Word-Script - Jugendprojekte im Sport

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M. S. E. - Germany
Sportdirektor Karate Dachverband Land BRB e.V. P e t e r P f l o c k
Landestrainer MODERN SELFDEFENCE EDUCATION Brandenburg
KICK – Koordinator Land Brandenburg
Geschäftsstelle KTM e.V. • Schillerstr. 1-2 • 14776 Brandenburg
Telefon: 03381-212553
Fax: 012126-21255300
Funk: 0172-3162459 (Peter Pflock)
e-Mail: [email protected]
Homepage: www.ktm-brb.de und www.mse-germany.net
Bankverbindung: Mittelbrandenburgische Sparkasse (16050000) Kontonummer 3611001871
Stark gegen Gewalt
Produzent und Idee :
Michael Stahl
Produzentassistent
und Fachberatung
Brandenburg
:
Peter Pflock
Umsetzung
:
Filmproduktion Liesch
Vervielfältigung
:
Berola Film GMBH- Forchheim
Kosten / Vertrieb
:
Selbstverteidigung Stahl / Uhl GBR
Drehorte
:
Bopfingen/Heidenheim/München/
Brandenburg
Besetzung
:
Andreas Cellamare- Weltmeister Selfdefence
Sandra Cellamare – Weltmeisterin Selfd.
Kai Günzel – Junioren Weltmeister Selfd.
Christian Cellamare – Nationaltrainer
Marc Ehinger – Deutscher Meister Kickboxen
S. Todorovic – Vizeweltmeister Selfd.
Maria Meyer – Junioren Weltmeisterin Selfd.
Special Guest
:
Axel Schulz
Psychologische
Beratung
:
Psychologin – Barbara Nitsche
Praxis für Lebens & Konfliktberatung Aalen
Sicherheitsberatung :
Peter Althof , Burkard Stiebing
Soziales
Engagement
:
Dieser Film unterstützt das soziale
Engagement von Axel Schulz- für Kinder
und Jugendlichen
Ansprechpartner
:
Michael Stahl 0172-9198468
0173-9343302
07362-921906
Peter Pflock
0172-3162459
Gewalt an Schulen
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass multifaktorielle Ursachen zur Entstehung von
Gewalt beitragen.
Innerfamiliäre Bedingungen können sein:
- Ablehnung und Zurückhaltung
- Erniedrigung / Entwürdigung = Handlungen die ein Kind erniedrigen, einschließlich
verbaler Herabsetzung z.b. beleidigen, lächerlich machen
- Terroristen/Bedrohen = Handlungen und Bedrohungen, die das Kind extremer Furcht
Aussetzen.
- Isolieren/ Einsperren
- Gewalt in der Familie
- Ausbeuten / Ausnutzen
- Verneinen emotionaler Reaktionen= fehlende emotionale Bindung an das Kind.
Fehlende Anteilnahme am Leben des Kindes.
- Materielle Verwöhnung- statt Liebe und Zeit
- Kontrolle des Kindes / Gängeln – mangels Vertrauen
- Überbehütung des Kindes- Kind kann keine eigenen Strategien entwickeln,
Konflikte zu lösen
- mangelnde Vorbildhaltung- Kind hat keine Möglichkeit der Orientierung an
Bezugspersonen
Zu außerfamiliäre Risikobedingungen für Gewalt zählen u. ä.:
-
Familiäre Isolation
Soziale Randständigkeit
Desinteressierte Nachbarschaft
Konzentration von Risikofamilien in bestimmten Bezirken
Medien-Fernsehen, Videofilme, Computerspiele, Internet
Ausgrenzung / Abgrenzung aus sozialem Leben erhöht Gewaltbereitschaft
Zitat aus „Petra Bachheihl „Gewalt an Schulen begegnen oder Schulen begegnen Gewalt“;
„Erwähnenswert dazu sind auch die Feststellungen des Medienpsychologen der Universität
Utrecht Jo Groebel, die er anlässlich der Kinderschutzkonferenz am 1. März 2000 in
München getroffen hat. Er führte aus, dass das Fernsehen zu „einer weltweiten Kultur
Der Gewalt beträgt.“ Ein Phänomen liege darin, dass junge Menschen, die Möglichkeit sehen
als „ Massenmörder berühmt zu werden“ (Fall Mehmet) .Die Belohnung ihrer Tat dabei ist
die Berühmtheit. Über Risikobereiche der neuen Medien äußert sich Groedel folgendermaßen:
Es finde eine Kultivierung von extremster Gewalt statt. (Einer meiner Schüler zeigte einen
Toten mit einem Kopfschuss, den er aus dem Internet herunter geladen hatte, im Skikurs
herum). Dies spricht dafür, dass sich Lehrer ernsthaft mit diesem Pfaden im Internet
auseinander setzen. (z.b. Rotten.com).Zudem ist es mittlerweile leichter sich mit anderen
Gleichdenkenden zusammenzufinden und Gewalttaten vorzubereiten.
(Ergänzend lässt sich sagen, dass weltweit 500 000 Kinderpornographische Darstellungen
im Internet (§ 184 / III StGB) im Umlauf sind – eine besondere Form der Gewalt der heutigen
Gesellschaft gegenüber Minderjährigen.)Der ehemalige amerikanische Militärpsychologe
Grossmann, der jahrzehntelang mit der Erforschung des Abbaus Menschlicher
Hemmschwellen vor dem Töten beschäftigt war und dem es auch mit psychologischen
Mitteln gelang, den natürlichen Tötungskomplex bei den Soldaten auszuschalten, wart heute
Eltern und Erzieher vor den Erfolgen von Gewaltszenen im Fernsehen und auch in Videound Computerspielen. Seine zentrale These lautet „ Fernsehgewalt konditioniert uns dahin,
Spaß und Freude an der Gewalt zu haben, Lustgefühle aus ihr zu beziehen. Erst wenn jemand
in einer Situation ist, in der seine natürliche Hemmung gegen Gewalt funktionieren müsste ,
merkt man, dass diese natürliche Hemmschwelle zerstört ist- auf den Schulhöfen unseren
Kinder ist das eine tägliche Erfahrung. Unsere Kinder sind denselben Mitteln ausgesetzt,
die das Militär zur Desensibilisieren von Soldaten einsetzt.“ (Weiß, S.87-88) Grossmann
unterrichtet jetzt Psychologie an der Arkansas State University in den USA.
Zudem lässt sich ergänzen, dass 50 % der Kinder mittlerweile einen eigenen Fernseher
besitzen.“
Werden Kinder zu Opfer oder Tätern ?
-
Wie stark ist das Selbstvertrauen ?
Wie stark die Selbstsicherheit ?
Wie hat es gelernt mit seinen Aggressionen umzugehen ?
Ist Wut erlaubt ?
Darf das Kind auch Angst haben, ohne verlacht zu werden ?
Welche Angstbewältigungsstrategie hat es gelernt ?
Wie kann das Kind sich auseinandersetzen ?
Hat es gelernt, seinen Standpunkte zu vertreten ? Ein Standpunkt, wird in der
Auseinandersetzung klar.
Wie ist die Konfliktfähigkeit des Kindes ?
Welche Rolle spielt die Angst ?
Angst ist etwas ganz Alltägliches. Jeder kennt sie in der einen oder anderen Form: Angst vor
Versagen, Verlustangst, Angst vor Entscheidungen, Angst vor Gewalt, Angst vor
Katastrophen usw.
Zum Problem wird sie, wenn wir uns blockieren oder lähmen lassen.
Angst kann auch Aggressionen auslösen.
Auch unsere Kinder haben Angst. Sie durchleben die verschiedensten Stufen und Arten der
Angst.
Jede Entwicklungsstufe ist mit mannigfaltigen Ängsten verknüpft.
Verhaltensprobleme von Kindern
Ängstlich – Zurückgezogen : (internalisierte Verhaltensstörungen –verinnerlicht nach innen
bezogen )
1. Zieht sich von anderen Kindern zurück; bleibt außen stehend und von anderen
Gruppen isoliert
2. Schaut den anderen Kindern zu, ohne sich zu beteiligen
3. Ist oft traurig, deprimiert und unglücklich
4. Beim Spielen gehemmt, zurückhaltend und ungeschickt
5. Spricht während des Spielens nur selten mit den Spielkameraden
6. Ist schüchtern, furchtsam. Hat Angst vor neuen Situationen; besonders wenn diese
plötzlich auftreten.
7. Wird von anderen Kindern nicht bemerkt, fällt nicht auf.
8. Ist oft besorgt und unruhig.
9. Erscheint oft müde, erschöpft und abgespannt.
10.Lächelt und lacht kaum- neutraler Gesichtsausdruck.
Ärgerlich – aggressiv : (externalisierende Verhaltensstörung )
1. Ist leicht zu irritieren – wird schnell wütend
2. Ist leicht zu enttäuschen und ablenkbar
3. Fühlt sich herausgefordert, wenn es zurechtgewiesen wird
4. Gerät oft und schnell in Streit
5. Beginnt schnell zu schreien
6. Wird aggressiv, wenn es in Handlungen gestört wird
7. Schlägt, beißt und tritt andere Kinder
8. Schlägt in Wut nach Erwachsenen
9. Verführt oder zwingt andere Kinder etwas unerlaubtes zu tun
10. Widersetzt sich Erwachsenen
Was können Eltern tun ?
Kinder ermutigen
-
nicht herunterputzen oder Überbehüten
miteinander reden und zuhören
Zeit nehmen für ihre Kinder
nicht Sorgen und Ängste herunterspielen
gemeinsame Lösungen suchen – keine Ratschläge erteilen
Gefühle zulassen
Erwartungen überdenken - warum erwarte ich das von meinem Kind – was gibt mir das?
Kinder „ Nein“ sagen lassen
Eltern müssen darüber nachdenken , wie groß ist das Vertrauen meines
Kindes zu mir ?
Schule:
Für den Lehrer ist es wichtig, Positionen und Rollen in seiner Klasse gut zu kennen. Er muß
die äußere Struktur und die innere, die heimliche der Schüler untereinander wahrnehmen und
beobachten können .Jede Klasse hat offizielle und interne Normen.
Es gibt Machtpositionen verschiedener oder einzelner Schüler.
Wie ein Lehrer die Kasse leitet und führt, beeinflusst die Beziehung der Schüler soziale
Gruppe untereinander.
In den Schulen soll zu Kooperation , statt zu Rivalität angehalten werden. Guter Kontakt der
Mitschüler untereinander entwickelt ein starkes Wir-Gefühl.
Unterstützung durch Freunde und Mitschüler senkt die Möglichkeit Opfer oder Täter zu
werden.
Literaturhinweise
- Franz Petermann , Ulrike Petermann „ Angst und Aggressionen bei Kindern und
Jugendlichen“ München Quintessenz,1993
- Petra Bachheibl „ Handlungsmöglichkeiten bei Gewalt in der Schule – Gewalt an Schulen
begegnen oder Schulen begegnen Gewalt“
www.schulberatung.bayern.de
Gedanken der Verfasser
Jugendkriminalität: Was ist zu tun?
Nicht reden, handeln!
Chancen werden nicht genutzt.
Kaum ein verantwortungsbewusster Erwachsener zweifelt daran, dass die Jugenddeliquenz in
Ihrer derzeitigen Form eine ernsthafte Bedrohung für unsere Gesellschaft ist.
„Immer mehr Kinder auf der schiefen Bahn“
„Geschlagen, gewürgt, geschändet“
„Bandenchef gerade 14 Jahre jung“
sind längst gängige Schlagzeilen in der Tagespresse. Tatsächlich leben wir seit Jahren in einem
Zustand des Terrors gegenüber sichtbaren Minderheiten, wie Ausländern und Obdachlosen.
Alles spricht davon, doch Reden allein ändert die Situation nicht. Wir müssen mehr tun!
Möglichkeiten gibt es.
Gegen die Zunahme der allgemeinen Gewaltkriminalität sind harte Strafen notwendig. Viel
wichtiger jedoch, weil Erfolg versprechender, ist auf Kinder und Jugendliche ausgerichtete
Präventionsarbeit. Hier liegt die Chance. Unverständlicherweise wird diese nicht ausreichend
genutzt. Das Übel an der Wurzel packen – also nicht erst geschehen lassen – das entspricht
dem Anspruch der Prävention.
Neben der repressiven Strafverfolgung ist Prävention die vornehmste Aufgabe der Polizei, die
letztlich nirgends besser wirken kann als bei jungen Menschen, die nach allgemeiner Auffassung
noch nicht fertig sozialisiert sind und dem zufolge durch geeignete Maßnahmen in ihrer
Einstellung noch beeinflusst werden können.
Es steht außer Zweifel, dass eine ausschließlich auf die Polizei bezogene Präventionsstrategie
sehr schnell an ihre Grenzen stoßen würde. Ein geplantes Präventionsprojekt ohne die Polizei
wäre ebenso zum Scheitern verurteilt.
Das Berliner Präventionsprojekt KICK zeigt beispielhaft und konkret, wie Polizei und
Sozialarbeit gemeinsam an einem Strang ziehen. Dabei ist gerade das Medium Sport geeignet,
den Ursachen von Gewalt und Kriminalität entgegenzuwirken.
Sport vermag in besonderer Weise ein stabilisierendes Gemeinschaftsgefühl aufzubauen, um
miteinander ein „Fair Play“ zu erreichen. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Polizei und
Jugendarbeit ist hierbei richtungweisend.
Der Innenminister des Landes Brandenburg, Jörg Schönbohm, hat als Berliner Innensenator das
Präventionsprojekt KICK gefördert. Im Land Brandenburg gibt es inzwischen 5 KICK Standorte,
dessen Schirmherr der Innenminister ist.
Der Stellenwert gezielter Präventionsarbeit ist unbestritten. Den Problemen darf nicht erst am
Endpunkt mit polizeilichen Mitteln entgegentreten werden, sondern man muss ihnen bereits im
Vorfeld durch eine sinnvolle pädagogische Arbeit begegnen. Die Möglichkeit dazu sind
gegenwärtig äußerst begrenzt, weil die Rahmenbedingungen für die Projektarbeit rundherum
unbefriedigend sind. Welche Ergebnisse sind zu erwarten, wenn die Mitarbeiter nur auf Monate
befristete Verträge haben, die eine Planungssicherheit ausschließen? Diese Zeit reicht gerade aus,
um eine Basis zu den oft nicht ganz einfachen jungen Menschen aufzubauen, also sie zu
erreichen.
Pädagogisch wichtige Beziehungen bleiben dabei völlig auf der Strecke. Dabei ist eine fehlende
Bezugsperson häufig Ursache der Probleme.
Was ist zu erwarten, wenn das Ringen um die notwendigen Finanzen zur Weiterführung der
Arbeit, die Projektmitarbeiter irritiert und zeitlich in Anspruch nimmt?
Was soll es eigentlich bringen, wenn Jugendliche die wichtige Vertrauensschiene eben erreicht
haben, und der Sozialarbeiter muss infolge vorgegebener Vorschriften ausgewechselt werden?
Hier sind Veränderungen sofort erforderlich, dann erst kann die „Chance Prävention“ ernsthaft
ausgeschöpft werden.
Prävention ist ausbaufähig und bietet viele Möglichkeiten, wenn die notwendigen
Vorraussetzungen gegeben sind. Der Zulauf u. a. in die rechte Szene, kann entscheidend
geschwächt werden, davon sind wir überzeugt, Beispiele beweisen es.
Es ist einfacher und preiswerter, Jugendlichen durch entsprechende Angebote den Weg ins rechte
Lager uninteressant zu machen, als sie später aus dieser Szene zu lösen.
Potenziell gefährdete Jugendliche brauchen Angebote, die Anerkennung auch in der Gruppe
bringen. Das erfordert Professionalität in der Jugendarbeit.
Wer zu wenig in den schwächeren Teil der Gesellschaft investiert, bekommt nur wenig später die
Quittung. Das sollte bei der Haushaltslage nicht riskiert werden, weil es um ein vielfaches teurer
wird!
Peter Pflock
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