische Maximalgröße des Marktes (Aufnahmefähigkeit
möglicher Absatz eines Marktes
tatsächlicher Absatz
Summe der Absätze eines Unternehmens
prozentualer Anteil des Absatzvolumens eines Unternehmens am
gesamten Marktvolumen
Marktteilnehmer
1. Produzenten:
2. Käufer:
3. Absatzmittler:
4. Absatzhelfer:
5. Beeinflusser:
Hersteller, bieten Erzeugnisse an
Konsumenten
kaufen Ware um sie unverändert weiterzuverkaufen
unterstützen Hersteller bei der Distribution
prägen das Meinungsbild durch Veröffentlichungen
Marketing-Planungsprozess
1. Situationsanalyse:
2. Zielsetzung:
3. Planung:
Erfassung der Marktsituation (Marktdiagnose) und der Markttrends
Formulierung von Marketing-Zielen
Aussagen zur Marktstrategie und Einsatz der absatzpolitischen
Instrumente
4. Realisierung
5. Kontrolle
Strategieebenen
1. Marktfeldstrategie
2. Marktstimulierungsstrategie
3. Marktparzellierungsstrategie
4. Marktarealstrategie
Produkt-Markt-Matrix (Ansoff)
Marktforschung
Gewinnung von Informationen über Entwicklung des Marktes
- auf wissenschaftlichen Methoden basierend
- unter Berücksichtigung von Umweltbedingungen
Formen der Marktforschung
- nach Untersuchungsobjekt:
- nach Art der Info-Gewinnung:
- verhaltenswissenschaftliche :
Konstruktforschung
Ziel:
demoskopisch, ökoskopisch
primär, sekundär
Einstellungsforschung
Motivforschung
Imageforschung
Bereitstellung von objektiven Informationen als Grundlage für Planung,
Entscheidung, Kontrolle und Marketingmaßnahmen
Methoden der Marktforschung
Primärmarktforschung:
Befragungen, Test/Experimente, Beobachtungen
Sekundärmarktforschung:
innerbetriebliche Quellen
- Berichte von ADM
- Kostenrechnung
- Lagerbestandslisten
- Kundenkartei
außerbetriebliche Quellen
- amtliche Statistiken
- Marktforschungsberichte
- Bücher, Fachzeitschriften
- Auswertung von Medien
Primärmarktforschung
ist auf unternehmensspezifische Probleme zugeschnitten und stützt sich auf
- Marktanalyse
- Marktbeobachtung
- Marktprognose
Methoden
Befragung:
- schriftlich (Fragebögen, Befragungsstatistik)
- mündlich (standardisiertes, strukturiertes, freies Interview)
- telefonisch
Beobachtung: - keine Fragestellungen
- keine Berücksichtigung von objektiven Merkmalen (Beruf, Einkommen...)
Experimente: - Feldexperimente (unter Alltagsbedingungen)
- Laborexperimente (spezielle Rahmenbedingungen geschaffen)
Anforderungen an Marktforschungsmethoden
Objektivität:
Reliabilität:
Validität:
Unabhängigkeit
Zuverlässigkeit, Reproduzierbarkeit
Gültigkeit des Forschungsverfahrens
Vierer-Systematik der Marketing-Maßnahmen 4P's
1. Produktpolitik:
2. Preispolitik:
3. Kommunikation:
4. Vertriebspolitik:
Produktinnovationen, Verbesserungen, Marketing, Namensgebung...
Preise, Rabatte, Boni und Skonti, Lieferbedingungen
Mediawerbung, PR, Sponsoring, Event Marketing...
Vertriebssysteme, Verkaufsorgane...
Ergebnis: Marketing-Mix
mittlerweile nicht mehr 4P's sondern 7P's
Product, Price, Place, Promotion, Process Management, Physical Facilities, Personnel
Produktpolitik
1. Produktinnovation
2. Produktvariation
- Produktdifferenzierung
- Produktdiversifikation (horizontal, vertikal, lateral)
Produkte die bereits im Programm sind werden verbessert
3. Produkteliminierung
Methoden Produktinnovation
Brainstorming, Brainwriting (Methode 635), morphologische Methode
Produktanalyse
- Lebenszyklusanalyse
- Portfolioanalyse
- Konkurrenzanalyse
- Kundenbefragung
Produktlebenszyklus
Marktanteil-Marktwachstumsportfolio (BCG)
relativer Marktanteil =
question marks:
stars:
cash cows:
dogs:
McKinsey-Portfolio
Preisstrategien
1. Hochpreisstrategie
2. Niedrigpreisstrategie
3. Marktpreisstrategie
Einführungsphase, benötigen Finanzmittel
Marktführer, hohe Gewinne, Investitionen notwendig
werfen Profit ab und finanzieren andere Produkte,
wenig Investitionen notwendig
Auslaufprodukte, Gefahr des Verlustbringers, evtl. Eliminierung
Distributionspolitik
1. Aquisatorische Distribution: Wahl der Absatzwege und Aquisitionsmethode
2. physische / logische Distribution:
Durchführung des Vertriebs
Möglichkeiten des direkten Absatzes
Reisende:
Angestellter, weisungsgebunden, teils festes Grundgehallt, teils Provisionen
Handelsvertreter:
selbstständig, für eine oder mehrere Firmen tätig
Kommissionär:
selbstständig, handelt in eigenem Namen auf Rechnung des
Auftraggebers, Ware geht bei Einkauf nicht in seinen Besitz über
Instrumente der Kommunikationspolitik
Werbung:
Einführungs-, Expansions-, Stabilisierungs- und Reduktionswerbung
Attention (Aufmerksamkeit)
Interest (Interesse)
Desire (Wunsch)
Action (Aktion, Kauf)
Sponsoring:
(Schirmherrschaft, Patenschaft)
Prinzip der Leistung und Gegenleistung
Sport-, Kultur-, Sozial-, Wissenschafts-, Medien-, Ökosponsoring
PR und Öffentlichkeitsarbeit:
Verkaufsförderung
Persönlicher Verkauf
Direktmarketing
- Zusammenarbeit mit Journalisten
- Pressekonferenzen
- Stiftungen
- Bau von Sportstätten
Kapitel G
Kapital
Eigenkapital:
- steht dem Unternehmen auf unbegrenzte Zeit zur Verfügung
- von außen bereitgestellt (Unternehmer, Aktionäre)
- oder vom Unternehmen verdient und einbehalten
Fremdkapital: - wird von Dritten zur Verfügung gestellt
- langfristig (4-25 Jahre) / kurzfristig (bis ca. 12 Monate)
Vermögen
Anlagevermögen:
- wirtschaftliches Eigentum des Unternehmens
- dient dauerhaft dem Geschäftsbetrieb
Umlaufvermögen:
- nicht dauerhaft im Betrieb
- Vorräte, Rohstoffe, Hilfsstoffe, flüssige Mittel, Forderungen
Finanzierung
Beschaffung des erforderlichen Kapitals um Investitionen tätigen zu können
Investition
Umwandlung des Kapitals in Vermögen
Kapitalbedarf
die Menge an Finanzkapital, die ein Unternehmen benötigt, um seine Investitionen zu tätigen
Einflussgrößen
interne Faktoren:
- Unternehmensgröße
-Produktionsverfahren
- vorhandenes Kapital
- Liquidität
externe Faktoren:
- Bedingungen des Kapitalmarktes (z.B. Zinssätze...)
- Inflationsrate
- Lohnniveau
- Zahlungsgewohnheiten der Kunden
- rechtliche Aspekte (Steuern)
Finanzplanung
Gegenüberstellung von zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben innerhalb einer
bestimmten Periode
Ziel:
Erhaltung der Liquidität
finanzielles Gleichgewicht:
geplante Einnahmen u. Ausgaben stimmen mit den
tatsächlichen überein
Finanzplan
Tabellarische Darstellung und Auswertung der Finanzplanung
Grundsätze:
- Vollständigkeit
-Zeitpunktgenauigkeit
- Betrachtungsgenauigkeit
Kapitalbeschaffung
Außenfinanzierung (primäre Finanzmittelbeschaffung)
Eigenfinanzierung:
Fremdfinanzierung:
Beteiligungsfinanzierung, z.B. Zuführung durch Eigentümer
oder Aktionäre
Kreditfinanzierung
Innenfinanzierung (setzt Außenfinanzierung voraus)
Selbstfinanzierung (durch Gewinne)
Abschreibungen (durch Abschreibungsgegenwerte die sofort investiert werden)
Rückstellungen
Vermögensumschichtung (z.B. Zinsen, effizienter Einsatz von Kapital)
Beteiligungsfinanzierung einer AG
Nominalkapital -> gekennzeichnetes Kapital -> Grundkapital (mind. 50.000)
Eigenkapital = Grundkapital + offene Rücklagen (z.B. Verkauf von Aktien überpari -> Agio)
Vorteil von Aktiengeschäften: das vom Aktionär eingebrachte Kapital kann nicht gekündigt
werden (kann höchstens an einen anderen Eigentümer
verkauft werden)
Rechte von Aktieninhabern
Stammaktien:
- lt. Aktiengesetz
- Stimmrecht
- Auskunftsrecht
- finanzielle Rechte (Dividendenzahlung)
Vorzugsaktien:
- können in den Rechten von Stammaktien abweichen
- Überdividenden möglich
- bei Stärkung eines Rechts, Schwächung eines anderen möglich
Übertragbarkeit von Aktien
Inhaberaktie:
- übliche Aktiengattung
- Übertragung erfolgt durch Einigung und Übergabe
- Nennbetrag muss voll eingezahlt sein
- Aktionär dem Unternehmen unbekannt
Namensaktien:
- lauten auf den Namen des Aktionärs
- wird namentlich ins Aktienbuch der Gesellschaft eingetragen
- Übertragung nur durch Indossament (Erklärung über
Eigentumsübertragung) möglich
- Nennbetrag muss nicht voll eingezahlt sein
Vinkulierte Namensaktien:
- Übertragung der Namensaktien an Zustimmung der
Gesellschaft gebunden
- damit kann Gesellschaft Einfluss auf den Kreis der Aktionäre
nehmen
Kapitalerhöhung
Die externe Zuführung von Eigenkapital in ein bestehendes Unternehmen.
Formen
1. Ordentliche Kapitalerhöhung (Normalform, Ausgabe neuer Aktien, Bezugsrecht neuer
Aktien für Altaktionäre)
2. Bedingte Kapitalerhöhung (zweckgebunden. z.B. Umtausch- oder Bezugsrecht der
Aktionäre bei Unternehmenszusammenschlüssen)
3. Genehmigte Kapitalerhöhung (Vollmacht zur späteren Erhöhung, im voraus genehmigt für
max. 5 Jahre)
4. Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln (aus Gewinnrücklagen, interne Umbuchung von
Eigenkapital in Grundkapital -> Steigerung der Kreditwürdigkeit)
Finanzmärkte an den Effektbörsen
Primärmarkt:
Sekundärmarkt:
erstmaliger Kauf von Handelsobjekten (Aktien, Pfandbriefe usw.)
erneuter Kauf (Käufer muss sich erst Zahlungsmittel durch Verkauf
von anderen Handelsobjekten verschaffen)
Voraussetzung : Fungibilität (Marktgängigkeit) der Handelsobjekte
Effekten:
Effektenbörsen:
fungible Rechte an verbrieften Kapitalformen
Finanzmärkte an denen Effekten gehandelt werden
Parketthandel:
Computerhandel:
persönliche Anwesenheit beim Handel mit Effekten
über 90% des dt. Aktienhandels läuft über Xetra
(Exchange Electronic Trading)
Segmentierung des Aktienmarktes
DAX:
seit 1988
30 größten dt. Unternehmen (Börsenumsatz)
Indikator für Entwicklung der dt. VWL
MDAX:
50 Unternehmen aus klassischen Branchen (nach Börsenumsatz sortiert)
SDAX:
50 kleinere Unternehmen aus klassischen Branchen
TecDAX:
30 größten Technologieunternehmen
Prime Standard:
- Voraussetzung für Aufnahmen in DAX-Indizes
- erfüllen internationale Berichtspflichten
General Standard:
- erfüllen gesetzliche Anforderungen (Halbjahresbericht,
Jahresbericht...)
Fremdfinanzierung
kurzfristig
durch Kreditinstitute: Kontokorrentkredit (frei verfügbare Kreditlinie)
Wechselkredit
Lombardkredit (gegen Verpfändung von Wertpapieren)
außerhalb der Kreditinstitute: Lieferantenkredit
Kundenanzahlung
langfristig
durch Kreditinstitute: Schuldverschreibungen,
Schuldscheindarlehen,
Langfristige Darlehen,
Genussschein
Sonderformen
Leasing (das Mieten von Investitionsgütern)
Factoring (Kauf von offenen Forderungen, Gewährung von
Vorschüssen)
Forfaitierung (Handel mit Exportforderungen)
Vorteil der Fremdfinanzierung:
- kein Mitspracherecht der Kapitalgeber
- steuerlich absetzbar
Finanztermingeschäfte (Derivate)
Abschluss und Erfüllung fallen zeitlich auseinander
Es wird mit Optionen auf den Kauf bzw. Verkauf von Aktien gehandelt
Finanzierungsregeln
Ziel:
Kapitalstruktur so zu gestalten, dass die Zahlungsfähigkeit langfristig gesichert ist
Horizontale Finanzierungsregel
- Gegenüberstellung von Aktiva und Passiva
- Sicherstellung der Liquidität (goldene Finanzierungsregel)
- Fristenkongruenz von Mittelherkunft und Mittelverwendung
(Verwendungszeit soll mit Finanzierungsdauer übereinstimmen)
- Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital (goldene Bilanzregel)
- realer: Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital und langfr. Fremdkapital
Vertikale Finanzierungsregel
Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital
Rating (externe Bonitätsprüfung)
Systematische Bewertung der wirtschaftlichen Lage und der Zahlungsfähigkeit von
Unternehmen
- mathematische und statistische Verfahren
- durch Rating-Agenturen
- Bewertung: AAA = höchste Bonität
C oder D = sehr schlechte Bonität
"Basel II" (interne Bonitätsprüfung)
Eigenkapitalvorschriften die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht 2001 beschlossen
wurden
Basel 1 (1988):
Basel 2 (2001):
Basel 3 (2010):
Kredit muss ein Eigenkapital in Höhe von mind. 8 % gegenüberstehen
Eigenkapital abhängig von
- Marktrisiko
- Kreditrisiko
- operationellen Risiko
Erhöhung der Mindestkapitalquoten
Kapitalverwendung (Investitionen)
Sachinvestition:
- Ersatzinvestition
- Rationalisierungsinvestition
- Erweiterungsinvestition
- Sonstige Investitionen
Immaterielle Investition (Forschung, Entwicklung, Ausbildung)
Finanzinvestition (Wertpapiere, Beteiligungen usw.)
Sachinvestitionen und immaterielle Investitionen sind direkt oder indirekt am
Leistungsprozess beteiligt
Hauptprobleme bei Investitionen
1. langfristiger Zeithorizont (langfristige Auswirkungen )
2. Knappheit finanzieller Mittel (Prioritäten bei der Investitionsvergabe setzen)
3. Komplexität (Auswirkungen auf andere Unternehmensbereiche)
4. Datenmenge (Vielzahl an nötigen Daten und Informationen)
Investitionen haben einen maßgeblichen Einfluss auf den Gesamterfolg des Unternehmens
Investitionsrechnung / Wirtschaftlichkeitsrechnung (Untersuchung einzelner Objekte)
Partialmodelle
statisch:
dynamisch:
- Kostenvergleichsrechnung (entscheidend sind Betriebskosten und
Kapitalkosten, Erlös bleibt unberücksichtigt)
- Gewinnvergleichsrechnung
- Rentabilitätsrechnung
- Amortisationsrechnung
- Kapitalwertmethode (klassisch)
- Interne Zinsfußmethode (klassisch)
- Annuitätenmethode (klassisch)
- Endwertmethode (modern)
- Marktzinsmethode (modern)
Totalmodelle
Investitionsrechnung / Unternehmensbewertung (Untersuchung von Unternehmen)
Subjektiver Ansatz:
- Zukunftserfolgswertmethode
Objektiver Ansatz:
- Ertragswertmethode
- Substanzwertmethode
- Mittelwertmethode
- Übergewinnabgeltung
Rentabilitätsrechnung (Return on Investment / Return on Capital Employed)
Rentabilität = Umsatzrentabilität * Kapitalumschlag
Rentabilität =
*
Nachteile statische Investitionsberechnung
- kurzfristige Betrachtungsweise unterstellt konstante Verhältnisse (in der Praxis aber starke
Schwankungen z.B. bei Löhnen, Rohstoffpreisen usw.)
- zeitlicher Anfall von Einzahlungen und Auszahlungen wird nicht berücksichtig
Vorteile dynamische Investitionsberechnung
- mehrperiodische Betrachtungsweise
- genaue Erfassung von Einzahlungen und Auszahlungen und deren zeitliche Bewertung
Kapitalwertmethode
Abzinsung von zukünftigen Zahlungen auf den Beginn der Investition
Kapitalwert = Summe Barwerte aller Einzahlungen - Summe Barwerte aller Auszahlungen
Verfahren zur Unternehmensbewertung
notwendig bei:
- Kauf und Verkauf von Unternehmen
- Fusion
-steuerliche Vorschriften
- wirtschaftlichen Notlagen (Sanierung, Konkurs...)
Ertragswertverfahren:
- Wert des Unternehmens lässt sich durch zukünftige Erträge herleiten
- ermittelt entscheidungsorientierten wert des Eigenkapitals
- erzielbare Gewinne werden bewertet und auf den Bewertungszeitpunkt abgezinst
Substanzwertverfahren:
Reproduktionswert -> welche Kosten sind notwendig, um ein Unternehmen wie das
bewertete zu reproduzieren?
Teilreproduktionswert:
Gesamtreproduktionswert:
Wert aller vorhandenen Wirtschaftsgüter gemäß
Zeitwert bewertet
zusätzlich nicht bilanzfähige Wirtschaftsgüter
(Organisation, Kundenstamm, Marktposition...)
Kapitel H
Begriffe der Personalwirtschaft
Personalwirtschaft beschäftigt sich mit den Problemen, die durch die Existenz von Personal in
einer Unternehmung auftreten.
Personalmanagement: Führung, Leitung und Steuerung des Personals steht im Mittelpunkt
Personalmarketing:
personalmarktbezogene Betrachtung, Personalbeschaffung
Personalpolitik:
Gestaltung, Vorgabe und Anstreben der grundlegenden Ziele der
Personalwirtschaft
Personalorganisation: Betrachtung der Mitarbeiter nach organisatorischen Merkmalen
(Quantität, Qualifikation und Einsatz)
Objekte der Personalwirtschaft
1. Arbeiter und Angestellte (Lohn- Gehaltsempfänger)
2. leitende Angestellte
3. Auszubildende und Praktikanten
Hauptaufgaben der Personalwirtschaft
- Bedarfsplanung
- Beschaffung
- Einsatz
- Entwicklung
- Freisetzung
personelle Leistungsbereitstellung
- Führung
-Entlohnung
Leistungserhalt und Förderung
-Beurteilung
- Verwaltung
Informationssysteme der Personalwirtschaft
Mitbestimmung
-> Mitwirkung von Mitarbeitern an den Entscheidungen von Vorgesetzten
- durch gesetzliche Vorschriften geregelt (Mitbestimmungsgesetz, Betriebsverfassungsgesetz)
- Betriebsrat hat Anrecht auf Unterrichtung, Anhörung, Mitberatung und Veto
- hauptsächlich in sozialen und personellen Angelegenheiten
Personalbedarfsplanung
-> quantitative und qualitative Bestimmung des Personals das benötigt wird
Faktoren:
- quantitativ (wie viele Mitarbeiter?)
- qualitativ (welche Qualifikation?)
- zeitlich (wann, in welcher Zeitperiode?)
- örtlich (wo, Einsatzort?)
Bestimmungsfaktoren der Personalbedarfsplanung
extern
- Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
(Bruttosozialprodukt, Preise und Löhne)
- Branchenentwicklung
- politische Entwicklung (Finanzpolitik)
- rechtliche Entwicklung (Arbeitsrecht)
- tarifliche Entwicklung (Arbeitszeit)
Personalbedarfsplanung
intern
- geplante Absatzmenge
- geplante Produktionsmittel
- Arbeitszeit und Urlaubsregelungen
- Fehlzeiten, Fluktuation
Methoden der Personalbedarfsplanung
- Schätzungen (Prognose durch Experten)
- Statistische Verfahren (durch Erfahrungen aus der Vergangenheit werden Schlüsse auf den
zukünftigen Personalbedarf gezogen)
- Organisatorisch Verfahren (Stellenplan)
- Monetäre Verfahren (zur Verfügung stehende Mittel)
- Personalbemessungsmethoden (Arbeitszeitbedarf= Arbeitsmenge*Zeitbedarf, daraus wird
die Anzahl benötigter Arbeitskräfte abgeleitet)
Personalbeschaffung
intern (interne Ausschreibung, Versetzung, Mehrarbeit, Urlaubsverschiebungen):
+ Eröffnung von Aufstiegschancen (Bindung an Unternehmen)
+ geringe Beschaffungskosten
+ Betriebskenntnis
+ Mitarbeiter ist bekannt
+ schnelle Reaktionszeit
+ Anfangsstellungen für nachfolgende Mitarbeiter werden frei
- mögliche Betriebsblindheit
- Enttäuschung bei Kollegen / Rivalität / Spannungen
- zu starke kollegiale Bindungen
extern (Arbeitsamt, Stellenanzeigen in Zeitungen, Personalagenturen, Personalleasing):
+breite Auswahlmöglichkeit
+ neue Impulse für Betrieb
+ Externe Führungskräfte werden leichter anerkannt
+ Einstellung löst Personalbedarf direkt
+ Evtl. Informationen über Konkurrenz
- größere Beschaffungskosten
- höhere, externe Einstellungsquote wir fluktuationsfördernd
- höheres Risiko durch Probezeit
- keine Betriebskenntnisse
Personalauswahl
Kriterien eines Bewerbers:
- Leistungsfähigkeit
- Leistungswille
- Entwicklungsmöglichkeiten
- Leistungspotenzial
Auswertung der Bewerbungsunterlagen -> Einführungsinterview -> Tests und
Untersuchungen-> Einstellungsinterview -> Einstellung
Assessement-Center
- praxisnahe Übungen
- untersucht werden: interpersonelle Fähigkeiten (Soziabilität)
Administrative Fähigkeiten
Leistungsmotivation
Arbeitsrelevante Persönlichkeitsdispositionen
Stufen:
1. Online-Assessement
2. Offline-Assessement
3. persönliches Interview
Informationsgrundlagen der Personaleinsatzplanung
Anforderungsprofil:
Fähigkeitsprofil:
Bedürfnisprofil:
Ergebnis der Arbeitsanalyse auf Grundlage der Anforderungen des
Arbeitsplatzes
Ergebnis der Personalbeurteilung auf Grundlage der Fähigkeiten der
Arbeitskraft
Ergebnis der Personalbefragung auf Grundlage der Bedürfnisse der
Arbeitskräfte
bei Übereinstimmung -> Personaleinsatz
Arten der Personalentwicklung
Aufgabe:
berufliche Fähigkeiten der Mitarbeiter zu erhalten/verbessern
berufsvorbereitend:
- betriebliches Praktikum
- Berufsausbildung
- Anlernung
- Einführung von Hochschulabsolventen
berufsbegleitend:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Ergänzungsfortbildung
berufsverändernd:
- Umschulung
- Rehabilitation
Personalfreisetzung
Ziel:
Beseitigung von personellen Überkapazitäten
quantitative Maßnahmen:
- Abbau von Mehrarbeit
- Kurzarbeit
- Urlaubsplanung
- Umwandlung von Voll- auf Teilzeitstellen
- Einstellungsbeschränkung (indirekte )
- Abbau von Leiharbeit (indirekte)
- vorzeitige Pensionierung (direkt)
- Aufhebungsverträge (direkt)
- Entlassungen (direkt)
qualitative Maßnahmen:
- Arbeitsorganisatorische Maßnahmen
- Maßnahmen der Personalentwicklung
Motivationsinstrumente
Ziel:
Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und somit Steigerung der individuellen
Leistungsbereitschaft
monetär:
- Arbeitsentgelt
- betriebliche Sozialleistungen (Weihnachtsgeld, VWL)
- Erfolgsbeteiligung
nichtmonetär: - Weiterbildung und Aufstieg
- Arbeitsplatzgestaltung
- Betriebsklima
- Führungsstil
Bedürfnishierarchie nach Maslow
Wachstumsbedürfnisse
Defizitbedürfnisse
weitere Motivationstheorien
Theorie X und Y:
Mitarbeiter vom Typ X->
-ist nur durch Druck und Strafe zur Erreichung der
betrieblichen Ziele zu bewegen
- Motivation durch Geld
Mitarbeiter vom Typ Y->
- will sich selbst verwirklichen und ist motiviert
- seine Bedürfnisse und Ziele sind in die Pläne des
Unternehmens zu integrieren
Zwei-Faktoren-Theorie:
Hygiene-Faktoren->
extrinsische Faktoren. Ihr Fehlen verursacht Unzufriedenheit
(Bezahlung, Entwicklungsaussichten...)
Motivatoren->
intrinsische Faktoren. Ihr Vorhandensein führt zu
Mitarbeiterzufriedenheit
(Anerkennung, Leistungserfolg, Beförderung...)
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