284 Meyer, Anatomie und systematische Stellung der Burnatia enneandra M. II. Die systematische Stellung der Burnatia enneandra Micheli. Wie bei anderen wenig bekannten Alismataceen haben auch bei Burnatia enneandra (Hochstetter) Micheli lange Zeit, ja sogar bis heute Zweifel über ihre systematische Stellung bestanden. B u c h e n a u , wohl der beste Kenner der Alismataceen, stellt sie in den „Natürlichen Pflanzenfamilien" von E n g i e r und P r a n t l (1889, I I . Teil, 1. Abt., S. 232) und in E n g l e r s „Pflanzenreich" (1903, Bd. IV, 15, S. 60) als einzige Spezies der selbständigen Gattung Burnatia Micheli in Anlehnung an D e C a n d o l l e auf. Ursprünglich war die Art als Alisma enneandra beschrieben worden, später aber zur Gattung Echinodorus gestellt als Echinodorus enneander (Literaturangaben bei B u c h e n a u l 9 0 3 ) . Die Z u o r d n u n g z u Alisma ist zurückzuführen auf die auffällige Ähnlichkeit der Burnatia enneandra mit Alisma plantago. Diese hat auch B u c h e n a u (1889, S. 232) veranlaßt, es für möglich zu halten, daß Burnatia enneandra aus Alisma plan­ tago durch Umwandlung der inneren Blütenhüllblätter zu Staub­ fäden und eintretende Diklinie entstanden sei, eine Auffassung, die er aber später (1900, S. 3) wieder verworfen hat, da erstens nach einer Beobachtung von E n g 1 e r die drei einzelnen Staubblätter innerhalb der sechs paarig-genäherten stehen und somit nicht durch Umwandlung von Blütenhüllblättern entstanden sein können und da er (1903, S. 60) zweitens in den männlichen Blüten die Blüten­ hüllblätter später auffand. Gegen die vorübergehend vorgenommene A n g l i e d e r u n g a n d i e G a t t u n g Echinodorus sprechen verschiedene Charaktere, wie z. B . die Diözie (die innerhalb der Gattung Echinodorus nur vielleicht bei dem noch wenig bekannten E. brevipedicellatus vorliegt), die Struktur einzelner Blütenorgane (z. B. die Anheftung der Antheren) und die Struktur des Fructiculus, der in der Alismataceen-Systematik große Bedeutung zukommt; freilich ist bezüglich des Fructiculus zu beachten, daß Echinodorus humilis, die einzige afrikanische Spezies dieser Gattung, einen stark zu­ sammengedrückten Fructiculus besitzt wie axich.Burnatia enneandra. Ohne den entsprechenden Zusammenschluß zu vollziehen, hat B u c h e n a u (1903, S. 60) schließlich noch auf B e z i e ­ h u n g e n z u R a ut an en i a Schinzii Buchenau hin­ gewiesen, welche er selbst zuvor (1897) zur Gattung Echinodorus (als E. Schinzii) gestellt hatte. Die Beziehungen zwischen Burnatia enneandra und Rautanenia Schinzii zeigen sich außer in der Diözie, den Sepalen und den Petalen vor allem in dem Bau der weiblichen Blüte, so daß B u c h e n a u zu dem Ergebnis k o m m t : ,, Burnatia . . . cum Rautanenia valde affinis esse videtur et forsan serius cum ea conjugenda erit." Nachdem nun die anatomische Struktur der Burnatia enne­ andra bekannt geworden ist, soll, wie in der Einleitung bereits gesagt wurde, im folgenden die Stellung der Burnatia im Alis-