Darstellung, Reaktionen und spektroskopische Charakterisierung von |O s2X8|2“, X = Cl, Br, I, und Kristallstruktur von (P P N )2|O s2I8| • 2 CH2C12 Preparation, Reactions and Spectroscopic Characterization of [Os2X 8]2-, X = Cl, Br, I, and Crystal Structure o f (PPN )2[Os2I8] ■2 C H 2C12 W. Preetz* und P. Hollmann Institut für Anorganische Chemie der Universität Kiel. Olshausenstraße 40. D-2300 Kiel G. Thiele und H. Hillebrecht Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Universität Freiburg, Albertstraße 21, D-7800 Freiburg Z. Naturforsch. 45b, 1 4 1 6 - 1424 (1990); eingegangen am 12. März 1990 O ctaiododiosm ate(III), Synthesis, Crystal Structure, Raman, UV-VIS Spectra The triply bonded octahalogenodiosm ate(III) anions [Os2X 8]2-, previously known with X = Cl, Br, have now been extended to include the iodide with two staggered OsI 4 units. This com ­ pound was prepared by treating [Os2Cl8]2' with N al at room temperature in acetone solu­ tion. The structure determination by X-ray diffractometry on single crystals o f (P P N ) 2[Os 2I8] • 2 C H 2C12, reveals crystallization in the m onoclinic system, space group P 2 ,/c with Z = 4. The O s~O s triple bond is with 2.212(1) Ä the longest within the three octahalogenodiosm ates(III). The Raman spectra show v(OsOs) at 285, [Os2Cl8]2-; at 287, [Os2Br8]2_ and for the iodo compound at 270.1 cm ' 1 with up to three overtones. The spectro­ scopic constants are calculated to be a», = 270.9 cm -1; X u = - 0 .5 0 cm "1. The 10 K UV-VIS spectra o f solid [(/7-C 4H 9)4N ] 2[Os2X 8] exhibit ö~n* transitions with maxima at 723, 690 and 643 nm, superimposed by vibrational fine structures with long progressions o f 195, 211 and 183 cm -1 for X = Cl, Br, I, respectively. Oxidation o f [Os 2X 8]2~, X = Cl, Br with the corresponding halogen leads to the cleavage o f the O s -O s bond, and the dekahalogenodiosm ates(IV), [Os2X l0]2-, are formed. Einleitung Aus der Reihe der Oktahalogenodiosmate(III) [Os2X8]2- sind die Vertreter mit X = CI und Br seit einigen Jahren bekannt [1]. Für diese diamagnetischen Komplexe mit einer kurzen O s-O s-D reifachbindung ist durch Röntgenstrukturanalysen neben der erwartet gestaffelten Anordnung der OsX4-Einheiten (D 4d) in einer von zwei Formen von (PPN)2[O s2C18] auch die ekliptische Konformation (D4h) nachgewiesen worden [2], Bei Versu­ chen zur Synthese der homologen Iodverbindung wurde kürzlich aber nicht das Oktaiododiosm at(III), sondern das tetranucleare Anion [Os4l ]4]2“ erhalten, in dem, wie die Strukturunter­ suchung zeigt, zwei Os2I8-Einheiten über eine ge­ meinsame Kante miteinander verknüpft sind [3]. Im folgenden wird über die Darstellung des ge­ suchten Oktaiododiosm ats berichtet, die jetzt durch Umsetzung von [Os2Cl8]2- mit N al in Ace­ * Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. W. Preetz. Verlag der Zeitschrift für N aturforschung, D-7400 Tübingen 0932 - 0776/90/1000 - 1416/$ 01.00/0 ton gelungen ist. Durch Umkristallisieren aus D i­ chlorm ethan werden Einkristalle der Zusam m en­ setzung (PPN )2[Os2I8] •2 C H 2C12 (PPN Ph3P N PPh3+) erhalten, an denen eine vollständige R öntgenstrukturanalyse durchgeführt wurde. Alle drei Oktahalogenodiosm ate werden durch ihre Absorptions- und Ram an-Spektren charakteri­ siert. Experimentelles a) Darstellung von [ ( n-C4H 9) 4N ] 2[O s2IsJ 200 mg (0,17 mmol) [(«-C4H 9)4N]2[Os2Cl8], her­ gestellt aus [Os2(C H 3COO)4]C12 nach bekannten Vorschriften [1], und 850 mg (5,5 mmol) N al wer­ den in 15 ml wasserfreiem Aceton gelöst und unter Schutzgas bei R.T. ca. 10 min gerührt. Dabei fällt NaCl aus, und die Lösung färbt sich tief dunkel­ grün. Nach Abdampfen des Acetons in der Kälte läßt sich das Komplexsalz aus dem verbliebenen Rückstand mit wenig wasserfreiem, frisch destiliertem Dichlorm ethan fast quantitativ extrahie­ ren. Es wird nach dem Verdampfen des Lösungs­ mittels zweimal mit Ethanol gewaschen. Durch Umkristallisieren aus A ceton/Ether erhält man Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License. Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen. On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is to allow reuse in the area of future scientific usage. W. Preetz e t al. ■ K ristallstru k tu r von (P P N ):[Os-,I8] • 2CFLCK kristallines dunkelgrünes [(n-C4H9)4N]2[Os2I8] in einer Ausbeute von mindestens 80%. Analyse: [(«-C4H9)4N]2[Os-,I8] Ber. C 20,44 H3,86 N I ,49 Os 20,23 Gef. C 20,36 H3,84 N l,4 7 0 s20,2 153,99, 153,9 . b) Darstellung von ( P P N )2[O s 2IH] ■2 C H 2Cl2 200 mg (0,12 mmol) (PPN )2[Os2Cl8] und 550 mg (3,7 mmol) N al werden in 20 ml wasserfreiem Ace­ ton gelöst und unter Schutzgas ca. 10 min bei R.T. gerührt, wobei sich die Lösung olivbraun färbt und NaCl ausfällt. Nach dem Eindampfen in der Kälte wird der verbleibende R ückstand mit was­ serfreiem Dichlormethan extrahiert. Aus der ein­ geengten organischen Phase fällt bei Zugabe von «-Hexan kristallines tief dunkelgrünes (PPN)2[Os2I8] •2 C H 2C12 aus. Die Ausbeute liegt bei 75%. Bei langsamem Abkühlen einer gesättig­ ten C H 2Cl2/«-Hexan-Lösung von R.T. bis -3 5 °C bilden sich röntgenfähige Einkristalle. c) Darstellung von [ ( n-C4H 9) 4N ] 2[O s 2C ll0] Durch eine Lösung von 200 mg (0,17 mmol) [(«-C4H9)4N]2[Os2C18] in 10 ml wasserfreiem Me­ thylenchlorid wird für ca. 30 min ein Chlorgasstrom geleitet und danach in der Kälte einge­ dampft. Aus dem in Aceton aufgenommenen Rückstand scheiden sich nach Zugabe von Ether dunkelgrüne Kristalle von [(«-C4H 9)4N]2[Os2C110] in einer Ausbeute von 85% ab. d) Darstellung von [ (n-C 4H 9) 4N ] 2[O s 2B rI0] Die Lösung von 200 mg (0,13 mmol) [(ft-C4H9)4N]2[Os2Br8] in 15 ml trockenem M ethy­ lenchlorid wird mit 3 ml Brom versetzt, kurze Zeit bei R.T. gerührt und vollständig eingedampft. Durch Umkristallisieren des Rückstandes aus Di­ chlormethan erhält man mit 75% Ausbeute dun­ kelviolettes [(«-C4H9)4N]2[Os2Br,0]. 1417 6 = 20 gemessen und nach den Absorptions- und PLG -K orrekturen zu einem Satz von 7092 F 2-Daten gemittelt. Die statistische Verteilung der normalisierten Strukturfaktoren wies auf eine zentrosymmetrische Raum gruppe hin. Das Schweratommodell der Struktur konnte mit Hilfe der im Programmsystem SHELX 86 [4] enthaltenen direkten M ethoden in P2j/c entwickelt werden. Nach der isotropen Ver­ feinerung der Os- und I-Param eter waren die La­ gen der Atome der PPN -Kationen einer Differenzen-Fouriersynthese zu entnehmen. Zusätzlich zeigte sich, daß pro Formeleinheit (PPN)2[Os2I8] zwei Mol Methylenchlorid in die Struktur eingela­ gert waren. Die Verfeinerung, bei der die Phenyl­ gruppen der PPN-Kationen als starre G ruppen be­ handelt wurden, konvergierte für 6460 Reflexe mit F 0 > er(F0) bei einem R- Wert von 6,18% (Rw = 5,26%). Im letzten Verfeinerungszyklus waren die maximalen Verschiebungen von Ortsparam etern der Os2I8-Einheit kleiner als 2% der Standardab­ weichungen. Die atom aren Streufaktoren ein­ schließlich der K orrekturen für anomale Disper­ sion wurden den Internationalen Tabellen [5] ent­ nommen. Die Berechnungen wurden mit den Programmsystemen SHELX 400 bzw. SHELX 76/ SHELXS86 [4] an einem VAX-Rechner bzw. dem Rechner IBM 3090 des Rechenzentrums der U ni­ versität Freiburg durchgeführt. Für die Zeich­ nungen der Struktur wurde das Programm SCHAKAL 88 [6] verwendet. Kristalldaten und Angaben zur Strukturanalyse sind in der Tab. I, die Parameter der Struktur in Tab. II zusammen­ gestellt. Tabellen der Strukturfaktoren und aniso­ tropen Tem peraturfaktoren sowie weitere Ein­ zelheiten der Kristallstrukturanalyse können beim Fachinformationszentrum Karlsruhe Gm bH , D-7514 Eggenstein-Leopoldshafen, unter Angabe der Hinterlegungsnummer CSD 54803, der Autoren und des Zeitschriftenzitats angefor­ dert werden. e) Röntgenstrukturanalyse Zur R öntgenstrukturanalyse wurden die syste­ matischen Auslöschungen (P2,/c) und die unge­ fähren Abmessungen der monoklinen Elem entar­ zelle mit Hilfe von Einkristall-Film m ethoden be­ stimmt. Die genauen G itterkonstanten (mit Standardfehlern) wurden durch Kleinste-Quadrate-Verfeinerung aus den W inkelkoordinaten von 25 Hochwinkelreflexen erhalten, die am Einkri­ stalldiffraktometer (CAD 4, Fa. Nonius/Delft) un­ ter Verwendung von M oK a-Strahlung gemessen wurden. Zur Strukturanalyse wurden 14043 Re­ flexintensitäten einer halben Reflexionskugel bis f ) Spektren Die Messung der Ram an-Spektren erfolgt mit einem Cary 82 der Firm a Varian, D arm stadt, mit Argon- und Kryptonlasern an rotierenden Proben bei 80 K [7]. Dazu werden etwa 20 mg der reinen Komplexsalze in der ringförmigen Vertiefung ( 0 8 mm, 1,75 mm breit) einer Stahlscheibe verpreßt. Die UV-VIS-Spektren werden mit dem Spektralphotom eter Acta M VII der Fa. Beckman, M ünchen, bei 10 K registriert. Für den Bereich von 400-800 nm eignen sich Verpressungen der W. Preetz e t al. ■ K rista llstru k tu r von (P P N )2[Os2I8] • 2 C H 2CL 1418 Formel M olmasse Kristallsystem Raumgruppe Zellabmessungen (mit Standardabweichungen) Zellvolumen Formeleinheiten F(000) Röntgendichte Meßtemperatur Röntgenstrahlung Wellenlänge Meßbereich Meßbereich Scantyp Scanbreite Kontrollreflexe Intensitätsänderung Meßwerte Datensatz davon mit F > 1 cr(F) Kristallabmessungen Kristallvolumen Absorptionskorrektur Schwächungskoeffizient T ransmissionsfaktoren Restelektronendichte W ichtungsfunktion Wichtungsparameter Zahl der Parameter R (R J -Werte C 74HmN 2P4C14Os 2I8 2641,4 monoklin P 2 ,/c - C52h (Nr. 15) a = 27,660(5) A b = 16,228(2) Ä c = 18,48(4) Ä ß = 90,59(2)° 8295 Ä 3 4 4904 2,1 1 g -c m “ 3 20(1) °C M oK a Ä = 0,71073 Ä ± h , k. ±1 1 < 6 < 2 0 [°] w - 26n 0,70 ± 0,35 tan 6 [°] ( - 9 3 6 ), (9 - 3 - 6 ) < 1% 14043 Reflexe 7092 Reflexe 6460 Reflexe 0 ,2 2 x 0 ,1 5 x 0 ,1 4 [mm] 4,62- 10“6 cm 3 Flächenmethode H = 31,12 cm -1 0,6792 < T < 0,6093 + 1 ,0 5 /-1 ,0 8 [e/Ä3] w = „x/[<7 (F )2+ IO“ 4 F2] x = 2,5755 340 6,18(5,26)% reinen Komplexsalze zwischen zwei planen Saphi­ ren, im UV-Gebiet dünne Filme auf Quarzschei­ ben. Die Extinktionskoeffizienten werden aus Lö­ sungsspektren in Dichlormethan berechnet. Ergebnisse und Diskussion Darstellung und Reaktionen Die gute Löslichkeit von N al und der Tetrabutylammoniumsalze der Oktahalogenodiosmate in Aceton ermöglicht den Ligandenaustausch in ho­ mogener Phase nach folgender Gleichung: [(h-C4H 9)4N]2[O s2C18] + 8 N al Acet° n> [(«-C4H9)4N]2[Os2I8] + 8 NaCl (1) Entscheidend für den quantitativen Verlauf der Umsetzung ist die Bildung des stabilen NaCl, das wegen seiner Schwerlöslichkeit in Aceton ständig aus dem Gleichgewicht entfernt wird. Die R eak­ Tab. I. Kristalldaten von (P P N ) 2[Os 2I8]-2 C H 2C12 und Strukturanalyse. Angaben zur tion verläuft mit einem Überschuß von N al bei R aum tem peratur innerhalb weniger Minuten. Das reine O ktaiododiosm at läßt sich nach dem A b­ dam pfen des Acetons mit Dichlorm ethan leicht aus N aC l/N al extrahieren. Bei Zugabe von /7-Hexan fallen die entsprechenden Salze aus. In Gegen­ wart von P P N M onen erhält man gut kristalli­ sierendes lösungsmittelhaltiges (PPN )2[O s2I8] -2C H 2C12. Die Lösungen sind über längere Zeit, die kristallinen Verbindungen völlig stabil. Das chemische Verhalten der Diosmate ist bis­ her insbesondere an verschiedenen Tetracarboxylatoverbindungen [8] sowie an [O s2C18]2~ und [Os^Br^2- gegenüber N- und P-D onatoren unter­ sucht worden [9]. Es kommt dabei stets zum Bruch der Dreifachbindung, und in der Mehrzahl der Fälle entstehen monomere Produkte. Die Um setzung der Oktahalogenodiosm ate(III) mit dem entsprechenden Halogen in Dichlorme- No D n o n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n n -----------n n n-------------------n n n n„ ntOn—n(sjn_ z—ho ho n n n n n n " " r ” " r : r r o o W W W W W W W W M W W K )- “ — o v U i 4 ^ W (O — Ui W K) - - ------------‘ U i U i U i U l U i U l t O t O t O t O t O t O — ----------------- — W K ) — O ' U l -ti. U i tO — O M j i ^ on I U l M — O ' U l -fc- U l tO n tO — to — ro — 3 C C3 u - o <: 11 I I I I © © © p p p p p p p p p © p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p u> V ’— — — — — — — — I o IO i o © © © © Ö O Ö © © Ö © Ö — — — — — 'C -W -W O \ O O O N U iW N l-W O O N O O U iO --W O A U itO -O W U i^-vO ■ ^0'O -O 00vJ00tO ^I-V 0^> -^W tO I'J0v-M ^W U i00\D K )U i(O O O W -w C T ito -A o o \ o o cccu io o o o w a\ w --to ^ o o v ijiO vo o ^ iu iio ^ i-'0 0 ' c* an ' II 3 3 T3C/1 ^ I» c s Ö — IO — — — Ö — Ö V © V V Ö Ö U> — i o i o — i o i o U> i o i o I'JxlO t)O W O v lO O O [00''J-ti-4 iW O N O O U K )O M > J^^ U iW W ^0"JU i^U iK )00000v^N 0'vl-^lvl(O ^1000N ^^lv0 — w u o . 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III 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 I I I I 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 o o p O O O i o i o U) u> i o i o O O O O O O O O O O O O J— — — — — — — 0 ''j'« 0 0 0 'u ) ji0 0 - 4kt0vl0'O 0'U )t0'0'£)t0 U )W 'J'0vlU ) - ^ vOvO — Ui — — ^ 0' 0" 0 t0 ^l — ' O ^ O ' O O t O — 0' ' O U ) U ) U I W t O K J — j x W ^ l l i - O ' U i U i O f O O ^ v l U i ' O - ' J W - W W O ^ O ' M ' J O ' ^ 0 0 0 0 0 ft) 3 o O O '0 0 0 - j 4^4i — - O O O Ü ^ I ^ i x i - j 'j'j w u iu iu i u i u i4 i ^ ^ ^ ^ - f c 'v iu iu i u i u iu i0 '0 '0 '0 0 '0 " jv o - j ^ i- jv i 0 ' ft) 7T — t o UI U) t o — 00 J i — Ui O U iU iO O 'vI'D W - O O ' O - - p 3“ £L o CTQ ft) 3 o 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 P 5- 5 : “ IP §t o *3 ~2 c8 * I © — — i ' 0 ' C i ' o — J i l ' 0 0 ' l » 3 C ^° o1 w p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p — - j^ W D. c+ 3 -> p p p p p p p p p p p p p p p p p © © p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p p w On o O' ov O' <> O' o O' O' ^ ^ oo i x v j O' w ^ w w i o w a w w u i ^ ^ w u i w u i b\ ! fi u i w 0 C 0 '^ O - 0 '- '0 M U » U » - “ O -O 0 0 U iW U i'ü '0 U i'O -0 0 IO O W O ^ " ^ -W -0 0 0 '0 0 U )K )4 iv C 0 0 0 '^ 4 iW ( O -^ '0 O ^ 1 0 ''J I O 0 'U iO U i^ O 'J 0 0 W O W ^ 0 0 - O tO O O W U i4 ^ f0 '0 .titO U iO ^ lt0 W -0 'W v i ^ '^ v l v l v l ^ l s l N l O O W U i ^ ' —''' p-: c. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 p p 0 0 o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o — o o o o o o o o o o 4»0'00vivi0'-ti‘ u i ' 0 0 '0 \ u i w 4 i u i u i u i u i ^ u i ^ i ' j 0 ' u i | i ' 0 0 v i c o ^ i u ) u i 0 '0 'v i 0 ' w J i U i O O ' U i U i — — ~J t o — t O U i ^ J ' O ' D O ' O U i ' J U i — U i ' D ^ - t i O O U i ^ l t O ' J Ui - oc w 00 00 u i0 '-^ i0 '0 '0 'u iu )0 '0 '0 'u i4 iu i0 'u iu iu iu iu i0 '0 '0 'u iu i'0 0 o o '^ i0 '4 ^ u i0 '0 '0 '0 ''0 1420 W. Preetz et al. • K ristallstru k tu r von (P P N )2[O sTK] • 2CH-,CK Strukturdisk ussi on ner O s-O s-D reifachbindung bewiesen [12]. Die Variationen der Os-O s-Bindungslängen bleiben mit 2,182(1) Ä für [Os2Cl8]2-, 2,196(1) Ä für [Os2Br8]2_ und 2,212(1) Ä für [Os2I8]: ~ bemerkens­ wert klein [12], Auch beim [Os4I l4]2 -Anion, das aus zwei kantenverknüpften Os2I8-Braugruppen gebildet wird, wurden nur geringfügig um 0,02 Ä aufgeweitete O s-O s-A bstände gefunden [3]. Die im Vergleich zu den R e-R e-A bständen für [Re2X8]2~-Anionen mit 4-fach-Bindung unge- Als Bausteine der K ristallstruktur wurden wie erwartet neben P PN +-K ationen zweikernige [Os2I8]2_-Anionen gefunden, deren Geometrie nur wenig von den Idealwerten für die günstige D4dKonform ation abweicht (s. Tab. III). Dam it wird in der homologen Reihe der [Os2X8]2“-Anionen auch für die bisher fehlende Iodverbindung das Vorliegen eines a-27r4<52^*2-Bindungssystems mit ei­ Os 2I8-Baugruppe 2 ,2 1 2 ( 1 ) Os 1—O s2 Os 1- 1 1 2,646(2) 12 2.645(2) 2,651(2) 13 14 2.647(2) 2,651(2) O s2 -I5 16 2,656(2) 17 2,624(2) 2,613(2) 18 I-I-K o n ta k te (Auswahl) 3,623(2) 1 1 -1 3 1 1 -12 3,631(2) 4,219(2) 1 1 -1 5 1 1 -1 8 3,940(2) 8 6 ,6(1 86,3(1 148.3(1 154.4(1 86,4(1 86,7(1 150,8(1 86,7(1 8 6 , 0(1 86,4(1 86,7(1 151,5(1 1 1 —Os 1 —1 2 1 1—Os 1—13 1 1—Os 1—14 I 2 —Os 1 -1 3 1 2 —Os 1 -1 4 I 3 —Os 1 —14 I5 -O s2 -I6 15—O s 2 - I 7 1 5 -O s2 -1 8 16 —O s 2 - 1 7 16 —O s2 —18 1 7 -O s2 -1 8 Os 1- O s 2 - I 5 16 17 18 O s2 - O s l - 1 1 12 13 14 Diederwinkel I5 -O s2 -O sl -I 1 I 5 - O s 2 - O s l -1 3 18 —O s 2 - O s l - 1 1 I8 -O s2 -O sl - 1 2 I6 -O s2 -O sl - 1 2 I6 -O s 2 -O s l -1 4 I 7 - O s 2 - O s 1- 1 4 17—O s 2 - O s l - 1 3 51,0(1) 38,7(1) 38,5(1) 51,6(1) 38,6(1) 51,4(1) 38,6(1) 51,6(1) Abstände zu Ebenen: Ebene I 1 bis 14: Os 1: .655(1) 15 bis 18: Os2: .656(1) Interplanarwinkel: 0,24(6) PPN-Baueruppen: N l - P l 1,545(12) N 1 - P 2 1,614(12) N 2 - P 3 1,552(12) N 2 - P 4 1,606(12) C -P 1,77(1) bis 1,81(1) Phenylgruppen: fixiert C -C 1,395 C -H 1.08 104,6(1 104,6(1 104,5(1 104,0(1 105,8(1 103,0(1 102,7(1 105,0(1 I-Atome: ±.067(4); ± .012(4) N -P -C C -P -C P l-N 1 -P 2 P 3 -N 2 -P 4 C -C -H C -C -C 107,5(5) bis 106,6(4) bis 139,6(8) 140,1(8) 120 120 14,5(5) 10,1(4) Tab. III. Abstände (Ä) und Winkel (°) mit Stan­ dardabweichungen. W . Preetz e t al. • K ristallstru k tu r von (P P N )2[Os2I8] ■2 C H 2C12 wohnlich kurzen O s-O s-A bstände für eine Drei­ fachbindung sind in Übereinstimmung mit MORechnungen, die einen hohen cr-Charakter der OsOs-Bindung Vorhersagen [12]. Im Prinzip sollten bei [Os2X8]2~-Anionen keine elektronischen Barrieren für Drehungen um die O s-O s-B indungen vorliegen, so daß Repulsions­ kräfte zwischen den X-Atomen und Packungsef­ fekte die Geometrie bestimmen. Tatsächlich wur­ den bei Os2Cl8-Baugruppen in K ristallstrukturen auch unterschiedliche Konform ationen mit T or­ sionswinkeln zwischen 0° und 41,0° beobachtet [2]. Beim hier untersuchten (PPN)2[Os2I8] weichen die I-O s-O s-I-T o rsio n sw in k el im Mittel um 6,4° vom Idealwert 45° für eine gestaffelte D4d-Anordnung ab, wofür in erster Linie Packungseffekte verantwortlich sein sollten. Auch für Os2I8-Baugruppen ist prinzipiell eine ekliptische D4h-Anordnung nicht auszuschließen, denn unter Beibehal­ tung der O s-I-B indungen würden sich I-I-A b stände von 3,58 Ä ergeben. Die kürzesten I - I K ontakte innerhalb der Basisflächen der OsI4Einheiten sind mit 3,62 Ä nur geringfügig länger. Die Packung der Baugruppen ist in einer Zeich­ nung der monoklinen Elementarzelle in Abb. 1 zu erkennen. Die [Os2I8]2“-Anionen werden durch die 1421 sperrigen P P N +-Kationen vollständig voneinan­ der isoliert. Die Geometrie dieser Kationen ist be­ reits durch zahlreiche Röntgenstrukturanalysen belegt, so daß hier au f eine weitergehende Be­ schreibung verzichtet werden kann. Zusätzlich werden in die K ristallstruktur acht Moleküle C H 2C12 eingelagert. Die Abstände zwischen den H-Atomen der PPN -K ationen und den Halogen­ atom en der Struktur sind durchweg länger als 3 Ä, so daß keine signifikanten Wechselwirkungen zwi­ schen den Baugruppen zu beobachten sind. Schwingungsspektren Die Versuche zur Messung der Ram an-Frequenzen an O ktachloro- und Oktabrom odiosm aten, insbesondere die der OsOs-Valenzschwingung, sind bisher an der Zersetzung dieser Verbin­ dungen gescheitert [2], Durch die Verwendung einer speziellen Tieftemperaturküvette mit rotie­ rendem Probenträger [7] ist jetzt erstmals an den drei homologen Komplexen die Registrierung gut aufgelöster Ram an-Spektren gelungen, die mit Angabe der Bandenmaxima und Zuordnung von v(OsOs) und v(OsX) in Abb. 2 wiedergegeben sind. Bei Anregung mit der Laserlinie 647,1 nm, die mit dem Maximum des <S^>-7z;*-Übergangs von [Os2I8]2- Abb. 1. SCH AK AL-Zeiehnung einer monoklinen Elementarzelle von (P P N ) 2[Os-,Ix] • 2 C H 2CL. 1422 W. Preetz e t al. • K rista llstru k tu r von (PPN)-,[Os-,I8]- 2 C H 2C1? Tab. IV. Vergleich der Metall-Metall-Bindungslängen d(M M ) [A] und der Ramanfrequenzen v,(M M ) [cm-1] für Kom plexe mit gestaffelten (D 4d) und ekliptischen Konformationen (D 4h). [(n-C 4 H 9)4N] 2[Os,Cl8], (P P N ) 2[Os2C18], [(«-C 4H 9)4N ] 2[Os2Br8], (P P N ) 2[Os2I8], [Os2(C 3H vCOO) 4]C f, [Os2(C H 3COO) 4]C12, [(«-C 4H 9)4N ] 2[Re 2F8], [(«-C 4 H 9)4N] 2[Re 2Cl8], Cs?[Re,Br8], [(«-C 4 H 9)4N]2[Re 2I8], Abb. 2. Raman-Spektren von [m-C4H 9)4N]^[Os-,X8] bei 80 K, X = Cl (a), X = Br (b), X = I (c). D4d ^4d D4d D4d ^4h D 4h D 4h ^4h D 4h D 4h d(MM) v,(M M ) 2,182 [ 12 ] 2,206 [2 ] 2,196 [ 12 ] 285 285 287 270 228 [2 0 , 2 1 ] 229 [20,21] 317,5 [16] 271,9 [22] 275,4 [22] 257,7 [23, 24] 2,212 2,301 2,314 2,188 2,224 2,226 2,245 [8 ] [15] [16] [17] [18] [19] zusammenfällt, Abb. 4, wird ein Resonanz-Ram an-Spektrum erhalten, das 3 Obertöne von v(OsOs) aufweist, Abb. 3. Aus der Progression be­ rechnet sich die harmonische Frequenz cox = 270,9 cm "1. Die Anharm onizität von v, erkennt man an der K onstanten X,, = -0 ,5 0 cm-1. Wie die Zusammenstellung der Metall-MetallBindungslängen und der Ramanfrequenzen v(MM) für einige Komplexe mit M ehrfachbindun­ gen in Tab. IV zeigt, zeichnen sich die Oktahalogenodiosm ate(III) durch die sehr feste O s-O s-D reifachbindung aus. Die sterisch günstige gestaffelte A nordnung der OsX4-Einheiten erlaubt deutlich kürzere Bindungslängen als bei ekliptischer K on­ form ation in den Carboxylatokomplexen. Das er­ klärt die um etwa 50 cm -1 höhere Lage der OsOsValenzschwingung. Auch im Vergleich zu den ent­ sprechenden Komplexen mit Re-Re-V ierfachbindung weisen die Oktahalogenodiosmate(III) die höheren Frequenzen auf. In den FIR-Spektren der [(«-C4H 9)4N]+-Salze wird jeweils nur eine intensive antisymmetrische Valenzschwingung beobachtet, nämlich bei 349, v(OsCl), bei 247, v(OsBr) [2] und bei 194 c m '1, v(OsI). Absorptionsspektren Abb. 3. Resonanz-Raman-Spektrum von [n-C4 H 9)4N],[Os 2I„] bei 80 K, = 647,1 nm. In den bei 10 K registrierten Absorptionsspek­ tren werden im längerwelligen Teil sehr intensive Charge-Transfer-Banden beobachtet, die von der Chloro- über die Bromo- zur Iodoverbindung zu­ nehmende Aufspaltungen und bathochrom e Ver­ schiebungen zeigen, Abb. 4. Von den im energieär­ meren Bereich gemessenen breiteren Banden mit erheblich kleineren e-Werten zeichnet sich die je­ weils langwelligste durch eine überlagerte Schwin- W. Preetz e t al. - K ristallstru k tu r von (P P N )2[Os2I8] • 2 C H 2C12 1423 Abb. 4. Absorptionsspek­ tren von [«-C 4H 9)4N M O s,X g] bei 10 K, X = Cl (a), X = Br (b), X = I (e). gungsfeinstruktur aus. Es dürfte sich dabei um ein­ ander entsprechende d-d-Ü bergänge handeln. Aus S C F -X a-S W -R ech n u n g en folgt für das diamagnetische Os26+-Gerüst bei D4h-Symmetrie der G rundzustand a 2n432ö*2 [12]. Bei gestaffelter Ö 4JKonform ation fallen das S- und <5*-Niveau zu dem entarteten H OM O e4 zusammen. Bei der Anre­ gung aus diesem nichtbindenden Niveau in das LUM O n* wird ein relativ stark antibindender Zu­ stand besetzt. Als Folge dieses <5—»;r*-Übergangs liegt ein elektronisch angeregter Zustand vor, in dem die 1424 W. Preetz e t al. ■ K rista llstru k tu r von (PPN)-,[Os:,Ig] • 2 C H ?C1:> O s-O s-B indung erheblich geschwächt ist. Die aus der Schwingungsfeinstruktur der langwelligsten Bande bestimmten Progressionen von etwa 195 cm -1 für die Chloro-, 211 c m '1 für die Bromo- und 183 cm “1für die Iodoverbindung werden daher auf O bertöne von v,*, d. h. der OsOs-Valenzschwin­ gung im elektronisch angeregten Zustand zurück­ geführt. Die Frequenzerniedrigung gegenüber den Grundschwingungen v,(OsOs) ist mit etwa 30% allerdings ungewöhnlich groß, aber wegen des an­ tibindenden C harakters von n* nicht unverständ­ lich. Zumindest für das O ktaiododiosm at gibt es keine andere Schwingung ausreichend hoher F re­ quenz, um die Feinstruktur zu interpretieren. Al­ lerdings muß eingeräumt werden, daß die an den Filmen der reinen festen Komplexsalze bei 10 K erreichte Auflösung nur die ungefähre Bestim­ mung der Progressionen zuläßt. Insbesondere ist nicht auszuschließen, daß es sich um mehr als eine ineinander verschachtelte Obertonfolgen handelt. Zur Klärung müßten die Spektren bei noch tieferer Tem peratur, am besten an Einkristallen gemessen werden. Am O ktabrom odiosm at ist im noch längerwelligen Bereich, nämlich bei 950 nm schon früher eine breitere sehr schwache Absorption aufgefunden worden [2]. Die sorgfältige Analyse sowohl der Feststoff- als auch der Lösungsspektren in Di­ chlorm ethan ergibt breite nur ungefähr zu ermit­ telnde Banden bei 930 nm (e ~ 30) für die Chloro-, 895 nm (e~ 4 5 ) für die Bromo- und bei 800 nm (e ~ 1070) für die Iodoverbindung. Es wird vermu­ tet, daß es sich dabei um die spin-verbotenen Tri­ plett-Übergänge ’A,[e4]—>?E(e37r*') handelt. Sie weisen zu den erwähnten <5—>;r*-Banden, die die spin-erlaubten Übergänge 1A 1[e4] - ^ 1E(e37z:*1) re­ präsentieren, einen Abstand von 3000-3300 cm -1 auf. Ein ähnlicher Singulett-Triplett-A bstand ist an den sehr gut aufgelösten Absorptionsspektren einer Reihe von Komplexen des Typs [0 s 0 2X4]2bestimmt worden [13, 14], Die nächsthöhere Bande bei 460 nm im Spek­ trum des Chlorokomplexes ist als 7t—>7r*-Übergang zugeordnet worden [12]. Bei der Bromoverbindung kommen dafür die Maxima bei 427 oder 498 nm in Betracht. Mit einem Abstand von ca. 3100 cm -1 und einem Intensitätsverhältnis wie 3:1 könnte es sich wiederum um ein Singulett-TriplettPaar handeln. Bei dem Oktaiododiosm at treten als Folge stärkerer Spin-Bahn-Kopplung noch weite­ re schwache Maxima auf. Für die Zuordnung und zur Erklärung der hypsochromen Verschiebung der ö —+n *-Banden von der Chloro- über die Bro­ mo- zur Iodoverbindung sind weitergehende MORechnungen erforderlich. [1] P. E. Fanwick, M. K. King, S. M. 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