Musterlösungen zum 8. Übungsblatt Analysis 2 bei Dr. Rolf Busam WS 2006/07 Aufgabe 36 (Hartmuth Henkel) Wir benutzen das Newton Verfahren, um die Nullstellen der Funktionen x 7→ x3 + 2x − 5 und x 7→ 2 cos x − x2 zu bestimmen. (i) Wir definieren f (x) := x3 + 2x − 5 und wählen als Startwert x0 = 1.3. Durch Verwendung der Formel xn+1 = xn − f (xn ) f 0 (xn ) (1) erhalten wir x1 = 1.337974684 und durch wiederholte Iteration x2 = 1.328320034. Nun ist aber m = 2 das Minimum von |f 0 | in [0, 2] und M = 12 das Maximum von |f 00 | in [0, 2]. Durch einsetzen erkennt man, dass M |x2 − x1 |2 ≤ 10−3 , (2) 2m wobei ξ die zu bestimmende Nullstelle ist. Diese Abschätzung folgt aus dem Satz über die Konvergenz des Newton Verfahrens. |ξ − x2 | ≤ (ii) Analog behandeln wir g(x) := 2 cos x−x2 und wählen x0 = 1 als Startwert. Wir verwenden wiederum (1) und erhalten x1 = 1.021885930 und x2 = 1.021689970. Das Minimum von |g 0 | in [1, 1.1] ist sicherlich 2(1 + sin(1)) ' 3.68 und das Maximum von |g 00 | in [1, 1.1] ist 2cos(1) + 2 ' 3.08. Mit (2) erhält man, dass |x2 − ξ| ≤ 10−3 , wobei ξ die gesuchte Nullstelle bezeichnet. Aufgabe 37 (Thorsten Eppelmann) Sei a die Nullstelle der Funktion. Es seien m, M > 0 gegeben, mit |f 0 (x)| ≥ m und |f 000 (x)| ≤ M für alle x. Wir benutzen die Taylorformel für f and der Stelle xn : f 00 (xn ) 0 = f (a) = f (xn ) + f (xn )(a − xn ) + (a − xn )2 + 2 0 Za xn 1 f 000 (t) (a − t)2 dt 2 Formen wir nun die Rekursionsformel xn+1 = xn − f (xn ) f 0 (xn ) um zu (xn − xn+1 )f 0 (xn ) = f (xn ) und setzen ein, dann erhalten wir Za 1 f 00 (xn )(a − xn )2 + f 000 (t)(a − t)2 dt xn+1 − a = 0 2f (xn ) xn Weiterhin gilt f 00 (xn ) = f 00 (xn )−f 00 (a) = − Ra f 000 (t)dt. Also folgt mit dem Mittelwertsatz xn der Integralrechnung xn+1 − a = 1 2f 0 (xn ) (a − xn )2 f 000 (ξn ) Za 1dt + f 000 (ψn ) xn Za (a − t)2 dt xn für zwei Zahlen ξn und ψn . Somit gilt |a − xn+1 | ≤ = M 1 (|a − xn |3 + |a − xn |3 ) 2m 3 2M |a − xn |3 3m Aufgabe38 (Nathan Hüsken) Behauptung: Gilt |x0 | ≥ λ2 , so gilt für alle n ∈ N: |xn | ≥ 2 λ und für alle n > 0: |xn − xn−1 | ≥ λ4 . Beweis: Indukiton über N: Induktionsanfang (n=0): |xn | ≥ λ2 . Die zweite Aussage ist für n = 0 nicht zu Zeigen, und für die Induktionsvoraussetzung wird es nicht benötigt. Induktionsvoraussetzung: Für alle b ≤ n gilt |xb | ≥ 2 λ Induktionsschritt (n → n+1): Sei |xn | > λ2 . Es folgt |λ·xn | > 2 ⇒ atan(λ·xn ) > 1|. Damit folgt: 2 2 fλ (xn ) = atan(λ · xn ) · (λ · xn + 1) > λx2n > 2|xn | f 0 (xn ) λ λ Weiter folgt: fλ (xn ) |xn+1 | = xn − 0 > |xn | fλ (xn ) 2 und: fλ (xn ) > 2|xn | > 4 |xn+1 − xn | = 0 fλ (xn ) λ Damit ist klar, dass xn nicht konvergiert! Aufgabe 39 (Christian Enz) (a) R2 1+ε (b) (c) 1/ε R 1 Rm 1 log(x) dx log(2) R = 1 y dy = log(log(2)) − log(log(1 + ε)) → ∞ für ε ↓ 0. log(1+ε) sin2 ( x1 )dx = Rε log(y) sin2 (y)dy ≤ Rε p.I. log(y)dy = 1dy + ε log(ε) → 1 für ε ↓ 0. 1 1 1 p.I. Rε x2 exp(−x)dx = 2 + 2m + 2m2 exp(−m) + 2 → 2 für m → ∞. 0 (d) Z∞ xx exp(−x2 )dx = 0 Z1 xx exp(−x2 )dx + 0 Z1 < Z∞ exp(−x(x − ln(x)))dx 1 exp(−x2 )dx + 0 Z∞ exp(−x)dx. 1 3