Aus der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, plastische Operationen, Sektion Röntgen, der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. Retrospektiver Vergleich der Validität und der Befundreliabilität von digitalisierten konventionellen und digitalen Panoramaschichtaufnahmen INAUGURAL – DISSERTATION zur Erlangung des Zahnmedizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. Vorgelegt 2009 von Jens Breuer geboren in Frechen Dekan: Prof. Dr. Christoph Peters 1. Gutachter: PD Dr. Dirk Schulze 2. Gutachter: PD Dr. Christian Hannig Jahr der Promotion: 2010 I Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ........................................................................................................... 1 1.1 Die Speicherfolienradiographie ..................................................................... 1 1.2 Technische Entwicklung der Speicherfoliensysteme..................................... 3 1.2.1 Positionierung der Speicherfolienradiographie innerhalb der digitalen bildgebenden Verfahren in der Zahnheilkunde...................................... 5 1.3 Beschreibung des Speicherfoliensystems VistaScan (Dürr Dental, Bietigheim-Bissingen) ............................................................ 10 1.4 Prinzip der Bildentstehung einer Panoramaschichtaufnahme (PSA) .......... 11 2 Fragestellung................................................................................................... 12 3 Versuchsplan................................................................................................... 13 3.1 Beschreibung des Versuchsplans.................................................................... 14 4 Material und Methoden ................................................................................... 15 4.1 Bildmaterial ................................................................................................. 15 4.1.1 Auswahl............................................................................................... 15 4.1.2 Anzahl der ausgewerteten PSA........................................................... 15 4.1.3 Bildbearbeitung und Verblindung ........................................................ 15 4.2 Probanden................................................................................................... 16 4.3 Untersucher................................................................................................. 16 4.3.1 4.4 Auswahl und Anzahl ............................................................................ 16 Geräte und Programme .............................................................................. 17 4.4.1 Auflistung der Geräte und Programme ................................................ 17 4.4.2 Technische Daten Vista Scan ............................................................. 21 4.4.3 Technische Daten des Bildbeurteilungsprogramms Evalution-Tool 4.0................................................................................ 21 4.4.4 Technische Daten zum Komplettsystem zur Digitalisierung von Röntgenfilmen ..................................................................................... 21 4.5 Testverfahren .............................................................................................. 22 4.5.1 Prinzip ................................................................................................. 22 4.5.2 Durchführung....................................................................................... 25 4.6 Statistische Methoden................................................................................. 25 4.6.1 Validität................................................................................................ 26 II 5 Ergebnisse ....................................................................................................... 27 5.1 ROC-Kurven................................................................................................ 27 5.1.1 Sensitivität und Spezifität .................................................................... 29 5.1.2 Area under the curve (AUC) ................................................................ 32 5.2 Signifikanztest ............................................................................................. 32 5.3 Reliabilität.................................................................................................... 33 5.3.1 Intra-Rater-Reliabilität.......................................................................... 33 5.3.2 Darstellung der Intra-Rater-Reliabilität ................................................ 33 5.3.3 Inter-Rater-Reliabilität.......................................................................... 34 5.3.4 Werte der Konkordanzanalyse nach Kendall....................................... 35 5.4 Häufigkeiten ................................................................................................ 36 5.4.1 Histogramme und Tabellen zur Darstellung der Häufigkeiten der gewählten Scores (Bewertungen der graduierten Fünf-Punkt-Skala).. 36 6 Diskussion ....................................................................................................... 41 7 Zusammenfassung.......................................................................................... 46 8 Literaturverzeichnis ........................................................................................ 47 9 Lebenslauf ....................................................................................................... 53 10 Danksagung..................................................................................................... 54 1 EINLEITUNG 1 Einleitung 1.1 Die Speicherfolienradiographie Die Speicherfolienradiographie (SR) ist eine Technik der digitalen Projektionsradiographie und wird in diesem Zusammenhang als semidirekte digitale Radiographie bezeichnet. In der Literatur ist diese Technik auch unter dem Begriff der Lumineszenz-Radiographie oder als „scanning-laser-stimulated luminescence“ bekannt und wurde von Sonoda 1983 erstmals beschrieben (Sonoda M. et al 1983). Es lassen sich bei der SR im Wesentlichen drei Einzelschritte der digitalen Aufnahmekette unterscheiden: Zunächst muss ein Bild detektiert werden, um anschließend verarbeitet und letztlich dargestellt werden zu können. Der semidirekte Charakter der SR ergibt sich vor allem aus der Art und Weise, wie bei dieser Technik die Detektion des Bildes vonstatten geht. Die herkömmlichen Röntgeneinheiten können nach wie vor zur SR verwendet werden. Der wesentliche Unterschied zur Detektion gegenüber dem konventionellen Röntgen besteht jedoch in der Verwendung einer Speicherfolie statt der Film-Folien-Systeme. Die Speicherfolie ist eine Halbleiterplatte, die mit einer Bariumfluorhalid-Kristallschicht belegt ist. Die Kristalle sind mit zweiwertigen Europiumionen (BaFBr:Eu²+) dotiert (Rother U.J. 2001). Die Kristalle sind 150 µm dick und werden in einem organischen Bindemittel zusammengehalten (Miyahara J. et al 1986). Diese Kristallschicht ist photostimulierbar. Das heißt, dass auf die Speicherfolie auftreffende Röntgenquanten, respektive UV-Licht oder auch Elektronen, Energie an die Kristallschicht abgeben. Diese Energie kann gespeichert und nach einem Ausleseprozess als Licht wieder emittiert werden. Dabei ist die Intensität des emittierten Lichtes proportional zur absorbierten Strahlung, was für den Dynamikbereich von Bedeutung ist (Miyahara J. et al 1986). Auf chemischer Ebene kann folgende Reaktion beobachtet werden: Durch die Röntgenquanten ändert sich der Ladungszustand der Europium-Ionen der Kristallschicht. Hierdurch werden Elektronen frei, die im Leitungsband durch Energiehaftstellen an den F+ -Zentren vorübergehend gebunden werden. Wird die Speicherfolie mit sichtbarem Licht bestrahlt, so können die gebundenen Elektronen EINLEITUNG 2 der F-Zentren wieder frei und die Eu³+-Ionen zu Eu²+-Ionen reduziert werden. Die Folge ist, dass eine Eu²+-Lumineszenz emittiert wird. Die Belichtung der Speicherfolie mit sichtbarem Licht erfolgt in einem Auslesegerät (Scanner). Dieser Vorgang stellt in der digitalen Aufnahmekette die Phase der Verarbeitung dar und lässt sich in folgende Einzelschritte differenzieren: Das auf den Speicherfolien vorhandene latente Röntgenbild wird von einem HeliumNeon-Laser-Strahl der Wellenlänge 632,8 nm abgetastet, wodurch die oben beschriebene Reaktion initiiert wird und Licht (~ּג390 nm) emittiert wird (Miyahara J. et al 1986). Das emittierte Licht wird in einer Photomultipler-Röhre aufgefangen und in elektrische Signale umgewandelt. Diese Signale sind allerdings noch analoger Art und müssen mit Hilfe eines Analog-Digital-Konverters in ein digitales Signal umgewandelt werden. Dieses Signal kann rechnergestützt zu einem Monitorbild beziehungsweise einem digitalen Röntgenbild verarbeitet werden. Nach dem Auslesevorgang wird die Speicherfolie hellem Licht ausgesetzt, um auf der Speicherfolie verbliebene Energie vollständig zu löschen. Andernfalls entstünden bei einer möglichen Wiederbelichtung der Speicherfolie mit Röntgenstrahlen sogenannte „Geisterbilder“. Abb.1: Digitale Aufnahmekette (Quelle: eigene Darstellung) 3 EINLEITUNG 1.2 Technische Entwicklung der Speicherfoliensysteme Am Anfang der technischen Entwicklung der Speicherfoliensysteme stand die Einführung der Speicherfolienradiographie im Jahre 1981 durch die Firma Fuji (Tokio, Japan). Diese entwickelte für dieses Verfahren einen neuartigen Bildprozessor, der einem System zur Verwaltung von Patienten- und Untersuchungsdaten zugeordnet war. Dieses System hieß PCR (Philips Computed Radiography). Die PCRTechnologie verfügte über Algorithmen, die durch Analyse der Bildinformation selbstständig die optimale Bildausgabe bewirkten. Als Zusatzinformation wurden dem Computer Organ und Untersuchungsziel per Knopfdruck mitgeteilt (Buchmann F. 1987). Die Erstbeschreibung der Prinzipien der Speicherfolienradiographie in der radiologischen Literatur erfolgte durch Sonoda et al. 1983. Die Autoren berichteten, dass sie, inspiriert vom damaligen Erfolg der „Computed Tomography“ (CT) und aufgrund der mäßigen Qualität der gebräuchlichen digitalen Sensoren im Vergleich zu den Film-Folien-Methoden, einen neuen Sensor auf der Basis von photostimulierbarem Phosphor entwickelt hätten. Nach ihren Angaben waren bereits andere Platten-Transfer-Systeme, wie die Xeroradiographie, entwickelt worden, um die Grenzen der damals bestehenden Sensor-Technologie zu überwinden (Sonoda M. et al 1983). Gratt et al. berichteten 1987 vom „Xerox 110 dental system“. Dieses System basierte auf der Verwendung von kleinen intraoralen „Selen-Alloy Photorezeptor Platten“, deren Entwicklungsvorgang elektrostatischer Art war. Bei diesem elektrostatischen Aufnahmeverfahren (trockene Bildherstellung) können Röntgenbilder auf Fotopapier entwickelt werden, ähnlich wie bei einer Fotokopie. Trotz verschiedener Vorteile im Vergleich zur konventionellen Bilddetektion, wie beispielsweise der Wirtschaftlichkeit und der Tatsache, dass die Photorezeptorplatten automatisch gesäubert, gespeichert und sofort wieder verwendbar waren, konnte sich dieses Verfahren auf dem Markt nicht durchsetzen. Auch die schwerere Handhabung der Xeroradiographie-Kassetten im Vergleich zu den konventionellen Filmpaketen war hierfür sicherlich ein wesentlicher Grund (Gratt B.M. et al. 1987). Den ersten intraoralen digitalen Sensor (CCD) führte 1987 Francis Mouyen ein. Das „Trophy RadioVisioGraphy System“ war in der Lage, ein digitales Bild zu erstellen. Allerdings war nur die Betrachtung des Röntgenbildes auf einem TV-Monitor möglich. Die Bilder konnten nicht gespeichert werden. Kurz danach entwickelten Per Nelvig 4 EINLEITUNG und Kollegen ein anderes System (Sens-A-Ray, Regam Medical Systems, Sundsvall, Schweden) (Sanderink G.C. 1993, van der Stelt P.F. 2005). Nach einer Veröffentlichung von Mouyen 1989, in welcher er die „Radiovisiography“ beschrieb, stieg das Interesse an der dentalen digitalen Radiographie signifikant (Kantor M.L. 2005). Bereits 1993 waren vier digitale intraorale Sensor-Systeme auf dem Markt erhältlich. (Trophy RadioVisioGraphy, Villa Flash Dent, Regam Sens-a-Ray, Gendex Visualix) (Sanderink G.C. 1993). Bei den genannten Systemen handelt es sich jedoch um Systeme mit CCD-Sensoren. Das zeigt, dass der Weiterentwicklung der Speicherfolienradiographie für den Einsatz in der Zahnmedizin zunächst nicht so viel Beachtung geschenkt wurde. Im Jahr 1991 wurde eine Studie in RadioGraphics veröffentlicht, in der die computerunterstützte Speicherfolienradiographie („Storage-phosphor-based computed radiography (CR) systems) mit der konventionellen Film-Folien-Radiographie verglichen wurde. Das Film-Folien-System wies hierbei leichte Vorteile in Bezug auf die Bildqualität auf (MacMahon H. et al. 1991). Das erste kommerziell vertriebene intraorale System, das Speicherfolien verwandte hieß Digora (Soredex, Finnland). Offenbar hatte es Soredex geschafft, ein System anzubieten, welches in Hinsicht auf die Bildqualität dem E-Speed Film adäquat war (Shearer A.C. et al. 2001). Zurzeit bieten weltweit fünf Hersteller Systeme mit dem Prinzip der Speicherfolienradiographie an. In alphabethischer Reihenfolge sind dies: Dürr Dental (VistaScan), Gendex (DenOptix), Orex (Panorama xi, Combix xi), Pro Visio Dental Systems Inc. (DEXpan) und Soredex (Digora) (Petrikowski C.G. 2005). EINLEITUNG 5 1.2.1 Positionierung der Speicherfolienradiographie innerhalb der digitalen bildgebenden Verfahren in der Zahnheilkunde Um eine Positionierung der Speicherfolienradiographie innerhalb der digitalen bildgebenden Verfahren vornehmen zu können, ist es zunächst notwendig diese zu benennen und ihre Funktionsweise kurz zu umreißen. Anschließend können die Vorund Nachteile der Speicherfolienradiographie eingehender erläutert werden, um somit den Stellenwert des Systems herauszuarbeiten. In der digitalen Projektionsradiographie kann man neben der indirekten digitalen Bildgebung auch die semidirekte Speicherfolienradiographie unterscheiden. Die beiden Technologien, die hier zur Verfügung stehen, heißen CCD- und CMOSTechnologie und werden in der Literatur als „solid state systems“ zusammengefasst. Bei der CCD-Technologie wird ein elektronischer Chip verwendet, der im Sensor des Systems eingebaut ist. Wird dieser Sensor mit Röntgenquanten bestrahlt, so wird die Energie der auftreffenden Röntgenphotonen durch den Chip in elektrische Signale umgewandelt. Eine Leuchtfolie verstärkt dabei die Effektivität der Umwandlung. Der lichtempfindliche CCD-Chip (charge coupled device) ist ein Halbleiter-Bildsensor und über ein Kabel mit einem Analog-Digital-Wandler verbunden, der die elektrischen Signale in digitale umwandelt. Diese digitalen Signale werden von einem Rechner zu einem digitalen Röntgenbild verarbeitet (Rother U.J. 2001, Shearer A.C. 2001, van der Stelt P.F. 2005). Die CMOS-Technologie unterscheidet sich im Wesentlichen von der CCDTechnologie durch die Mikroarchitektur des Chips im Sensor. Im CMOS-Chip (complementary metal oxide semiconductor) selbst sind mehr elektronische Komponenten integriert, die Photonenenergie in elektrische Signale umwandeln (van der Stelt P.F. 2005). Im Gegensatz zum CCD-Chip, ist jedes Pixel im CMOS-Chip mit einem Signalverstärker und einem Analog-Digital-Wandler verschaltet (Paurazas S.B. et al. 2000). Vor der Erläuterung der Vor- und Nachteile der einzelnen digitalen Systeme, ist die Betrachtung zweier Studien aus Norwegen und den Niederlanden aufschlussreich, die die Präferenzen der Anwender in der Praxis hinsichtlich der digitalen Systeme 6 EINLEITUNG untersucht haben. Aus der norwegischen Untersuchung im Jahr 2001 ging hervor, dass lediglich 14% der befragten Zahnärztinnen und Zahnärzte digitale Röntgensysteme in der Praxis verwendeten. Davon nutzten deutlich mehr als die Hälfte (61%) die Speicherfolienradiographie und 35% der Anwender die CCD- oder CMOS-Technologie (Petrikowski C.G. 2005). Eine niederländische Studie kam ein Jahr später zu ähnlichen Ergebnissen. Hier nutzten 12% der 7000 Befragten digitale Röntgendetektoren. Die Mehrheit entschied sich auch hier für die Speicherfolienradiographie (67,5%). Als Grund, warum sich ein Großteil der Zahnärztinnen und Zahnärzte gegen digitale Röntgensysteme entschieden, gaben diese „zu hohe Kosten“ (50%) und teilweise eine „zu schlechte Bildqualität“ (12%) an (Berkhout W.E. et al. 2002). Das Speicherfoliensystem zeichnet sich durch folgende Faktoren positiv aus: Zum einen kann beim Umstieg Speicherfolienradiographie auf vom die konventionellen herkömmlichen Röntgen zur Röntgeneinrichtungen zurückgegriffen werden, was für den Besitzer der Röntgenanlage einfach und günstig ist. Zum anderen sind die relativ flexiblen Speicherfolien und der damit verbundene gute Patientenkomfort bei der intraoralen Positionierung als positiv zu werten (Pasler A.P. und Visser H. 2000, S.141) Ungünstig in Bezug auf die Speicherfolienradiographie ist, dass im Praxisalltag eine Restinformation auf den Speicherfolien nach dem Auslesen verbleibt. Diese Restinformation muss nach jedem Auslesevorgang in einem speziellen Belichtungsgerät gelöscht werden (van der Stelt P.F. 2005). Die Auslesezeit respektive die Zeit, die es dauert bis das Röntgenbild auf dem Computer-Monitor verfügbar ist, ist bei einem CCD- bzw. CMOS-System wesentlich kürzer und auf wenige Sekunden beschränkt (Pasler A.P. und Visser H. 2000, S.140). Ein weiterer Nachteil der Speicherfolienradiographie ist, dass es zu einem Signalverlust führen kann, wenn die Speicherfolien Tageslicht exponiert werden oder nicht sofort ausgelesen werden. Dieser Signalverlust wird auch als „Fading“ bezeichnet (Ang D.B., Angelopoulos C., Katz J.O. 2006). Nachteilig bei dem CCD- bzw. CMOS-System ist die Kabelverbindung des Sensors zum Computer via Wandbox oder Computernetzwerk. Diese beeinträchtigt die intraorale Positionierung des Sensors. Es gibt zwar kabellose Systeme, jedoch sind die Sensoren hierbei dicker. Ebenfalls 7 EINLEITUNG nachteilig ist, dass der CCD-/CMOS-Sensor starr ist und sich im Patientenmund nicht flexibel adaptieren lässt (van der Stelt P.F. 2005). Für einen objektiven Vergleich der Bildqualität der einzelnen Systeme sind die Parameter Pixelgröße, Grenzauflösung, Dynamikbereich bzw. Graustufen-Bit- Auflösung und Quanteneffizienz hilfreich. Zur Pixelgröße: Ein digitales Bild ist aus diskreten Bildelementen (Pixel) aufgebaut. Generell gilt: Je größer die Zahl der Pixel für ein gegebenes Betrachtungsfeld ist, umso größer ist die maximal erreichbare örtliche Auflösung des Bildes. Außerdem wird das Bildrauschen geringer ( James J.J. et al. 2001). Bei einer Speicherfolie beträgt die durchschnittliche Pixelgröße 60-70 µm. Ein CCDSensor hat im Durchschnitt eine Pixelgröße von 25-40 µm und lässt somit eine etwas höhere Auflösung zu. Das Bildrauschen wird somit auch verringert (van der Stelt P.F. 2000) Zur Grenzauflösung (örtliche Auflösung): Die Grenzauflösung beschreibt die Erkennbarkeit kleinster anatomischer Strukturen wie beispielsweise den Parodontalspalt. Die örtliche Auflösung wird üblicherweise in einem Bleistrichraster vorgenommen, dessen Auswertung in Linienpaaren (Lp) pro Millimeter erfolgt (Busch H.P. 1999). Die örtliche Auflösung digitaler Systeme wird hingegen durch die Pixelgröße begrenzt. Hierbei stellt die Nyquistfrequenz (1/2[a]) die höchste in den Hauptachsen darstellbare Ortsfrequenz dar. Die Kantenlänge eines als quadratisch angenommenen Pixels in Millimeter entspricht in obiger Gleichung a. (Leitlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik 2007) Entspräche die Pixelgröße beispielsweise 0,25 mm, so ergäbe sich daraus eine Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze) von 2 Lp/mm. Die Überschreitung der NyquistGrenze bei einer Strichrasteraufnahme führt zu einer Verminderung der Bildqualität (Aliasing) (Busch H.P. 1999) Die Grenzauflösung bei den extraoralen Speicherfolien beträgt 2,5 bis 5 Lp/mm und liegt somit im Bereich der DIN V6868-151 (Sicherung der Bildqualität in röntgendiagnostischen Betrieben - Teil 151: Abnahmeprüfung nach RöV an EINLEITUNG 8 zahnärztlichen Röntgeneinrichtungen - Regeln für die Prüfung der Bildqualität nach Errichtung, Instandsetzung und Änderung.). Zum Dynamikbereich: „Der Dynamikbereich eines digitalen Aufnahmesystems wird durch den Dosisbereich festgelegt, der ohne Über- und Untersteuerung in digitale Signale umsetzbar ist“ (Busch H.P. 1999)(S.716). Im gesamten Dynamikbereich besteht bei digitalen Systemen ein linearer Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstärke. Beim Speicherfoliensystem beträgt der Dynamikbereich 1:40000, dagegen weist die CCD-Technologie einen geringeren Bereich mit 1:4000 auf. Dadurch hat das Speicherfoliensystem deutliche Vorteile. Der Expositionsspielraum ist groß, wodurch Fehlexpositionen ausgeschlossen sind und Wiederholungsaufnahmen vermieden werden können. Des Weiteren ermöglicht ein großer Dynamikbereich die gleichzeitige Darstellung großer Absorptionsunterschiede wie beispielsweise zwischen Knochen und Weichteilen in einer Aufnahme (Busch H.P. 1999). Allerdings muss hier kritisch angemerkt werden, dass Fehlexpositionen (z.B. Überbelichtungen) zwar keinen sichtbaren Effekt auf die Bildqualität haben, aber dennoch auf den Patienten. Dieser erhält eine höhere Strahlendosis als für eine ausreichende Diagnostik erforderlich wäre (van der Stelt P.F. 2005). Graustufen-Bit-Auflösung: Die Graustufen-Bit-Auflösung ist ein Parameter, der die Klarheit des Röntgenbildes bzw. den Kontrast bedingt. Durch die Aufteilung verschiedener Graustufen-Werte auf einem Monitor wird das sichtbare Bild repräsentiert. Hierbei wird die Zahl der verschiedenen Grauabstufungen in Form von Bits als Information pro Pixel ausgedrückt. Je größer die Zahl der unterschiedlichen Graustufen ist, umso höher ist der Kontrast des digitalen Bildes. Eine Ein-Bit-Graustufen-Auflösung bedeutete folglich für jedes Pixel lediglich die Unterscheidung zwischen Schwarz und Weiß (James J.J. et al. 2001) Die CCD-Technik ist hierbei mit einer Graustufen-Auflösung von 14 Bit der Speicherfolien-Technik mit 12 Bit zahlenmäßig überlegen (James J.J. et al. 2001). Obschon die Bilder mit 14 Bit oder 12 Bit akquiriert werden, erfolgt in einem weiteren Schritt ein Herunterrechnen auf beispielsweise 8 Bit (van der Stelt P.F. 2000). 9 EINLEITUNG Zur Quanteneffizienz: „Die Quanteneffizienz (detective quantum efficiency – DQE) beschreibt den Wirkungsgrad, mit dem auftreffende Röntgenstrahlung in ein Signal umgewandelt wird. […] Ein idealer Detektor hat eine DQE=100%. Ein hoher DQE Wert entspricht einer hohen effektiven Quantenausnutzung. Damit besteht die Möglichkeit, bei gleicher Aufnahmequalität die Dosis zu reduzieren“ (Busch H.P. 1999)(S.716). Die DQE erlaubt einen objektiven Vergleich der Leistungsfähigkeit eines bildgebenden Röntgensystems (James J.J. et al. 2001). Die Quanteneffizienz bei 70 kV beträgt für die Speicherfolien-Technik 25% und für die CCD-Technik 40%. (Busch H.P. 1999) In der Literatur ist häufig berichtet worden, dass die Strahlungsdosis bei digitalen Röntgensystemen im Vergleich zur konventionellen Radiographie um 50% oder mehr reduziert werden kann. Dagegen fanden Berkhout et al. heraus, dass die Reduktion der Strahlung nur 25% betrage (Petrikowski C.G. 2005). Dieser Vorteil, der beiden hier erläuterten digitalen Systemen zugeschrieben werden kann, wird allerdings durch eine weitere Untersuchung von Berkhout et al. relativiert. Die Studie besagt, dass Behandler, die die Speicherfolienradiographie nutzten, 32% und CCD-Nutzer 49% mehr Röntgenbilder anfertigten als Behandler, die die konventionelle Technik nutzten (Berkhout W.E. et al. 2002). Dies könnte am kurzen Zeitraum liegen, der bei den digitalen Systemen, wie oben bereits erwähnt, von der Belichtung des Sensors bis zur Verfügbarkeit des Bildes auf einem Monitor erforderlich ist (Petrikowski C.G. 2005). Damit wird das Argument vom Vorteil der Reduktion der Strahlendosis bei digitalen Röntgensystemen relativiert. Außerdem muss bei der Speicherfolienradiographie bei einer Dosisreduktion mit vermehrtem Bildrauschen gerechnet werden, was sich wiederum auf die diagnostische Beurteilbarkeit auswirken kann (James J.J. et al. 2001). Zusammenfassend ist Folgendes festzuhalten: Im täglichen Gebrauch scheint die Speicherfolienradiographie vor allem bei der intraoralen Röntgendiagnostik vorteilhafter als die CCD-/CMOS-Technik zu sein, was durch die Untersuchungen zur Präferenz der Behandler untermauert wird. Die rein objektive Beurteilung der Bildqualität anhand der oben erläuterten Parameter spricht aufgrund der Vorteile bezüglich Pixelgröße, Graustufen-Bit-Auflösung und Quanteneffizienz für die CCD-/CMOS-Technologie. Allerdings muss hier berücksichtigt werden, dass die Nachverarbeitung digitaler Bildinformation zu einer 10 EINLEITUNG deutlichen Steigerung der Qualität und der damit verbundenen diagnostischen Information führt (Busch H.P. 1999). Entscheidend ist aber nicht nur die objektive Bildqualität, sondern auch welche diagnostische Aussagekraft die digitalen Röntgenbilder haben (van der Stelt P.F. 2005). 1.3 Beschreibung des Speicherfoliensystems VistaScan (Dürr Dental, Bietigheim-Bissingen) Das in dieser Arbeit verwendete Speicherfoliensystem heißt VistaScan und wird von der Firma Dürr Dental vertrieben. Mit dem VistaScan System können sowohl intraorale als auch extraorale Speicherfolienformate eingelesen werden. Als Sensoren werden Speicherfolien aller gängigen Formate angeboten. Das hier verwendete Format für eine Panoramaschichtaufnahme (PSA) beträgt 12,7x30,5. Laut Hersteller wird bei einer Standard-Abtastung bei diesem PSA-Format eine örtliche Auflösung von 5 Lp/mm erzielt. Die Auslesegeschwindigkeit betrage 21 Sekunden. Für ein Fernröntgenseitenbild (FRS) mit dem Format 24x30 und der gleichen örtlichen Auflösung wird die Auslesegeschwindigkeit mit 38 Sekunden angegeben. Neben den Speicherfolien umfasst das VistaScan System eine Ausleseeinheit und eine Löscheinheit (ReSetter). Die Ausleseeinheit ist mit einem Rechner und einem Monitor verbunden und kann auch an ein Netzwerk gekoppelt werden. Der vorwiegend zylinderförmigen Ausleseeinheit können bis zu vier intraorale bzw. eine PSA oder ein FRS pro Auslesezyklus über eine Folienkassette zugeführt werden. Laut Hersteller geht der Auslesevorgang folgendermaßen vonstatten: Die Speicherfolien werden mittels Transportbändern automatisch und synchron zum abtastenden roten Laserstrahl nach unten in die Ausleseeinheit gezogen. Der Laserstrahl wird durch ein Rohr fokussiert und über ein Pentaprisma mit 4000 U/min auf die Speicherfolie übertragen. Ein Doppelparabolspiegel sammelt und reflektiert das von den Speicherfolien emittierte blaue Nutzlicht zum Photomultipler, der das Licht verstärkt und in ein analoges Signal umwandelt. Eine Steuerungselektronik setzt dieses Signal in ein digitales um und steuert die Systemkomponenten. Nach dem Auslesevorgang fallen die Speicherfolien in einen Auffangteller und müssen dann im ReSetter gelöscht werden. Bei diesem Ausleseverfahren rotiert folglich der Laserstrahl und nicht die Speicherfolie wie dies bei Trommelscannern der Fall ist. Durch diese EINLEITUNG 11 PCS-Technologie (Photo Collecting System) soll laut Dürr Dental die Präzision und Geschwindigkeit beim Auslesen verbessert werden. Zur Bildqualität gibt der Hersteller eine örtliche Auflösung von rund 15 Lp/mm, eine Quanteneffizienz von 96,3% und eine hohe Dynamik mit 16 Bit Rohdaten an. 1.4 Prinzip der Bildentstehung einer Panoramaschichtaufnahme (PSA) Die Grundlage für die Panoramaschichtaufnahme (PSA) wurde 1949 durch Paatero erarbeitet (Pasler F.A. 2008). Der wesentliche Vorteil der PSA im Vergleich zum Zahnfilm besteht darin, dass eine umfassende zahnärztliche Untersuchung durch die gleichzeitige und vollständige Wiedergabe des Kausystems, der Kiefergelenke und der Kieferhöhlen ermöglicht wird (Pasler F.A. und Visser H. 2000). Während der Bildentstehung einer PSA rotieren eine Röntgenröhre und ein Bildempfänger im Uhrzeigersinn um den Gesichtsschädel des Patienten (Jöhren H. P. 2007). Die PSA ist im eigentlichen Sinn eine Zonographie (Dickschichtaufnahme) mit wechselnden Schichtdicken von 9-20 mm im Frontzahn- bis zum Kiefergelenkbereich (Pasler F.A. 2008). Während der Bildentstehung erfolgt eine Bündelung der Strahlen der Röntgenröhre durch eine primäre (fokusnahe) und eine sekundäre (fokusferne) vertikale Schlitzblende (Jöhren H.P. 2007). Deshalb ist die nach Paatero entwickelte PSA eine Kombination aus den Prinzipien der Tomographie und der Slot-Technik (Spaltradiographie). Durch die Tomographie kann ein Detail, das sich in einer bestimmten Schicht eines Objekts befindet, scharf abgebildet werden. Außerhalb dieser Schicht werden Überlagerungen verwischt dargestellt (Pasler F.A. und Visser H. 2000). Durch das oben beschriebene Verschieben der Röntgenröhre und des Bildempfängers entsteht ein Schichtwinkel. Je größer dieser Schichtwinkel ist, desto dünner wird die scharf zeichnende Schicht (Pasler F.A. und Visser H. 2000). Eine möglichst orthoradiale Projektion, das heißt ohne Überlagerung der Zahnkronen, wird durch einen Bewegungsablauf von der Röntgenröhre und dem Bildempfänger über drei Rotationszentren erreicht (Düker J. et al 2003). 12 FRAGESTELLUNG 2 In Fragestellung der vorliegenden Arbeit sollte eine qualitative Bewertung der Speicherfolienradiographie im Vergleich zur konventionellen Röntgendiagnostik im Rahmen einer ROC-Analyse vorgenommen werden. Die retrospektive Studie wurde anhand von klinischen Panoramaschichtaufnahmen als randomisierter DoppelblindVersuch angelegt. Folgendes galt es hierbei zu untersuchen: Zum einen wurde untersucht, ob es in Bezug auf die Validität beziehungsweise die diagnostische Leistungsfähigkeit zwischen dem konventionellen Film-Folien-System und dem digitalen Speicherfoliensystem VistaScan (Dürr Dental, BietigheimBissingen, Deutschland) Unterschiede gab. Im zweiten Teil wurde die Frage gestellt, inwiefern die Bildbeurteilungen der Panoramaschichtaufnahmen vom Bewerter abhängig und in verschiedenen Beurteilungsdurchgängen reproduzierbar waren. In der röntgendiagnostischen Praxis sind diese Untersuchungen beispielsweise relevant, wenn ein Umstieg vom konventionellen zum digitalen Röntgen geplant ist. 13 VERSUCHSPLAN 3 Versuchsplan Akquisition von Panoramaschichtaufnahmen (PSA) (in vivo) mittels analogem Gerät Dentaltomograph von Philips Digitale PSA wurden mittels Speicherfoliensystem Vista Scan (Dürr Dental) im laufenden Klinikbetrieb im Zeitraum vom Jahr 2006 bis 2008 erstellt Konventionelle PSA wurden mittels Film-Folien-Kombinationen bis zum Jahr 2006 erstellt Recherche mit dem Röntgenkontrollbuch der Vista Scan Software „DBSWin“ Digitalisierung mittels Matrix-Scanner mit einem CCD-Flächensensor Auswahl von je 50 digitalen PSA mit pathologischen und physiologischen Befunden Recherche der PSA, zu welchen eine entsprechende digitale PSA bereits vorliegt (Programm: HydMedia) Abgleich und Festlegung der pathologischen sowie der physiologischen Befunde mit Hilfe der Konsensus-Methode Verblindung der 200 PSA durch Zuschneiden (Programm: Photoshop) Präsentation der verblindeten PSA sowie Randomisierung und Speicherung des Zahlenwertes der Bildbeurteilung in einer Excel-Tabelle mit Hilfe eines Bildbeurteilungsprogrammes Bildbeurteilung durch sechs Untersucher im Rahmen einer ROC-Analyse mittels graduierter Fünfpunkt-Skala Statistische Auswertung der Beurteilungsergebnisse Abb. 2: Versuchsplanung zum Vergleich der Validität und der Befundreliabilität von digitalisierten konventionellen und digitalen Panoramaschichtaufnahmen 14 VERSUCHSPLAN 3.1 Beschreibung des Versuchsplans Für den Vergleich der Validität und der Befundreliabilität von digitalisierten konventionellen und digitalen Panoramaschichtaufnahmen stand am Anfang der Versuchsplanung die Bildakquisition. Die PSA wurden sowohl digital als auch konventionell am Patienten mit einem analogen Dentaltomographen (Philips, Amsterdam, Niederlande) im laufenden Klinikbetrieb erstellt. Die digitalen PSA wurden im Zeitraum vom Jahr 2006 bis 2008 mit dem Speicherfoliensystem VistaScan (Dürr Dental, Bietigheim-Bissingen, Deutschland) angefertigt. Zur Recherche von erstellten digitalen PSA diente die VistaScan Software DBSWin. Zu den vorliegenden digitalen PSA wurden entsprechende digitalisierte konventionelle PSA recherchiert. Diese konventionellen PSA wurden bis zum Jahr 2006 mittels Film-Folien-Kombination angefertigt und mit einem Matrix-Scanner mit CCD-Flächensensor anschließend zur Archivierung mit der Diagnostix-32-Software digitalisiert. Zur Recherche der digitalisierten konventionellen PSA wurde das Programm HydView (HYDMedia, Rottenburg, Deutschland) verwendet. Aus den ermittelten digitalen und digital-konventionellen PSA wurden je 50 Bilder mit pathologischen Befunden und je 50 Bilder mit physiologischen Befunden mit Hilfe der Konsensus-Methode ausgewählt. Diese 200 PSA wurden mit einem Bildbearbeitungsprogramm (Photoshop) durch Zuschneiden verblindet und anschließend sechs Betrachtern zur Bildbeurteilung anhand einer graduierten Fünfpunkt-Skala im Rahmen einer ROC-Analyse vorgelegt. Die Bildpräsentation, die Randomisierung und die Speicherung des entsprechenden Zahlenwertes der Bildbeurteilung in einer Excel-Tabelle erfolgten durch ein eigens programmiertes Bildbeurteilungsprogramm. Die Bildbeurteilung wurde unter standardisierten Bedingungen durchgeführt. Die ermittelten Daten wurden schließlich statistisch mit Hilfe von ROC-Kurven und ROC-Flächen ausgewertet und interpretiert. 15 MATERIAL UND METHODEN 4 Material und Methoden 4.1 Bildmaterial 4.1.1 Auswahl Für die Bildbeurteilung wurden bereits vorhandene Panoramaschichtaufnahmen mit und ohne pathologischen Befunden aus dem Röntgenkontrollbuch der Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Freiburg ab dem Jahr 2005 mit Hilfe der DBSWin-Software ausgewählt. Die so ermittelten digitalen PSA wurden mit dem Archiv der digitalisierten konventionellen PSA mit dem Recherche-Programm HydView (HYDMedia, Rottenburg, Deutschland) abgeglichen. Lagen von einem Patienten zwei PSA sowohl in digitaler als auch in digitalisiert-konventioneller Form vor, so wurden diese gesondert und unter dem Patientennamen auf dem Hauspool der Zahnklinik abgespeichert. Aus dieser Sammlung an PSA wurden mit der Konsensus-Methode qualitativ gleichwertige PSA durch zwei nicht an der Bildbewertung teilnehmenden Zahnärzten ausgewählt. 4.1.2 Anzahl der ausgewerteten PSA Für die Bildbewertung wurden je 50 PSA mit mindestens einem pathologischen Befund und ohne pathologische Befunde herangezogen, die mit dem analogen Dental-Tomographen (Philips) auf konventionelle Weise mit Hilfe von Film-FolienKombinationen erstellt worden sind (Abb. 8 und 10). Ebenfalls wurden je 50 PSA mit und ohne pathologischen Befunden ausgewählt, die mit der Speicherfolienradiographie (VistaScan) digital generiert wurden (Abb. 7 und 9). Daraus ergab sich insgesamt eine Summe von 200 PSA. 4.1.3 Bildbearbeitung und Verblindung Alle 200 Bilder wurden mit einem Bildbearbeitungsprogramm (Photoshop) zugeschnitten. Dadurch konnten der Skribor der konventionellen PSA und das Seitenzeichen entfernt und die einzelnen PSA verblindet bzw. anonymisiert werden. 16 MATERIAL UND METHODEN Bei einigen PSA wurde infolgedessen ein größerer Teil des linken Bildbereiches weggeschnitten. 4.2 Probanden 4.2.1 Demographische Daten Von den 100 Patienten waren 47 männlichen und 53 weiblichen Geschlechts. Das Patientenalter betrug im Durchschnitt des gesamten Patientenkollektivs zum Zeitpunkt der konventionellen Bilderstellung 45,4 Jahre und zum Zeitpunkt der digitalen Bilderstellung 48,5 Jahre. Der jüngste Proband war zum Zeitpunkt einer konventionellen Aufnahme 8 Jahre und zum Zeitpunkt einer digitalen Aufnahme 9 Jahre alt. Der älteste Proband war zum Zeitpunkt einer konventionellen Aufnahme 80 Jahre und zum Zeitpunkt einer digitalen Aufnahme 82 Jahre alt. Die konventionellen PSA wurden in einem Zeitraum vom Jahr 1994 bis zum Jahr 2006 erstellt. Bei den digitalen PSA erstreckte sich der Aufnahmezeitraum vom Jahr 2006 bis zum Jahr 2008. Bei der männlichen Probandengruppe vergingen im Durchschnitt 3,4 Jahre zwischen der Anfertigung von konventioneller und digitaler PSA. Bei der Probandengruppe der Frauen waren dies im Mittel 2,9 Jahre. Für das Patientenkollektiv ergab sich ein Durchschnittswert von 3,1 Jahren, die zwischen konventioneller und digitaler Bildaufnahme lagen. 4.3 Untersucher 4.3.1 Auswahl und Anzahl Insgesamt führten sechs Untersucher die Einzelbewertungen der Panoramaschichtaufnahmen durch. Davon waren drei Untersucher weiblich und drei Untersucher männlich. Diese sechs Untersucher waren zum Bewertungszeitpunkt alle klinisch tätig. Fünf Untersucher waren Mitarbeiter der Zahnklinik Freiburg. Davon waren zwei Mitarbeiter in der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, zwei Mitarbeiter in der Abteilung für zahnärztliche Prothetik und einer Mitarbeiter in der Abteilung für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie. Ein Zahnarzt war in freier Praxis in Freiburg tätig. Die durchschnittliche Behandlungserfahrung betrug zu Beginn 17 MATERIAL UND METHODEN der Untersuchung 3,4 Jahre. Das Lebensalter der Betrachter betrug zum gleichen Zeitpunkt im Mittel 28,6 Jahre. 4.4 Geräte und Programme 4.4.1 Auflistung der Geräte und Programme 1.) Bildschirm (Fujitsu-Siemens P19-1S, München, Deutschland) 2.) DBSWin (Dürr Dental, Bietigheim-Bissingen, Deutschland) 3.) Dentaltomograph (Philips, Amsterdam, Niederlande) 4.) Komplettsystem zur Digitalisierung von Röntgenfilmen mit Diagnostix-32 Software (GEMED, Gesellschaft für medizinisches Datenmanagment mbH, Ulm, Deutschland) 5.) Evalution-Tool 4 (Final Studios, Hürth, Deutschland) 6.) Excel (Microsoft Corporation, Redmond, USA) 7.) Film-Folien-Kombination (T-MAT L, Kodak, Rochester, USA) 8.) HYDView (HYDMedia, Rottenburg, Deutschland) 9.) Speicherfolien (Dürr Dental, Bietigheim-Bissingen, Deutschland) 10.) Vista Scan (Dürr Dental, Bietigheim-Bissingen, Deutschland) 11.) SPSS 14.0 (LEAD Technologies, Inc., USA) Abb.3 VistaScan Scanner Abb.4 VistaScan Resetter (Quelle: Dürr Dental) (Quelle: Dürr Dental) Abb.5 Evalution-Tool 4 (Quelle: Final Studios) MATERIAL UND METHODEN Abb.6 Darstellung der Bedienoberfläche des Bildbeurteilungsprogrammes Evalution-Tool 4. Mit Hilfe dieses Programms wurden die Panoramaschichtaufnahmen den Untersuchern verblindet und randomisiert zur Bildbeurteilung präsentiert. Das Programm exportierte die gesammelten Daten automatisch in eine Excel-Tabelle. (Quelle: Final Studios) 18 MATERIAL UND METHODEN 19 Abb.7: Digitale Panoramaschichtaufnahme (ohne pathologischen Befund) Abb.8: Konventionelle Panoramaschichtaufnahme (ohne pathologischen Befund) MATERIAL UND METHODEN 20 Abb.9: Digitale Panoramaschichtaufnahme mit pathologischem Befund Abb.10: Konventionelle Panoramaschichtaufnahme mit pathologischem Befund 21 MATERIAL UND METHODEN 4.4.2 Technische Daten Vista Scan Der Speicherfolienscanner Vista Scan (Abb. 3 und 4)(Dürr Dental, BietigheimBissingen, Deutschland) hatte laut Herstellerangaben je nach Speicherfoliengröße eine theoretische Auflösung von 40 LP/mm und eine nachweisbare Ortsauflösung von rund 15 LP/mm. Die kleinste Pixelgröße wurde hierbei mit 12,5 µm angegeben. Die Auslesedauer wurde für eine Panoramaschichtaufnahme bei 5 Lp/mm mit 21 Sekunden angegeben. 4.4.3 Technische Daten des Bildbeurteilungsprogramms Evalution-Tool 4.0 Das Bildbeurteilungsprogramm Evalution-Tool 4.0 (Abb.5 und 6) wurde auf Java 6.0 basierend programmiert. Für die Funktion des Bildbeurteilungsprogrammes war somit ein entsprechendes Java Runtime Environment notwendig. Die zu untersuchenden Röntgenbilder wurden im jpg-Format in das Programm eingefügt und mit einer vordefinierten Verzeichnisstruktur automatisch eingelesen. Der Bildindex wurde aus einem Dateinamen-Prefix extrahiert. Eine randomisierte Bildabfolge während der Bildpräsentation konnte realisiert werden. Die Randomisierung war hierbei nur von der Bildanzahl abhängig. Dies hatte zur Folge, dass eine gleich bleibende Anzahl an Bildern eine immer gleiche Abfolge der Bilder in der Bildpräsentation gewährleistete. Die interne Speicherung aller Ergebnisse erfolgte im Binärformat. Diese wurden in der Datei „data.dat“ abgelegt. Exportiert wurden die gesammelten Daten in das Programm Excel in den Ordner „evalution.xls“. Hierzu wurde das entsprechende sheet (Blatt) jedes Mal vollständig neu geschrieben. 4.4.4 Technische Daten zum Komplettsystem zur Digitalisierung von Röntgenfilmen Die konventionellen Panoramaschichtaufnahmen wurden mittels Matrix-Scanner mit einem CCD-Flächensensor digitalisiert. Es handelte sich hierbei um das Komplettsystem zur Digitalisierung von Röntgenfilmen mit der Diagnostix-32 Software (GEMED, Gesellschaft für medizinisches Datenmanagement mbH, Ulm, Deutschland). 22 MATERIAL UND METHODEN Die Auflösung betrug im Standardmodus 2,5 LP/mm. Der Scanner verfügte über 4096 Graustufen pro Bildpunkt (12 Bit/Pixel). 4.5 Testverfahren 4.5.1 Prinzip 4.5.1.1 Erstellen der Bildpräsentation Die bearbeiteten und verblindeten Panoramaschichtaufnahmen wurden im Beurteilungsprogramm Evalution-Tool 4.0 in vier Ordnern abgespeichert. Diese vier Ordner wurden in digitale PSA mit und ohne pathologische Befunde und in konventionelle digitalisierte PSA ebenfalls mit und ohne pathologische Befunde gegliedert. Zur eindeutigen Zuordnung der einzelnen PSA im Beurteilungsprogramm wurde diesen in zufälliger Reihenfolge ein Dateinamen-Prefix zugeordnet. Dieses Prefix war eine Zahl von 1 bis 100. Infolge dessen wurde sowohl der digitalen als auch der konventionellen PSA desselben Patienten das gleiche Prefix zugeordnet. Dem Prefix folgte der Patientenname zur Dateibenennung. Zudem wurde die Bilddatei mit dem Buchstaben k für konventionell und mit dem Buchstaben d für digital versehen. Entsprechend wurde nach diesem Kürzel der Buchstabe k für krank und der Buchstabe g für gesund eingefügt. Dadurch konnte eine bearbeitete Bilddatei zu jeder Zeit einem Befund und der jeweiligen Aufnahmeart zugeordnet werden. 4.5.1.2 Bildbewertung Die Bildbewertung wurde anhand einer Bewertungsskala mit den Werten von eins bis fünf vorgenommen. Hierbei wurden den einzelnen Werten (Scores) folgende Aussagen zugeordnet: 1 – eindeutig gesund 2 – wahrscheinlich gesund 3 – keine Aussage möglich 4 – wahrscheinlich pathologisch 5 – eindeutig pathologisch MATERIAL UND METHODEN 23 Sofern bereits ein pathologischer Befund durch den Untersucher erkannt wurde, konnte der entsprechenden PSA der Wert fünf zugeordnet werden. Wurde keiner der pathologischen Befunde festgestellt, so konnte die PSA mit dem Wert eins bewertet werden. Bei Unsicherheiten auf Seiten der Untersucher ließ sich eine Abstufung durch die Werte zwei bis vier vornehmen. Um einen Goldstandard festzulegen, wurden die Panoramaschichtaufnahmen mit Hilfe der Konsensus-Methode von zwei Zahnärzten ausgewählt und nach „eindeutig gesund“ bzw. „eindeutig pathologisch“ selektiert. Als pathologisch wurden ebenfalls durch die Konsensusmethode folgende Befunde zugelassen: • Kariöse Läsionen • Apikale Aufhellungen • Insuffiziente prothetische oder konservierende Restaurationen (inkl. Wurzelfüllungen) • Horizontaler Knochenverlust (Abstand Schmelz-Zement-Grenze zu krestaler Knochengrenze größer als 3 mm) • Vertikaler Knochenverlust • Knöcherne Raumforderungen • Knöcherne Läsionen • Veränderungen in der Knochenfeinstruktur • Frakturen • Wurzelreste • Fremdkörper In die Bewertung sollten nicht einfließen: • Veränderungen an den Kiefergelenken • Beurteilung der Kieferhöhlen • Operative Versorgungen (Osteosyntheseplatten, Drahtligaturen, Schrauben) • Fehlende Zähne • Retinierte und verlagerte Zähne 24 MATERIAL UND METHODEN Die ausgewählten Pathologien wurden nicht näher spezifiziert, da viele vergleichende Studien bildgebender Systeme unter der Vielfalt der gemessenen Parameter leiden. Zudem ist ihre Bedeutung für die klinische Diagnosefindung unklar und ihre statistische Auswertung schwierig. Die Ergebnisse solcher Studien mit vielen spezifischen Parametern sind daher schwierig zu interpretieren und selten untereinander vergleichbar (Oestmann J.W. und Galanski M. 1989). Eine Liste der oben genannten Bewertungsskala sowie der pathologischen Befunde und den Ausnahmen lag den Untersuchern während der gesamten Beurteilungsdurchgänge ausgedruckt vor. Vor jedem Beurteilungsdurchgang fand eine ca. einstündige Kalibrierungssitzung mit jedem Untersucher statt. In dieser Sitzung wurden das Verfahren der Bildbewertung, zugelassene Pathologien sowie die Funktion des Bildbewertungsprogrammes erläutert. Den Untersuchern wurde ausreichend Zeit zum Klären von Verständnis- und Verfahrensfragen vor dem Beginn eines Beurteilungsdurchganges gegeben. Um die Empfindlichkeit der ROC-Analyse zu erhöhen, wurden die Untersucher nach ca. 10 Sekunden dazu aufgefordert eine Bewertung für eine Panoramaschichtaufnahme abzugeben (Oestmann J.W. und Galanski M. 1989). 4.5.1.3. Anwendung des Beurteilungsprogramms Evalution-Tool 4.0 Das Beurteilungsprogramm Evalution-Tool 4.0 präsentierte in einem Fenster auf dem Bildschirm die Panoramaschichtaufnahmen in voller Bildschirmbreite und mit schwarzem Hintergrund. Am unteren Bildrand wurden auf einem schwarzen Balken Radiobuttons mit den entsprechenden Ziffern der Bewertungsskala installiert. Zudem gab es Schaltflächen, über welche der Beurteiler zur nächsten oder auch zur vorherigen Panoramaschichtaufnahme gelangen konnte. Am Ende eines Beurteilungsdurchganges wurden die ausgewählten Beurteilungen mit Namen, Datum und Uhrzeit abgespeichert. Die entsprechenden Daten wurden vom dem Programm, wie oben beschrieben, direkt und automatisch in einer Excel-Datei abgespeichert. So konnten mögliche Übertragungsfehler der Bewertungen in eine Excel-Tabelle ausgeschlossen werden. Die im Vorfeld ausgewählten 200 Panoramaschichtaufnahmen wurden den Beurteilern verblindet und in randomisierter Reihenfolge durch das Programm präsentiert. 25 MATERIAL UND METHODEN 4.5.2 Durchführung Die Bildbeurteilung wurde stets in einem abgedunkelten Raum ohne Fenster vorgenommen. Der Bildschirm, an welchem die Bildbeurteilung durchgeführt wurde, war nach DIN 6868-57 für die Befundung von digitalen Röntgenbildern abnahmegeprüft. Die Einstellungen des Monitors bezüglich Kontrast, Pixelgröße oder Helligkeit waren zu jedem Zeitpunkt der Beurteilungen exakt dieselben. Der erste Beurteilungsdurchgang aller sechs Beurteiler erfolgte jeweils einzeln und zeitnah an zwei aufeinander folgenden Tagen. Der zweite Beurteilungsdurchgang erfolgte nach sechs Wochen an ebenfalls zwei Tagen und wiederum jeweils einzeln. Nach den beiden Beurteilungsdurchgängen lagen somit 1200 Bildbewertungen zur statistischen Auswertung vor. 4.6 Statistische Methoden Die diagnostische Leistung der beiden untersuchten bildgebenden Verfahren wurde mittels ROC-Analyse durch die Parameter Sensitivität und Spezifität bestimmt. Hierbei wurden anhand von ROC-Kurven die ROC-Flächen berechnet, die als einzelner Zahlenwert eine qualitative Einordnung der beiden Systeme erlaubte (Oestmann J.W. und Galanski M. 1989). Als nicht parametrischer Test für zwei verbundene Stichproben zur Signifikanzberechnung wurde der Wilcoxon-Test angewandt. Das Signifikanzniveau wurde hierbei mit 5% angenommen. Zur Bestimmung der Befundreliabilität wurden zum einen die Intra-Rater-Reliabilität und zum anderen die Inter-Rater-Reliabilität errechnet. Die Intra-Rater-Reliabilität wurde mittels Korrelation nach Spearman und die Inter-Rater-Reliabilität mittels Konkordanzanalyse nach Kendall bestimmt. Die statistische Analyse sowie die graphische Darstellung wurden mit dem Statistikprogramm SPSS 14.0 und Excel realisiert. 26 MATERIAL UND METHODEN 4.6.1 Validität „Die Validität [Gültigkeit] eines diagnostischen Tests wird durch die Sensitivität und die Spezifität bestimmt“ (Weiß C. 2008, S.281). Sensitivität bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, mit welcher ein Test bei einer kranken Person richtig (positiv) reagiert. Spezifität ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine nicht-erkrankte Person ein richtig (negatives) Ergebnis erhält (Weiß C. 2002). Die Einschätzung einer diagnostischen Leistung verschiedener bildgebender Verfahren wird durch die ROCAnalyse ermöglicht (Oestmann J.W. und Galanski M. 1989). Hierbei lässt sich die Gesamtgenauigkeit eines bildgebenden Verfahrens durch die Fläche unter der ROCKurve bestimmen (Weiß C. 2008). Diese Fläche wird auch als AUC (area under the curve) bezeichnet. 27 ERGEBNISSE 5 Ergebnisse 5.1 ROC-Kurven digital konventionell 1,0 Sensitivität 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1 - Spezifität Abb.11 ROC-Kurven des ersten erstenund undzweiten zweiten Abb.10 ROC-Kurvenfür fürdie die Daten Daten des Beurteilungsdurchganges der Beurteilungsdurchganges der digitalen und konventionellen PSA (n=1200) digitalen und konventionellen PSA (n=1200). digital konventionell 1,0 Sensitivität 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1 - Spezifität Abb.11 ROC-Kurven diedie Daten desdes ersten Beurteilungsdurchganges der digitalen Abb.12 ROC-Kurvenfürfür Daten ersten Beurteilungsdurchganges der und konventionellen digitalen und konventionellen PSA (n=600)PSA (n=600) 28 ERGEBNISSE digital konventionell 1,0 Sensitivität 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1 - Spezifität Abb.12 der digitalen und Abb.13ROC-Kurven ROC-Kurvenfürfürden denzweiten zweitenBeurteilungsdurchgang Beurteilungsdurchgang der digitalen konventionellen PSA (n=600) und konventionellen PSA (n=600) 29 ERGEBNISSE Zur Darstellung der diagnostischen Leistung für die digitalen und die konventionellen Panoramaschichtaufnahmen wurden die ROC-Kurven erstellt (Abb. 11-13). In Abbildung 10 wurden sowohl die ROC-Kurve für die konventionellen Panoramaschichtaufnahmen als auch die ROC-Kurve für die konventionellen PSA aus den gepoolten Beurteilungswerten der sechs Untersucher aus dem ersten und dem zweiten Beurteilungsdurchgang zusammengefasst. Bei der Betrachtung der beiden Graphen in Abbildung 10 konnte eine deutliche Rechtsverschiebung des Graphen für die digitalen PSA ausgemacht werden. Dies hatte auch direkte Auswirkungen auf die Größe der AUC-Werte, die für die digitalen PSA kleiner waren als bei den konventionellen PSA (siehe Tab.4). Eine Rechtsverschiebung der ROC-Kurven für die digitalen PSA konnte auch in den Abbildungen bei separater Betrachtung der Beurteilungsdurchgänge festgestellt werden, wobei diese im ersten Beurteilungsdurchgang vergleichsweise stärker war. Hieraus lässt sich eine Überlegenheit der diagnostischen Leistung der konventionellen PSA im Gegensatz zu den digitalen PSA ableiten. 5.1.1 Sensitivität und Spezifität Die Werte für die Sensitivität und die Spezifität des digitalen und des konventionellen bildgebenden Verfahrens wurden berechnet und in den nachfolgenden Tabellen 1-3 aufgeführt. Schwellenwert digital konventionell Sensitivität Spezifität 0 1,00 ,00 1 1,00 ,28 2 ,99 ,45 3 ,98 ,48 4 ,96 ,54 5 ,00 1,00 0 1,00 ,00 1 1,00 ,35 2 ,99 ,56 3 ,99 ,63 4 ,98 ,67 5 ,00 1,00 Tab.1 Werte für die Sensitivität und Spezifität der ROC-Kurven, die aus den Daten des ersten und zweiten Beurteilungsdurchganges der digitalen und konventionellen PSA berechnet wurden (siehe Abb.11). 30 ERGEBNISSE Schwellenwerte digital konventionell Sensitivität Spezifität 0 1,00 ,00 1 1,00 ,27 2 ,99 ,42 3 ,98 ,45 4 ,97 ,51 5 ,00 1,00 0 1,00 ,00 1 1,00 ,34 2 ,99 ,56 3 ,99 ,63 4 ,98 ,66 5 ,00 1,00 Tab.2 Werte für die Sensitivität und Spezifität der ROC-Kurven, die aus den Daten des ersten Beurteilungsdurchganges der digitalen und konventionellen PSA berechnet wurden (siehe Abb.12). digital konventionell Schwellenwerte 0 Sensitivität 1,00 Spezifität ,00 1 1,00 ,28 2 ,99 ,48 3 ,98 ,51 4 ,96 ,58 5 ,00 1,00 0 1,00 ,00 1 1,00 ,35 2 ,99 ,57 3 ,99 ,63 4 ,98 ,67 5 ,00 1,00 Tab.3 Werte für die Sensitivität und Spezifität der ROC-Kurven, die aus den Daten des zweiten Beurteilungsdurchganges der digitalen und konventionellen PSA berechnet wurden (siehe Abb.13). ERGEBNISSE 31 In Tabelle 1 wurden die Werte für die Sensitivität und die Spezifität für die digitalen und die konventionellen PSA aus beiden Beurteilungsdurchgängen dargestellt. Hierbei wurde für den Schwellenwert größer als 3 ein pathologischer Befund angenommen. Für die digitalen PSA ergaben sich für den Schwellenwert von 3 eine Sensitivität von 98% und eine Spezifität von 48%. Dagegen betrugen beim gleichen Schwellenwert für die konventionellen PSA die Sensitivität 99% und die Spezifität 63%. Im Vergleich der Spezifitäten an diesem Beispiel war die Spezifität für die konventionelle PSA um 15% höher. In ähnlicher Größenordnung war dieser Unterschied für die Werte der Sensitivität und der Spezifität aus jeweils dem ersten und dem zweiten Beurteilungsdurchgang der digitalen und konventionellen PSA festzustellen (siehe Tab.2 und 3). 32 ERGEBNISSE 5.1.2 Area under the curve (AUC) In der Abbildung der ROC-Kurven für die Daten des ersten und zweiten Beurteilungsdurchganges der digitalen und konventionellen PSA (Abb. 11) wurde bereits eine Rechtsverschiebung des Graphen für die digitalen PSA beobachtet. Dies hatte eine direkte Auswirkung auf die Fläche unter der ROC-Kurve, die nämlich kleiner war und somit mit einer schlechteren diagnostischen Leistung korrelierte. Zur qualitativen Einordnung der beiden bildgebenden Verfahren wurde Tabelle 4 mit den AUC-Werten für die entsprechenden ROC-Kurven aus dem ersten und dem zweiten Beurteilungsdurchgang sowie für die ROC-Kurven, die aus den gepoolten Werten des ersten und zweiten Beurteilungsdurchgangs erstellt. Je größer der AUC-Wert ist, desto höher ist die diagnostische Leistung. AUC konventionell 0,83 AUC digital 0,76 1. Durchgang 0,82 0,74 2. Durchgang 0,83 0,78 gesamt Tab.4 Werte für die area under the curve (AUC) für die ROC-Kurven aus dem ersten und dem Beurteilungsdurchgang sowie für die ROC-Kurven aus den gepoolten Werten des ersten und des zweiten Beurteilungsdurchganges (Abbildungen 11-13). Aus der Tabelle 4 ging hervor, dass die AUC-Werte für die ROC-Kurven der konventionellen PSA größer waren als die der digitalen Methode. Damit war die diagnostische Leistung des konventionellen Verfahrens insgesamt der diagnostischen Leistung des digitalen Verfahrens überlegen. 5.2 Signifikanztest Zur Berechnung, ob sich die Werte der ROC-Kurven für die beiden bildgebenden Verfahren signifikant unterschieden, wurde der Wilcoxon-Rangsummentest herangezogen. Der Wilcoxon-Test ist ein nicht-parametrischer Test für zwei verbundene Stichproben. Für die gepoolten ROC-Werte des ersten und zweiten Beurteilungsdurchganges wurde die Prüfgröße Z ermittelt. Der Z-Wert betrug hierbei -4,996. Da p<0,0001 war, 33 ERGEBNISSE unterschieden sich die ROC-Werte der beiden bildgebenden Verfahren höchst signifikant voneinander. Im ersten Beurteilungsdurchgang war Z= -4,205. Mit p<0,0001 waren auch hier die ROC-Werte für konventionelle und die digitale Methode höchst signifikant verschieden. Für den zweiten Beurteilungsdurchgang betrug der Z-Wert -2,861. Mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von p=0,004 waren auch hier die ROC-Werte der beiden bildgebenden Verfahren höchst signifikant verschieden. Die Nullhypothese konnte somit verworfen werden, so dass die Unterschiede der ROC-Werte für die konventionellen und die digitalen PSA, sowohl für den ersten als auch für den zweiten Beurteilungsdurchgang, nicht zufallsbedingt waren. 5.3 Reliabilität 5.3.1 Intra-Rater-Reliabilität Mit der Intra-Rater-Reliabilität sollte untersucht werden, inwiefern die Beurteilungen desselben Untersuchers zu zwei verschiedenen Zeitpunkten übereinstimmen (Weiß C. 2008). Hierzu wurde der Rangkorrelationskoeffizient von Spearman (rs) berechnet. Mit dem Rangkorrelationskoeffizienten von Spearman werden Korrelationen auf ordinalem Skalenniveau beschrieben (Untersteiner H. 2007). 5.3.2 Darstellung der Intra-Rater-Reliabilität Zur Darstellung der Intra-Rater-Reliabilität wurde zunächst der Korrelationskoeffizient von Spearman für jeden einzelnen Untersucher berechnet. Die Korrelationskoeffizienten wurden sowohl für die Beurteilung der digitalen als auch für die Beurteilung der konventionellen PSA bestimmt. Die errechneten Korrelationskoeffizienten aller Untersucher wurden in Tabelle 5 dargestellt. 34 Korrelationskoeffizient (rs) ERGEBNISSE 1 0,8 0,6 digital 0,4 konventionell 0,2 0 0,774 0,746 0,858 0,865 0,659 0,793 konventionell 0,776 0,532 0,901 0,714 0,693 0,715 digital Beurteiler Untersucher Tab.5 Darstellung der Korrelationskoeffizienten von Spearman für die Beurteilungen der digitalen und der konventionellen PSA durch die Beurteiler (n=6) nach zwei verschiedenen Beurteilungszeitpunkten Für alle Werte aus der Tabelle 5 war die Korrelation auf dem 0,01 Niveau signifikant (zweiseitig). Im Mittel lag der Korrelationskoeffizient (rs) für die Beurteilungen der digitalen PSA gerundet bei 0,78. Dies deutete auf eine hohe Korrelation hin. Für die Beurteilungen der konventionellen PSA ergab sich ein mittlerer Wert gerundet von 0,72. Dies deutete ebenfalls auf eine hohe Korrelation hin. Für die Beurteilungen der konventionellen PSA deutete allerdings ein Wert von 0,532 auf eine nur mittlere Korrelation und ein Wert von 0,901 auf eine sehr hohe Korrelation hin. Es konnte zusammenfassend angenommen werden, dass die Bewertungen der Panoramaschichtaufnahmen desselben Beurteilers zu zwei verschiedenen Zeitpunkten übereinstimmend waren und zwar unabhängig davon, ob es sich um digitale oder konventionelle Panoramaschichtaufnahmen handelte. 5.3.3 Inter-Rater-Reliabilität Mit Hilfe der Inter-Rater-Reliabilität sollte der Grad der Übereinstimmung zwischen den sechs verschiedenen Untersuchern quantifiziert werden (Weiß C. 2008). Zur Berechnung dieser Übereinstimmung wurde die Konkordanzanalyse nach Kendall ERGEBNISSE 35 herangezogen (Bortz J. et al 2008). Hierbei handelt es sich um ein nichtparametrisches statistisches Verfahren für ordinalskalierte Daten. Berechnet wurde der Korrelationskoeffizient W. 5.3.4 Werte der Konkordanzanalyse nach Kendall Es wurde zunächst der Korrelationskoeffizient W(digi) für die Bewertungen der digitalen Panoramaschichtaufnahmen aller sechs Beurteiler für den ersten und den zweiten Beurteilungsdurchgang zusammen berechnet. Hierfür war W=0,106. Für diesen Wert ergab sich ein Chi-Quadrat von 106. Damit konnte der errechnete Korrelationskoeffizient mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von α=0,05 und einem Wert von p<0,0001 als höchst signifikant angenommen werden. Der Korrelationskoeffizient W(konv) für die Bewertungen der konventionellen Panoramaschichtaufnahmen aller sechs Beurteiler für den ersten und zweiten Beurteilungsgang betrug 0,078. Für diesen Wert konnte ein Chi-Quadrat von 78 berechnet werden. Somit war der berechnete Korrelationskoeffizient W(konv) mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von α=0,05 und einem Wert von p<0,0001 ebenfalls als höchst signifikant anzunehmen. Folglich konnte die Nullhypothese verworfen werden und die Bewertungen der sechs Beurteiler wurden als konkordant angesehen. 36 ERGEBNISSE 5.4 Häufigkeiten 5.4.1 Histogramme und Tabellen zur Darstellung der Häufigkeiten der gewählten Scores (Bewertungen der graduierten Fünf-Punkt-Skala) 300 250 Anzahl 200 150 100 50 0 1 2 3 4 5 Score Abb.13 Anzahl der gewählten Scores für nicht pathologische digitale PSA Abb.14 Anzahl der durch die Untersucher gewählten Scores für nicht pathologische digitale PSA. Die Scores wurden entsprechend der graduierten Fünf-Punkt-Skala vergeben. Hierbei ist 1 eindeutig gesund und 5 eindeutig pathologisch. Score Anzahl Prozente 1 165 27,5 2 105 17,5 3 18 3,0 4 38 6,3 5 274 45,7 Gesamt 600 100,0 Tab.6 Anzahl und Prozente der gewählten Scores für nicht pathologische digitale PSA (n=600) des ersten und zweiten Beurteilungsdurchganges. 37 ERGEBNISSE 250 Anzahl 200 150 100 50 0 1 2 3 4 5 Abb.15 Anzahl der durch die Untersucher gewählten Scores für nicht pathologische konventionelle PSA. Die Scores wurdenScore entsprechend der graduierten Fünf-PunktAbb. 14vergeben. Anzahl derHierbei gewählten fürgesund nicht pathologische konventionelle PSA Skala ist 1 Scores eindeutig und 5 eindeutig pathologisch. Score Anzahl Prozente 1 207 34,5 2 131 21,8 3 39 6,5 4 23 3,8 5 200 33,3 Gesamt 600 100,0 Tab.7 Anzahl und Prozente der gewählten Scores für nicht pathologische konventionelle PSA (n=600) des ersten und zweiten Beurteilungsdurchganges 38 ERGEBNISSE 600 500 Anzahl 400 300 200 100 0 2 3 4 5 Score Abb.15 Anzahl der durch gewählten Scores für digitale PSAScores mit pathologischem Befund Abb.16 die Untersucher gewählten für digitale PSA mit pathologischem Befund. Die Scores wurden entsprechend der graduierten FünfPunkt-Skala vergeben. Hierbei ist 1 eindeutig gesund und 5 eindeutig pathologisch. Score Anzahl Prozente 2 5 ,8 3 5 ,8 4 12 2,0 5 578 96,3 Gesamt 600 100,0 Tab.8 Anzahl und Prozente der gewählten Scores für pathologische digitale PSA (n=600) des ersten und zweiten Beurteilungsdurchganges 39 ERGEBNISSE 600 500 Anzahl 400 300 200 100 0 2 3 4 5 Score Abb.16 Anzahl derder gewählten Scores für konventionelle PSA mit pathologischem Befund Abb.17 Anzahl durch die Untersucher gewählten Scores für konventionelle PSA mit pathologischem Befund. Die Scores wurden entsprechend der graduierten Fünf-Punkt-Skala vergeben. Hierbei ist 1 eindeutig gesund und 5 eindeutig pathologisch. Score Anzahl Prozente 2 4 3 2 ,3 4 8 1,3 5 586 97,7 Gesamt 600 100,0 ,7 Tab.9 Anzahl und Prozente der gewählten Scores für pathologische konventionelle PSA (n=600) des ersten und zweiten Beurteilungsdurchganges 40 ERGEBNISSE Aus den Abbildungen 16 und 17 ging hervor, dass bei den Panoramaschichtaufnahmen mit einem pathologischen Befund der Score 5 (eindeutig pathologisch) am häufigsten gewählt wurde, unabhängig davon, ob es sich um konventionelle oder digitale Panoramaschichtaufnahmen handelte. Dies belegten zudem die Prozentwerte von annähernd 96% bei den digitalen PSA und ca. 98% bei den konventionellen PSA für den Score 5 (siehe Tab.6 und 7). Die Anzahl der digitalen und konventionellen PSA, die korrekt als pathologisch erkannt wurden, war somit übereinstimmend groß. Im Gegensatz dazu stand die Anzahl der durch die Untersucher gewählten Scores für die nicht pathologischen PSA (Abb.14 und 15). Bei den nicht pathologischen digitalen PSA wurden etwa ein Drittel (27,5%) zutreffend als nicht pathologisch mit dem Score 1 (eindeutig gesund) bewertet (siehe Tab.6). Dagegen wurde fast zur Hälfte (44,7%) der Score 5 bei den nicht pathologischen digitalen PSA gewählt. Somit wurden diese PSA von den Untersuchern, entsprechend der mit Hilfe der Konsensus-Methode festgelegten Befunde, nicht korrekt bewertet. Bei den konventionellen nicht pathologischen PSA wurde vergleichsweise weniger häufig der Score 5 vergeben. Hier waren es nur rund ein Drittel (33,3%) der nicht pathologischen konventionellen PSA (siehe Tab. 7). 41 DISKUSSION 6 Diskussion Durch die ROC-Analyse und die Bestimmung der AUC-Werte konnte eine Überlegenheit der diagnostischen Leistung der konventionellen Panorama- schichtaufnahmen gegenüber den digitalen Panoramaschichtaufnahmen bewiesen werden. Hierbei waren Bewertungsdurchgang für die ROC-Werte die für konventionellen den ersten und zweiten Panoramaschichtaufnahmen im Vergleich zu den digitalen PSA höchst signifikant verschieden. Die Untersuchungen der Sensitivität ergaben sowohl für das digitale als auch für das konventionelle bildgebende Verfahren hohe Werte. Die Spezifität war bei den konventionellen PSA größer als bei den digitalen PSA. Dies spiegelten auch die Häufigkeiten der gewählten Scores wider. Hierbei war der Anteil an falsch-positiven Bewertungen insgesamt als hoch einzustufen. Bei den Bewertungen der konventionellen PSA war der Anteil an falsch-positiven Aussagen im Vergleich zu den Bewertungen der digitalen PSA geringer. Für die Untersuchungen der Reliabilität der Bildbewertungen durch die verschiedenen Beurteiler zu verschiedenen Zeitpunkten konnten eindeutige Ergebnisse erzielt werden. Die Berechnung der Intra-Rater-Reliabilität ergab eine hohe Korrelation der Bewertungen der Beurteiler zu zwei verschiedenen Zeitpunkten. Dies war unabhängig von dem bildgebenden Verfahren. Durch die Bestimmung der Inter-Rater-Reliabilität konnte nachgewiesen werden, dass die einzelnen Beurteiler trotz einzelner Abweichungen übereinstimmend in ihren Beurteilungen waren. In den meisten Studien, die die diagnostische Leistungsfähigkeit der Speicherfolienradiographie mit der konventionellen Radiographie verglichen hatten, konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden bildgebenden Verfahren festgestellt werden (Cederberg R.A. et al. 1998, Conover G.L. et al. 1996, Haak R. et al. 2001, Hintze H. et al. 2002, Oestmann J.W. et al. 1988). Diese Untersuchungen waren allerdings hauptsächlich auf die intraorale Röntgendiagnostik limitiert und beschränkten sich auf einzelne Pathologien wie beispielsweise Karies oder endodontische Untersuchungen. Ein anderer Ansatz wurde in der vorliegenden Untersuchung gewählt. Durch die oben beschriebenen und für die Untersuchung 42 DISKUSSION zugelassenen Pathologien sollte die klinische Alltagssituation in ihrer gesamten Bandbreite widergespiegelt werden (siehe Methodikteil, Kap.4.5.1.2 Bildbewertung). Aus diesem Grund wurden Panoramaschichtaufnahmen und keine intraoralen Zahnfilme untersucht. In der Vergangenheit schichtaufnahmen zum wurden nur Vergleich wenige der Untersuchungen Validität der digitalen mit Panorama- Speicherfolien- radiographie mit der der konventionellen Methode unternommen. Hierzu gab es beispielsweise Studien von Benediktsdottir oder von Molander (Benediktsdottir I.S. et al. 2003, Molander B. et al. 2004). Auch hier konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden bildgebenden Verfahren belegt werden. Als Schwachpunkt dieser Studien konnte die Beurteilung der konventionellen PSA auf einem Leuchtkasten angesehen werden. Dies war auch im Studiendesign von Shearer, Svanaes und Nair der Fall (Nair M.K. et al. 1998, Shearer A.C., Mullane E., Macfarlane T.V., Grondahl H.G. und Horner K. 2001, Svanaes D.B. et al. 1996). Laut einer Untersuchung von Gelfand 1985 war anzunehmen, dass die Beurteiler von zwei unterschiedlichen Methoden voreingenommen in ihrer Bewertung waren, wenn sie die beiden Methoden voneinander unterscheiden konnten (Gelfand D.W. und Ott D.J. 1985). Aus diesem Grund wurden in der vorliegenden Untersuchung digitalisierte konventionelle Panoramaschichtaufnahmen bewertet. Wie Kassebaum et al. 1989 untersuchten, waren digitalisierte PSA für die diagnostische Beurteilung von periapikalen Pathologien, Karies und speziellen Knochenabnormalitäten geeignet. (Kassebaum D.K. et al. 1989). Nur wenige Studien konnten bisher belegen, dass es messbare Unterschiede im Vergleich der diagnostischen Leistungsfähigkeit zwischen konventionellen und digitalen Röntgenbildern zugunsten der konventionellen Röntgenbilder gab. Akdeniz et al. unternahmen einen Vergleich dieser Art. Sie untersuchten dazu die Bildqualität anhand von Wurzelkanalfüllungen. Die konventionellen E-speed-Filme schnitten hierbei besser ab als die Röntgenbilder, die mittels Speicherfolienradiographie erstellt wurden (Akdeniz B.G. und Sogur E. 2005). Eine andere Studie von Naoum et al. bezog sich ebenfalls auf die Bildqualität des Wurzelkanalsystems. Die Bildqualität der konvetionellen Bildgebung wurde hier ebenfalls besser bewertet (Naoum H.J. et al. 2003). In einer weiteren Studie von Kamburoglu et al. sollte die Diagnosefähigkeit von konventionellen intraoralen 43 DISKUSSION Zahnfilmen mit der von intraoralen Speicherfolien anhand von künstlich herbeigeführten externen Wurzelresorptionen untersucht werden. Auch hier erzielte die konventionelle Bildgebung ein besseres Ergebnis im Vergleich zur digitalen Methode (Kamburoglu K. et al. 2008). Alle drei zuvor genannten Studien unterschieden sich in Bezug auf das Studiendesign wesentlich von der vorliegenden Untersuchung. Den Hauptunterschied bilden die in vivo erstellten Panoramaschichtaufnahmen. Die Studien von Akdeniz (2005), Naoum (2003) und Kamburoglu (2008) wurden alle ex vivo erstellt. Die klinische Aussagekraft war bei diesen drei Studien somit geringer. Des Weiteren beschränkte man sich in diesen Untersuchungen nur auf die Zahnwurzel. In der vorgelegten Studie konnte dagegen durch die Bewertung von PSA eine größere Bandbreite an Pathologien berücksichtigt und somit der Bewertungsanspruch erhöht werden. Als dritter Unterschied konnte gefunden werden, dass Akdeniz et al. nur die Reproduzierbarkeit von Bildbewertungen untersucht, jedoch nicht die diagnostische Leistungsfähigkeit der verschiedenen bildgebenden Verfahren quantifiziert haben. Die hohen Werte für die Sensitivität, wie im Ergebnisteil in dieser Untersuchung beschrieben, sowohl für das konventionelle als auch für das digitale Verfahren, waren positiv zu bewerten. Nach Weiß legt man Wert auf eine hohe Sensitivität, wenn es sich um eine Krankheit mit schweren Folgen für den Patienten handelt, wenn eine Erfolg versprechende Therapie zur Verfügung steht und wenn falsch positive Befunde mit vertretbarem Aufwand und ohne allzu große Belastungen für die betreffende Person geklärt werden können (Weiß C. 2008). Der Anteil an falsch positiven Bewertungen war vor allem bei den Bewertungen mit der digitalen Methode in dieser Untersuchung erhöht. Dies ging ebenfalls mit einer geringeren Spezifität einher. In der Literatur wurde bereits beschrieben, dass eine Zunahme der Sensitivität zu vermehrt falsch positiven Bewertungen führte (Lith A. und Grondahl H.G. 1992, Pitts N.B. und Kidd E.A. 1992). Zudem könnte auch Panoramaschichtaufnahmen die dazu Digitalisierung geführt haben, der dass konventionellen die Spezifität der konventionellen PSA etwas besser war als die der digitalen PSA (Wenzel A. und Fejerskov O. 1992). Allerdings musste dabei auch berücksichtigt werden, dass sich die Sensibilität bei der Digitalisierung verschlechterte (Schulze R.K. et al. 2002). DISKUSSION 44 Zur Intra-Rater-Reliabilität in Bezug auf die Bewertung von Röntgenbildern legten Goldman et al. 1974 eine Untersuchung vor. Hier bewerteten sechs Zahnärzte 253 wurzelbehandelte Zähne. Das Intervall zwischen den zwei Bewertungsdurchgängen betrug sechs bis acht Monate. Als Ergebnis wurde eine Intra-Rater-Reliabilität von 7288 % bestimmt. In einer Untersuchung zum gleichen Thema kamen Gelfand et al. 1983 zu einem ähnlichen Ergebnis. Hier war allerdings mit 79 Zahnärzten die Anzahl der Bewerter größer. Auch hier bewerteten rund ein Drittel der Zahnärzte in einem zweiten Bewertungsdurchgang gegensätzlich zu ihrer ersten Bewertung (Gelfand M. et al. 1983). Daraus konnte geschlossen werden, dass die Röntgenbildbewertung subjektiven Einflüssen unterlegen war. In diesem Zusammenhang ist auch die Feststellung von Oestmann als richtungsweisend anzuerkennen, dass eine größere Zahl von Betrachtern eine geringere Fallzahl nicht ausgleichen könne (Oestmann J.W. und Galanski M. 1989). Aus diesem Grund wurde in der vorliegenden Untersuchung eine ausreichend große Fallzahl von 100 Panoramaschichtaufnahmen sowohl für das konventionelle als auch für das digitale Verfahren ausgewählt. In aktuellen Studien von Raitz und Akdeniz konnten für die Intra-Rater-Reliabilität beim Vergleich von konventionellen und digitalen radiographischen Verfahren hohe Werte mittels Kappa-Statistik erzielt werden. Allerdings wurden nur in der Studie von Raitz et al. wie in der vorliegenden Untersuchung Panoramaschichtaufnahmen untersucht. Jedoch war die Anzahl von 24 bewerteten PSA sehr gering (Akdeniz B.G. und Sogur E. 2005, Raitz R. et al. 2006). Die Ergebnisse zur Intra-Rater-Reliabilität der vorliegenden Untersuchung stimmten somit mit denen anderer Autoren überein. Nach Oestmann musste für einen systematischen Vergleich bildgebender Verfahren die „Erkrankung“ oder „Normalität“ eindeutig und vor Beginn der Studie feststehen. Als Goldstandard sollten nach Meinung dieses Autors zum Nachweis einer Pathologie histopathologische respektive chirurgische Befunde herangezogen werden (Oestmann J.W. und Galanski M. 1989). Dies schien aber für die vorliegende Untersuchung nicht angemessen zu sein, da mit Hilfe der Panoramaschichtaufnahmen das gesamte Befundspektrum des klinischen Alltags wiedergegeben werden kann. So wäre beispielsweise der histopathologische Nachweis einer Parodontitis apicalis ethisch nicht vertretbar und für den Patienten nicht zumutbar gewesen. Aus diesem Grund wurde sich in der vorliegenden Arbeit zur Bestimmung der Wahrheit für die Delphi- 45 DISKUSSION Methode entschieden. Cramer et al. belegten in einer Literaturübersicht, dass mit der Delphi-Methode ein Konsens auch über Fragen der Mundgesundheit erzielt werden konnte (Cramer C.K. et al. 2008). Eine weitere Studie von Stheeman et al. zeigte, dass die Delphi-Methode in der Röntgendiagnostik verwandt werden kann, um Diagnosestandards festzulegen (Stheeman S.E. et al. 1995). Als klinische Konsequenz musste aus den oben dargestellten Ergebnissen gefolgert werden, dass die Speicherfolienradiographie mittels VistaScan die konventionelle Bildgebung mittels Röntgenfilm in Bezug auf die Validität nicht effizient ersetzen konnte. Es musste allerdings auch berücksichtigt werden, dass Bildbearbeitungsprogramme zu einer subjektiven Verbesserung der Bildqualität führten (Chen S.K. und Hollender L. 1995, Lehmann T.M. et al. 2002). In einer Untersuchung von Mühlhaupt konnte festgestellt werden, dass es in Bezug auf die Validität im Vergleich zwischen konventionellen PSA und digitalen PSA, die mit einem CCD-Sensor erstellt wurden, keine signifikanten Unterschiede gab (Mühlhaupt S. 2007). Deshalb sollte in der klinischen Erstellung von PSA statt Speicherfoliensystemen den digitalen Systemen mit CCD-Sensor der Vorzug gegeben werden. Inwiefern die diagnostische Leistungsfähigkeit von Speicherfoliensystemen zur Erstellung von PSA durch den Einsatz von Softwareprogrammen zur Bildnachbearbeitung erhöht werden kann, müssen weitere Untersuchungen zeigen. 46 ZUSAMMENFASSUNG 7 Zusammenfassung Ziel dieser Studie war es, in einem retrospektiven Vergleich die Validität und die Befundreliabilität von digitalisierten konventionellen und digitalen Panoramaschichtaufnahmen (PSA) zu untersuchen. Es wurden mit der DelphiMethode 100 digitalisierte konventionelle und 100 digitale (VistaScan, Dürr Dental, Bietigheim-Bissingen, Deutschland) PSA aus dem Archiv der Zahn-, Mund- und Kieferklinik Freiburg ausgewählt. Die Hälfte jeder Gruppe zeigte mindestens einen pathologischen Befund. Anhand einer graduierten Fünf-Punkt-Skala wurden die 200 PSA von sechs Untersuchern zu zwei verschiedenen Zeitpunkten (6 Wochen Zeitintervall) bewertet. Die Bildbewertung wurde an einem abnahmegeprüften Monitor unter standardisierten Bedingungen mittels eines eigens programmierten Bildbeurteilungsprogrammes (Evalution-Tool 4.0, Final Studios, Hürth, Deutschland) vorgenommen. Diese retrospektive Studie wurde als randomisierter Doppel-BlindVersuch angelegt. Die erhaltenen Daten wurden einer ROC-Analyse und einer statistischen Auswertung unterzogen. Die ROC-Analyse und die Bestimmung der AUC-Werte (area under the curve) ergaben eine Überlegenheit der konventionellen PSA gegenüber den digitalen PSA hinsichtlich der diagnostischen Leistungsfähigkeit (AUC konventionell: 0,83 > AUC digital: 0,76). Die ROC-Werte waren mit p>0,0001 für die beiden bildgebenden Verfahren höchst signifikant verschieden. Die Berechnung der Intra-Rater-Reliabilität mittels Korrelationskoeffizient von Spearman ergab eine hohe Korrelation der Bewertungen der Beurteiler unabhängig vom bildgebenden Verfahren (rs (digital-gesamt) = 0,78; rs (konventionell-gesamt) = 0,72). Durch die Bestimmung der Inter-Rater-Reliabilität (Konkordanzanalyse nach Kendall) konnte nachgewiesen werden, dass die einzelnen Beurteiler übereinstimmend in ihren Beurteilungen waren (W(digital)= 0,106 für p<0,0001; W(konventionell)= 0,078 für p<0,0001). Es konnte die Schlussfolgerung gezogen werden, dass mit der digitalen Speicherfolienradiographie erstellte PSA die konventionellen PSA in Bezug auf die Validität nicht gleichwertig ersetzen können. LITERATURVERZEICHNIS 8 47 Literaturverzeichnis Ang D. B., Angelopoulos C und Katz J. O. (2006) How does signal fade on photo-stimulable storage phosphor imaging plates when scanned with a delay and what is the effect on image quality? 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Herrn PD Dr. Christian Hannig danke ich für das Übernehmen des Zweitgutachtens. Für die Entwicklung und Realisation des Bildbeurteilungsprogrammes Evalution-tool 4 danke ich Timm Jansen ganz herzlich. Zudem danke ich Christos Alamanos, Silke Becker, Sandy Cepa, Sebastian Engelhardt, Aninka Ludwig und Johan Wölber für die Bildbeurteilungen. Frau Ulrike Feger danke ich für die hilfreiche Literaturrecherche. Für das ausführliche Korrekturlesen danke ich Christoph Singelnstein, Dirk Breuer und Nico Gores. Ein ganz besonderer Dank gilt meinen Eltern, Inge und Wilhelm Breuer, die mich in jeder Hinsicht unterstützt und motiviert haben.