journal für menopause zeitschrift für

Werbung
Pharma-News
Journal für Menopause 2006; 13 (1) (Ausgabe für Deutschland)
42-46
Homepage:
www.kup.at/menopause
Online-Datenbank mit
Autoren- und Stichwortsuche
Krause & Pachernegg GmbH · VERLAG für MEDIZIN und WIRTSCHAFT · A-3003 Gablitz
ZEITSCHRIFT FÜR DIAGNOSTISCHE, THERAPEUTISCHE UND PROPHYLAKTISCHE ASPEKTE IM KLIMAKTERIUM
JOURNAL FÜR MENOPAUSE
Indexed in EMBASE/
Excerpta Medica
PHARMA-NEWS
PHARMA-NEWS
BEOBACHTUNGSSTUDIE MIT
ANGELIQ®
In der Zeit zwischen August 2004
und Juli 2005 wurde das Präparat
Angeliq® der Firma Schering von 222
GynäkologInnen bei 844 Frauen mit
klimakterischen Beschwerden eingesetzt. Ziel der Anwendungsbeobachtung war es, Daten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Angeliq®
zu gewinnen, die bei der therapeutisch notwendigen routinemäßigen
(nicht-intervenierenden) Anwendung
des Arzneimittels in der ärztlichen
Praxis erhoben werden können.
eines validierten Fragebogens, dem
„Women’s Health Questionnaire“
(WHQ), der von den Frauen selbst
beantwortet wird, ermittelt. Er umfaßt 37 sowohl mentale als auch
somatische Items. Die Auswertung
der Gesundheitsfragebögen ergab
signifikante Verbesserungen der Lebensqualität unter der Behandlung
mit Angeliq®.
Bei der Gesamtbeurteilung von
Wirksamkeit und Verträglichkeit von
Angeliq® durch die Patientinnen
sowie die Ärztinnen und Ärzte ergaben sich ebenfalls ausgezeichnete
Ergebnisse. 90,5 % der Studienteilnehmerinnen und 93,7 % der
GynäkologInnen beurteilten den
Therapieerfolg nach 6 Monaten als
„sehr gut“ oder „gut“ (Abb. 2a und b).
Abbildung 1: Häufigkeit von Symptomfreiheit bzw. deutlichen Besserungen der
klimakterischen Symptome unter der Anwendung von Angeliq® nach 6 Monaten
Es wurden postmenopausale Frauen
mit einem Durchschnittsalter von
52,9 Jahren behandelt. Die Patientinnen nahmen Angeliq® erstmals ein,
die Anwendungsdauer betrug 6 Monate.
Das Kollektiv stellte einen repräsentativen Ausschnitt aus der für die
Hormonsubstitution relevanten
Patientinnenpopulation dar. Unter
Beachtung der Fachinformation,
insbesondere im Hinblick auf Kontraindikationen einer HRT, waren
Frauen mit verschiedensten Begleiterkrankungen und -medikationen
ebenso vertreten wie Frauen mit
vorausgegangenen gynäkologischen
Erkrankungen. Frauen, die zuvor
eine Hormonersatztherapie mit einem anderen Präparat abgebrochen
hatten, machten rund 50 % der Patientinnen aus.
Die hervorragende Wirksamkeit von
Angeliq® bei der Behandlung klimakterischer Beschwerden konnte eindrucksvoll anhand der Responderraten (Response = unter der Anwendung des Präparates gebessert oder
symptomfrei) auf der elfteiligen Menopause-Rating-Scale (MRS) demonstriert werden (Abb.1).
Abbildung 2a: Therapieerfolg bei klimakterischen Beschwerden nach 6monatiger Anwendung von Angeliq® nach
dem Urteil der Patientinnen
Abbildung 2b: Therapieerfolg bei klimakterischen Beschwerden nach 6monatiger Anwendung von Angeliq® nach
dem Urteil der behandelnden Ärztinnen und Ärzte
Der positive Einfluß von Angeliq® auf
die Lebensqualität wurde mit Hilfe
42
J. MENOPAUSE 1/2006
For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
PHARMA-NEWS
Bezüglich der Verträglichkeit wurden
die Noten „sehr gut“ bis „gut“ von
93,7 % der Patientinnen und 95,6 %
der GynäkologInnen vergeben.
abbau eintrat. Bei 7,6 % der Frauen
nahm der BMI um 1–2 kg/m² bzw.
bei 2,1% der Patientinnen um mehr
als 2 kg/m² ab.
Angeliq® ist ein kontinuierlich kombiniertes Estrogen-Gestagen-Präparat,
unter dem, anders als bei einer sequentiellen HRT, keine regelmäßigen
Entzugsblutungen auftreten. 90,9 %
der mit Angeliq® behandelten Frauen
waren bereits nach 3 Monaten blutungsfrei. Dieser Anteil erhöhte sich
auf 96,6 % nach 6 Monaten.
In den Wechseljahren verändert sich
außerdem das Fettverteilungsmuster.
Durch das Versiegen der ovariellen
Estrogenproduktion nimmt auch
bei Frauen die Fettverteilung vom
androiden Typ zu. Es konnte gezeigt
werden, daß eine Hormonersatztherapie dieser ungünstigen postmenopausalen Umverteilung des
Körperfettes entgegenwirken kann.
Drospirenon, die gestagene Wirkstoffkomponente von Angeliq®, hat
ein pharmakologisches Profil, das
dem des körpereigenen Progesterons
sehr ähnlich ist. So hat Drospirenon
eine ausgeprägte Aldosteron-antagonistische Wirkung, eine besondere
Eigenschaft, die kein anderes synthetisches Gestagen besitzt. Daraus
resultieren klinisch relevante Zusatznutzen von Angeliq® im Hinblick auf
das Körpergewicht und den Blutdruck. Aufgrund der AntialdosteronWirkung von Drospirenon kann der
Estrogen-induzierten Wassereinlagerung entgegengewirkt und somit
eine Gewichtszunahme verhindert
werden. Dies trägt entscheidend zur
Compliance der Patientinnen bei.
Die unter Angeliq® erhobenen Daten
zeigen, daß nach 6 Monaten bei
85,7 % der mit Angeliq® behandelten Frauen keine Gewichtserhöhung
(Änderung des Body-Mass-Index
≤ 1 kg/m²) oder sogar ein Gewichts-
Zur Bestimmung des Fettverteilungsmusters kann das Verhältnis von Taillen- zum Hüftumfang (Taille-HüftQuotient) herangezogen werden.
In der Beobachtungsstudie konnte
gezeigt werden, daß sich unter der
Behandlung mit Angeliq® über
6 Monate dieser Quotient bei 15,2 %
der Patientinnen verkleinert hatte.
Hoher Blutdruck ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen. Im Rahmen
einer individualisierten differenzierten Hormonersatztherapie ist es deshalb besonders wichtig, das Risiko
für Blutdrucksteigerungen zu minimieren. Angeliq® wirkt sich aufgrund
der vorteilhaften Eigenschaften von
Drospirenon günstig auf den Blutdruck aus.
Im Gesamtkollektiv betrug die mittlere Abnahme des systolischen
Blutdruckes 2,4 mmHg und die
des diastolischen Blutdruckes
1,6 mm Hg.
Die Anteile erhöhter Blutdruckwerte
nehmen im Verlauf der Behandlung
mit Angeliq® ab. So ergab die Analyse
der individuellen Änderungen des
Blutdruckes, daß bei initial erhöhten
Blutdruckwerten die Tendenz zur
Blutdrucksenkung überwiegt. 83,
d. h. 49,7 % der 167 Frauen mit
leichter Hypertonie (systolisch
140–159 mmHg), hatten nach Behandlung mit Angeliq normale und
20, d. h. 76,9 % der 26 Frauen mit
Werten > 160 mmHg, niedrigere
Blutdruckwerte. Die gleiche Tendenz
wurde auch für den diastolischen
Blutdruck beobachtet.
Die Ergebnisse der Beobachtungsstudie vermitteln der Gynäkologin/
dem Gynäkologen die Sicherheit, mit
Angeliq® über ein ausgezeichnet
wirksames und verträgliches Präparat
mit zusätzlichem Nutzen verfügen
zu können, das eine hohe Patientinnen-Zufriedenheit gewährleistet.
Weitere Informationen:
Schering Deutschland GmbH
Dr. Silvia Gerbsch
Medizin Gynäkologie
Tel: 030/349 89-180
E-Mail: [email protected]
J. MENOPAUSE 1/2006
43
PHARMA-NEWS
PROGESTERON IST NICHT
GLEICH GESTAGEN
Diese altbekannte Tatsache trifft ganz
offensichtlich auch für die Sicherheit
zu: In der kombinierten Hormontherapie führt mikronisiertes Progesteron als einziges Gestagen, auch
längerfristig angewandt, nicht zu
einem gesteigerten Brustkrebsrisiko.
Das zeigen die Sieben-Jahres-Daten
der französischen Kohortenstudie
E3N.
Die neuen Ergebnisse, die erstmals
beim Welt-Menopausekongress in
Buenos Aires vorgestellt wurden,
umfassen rund 70.000 Frauen und
eine mittlere Beobachtungszeit von
7,7 Jahren. Die Dauer der Hormontherapie betrug im Mittel 5,5 Jahre.
Die neuen Werte für das relative
Risiko eines Mammakarzinoms festigen die Befunde der früheren Analyse, erklärte Professor Françoise
Clavel-Chapelon vom Institut National de la Santé et de la Recherche
Médicale in Villejuif bei einem Symposium des Unternehmens Besins
International: Mit der Dauer der
Hormontherapie nimmt das Brustkrebsrisiko zu – allerdings nur für
Estrogen-Rezeptor-positive und darüber hinaus speziell für lobuläre
Mammakarzinome. Diese Steigerung
ist bei der Kombination von Estrogenen mit synthetischen Gestagenen
bereits nach kurzer Zeit signifikant,
betonte die Referentin.
In Kombination mit mikronisiertem
Progesteron (Utrogest®) dagegen
veränderte sich das relative Risiko
auch nach einer Behandlungsdauer
von über sechs Jahren nicht (siehe
Abb. 1). Damit erhärten sich die
Zwischenergebnisse der prospektiv
angelegten Kohortenstudie E3N
(Étude Épidemiologique des femmes
de la Mutuelle Générale de
l‘Éducation Nationale), die im renommierten International Journal of
Cancer publiziert ist und komplett
44
J. MENOPAUSE 1/2006
unabhängig von Pharmaunternehmen durchgeführt und ausgewertet
wird.
Die erste Zwischenauswertung nach
knapp dreijähriger Hormoneinnahme
(948 Mammakarzinome) wies – bei
einem Anstieg des relativen Brustkrebsrisikos auf 1,2 (Estrogene allein
RR 1,1) – für mikronisiertes Progesteron keine Zunahme aus (RR 0,9).
Unter kombinierter Hormontherapie
dagegen wurde beim Einsatz synthetischer Gestagene ein signifikant
höheres Risiko (RR 1,4) ermittelt.
Vorteil für Progesteron verdichtet
sich
Die neue Analyse von 69.647 Frauen
mit rund 5,5jähriger Hormoneinnahme bestätigt diese höhere Sicherheit von natürlichem Progesteron,
obwohl sich die Zahl der Mammakarzinome mit inzwischen 1.896 fast
verdoppelt hat. Während das relative
Risiko bei kombinierter Therapie mit
synthetischen Gestagenen auf 1,8
anstieg, wurde für Estrogene in Verbindung mit mikronisiertem Proge-
steron keine Zunahme (RR 1,0) nachgewiesen.
Das erhöhte Risiko war für verschiedene synthetische Gestagene (MPA,
NETA, Medrogeston, Cyproteronacetat
und Chlormadinonacetat) in Kombination mit Estrogenen zu belegen
und selbst für transdermale Estrogene
plus Dydrogesteron (RR 1,3) nachweisbar. Bei Monotherapie mit
Estrogenen zeigte sich ein Anstieg
nach über sechsjähriger Therapiedauer (RR 1,4).
Transdermales Estrogen auch in
Risikogruppen sicher
Die Sicherheit der Hormontherapie
ist zusätzlich durch die transdermale
Gabe der Estrogene zu erhöhen. Wie
die WHI-Studie ausweist, geht die
orale Applikation mit einem erhöhten Risiko für venöse Thromboembolien einher. Aufgrund additiver Effekte ist dies besonders relevant bei
erhöhtem Basisrisiko, das heißt vorbestehenden Gerinnungsstörungen
oder Adipositas.
Abbildung 1: Daten der E3N-Studie – Das relative Risiko, unter einer Hormon-
ersatztherapie ein Mammakarzinom zu entwickeln, hängt von der Art der
Hormontherapie ab. [Quelle: Besins International; Vortrag Prof. F. ClavelChapelon: Symposium „New Evidences Regarding Hormone Replacement
Therapy with Transdermal Estradiol Gel and Physiological Progesterone“ –
11. World Congress on the Menopause, 21. Oktober 2005, Buenos Aires]
PHARMA-NEWS
Die transdermale Applikation von
Estradiol (etwa Gynokadin® Dosiergel)
beeinflußt jedoch die Hämostase nicht
relevant, wie verschiedene Untersuchungen zeigten. Dies unterstreicht
die Plausibilität einer französischen
Fall-Kontrollstudie mit 155 konsekutiven venösen Thrombosefällen, in der
das Risiko unter oralen Estrogenen auf
mehr als das Dreifache (RR 3,5) anstieg, bei transdermaler Gabe dagegen
unverändert blieb.
Die Daten hat Professor Pierre-Yves
Scarabin, Villejuif, speziell für Risikogruppen reanalysiert – mit beruhigendem Ergebnis: Transdermale Estrogene erhöhen das Thromboserisiko
VAGINALATROPHIE IN DER
POSTMENOPAUSE: ESTRIOL
VERBESSERT EFFEKTIV DIE
LEBENSQUALITÄT
In der Postmenopause ist die Inzidenz der Vaginalatrophie relativ
hoch. Die Angaben aus Schweden,
Holland und Kanada schwanken
bei unbehandelten Frauen zwischen 25 % und 43 % für eines
der Leitsymptome, die Scheidentrockenheit. Obwohl dadurch –
nicht nur – die Sexualität beeinträchtigt wird, suchen nur wenige
ältere Patientinnen wegen dieser
Symptomatik den Frauenarzt auf,
wobei nach Auffassung von
Dr. Andreas Clad, Freiburg, das
Schamgefühl eine erhebliche Rolle spielt. Genaueres Hinsehen
lohnt deshalb, speziell bei „brennenden Beschwerden“. Die einzige kausale Therapie ist die Lokalbehandlung mit Estrogenen, insbesondere mit Estriol. Sie befreit
sicher von den Beschwerden eines
lokalen Estrogenmangels, hat
möglicherweise einen günstigen
Einfluß auf eine bestehende Harn-
auch dann nicht zusätzlich, wenn
hereditäre Gerinnungsstörungen
oder massive Adipositas vorliegen.
Selbst bei Frauen mit nachgewiesener Faktor-V-Leiden-Mutation wird
das Risiko für Thrombosen und
Lungenembolien durch transdermale
Estrogene nicht weiter verstärkt.
Eine erhöhte Sicherheit zeigte sich
auch bei hohem Body Mass Index
(BMI): Unter transdermalen Estrogenen war auch in der „gewichtigsten“ Gruppe der Patientinnen
(BMI > 30 kg/m2) kein höheres
Thromboserisiko als bei Nichtanwenderinnen der gleichen „Gewichtsklasse“ zu objektivieren.
inkontinenz und senkt das Risiko
aufsteigender Harnwegsinfektionen.
Die Dicke der Vaginalhaut ist direkt
abhängig vom Estrogenspiegel der
Zellen: Während bei Frauen im
gebärfähigen Alter das Vaginalepithel
rund zehn Zell-Lagen aufweist –
während der Schwangerschaft etwa
50 –, sinkt diese Zahl in der Postmenopause auf zwei bis drei ZellLagen ab. Bei starker Atrophie genügt bereits eine Infektion mit
E. coli, um eine Kolpitis auszulösen,
denn das dünne Epithel ist sehr empfindlich.
Mit den klassischen Beschwerden,
dem „Brennen“ in der hinteren Hälfte des Introitus beim Geschlechtsverkehr, stellen sich nach Erfahrung des
Gynäkologen fast ausschließlich
jüngere Patientinnen vor. Viele ältere
Frauen haben entweder keinen
Sexualpartner, oder sie trauen sich
nicht, die Probleme beim Verkehr
anzusprechen. „Diese Frauen kennen jedoch in der Regel den Zusammenhang mit dem Hormonabfall und
fragen deshalb gezielt nach einer
Hormontherapie“, so Dr. Clad. Ein
Teil der Frauen klagt stattdessen aber
„lieber“ vordergründig über
Inkontinenzprobleme.
Quelle:
Symposium beim 11. WeltmenopauseKongress, 21. Oktober 2005 in Buenos
Aires; Veranstalter: Besins International
Healthcare, Brüssel; Titel: New Evidences regarding Hormone Replacement
Therapy with transdermal Estradiol Gel
and physiological Progesterone
Berichterstattung:
Dr. Renate Leinmüller
Weitere Informationen:
Dr. Kade/Besins Pharma GmbH
D-12277 Berlin
Rigistraße 2
Fax 030/720 82-199
E-Mail: [email protected]
Vaginalzäpfchen bei atrophischer
Kolpitis, Creme bei Brennen im
Introitusbereich
Bei atrophischer Kolpitis allerdings
sind die Symptome oft so stark, daß
sie das tägliche Leben erschweren:
„Es brennt schon beim Gehen.“
Charakteristisch ist bei ausgeprägter Kolpitis der gelbliche Ausfluß
zusammen mit der dünnen, geröteten,
fast durchsichtigen Haut im Vaginalbereich. Mikroskopisch zeigen sich
bei einer atrophiebedingten Entzündung im Scheidensekret massiv Leukozyten.
Die Symptome sind durch eine
Lokalbehandlung mit estriolhaltigen
Vaginalzäpfchen wie etwa Oekolp®
sicher und wirkungsvoll zu lindern.
Dr. Clad rät in der Anfangsphase zu
einer täglichen Applikation, gegebenenfalls in Kombination mit
Estriolcreme.
Bei brennenden Symptomen im
Introitusbereich favorisiert Dr. Clad
die Cremeform. Dabei kann es anfänglich sein, daß das Auftragen
brennt, was aber durch die dünne,
empfindliche Haut bedingt ist, die
sehr leicht mechanisch irritiert wird.
In diesen Fällen kann es auch hilfJ. MENOPAUSE 1/2006
45
PHARMA-NEWS
reich sein, für kurze Zeit eine orale
Therapie mit Estriol zum Aufbau des
Scheidenepithels durchzuführen, um
anschließend zur Lokaltherapie überzugehen.
Für die Dauertherapie genügt eine
Applikation der Creme (oder der
Zäpfchenform) zweimal pro Woche
intravaginal und im Introitusbereich
(Creme). „Damit ist eine ausreichende Zufuhr von Estrogenen sichergestellt, um die Vaginalhaut zu stimulieren“, so der Experte.
Die Behandlung mit Estrogenen lokal
oder systemisch ist die einzige kausale
und effektive Therapie der vaginalen
und urogenitalen Atrophie. Der Wiederaufbau der Vaginalhaut erfordert
allerdings Zeit, die Behandlung muß
über mindestens ein bis zwei Monate
erfolgen.
Dieser Zeitraum hat sich in der Zytologie bewährt: Ist die Vaginalhaut zu
dünn, sind die Zellen im Abstrich
46
J. MENOPAUSE 1/2006
nur schwer zu beurteilen, weil sie
klein sind und damit Dysplasiezellen
ähneln können. Nach einer zweimonatigen lokalen Estrogentherapie ist
das Vaginalepithel voll aufgebaut
und die Zellen weisen wieder ihre
typische Form und normale Größe
auf. Dysplasien sind dann gut zu
erkennen und einzuordnen.
Keine systemischen Nebenwirkungen
Als großen Vorteil der lokalen
Estriolbehandlung wertet Dr. Clad
die Tatsache, daß systemische Nebenwirkungen üblicherweise nicht
zu erwarten sind: Im Vergleich mit
der klassischen oralen Hormonbehandlung wird das Risiko für
thromboembolische und kardiovaskuläre Ereignisse nicht erhöht.
Dafür sind eine Reihe von erwünschten Wirkungen auf die Symptome
des urogenitalen Alterns zu erwarten:
Die Durchblutung im Vaginalbereich
und im periurethralen Venenplexus
wird verbessert, das Bindegewebe
gestärkt. Dadurch steigt die Verschlußkraft der Urethra und es
kommt seltener zu unfreiwilligem
Harnabgang beim Husten, Heben
oder Bücken. Insgesamt resultiert so
auch ein besserer Schutz vor aufsteigenden Harnwegsinfektionen. Beschwerden wie Schmerzen beim
Geschlechtsverkehr lassen sich
durch ausreichende Estrogenspiegel
im Vaginalbereich vermeiden und
Inkontinenzsymptome häufig bessern. Dadurch wird die Lebensqualität erheblich gesteigert. Kontrollen
nimmt der Freiburger Gynäkologe
alle drei Monate vor.
Autorin: Dr. Renate Leinmüller
Weitere Informationen:
Dr. Kade Pharmazeutische
Fabrik GmbH
D-12277 Berlin
Rigistraße 2
Fax 030/720 82-199
E-Mail: [email protected]
Mitteilungen
Aus dem
aus Verlag
der Redaktion
Besuchen Sie unsere Rubrik
 Medizintechnik-Produkte
Artis pheno
Siemens Healthcare Diagnostics GmbH
Neues CRT-D Implantat
Intica 7 HF-T QP von Biotronik
Philips Azurion:
Innovative Bildgebungslösung
Aspirator 3
Labotect GmbH
InControl 1050
Labotect GmbH
e-Journal-Abo
Beziehen Sie die elektronischen Ausgaben dieser Zeitschrift hier.
Die Lieferung umfasst 4–5 Ausgaben pro Jahr zzgl. allfälliger Sonderhefte.
Unsere e-Journale stehen als PDF-Datei zur Verfügung und sind auf den meisten der markt­
üblichen e-Book-Readern, Tablets sowie auf iPad funktionsfähig.
 Bestellung e-Journal-Abo
Haftungsausschluss
Die in unseren Webseiten publizierten Informationen richten sich ausschließlich an ­geprüfte
geprüfte
und autorisierte medizinische Berufsgruppen und entbinden nicht von der ärztlichen Sorgfaltspflicht sowie von einer ausführlichen Patientenaufklärung über therapeutische Optionen
und deren Wirkungen bzw. Nebenwirkungen. Die entsprechenden Angaben werden von den
Autoren mit der größten Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt. Die angegebenen Dosierungen sind im Einzelfall anhand der Fachinformationen zu überprüfen. Weder die Autoren,
­Autoren,
noch die
die tragenden
tragenden Gesellschaften
Gesellschaften noch
nochder
derVerlag
Verlagübernehmen
übernehmenirgendwelche
irgendwelche
HaftungsanHaftungs­
sprüche.
ansprüche.
Bitte beachten Sie auch diese Seiten:
Impressum Disclaimers & Copyright Datenschutzerklärung
Herunterladen