Salzburger Initiative

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Beim Gentechnik-Volksbegehren im April 1997 sprachen sich über 86.000 SalzburgerInnen gegen Essen
aus dem Genlabor, gegen Freisetzungen genmanipulierter Organismen und gegen Patente auf
Leben aus. Zwei Jahre danach sind diese Forderungen immer noch nicht erfüllt. Beispielsweise könnten
auch in Salzburg jederzeit gentechnisch manipulierte Organismen freigesetzt werden.
Bereits im Herbst 1997 faßte der Salzburger Landtag einen einstimmigen Beschluß zu diesem Thema. Die
Landesregierung wurde aufgefordert, das Naturschutzgesetz dahingehend zu novellieren, daß das
Freisetzen genmanipulierter Organismen verboten wird. Diesem politischen Auftrag ist die
Landesregierung bis heute nicht nachgekommen!
Um die Salzburger vor den Risiken gentechnisch manipulierter Organismen zu schützen, wurde die
Salzburger Initiative Natur statt Gentechnik gegründet. Sie besteht aus Greenpeace, dem
Naturschutzbund, Ernte für das Leben und der Erzeuger-Verbraucher-Initiative*. Als erste Initiative wurde
eine Postkarten-Aktion an die Salzburger Landesregierung durchgeführt.
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Die Risiken der Gentechnik
Die Risiken der Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen sind kaum abschätzbar. Die
bisherigen Erfahrungen bestätigen eher die Argumente der Gentechnik-Gegner. Einige Beispiele:
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Durch sogenannte „Auskreuzung“ können – etwa bei Mais - auch die Kulturen von benachbarten BioBauern genetisch verunreinigt werden
Auf diesem Wege kann die manipulierte Erbsubstanz sogar auf verwandte Wildpflanzen
„überspringen“
Gentech-Pflanzen mit eingebauter Insektenabwehr können nicht nur die Schädlinge, sondern auch
wichtige Nützlinge wie etwa Marienkäfer töten
Auch die Konsumenten sind verunsichert, denn über die Auswirkungen des Verzehrs gentechnisch
veränderter Pflanzen auf die Gesundheit des Menschen weiß man noch sehr wenig.
Die Salzburger Initiative Natur statt Gentechnik
fordert daher die Salzburger Landesregierung auf:
 Alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um Salzburgs Konsumenten und Bauern vor den
Risiken der Gentechnik zu schützen!
 Durch eine sofortige Änderung des Naturschutzgesetzes die Freisetzung gentechnisch
manipulierter Organismen in unserem Bundesland zu verbieten!
Greenpeace Salzburg
Die Greenpeace-Gruppe Salzburg setzt sich lokal für die Ziele der internationalen UmweltschutzOrganisation ein.
Susanne Hitter-Fertl, Greenpeace-Mitarbeiterin: "Wer kann garantieren, daß von freigesetzten GentechOrganismen keine Gefahr ausgeht? Niemand, da eine seriöse Risikoabschätzung zur Zeit kaum möglich
ist! Trotzdem haben die Politiker selbst zwei Jahre nach dem erfolgreichen Volksbegehren noch immer
keine Gesetze erlassen, die Freisetzungen von Gentech-Pflanzen verhindern und uns vor deren Risiken
schützen!"
Ernte für das Leben Salzburg
Der Salzburger Landesverband gehört zum europaweit größten Biobauernverband Ernte für das Leben.
DI Andreas Schwaighofer, Geschäftsführer: "Der Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft birgt
erwiesenermaßen große Risiken in sich. Diese Risiken müssen wir jedoch nicht eingehen, da wir in der
biologischen Landwirtschaft risikolose Alternativen zu der jeweiligen Anwendung der Gentechnik kennen."
Naturschutzbund Salzburg
Die Mitglieder des Naturschutzbundes Salzburg setzen sich für die Erhaltung der heimischen Flora und
Fauna ebenso wie gegen jede Art von Umweltverschmutzung ein.
Dr. Hannes Augustin, Geschäftsführer: "Heimische Biotope und Lebewesen müssen vor negativen
Auswirkungen gentechnisch veränderter Organismen unbedingt geschützt werden. Es gibt Beispiele, daß
Gentech-Pflanzen direkt oder indirekt andere Organismen, wie z.B. Schmetterlinge oder Bienen,
gefährden".
Erzeuger-Verbraucher-Initiative Salzburg
Die Erzeuger-Verbraucher-Initiative (EVI) versteht sich als ein Forum von Erzeugern und engagierten
Konsumenten, das sich für den Biolandbau stark macht.
Theo Wintersteller, Biobauer und Vorstandsmitglied : "Unsere Hauptbedenken bei der Freisetzung
gentechnisch manipulierter Organismen betreffen Auskreuzungen. Denn gentechnisch veränderte
Pflanzen können über Pollenflug auch die Kulturen eines Biobauern genetisch verändern! Dann können wir
unseren Konsumenten keine gentechnik-freien Produkte mehr garantieren und sind in unserer Existenz
massiv gefährdet! "*
Die Initiative wird u. a. unterstützt von: Plattform gegen Atomgefahren (P.L.A.G.E.), Plattform der
Verkehrsinitiativen, RespekTiere und der Arge Schöpfungsverantwortung
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