Handelsrechtlicher Jahresabschluss und

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Jahresabschluss 2008
E.ON AG
Handelsrechtlicher Jahresabschluss
und zusammengefasster Lagebericht der E.ON AG
für das Geschäftsjahr 2008
Der Jahresabschluss und der Lagebericht der E.ON AG für
das Geschäftsjahr 2008 werden im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht. Der Lagebericht der E.ON AG
ist mit dem Lagebericht des Konzerns zusammengefasst.
Weitere Informationen
E.ON AG
E.ON-Platz 1
40479 Düsseldorf
T 02 11-45 79-0
F 02 11-45 79-5 01
[email protected]
www.eon.com
Für Journalisten
T 02 11-45 79-4 53
[email protected]
Für Analysten und Aktionäre
T 02 11-45 79-5 49
[email protected]
Für Anleiheinvestoren
T 02 11-45 79-5 63
[email protected]
Inhalt
Zusammengefasster Lagebericht
2
20
32
38
39
40
42
43
44
48
52
58
Geschäft und Rahmenbedingungen
Ertragslage
Finanzlage
Vermögenslage
Jahresabschluss der E.ON AG
Mitarbeiter
Forschung und Entwicklung
Corporate Responsibility
Risikobericht
Prognosebericht
Vergütungsbericht
Angaben zu Übernahmehindernissen
60
61
62
80
81
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
Anhang
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Jahresabschluss der E.ON AG
2
Zusammengefasster
Lagebericht*Lagebericht
Zusammengefasster
Adjusted EBIT um 7 Prozent gesteigert
Operativer Cashflow 23 Prozent unter Vorjahresniveau
Dividendenerhöhung auf 1,50 € vorgesehen
Für das Jahr 2009 Adjusted EBIT auf Vorjahresniveau erwartet
Geschäft und Rahmenbedingungen
Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
E.ON ist eines der weltweit größten privaten Energieunternehmen mit einem Umsatz von 86,8 Mrd € und rund 93.500 Mitarbeitern. Unser Geschäft erstreckt sich entlang der gesamten
Wertschöpfungskette im Strom- und Gasbereich und ist geografisch oder funktional in Market Units gegliedert. Die Führungsgesellschaften der Market Units sind verantwortlich
für das integrierte Management der Zielmärkte. Business Units
führen das operative Geschäft. Wir verfolgen eine wertorientierte Unternehmenspolitik, die auf verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und profitables Wachstum zielt. Alle folgenden
Erläuterungen zum E.ON-Konzern gelten gleichermaßen für
die E.ON AG.
Im Verlauf des Jahres 2008 hat sich die Zahl unserer Market
Units verdoppelt. Anfang 2008 haben wir die Steuerung aller
europäischen Handelsaktivitäten in der Market Unit Energy
Trading zusammengeführt. Konzernweit gebündelt wurden
zum gleichen Zeitpunkt auch unsere Aktivitäten im Bereich der
Erneuerbaren Energien und Klimaschutzprojekte – einschließlich kleinerer Wasserkraftaktivitäten – in der Market Unit Climate & Renewables und die bestehenden Aktivitäten in Italien
in der Market Unit Italy. In Russland haben wir im Oktober 2007
die Mehrheit am Erzeugungsunternehmen OGK-4 übernommen.
*Alle Verweise im zusammengefassten Lagebericht beziehen sich auf den
E.ON-Finanzbericht 2008
Die daraus hervorgegangene Market Unit Russia startete
ebenfalls am 1. Januar 2008. Nach der im April 2007 geschlossenen Vereinbarung mit Enel und Acciona haben wir Ende
Juni 2008 ein umfangreiches Beteiligungspaket mit Aktivitäten
vornehmlich in Italien, Spanien und Frankreich erworben. Die
Aktivitäten in Frankreich und Italien werden seitdem in den
Market Units Central Europe und Italy ausgewiesen. Die Aktivitäten in Spanien bilden die neue Market Unit Spain.
Im Geschäftsjahr 2008 wird nur die neue Market Unit Energy
Trading als eigenes Segment separat ausgewiesen. Insbesondere durch die Zentralisierung der Handelsaktivitäten haben
wir unsere Organisationsstruktur erheblich verändert. Daher
werden keine Vorjahreszahlen für Energy Trading ausgewiesen.
Die Vorjahreswerte der hiervon betroffenen Market Units
wurden nicht angepasst. Ein Vergleich mit dem Vorjahr ist für
die einzelnen Market Units somit nur eingeschränkt aussagekräftig. Aufgrund der Größenordnung der Kennzahlen und
der zum Teil nicht vorliegenden Vorjahreszahlen haben wir
die übrigen neuen Market Units zum Segment Neue Märkte
zusammengefasst. Die Werte für die jetzt in diesem Segment
enthaltenen Mehrheitsbeteiligungen an OGK-4 in Russland
sowie den Windparkbetreibern E2-I in Spanien und Airtricity in
Nordamerika waren im Vorjahr im Segment Corporate Center/
Neue Märkte enthalten.
Der zusammengefasste Lagebericht enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft
gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des E.ON-Konzerns und anderen derzeit verfügbaren Informationen
beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Ungewissheiten sowie
sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage,
die Entwicklung oder die Leistung der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen
Einschätzungen abweichen. Die E.ON AG beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei
Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige
Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
3
Corporate Center
Pan-European Gas
Die E.ON AG mit Sitz in Düsseldorf ist das Corporate Center
des E.ON-Konzerns. Hauptaufgabe des Corporate Centers ist
die Führung von E.ON als integriertes Energieunternehmen,
die strategische Weiterentwicklung, die Steuerung sowie Sicherung der erforderlichen Finanzierungsmittel, die marktübergreifende Steuerung des Gesamtgeschäfts, die Risikosteuerung
und die laufende Optimierung des Portfolios.
In der Market Unit Pan-European Gas ist E.ON Ruhrgas, Essen,
als Führungsgesellschaft für das Management der vertikal
integrierten Wertschöpfungskette im europäischen Gasgeschäft
verantwortlich. E.ON Ruhrgas E&P beteiligt sich im UpstreamBereich an der Gasförderung. Im Midstream-Geschäft werden
Gaseinkauf und Gasverkauf gebündelt und das gesamte technische System betreut. Das Gastransportnetz wird von E.ON
Gastransport vermarktet. Für das Gasspeichergeschäft ist
E.ON Gas Storage verantwortlich. Für Downstream-Beteiligungen sind E.ON Ruhrgas International und Thüga zuständig.
Thüga konzentriert sich in Deutschland auf Minderheitsbeteiligungen an kommunalen Gas- und Stromversorgern. Bei
E.ON Ruhrgas International liegt der Fokus auf Energiebeteiligungen im europäischen Ausland mit dem Schwerpunkt auf
Osteuropa.
Das Segment Corporate Center umfasst die E.ON AG, Düsseldorf, und direkt von der E.ON AG geführte Beteiligungen.
Darüber hinaus ordnen wir diesem Segment die Konsolidierungsmaßnahmen im Rahmen des Konzernabschlusses zu.
Central Europe
E.ON Energie mit Sitz in München ist die Führungsgesellschaft
der Market Unit Central Europe. Sie ist für das Stromgeschäft
und das Gasverteilungs- und -vertriebsgeschäft in Zentraleuropa zuständig.
Im Jahr 2008 umfasste das Geschäftsfeld Zentraleuropa
West Unreguliert (im Wesentlichen Deutschland und die
Niederlande)
• den Betrieb von Wasser-, konventionellen und nuklearen
Kraftwerken sowie die Stromerzeugung aus thermischer
Abfallverwertung,
• die regionale Verteilung von Wärme sowie
• den Strom-, Gas- und Wärmevertrieb.
Das Geschäftsfeld Zentraleuropa West Reguliert beinhaltete
• den Stromtransport über Hoch- und Höchstspannungsnetze und die Stromverteilung über Mittel- und Niederspannungsnetze sowie
• die regionale Verteilung von Gas.
Im Geschäftsfeld Zentraleuropa Ost (Bulgarien, Rumänien,
Slowakei, Tschechien, Ungarn) sind die Beteiligungen an den
dortigen regionalen Strom- und Gasversorgern zusammengefasst.
Im Geschäftsjahr 2008 versorgte Central Europe – einschließlich
wesentlicher Minderheitsbeteiligungen – rund 17 Millionen
Kunden im In- und Ausland mit Strom und Gas, etwa je zur
Hälfte in Zentraleuropa West und Zentraleuropa Ost.
Das Gasleitungsnetz von E.ON Gastransport und ihrer deutschen Projektgesellschaften umfasste zum Jahresende 11.552 km
(Vorjahr: 11.611 km). 86 km Kokereigasleitungen sind im Besitz
von E.ON Ruhrgas. Die Arbeitsgaskapazität aus eigenen, im
Gemeinschaftseigentum oder im Besitz von Projektgesellschaften befindlichen sowie angemieteten Untertage-Erdgasspeichern von E.ON Gas Storage belief sich auf rund 9,4 Mrd m³
(in Deutschland: 5,6 Mrd m³) mit einer maximalen Ausspeicherleistung von rund 8,9 Mio m³/h (in Deutschland 5,9 Mio m³/h).
UK
Die Market Unit UK wird von E.ON UK mit Sitz in Coventry,
England, geführt. Sie ist für das Energiegeschäft in Großbritannien zuständig. Das regulierte Geschäft beinhaltet die
Stromverteilung durch Central Networks. Zum unregulierten
Geschäft zählen Stromerzeugung, Endkundengeschäft und
der Bereich Energy Services. Das Erzeugungsgeschäft umfasst
die Stromerzeugung, den Betrieb und die Wartung von KraftWärme-Kopplungsanlagen sowie die Entwicklung bzw. Betriebsführung von Kraftwerken. Im Endkundengeschäft werden
Strom- und Gasdienstleistungen an Haushalts-, Geschäfts- und
Industriekunden verkauft. Im Jahr 2008 belieferte E.ON UK
etwa 8,1 Millionen Kunden. Davon waren 7,5 Millionen Haushaltskunden und 0,6 Millionen Geschäftskunden.
4
Geschäft und Rahmenbedingungen
Nordic
E.ON Nordic mit Sitz in Malmö, Schweden, ist die Führungsgesellschaft der Market Unit Nordic. Das operative Geschäft
wird im Wesentlichen durch das integrierte Energieunternehmen E.ON Sverige geführt. Das regulierte Geschäft umfasst
die Strom- und Gasverteilung. Im unregulierten Geschäft ist
im Wesentlichen die Stromerzeugung, die Wärmeerzeugung,
das Endkundengeschäft in den Bereichen Strom-, Gas- und
Wärmeversorgung sowie Energy Services gebündelt. Ende des
Jahres 2008 belieferte E.ON Nordic etwa eine Million Strom-,
Gas- und Wärmekunden.
US-Midwest
Die Market Unit US-Midwest ist hauptsächlich im regulierten
Energiemarkt in Kentucky, USA, tätig. Das regulierte Geschäft
wird von den beiden Gesellschaften Louisville Gas and Electric
Company (LG&E) und Kentucky Utilities Company (KU) betreut,
die von E.ON U.S. mit Sitz in Louisville, Kentucky, USA, geführt
werden. Beide Energieunternehmen arbeiten mit einem vertikal integrierten Geschäftsmodell. Die Aktivitäten umfassen
Stromerzeugung, -übertragung, -verteilung und -vertrieb.
Zusätzlich bietet LG&E Dienstleistungen in der Gasverteilung
innerhalb ihres Versorgungsgebiets an.
LG&E und KU setzen Strom an rund 927.000 Kunden, hauptsächlich in Kentucky, ab. Die Unternehmen beliefern unterschiedliche Kundengruppen wie Privat-, Geschäfts- und Gewerbekunden sowie Stadtwerke. Zusätzlich versorgt LG&E rund 314.000
Kunden in Kentucky mit Gas.
Das unregulierte Geschäft umfasst vor allem die Aktivitäten
von zwei argentinischen Gasverteilungsgesellschaften, an
denen US-Midwest Beteiligungen hält.
Energy Trading
Seit Anfang 2008 werden unsere europäischen Energiehandelsaktivitäten zentral von Düsseldorf aus gesteuert. In der E.ON
Energy Trading AG sind unsere Risikomanagement-Aktivitäten
beim Handel von Strom, Gas, Kohle, Öl, CO2-Zertifikaten und
ähnlichen Commodities gebündelt. Die Market Unit Energy
Trading vereint damit auf den liquiden europäischen Energiemärkten die Funktionen Brennstoffbeschaffung, Management
von Kraftwerks- und Gasportfoliokapazitäten und Vertriebsbeschaffung – zusammengefasst unter dem Oberbegriff „Optimierung“ – sowie den „Eigenhandel“ unter einem Dach.
Zwischen den europäischen Market Units und Energy Trading
werden die Transaktionen mittels marktorientierter Transferpreise abgerechnet. Der Eigenhandel umfasst auch das
bewusste Ausnutzen von Marktpreisveränderungen und Risikopositionen im Rahmen unserer Risikomanagementsysteme
und -limite.
Im Laufe des Jahres 2008 wurden schrittweise die Integrationsmaßnahmen durchgeführt, um die Handelsaktivitäten der
Market Units Central Europe, Pan-European Gas und Nordic
bis zum Ende des Jahres auch rechtlich in der E.ON Energy
5
Trading AG zusammenzufassen. Die rechtliche Integration von
UK erfolgte zum 1. Januar 2009. Darüber hinaus ist beabsichtigt,
im Rahmen der internationalen Ausrichtung die E.ON Energy
Trading AG in eine europäische Aktiengesellschaft (SE) umzuwandeln.
•
E.ON Italia, Mailand, führt unser Strom- und Gasgeschäft
in Italien. Das operative Geschäft der neuen Market Unit
Italy umfasst die Stromerzeugung mit einer Kapazität
von 7.026 MW, den Strom- und Gasvertrieb sowie die Gasverteilung. Verantwortlich für das Geschäft sind die
Stromerzeugungsgesellschaft E.ON Produzione, die neue
Vertriebsgesellschaft E.ON Energia und fünf Weiterverteiler unter dem Dach der Marke E.ON Rete. Am Jahresende
2008 lieferte E.ON Italia Strom und Gas an rund 642.000
Privat- und Geschäftskunden.
•
E.ON España, Madrid, ist als Führungsgesellschaft der
neuen Market Unit Spain für unser integriertes Energiegeschäft in Spanien verantwortlich. E.ON Distribución
betreibt das Stromverteilungsgeschäft in Nordspanien
und lieferte Ende 2008 Strom an rund 660.000 Kunden.
E.ON Generación ist für die Stromerzeugung verantwortlich und verfügt über eine Erzeugungskapazität von circa
3.300 MW. E.ON Energía liefert Strom und Gas an Haushalts-, Geschäfts- und Industriekunden. E.ON Servicios stellt
den Gesellschaften der Market Unit zentrale Dienstleistungen zur Verfügung.
Neue Märkte
•
•
E.ON Climate & Renewables mit Sitz in Düsseldorf ist als
Führungsgesellschaft der neuen Market Unit Climate &
Renewables für die Steuerung und den weltweiten Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien –
einschließlich kleinerer Wasserkraftaktivitäten – zuständig.
Die Market Unit ist derzeit unter anderem in Deutschland,
Dänemark, Schweden, Großbritannien, den USA, Spanien,
Italien und Portugal vertreten und erzeugt in insgesamt
10 Ländern Strom aus Erneuerbaren Energien. Die gesamte
Erzeugungskapazität betrug Ende 2008 weltweit 2 GW.
Mit einer Gesamtleistung von 0,9 GW stellen die USA den
größten Teil des operativen Portfolios. Die restlichen
1,1 GW verteilen sich auf die europäischen Zielmärkte.
E.ON Russia Power mit Sitz in Moskau ist die Führungsgesellschaft der neuen Market Unit Russia. Sie ist für die
Stromaktivitäten des E.ON-Konzerns in Russland verantwortlich. Das Geschäft in Russland konzentriert sich auf
den Betrieb konventioneller Kraftwerke mit einer installierten Nettoleistung von 8.264 MW in den grundsätzlich
wachstumsstarken Industrieregionen Zentralrussland,
Ural und Westsibirien.
6
Geschäft und Rahmenbedingungen
E.ON Konzern: Market Units, Führungsgesellschaften, Geschäftsfelder und wesentliche Standorte1)
Corporate Center
E.ON AG, Düsseldorf
Central Europe
E.ON Energie AG
Pan-European Gas
E.ON Ruhrgas AG
UK
E.ON UK plc
Nordic
E.ON Nordic AB
US-Midwest
E.ON U.S. LLC
München, 100 %
Essen, 100 %
Coventry, 100 %
Malmö, 100 %
Louisville, 100 %
Zentraleuropa West
Reguliertes Geschäft
Zentraleuropa West
Unreguliertes Geschäft
Zentraleuropa Ost
Sonstiges/Konsolidierung
Up-/Midstream
DownstreamBeteiligungen
Reguliertes Geschäft
Unreguliertes Geschäft
Reguliertes Geschäft
Unreguliertes Geschäft
Reguliertes Geschäft
Unreguliertes Geschäft
Sonstiges/Konsolidierung
Sonstiges/Konsolidierung
Sonstiges/Konsolidierung
Deutschland
München
Hannover
Landshut
Bayreuth
Regensburg
Helmstedt
Quickborn
Kassel
Fürstenwalde/Spree
Erfurt
Paderborn
Köln
Deutschland
Essen
München
Nürnberg
Saarbrücken
Frankfurt/Main
Erfurt
Emstek
Friedeburg/Etzel
Großbritannien
Coventry
Nottingham
Schweden
Malmö
Niederlande
Rotterdam
Frankreich
Paris
Ungarn
Budapest
Tschechien
České Budějovice
Slowakei
Bratislava
Ungarn
Budapest
Finnland
Espoo
Lettland
Riga
Litauen
Vilnius
Slowakei
Bratislava
Russland
Moskau
Rumänien
Târgu Mureş
Großbritannien
London
Aberdeen
Bulgarien
Varna
Norwegen
Stavanger
Schweiz
Zug
1) Struktur bis zum 31. Dezember 2008
Finnland
Helsinki
USA
Louisville
Lexington
7
Absatzmärkte und jeweilige Wettbewerbspositionen
Central Europe
•
•
•
Energy Trading
E.ON Energy Trading AG
Düsseldorf, 100 %
Neue Märkte
E.ON Climate & Renewables
GmbH
Düsseldorf, 100 %
E.ON Russia Power
Moskau, 100 %
E.ON Italia S.p.A.
Nr. 2 in der Stromerzeugung
Nr. 1 im Strom-/Gasvertrieb
Wesentliche Aktivitäten in Deutschland, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Ungarn, Tschechien, der Slowakei,
Rumänien und Bulgarien
Pan-European Gas
•
•
Mailand, 100 %
E.ON España S.L.
Nr. 1 in der europäischen Gasversorgung
Pan-europäisches Gasbezugsportfolio mit langfristigen
Lieferverträgen mit Russland, Norwegen, den Niederlanden,
Deutschland, Großbritannien und Dänemark
Madrid, 100 %
UK
Deutschland
Düsseldorf
Nr. 2 in der Stromerzeugung
Nr. 3 im Strom-/Gasvertrieb
Wesentliche Aktivitäten in Großbritannien
Deutschland
Düsseldorf
München
•
•
•
Großbritannien
Coventry
Nordic
Schweden
Malmö
•
•
•
USA
Chicago
Russland
Moskau
Surgut
Sharypovo
US-Midwest
•
•
•
Nr. 1 in der Stromerzeugung in Kentucky
Nr. 1 im Strom-/Gasvertrieb in Kentucky
Wesentliche Aktivitäten im Mittleren Westen der USA
Neue Märkte
•
Italien
Mailand
Rom
Verona
Terni
•
Spanien
Madrid
Santander
Nr. 4 in der nordischen Stromerzeugung
Nr. 3 im nordischen Stromvertrieb
Wesentliche Aktivitäten in Schweden und Finnland
•
Climate & Renewables
Mit Aktivitäten unter anderem in Deutschland, Schweden,
Italien, Spanien, Großbritannien und den USA zählt E.ON
Climate & Renewables zu den größten Produzenten von
Windenergie weltweit.
Russia
E.ON zählt zu den führenden thermischen Stromerzeugern
in Russland.
Italy und Spain
In Italien und Spanien zählen wir zum Kreis der wesentlichen Anbieter.
8
Geschäft und Rahmenbedingungen
Strategie
E.ON gehört heute aufgrund einer gezielten Wachstums- und
Integrationsstrategie zu den führenden integrierten Energieunternehmen für Strom und Gas in Europa. Grundlage hierfür
ist unser integriertes Geschäftsmodell.
1990 sowie den Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren
Energien auf 20 Prozent vom Energieverbrauch der EU. Die
Energieeffizienz soll ebenfalls deutlich gesteigert werden.
Das von der Kommission geschätzte gemeinschaftsweite Einsparpotenzial für den Energieverbrauch von 20 Prozent soll
bis zum Jahr 2020 ausgeschöpft werden.
•
Die vertikale Integration von der Stromerzeugung in
Kraftwerken und der Gasproduktion (upstream) über den
Großhandel (midstream) bis zum Vertrieb beim Endkunden (downstream) ermöglicht uns gleichzeitig Geschäftsoptimierung und Risikosteuerung.
Entscheidungen über den Energiemix werden den Mitgliedstaaten überlassen. Angesichts des hohen Beitrags der Kernenergie zur Energieversorgung in der EU betonte der Rat die
Notwendigkeit eines breiten Dialogs über die Chancen und
Risiken der Kernenergie in der Gemeinschaft.
•
Die horizontale Integration zwischen Strom und Gas
generiert aus dem Zusammenwachsen beider Energieträger – insbesondere durch die zunehmend wichtigere
Rolle von Gas in der Stromerzeugung sowie auf der Vertriebsstufe – Synergie- und Wachstumspotenziale.
•
Die zunehmende Erweiterung Europas und eine regionale
Integration eröffnen uns weitere Wachstumspotenziale
und bieten zunehmend Möglichkeiten zur Risiko- und
Asset-Optimierung.
Im November 2008 hat die Europäische Kommission den
zweiten „Strategic Energy Review“ veröffentlicht. Das weitreichende Energiepaket soll die Versorgungssicherheit fördern und zur Umsetzung der Klimaschutzziele beitragen. Es
komplettiert die zuvor vorgelegten Pakete zu Wettbewerb
und Klimaschutz und damit das energiepolitische Zieldreieck.
Kernelement ist der EU-Aktionsplan für Energieversorgungssicherheit und -solidarität. Dieser enthält Vorschläge in den
Bereichen Infrastruktur- und Diversifizierungsmaßnahmen,
Energieaußenbeziehungen, Öl- und Gasspeicher sowie Krisenreaktionsmechanismen, Energieeffizienz und heimische
Energieressourcen.
E.ON besitzt damit eine ausgezeichnete Ausgangsposition, um
neuen Herausforderungen und Chancen eines sich ändernden
europäischen Marktumfeldes zu begegnen.
Darüber hinaus expandiert E.ON gezielt in vielversprechende
neue Wachstumsregionen (zum Beispiel Russland) sowie in
neue Marktsegmente (zum Beispiel Erneuerbare Energie).
Energiepolitisches Umfeld
Europa
Im September 2007 legte die Europäische Kommission ein
drittes Liberalisierungspaket vor. Ziel ist, auf dem europäischen
Strom- und Gasbinnenmarkt mehr Dynamik zu entfalten. Das
Paket enthält weitgehende Strukturmaßnahmen, unter anderem Vorschläge für eine Eigentumsentflechtung des Übertragungs- und Fernleitungsnetzbetriebs von der Erzeugung bzw.
vom Import und vom Vertrieb sowie Vorschläge zur Regulierung des Erzeugungs- und Großhandelsmarktes. Im Oktober
2008 erreichte der Rat der Europäischen Union eine Einigung
über das dritte Liberalisierungspaket, das nun noch abschließend im Rahmen der tschechischen Ratspräsidentschaft im
Frühjahr 2009 verabschiedet wird.
Im Dezember 2008 verabschiedete der Europäische Rat das
Energie- und Klimaschutzpaket, das die Kommission im Januar
2008 vorgelegt hatte. Dadurch werden die vom Europäischen
Rat im Frühjahr 2007 festgelegten Klimaschutzziele bis 2020
rechtlich bindend und müssen nun in nationales Recht umgesetzt werden. Sie umfassen das Gesamtziel zur Reduktion der
Treibhausgasemissionen um mindestens 20 Prozent gegenüber
Deutschland
Das Bundeskabinett hat vor dem Hintergrund der EU Klimaschutzziele im Juni 2008 das Integrierte Energie- und Klimaprogramm (IEKP) verabschiedet. Mit dem IEKP sollen die Treibhausgase bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990
gesenkt, die Energieproduktivität verdoppelt, der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung auf mindestens
30 Prozent gesteigert und der Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung an der Stromerzeugung auf 25 Prozent erhöht werden.
Anreizregulierung
Gemäß der entsprechenden Verordnung hat die Anreizregulierung am 1. Januar 2009 begonnen. Die überregionalen Fernleitungsnetzbetreiber werden zum 1. Januar 2010 in die
Anreizregulierung überführt. Die bisher noch kostenorientiert
bestimmten Netzentgelte bilden die Ausgangsbasis für die
Anreizregulierung. Danach haben die Netzbetreiber insgesamt
zehn Jahre Zeit, um ihre Kosten auf das Niveau 100 Prozent
effizienter Netzbetreiber zu senken. Die Bundesnetzagentur
(BNetzA) hat in einem bundesweiten Effizienzvergleich für
die darin enthaltenen E.ON-Netzbetreiber bereits heute Effizienzwerte von im Durchschnitt nahezu 100 Prozent ermittelt.
Im Juli 2008 hat die BNetzA für die erste Regulierungsperiode
der Anreizregulierung von 2009 bis 2013 die geltende Eigenkapitalverzinsung für Strom und Gas einheitlich auf 9,29 Prozent für Neuanlagen und 7,56 Prozent für Altanlagen festgelegt. Im Vergleich zum vorher geltenden Niveau sind die neuen
Zinssätze im Gasbereich nahezu unverändert, während sie
9
für den Strombereich eine Erhöhung darstellen. Mehrere Parameter der Anreizregulierung sind noch nicht abschließend
festgelegt, sodass die Auswirkungen der Anreizregulierung
weiterhin nicht vollständig absehbar sind.
Gasnetzzugang
Seit Beginn des Gaswirtschaftsjahres zum 1. Oktober 2007
besteht für die Abwicklung des Transportes ausschließlich
das Zweivertragsmodell. Transportkunden schließen nun
grundsätzlich nur noch jeweils einen Ein- und einen Ausspeisevertrag ab, um die Endkunden zu erreichen.
Das Zweivertragsmodell wird in den sogenannten Marktgebieten angewendet. Zu Beginn existierten über 20 Marktgebiete
in Deutschland. BNetzA und Politik forderten, diese Zahl deutlich zu reduzieren. E.ON Gastransport (EGT) hat die Zahl ihrer
Marktgebiete von vier auf zwei reduziert. Aufgrund der unterschiedlichen Gasbeschaffenheiten weist das Transportnetz
der EGT damit ein Marktgebiet für hochkalorisches (H-Gas) und
eines für niedrigkalorisches Gas (L-Gas) auf. 2008 erhöhte die
Bundesnetzagentur den Druck, die bestehenden L-Gas Marktgebiete zu einem einzigen Marktgebiet zusammenzulegen.
Es wird davon ausgegangen, dass die Anzahl der Marktgebiete
dann insgesamt unter zehn liegen wird.
Ende Mai 2008 wurde mit dem Festlegungsverfahren der
BNetzA ein neues Konzept zu Ausgleichsleistungs- und Bilanzierungsregeln im deutschen Gassektor eingeführt. Die Vielzahl der daraus resultierenden Änderungen wurden in die
Kooperationsvereinbarung mit Wirkung zum 1. Oktober 2008
aufgenommen. Die Änderungen des Bilanzierungssystems
sollen ebenfalls in die Novellierung der Gasnetzzugangsverordnung 2009 mit einfließen.
Wettbewerbsmaßnahmen
E.ON setzt die bereits im Jahr 2006 angestoßene Initiative zur
Wettbewerbsbelebung fort. Dazu gehören der Ausbau der
Netzkuppelstellen, die Veröffentlichung der relevanten Daten
über die verfügbare Kraftwerkskapazität und die Vermarktung
von Kraftwerkskapazität über die Strombörse EEX.
Schweden
Das von der im September 2006 neu gewählten schwedischen
Regierung beschlossene energiepolitische Programm bis
zum Jahr 2010 umfasst Maßnahmen, die den Schwerpunkt auf
Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und geringe
Emissionen setzen. Ebenso vorgesehen ist der Ausbau der
Erzeugung aus Erneuerbaren Energien und Kapazitätserweiterungen bei vorhandenen Kernkraftwerken. Die Zusage der
Regierung für eine Streichung der CO2-Besteuerung wurde
noch nicht realisiert. Die Besteuerung gilt für Kraftwerke, die
am Emissionshandelssystem teilnehmen.
Das Kernenergie-Ausstiegsgesetz wird annulliert, das bestehende Neubauverbot aufgehoben. Zum Ersatz bestehender
Kernkraftwerke sollen bis zu zehn Reaktorblöcke an den bisherigen Standorten genehmigt werden. Trotz dieser Neubewertung der Kernenergie hält die Regierung weiterhin an der
Besteuerung der Kernkraft fest.
Auch bei Erneuerbaren Energien verbessern sich die Rahmenbedingungen, insbesondere bei Wind-Offshore, Biogas im
Wärmemarkt und Elektrofahrzeugen.
Im Dezember 2007 hat die Energienetzkommission der Regierung ein neues System für die Regulierung der Stromnetzentgelte vorgeschlagen. Ein ähnliches System wurde im Jahr
2008 nun auch für die Regulierung der Gasnetzentgelte vorgeschlagen. Das bisherige System, das die Netzentgelte jährlich
ex post auf ihre Angemessenheit überprüft, soll durch ein
Ex-ante-Anreizregulierungssystem abgelöst werden. Dies bedeutet, dass die Regulierungsbehörde vor einer mehrjährigen
Regulierungsperiode die zulässigen Netzerlöse für diesen Zeitraum vorab festlegt. Die zulässigen Netzerlöse sollen so
berechnet werden, dass die Betriebskosten gedeckt werden
und eine angemessene Rendite auf das eingesetzte Kapital
sichergestellt ist. Dabei basiert das eingesetzte Kapital auf den
tatsächlich vorhandenen Netzanlagen. Die Kommission schlägt
vor, dass das neue System für Strom Anfang 2012 und für Gas
2011 starten soll.
USA/Kentucky
Großbritannien
Die britische Regierung hat im Mai 2007 ein umfassendes
Energie- und Klimaschutzprogramm, das sogenannte „Energy
White Paper“ verabschiedet. Darin enthalten sind Maßnahmen
zur Verbesserung des Klimaschutzes und der Versorgungssicherheit sowie zur Gewährleistung einer kostengünstigen
Energieversorgung. Im Jahr 2008 wurde die Umsetzung der
Ziele durch Gesetze konkretisiert. Hierzu zählen unter anderem
Gesetze zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen, Vorgaben für den Bau von Kraftwerken und Netzinfrastruktur.
Mit der Wahl des neuen amerikanischen Präsidenten Obama
gewinnt die Klima- und Energiepolitik an Bedeutung. In den
nächsten zehn Jahren sollen vor allem die Entwicklung sauberer und Erneuerbarer Energien gefördert werden. Mit einem
Stimulierungspaket – dem „New Green Deal“ – soll die Förderung Erneuerbarer Energie finanziert werden. Eine Reihe von
Bundesstaaten haben bereits klimapolitische Maßnahmen
ergriffen, zum Beispiel in Form des verpflichtenden Einsatzes
Erneuerbarer Energien. Für das Jahr 2009 werden weitreichende
Anreize für ein Klimaschutzpaket erwartet.
10
Geschäft und Rahmenbedingungen
Die Entgeltregulierung in den Vereinigten Staaten variiert stark
zwischen einzelnen Bundesstaaten. Etwa zwei Drittel der Bundesstaaten, einschließlich Kentucky, orientieren sich nach wie
vor an traditionellen kostenbasierten Regulierungsmodellen.
Neue Märkte
Der russische Strommarkt befindet sich in vielfältiger Weise
im Umbruch. Dies betrifft zuallererst den fortschreitenden
Liberalisierungsprozess, der trotz der Finanzkrise entsprechend
den offiziellen Zusagen vorangetrieben wird. Der Erzeugungsmarkt war im Juli 2008 bereits zu 25 Prozent liberalisiert. Im
Jahr 2009 ist eine weitere Marktöffnung von bis zu 50 Prozent
zu erwarten. Unsicherheiten verbleiben jedoch im Hinblick auf
die konkrete Ausgestaltung des Marktes. Ferner sind derzeit
die Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die russische Realwirtschaft nicht abschließend abschätzbar.
Der italienische Energiemarkt steht unter einem erheblichen
politischen Einfluss. Hierduch kommt es zu einer Änderung
von Marktregeln, wodurch die Unsicherheit für Marktteilnehmer erhöht wird. Im Sommer 2008 wurde eine „Robin-HoodSteuer“ eingeführt, eine Sondergewinnsteuer vor allem für
Erdölgesellschaften und Banken. Mit den Einnahmen werden
einkommensschwache Bürger mit bis zu 400 € im Jahr beim
Kauf unter anderem von Strom und Gas unterstützt. Im Januar
2009 wurde darüber hinaus eine sogenannte „Anti-KrisenVerordnung“ erlassen, die zum Ziel hat, die Großhandelspreise
für Strom drastisch zu senken. Ob dieses Ziel tatsächlich
erreicht wird, ist äußerst fraglich. Die Verordnung bewirkt im
Gegenteil eine kurzfristige und grundsätzliche Veränderung
des italienischen Stromgroßhandelsmarktes, die zu Risiken
in der Stromvermarktung führen kann. Darüber hinaus werden
dem Wirtschaftsministerium und Regulierer weitreichende
Eingriffsbefugnisse ermöglicht.
Nach mehr als zehn Boomjahren und stets steigender Nachfrage steht auch der spanische Energiemarkt vor einem
Umbruch. So wird allgemein mit sinkenden Einnahmen der
Energieunternehmen gerechnet, was zum einen durch die
Wirtschaftskrise verursacht wird und zum anderen durch die
Unsicherheit darüber, ob sich die tatsächlichen Erzeugungskosten in höheren Endkundenpreisen niederschlagen dürfen.
Darüber hinaus besteht das Risiko, dass die Energieunternehmen an dem sogenannten Stromdefizit von derzeit circa
19 Mrd € beteiligt werden. Dieses Defizit entstand durch die
politisch motivierte Regulierung von Endkundenpreisen, die
nicht den reellen, höheren Marktpreisen entsprach. In der
Vergangenheit bilanzierten die Energiekonzerne dieses Defizit als Forderung. Nun stellt die spanische Regierung diese
Forderungen infrage und verlangt von den Energieunternehmen Zugeständnisse.
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die wirtschaftliche Entwicklung des Jahres 2008 wurde von
einem beginnenden weltweiten konjunkturellen Abschwung,
der eskalierenden Finanzkrise und sich gegenseitig verstärkenden Wechselwirkungen beider Phänomene geprägt. Nach
Schätzungen des deutschen Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) lag das
reale Weltwirtschaftswachstum 2008 mit 2,8 Prozent bereits
deutlich unter dem Vorjahresniveau von 3,7 Prozent. Während
es bis zur Mitte des Jahres 2008 noch eine globale Rohstoffpreisinflation gab, war parallel eine Deflation der Vermögenswerte zu beobachten. Mit dem Übergreifen der realwirtschaftlichen Krise auf Schwellenländer sanken aufgrund des
erwarteten Rückgangs der Nachfrage global auch die Rohstoffpreise, wie zum Beispiel beim Öl, drastisch.
Während die wirtschaftliche Abschwächung innerhalb der USA
zunächst noch etwas schwächer ausfiel, waren die negativen
Auswirkungen in der EU schneller und stärker als erwartet
sichtbar. Die wirtschaftliche Entwicklung in der EU wie auch
im Euro-Raum hat sich 2008 deutlich abgekühlt. Bei allen
Komponenten des Wachstums innerhalb der EU zeigte sich
die Abkühlung deutlich in Form geringerer Zuwachsraten.
Gesunkene Immobiliennachfrage und globale Nachfrageschwäche trübten insbesondere das konjunkturelle Bild
in Großbritannien ein. Sowohl die nordischen Länder als auch
die südlichen Volkswirtschaften wie Spanien und besonders
Italien erlebten 2008 einen teilweise drastischen Einbruch
des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts (BIP), das in Italien
im Vorjahresvergleich sogar leicht sank.
Die Beitrittsländer der EU profitierten bei aller Heterogenität
in der jeweiligen Entwicklung laut SVR von der starken Binnennachfrage, sodass sich dort nur eine leichte Eintrübung aufgrund der in der übrigen EU sich beschleunigt fortsetzenden
Krise einstellte. Während Russland in der ersten Jahreshälfte
2008 noch von den hohen Exporteinnahmen seiner Rohstoffe
profitierte, belasteten die Finanzmarktkrise und die einbrechenden Ölpreise die russische Wirtschaft im zweiten Halbjahr. Im Vergleich zu anderen osteuropäischen Ländern wuchs
die russische Wirtschaft aber dank der Exporteinnahmen
noch überdurchschnittlich.
11
Die deutsche Volkswirtschaft wurde von der Finanzmarktkrise und der beginnenden realwirtschaftlichen Krise in den
Exportländern nach einem sehr kräftigen Zuwachs des BIP
im ersten Quartal 2008 im Laufe des weiteren Jahres besonders hart getroffen.
Vorjahresniveau. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am
Primärenergieverbrauch erhöhte sich leicht auf 7,4 Prozent
im Jahr 2008 gegenüber 7,0 Prozent im Vorjahr.
Primärenergieverbrauch 2008
in Deutschland
Entwicklung des realen
Bruttoinlandsprodukts 2008
Anteile in %
2008
2007
Mineralöl
34,7
33,4
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Erdgas
22,1
22,6
Steinkohle
13,1
14,3
Braunkohle
11,1
11,6
Kernenergie
11,6
11,1
Deutschland
1,3
Frankreich
Erneuerbare Energien
0,8
Insgesamt
Italien
7,4
7,0
100,0
100,0
-0,1
Quelle: AG Energiebilanzen (vorläufige Zahlen)
Spanien
1,0
Euro-Raum
1,2
Schweden
1,2
Großbritannien
Die Bruttostromerzeugung der Kraftwerke in Deutschland
stieg im Jahr 2008 geringfügig auf 639,1 Mrd kWh (Vorjahr:
637,6 Mrd kWh). Während die Stromerzeugung aus Kernenergie,
Erdgas und Erneuerbaren Energien zunahm, sanken die
Anteile von Steinkohle und Braunkohle an der Erzeugung.
1,0
EU-18
1,2
EU-27
Bruttostromerzeugung 2008 in Deutschland
1,4
Anteile in %
USA
insgesamt 639,1 Mrd kWh
1,5
23,3 Kernenergie
Japan
0,7
0
23,5 Braunkohle
1,0
20,1 Steinkohle
2,0
Quelle: Sachverständigenrat, November 2008, Statistisches Bundesamt
Branchensituation
Der Primärenergieverbrauch in Deutschland ist im Jahr 2008
wegen der im Vergleich zum Vorjahr kühleren Temperaturen
und trotz hoher Energiepreise um 1 Prozent auf 478 Mio t
Steinkohleeinheiten (SKE) gestiegen. Der Mineralölverbrauch
profitierte am stärksten und stieg um rund 5 Prozent auf
166 Mio t SKE. Mit einem Anteil von über 34,7 Prozent blieb
Mineralöl der mit Abstand wichtigste Energieträger. Der
Erdgasverbrauch sank um 1 Prozent auf 105,5 Mio t SKE. Verantwortlich dafür war der rückläufige Verbrauch der Industrie, insbesondere aufgrund der Abschwächung der industriellen Konjunktur im vierten Quartal 2008. Der Verbrauch von
Steinkohle sank durch die niedrigere Nachfrage der Elektrizitätswirtschaft und der Stahlindustrie um mehr als 7 Prozent
auf 62,5 Mio t SKE. Der Braunkohleverbrauch ging wegen
geringerer Verfügbarkeit der Kraftwerke um rund 4 Prozent
auf 53,0 Mio t SKE zurück. Die Stromerzeugung aus Kernenergie stieg aufgrund höherer Verfügbarkeit der Kraftwerke
um 5,9 Prozent auf 55,4 Mio t SKE. Der Beitrag der Stromerzeugung aus Wasserkraft und Windenergie stagnierte auf
13,0 Erdgas
1,6 Mineralöl
4,2 Wasserkraft
6,3 Windkraft
8,0 Sonstige
Quelle: BDEW (vorläufige Zahlen)
Der Stromverbrauch in England, Wales und Schottland lag im
Jahr 2008 bei 315 Mrd kWh (Vorjahr: 338 Mrd kWh). Im ersten
Halbjahr war der Verbrauch zwar witterungsbedingt höher, in
der zweiten Jahreshälfte ging die Nachfrage durch den kühlen
Sommer, die hohen Energiepreise und den beginnenden wirtschaftlichen Abschwung zurück. Der Gasverbrauch nahm trotz
einer leicht rückläufigen Nachfrage der Haushalte infolge der
hohen Preise von 1.053 Mrd kWh im Jahr 2007 auf 1.097 Mrd kWh
zu. Dies wurde im Wesentlichen durch einen größeren Verbrauch in Gaskraftwerken wegen Betriebsunterbrechungen
von Kernkraftwerken verursacht.
12
Geschäft und Rahmenbedingungen
In den nordeuropäischen Ländern wurden im Jahr 2008 rund
5 Mrd kWh weniger Strom verbraucht als im entsprechenden
Vorjahreszeitraum. Der Verbrauch ging aufgrund der vergleichsweise hohen Temperaturen zurück. Netto-Stromimporten
aus den umliegenden Ländern von 2,7 Mrd kWh im Jahr 2007
standen im Jahr 2008 Netto-Stromexporte von 1,4 Mrd kWh
gegenüber. Der Netto-Stromexport nach Deutschland stieg auf
9,7 Mrd kWh im Vergleich zu 7,3 Mrd kWh im Vorjahr.
Der Stromverbrauch im Mittleren Westen der USA ist im Jahr
2008 um rund 1 Prozent gesunken. Dies ist auf die gesunkene
Nachfrage aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung zurückzuführen. Der Gasverbrauch nahm im gleichen Zeitraum um
rund 1 Prozent zu. Hierfür waren vergleichsweise geringere
Temperaturen als im Vorjahr verantwortlich.
Die Stromerzeugung nahm in Russland im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent auf 1.036 Mrd kWh im Jahr 2008 zu. Der
Anstieg wurde durch den wirtschaftlichen Abschwung im vierten Quartal infolge der Finanzmarktkrise abgeschwächt. Der
größte Anteil der russischen Stromerzeugung entfällt auf
Gaskraftwerke. Erdgas ist in Russland weiterhin mit einem
Anteil von 50 Prozent der zentrale Primärenergieträger in der
gesamten Energiewirtschaft. Die Gaserzeugung Russlands
stieg auf 665 Mrd m³, ein Anstieg gegenüber 2007 um 11 Mrd m³.
Die Erdölerzeugung ging aufgrund der weltweiten Finanzmarktkrise leicht auf 488 Mio t zurück.
Im Jahr 2008 lag der Stromverbrauch in Italien bei 336,5 Mrd kWh
(Vorjahr: 339,9 Mrd kWh). Die weltweite Finanzmarkt- und
Wirtschaftskrise wirkte sich zum Jahresende auch in Italien
auf die Nachfrage der Industrie aus. Rückgänge wurden aber
teilweise durch den kalten Winter ausgeglichen.
Der Stromverbrauch auf dem spanischen Festland lag mit
264 Mrd kWh 0,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Dagegen
stieg der Gasverbrauch um 9,9 Prozent auf 449 Mrd kWh aufgrund einer gestiegenen Nachfrage im Kraftwerksbereich.
Dies war auf eine geringe Verfügbarkeit von Wasserkraft und
rückläufige Erzeugungsmengen aus Öl und Kohle zurückzuführen. Im Hinblick auf die Gesamterzeugung wurden in Spanien 2008 rund 3,6 GW an neuer Gaskraftwerkskapazität in
Betrieb genommen.
Energiepreisentwicklung
Im Jahr 2008 wurden die Strom- und Gasmärkte in Europa und
Russland von drei wesentlichen Faktoren beeinflusst:
• den internationalen Rohstoffpreisen, insbesondere für
Öl, Kohle und CO2-Zertifikate, die durch die allgemeine
wirtschaftliche Entwicklung geprägt sind,
• den Wetterbedingungen und
• der verfügbaren Wasserkraft in Skandinavien, Spanien
und Russland.
Auf den meisten Strom- und Gasmärkten in Europa folgten
die Preise bis Juni dem weltweiten Aufwärtstrend der Rohstoffund CO2-Zertifikatepreise. Nach den Höchstständen fielen
die Rohstoff- und CO2-Zertifikatepreise in der zweiten Jahreshälfte – insbesondere infolge der allgemeinen weltweiten
Finanz- und Wirtschaftskrise – stark. Die Öl- und Kohlepreise
beispielsweise sanken auf die Hälfte ihres Allzeithochs.
Entwicklung der Preise für Strom
in den E.ON-Kernmärkten
€/MWh1)
UK Baseload
US Baseload
Nordpool Baseload
EEX Baseload
Spanien2)
110
100
90
80
70
60
50
40
30
1. 1. 07 1. 4. 07 1. 7. 07 1. 10. 07 1. 1. 08 1. 4. 08 1. 7. 08 1. 10. 08
1) für Lieferungen im Folgejahr
2) fortlaufender Durchschnitt von 14 Handelstagen
Infolge der Preisentwicklung für Brennstoffe und CO2-Zertifikate stiegen in Deutschland die Baseload-Strompreise für
das Jahr 2009. Ausgehend von rund 62 € pro MWh Anfang des
Jahres erreichte der Strompreis im Juni neue Höchststände
mit rund 90 € pro MWh, gefolgt von fallenden Preisen bis
Ende 2008. Am Ende des Jahres notierte der Strompreis in
Deutschland bei rund 56 € pro MWh.
13
Auch die Strompreise in Skandinavien wurden von den Entwicklungen der Brennstoffpreise beeinflusst, allerdings hat
die hohe Verfügbarkeit von Wasserkraft zur Stromerzeugung
den Anstieg im ersten Halbjahr gedämpft und den Preisrückgang der Brennstoffe im zweiten Halbjahr verstärkt. Die
Wasserstände in den Reservoirs lagen in den ersten beiden
Quartalen 2008 über dem normalen Niveau, anschließend
bewegten sich die Stände unter Normalniveau. Nach einer
starken Zunahme vor allem im zweiten Quartal aufgrund
steigender Brennstoffpreise fielen die Strompreise bis Ende
des Jahres auf rund 39 € pro MWh und lagen damit rund ein
Viertel unter dem Jahresanfangswert.
In Großbritannien folgten die Strompreise der Preisentwicklung für Kohle, Erdgas und CO2-Zertifikate. Nach einem starken
Anstieg im ersten Halbjahr erreichten sie im Juli einen neuen
Höchststand, gaben jedoch wieder erheblich nach und notierten Ende Dezember auf dem Niveau von Anfang des Jahres.
Die Großhandelsmärkte in Italien und Spanien sind noch nicht
im vergleichbaren Umfang liquide wie in Nordwesteuropa.
Die angegebenen spanischen Preise für Lieferung von Baseload im folgenden Jahr haben deshalb nicht dieselbe Aussagekraft. Die Preisentwicklung in Spanien war vergleichbar
mit den nordwesteuropäischen Preisen und folgte insbesondere den Öl- und Kohlepreisen. Von rund 56 € pro MWh zu
Jahresbeginn stiegen die Preise bis zu 75 € Anfang Juli. Aufgrund der Wirtschaftskrise und der dadurch ausgelösten
fallenden Rohstoffpreise fielen die Strompreise anschließend
wieder auf 51 € am Jahresende. In Italien ist allein der Kurzfristhandel für Lieferungen am nächsten Tag ausreichend
liquide und aussagekräftig. Der italienische Strompreis war
maßgeblich geprägt durch die Preisentwicklung von Gas
und Öl. Auch hier sanken die Preise zum Jahresende aufgrund
des wirtschaftlichen Abschwungs auf das Niveau des Jahresanfangs. Der Durchschnittspreis für Baseload-Lieferungen am
nächsten Tag lag bei rund 87 € pro MWh.
In den USA folgten die Strompreise ebenfalls der Entwicklung der Erdgaspreise. Nach einem Anstieg bis Mitte des Jahres fielen die Strompreise in der zweiten Jahreshälfte und
notierten rund 20 Prozent unter dem Jahresanfangsniveau.
Die Strompreise auf dem russischen Markt unterliegen den
besonderen russischen Marktbedingungen. Sie sind aber
teilweise auch durch die weltweite Wirtschaftskrise und die
Rohstoffpreise beeinflusst. Der Strommarkt in Russland ist
derzeit noch überwiegend reguliert, befindet sich jedoch bis
2011 in einem Prozess der schrittweisen Liberalisierung. Im
ersten Halbjahr 2008 betrug der Anteil des nicht regulierten
Strommarktes 15 Prozent, im zweiten Halbjahr 25 Prozent.
Der russische Strommarkt gliedert sich in zwei Preiszonen
(Europa/Ural und Sibirien) und in einen Strom- und einen
Kapazitätsmarkt. Innerhalb der Preiszonen wurde für den liberalisierten Anteil der Stromproduktion ein kurzfristiger Markt
für die Stromlieferung am Folgetag eingerichtet. Dieser Markt
umfasst ausschließlich den Preis für die verkaufte Energie,
nicht für die eingesetzte Kapazität. Die Preisentwicklung im
Jahr 2008 wurde maßgeblich beeinflusst durch die gestiegenen Kosten vor allem für Öl, Gas und Kohle. Der Anstieg des
Gaspreises beruht weitgehend auf der staatlich vorgegebenen Anhebung des derzeit sehr niedrigen Inlandsgaspreises
auf das Weltmarktniveau. Weitere Einflussfaktoren waren
niedrige Wasserstände in Sibirien und daraufhin zurückgehende Leistung der Wasserkraftwerke und ein deutlicher
Verbrauchsrückgang im vierten Quartal aufgrund der Wirtschaftskrise und des milden Winters. Der Energiepreis im
Kurzfristhandel lag durchschnittlich bei 604 Rubel pro MWh
(circa 16 €) in der Preiszone Europa/Ural sowie bei 528 Rubel
pro MWh (circa 15 €) in der Preiszone Sibirien.
Preisentwicklung für
CO2-Zertifikate in Europa
€/t
CO2-Zertifikate Phase 2
CO2-Zertifikate Phase 1
25
20
15
10
5
1. 1. 07 1. 4. 07 1. 7. 07 1. 10. 07 1. 1. 08 1. 4. 08 1. 7. 08 1. 10. 08
14
Geschäft und Rahmenbedingungen
Die Preise für CO2-Zertifikate im europaweiten Handelssystem EU-ETS waren maßgeblich geprägt durch die Rohstoffpreise. Sie bewegten sich bis Ende Juni auf rund 29 €/t und
sanken – verstärkt durch den wirtschaftlichen Abschwung –
bis zum Ende des Jahres auf ein Niveau von rund 16 €/t ab.
Sie notierten damit rund ein Drittel unter den Januarwerten.
Entwicklung der Preise für Öl und Gas in den E.ON-Kernmärkten
Monatsdurchschnittspreise
Rohöl Brent Frontmonat US-$/bbl
NBP Frontmonat €/MWh
Deutscher Erdgasimportpreis €/MWh
TTF Frontmonat €/MWh
US Gas Frontmonat €/MWh
NCG Frontmonat (EEX) €/MWh
€/
MWh
$/
bbl
60
120
50
100
40
80
30
60
20
40
1. 1. 07
1. 4. 07
1. 7. 07
1. 10. 07
1. 1. 08
Zurechenbare Kraftwerksleistung
Die zurechenbare Kraftwerksleistung im E.ON-Konzern nahm
im Vergleich zum Jahresende 2007 im Wesentlichen durch den
Erwerb neuer Aktivitäten um 19 Prozent auf 74.366 MW zu.
Die Market Unit Central Europe verfügt über eine zurechenbare Kraftwerksleistung von insgesamt 28.749 MW (Vorjahr:
28.479 MW).
Bei UK ist der Rückgang der zurechenbaren Leistung von
10.581 MW im Vorjahr auf 10.330 MW auf die Übertragung der
Windparks (201 MW) auf die Market Unit Climate & Renewables und auf den Verkauf des Wasserkraftwerks Rheidol
(50 MW) zurückzuführen. Die Veräußerung war Bestandteil
der Vereinbarung zwischen E.ON und Statkraft zur Übernahme von Statkrafts Minderheitsanteilen an E.ON Sverige.
1. 4. 08
1. 7. 08
1. 10. 08
Die zurechenbare Kraftwerksleistung von Nordic lag bei
7.229 MW (Vorjahr: 7.407 MW). Hierbei ist die Abgabe von Kraftwerken am 31. Dezember 2008 mit einer Leistung von insgesamt 972 MW im Rahmen der Vereinbarung zwischen E.ON
und Statkraft noch nicht berücksichtigt. Die Veränderung
gegenüber dem Vorjahr resultiert unter anderem aus der Übertragung von Kapazitäten auf Climate & Renewables.
Ende 2008 lag die zurechenbare Kraftwerksleistung von USMidwest mit 7.507 MW leicht unter dem Vorjahresniveau von
7.519 MW.
Im Segment Neue Märkte weisen wir eine zurechenbare
Kraftwerksleistung von 20.551 MW aus. Auf Climate & Renewables entfallen 1.979 MW, auf Russia 8.264 MW, 7.026 MW
auf Italy und 3.282 MW auf Spain.
In der Market Unit Italy wurde der Kraftwerkspark im Jahr
2008 mit der Inbetriebnahme des 800-MW-Gas- und Dampfkraftwerks Livorno Ferraris (E.ON-Anteil: 600 MW) erweitert.
Bei Spain wurden mit dem Erwerb der Aktivitäten von Enel,
Acciona und Endesa die Kraftwerke Los Barrios und Tarragona
mit 567 MW bzw. 395 MW übernommen.
15
Zurechenbare Kraftwerksleistung
MW
2008
2007
+/- %
Kernenergie
8.548
8.548
–
Braunkohle
1.314
1.314
–
Steinkohle
7.475
7.466
–
Erdgas
3.269
4.219
-23
Öl
1.145
1.145
–
Wasserkraft
2.811
3.153
-11
192
192
–
Windkraft
Sonstige
289
214
+35
25.043
26.251
-5
Kernenergie
2.593
2.622
-1
Braunkohle
1.412
1.412
–
Steinkohle
15.232
11.290
+35
Erdgas
18.683
13.561
+38
Öl
2.509
1.300
+93
Wasserkraft
4.509
2.828
+59
Windkraft
1.715
8
–
Sonstige
2.670
2.978
-10
Ausland
49.323
35.999
+37
E.ON-Konzern
74.366
62.250
+19
Inland
Die Market Unit UK erzeugte mit 40,4 Mrd kWh rund 2 Prozent weniger Strom in eigenen Kraftwerken als im Vorjahr
(41,2 Mrd kWh). Durch neue Richtlinien zur Stromerzeugung in
konventionellen Kraftwerken, die im Jahr 2008 in Kraft traten,
wurde deutlich mehr Strom mit Gas als mit Kohle erzeugt.
Anteil der Primärenergieträger an
der Eigenerzeugung
in %
insgesamt 317,6 Mrd kWh
24 Kernenergie
18 Braunkohle
21 Steinkohle
27 Erdgas
7 Wasserkraft
1 Windkraft
2 Sonstige
Strom- und Gasbeschaffung
Im Jahr 2008 haben wir mehr als 8 Prozent der Stromeigenerzeugung von 317,6 Mrd kWh aus Erneuerbaren Energien
gewonnen.
Bei Central Europe sind der Rückgang der Eigenerzeugungsquote von 41 Prozent im Vorjahr auf 35 Prozent im Jahr 2008
und der Anstieg des Fremdbezugs überwiegend auf die neue
Organisationsstruktur im E.ON-Konzern zurückzuführen. Der
Bezug von Fremden beinhaltet auch die Beschaffung von der
neuen Market Unit Energy Trading.
Im Vergleich zum Vorjahr erzeugte Nordic 1,9 Mrd kWh
weniger Strom in eigenen Kraftwerken. Die Erzeugung aus
Wasserkraft lag im Jahr 2008 unter dem Vorjahresniveau,
weil der Zufluss in die Wasserspeicher im Vorjahr größer war.
Aus Kernenergie wurde etwas weniger Strom erzeugt als
im Vorjahr. Der Strombezug von Fremden sank insbesondere
infolge der Übertragung der Handelsaktivitäten auf E.ON
Energy Trading.
16
Geschäft und Rahmenbedingungen
Im Segment Neue Märkte wurden 75,2 Mrd kWh Strom in
eigenen Kraftwerken erzeugt. Hiervon entfielen
• 3,2 Mrd kWh auf Climate & Renewables,
• 56,7 Mrd kWh auf Russia,
• 11,4 Mrd kWh auf Italy und
• 3,9 Mrd kWh auf Spain.
Bei US-Midwest nahm die Stromerzeugung in eigenen Kraftwerken leicht auf 35,4 Mrd kWh zu. Damit wurden rund
92 Prozent des Strombedarfs von 38,3 Mrd kWh erzeugt, von
Fremden bezog die Market Unit wie im Vorjahr 2,9 Mrd kWh
Strom.
Strombeschaffung
Central Europe
UK
Nordic
US-Midwest
Energy Trading
Neue Märkte
Konsolidierung
E.ON-Konzern
in Mrd kWh
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
Eigenerzeugung
138,3
134,6
40,4
41,2
28,3
30,2
35,4
35,2
–
–
75,2
15,9
–
–
317,6
257,1
Bezug
251,4
Gemeinschaftskraftwerke
4,5
Energy Trading/
Fremde
246,9
192,6
52,5
36,7
28,3
15,3
2,9
2,9
347,2
–
21,4
0,9
-385,8
–
317,9
248,4
8,3
1,4
1,2
9,5
9,8
–
–
–
–
–
–
–
–
15,4
19,3
184,3
51,1
35,5
18,8
5,5
2,9
2,9
347,2
–
21,4
0,9
-385,8
–
302,5
229,1
Summe
327,2
92,9
77,9
56,6
45,5
38,3
38,1
347,2
–
96,6
16,8
-385,8
–
635,5
505,5
389,7
Eigenverbrauch,
Netzverlust etc.
-13,5
-13,5
-0,1
-0,1
-1,9
-2,1
-1,9
-2,2
–
–
-3,5
-0,6
–
–
-20,9
-18,5
Stromabsatz
376,2
313,7
92,8
77,8
54,7
43,4
36,4
35,9
347,2
–
93,1
16,2
-358,8
–
614,6
487,0
Climate & Renewables erzeugt 92 Prozent der Eigenerzeugung
mit Windkraftanlagen. Die verbleibenden Mengen stammen
aus Biomasse und kleinsten Wasserkraftwerken.
Russia hat mit ihren eigenen Kraftwerken rund 94 Prozent
des Gesamtbedarfs von 60,5 Mrd kWh im Jahr 2008 erzeugt.
Die Market Unit Italy erzeugte im Jahr 2008 circa 45 Prozent des
Strombedarfs von 25,3 Mrd kWh in ihren eigenen Kraftwerken.
Wie bei UK bewirkten die neuen Richtlinien zur Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken auch bei Spain, dass
deutlich mehr Strom mit Gas als mit Kohle erzeugt wurde.
Die Erdgas-Bezugsquellen und ihr Anteil am Gesamterdgasbezug von E.ON Ruhrgas haben sich 2008 im Vergleich zum
Vorjahr nur geringfügig verändert. Insgesamt bezog E.ON
Ruhrgas rund 680 Mrd kWh Erdgas von in- und ausländischen
Produzenten. Dies sind rund 2,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Wichtigste Lieferländer waren wiederum Russland und
Norwegen mit einem Anteil von jeweils rund 26 Prozent am
Gesamtaufkommen. Aus den Niederlanden wurden rund
17 Prozent bezogen, der Anteil Großbritanniens lag bei rund
6 Prozent und aus Dänemark kamen rund 4 Prozent. Aus
inländischer Förderung stammten 18 Prozent des Aufkommens.
Die Gasproduktion von Pan-European Gas lag im Geschäftsjahr 2008 mit 1,4 Mrd m³ um rund 76 Prozent über dem
Vorjahreswert. Der Anstieg ist zu einem großen Teil auf die aufgenommene Gasproduktion im Feld Njord zurückzuführen.
Auch die Felder Merganser, Johnston und Caister trugen zu der
höheren Gasproduktion bei. Die Produktion von Öl und
Kondensaten stieg – ebenfalls durch die gute Entwicklung des
Njord-Feldes – um etwa 18 Prozent auf rund 6 Mio Barrel.
Upstream-Produktion
2008
2007
+/- %
Liquids/Öl (in Mio Barrel)
5,9
5,0
+18
Standard-m3)
1.360
771
+76
14,4
9,8
+47
Gas (in Mio
Summe
(in Mio Barrel Öläquivalent)
17
Im Beschaffungs- und Absatzprozess für den E.ON-Konzern
handelte Energy Trading konzernextern die folgenden finanziellen und physischen Mengen im Jahr 2008:
Handelsvolumen
2008
Strom (Mrd kWh)
878,47
Gas (Mrd kWh)
937,78
CO2-Rechte (Mio t)
103,06
Öl (Mio t)
45,96
Kohle (Mio t)
107,15
Strom- und Gasabsatz
Im Jahr 2008 stieg der konsolidierte Stromabsatz im E.ONKonzern von 487 Mrd kWh im Vorjahr auf rund 615 Mrd kWh.
Der Zuwachs bei Central Europe, UK und Nordic war im
Wesentlichen auf die Zuordnung der Handelsaktivitäten auf
die neue Market Unit Energy Trading zurückzuführen. Lieferungen an die jeweiligen Handelsbereiche dieser Market Units
im Jahr 2007 waren Innenabsätze.
an diese umgegliederten Unternehmensteile (insbesondere
an E.ON Energy Trading) waren in der alten Struktur als
Innenabsätze der Market Unit Central Europe zu eliminieren.
Bei UK nahm der Stromabsatz an Haushalts- und kleinere
Geschäftskunden leicht ab. Gründe waren die Witterung,
Veränderungen in der Kundenstruktur und verändertes Verbraucherverhalten. Der Absatz von Strom an Industrie- und
Gewerbekunden nahm durch Veränderungen in der Kundenstruktur zu. Ende 2008 machten sich aber erste Auswirkungen
der wirtschaftlichen Abschwächung bemerkbar.
Berücksichtigt man nur die Nettoabsätze an Energy Trading,
hat Nordic im Jahr 2008 mit 37,6 Mrd kWh weniger Strom
verkauft als im Vorjahr (43,4 Mrd kWh inklusive Nettoabsatz
an die Strombörse Nordpool). Gründe hierfür sind vor allem
die geringeren Nettoabsätze an E.ON Energy Trading und der
höhere Wettbewerbsdruck im Bereich Geschäftskunden.
Der Stromabsatz von US-Midwest lag 2008 leicht über dem
vergleichbaren Vorjahreswert. Dies ist vor allem auf den
Verkauf größerer Mengen außerhalb des eigenen Versorgungsgebiets zurückzuführen, obwohl der Absatz im Endkundengeschäft abnahm.
Der Stromabsatz der Market Unit Central Europe erhöhte sich
um 62,5 Mrd kWh auf 376,2 Mrd kWh. Der Anstieg war im
Wesentlichen auf die Zuordnung von Aktivitäten auf die neuen
Market Units im E.ON-Konzern zurückzuführen. Lieferungen
Stromabsatz
Central Europe
UK
Nordic
US-Midwest
Energy Trading
Neue Märkte
Konsolidierung
E.ON-Konzern
in Mrd kWh
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
Privat- und
kleinere
Geschäftskunden
46,8
44,1
32,5
34,2
6,6
6,1
33,3
34,3
–
–
16,5
4,8
–
–
135,7
123,5
Industrie und
Geschäftskunden
82,0
83,7
18,6
18,4
10,6
12,0
–
–
–
–
31,8
7,8
–
–
143,0
121,9
Vertriebspartner
101,7
105,8
–
–
7,2
7,3
–
–
–
–
6,5
–
–
–
115,4
113,1
Großhandelsmarkt/
Energy Trading
145,7
Summe
376,2
80,1
41,7
25,2
30,3
18,0
3,1
1,6
347,2
–
38,3
3,6
-385,8
–
220,5
128,5
313,7
92,8
77,8
54,7
43,4
36,4
35,9
347,2
–
93,1
16,2
-385,8
–
614,6
487,0
18
Geschäft und Rahmenbedingungen
Im Segment Neue Märkte wurden 93,1 Mrd kWh Strom abgesetzt. Hiervon entfielen
• 4,7 Mrd kWh auf Climate & Renewables,
• 58,3 Mrd kWh auf Russia,
• 24,7 Mrd kWh auf Italy und
• 5,4 Mrd kWh auf Spain.
Die Market Unit Climate & Renewables verkaufte Strom ausschließlich in unregulierten Märkten.
Die Market Unit Russia setzte den Strom am Großhandelsmarkt ab. Hierbei profitierte sie von dem niedrigen Wasserniveau in Sibirien. Die daraus resultierende verminderte
Erzeugung aus Wasserkraftwerken konnte durch Kraftwerke
der Market Unit Russia substituiert werden.
Der Stromabsatz von Italy verteilte sich auf Industrie- und
Geschäftskunden (4,8 Mrd kWh), Vertriebspartner (6,3 Mrd kWh)
und den Großhandelsmarkt (13,6 Mrd kWh).
In der Market Unit Spain wird der größte Teil der Erzeugung
am Großhandelsmarkt und an große Industriekunden verkauft. Ferner bedient die Market Unit Privatverbraucher und
kleine Endverbraucher im regulierten Endkundenmarkt.
Der konsolidierte Gasabsatz lag im Berichtszeitraum um rund
132 Mrd kWh über dem Vorjahresniveau.
Gasabsatz
in Mrd kWh
2008
2007
+/- %
1. Quartal
227,4
213,4
+7
2. Quartal
152,3
131,1
+16
3. Quartal
122,9
137,2
-10
4. Quartal
184,4
231,1
-20
Gesamtabsatz E.ON Ruhrgas AG
687,0
712,8
-4
Konzerninterner Absatz
210,1
120,2
+75
Außenabsatz E.ON Ruhrgas AG
476,9
592,6
-20
Downstream-Beteiligungen
191,5
197,5
-3
Pan-European Gas
668,4
790,1
-15
Übrige Market Units
E.ON-Konzern
555,6
302,2
–
1.224,0
1.092,3
+12
Ein Rückgang beim Gasabsatz von Central Europe aus der
Abgabe von Gasaktivitäten an die neuen Market Units im
E.ON-Konzern (-13 Mrd kWh) konnte im Wesentlichen durch
das Neugeschäft in Frankreich kompensiert werden.
E.ON Ruhrgas setzte im Geschäftsjahr 687 Mrd kWh Gas ab.
Damit wurde der Vorjahreswert von 713 Mrd kWh um
26 Mrd kWh oder rund 4 Prozent unterschritten. Rückgänge
waren bei inländischen Weiterverteilern zu verzeichnen.
Insgesamt entfielen rund 38 Prozent des Absatzes auf Ferngasgesellschaften, rund 24 Prozent auf Ortsgasunternehmen
und gut 13 Prozent auf Industriekunden.
Der Absatz im Ausland lag leicht unter dem Vorjahreswert.
Rückläufig wirkende Effekte, wie die Ausgliederung des Kurzfristhandelsgeschäftes in den Niederlanden und rückläufige
Lieferungen an E.ON UK, glichen sich mit absatzerhöhenden
Effekten, wie zum Beispiel der Übernahme von Verträgen
in Italien oder LNG-Lieferverträgen in Spanien, nahezu aus.
Der starke Anstieg des Innenabsatzes der E.ON Ruhrgas AG
geht im Wesentlichen auf die Übertragung von Verträgen mit
fremden Dritten in Frankreich und Italien auf andere E.ONKonzerngesellschaften zurück, für die E.ON Ruhrgas jetzt
konzernintern als Vorlieferant auftritt. Außerdem werden die
Handelsmengen der E.ON Ruhrgas an E.ON Energy Trading
zur Vermarktung übergeben. Diese Geschäfte waren im Jahr
2007 Bestandteil des Außenabsatzes der E.ON Ruhrgas AG.
Der Gasabsatz der Mehrheitsbeteiligungen im Segment
Downstream-Beteiligungen von Pan-European Gas lag mit
191,5 Mrd kWh unter dem Vorjahresniveau von 197,5 Mrd kWh.
Die aufgrund der Übertragung auf die Market Unit Italy nicht
mehr in den Absatzzahlen enthaltenen Mengen von Unternehmen der Thüga Italia wurden durch Absatzzuwächse bei
E.ON Földgáz Trade teilweise kompensiert.
19
Gasabsatz (ohne Pan-European Gas)
Central Europe
UK
Nordic
US-Midwest
Energy Trading
Neue Märkte
Konsolidierung
Summe
in Mrd kWh
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
Privat- und
kleinere
Geschäftskunden
45,7
39,2
56,1
55,5
0,2
0,2
13,6
13,1
–
–
7,6
–
–
–
123,2
108,0
Industrie- und
Geschäftskunden
56,8
59,5
21,7
23,4
4,9
5,1
–
–
–
–
16,3
–
–
–
99,7
88,0
Vertriebspartner
27,7
27,5
–
–
–
–
–
–
–
–
4,5
–
–
–
32,2
27,5
–
–
34,6
78,2
–
–
0,3
0,5
493,6
–
4,2
–
-232,2
–
300,5
78,7
130,2
126,2
112,4
157,1
5,1
5,3
13,9
13,6
493,6
–
32,6
–
-232,2
–
555,6
302,2
Großhandelsmarkt/
Energy Trading
Summe
Der Gasabsatz an Haushalts- und kleinere Geschäftskunden
nahm bei UK leicht zu. Gründe waren die Witterung, Veränderungen in der Kundenstruktur und verändertes Verbraucherverhalten. Der Absatzzuwachs durch die im Vergleich zum
außergewöhnlich milden Jahr 2007 normalen Temperaturen
wurde durch den anhaltenden Einfluss von Maßnahmen zur
Effizienzsteigerung beim Energieverbrauch aufgezehrt. Der
Gasabsatz an Industrie- und Gewerbekunden ging durch
zunehmendes Kostenbewusstsein und Effizienzsteigerungsmaßnahmen zurück. Auch im Gasgeschäft zeigten sich Ende
2008 erste Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs.
Der Gasabsatz von Nordic lag leicht unter dem Vorjahresniveau; der Wärmeabsatz blieb mit 7,6 Mrd kWh konstant. In
beiden Jahren beeinflusste die milde Witterung den Absatz
negativ.
Bei US-Midwest nahm der Gasabsatz im Jahr 2008 gegenüber
dem Vorjahr durch die vergleichsweise kalte Witterung zu.
Im Segment Neue Märkte wurden 32,6 Mrd kWh Gas bei Italy
abgesetzt. Der Absatz verteilt sich auf Haushalts- (7,6 Mrd kWh),
Industrie- und Gewerbekunden (16,3 Mrd kWh), Vertriebspartner (4,5 Mrd kWh) und Energy Trading/Sonstige (4,2 Mrd kWh).
Entwicklung der E.ON-Aktie
In dem durch die Finanzkrise geprägten Aktienmarkt lag der
Kurs der E.ON-Aktie am Jahresende 2008 um 41,4 Prozent unter
dem Vorjahreswert. Berücksichtigt man die Wiederanlage
der Bardividende, war der Rückgang mit 39,5 Prozent (trotz
Verzerrungen des DAX aufgrund der Sondersituation bei VW)
geringer als im deutschen Aktienmarkt (DAX -40,4 Prozent) und
im europäischen Aktienmarkt (EURO STOXX -42,4 Prozent).
Europäische Versorger insgesamt verzeichneten einen Rückgang von 36,4 Prozent, gemessen am Branchenindex STOXX
Utilities.
Am 4. August 2008 haben wir für die E.ON-Aktie einen 1:3Aktiensplit durchgeführt und zeitgleich von Inhaber- auf
Namensaktie umgestellt. Der Aktiensplit führt rein rechnerisch
zu einer Drittelung des Kurses der einzelnen E.ON-Aktie und
auch der künftigen Dividende je Aktie. Weitere Informationen
hierzu befinden sich in Textziffer (19) des Anhangs.
E.ON-Aktie
31. Dez. 2008
28. Dez. 2007
Ergebnis je Aktie1) (in €)
0,68
3,69
Dividende je Aktie in €
1,50
1,37
Anzahl ausstehender Aktien in Mio
1.905
1.895
Jahresendkurs in €
28,442)
48,53
54,2
92,0
Marktkapitalisierung in Mrd
€3)
1) Anteil der Gesellschafter der E.ON AG
2) Jahresendkurs 30. Dezember 2008
3) auf Basis ausstehender Aktien
20
Ertragslage
Geschäftsentwicklung
Die wirtschaftliche Entwicklung des Jahres 2008, die von
einem beginnenden weltweiten konjunkturellen Abschwung
infolge der eskalierenden Finanzkrise geprägt war, hatte
noch keine nennenswerten Auswirkungen auf unser operatives Geschäft. Der Energieverbrauch nahm in den Ländern,
in denen wir tätig sind, leicht zu oder stagnierte auf dem
Vorjahresniveau. Die Preise für Rohstoffe und CO2-Zertifikate
entwickelten sich im Jahresverlauf extrem unterschiedlich.
Nach Höchstständen bis zur Jahresmitte verfielen sie in der
zweiten Jahreshälfte infolge der weltweiten Finanz- und
Wirtschaftskrise stark. Vor diesem Hintergrund entwickelte
sich unser operatives Geschäft erfreulich. Wir konnten das
Adjusted EBIT und den bereinigten Konzernüberschuss im
erwarteten Rahmen steigern. Unsere Market Units UK, Nordic,
US-Midwest, zum Teil Climate & Renewables und Russia
arbeiten außerhalb des Euro-Raums. Die jeweiligen Wechselkurse hatten im Geschäftsjahr 2008 bei UK und US-Midwest
negativen Einfluss auf unsere Ertragslage in der Berichtswährung Euro.
Die folgenden Transaktionen haben unser Geschäft im Jahr
2008 beeinflusst.
Unternehmenserwerbe, Veräußerungen und nicht
fortgeführte Aktivitäten im Jahr 2008
Ausführliche Beschreibungen der Transaktionen befinden sich
in Textziffer (4) des Anhangs.
Beteiligung von Statkraft an E.ON Sverige sowie ein Wasserkraftwerk in Schweden erworben. Im Gegenzug erhielt
Statkraft rund 4 Prozent der E.ON-Aktien sowie Kraftwerksanlagen in Schweden (40 Wasserkraft- und 5 Heizkraftwerke),
in Deutschland (2 Gaskraftwerke, 11 Wasserkraftwerke, Anteile
an 2 Biomassekraftwerken, einen strukturierten Gasliefervertrag und einen Stromliefervertrag) sowie in Großbritannien
(1 Wasserkraftwerk). Die Transaktion wurde am 31. Dezember
2008 vollzogen.
Nicht fortgeführte Aktivitäten
E.ON U.S. betreibt durch ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft
Western Kentucky Energy Corp. (WKE), Henderson, Kentucky,
USA, im Rahmen eines Leasingvertrags mit einer Gesamtlaufzeit von 25 Jahren die Kraftwerke der Big Rivers Electric Corporation (BREC), eines genossenschaftlichen Stromerzeugers
in West-Kentucky, USA, und eine kohlebefeuerte Anlage der
Stadt Henderson, Kentucky, USA. Im März 2007 unterzeichneten E.ON U.S. und BREC eine Aufhebungsvereinbarung zur
Beendigung des Leasingvertrags und der Betriebsführungsvereinbarungen für neun kohlebefeuerte Kraftwerke und
eine ölbefeuerte Stromerzeugungsanlage im westlichen Kentucky. Der Vollzug der Vereinbarung hängt von der Erfüllung
zahlreicher Bedingungen ab, wie etwa der Überprüfung und
Zustimmung durch verschiedene Aufsichtsbehörden und der
Einwilligung anderer betroffener Parteien. In Abhängigkeit
vom Vorliegen dieser Voraussetzungen erwarten die Vertragsparteien die Durchführung der geplanten Vertragsbeendigung
im Jahr 2009. Derzeit sind behördliche Genehmigungen ausstehend. WKE wurde daher weiterhin als nicht fortgeführte
Aktivität ausgewiesen.
Unternehmenserwerbe
Im Rahmen der Beilegung des Bieterwettbewerbs zwischen
Enel/Acciona und E.ON um den spanischen Endesa-Konzern
im April 2007 sicherte sich E.ON im Gegenzug für die Rücknahme des auf den Erwerb einer Mehrheit an Endesa gerichteten Übernahmeangebots eine größere Anzahl strategischer
Beteiligungen, vor allem in Italien, Spanien und Frankreich.
Der Transaktionswert beinhaltete den Kaufpreis für das Eigenkapital von rund 8,6 Mrd € in bar sowie übernommene Schulden von rund 2,8 Mrd €. Nach erfolgter Übernahme wurden die
Aktivitäten in Frankreich auf die Market Unit Central Europe
und die Aktivitäten in Italien und Spanien auf die neuen Market
Units Italy bzw. Spain übertragen. Die Erneuerbare-EnergienAktivitäten wurden bei Climate & Renewables gebündelt.
Abgangsgruppen
Ausgehend von dem im Oktober 2007 mit der norwegischen
Statkraft AS geschlossenen Letter of Intent ist E.ON zum
alleinigen Eigentümer (Minderheitsaktionärsanteil von 0,05 Prozent) von E.ON Sverige geworden. E.ON hat die 44,6-Prozent-
Im Dezember 2008 wurde die Verpflichtungszusage von E.ON
an die Europäische Kommission, diverse Kraftwerksaktivitäten
sowie das Höchstspannungsnetz in Deutschland abzugeben,
wirksam. Basierend hierauf sowie auf den bereits unterzeichneten Absichtserklärungen mit Interessenten für Kraftwerkskapazitäten wurden die insgesamt abzugebenden Kapazitäten
einschließlich zugehöriger Aktiva und Verpflichtungen als
Abgangsgruppe dargestellt. Dies betrifft ausschließlich die
Im zweiten Quartal 2008 wurden – im Rahmen der zwischen
E.ON und Statkraft getroffenen Vereinbarung zum Erwerb
der Minderheitsanteile an E.ON Sverige – die Bedingungen
für den Ausweis der abzugebenden Anlagen und der zugehörigen Verpflichtungen als Abgangsgruppe erfüllt. Abgangszeitpunkt war Ende Dezember 2008.
Im Zuge des Erwerbs der Endesa Europa/Viesgo-Aktivitäten
wurde mit dem Minderheitsgesellschafter der Endesa Italia,
A2A, vereinbart, den Minderheitsanteil im Wesentlichen gegen
Gewährung von gesellschaftseigenen Kraftwerkskapazitäten
in Italien im Wert von rund 1,5 Mrd € zu übernehmen.
21
Market Unit Central Europe. Eine Umgliederung des Höchstspannungsnetzes wurde zum 31. Dezember 2008 nicht vorgenommen, da der Veräußerungsprozess bislang nicht eingeleitet ist.
Im Oktober 2008 haben sich E.ON und Gazprom auf eine
Beteiligung von E.ON am sibirischen Gasfeld Yushno Russkoje
verständigt. Gazprom soll als Gegenleistung die von E.ON
mittelbar gehaltenen Aktien von Gazprom, die ungefähr die
Hälfte des von E.ON gehalten Anteils von rund 6 Prozent
am Eigenkapital der Gazprom ausmachen, übernehmen. Die
Anteile werden daher als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte ausgewiesen. Der Abschluss der betreffenden
Verträge soll 2009 erfolgen.
Umsatzentwicklung
Im Jahr 2008 konnten wir den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 18 Mrd € erhöhen. Wesentlich Ursachen waren
• die Einbeziehung von Akquisitionen, inbesondere in
Russland, Italien, Spanien und Frankreich,
• positive Preiseffekte und höhere Weiterverrechnungen
gemäß EEG bei Central Europe,
• eine Ausweitung der Produktion sowie die Energiepreisentwicklung bei Pan-European Gas.
Umsatz
in Mio €
2008
2007
+/- %
Central Europe
41.135
32.029
+28
Pan-European Gas
27.422
22.745
+21
UK
11.051
12.584
-12
Nordic
3.877
3.339
+16
US-Midwest
1.880
1.819
+3
31.760
–
–
–
Energy Trading
Neue Märkte
5.862
252
Corporate Center
-36.234
-4.037
–
Summe
86.753
68.731
+26
Im Geschäftsfeld Zentraleuropa West Reguliert lagen die
Umsatzerlöse mit 12,1 Mrd € um 0,9 Mrd € über dem Vorjahreswert. Der Anstieg resultiert vor allem aus höheren Weiterverrechnungen im Stromnetz. Grund hierfür sind die
gestiegenen Strombezüge, die gemäß dem Gesetz für den
Vorrang erneuerbarer Energien (EEG) in die Netze eingespeist wurden. Dem stehen regulierungsbedingt niedrigere
Erlöse gegenüber. Im Gasnetz wurden mengenbedingt
höhere Umsätze erzielt.
Im Geschäftsfeld Zentraleuropa West Unreguliert erhöhte
sich der Umsatz um 8,1 Mrd €. 3,9 Mrd € resultierten aus der
Zuordnung der Trading-, Erneuerbare-Energien- und ItalienAktivitäten zu den neuen Market Units. Lieferungen an diese
umgegliederten Unternehmensteile waren in der alten
Struktur als Innenumsätze der Market Unit Central Europe
zu eliminieren. Wesentliche Ursachen für den weiteren
Anstieg waren Änderungen der konzerninternen Verrechnungen, gestiegene interne Verrechnungspreise und positive
Preiseffekte an den Absatzmärkten.
Die Umsatzerlöse des Geschäftsfelds Zentraleuropa Ost
stiegen um rund 0,9 Mrd € auf 5,0 Mrd €. Die positive Entwicklung ist im Wesentlichen auf höhere Strompreise in
Ungarn und Tschechien zurückzuführen.
Im Geschäftsfeld Sonstiges/Konsolidierung ist eine negative
Veränderung von 0,7 Mrd € zu verzeichnen. Die im Vorjahr
noch nicht enthaltenen Umsätze der Aktivitäten in Frankreich
konnten den Rückgang durch die Auswirkungen der veränderten Geschäftsfeldstruktur nicht ausgleichen.
Pan-European Gas
Der Umsatz der Market Unit Pan-European Gas stieg um 21 Prozent auf 27.422 Mio € (Vorjahr: 22.745 Mio €) an.
Umsatz
in Mio €
2008
2007
+/- %
22.300
17.738
+26
Downstream Beteiligungen
6.153
5.625
+9
Sonstiges/Konsolidierung
-1.031
-618
-67
Pan-European Gas
27.422
22.745
+21
Up-/Midstream
Central Europe
Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Umsatz der Market Unit
Central Europe um 9,1 Mrd € zu.
Umsatz
in Mio €
Zentraleuropa West
Reguliert
Unreguliert
2008
2007
+/- %
38.640
12.103
26.537
29.719
11.238
18.481
+30
+8
+44
+22
Zentraleuropa Ost
4.999
4.087
Sonstiges/Konsolidierung
-2.504
-1.777
-41
Central Europe
41.135
32.029
+28
Der Umsatz im Up-/Midstream-Bereich lag mit 22.300 Mio €
im Geschäftsjahr 2008 um 26 Prozent über dem Niveau des
Vorjahres von 17.738 Mio €. Sowohl der Midstream- als auch
der Upstream-Bereich trugen zu dieser positiven Entwicklung bei. Im Upstream-Geschäft waren insbesondere die Ausweitung der Produktion in Norwegen und gestiegene Energiepreise für das Umsatzplus verantwortlich. Trotz sinkender
Absatzmenge und des wettbewerbsbedingten Drucks auf
die Verkaufspreise entwickelte sich der Umsatz des MidstreamGeschäfts infolge der Energiepreisentwicklung positiv.
22
Ertragslage
Der Umsatz im Downstream-Bereich stieg um 528 Mio € bzw.
9 Prozent auf 6.153 Mio € gegenüber der entsprechenden
Vergleichsperiode des Vorjahres (5.625 Mio €). Dies resultierte
im Wesentlichen aus einem absatz- und preisbedingten
Anstieg der Umsätze bei E.ON Földgáz Trade. Dagegen wirkte
sich die Übertragung der Aktivitäten von Thüga Italia auf
die neue Market Unit Italy negativ aus.
UK
Der Umsatz der Market Unit UK wurde wesentlich durch
Umrechnungseffekte zwischen Pfund und Euro beeinflusst
und nahm im Vergleich zum Vorjahr um 1.533 Mio € ab. In
der Landeswährung Pfund stieg der Umsatz dagegen um 2 Prozent gegenüber 2007.
Umsatz
in Mio €
Reguliertes Geschäft
Unreguliertes Geschäft
Sonstiges/Konsolidierung
UK
2008
2007
+/- %
785
888
-12
10.567
12.126
-13
-301
-430
+30
11.051
12.584
-12
US-Midwest
Im Berichtszeitraum stieg der Umsatz der Market Unit USMidwest wegen der erfolgreichen Weitergabe von Kosten
für Gas und andere Brennstoffe sowie höhere Absätze außerhalb des eigenen Versorgungsgebiets im Vergleich zum
Vorjahr um 3 Prozent. In US-Dollar lag der Umsatz sogar um
273 Mio US-$ oder 11 Prozent über dem Vorjahreswert.
Umsatz
in Mio €
2008
2007
+/- %
Reguliertes Geschäft
1.831
1.766
+4
Unreguliertes Geschäft/
Sonstiges
US-Midwest
49
53
-8
1.880
1.819
+3
Energy Trading
Der Umsatz der Market Unit Energy Trading betrug im Jahr
2008 rund 31,8 Mrd €. Die Umsatzerlöse des Eigenhandels
werden saldiert mit den zugehörigen Materialaufwendungen
in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Umsatz
Im unregulierten Geschäft ging der Umsatz insbesondere
durch die Umrechnungseffekte (-1.732 Mio €) um 1.559 Mio €
zurück. Ein Umsatzzuwachs im Endkundengeschäft aufgrund
von zwei Preisanhebungen im Verlauf des Jahres wurde durch
die Effekte aus der Übertragung des Handelsgeschäfts auf
E.ON Energy Trading nahezu kompensiert.
in Mio €
2008
2007
+/- %
Eigenhandel
242
–
–
Optimierung
31.518
–
–
Energy Trading
31.760
–
–
Neue Märkte
Im regulierten Geschäft lag der Umsatz wegen des Wechselkurses (-129 Mio €) um 103 Mio € unter dem Vorjahresniveau.
Der unter Sonstiges/Konsolidierung ausgewiesene Umsatz
betrifft nahezu ausschließlich Konsolidierungseffekte.
Der Umsatz in diesem Segment betrug 5.862 Mio €. Hiervon
entfielen
• 439 Mio € auf Climate & Renewables,
• 1.044 Mio € auf Russia,
• 3.828 Mio € auf Italy und
• 551 Mio € auf Spain.
Nordic
Der Umsatz der Market Unit Nordic stieg im Vergleich zum
Vorjahr um 538 Mio € bzw. 16 Prozent.
Umsatz
in Mio €
Reguliertes Geschäft
Unreguliertes Geschäft
Sonstiges/Konsolidierung
Nordic
2008
2007
+/- %
732
729
–
3.366
2.895
+16
-221
-285
+22
3.877
3.339
+16
Im unregulierten Geschäft nahm der Umsatz vor allem wegen
der steigenden Marktpreise und der Entkonsolidierung des
Handelsgeschäfts um 471 Mio € gegenüber dem Vorjahreswert
zu. Umsätze in diesem Bereich waren in der alten Struktur
als Innenumsätze zu eliminieren. Der Umsatz im regulierten
Geschäft lag auf dem Vorjahresniveau.
Bei der Market Unit Russia wirkten sich die höheren Tarife
und steigende Strompreise am Großhandelsmarkt sowie
die weitere Liberalisierung des Strommarktes im Jahr 2008
positiv auf den Umsatz aus.
Der Umsatz von Italy und Spain enthält die Beiträge der Aktivitäten, die von Enel, Acciona und Endesa erworben wurden,
nur für das zweite Halbjahr 2008.
Corporate Center
Der im Segment Corporate Center ausgewiesene Wert spiegelt
insbesondere die konzerninterne Eliminierung der Umsätze
der europäischen Market Units mit Energy Trading wider.
23
Entwicklung weiterer wesentlicher Positionen der
Gewinn- und Verlustrechnung
Die anderen aktivierten Eigenleistungen nahmen um 2 Prozent bzw. 9 Mio € auf 526 Mio € (Vorjahr: 517 Mio €) zu.
Das Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen lag bei
962 Mio €, verglichen mit 1.147 Mio € im Jahr 2007. Der Rückgang um 16 Prozent beruht im Wesentlichen auf dem niedrigeren Ergebnis bei Beteiligungen von Pan-European Gas und UK.
Entwicklung des Adjusted EBIT
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 99 Prozent auf
15.454 Mio € (Vorjahr: 7.776 Mio €) gestiegen. Gründe waren
insbesondere höhere Erträge aus Währungskursdifferenzen von
8.571 Mio € (Vorjahr: 3.284 Mio €) und aus derivativen Finanzinstrumenten in Höhe von 3.543 Mio € (Vorjahr: 1.767 Mio €).
Die Entwicklung des Währungsergebnisses wurde durch die
erheblichen Schwankungen an den Währungsmärkten beeinflusst. Zudem spiegelt sich hier die verstärkte Finanzierungstätigkeit des E.ON Konzerns wider. Das Ergebnis aus derivativen
Finanzinstrumenten wird ebenfalls von den zuvor genannten
Effekten beeinflusst. Die wesentlichen Auswirkungen ergeben
sich jedoch aus den Commodityderivaten, die die Effekte aus
den erheblichen Preisschwankungen auf fast allen Märkten
widerspiegeln. Diese betreffen im Wesentlichen die Kohle-,
Öl- und Gaspositionen. Gegenläufige Effekte ergeben sich
in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Weitere Informationen zu den derivativen Finanzinstrumenten finden
sich in Textziffer (30) und (31) des Anhangs. Die Erträge aus
dem Verkauf von Wertpapieren und Beteiligungen betrugen
1.446 Mio € (Vorjahr: 1.588 Mio €). In den übrigen sonstigen
betrieblichen Erträgen sind vor allem Auflösungen von Wertberichtigungen, Miet- und Pachterträge, Schrott- und Materialverkäufe sowie vereinnahmte Schadenersatzleistungen
enthalten.
Beim Materialaufwand verzeichneten wir einen Zuwachs um
16.196 Mio € auf 66.419 Mio € (Vorjahr: 50.223 Mio €). Ursachen
hierfür sind vor allem höhere Rohstoffkosten und das gestiegene Geschäftsvolumen.
Der Personalaufwand erhöhte sich um 533 Mio € auf 5.130 Mio €
im Jahr 2008. Dies resultiert hauptsächlich aus der erstmaligen Einbeziehung unserer Aktivitäten in den Neuen Märkten.
Die Abschreibungen lagen mit 6.890 Mio € über dem Vorjahreswert von 3.194 Mio €. Grund hierfür war hauptsächlich
die außerplanmäßige Wertberichtigung des vorläufigen
Goodwill der von Enel/Acciona und Endesa erworbenen Aktivitäten und den Goodwill der Market Unit US-Midwest von
rund 3,3 Mrd €.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich
um 109 Prozent bzw. 10.613 Mio € auf 20.337 Mio € (Vorjahr:
9.724 Mio €). Dies ist im Wesentlichen auf höhere Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen von 7.879 Mio € (Vorjahr:
3.218 Mio €) und höhere Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten in Höhe von 6.552 Mio € (Vorjahr: 1.331 Mio €)
zurückzuführen. Eine weiter gehende Saldierung der Positionen
mit den sonstigen betrieblichen Erträgen ist nicht zulässig.
Zur internen Steuerung und als Indikator für die nachhaltige
Ertragskraft eines Geschäfts dient bei E.ON das Adjusted
EBIT, ein um außergewöhnliche Effekte bereinigtes Ergebnis
vor Zinsen und Steuern. Zu den Bereinigungen zählen Buchgewinne und -verluste aus Desinvestitionen sowie weitere
nicht operative Aufwendungen und Erträge mit einmaligem
bzw. seltenem Charakter (siehe auch Erläuterungen in Textziffer (33) des Anhangs).
Im Jahr 2008 konnten wir das Adjusted EBIT um 670 Mio €
gegenüber dem Vorjahreswert steigern. Gründe sind vor allem
• der Entfall von im Vorjahr enthaltenen Aufwendungen
für Verpflichtungen im Netzbereich und die neuen Aktivitäten in Frankreich bei Central Europe,
• positive Effekte aus der Energiepreisentwicklung in den
Großhandelsmärkten und höhere Produktionsmengen
bei Pan-European Gas sowie
• die gute Ergebnisentwicklung im unregulierten Geschäft
bei Nordic und
• im Bereich der kurzfristigen Optimierung bei Energy
Trading.
Adjusted EBIT
in Mio €
2008
2007
+/- %
Central Europe
4.720
4.670
+1
Pan-European Gas
2.631
2.576
+2
UK
922
1.136
-19
Nordic
770
670
+15
US-Midwest
395
388
+2
Energy Trading
645
–
–
90
7
–
-295
-239
-23
9.878
9.208
+7
Neue Märkte
Corporate Center
Summe
24
Ertragslage
Central Europe
Pan-European Gas
Das Adjusted EBIT der Market Unit Central Europe lag um
50 Mio € über dem Vorjahreswert.
Das Adjusted EBIT von Pan-European Gas lag mit 2.631 Mio €
um 55 Mio € bzw. 2 Prozent über dem Vorjahreswert.
Adjusted EBIT
Adjusted EBIT
in Mio €
2008
2007
+/- %
Zentraleuropa West
Reguliert
Unreguliert
4.213
853
3.360
4.316
746
3.570
-2
+14
-6
424
361
+17
83
-7
–
4.720
4.670
+1
Zentraleuropa Ost
Sonstiges/Konsolidierung
Central Europe
Im Geschäftsfeld Zentraleuropa West Reguliert war ein
Ergebnisanstieg um 107 Mio € auf 853 Mio € zu verzeichnen.
Regulierungsbedingte Belastungen im Stromnetz konnten
durch den Entfall von im Vorjahr enthaltenen Aufwendungen
für Verpflichtungen im Netzbereich sowie durch witterungsbedingt höhere Durchleitungsmengen im Gasnetz überkompensiert werden.
Im Geschäftsfeld Zentraleuropa West Unreguliert lag das
Ergebnis mit 3.360 Mio € um 210 Mio € unter dem Vorjahreswert. Positiven Preiseffekten im Stromgeschäft standen
gestiegene Aufwendungen für Brennstoffe und CO2-Zertifikate
sowie Belastungen durch Stillstände und Produktionseinschränkungen der Kernkraftwerke Krümmel, Brunsbüttel und
Unterweser gegenüber. Das Vorjahr enthielt zudem höhere
Erträge aus der erforderlichen Neubewertung von nuklearen
Entsorgungsverpflichtungen. Im Gasgeschäft wirkten sich
gestiegene Bezugskosten, die nur teilweise an die Kunden
weitergegeben wurden, und eine freiwillige Vereinbarung mit
dem Bundeskartellamt ergebnismindernd aus. Darüber hinaus wurden positive Ergebnisse der abgegebenen Aktivitäten
bei anderen Market Units des E.ON-Konzerns abgebildet.
Das Adjusted EBIT des Geschäftsfelds Zentraleuropa Ost
verzeichnete mit 424 Mio € einen um 63 Mio € höheren Wert
als im Vorjahr. Der Anstieg war vor allem von positiven Preiseffekten in Ungarn geprägt, die durch tariflich höhere Personalaufwendungen jedoch teilweise kompensiert wurden.
Das Adjusted EBIT des Geschäftsfelds Sonstiges/Konsolidierung lag im Wesentlichen aufgrund der erstmaligen Einbeziehung der Frankreich-Aktivitäten um 90 Mio € über
dem Vorjahreswert.
in Mio €
2008
2007
+/- %
Up-/Midstream
1.977
1.581
+25
632
987
-36
22
8
+175
2.631
2.576
+2
Downstream-Beteiligungen
Sonstiges/Konsolidierung
Pan-European Gas
Das Adjusted EBIT des Up-/Midstream-Bereichs entwickelte
sich positiv und stieg von 1.581 Mio € um 25 Prozent auf
1.977 Mio €. Sowohl das Upstream- als auch das MidstreamGeschäft trugen zu der Ergebnisverbesserung bei. Der Anstieg
im Upstream-Bereich ist auf die Energiepreisentwicklung
sowie auf die Ausweitung der Produktion von Öl- und Gasmengen, insbesondere durch die Aufnahme der Gasproduktion des Njord-Feldes im Dezember 2007, zurückzuführen.
Im operativen Midstream-Geschäft ergaben sich höhere Erträge
aus der Speicherbewertung. Das im aktuellen Geschäftsjahr
den Speichern entnommene Gas war im Vergleich zu den Einkaufspreisen günstiger bewertet als im Vorjahr. Die höheren
Erträge aus der Speicherbewertung wurden durch die Entwicklung der Gasbezugskosten sowie durch niedrigere Erträge
infolge des Absatzrückgangs kompensiert. Durch die Kopplung
der Gaspreise an die Ölpreise wurde das Ergebnis belastet,
weil die Einkaufspreise der Heizölpreisveränderung schneller
folgen als die Verkaufspreise. Darüber hinaus wirkte sich der
wettbewerbsbedingte Druck auf die Verkaufspreise negativ
aus und Erträge aus der Portfoliooptimierung des Vorjahres
zwischen kontinentaleuropäischen und britischen Gasmärkten
ließen sich nicht in gleicher Höhe wiederholen. Zusätzlich
ergaben sich höhere Erträge aus dem Transportgeschäft.
Im Bereich Downstream-Beteiligungen reduzierte sich das
Adjusted EBIT von 987 Mio € um 355 Mio € bzw. 36 Prozent
auf 632 Mio €. Diese Entwicklung ging insbesondere auf
rückläufige Ergebnisse der E.ON Földgáz Trade infolge ungünstiger Wechselkursentwicklungen und nicht ausreichender
Preiserhöhungen seitens des Regulierers zurück. Zusätzlich
wirkten sich entfallende Sondereffekte des Vorjahres aus
Beteiligungsverkäufen und aus der deutschen Unternehmenssteuerreform bei Equity-Beteiligungen der Thüga sowie im
Beteiligungsergebnis der E.ON Ruhrgas International negativ
auf das Adjusted EBIT aus.
25
UK
Das Adjusted EBIT von UK ging um 214 Mio € bzw. 19 Prozent
zurück. In der Landeswährung Pfund sank das Adjusted EBIT
dagegen nur um 6 Prozent. Dies war auf gestiegene Kosten
durch Energieeffizienzmaßnahmen und geringere Absatzmengen im Endkundengeschäft zurückzuführen.
Das Adjusted EBIT im regulierten Geschäft ging leicht um
9 Mio € zurück. Der positive Effekt aus den höheren Tarifen
im Netzbereich wurde kompensiert durch niedrigere Absatzmengen und gestiegene Abschreibungen im Bereich des
Verteilungsnetzes.
US-Midwest
Adjusted EBIT
in Mio €
2008
2007
+/- %
Reguliertes Geschäft
452
509
-11
Unreguliertes Geschäft
555
762
-27
Sonstiges/Konsolidierung
-85
-135
+37
UK
922
1.136
-19
Das Ergebnis im regulierten Geschäft lag in lokaler Währung
leicht über dem Vorjahresniveau. Der Rückgang in der Berichtswährung wurde durch die Umrechnung von Pfund in Euro
(-74 Mio €) verursacht. Für den Ergebnisrückgang von 207 Mio €
im unregulierten Geschäft waren vor allem Umrechnungseffekte (-91 Mio €) und höhere Kosten im Endkundengeschäft
(-76 Mio €) – unter anderem durch Aufwendungen für obligatorische Energieeffizienzmaßnahmen – verantwortlich. Im
Segment Sonstiges/Konsolidierung nahm das Ergebnis im
Wesentlichen aufgrund der Übertragung des Handelsgeschäfts
um 50 Mio € zu.
Nordic
Das Adjusted EBIT der Market Unit Nordic erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 100 Mio €.
Adjusted EBIT
in Mio €
Das Adjusted EBIT der Market Unit US-Midwest nahm um
7 Mio € zu. Gründe hierfür waren – trotz höherer Betriebskosten und des im Vergleich zum US-Dollar starken Euro –
steigende Erstattungen im Rahmen von Umweltprojekten
und die Weitergabe von Kosten für Gas und andere Brennstoffe. In US-Dollar erhöhte sich das Adjusted EBIT sogar um
49 Mio US-$ oder 9 Prozent.
Adjusted EBIT
in Mio €
Reguliertes Geschäft
Unreguliertes Geschäft/
Sonstiges
US-Midwest
2008
2007
+/- %
402
393
+2
-7
-5
-40
395
388
+2
Energy Trading
Das positive Adjusted EBIT der Market Unit Energy Trading
von insgesamt 645 Mio € entfällt mit 466 Mio € auf den
Optimierungsbereich. Dieses Ergebnis spiegelt eine stark positive Entwicklung, insbesondere im Bereich der kurzfristigen
Optimierung, sowie eine insgesamt günstige Energiepreisentwicklung wider. Der Eigenhandel konnte mit 179 Mio € ebenfalls einen sehr hohen Beitrag zum Gesamtergebnis leisten.
Adjusted EBIT
2008
2007
+/- %
2008
2007
+/- %
Reguliertes Geschäft
211
220
-4
in Mio €
Eigenhandel
179
–
–
Unreguliertes Geschäft
594
488
+22
Optimierung
466
–
–
Sonstiges/Konsolidierung
-35
-38
+8
Energy Trading
645
–
–
Nordic
770
670
+15
Neue Märkte
Im unregulierten Geschäft stieg das Adjusted EBIT im Vergleich
zum Vorjahr um 106 Mio €. Ursache hierfür sind die steigenden marktorientierten Transferpreise zwischen E.ON Energy
Trading und dem Erzeugungsbereich bei Nordic. Ferner war
der Vorjahreswert durch Schätzungsänderungen für Rückstellungen im Kernenergiebereich belastet. Dagegen wirkte
sich der Rückgang der Erzeugungsmengen im Jahr 2008 – vor
allem aus Wasserkraft – negativ aus.
Das Adjusted EBIT in diesem Segment betrug 90 Mio €. Hiervon entfielen
• 66 Mio € auf Climate & Renewables,
• 41 Mio € auf Russia und
• -17 Mio € auf Italy und Spain.
Bei Russia führten Währungskurseffekte aus der Absicherung
von Investitionsfinanzierungen zu einem positiven Ergebnisbeitrag. Darüber hinaus wirkten sich höhere Margen infolge
der weitergehenden Marktliberalisierung und gestiegene
Absätze positiv aus.
26
Ertragslage
Das Adjusted EBIT von Italy (0 Mio €) und Spain (-17 Mio €)
enthält die Ergebnisse der Aktivitäten, die von Enel, Acciona
und Endesa erworben wurden, nur für das zweite Halbjahr
2008. Darüber hinaus belastete die nicht zahlungswirksame
Erfassung von frei zugeteilten CO2-Zertifikaten die Ergebnisse
beider Market Units.
Das wirtschaftliche Zinsergebnis ging im Jahr 2008 gegenüber 2007 planmäßig um 875 Mio € zurück. Ausschlaggebend
hierfür war die Entwicklung der Netto-Finanzposition.
Wirtschaftliches Zinsergebnis
in Mio €
Zinsergebnis laut Gewinn- und
Verlustrechnung
Konzernüberschuss
Neutraler Zinsaufwand (+)/Zinsertrag (-)
Der Konzernüberschuss der Gesellschafter der E.ON AG und
das entsprechende Ergebnis je Aktie lagen mit 1,3 Mrd €
bzw. 0,68 € um jeweils 82 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Konzernüberschuss
in Mio €
2008
2007
+/- %
Adjusted EBIT
9.878
9.208
+7
Wirtschaftliches Zinsergebnis
-1.835
-960
–
Netto-Buchgewinne
1.324
1.345
–
Restrukturierung/
Kostenmanagement
-524
-77
–
Goodwill-Impairments
-3.315
–
–
Sonstiges nicht operatives
Ergebnis
-2.933
167
–
Ergebnis aus fortgeführten
Aktivitäten vor Steuern
2.595
9.683
-73
-863
-2.289
–
1.732
7.394
-77
Steuern vom Einkommen und
vom Ertrag
Ergebnis aus fortgeführten
Aktivitäten
Ergebnis aus nicht
fortgeführten Aktivitäten
Konzernüberschuss
Anteil der Gesellschafter
der E.ON AG
Minderheitsanteile
-128
330
–
1.604
7.724
-79
1.266
338
7.204
520
-82
-35
Summe
2008
2007
-1.893
-951
58
-9
-1.835
-960
Die Netto-Buchgewinne lagen mit 1.324 Mio € auf dem Vorjahresniveau von 1.345 Mio €. Im Jahr 2008 resultieren diese
im Wesentlichen aus der Abgabe von Aktivitäten im Rahmen
der Vereinbarung zwischen E.ON und Statkraft zur Übernahme der E.ON Sverige-Anteile von Statkraft. Darüber hinaus
fielen wie im Vorjahr Buchgewinne aus der Veräußerung von
Wertpapieren bei der Market Unit Cenral Europe an.
Aufwendungen für Restrukturierung/Kostenmanagement
von insgesamt 524 Mio € sind im Jahr 2008 im Rahmen verschiedener Restrukturierungs- und Integrationsprojekte im
E.ON-Konzern entstanden. Ein Großteil der Aufwendungen entfiel hierbei auf Strukturmaßnahmen, im Wesentlichen bei
deutschen Regionalversorgern, sowie auf Kosten in Verbindung
mit der Umsetzung der neuen Konzernorganisationsstruktur,
insbesondere für die Zentralisierung der Handelsaktivitäten
in der Market Unit Energy Trading. Im Vorjahr fielen Aufwendungen für Restrukturierung/Kostenmanagement lediglich in
geringerem Umfang an.
Nach dem Rechnungslegungsstandard IAS 36 sind mindestens
jährlich Goodwill-Impairment-Tests durchzuführen. Hieraus
ergab sich ein Wertberichtigungsbedarf auf den Goodwill der
Market Unit US-Midwest in Höhe von 1,5 Mrd € und auf den
noch vorläufigen Goodwill der von Enel/Acciona und Endesa
erworbenen Aktivitäten in Italien, Spanien und Frankreich
in Höhe von 1,8 Mrd €. Ausführliche Erläuterungen hierzu befinden sich in Textziffer (14a) des Anhangs.
27
Das sonstige nicht operative Ergebnis war vor allem durch
zwei negative Effekte geprägt. Einerseits resultierten aus der
stichtagsbezogenen Marktbewertung von Derivaten, mit
denen das operative Geschäft gegen Preisschwankungen abgesichert wird, negative Effekte in Höhe von 2.176 Mio €. Zum
31. Dezember 2007 führte die stichtagsbezogene Marktbewertung von Derivaten zu einem positiven Effekt in Höhe von
564 Mio €. Andererseits war es erforderlich, bei der Market
Unit Central Europe – bedingt durch die Finanzmarktkrise –
Abschreibungen auf Wertpapiere und Finanzanlagen in Höhe
von 667 Mio € vorzunehmen. Im Vergleichszeitraum waren
derartige Aufwendungen von untergeordneter Bedeutung.
Das Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern nahm
gegenüber dem Vorjahreswert deutlich ab. Dies ist auf den
Wertberichtigungsbedarf bei der Market Unit US-Midwest
und bei den von Enel/Acciona und Endesa erworbenen Aktivitäten, die Effekte aus der stichtagsbezogenen Derivatebewertung und den planmäßigen Rückgang des wirtschaftlichen Zinsergebnisses zurückzuführen.
Im Geschäftsjahr 2008 wird für die fortgeführten Aktivitäten
ein Steueraufwand von 863 Mio € ausgewiesen. Der Rückgang
um 1.426 Mio € im Vergleich zum Vorjahr beruht im Wesentlichen auf dem niedrigeren steuerpflichtigen Ergebnis und auf
dem Entlastungseffekt aus der Unternehmenssteuerreform
2008 in Deutschland. Dagegen ist die effektive Steuerquote
von 24 Prozent im Vorjahr auf 33 Prozent im Jahr 2008 gestiegen, da die Wertminderung des Goodwill im Konzernabschluss
nicht zu steuerlichen Entlastungen führt.
Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten enthält im
Wesentlichen das Ergebnis der abzugebenden Gesellschaft
Western Kentucky Energy (WKE), welches gemäß IFRS in der
Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen wird
(siehe Erläuterungen in Textziffer (4) des Anhangs).
Bereinigter Konzernüberschuss
Der Konzernüberschuss wird neben der operativen Geschäftsentwicklung durch Sondereinflüsse wie zum Beispiel die
Marktbewertung von Derivaten geprägt. Mit dem bereinigten
Konzernüberschuss weisen wir eine Ergebnisgröße nach
Zinsen, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie Minderheitsanteilen aus, die um außergewöhnliche Effekte
bereinigt ist. Zu den Bereinigungen zählen neben den Effekten aus der Marktbewertung von Derivaten auch Buchgewinne und -verluste aus Desinvestitionen, Restrukturierungsaufwendungen und sonstige nicht operative Aufwendungen
und Erträge mit einmaligem bzw. seltenem Charakter (nach
Steuern und Minderheitsanteilen). Darüber hinaus werden
die Ergebnisse aus nicht fortgeführten Aktivitäten und aus der
Erstanwendung neuer IFRS-Vorschriften nach Steuern und
Minderheitsanteilen sowie außergewöhnliche Steuereffekte
beim bereinigten Konzernüberschuss nicht berücksichtigt.
Bereinigter Konzernüberschuss
in Mio €
Konzernüberschuss der
Gesellschafter der E.ON AG
Netto-Buchgewinne
Aufwendungen für Restrukturierung/Kostenmanagement
2008
2007
+/- %
1.266
7.204
-82
-1.324
-1.345
–
524
77
–
Goodwill-Impairments
3.315
–
–
Sonstiges nicht operatives
Ergebnis
2.933
-167
–
Steuern und Minderheitsanteile
auf das neutrale Ergebnis
-1.141
-142
–
-103
-182
–
Außergewöhnliche
Steuereffekte
Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten
Summe
128
-330
–
5.598
5.115
+9
28
Ertragslage
Wertmanagement
Konzernweit einheitliches Wertmanagement
Im Mittelpunkt unserer Unternehmenspolitik steht die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Zur wertorientierten Steuerung des Gesamtunternehmens sowie der
einzelnen Geschäftsfelder setzen wir ein konzernweit einheitliches Planungs- und Controllingsystem ein, das die effiziente Verwendung unserer Finanzmittel gewährleistet.
Zentrale Kriterien zur Beurteilung der Wertentwicklung des
operativen Geschäfts von E.ON sind ROCE und Value Added. Für
die periodische Erfolgskontrolle unserer Geschäftsfelder
wird der ROCE den geschäftsspezifischen Kapitalkosten gegenübergestellt. Bei der Wertanalyse kommt neben dem ROCE
als relativem Performance-Maß gleichzeitig der Indikator
Value Added für den absoluten Wertbeitrag eines Geschäftsfeldes zum Einsatz.
von 65 zu 35 Prozent. Dabei handelt es sich um eine Zielkapitalstruktur, die aus dem Marktwert des Eigenkapitals sowie
der mit dem angestrebten Zielrating korrespondierenden Verschuldung abgeleitet wird. Im Vergleich zu den dargestellten
Vorjahreswerten sind darüber hinaus die Auswirkungen der
zum Jahresbeginn 2008 in Kraft getretenen Unternehmenssteuerreform berücksichtigt.
Insgesamt führte die Neufestlegung der Parameter zu einer
Veränderung der Nachsteuer-Kapitalkosten des E.ON-Konzerns für das Jahr 2008 von 6,1 Prozent auf 6,7 Prozent. Die
Kapitalkosten vor Steuern liegen aufgrund gegenläufiger
Effekte im Zusammenhang mit der Steuerreform unverändert
bei 9,1 Prozent.
Unsere Renditeanforderungen für die einzelnen Segmente
wurden ebenfalls angepasst. Sie variierten für das abgelaufene Geschäftsjahr zwischen 8,7 Prozent und 10,4 Prozent vor
Steuern.
Kapitalkosten
Wir ermitteln die Kapitalkosten für das eingesetzte Vermögen
als gewichteten Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten. Die Renditeansprüche der Eigen- und Fremdkapitalgeber
fließen gewichtet mit den jeweiligen Marktwerten in die Mittelwertbildung ein. Die Eigenkapitalkosten entsprechen der
Rendite, die Anleger bei einer Investition in die E.ON-Aktie
erwarten. Als Kosten des Fremdkapitals setzen wir die langfristigen Finanzierungskonditionen des E.ON-Konzerns nach
Steuern an. Die Prämissen der Kapitalkostenfestlegung werden
jährlich überprüft. Eine Anpassung der Kapitalkosten erfolgt
bei signifikanten Änderungen.
Aufgrund deutlicher Veränderungen von einzelnen Prämissen
haben wir unsere Kapitalkosten im abgelaufenen Geschäftsjahr angepasst.
Die nebenstehende Tabelle zeigt die Herleitung der Kapitalkosten vor und nach Steuern im Vergleich zum Vorjahr. Abweichungen ergeben sich insbesondere aus dem Anstieg der
langfristigen Zinsen für Fremdkapital. Die Kapitalstruktur entspricht für den E.ON-Konzern unverändert einem Verhältnis
Kapitalkosten
2008
2007
Risikoloser Zinssatz
4,5 %
4,3 %
Marktprämie1)
4,0 %
4,0 %
Beta-Faktor2)
0,88
0,85
8,0 %
7,7 %
Eigenkapitalkosten nach Steuern
Steuersatz
27 %
33 %
Eigenkapitalkosten vor Steuern
11,0 %
11,5 %
Fremdkapitalkosten vor Steuern
5,7 %
4,7 %
Tax Shield (27 %)3)
1,5 %
1,6 %
Fremdkapitalkosten nach Steuern
4,2 %
3,1 %
Anteil Eigenkapital
65 %
65 %
Anteil Fremdkapital
35 %
35 %
Kapitalkosten nach Steuern
6,7 %
6,1 %
Kapitalkosten vor Steuern
9,1 %
9,1 %
1) Die Marktprämie entspricht der langfristigen Überrendite des Aktienmarktes
im Vergleich zu Bundesanleihen.
2) Der Beta-Faktor dient als Maß für das relative Risiko einer einzelnen Aktie im
Vergleich zum gesamten Aktienmarkt: Ein Beta größer eins signalisiert ein
höheres Risiko, ein Beta kleiner eins dagegen ein niedrigeres Risiko als der
Gesamtmarkt.
3) Mit dem sogenannten Tax Shield wird die steuerliche Abzugsfähigkeit der
Fremdkapitalzinsen in den Kapitalkosten berücksichtigt. Der hierbei relevante
Steuersatz weicht für das Geschäftsjahr 2007 (35 %) leicht vom durchschnittlichen Steuersatz des Vorjahres ab.
Vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Marktvolatilität im Zuge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise haben
wir die Kapitalkosten im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres
wiederholt überprüft. Dabei wurde das Niveau der Kapitalkosten bestätigt.
29
Wertanalyse mit ROCE und Value Added
Der ROCE ist eine Kapitalrendite vor Steuern. Er misst den
nachhaltig aus dem operativen Geschäft erzielten Erfolg auf
das eingesetzte Kapital. Er wird als Quotient aus dem Adjusted EBIT und dem investierten Kapital (Capital Employed)
berechnet.
Das Capital Employed spiegelt das im Konzern gebundene
und zu verzinsende Kapital wider. Bei der Ermittlung wird das
unverzinslich zur Verfügung stehende Kapital vom betrieblich gebundenen Anlage- und Umlaufvermögen der einzelnen
Geschäftsfelder abgezogen. Firmenwerte aus Akquisitionen
(Goodwill) fließen mit ihren Anschaffungswerten ein, solange
sie als werthaltig zu betrachten sind.
Analog zum Vorjahr werden Marktbewertungen der übrigen
Beteiligungen nicht im Capital Employed berücksichtigt.
Damit soll eine konsistente Ermittlung der Wertentwicklung
gewährleistet werden. Während die übrigen Beteiligungen
in der Bilanz zu Marktwerten angesetzt werden, sind Veränderungen der Marktwerte nicht im Adjusted EBIT, sondern
erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Dies betrifft insbesondere unsere Anteile an Gazprom.
Der Value Added spiegelt den operativen Erfolg wider, der über
die Kosten des eingesetzten Kapitals hinaus erwirtschaftet
wird. Die Kennzahl wird wie folgt ermittelt:
Value Added = (ROCE – Kapitalkosten) x Capital Employed
Die nebenstehende Tabelle zeigt die Herleitung von ROCE
und Value Added für den E.ON-Konzern.
Wertentwicklung
in Mio €
2008
2007
Adjusted EBIT
9.878
9.208
Goodwill, immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
80.441
69.597
+ Beteiligungen
12.787
22.994
4.774
3.811
+ Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
13.599
9.064
+ Übrige unverzinsliche Vermögenswerte inkl. aktiver Rechnungsabgrenzungsposten und latenter Steuern
29.527
13.317
7.784
9.807
50.543
31.349
1.664
9.692
Capital Employed der fortgeführten
Aktivitäten zum Stichtag
81.137
67.935
Capital Employed der fortgeführten
Aktivitäten im Jahresdurchschnitt3)
76.363
63.287
ROCE
12,9 %
14,5 %
Kapitalkosten
9,1 %
9,1 %
Value Added
2.902
3.417
+ Vorräte
– Unverzinsliche
Rückstellungen1)
– Unverzinsliche Verbindlichkeiten
inkl. passiver Rechnungsabgrenzungsposten und latenter Steuern
– Bereinigungen2)
1) Zu den unverzinslichen Rückstellungen zählen im Wesentlichen kurzfristige
Rückstellungen, darunter beispielsweise aus absatz- und beschaffungsmarktorientierten Verpflichtungen. Insbesondere Pensions- und Entsorgungsrückstellungen werden nicht in Abzug gebracht.
2) Bereinigungen bei der Ermittlung des Capital Employed betreffen die Marktbewertungen von übrigen Beteiligungen (unter Berücksichtigung latenter
Steuerwirkungen) sowie betriebliche Verbindlichkeiten, die gemäß IAS 32 für
bestimmte Kaufverpflichtungen gegenüber Minderheitsgesellschaftern zu
bilden sind. Die Bereinigung der Marktbewertungen bezieht sich insbesondere auf unsere Beteiligung an Gazprom.
3) Um innerjährliche Schwankungen in der Kapitalbindung besser abzubilden,
ermitteln wir das durchschnittliche Capital Employed als Mittelwert von Jahresanfangs- und -endbestand sowie der Bestände an den drei Quartalsstichtagen.
Das Capital Employed der fortgeführten Aktivitäten betrug zum 31. März 2008
68.046 Mio €, zum 30. Juni 2008 80.949 Mio € und zum 30. September 2008
83.746 Mio €.
30
Ertragslage
Wertentwicklung nach Geschäftsbereichen
Pan-European Gas1)
Central Europe
in Mio €
UK
Nordic
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
Adjusted EBIT
4.720
4.670
2.631
2.576
922
1.136
770
2007
670
÷ Capital Employed
19.310
18.943
17.594
17.130
10.101
12.368
6.948
6.886
= ROCE
24,4 %
24,7 %
15,0 %
15,0 %
9,1 %
9,2 %
11,1 %
9,7 %
Kapitalkosten
9,2 %
9,3 %
8,8 %
8,8 %
9,8 %
9,5 %
9,3 %
8,8 %
Value Added
2.935
2.917
1.091
1.062
-71
-37
125
62
1) Im Capital Employed werden Marktbewertungen von übrigen Beteiligungen nicht berücksichtigt. Dies betrifft insbesondere unsere Beteiligung an Gazprom.
2) Im Segment Corporate Center wird für das Vorjahr auch das Segment Neue Märkte ausgewiesen.
Renditeentwicklung im Geschäftsjahr 2008
Unsere Integrations- und Wachstumsstrategie spiegelt sich
in einer anhaltend positiven Wertentwicklung des Konzerns
wider. Dem erneuten Anstieg des Adjusted EBIT steht dabei
trotz außerplanmäßiger Wertberichtigungen eine investitionsbedingt erhöhte Kapitalbasis gegenüber. Mit einem ROCE
von 12,9 Prozent lagen wir im Jahr 2008 erneut erheblich über
den Kapitalkosten. Der Value Added beläuft sich für das
abgelaufene Geschäftsjahr auf 2,9 Mrd €.
Central Europe
Im vergangenen Jahr hat Central Europe mit 24,4 Prozent eine
Rendite leicht unter dem Vorjahreswert – jedoch weiterhin
deutlich über den Kapitalkosten – erzielt. Der Value Added
konnte erneut leicht gesteigert werden. Positive Preiseffekte
und operative Verbesserungen trugen zu der positiven Wertentwicklung bei. Gegenläufig wirkte ein Anstieg der Kapitalbasis, der vor allem aus höheren Investitionen in Sachanlagen
sowie einer höheren Mittelbindung im Working Capital resultierte. Das mittelfristige Investitionsprogramm wird zu einer
höheren Kapitalbindung führen, die nicht dauerhaft durch weitere Optimierungen im Bereich Working Capital kompensiert
werden kann.
Pan-European Gas
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind bei Pan-European Gas
sowohl die Rendite als auch der Value Added auf einem
konstanten Niveau geblieben. Einem leicht gesteigerten Ergebnis steht eine investitionsbedingt höhere Kapitalbasis gegenüber. Diese Ergebnisentwicklung wurde wesentlich durch
preis- sowie mengengetriebene Ergebnisverbesserungen im
Upstream-Geschäft getragen. Im Midstream-Geschäft ergaben
sich höhere Erträge aus der Speicherbewertung und aus
dem Transportgeschäft, während das Adjusted EBIT im Downstream-Bereich aufgrund rückläufiger Ergebnisbeiträge der
E.ON Földgáz Trade sowie dem Wegfall positiver Einmaleffekte
zurückgegangen ist.
31
US-Midwest
Energy Trading
Neue Märkte
Corporate Center
E.ON-Konzern
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
20072)
2008
2007
395
388
645
–
90
–
-295
-232
9.878
9.208
6.537
6.780
868
–
15.596
–
-591
1.180
76.363
63.287
6,0 %
5,7 %
74,3 %
–
0,6 %
–
–
–
12,9 %
14,5 %
8,7 %
7,8 %
9,2 %
–
10,4 %
–
–
–
9,1 %
9,1 %
-176
-142
565
–
-1.528
–
–
–
2.902
3.417
UK
Energy Trading und Neue Märkte
UK hat im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang des ROCE
auf 9,1 Prozent zu verzeichnen. Dies resultiert im Wesentlichen aus der internen Umhängung des Handelsgeschäfts zur
neuen Market Unit Energy Trading. Das fortlaufende Geschäft
weist eine im Vorjahresvergleich stabile Rendite auf. Dabei
wurde die rückläufige Entwicklung der Ergebnisbeiträge des
Vertriebsbereichs durch operative Ergebnissteigerungen in
der Erzeugung ausgeglichen.
Für die neue Market Unit Energy Trading sind die Kennzahlen
ROCE und Value Added aufgrund der strukturellen Besonderheiten des Handelsgeschäfts nur sehr eingeschränkt aussagefähig und an dieser Stelle nachrichtlich ausgewiesen.
Nordic
Die Market Unit Nordic konnte die Rendite im abgelaufenen
Geschäftsjahr auf 11,1 Prozent steigern und lag damit deutlich
über den Kapitalkosten. Die Wertsteigerung ist insbesondere
auf die im Jahresvergleich deutlich gestiegenen marktbasierten Transferpreise zurückzuführen.
US-Midwest
Der ROCE von US-Midwest ist gegenüber dem Vorjahr leicht
gestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus höheren Ergebnisbeiträgen aus Umweltschutzinvestitionen. Daneben wirken sich zeitliche Abgrenzungseffekte aus der Weiterverrechnung von Brennstoffkosten an die Kunden positiv aus. Das
Capital Employed ist trotz der Investitionstätigkeit aufgrund
des im vierten Quartal erstmals wirksamen Goodwill-Impairments leicht rückläufig.
Die Wertkennzahlen des Segments Neue Märkte spiegeln
deutlich die umfassenden Investitionen in die hier gebündelten Wachstumsmärkte wider. Die hieraus resultierenden
Ergebnissteigerungen und Wertbeiträge werden bei diesen
langfristig ausgerichteten Wachstumsgeschäften erwartungsgemäß erst in den kommenden Jahren realisiert.
32
Finanzlage
Entwicklung der ausgabewirksamen und ökonomischen Investitionen
Mit der Umsetzung unseres umfangreichen Investitionsprogramms kommen wir weiter voran. Insgesamt haben wir im
Jahr 2008 mit 18,4 Mrd € 7,1 Mrd € mehr investiert als im Vorjahr. Auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte entfielen 9,0 Mrd € (Vorjahr: 6,9 Mrd €). Die Investitionen in Beteiligungen betrugen 9,4 Mrd € gegenüber 4,4 Mrd € im Vorjahr.
Ausgabewirksame Investitionen
in Mio €
2008
2007
+/- %
Central Europe
3.188
2.581
+24
Pan-European Gas
1.215
2.424
-50
UK
1.162
1.364
-15
Nordic
939
914
+3
US-Midwest
650
690
-6
8
–
–
Neue Märkte
3.305
207
–
Corporate Center
7.939
3.126
–
18.406
15.415
11.306
9.058
+63
+70
Energy Trading
Summe
Ausland
Die zur Ermittlung der ökonomischen Investitionen addierten
Werte zu übernommenen Schulden und zum Tausch von Vermögenswerten fielen nahezu ausschließlich im Rahmen der
Akquisition des Beteiligungspakets von Enel/Acciona und
Endesa sowie des Anteilstauschs mit Statkraft an.
Im Jahr 2008 investierte die Market Unit Central Europe
607 Mio € mehr als im Vorjahr. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lagen mit 2.965 Mio €
um 575 Mio € über dem Vorjahreswert. Ursachen dafür waren
vor allem steigende Investitionen in neue Kraftwerksstandorte und in die Netzanbindung von Offshore-Windparks in der
deutschen Nordsee. Auf Investitionen im Bereich Stromerzeugung entfielen 1.466 Mio €, auf Netzinvestitionen 1.312 Mio €.
Die Beteiligungsinvestitionen lagen bei 223 Mio € (Vorjahr:
191 Mio €) und betrafen insbesondere Kapitaleinlagen bei
Erzeugungsgesellschaften und den Anteilserwerb des Entsorgers SOTEC.
Die Investitionen in der Market Unit Pan-European Gas
betrugen 1.215 Mio €. Hiervon entfielen 943 Mio € (Vorjahr:
1.381 Mio €) auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um Investitionen in die gaswirtschaftliche Infrastruktur und Entwicklungskosten des Explorationsbereichs. Die Investitionen in
Beteiligungen betrugen 272 Mio € und resultierten im Wesentlichen aus der Kapitalerhöhung des assoziierten Unternehmens Nord Stream AG. Der hohe Vorjahreswert von 1.043 Mio €
betraf im Wesentlichen den Erwerb der Contigas Deutsche
Energie-AG von der Market Unit Central Europe.
Ausgabewirksame Investitionen
Anteile in %
insgesamt: 18.406 Mio €
43 Corporate Center
18 Neue Märkte
17 Central Europe
Ökonomische Investitionen
in Mio €
2008
2007
18.406
11.306
Übernommene Schulden
3.464
1.150
Tausch von Vermögenswerten
4.366
–
26.236
12.456
Ausgabewirksame Investitionen
Summe
7 Pan-European Gas
6 UK
5 Nordic
4 US-Midwest
Die Market Unit UK investierte im Jahr 2008 rund 1.162 Mio €.
1.120 Mio € entfielen auf Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte und 42 Mio € auf Beteiligungen. Ursache für
den Rückgang der Investitionen um 202 Mio € waren vor
allem Währungsumrechnungseffekte (-190 Mio €) und die Übertragung der Erneuerbare-Energien-Aktivitäten auf die neue
Market Unit Climate & Renewables. Im regulierten Geschäft
hat UK im Rahmen des 5-Jahres-Regulierungsprogramms die
Investitionen gegenüber dem Vorjahr gesteigert.
33
Die Market Unit Nordic investierte 25 Mio € mehr als im Vorjahr. In Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte wurden
923 Mio € (Vorjahr: 892 Mio €) zur Instandhaltung und zum
Ausbau der Kraftwerke sowie zur Verbesserung und zum Ausbau des Verteilungsnetzes investiert. Die Beteiligungsinvestitionen gingen von 22 Mio € im Jahr 2007 auf 16 Mio € zurück.
Die Investitionen der Market Unit US-Midwest lagen in der
Berichtswährung Euro unter dem Niveau des Vorjahres, in
US-Dollar aber um 1 Prozent über dem Vorjahreswert. Das
Investitionsprogramm wurde planmäßig fortgeführt. Hierzu
gehört auch der Bau des neuen Kohle-Grundlastkraftwerks
Trimble County 2, das voraussichtlich im Jahr 2010 ans Netz
gehen wird.
Im Segment Neue Märkte entfallen 1.484 Mio € überwiegend
auf Windkraftprojekte in den USA bei Climate & Renewables,
644 Mio € vor allem auf vier Neubauprojekte und die Erhöhung des Anteils an OGK-4 bei Russia, 860 Mio € insbesondere
auf von anderen Market Units übernommene Aktivitäten, die
Fertigstellung des Kraftwerks Livorno Ferraris und die Ertüchtigung des Kraftwerks Terni bei Italy und 317 Mio € im
Wesentlichen auf zwei neue Gaskraftwerke und Umweltschutzmaßnahmen an zwei bestehenden Kraftwerken bei Spain.
Die Investitionen im Segment Corporate Center betrafen vor
allem die Akquisition des umfangreichen Beteiligungspakets
von Enel/Acciona und Endesa mit Aktivitäten vornehmlich in
Italien, Spanien und Frankreich.
Aktienrückkaufprogramm
Das im Jahr 2007 gestartete 7-Mrd-€-Aktienrückkaufprogramm
haben wir im Jahr 2008 fortgesetzt und rund 74 Millionen
Aktien mit einem Kurswert von etwa 3 Mrd € zurückgekauft.
Insgesamt wurden 6,448 Mrd € ausgegeben. Um angesichts
der Finanzmarktkrise ein höchstmögliches Maß an Flexibilität
zu bewahren, haben wir entschieden, den Aktienrückkauf
zu unterbrechen und die weitere Entwicklung an den Kapitalmärkten abzuwarten.
Cashflow und Finanzposition
E.ON stellt die Finanzlage des Konzerns unter anderem mit
den Kennzahlen operativer Cashflow und wirtschaftliche
Netto-Verschuldung dar.
Der operative Cashflow des E.ON-Konzerns lag im Jahr 2008
um 23 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Operativer Cashflow
in Mio €
2008
2007
+/-
Central Europe
4.016
3.811
+205
Pan-European Gas
2.081
3.041
-960
UK
893
1.615
-722
Nordic
835
914
-79
271
216
+55
-1.452
–
-1.452
+140
US-Midwest
Energy Trading
Neue Märkte
140
–
Corporate Center
-46
-871
+825
Operativer Cashflow1)
6.738
8.726
-1.988
Instandhaltungsinvestitionen
1.648
1.984
-336
16.759
9.322
+7.437
432
1.431
-999
Wachstums- und Ersatzinvestitionen, Akquisitionen/Sonstiges
Cashwirksame Effekte aus
Desinvestments
1) entspricht dem Cashflow aus der Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten
Der operative Cashflow von Central Europe ist im Vergleich
zum Vorjahr um 205 Mio € angestiegen. Wesentliche Gründe
dafür sind eine höhere liquiditätswirksame Strommarge und
eine geringere Zuführung zum Contractual Trust Arrangement als im Vorjahr. Dagegen belasteten die Stillstände der
Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel, höhere Auszahlungen für Strombezug und Brennstoffe, die Regulierung der
Netzentgelte sowie eine höhere Mittelbindung im Working
Capital den operativen Cashflow.
34
Finanzlage
Der operative Cashflow der Market Unit Pan-European Gas lag
im Geschäftsjahr 2008 deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Insbesondere bei der E.ON Földgaz Trade waren negative Preiseffekte im Gasgeschäft infolge ungünstiger Wechselkursentwicklungen und nicht ausreichender Preiserhöhungen seitens
des Regulierers sowie negative Speichereffekte für einen
signifikanten Rückgang des Cashflows verantwortlich. Während im Jahr 2007 die Gasvorräte in den Speichern reduziert
wurden, kam es 2008 zu einem Anstieg der Gasvorräte. Zusätzlich belastet wurde der Cashflow von Pan-European Gas
durch im Vorjahresvergleich geringere Dividendeneinzahlungen aus Beteiligungen. Bei der E.ON Ruhrgas AG wirkte
sich die Speicherbeschäftigung ebenfalls belastend auf den
operativen Cashflow aus. Im Vorjahr wurde den Speichern
per Saldo deutlich mehr Gas entnommen als im Jahr 2008.
Der operative Cashflow im Segment Neue Märkte betrug
140 Mio €.
Der operative Cashflow im Segment Corporate Center liegt
deutlich über dem Vorjahresniveau. Dies wird im Wesentlichen
durch höhere konzerninterne Steuerverrechnungen begründet. Dagegen wirkten sich insbesondere die höheren Zinszahlungen negativ aus.
Kapitalflussrechnung des Konzerns
(Kurzfassung)
in Mio €
2008
2007
Operativer Cashflow
6.738
8.726
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
fortgeführter Aktivitäten
-17.078
-8.789
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
fortgeführter Aktivitäten
11.391
1.808
Veränderung der Zahlungsmittel
fortgeführter Aktivitäten
1.051
1.745
Liquide Mittel zum 31. Dezember
6.348
7.075
Der operative Cashflow von UK lag 722 Mio € unter dem Vorjahreswert. Dies ist zum Teil auf negative Effekte aus der
Währungsumrechnung zurückzuführen. Der größere Teil entfällt wegen der zeitlichen Verschiebung von steigenden
Bezugskosten und der möglichen Weitergabe an Kunden auf
das Endkundengeschäft. Im Jahr 2008 führten die hohen
Brennstoffkosten deshalb zu einem Mittelabfluss. Dagegen
verzeichnete UK 2007 in einem Umfeld mit eher sinkenden
Preisen hohe Mittelzuflüsse. Trotz operativer Verbesserungen
wie der starken Verkürzung von Abrechnungsprozessen
resultiert aus diesen Effekten ein Rückgang des Cashflows.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von
-17.078 Mio € (Vorjahr: -8.789 Mio €) war 2008 durch den Erwerb
des umfangreichen Beteiligungspakets von Enel/Acciona
und Endesa mit Aktivitäten vornehmlich in Spanien, Italien
und Frankreich geprägt.
Der operative Cashflow der Market Unit Nordic folgte der
positiven Geschäftsentwicklung, lag aber aufgrund der Entwicklung der Vorräte unter dem Niveau des Vorjahres. Im
Vergleich zum Vorjahr wirkten sich dagegen geringere Kosten
infolge der Stürme im Winter positiv aus.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit war 2008 mit
11.391 Mio € (Vorjahr: 1.808 Mio €) positiv. Dies ist vor allem
durch die Begebung neuer Anleihen begründet. Dagegen
reduzierten weitere Aktienrückkäufe und die Dividendenzahlung der E.ON AG den Cashflow.
Der operative Cashflow der Market Unit US-Midwest stieg
im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2007 hatten Einzahlungen
in Pensionsfonds den Cashflow belastet.
Weitere Informationen zur Kapitalflussrechnung befinden
sich in Textziffer (29) im Anhang zum Konzernabschluss.
Der operative Cashflow der Market Unit Energy Trading betrug
-1.452 Mio €. Aufgrund der zentralen Stellung im Beschaffungs- und Absatzprozess des Konzerns ist der Cashflow erheblich von der Abrechnung der konzerninternen Leistungsbeziehungen geprägt. Der negative operative Cashflow ist im
Wesentlichen auf konzerninterne Zahlungen und einen
erheblichen Bestandsaufbau von Emissionsrechten im vierten
Quartal 2008 zurückzuführen.
35
Die Netto-Finanzposition ist der Saldo aus der Brutto-Finanzverschuldung und den vorhandenen liquiden Mitteln sowie
langfristigen Wertpapieren. Im Vergleich zum Stand per
31. Dezember 2007 (-7.494 Mio €) ist die Netto-Finanzposition
um 22.199 Mio € auf -29.693 Mio € zurückgegangen. Wesentlicher Grund für die Veränderung der Netto-Finanzposition war
die Akquisition des umfangreichen Beteiligungspakets von
Enel/Acciona und Endesa. Darüber hinaus wirkten sich neben
gestiegenen Sachanlageinvestitionen die Dividendenzahlung
der E.ON AG und Mittelabflüsse im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms mindernd aus. Der hohe operative Cashflow
trug dagegen positiv bei. Unsere wirtschaftliche Netto-Verschuldung stieg entsprechend ebenfalls deutlich an.
Bei der Herleitung der wirtschaftlichen Netto-Verschuldung
haben wir erstmals die Marktwerte (netto) der Währungsderivate aus Finanztransaktionen (ohne Transaktionen aus
dem operativen Geschäft und dem Asset-Management)
aufgenommen, um auch die Fremdwährungseffekte aus Finanztransaktionen zu erfassen, die sich aus bilanziellen Gründen
nicht direkt in den Komponenten der Netto-Finanzposition
auswirken.
Wirtschaftliche Netto-Verschuldung
31. Dezember
in Mio €
2008
2007
Liquide Mittel
6.348
7.075
Langfristige Wertpapiere
5.017
6.895
Liquide Mittel und langfristige
Wertpapiere
11.365
13.970
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Dritten
-39.095
-19.357
Finanzverbindlichkeiten aus
Beteiligungsverhältnissen
-1.963
-2.107
Finanzverbindlichkeiten
-41.058
-21.464
Netto-Finanzposition
-29.693
-7.494
Marktwerte (netto) der Währungsderivate aus Finanztransaktionen1)
1.988
706
Pensionsrückstellungen
-3.559
-2.890
-14.839
-15.034
Rückstellungen für Entsorgungs- und
Rückbauverpflichtungen
Abzüglich Vorausleistungen an den
schwedischen Nuklearfonds
1.157
1.280
Wirtschaftliche Netto-Verschuldung
-44.946
-23.432
13.385
12.450
Adjusted EBITDA
Debt Factor
3,4
1,9
Pro-forma Debt Factor
3,2
1,9
1) Hierin nicht enthalten sind Transaktionen aus operativem Geschäft und AssetManagement.
Im Jahr 2008 stieg der Debt Factor auf 3,4 im Vergleich zu 1,9
im Vorjahr. Berücksichtigt man das Adjusted EBITDA des im
Laufe des Jahres 2008 erworbenen Beteiligungspakets von
Enel/Acciona und Endesa für das gesamte Jahr, ergibt sich
zum 31. Dezember 2008 ein Pro-forma Debt Factor von 3,2.
Finanzstrategie
Die Finanzstrategie des E.ON-Konzerns beinhaltet vier
Kernelemente:
•
Das Zielrating von E.ON besteht in einem Single A flat/A2
Rating. Das Ratingziel ermöglicht eine effizientere Kapitalstruktur, erhält aber dabei die Finanzierungssicherheit.
•
Zum Management der Kapitalstruktur verwendet E.ON
die Steuerungsgröße Debt Factor. Dieser ergibt sich aus
dem Verhältnis zwischen der wirtschaftlichen Netto-Verschuldung und dem Adjusted EBITDA. Die wirtschaftliche
Netto-Verschuldung schließt neben den Finanzschulden
auch Pensions- und Entsorgungsrückstellungen ein. Als
Zielgröße hat E.ON einen Debt Factor von 3 festgelegt,
der aus dem Zielrating abgeleitet ist.
•
E.ON steuert die Kapitalstruktur aktiv. Anhand des Debt
Factors wird die Entwicklung der Kapitalstruktur kontinuierlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Liegt
der Debt Factor deutlich über 3, ist strikte Investitionsdisziplin erforderlich. Bei strategisch wichtigen Investitionen müssten dann Gegenfinanzierungskonzepte wie
Portfoliomaßnahmen oder Kapitalerhöhungen genutzt
werden. Wenn sich hingegen abzeichnet, dass der Verschuldungsfaktor nachhaltig deutlich unter 3 liegen wird,
soll verstärkt Kapital an unsere Aktionäre ausgekehrt
werden, zum Beispiel durch höhere Dividendenzahlungen
oder Aktienrückkäufe. Priorität haben aber immer wertschaffende Investitionen.
•
Zielwert für die Ausschüttungsquote und damit für die
Dividende ist unverändert ein Korridor von 50 bis 60 Prozent des bereinigten Konzernüberschusses.
36
Finanzlage
Finanzierungspolitik und -maßnahmen
Die Finanzierung des Investitionsprogramms und des Aktienrückkaufprogramms erfolgt durch liquide Mittel, den laufenden operativen Cashflow sowie die Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten. E.ON verfolgt eine Finanzierungspolitik, die
jederzeit Zugang zu unterschiedlichen Finanzierungsquellen
gewährleistet.
Im Regelfall werden externe Finanzierungen von der E.ON AG
oder von der niederländischen Finanzierungsgesellschaft E.ON
International Finance B.V. unter Garantie der E.ON AG durchgeführt und die Mittel innerhalb des Konzerns weitergeleitet.
Unsere Finanzierungspolitik basiert auf folgenden Prinzipien:
Erstens wird eine möglichst breite Diversifikation der Investoren durch Nutzung verschiedener Märkte und Instrumente
angestrebt. Zweitens werden die Anleihen mit solchen Laufzeiten ausgegeben, die zu einem möglichst ausgeglichenen
Fälligkeitenprofil führen. Drittens werden großvolumige
Benchmark-Anleihen mit kleineren, opportunistischen Anleihen kombiniert.
Im Herbst 2007 starteten wir unser Finanzierungsprogramm
für den Zeitraum bis 2010. Seitdem hat E.ON eine Reihe von
Benchmark-Anleihen in Euro, Pfund und Dollar begeben. E.ON
hat ebenfalls kleinere Anleihen in unterschiedlichen Währungen begeben und weitere opportunistische Finanzierungsmöglichkeiten genutzt. Darüber hinaus begibt E.ON regelmäßig
Commercial Paper. Von Beginn des Finanzierungsprogramms
bis Ende 2008 wurden insgesamt Anleihen und Schuldscheindarlehen in Höhe von rund 19 Mrd € platziert, davon etwa
13 Mrd € im Jahr 2008 (Angaben ohne Commercial Paper). Die
Benchmark-Anleihen waren deutlich überzeichnet und konnten bei einer Vielzahl von institutionellen Investoren platziert
werden. Die erfolgreichen Anleiheemissionen belegen das
Vertrauen der Investoren in E.ON.
Für unsere Leistungen bei der Umsetzung des Finanzierungsprogramms hat E.ON im Januar 2009 die begehrte Auszeichnung „Corporate Issuer of the Year“ (bester Unternehmensemittent des Jahres) der International Financing Review (IFR)
erhalten.
Weitere Erläuterungen zu ausstehenden E.ON-Anleihen befinden sich in Textziffer (26) des Anhangs zum Konzernabschluss.
37
Durch die Finanzkrise erhöhten sich im Verlauf des Jahres
2008 die von Investoren verlangten Risikoaufschläge. Hiervon
waren auch die E.ON-Anleihen betroffen.
Ausführliche Erläuterungen zu Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnissen sowie sonstigen Verpflichtungen befinden sich
in den Textziffern (26) und (27) des Anhangs.
Die E.ON-Anleihen sind in allen relevanten Anleihen-Indizes
enthalten. Dies sind insbesondere der iBoxx Utilities A, iBoxx
Utilities, und der iBoxx Non-Financials A. Die Auswahl der
Anleihen, die für die Indexberechnung verwendet werden,
unterliegt Auswahlkriterien wie zum Beispiel Rating, Laufzeit
und Mindestvolumen.
E.ON hat von Moody’s seit dem 4. April 2007 ein LangfristRating von A2 und von Standard & Poor’s seit dem 12. Juni 2007
ein Langfrist-Rating von A. Das Kurzfrist-Rating ist A-1 (Standard & Poor’s) und P-1 (Moody’s). Die Bonitätsbeurteilungen
beider Ratingagenturen entsprechen damit dem von E.ON
angestrebten Ratingziel. Sowohl Standard & Poor’s als auch
Moody’s haben in 2008 das Langfrist- und Kurzfrist-Rating
für E.ON jeweils mit stabilem Ausblick bestätigt.
Die E.ON-Anleihen im Jahr 2008 wurden mit Ausnahme der
US-Dollar-Anleihen unter dem bestehenden 30-Mrd-€-DebtIssuance-Programm emittiert. Im Rahmen des Debt-IssuanceProgramms standen zum Jahresende Schuldverschreibungen
in Höhe von umgerechnet 23,1 Mrd € aus.
Neben dem Debt-Issuance-Programm steht uns ein europäisches Commercial-Paper-Programm (CP) mit einem Volumen
von 10 Mrd € sowie ein US-Dollar-CP-Programm in Höhe von
10 Mrd US-$ zur Verfügung, unter dem wir kurzfristige Schuldverschreibungen begeben können. Zum Jahresende 2008
waren die CP-Programme mit 7,3 Mrd € ausgenutzt.
E.ON hat die 364-Tages-Tranche (Tranche A) der syndizierten
Kreditlinie mit einem Volumen von 7,5 Mrd € erfolgreich verlängert. Tranche A hat jetzt eine Laufzeit bis zum 26. November 2009. Die langfristige Tranche (Tranche B) in Höhe von
rund 5 Mrd € läuft unverändert bis zum 2. Dezember 2011. Die
Kreditlinie wurde im gesamten Jahr 2008 nicht in Anspruch
genommen.
Ratings der E.ON AG
Langfristiges
Rating
Moody’s
Standard & Poor’s
Kurzfristiges
Rating
Ausblick
A2
P-1
stabil
A
A-1
stabil
38
Vermögenslage
Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich zum
31. Dezember 2008 im Vergleich zum 31. Dezember 2007 um
1 Prozent, vor allem durch den Erwerb und erstmaligen Einbezug der Aktivitäten aus dem Beteiligungspaket von Enel/
Acciona und Endesa sowie Investitionen in Sachanlagen.
Dagegen verminderten niedrigere Marktwerte infolge der
Finanzmarktkrise und außerplanmäßige Wertberichtigungen
auf Goodwills die langfristigen Vermögenswerte.
Die kurzfristigen Vermögenswerte nahmen im Vergleichszeitraum um 61 Prozent zu. Gründe hierfür waren vor allem stichtagsbedingt höhere Forderungen aus derivativen Geschäften
und höhere kurzfristige Vermögenswerte durch die erstmalige
Einbeziehung der Aktivitäten von Enel/Acciona und Endesa.
Die Eigenkapitalquote liegt um 16 Prozentpunkte unter dem
Niveau von 40 Prozent Ende Dezember 2007. Infolge der
Finanzmarktkrise minderten unrealisierte Verluste im Rahmen
der Marktbewertung unserer Beteiligung an Gazprom vor
Berücksichtigung von latenten Steuern das Eigenkapital um
rund 9 Mrd €. Daneben konnte die Ausschüttung von 3 Mrd €
an die E.ON-Aktionäre und Minderheitsgesellschafter durch
die laufenden Jahresüberschüsse im Jahr 2008 nicht kompensiert werden. Darüber hinaus führte die Transaktion mit Statkraft zu einer weiteren, ergebnisneutralen Minderung des
Eigenkapitals in Höhe von 2,7 Mrd €. Im Rahmen des im Vorjahr begonnenen Aktienrückkaufprogramms wurden im Jahre
2008 73.692.090 eigene Aktien erworben. Zusätzlich wurden
weitere Aktien im Rahmen des Mitarbeiterprogramms über die
Börse erworben und an Mitarbeiter ausgegeben. Insgesamt
ergibt sich durch die Veränderung eigener Anteile eine Minderung des Eigenkapitals in Höhe von 2,9 Mrd €.
Die langfristigen Schulden erhöhten sich um 10,6 Mrd € auf
63 Mrd €. Ursachen waren insbesondere die erfolgreiche
Platzierung langfristiger Bonds mit einem Buchwert in Höhe
von 10,8 Mrd € im Jahr 2008 und die restlaufzeitbedingte
Umgliederung von 4,5 Mrd € von den langfristigen in die kurzfristigen Verbindlichkeiten.
Die kurzfristigen Schulden nahmen um rund 25,9 Mrd € auf
55,6 Mrd € zu. Gründe hierfür waren vor allem die gestiegene
kurzfristige Refinanzierung, stichtagsbedingt höhere Verbindlichkeiten aus derivativen Geschäften und höhere kurzfristige
Verbindlichkeiten aus der erstmaligen Einbeziehung der Aktivitäten von Enel/Acciona und Endesa.
Die nachfolgenden Finanzkennziffern belegen, dass der E.ONKonzern über eine gute Vermögens- und Kapitalstruktur
verfügt:
• Das langfristig gebundene Vermögen war zu 36 Prozent
durch Eigenkapital gedeckt (31. Dezember 2007:
52 Prozent).
• Das langfristig gebundene Vermögen war zu 95 Prozent
(31. Dezember 2007: 102 Prozent) durch langfristiges
Kapital finanziert.
Weitere Erläuterungen zur Vermögenslage befinden sich im
Anhang des Konzernabschlusses in den Textziffern (4) bis (26).
Die positive Ertragslage, die erfreuliche Wertentwicklung und
die soliden Finanzkennziffern belegen die solide wirtschaftliche Lage des E.ON-Konzerns im Geschäftsjahr 2008.
Konzernbilanzstruktur
in Mio €
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
31. Dez. 2008
%
31. Dez. 2007
%
106.436
68
105.804
77
50.609
32
31.490
23
157.045
100
137.294
100
Eigenkapital
38.427
24
55.130
40
Langfristige Schulden
62.973
40
52.402
38
Aktiva
Kurzfristige Schulden
Passiva
55.645
36
29.762
22
157.045
100
137.294
100
39
Jahresabschluss der E.ON AG
Der Jahresabschluss der E.ON AG ist nach den Vorschriften
des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.
Der Jahresüberschuss beträgt 2.889 Mio € nach 5.116 Mio €
im Vorjahr. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages in
Höhe von 30 Mio € und nach Einstellung von 62 Mio € in die
anderen Gewinnrücklagen ergibt sich ein Bilanzgewinn von
2.857 Mio €.
Immaterielle Vermögensgegenstände
und Sachanlagen
2008
2007
Beteiligungsergebnis
4.997
7.244
Zinsergebnis
-965
-557
31. Dezember
Übrige Aufwendungen und Erträge
-118
-250
2008
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
3.914
6.437
Steuern
-1.025
-1.321
Jahresüberschuss
2.889
5.116
2007
155
158
Finanzanlagen
27.564
27.667
Anlagevermögen
27.719
27.825
Forderungen gegen
verbundene Unternehmen
Übrige Forderungen
Liquide Mittel
39.852
20.466
3.777
2.569
415
1.634
Umlaufvermögen
44.044
24.669
Gesamtvermögen
71.763
52.494
Eigenkapital
11.475
14.076
Sonderposten mit Rücklageanteil
393
414
4.194
3.191
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
42.902
30.388
Übrige Verbindlichkeiten
12.799
4.425
Gesamtkapital
71.763
52.494
Rückstellungen
Gewinn- und Verlustrechnung der
E.ON AG (Kurzfassung)
in Mio €
Bilanz der E.ON AG (Kurzfassung)
in Mio €
Am Bilanzstichtag standen aus dem Aktienrückkauf insgesamt 82.616.922 eigene Aktien mit einem Gesamtwert von
3.316 Mio € im Eigentum der Gesellschaft. Da diese Aktien
zum Zwecke der Einziehung erworben wurden, werden sie
vom Eigenkapital abgesetzt.
Das Grundkapital der Gesellschaft wurde durch Beschluss der
Hauptversammlung am 30. April 2008 in der Weise neu eingeteilt, dass eine Aktie mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von bisher 2,60 € zukünftig in drei Aktien mit einem
anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 € je Aktie eingeteilt ist (Aktiensplit). Um dies zu erreichen, wurde zunächst
das Grundkapital der Gesellschaft aus Gesellschaftsmitteln
ohne Ausgabe neuer Aktien von 1.734,2 Mio € um 266,8 Mio €
auf 2.001,0 Mio € erhöht. Danach wurde das Grundkapital
neu eingeteilt, sodass auf bisher eine nunmehr drei Stückaktien entfallen mit dem gesetzlich geringstmöglichen anteiligen Betrag am Grundkapital je Aktie in Höhe von 1,00 €. Dabei
wurde die Anzahl der ausgegebenen Aktien verdreifacht.
Das Grundkapital beträgt nunmehr 2.001.000.000,00 € (Vorjahr:
1.734.200.000 €) und ist eingeteilt in 2.001.000.000 Stück (Vorjahr: 667.000.000 Stück) auf den Namen lautende Stückaktien
(Aktien ohne Nennbetrag). Die Satzung wurde entsprechend
geändert; die Eintragungen im Handelsregister (HRB 22315)
erfolgten am 1. August 2008.
Gewinnvortrag
30
–
Einstellung in die Gewinnrücklagen
-62
-2.526
2.857
2.590
Bilanzgewinn
Das Beteiligungsergebnis der E.ON AG hat sich 2008 durch
zum Teil rückläufige Ergebnisabführungen bei gleichzeitig
gestiegenen Verlustausgleichsverspflichtungen um 2.247 Mio €
auf 4.997 Mio € reduziert. Zum positiven Beteiligungsergebnis
hat insbesondere die Gewinnabführung der E.ON Energie AG
in Höhe von 7.740 Mio € beigetragen. Darüber hinaus führte
die Ausschüttung der Kapitalrücklage von E.ON UK Holding
GmbH zu einem Ergebnisanstieg von 3.104 Mio €. Gegenläufig
wirken sich hier Wertberichtigungen auf Finanzanlagen bei
Tochtergesellschaften aus, die im Rahmen von Verlustausgleichsverpflichtungen das Beteiligungsergebnis belasten.
Die Anpassungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert
betreffen insbesondere die Obergesellschaft der Market Unit
US-Midwest mit 1.703 Mio € und die E.ON Europa S.L. mit
1.584 Mio €. E.ON Europa hält Anteile an verbundenen Unternehmen in Frankreich, Italien und Spanien. Einzelheiten zu
den Ursachen für die vorgenommenen Wertberichtigungen
befinden sich in Textziffer (14a) des Anhangs.
Der negative Saldo aus den übrigen Aufwendungen und
Erträgen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 132 Mio € auf
-118 Mio € verbessert.
Die Steuern beinhalten sowohl für das Geschäftsjahr 2008
als auch für Vorjahre die laufenden Ertragsteuern und aperiodische Steuern für noch offene Betriebsprüfungszeiträume.
Wir schlagen der Hauptversammlung am 6. Mai 2009 vor, aus
dem Bilanzgewinn eine Dividende von 1,50 € je dividendenberechtigte Stückaktie auszuschütten. Dies entspricht einer
Steigerung um 9,5 Prozent. Wir können die Dividende insbesondere aufgrund der positiven operativen Ergebnisentwicklung bereits zum zehnten Mal in Folge erhöhen. Auf diese
Weise verbessern wir weiter die Attraktivität der E.ON-Aktie.
40
Mitarbeiter
Sofern sich bis zur Hauptversammlung die Anzahl der dividendenberechtigten Stückaktien durch Rückkauf eigener Aktien
verringert, ist beabsichtigt, den Beschlussvorschlag in der
Weise anzupassen, dass bei unveränderter Ausschüttung in
Höhe von 1,50 € je dividendenberechtigte Stückaktie der
auf die nicht mehr dividendenberechtigten Aktien entfallende
Teilbetrag auf neue Rechnung vorgetragen werden soll.
Der vom Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, mit
dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene
vollständige Jahresabschluss der E.ON AG wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht. Er kann als Sonderdruck bei der E.ON AG angefordert werden. Im Internet ist
er unter www.eon.com abrufbar.
Angaben zu Übernahmehindernissen
Die Angaben nach § 289 Abs. 4, § 315 Abs. 4 HGB sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts und befinden sich
im Kapitel Angaben und Erläuternder Bericht des Vorstands
zu Übernahmehindernissen auf den Seiten 160 bis 162.
Entwicklung der Mitarbeiterzahlen
Am 31. Dezember 2008 waren im E.ON-Konzern weltweit
93.538 Mitarbeiter beschäftigt, rund 7 Prozent mehr als am
Jahresende 2007. Hinzu kommen 2.705 Auszubildende sowie
330 Vorstände und Geschäftsführer.
Mitarbeiter1)
31. Dezember
2008
2007
44.142
44.051
–
9.827
12.214
-20
17.480
16.786
+4
Nordic
5.826
5.804
–
US-Midwest
3.110
2.977
+4
Pan-European Gas
UK
Energy Trading
Neue Märkte
Corporate Center2)
Summe
Nicht fortgeführte Aktivitäten3)
Bei der Market Unit Central Europe ist der geringfügige
Anstieg der Mitarbeiterzahl auf zwei gegenläufige Effekte
zurückführen: Durch die Umstrukturierung des Konzerns
haben zum Jahresanfang rund 2.800 Mitarbeiter die Market
Unit Central Europe verlassen. Diese Abgabe von Mitarbeitern
wurde allerdings durch die neuen Aktivitäten in Frankreich
und Polen sowie die Akquisitionen im Bereich der Abfallverbrennung und der Strom- und Gasversorgung in Deutschland
mehr als kompensiert.
Gründe für den Anstieg der Mitarbeiterzahl bei E.ON UK um
4 Prozent sind vor allem der verstärkte Einsatz von Mitarbeitern mit Kundenkontakt im Vertrieb, sowie die Akquisition
einer Gesellschaft im Bereich der beruflichen Weiterbildung.
Mitarbeiter
Central Europe
Darüber hinaus wurde beispielsweise das Italiengeschäft der
Market Units Central Europe und Pan-European Gas auf die
neue Market Unit Italy übertragen. Gleiches gilt für die neue
Market Unit Climate & Renewables, die das ErneuerbareEnergien-Geschäft bündelt. Im Anschluss an die Akquisition
der Aktivitäten von Enel/Acciona und Endesa haben wir im
dritten Quartal die neue Market Unit Spain mit rund 1.200 Mitarbeitern installiert. Darüber hinaus wurden Aktivitäten aus
dem Erwerb mit insgesamt rund 1.800 Beschäftigten auf die
Market Units Italy und Central Europe übertragen. Die neuen
Market Units Russia, Italy, Climate & Renewables und Spain
werden im Segment Neue Märkte ausgewiesen.
+/- %
885
–
–
9.214
5.424
+70
3.054
559
–
93.538
87.815
+7
474
474
–
1) ohne Auszubildende, Geschäftsführer und Organmitglieder
2) einschließlich E.ON IS im Jahr 2008.
3) enthält WKE
Die Veränderungen in den einzelnen Market Units sind weitestgehend auf die Reorganisationen im Rahmen der neuen
Konzernstruktur zurückzuführen. In der Market Unit Energy
Trading wurden die europäischen Handelsaktivitäten
zusammengeführt.
In der Market Unit Nordic wurde der Rückgang durch die
Übertragung von rund 100 Mitarbeitern auf die neuen Market
Units Energy Trading und Climate & Renewables durch Neueinstellungen und eine Akquisition im Bereich der technischen
Beratung vollständig ausgeglichen.
Grund für den Personalzuwachs bei der Market Unit US-Midwest sind neue Mitarbeiter im Zusammenhang mit verschiedenen Investitionsprojekten.
Geografische Struktur
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der im Ausland beschäftigten Mitarbeiter (ohne Vorstände/Geschäftsführer und
Auszubildende) auf insgesamt 57.134 Mitarbeiter bzw. 61,1 Prozent (Vorjahr: 53.200 Mitarbeiter bzw. 60,6 Prozent). Diese
Erhöhung ist vor allem auf die Akquisition der Aktivitäten von
Enel/Acciona und Endesa zurückzuführen.
41
E.ON Graduate Program
Gesamtbelegschaft nach Regionen1)
31. 12. 2008
Deutschland
39.281
Großbritannien
18.581
Rumänien
8.507
Russland
5.769
Schweden
5.574
Ungarn
5.116
USA und Kanada
3.250
Tschechische Republik
2.768
Bulgarien
2.120
Weitere Länder2)
5.607
1) einschließlich Vorstände/Geschäftsführer und Auszubildende
2) unter anderem Italien, Spanien, Frankreich, Polen, Niederlande etc.
Anteil weiblicher Mitarbeiter, Altersstruktur,
Teilzeitbeschäftigung
Der Frauenanteil an der Belegschaft lag zum 31. Dezember 2008
bei insgesamt rund 27 Prozent. Unter den Senior Managern
beträgt der Frauenanteil derzeit 11 Prozent, unter den Top
Executives 5 Prozent. Zur mittelfristig angestrebten Erhöhung
der Anzahl weiblicher Senior Manager und Top Executives hat
E.ON neben weiteren Maßnahmen ein Mentoring-Programm
ins Leben gerufen.
Zum Ende des Jahres betrug das Durchschnittsalter im E.ONKonzern rund 41 Jahre und die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit rund 14 Jahre. Insgesamt 7.209 Mitarbeiter waren
am Jahresende im E.ON-Konzern in Teilzeit beschäftigt, davon
4.321 Frauen (60 Prozent). Die auf freiwilligen Kündigungen
basierende Fluktuation lag im Konzerndurchschnitt bei rund
5 Prozent.
Arbeitgebermarke – Employer Branding
Im internationalen Wettbewerb spielt es eine immer größere
Rolle, die am besten qualifizierten und talentiertesten Mitarbeiter zu gewinnen. E.ON erhielt 2008 die begehrte Auszeichnung des Great Place to Work© Institute Europe und darf
erstmals als Gesamtkonzern das Prädikat „Best Workplaces
in Europe 2008“ führen. Im Ranking der „Top-Arbeitgeber
Deutschland 2008“ – einer Studie des Magazins Junge Karriere
und des unabhängigen Forschungsunternehmens CRF –
konnte E.ON sich 2008 zum zweiten Mal in Folge einen Spitzenplatz sichern und wurde zu den besten Arbeitgebern in
Deutschland gewählt.
Seit der Einführung des Programms im Jahr 2005 wurden konzernweit insgesamt 176 Nachwuchskräfte eingestellt. 97 Trainees haben das Programm seitdem erfolgreich abgeschlossen
und konnten übernommen werden. Erstmals nahm im Jahr
2008 die Market Unit Russia an dem Programm teil.
Personalentwicklung – Talent Management
Im Rahmen des einmal jährlich stattfindenden ManagementReview-Prozesses werden konzernweit Führungskräfte im
Sinne der Potenzialentwicklung nach einheitlichen Standards
diskutiert und Nachwuchskräfte identifiziert. Das Konzept
der Senior Management Potentials unterstützt bestätigte
Nachwuchskräfte durch vielfältige, individuelle Lern- und
Entwicklungsmöglichkeiten bei der zielgerichteten Entwicklung ins Senior Management.
Die konzernweiten Weiterbildungskosten betrugen im Jahr
2008 rund 88 Mio €. Ein Großteil der Weiterbildung wird
dabei über den internen Bildungsanbieter E.ON Academy
abgedeckt.
Top Executives
Die zunehmende internationale Expansion des E.ON-Konzerns
hat auch direkte Auswirkungen auf das Management der
Top Executives. Neben einem stärkeren Austausch von Führungskräften zwischen den einzelnen Market Units werden
bei Besetzung von Top-Führungspositionen verstärkt internationale Erfahrungen erforderlich. Für neue Akquisitionen
konnten bewährte Führungskräfte aus dem Konzern, darunter
auch Mitglieder des Executive Pools, des Top-Nachwuchsprogramms für Senior Manager, für Schlüsselpositionen gewonnen
werden. Andererseits wurden landesspezifische Führungspositionen auch mit Managern aus dem jeweiligen lokalen
Markt besetzt. Im Rahmen der Integration neuer Market
Units sowie von Restrukturierungsmaßnahmen bestehender
Geschäftseinheiten wurden fast 30 Prozent der Positionen
im Top Management neu besetzt, davon mehr als 75 Prozent
durch konzerninterne Bewerber. Im Rahmen der Weiterentwicklung der Führungsinstrumente für die Top Executives
wurde die Performance-Ausrichtung weiter verstärkt. Ziel ist
eine stärkere Steuerung über Key Performance Indicators und
eine stärkere Leistungsdifferenzierung sowohl bei der variablen Vergütung als auch bei langfristigen Anreizprogrammen.
42
Vergütung, Altersversorgung,
Mitarbeiterbeteiligung
Zu einem wettbewerbsfähigen Arbeitsumfeld zählen auch
eine attraktive Vergütung sowie ansprechende Nebenleistungen. Im Jahr 2008 wurden die Regelungen der betrieblichen
Altersversorgung in Deutschland vereinheitlicht und neu ausgerichtet. Durch Neuverteilung des Zins- und Langlebigkeitsrisikos sowie Einführung eines differenzierten Beitragssystems
wurden die Versorgungsleistungen zukunftssicher gemacht
und als wichtiger Bestandteil eines attraktiven Vergütungspakets gestärkt.
Ein weiterer Erfolgsfaktor für die Mitarbeiterbindung ist
die Beteiligung am Unternehmenserfolg: Seit dem Jahr 2007
nehmen über die Gruppe der Top Executives hinaus die in
Deutschland beschäftigten Senior Manager im Grade 3 des
konzernweiten Job Grading Systems am E.ON Share Performance Plan teil. Darüber hinaus wurde die Attraktivität des
Mitarbeiteraktienprogramms durch eine Erhöhung des Unternehmenszuschusses weiter verbessert. Im Jahr 2008 haben insgesamt 22.392 Mitarbeiter 1.138.050 Aktien gezeichnet. Damit
lag die Teilnahmequote mit 58 Prozent geringfügig unter der
Quote des Vorjahres (59 Prozent).
Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand
und Aufsichtsrat
Die Grundzüge der Vergütungssysteme sowie Angaben zu den
Konzernbezügen einzelner Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sind für das Geschäftsjahr 2008 im Vergütungsbericht
zusammengefasst. Er berücksichtigt die Regelungen des HGB
in der durch das Vorstandsvergütungsoffenlegungsgesetz
(VorstOG) geänderten Fassung sowie die Grundsätze des
Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Vergütungsbericht ist im Corporate-Governance-Kapitel auf den Seiten 148
bis 153 veröffentlicht und als Bestandteil dieses zusammengefassten Lageberichts anzusehen. Auf eine Darstellung des
Vergütungsberichts an dieser Stelle wurde daher verzichtet.
Ausbildung
Einen traditionell hohen Wert nimmt bei E.ON die Ausbildung
junger Menschen ein. Die Ausbildungsquote in Deutschland
blieb gegenüber dem Vorjahr annähernd gleich und liegt bei
rund 7 Prozent.
Auszubildende in Deutschland
31. 12. 2008
Central Europe
Pan-European Gas
E.ON AG/Sonstige1)
E.ON-Konzern
2.317
298
90
2.705
1) einschließlich E.ON IS
Die bereits im Jahr 2003 gestartete E.ON-Ausbildungsinitiative
wurde auch im Jahr 2008 fortgeführt und weiter ausgebaut.
Über die bereits bestehenden Angebote hinaus wurde über
950 weiteren jungen Menschen in Deutschland eine Perspektive in Form einer Ausbildung, ausbildungsvorbereitender
Praktika und von Schulprojekten geboten.
Forschung und Entwicklung
Auch im Jahr 2008 hat E.ON das Engagement im Bereich Forschung und Entwicklung weiter gesteigert. Mit unseren vielfältigen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verfolgen
wir schon seit Langem zwei Ziele:
Zum einen optimieren wir bestehende Anlagen und Verfahren,
um betrieblichen Herausforderungen mit innovativen Lösungen zu begegnen und unsere Anlagen während ihrer gesamten
Lebensdauer effizient und wirtschaftlich zu betreiben.
43
Zum anderen unterstützen wir durch unsere „innovate.on“Initiative aktiv die Entwicklung von Schlüsseltechnologien und
beschleunigen so deren Markteintritt. Dies ist der Anspruch,
den wir als eines der weltweit führenden Energieunternehmen
an uns selbst stellen. Ziele unserer Aktivitäten sind, die operative Umsetzung von Forschungsergebnissen und ihre wirtschaftliche Implementierung aktiv voranzutreiben. 2008 haben
wir die Schlüsseltechnologien um die Kernenergie-Generation III+ als eine weitere „innovate.on“-Technologie erweitert.
Im Jahr 2008 lag der Forschungs- und Entwicklungsaufwand
von E.ON gemäß Rechnungslegungsstandard IAS 38 bei rund
53 Mio € (2007: 37 Mio €). 203 Mitarbeiter arbeiteten 2008
bei E.ON in den Bereichen Forschung und Entwicklung, davon
70 bei Central Europe, 55 bei E.ON Engineering UK für UK,
37 bei Pan-European Gas, 25 bei Nordic, 8 bei US-Midwest,
4 bei Climate & Renewables und 4 im Corporate Center.
Neben den Investitionen in die Optimierung und Weiterentwicklung von Technologien ist E.ON auch auf dem Gebiet
der Grundlagenforschung aktiv. E.ON unterstützte die Energieforschung an Hochschulen im Jahr 2008 mit 4 Mio €.
Das gesamte Investitionsvolumen im Jahr 2008 für Neue Technologien in den Bereichen Hochschulförderung, Forschung,
Entwicklung und Demonstrationsanlagen lag bei 106 Mio €
(2007: 83 Mio €).
Corporate Responsibility (CR)
Die Energiewirtschaft befindet sich – bedingt durch Globalisierung, weltweit steigenden Energiebedarf sowie Klimawandel – in einem Umbruch, der nur im Einklang mit den gesellschaftlichen Erwartungen und Wertvorstellungen erfolgreich
bewältigt werden kann. Die CR-Organisation unterstützt
dabei, mit diesen Erwartungen professionell umzugehen und
einen Beitrag zur Balance der unterschiedlichen Interessen
zu leisten. Unser Ziel ist es, eine Vorbildrolle für verantwortungsvolle Energieversorgung in unserer Branche einzunehmen.
Dafür haben wir unsere CR-Strategie und unser Arbeitsprogramm weiterentwickelt und für den Zeitraum 2008–2010
klare Ziele und Maßnahmen definiert. Dies umfasst neben der
Analyse und Bewertung von Risiken in den CR-Kernfeldern
Markt und Region, Klima- und Umweltschutz sowie Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit vor allem die Aufstellung konzernweit gültiger Standards und Richtlinien sowie
deren Integration in wichtige Konzernstrategien. Darüber
wird durch spezifische Projekte bzw. Programme verantwortliches Handeln in Kernbereichen konkretisiert und das CRProfil des Konzerns weiter geschärft.
Dass wir damit auf dem richtigen Weg sind, wurde durch
unsere Leistungen in Ratings und Rankings auch im Jahr 2008
bestätigt. Unsere wichtigsten Erfolge sind dabei die erneute
Aufnahme in den weltweit führenden Nachhaltigkeitsindex
Dow Jones Sustainability Index (DJSI) sowie das erstmalige
Listing im Carbon Disclosure Leadership Index (CDLI), der die
Offenlegung und Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen bewertet. Damit sendet E.ON auch wichtige Signale
an den Kapitalmarkt und die steigende Zahl von Investoren,
deren Investitionsentscheidungen von Nachhaltigkeitskriterien
beeinflusst werden.
Unter www.eon.com/verantwortung und in der im Mai 2009
erscheinenden CR-Publikation finden Sie weitere Informationen, die nicht als Bestandteil des zusammengefassten
Lageberichts anzusehen sind.
44
Risikobericht
Risikomanagementsystem
Das Risikomanagementsystem besteht aus einer Vielzahl von
Bausteinen, die in die gesamte Aufbau- und Ablauforganisation von E.ON eingebettet sind. Damit ist das Risikomanagementsystem integraler Bestandteil der Geschäftsprozesse
und Unternehmensentscheidungen. Zu den Bausteinen des
Risikomanagementsystems zählen im Wesentlichen konzernweite Richtlinien und Berichtssysteme, der konzernweit einheitliche Strategie-, Planungs- und Controllingprozess, die
Tätigkeit der internen Revision sowie die gesonderte konzernweite Risikoberichterstattung auf Basis des Gesetzes zur
Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG)
und die Einrichtung von Risikokomitees. Unser Risikomanagementsystem zielt darauf ab, die Unternehmensleitung in
die Lage zu versetzen, frühzeitig Risiken zu erkennen, um
rechtzeitig gegensteuern zu können. Die konzernweiten
Planungs-, Steuerungs- und Berichtsprozesse werden kontinuierlich auf Effektivität und Effizienz überprüft. Darüber
hinaus erfolgt gemäß den gesetzlichen Anforderungen eine
regelmäßige Überprüfung der Wirksamkeit unseres Risikofrüherkennungssystems durch unsere interne Revision und
durch die Abschlussprüfer.
Risikomanagement und Versicherung
Die E.ON Risk Consulting GmbH ist als 100-prozentige Tochter
der E.ON AG für das Versicherungs-Risikomanagement im
E.ON-Konzern verantwortlich. Sie entwickelt und optimiert
Lösungen für die betrieblichen Risiken des Konzerns durch
Versicherungs- und versicherungsähnliche Instrumente und
deckt diese in den internationalen Versicherungsmärkten
ein. Hierzu stellt E.ON Risk Consulting GmbH unter anderem
die Bestandsführung, das Schadenmanagement, die Abrechnung der Versicherungsverträge und -ansprüche sowie das
entsprechende Reporting sicher.
Risikokomitee
Gemäß den Bestimmungen von § 91 Abs. 2 AktG zur Einrichtung eines Überwachungs- und Risikofrüherkennungssystems
besteht ein Risikokomitee für den E.ON-Konzern. Das Risikokomitee stellt als Gremium unter Beteiligung von maßgeblich
beteiligten Bereichen und Abteilungen der E.ON AG die
Umsetzung und Einhaltung der durch den Vorstand beschlossenen Strategie zur Risikopolitik im Commodity- und Kreditrisikobereich sicher und entwickelt diese weiter.
Risikolage
Im Zuge unserer geschäftlichen Aktivitäten sind wir einer
Reihe von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit unserem
unternehmerischen Handeln verbunden sind. Für den E.ONKonzern und somit auch für die E.ON AG bestehen im
Wesentlichen folgende Risiken:
Marktrisiken
Das internationale Marktumfeld, in dem sich unsere Market
Units bewegen, ist durch allgemeine Risiken der Konjunktur
gekennzeichnet. In Verbindung mit der gegenwärtigen Wirtschaftskrise ergeben sich für E.ON somit Risiken aus Nachfragerückgängen im Wesentlichen bei industriellen bzw. gewerblichen Kunden, die zunehmend ihre Produktion kürzen. Unser
in- und ausländisches Stromgeschäft sieht sich zudem bedingt
durch neu in den Markt tretende Anbieter sowie aggressiveres
Vorgehen bereits bestehender Marktteilnehmer einem verstärkten Wettbewerb ausgesetzt, der unsere Margen reduzieren könnte. E.ON Ruhrgas sieht sich im Gasbereich ebenfalls
einem zunehmenden Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Durch ein
umfassendes Vertriebscontrolling und ein intensives Kundenmanagement begrenzen wir diese Risiken.
Marktpreisänderungsrisiken
Der E.ON-Konzern ist bei seiner operativen Geschäftstätigkeit Marktpreisänderungsrisiken im Commodity-Bereich ausgesetzt. Zur Begrenzung dieser Risiken betreiben wir ein
systematisches Risikomanagement. Kernelemente dieses Risikomanagements sind – neben den bereits erwähnten konzernweit bindenden Richtlinien und dem unternehmensweiten
Berichtssystem – die Verwendung quantitativer Kennziffern
sowie die Limitierung von Risiken und Funktionstrennung
von Bereichen. Zur Begrenzung von Marktpreisänderungsrisiken setzen wir im Markt übliche derivative Instrumente
ein. Diese Instrumente werden mit Finanzinstituten, Brokern,
Strombörsen und Drittkunden kontrahiert, deren Bonität wir
laufend überwachen. Mit Gründung der E.ON Energy Trading
wurden die Preisrisiken aus den liquiden europäischen
Commodity-Märkten sukzessive gebündelt und einheitlich
gesteuert.
Im Wesentlichen werden Strom-, Gas-, Kohle-, Emissionsrechteund Ölpreissicherungsgeschäfte kontrahiert, um Preisänderungsrisiken abzusichern, eine Systemoptimierung und einen
Lastenausgleich zu erzielen sowie unsere Margen zu sichern.
Der Eigenhandel im Commodity-Bereich findet im Rahmen
detailliert festgelegter Richtlinien und innerhalb eng definierter Grenzen statt.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Die Steuerung der Zins- und Währungsrisiken erfolgt ebenfalls auf Basis eines systematischen Risikomanagements.
Ausführliche Erläuterungen hierzu befinden sich in Textziffer
(31) des Anhangs zum Konzernabschluss.
Darüber hinaus ergeben sich Kursänderungsrisiken aus kurzund langfristigen Wertpapieren, die durch ein geeignetes
Asset Management gesteuert werden.
45
Aus dem operativen Geschäft bzw. dem Einsatz derivativer
Finanzinstrumente ergeben sich für E.ON Kreditausfallrisiken.
Auf Basis des konzernweiten Kreditrisikomanagements erfolgt
eine systematische Überwachung der Geschäftspartner-Bonität sowie regelmäßige Ermittlung des Kreditausfallrisikos. Die
Überprüfung des Kreditratings der Geschäftspartner wird
auf Grundlage existierender Bonitätskriterien durchgeführt.
Darüber hinaus ergeben sich Kursänderungs- und weitere Verlustrisiken aus kurz- und langfristigen Kapitalanlagen, die bei
E.ON zur Deckung langfristiger Verpflichtungen, insbesondere
im Pensions- und Entsorgungsbereich, dienen. Grundlage
der Risikosteuerung ist dabei eine konservative Anlagepolitik
und eine breite Diversifizierung des Portfolios. Risiken für
das Portfolio, die sich zum Beispiel aus der Finanzmarktkrise
ergeben, können hierdurch zwar nicht vermieden, aber in
ihrem Ausmaß deutlich begrenzt werden.
Das derzeitige Finanzmarktumfeld geht auch an E.ON nicht
spurlos vorüber. Zum einen können sich konjunkturbedingte
Produktionsausfälle infolge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise trotz des wenig zyklischen Charakters der Energiebranche langfristig negativ auf unser Geschäft auswirken.
Daneben können fallende Bewertungen und die erhöhte
Volatilität zu Abschreibungen auf Finanzanlagevermögen führen. Weiterhin können Zahlungsausfälle von Geschäftspartnern zu erhöhten Kreditausfallrisiken führen, denen wir
insbesondere im Hinblick auf Finanzinstitute durch ein verstärktes Risikomanagement begegnen.
Auch die öffentlichen Kapitalmärkte bieten derzeit eine
im Vergleich zu Vorjahren deutlich erhöhte Volatilität. E.ON
besitzt in Relation zu anderen Unternehmen einen guten
Zugang zum Kapitalmarkt, aber auch wir stellen fest, dass
sich die Kreditmargen trotz unseres stabilen A-Ratings erhöht
haben. Bislang ergaben sich aber insgesamt keine negativen
Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Refinanzierungskosten des Konzerns. Steigenden Kreditmargen stehen stark
gesunkene Nominalzinsen gegenüber.
Bisher hat E.ON als Schuldner mit sehr guter Bonität keine
Probleme bei der Verfügbarkeit von Fremdmitteln. Die
Überwachung und Steuerung von Liquiditätsrisiken erfolgt
im Rahmen kurz- und langfristiger Finanzplanungen.
Strategische Risiken
Unsere Strategie bezieht Akquisitionen und Investitionen in
unser Kerngeschäft mit ein. Diese Strategie hängt in Teilen
von unserer Fähigkeit ab, Unternehmen erfolgreich zu identifizieren, zu erwerben und zu integrieren, die unser Energiegeschäft unter annehmbaren Bedingungen sinnvoll ergänzen.
Um die notwendigen Zustimmungen für Akquisitionen zu
erhalten, könnten wir aufgefordert werden, andere Teile unseres
Geschäfts zu veräußern oder Zugeständnisse zu leisten, die
unser Geschäft wesentlich beeinflussen. Zusätzlich können wir
nicht garantieren, dass wir die Rendite erzielen, die wir von
jeder möglichen Akquisition oder Investition erwarten. Beispielsweise könnte es problematisch werden, wichtige Leistungsträger zu halten, akquirierte Unternehmen erfolgreich in unser
vorhandenes Geschäft zu integrieren sowie geplante Kosteneinsparungen bzw. operative Ergebnisbeiträge zu realisieren
und zukünftige Marktentwicklungen bzw. regulatorische
Veränderungen richtig zu beurteilen. Zudem ist es möglich,
dass wir für eine Akquisition oder Integration beziehungsweise den Betrieb eines neuen Geschäftes mehr aufwenden
müssen als angenommen. Des Weiteren beinhalten Akquisitionen und Investitionen in neue geografische Gebiete oder
Geschäftsbereiche, dass wir uns mit neuen Absatzmärkten
beziehungsweise Wettbewerbern vertraut machen und uns mit
den entsprechenden wirtschaftlichen Risiken auseinandersetzen. Dies gilt gleichermaßen für das von uns im Jahr 2007
aufgelegte strategische Maßnahmenpaket beziehungsweise
das umfangreiche Investitionsprogramm bis zum Jahr 2010.
Diesen möglichen Risiken begegnen wir mit umfangreichen
präventiven Maßnahmen. Diese beinhalten – neben den
zugrunde liegenden Richtlinien und Handbüchern – unter anderem umfassende Due-Diligence-Prüfungen und die rechtliche
Absicherung im Rahmen von Verträgen sowie ein mehrstufiges Genehmigungsverfahren und ein Beteiligungs- bzw.
Projektcontrolling. Nachgelagerte umfangreiche Integrationsprojekte tragen darüber hinaus zu einer erfolgreichen Integration bei.
Operative Risiken
Bei der Erzeugung und Verteilung von Energie werden technologisch komplexe Produktionsanlagen eingesetzt. In bedeutenden Teilen Europas und der USA kam es in den letzten
Jahren zu größeren Stromausfällen. Die Gründe für diese Stromausfälle variieren, obwohl sie hauptsächlich auf ein ungenügendes – lokales oder regionales – Gleichgewicht zwischen
Energieerzeugung und -verbrauch zurückzuführen sind.
Dabei können einzelne Ausfälle aufgrund von Überlastung
oder Spannungsproblemen eine kaskadenförmige Abschaltung der Netze und Kraftwerke auslösen. Die Wahrscheinlichkeit dieser Art von Problemen hat sich in den letzten Jahren
nach der Liberalisierung der EU-Strommärkte erhöht. Dies ist
46
Risikobericht
zum Teil mit einem zunehmenden uneingeschränkten grenzüberschreitenden physikalischen Stromhandel zu begründen,
der in einer wesentlich höheren Last im internationalen Netz
resultiert, das ursprünglich hauptsächlich für Zwecke der
gegenseitigen Unterstützung und Betriebsoptimierung konstruiert wurde. Infolgedessen gibt es Engpässe an vielen
Stellen in Europa und die hohe Belastung hat zu einem geringeren Grad an Sicherheitsreserven im Netz geführt. In
Deutschland ist das Risiko von Stromausfällen geringer, da
sich Kraftwerke – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern –
in der näheren Umgebung von Ballungszentren befinden und
somit kürzere Übertragungswege vorhanden sind bzw. eine
stärkere Vernetzung gegeben ist. Zusätzlich wird die geringe
Wahrscheinlichkeit eines Stromausfalls in Deutschland durch
die Organisation des deutschen Stromnetzes in vier Regelzonen unterstützt. Dennoch existiert im Hinblick auf unsere
deutschen und internationalen Aktivitäten das Risiko eines
Stromausfalls sowie einer Abschaltung von Kraftwerken infolge
unvorhergesehener Betriebsstörungen oder sonstiger Probleme, die unter anderem auch auf extreme Wetterverhältnisse
zurückgeführt werden können. Betriebsstörungen oder längere Produktionsausfälle von Anlagen oder Komponenten
könnten unsere Ertragslage beeinträchtigen.
Aus dem zunehmenden Wettbewerb auf dem Gasmarkt und
steigenden Handelsvolumen an virtuellen Handelspunkten
und der Gasbörse könnten möglicherweise Risiken für Mengen aus Langfristverträgen mit Take-or-pay-Verpflichtungen
resultieren. Andererseits unterliegen die Verträge zwischen
Produzenten und Importeuren grundsätzlich turnusmäßigen
Anpassungen an aktuelle Marktgegebenheiten.
Externe Risiken
Externe Risiken ergeben sich aus dem politischen, rechtlichen
und regulatorischen Umfeld des E.ON-Konzerns, dessen Änderung zu erheblichen Planungsunsicherheiten führen kann.
Anreizregulierung
Gemäß der entsprechenden Verordnung werden die Netzentgelte mit Wirkung zum 1. Januar 2009 im Wege der Anreizregulierung gebildet. Obwohl die E.ON-Netzbetreiber bei
dem von der Bundesnetzagentur durchgeführten Effizienzvergleich bereits heute Werte von im Durchschnitt nahezu
100 Prozent erreicht haben, ist nicht klar, inwieweit auch
zwischenzeitlich eingetretene Kostensteigerungen in den
Erlösobergrenzen Berücksichtigung finden können.
Marktorientierte Entgeltbildung
Wir ergreifen unter anderem die folgenden umfassenden
Maßnahmen, um diesen Risiken zu begegnen:
• Systematische Schulungs-, Weiterbildungs- und Qualifikationsprogramme für unsere Mitarbeiter
• Weiterentwicklung und Optimierung unserer Produktionsverfahren, -prozesse und -technologien
• Regelmäßige Wartung und Inspektion unserer Anlagen
und Netze
• Richtlinien sowie Arbeits- und Verfahrensanweisungen
• Qualitätsmanagement, -kontrollen und -sicherung
• Projekt-, Umwelt- und Alterungsmanagement
• Krisenabwehrorganisation und Notfallplanungen
Gegen dennoch eintretende Schadensfälle sind wir in einem
wirtschaftlich sinnvollen Umfang versichert.
Zusätzlich ergeben sich gegenwärtig aus der operativen
Geschäftstätigkeit des E.ON-Konzerns einzelne Risiken in Verbindung mit Rechtsstreitigkeiten. Im Wesentlichen handelt
es sich dabei um Klagen und Verfahren wegen angeblicher Preisabsprachen und marktmissbräuchlichen Verhaltens. Gegen
Unternehmen des E.ON-Konzerns könnten zudem auch in
Zukunft gerichtliche Prozesse, behördliche Untersuchungen
und Verfahren sowie andere Ansprüche eingeleitet oder
geltend gemacht werden. Durch eine geeignete Verfahrensbetreuung und entsprechende Vertragsgestaltungen im Vorfeld versuchen wir, die Risiken dieser und zukünftiger Rechtsstreitigkeiten zu minimieren.
E.ON Gastransport hat ihre Netzentgelte bislang marktorientiert gebildet. Dies hat die Bundesnetzagentur mit Bescheid
vom 22. September 2008 untersagt. E.ON Gastransport hat
dagegen Beschwerde eingelegt. Bliebe diese erfolglos, würde
sie zum 1. Januar 2010 in die Anreizregulierung überführt.
Nach europaweiten Durchsuchungen der EU-Kommission im
Jahre 2006 ermittelt die EU-Kommission gegen E.ON Ruhrgas
wegen möglicher Vorwürfe im Gastransportbereich. Wegen
des mutmaßlichen Verstoßes gegen Art. 81 EG-Vertrag hat
die EU-Kommission mit Entscheidung vom 18. Juli 2007 ein
Kartellverfahren gegen E.ON Ruhrgas und Gaz de France
eingeleitet. Die Kommission weist darauf hin, dass die Verfahrenseinleitung nicht bedeutet, dass abschließende Beweise
für einen Verstoß vorliegen. Im Zusammenhang mit den Nachprüfungen im Strombereich hat die EU-Kommission die
Ermittlungen mit Entscheidung vom 26. November 2008 nach
der Zusage, das Übertragungsnetz und Erzeugungskapazitäten abzugeben, eingestellt.
47
In England führt die Regulierungsbehörde OFGEM derzeit
ein Verfahren wegen vermeintlicher unfairer Preisdifferenzierungen im Strom- und Gasvertrieb durch. Dabei sind alle
Marktteilnehmer, auch E.ON UK, betroffen. Setzt sich die Regulierungsbehörde durch, muss teilweise eine mehr kostenorientierte statt einer marktorientierten Preisbildung angesetzt
werden. Dies beinhaltet Risiken für die weitere Entwicklung
des Wettbewerbs im Retail-Bereich in Großbritannien.
Weitere Themen
Auf Antrag des Bundesverbandes neuer Energieanbieter (bne)
sowie von LichtBlick hat die BNetzA ein Missbrauchsverfahren gegen die vier deutschen Stromübertragungsnetzbetreiber,
darunter E.ON Netz, eröffnet. LichtBlick und bne fordern die
Behörde auf, die vier Übertragungsnetzbetreiber zum gemeinsamen Ausregeln ihrer Regelzonen zu verpflichten und
etwaige von Anbietern der Regelenergie erzielte Mehrerlöse
abzuschöpfen. Rechtlich erscheint dieser Anspruch nicht
begründet.
Am 2. Februar 2009 hat das Bundeskartellamt im Rahmen
einer Sektoruntersuchung der E.ON Gastransport GmbH und
der E.ON Avacon AG einen Auskunftsbeschluss zur Kapazitätssituation in den deutschen Fernleitungsnetzen zugesandt,
dessen Beantwortung derzeit bearbeitet wird. Darin fordert
das BKartA Informationen zur Kapazitätsbuchung, Kapazitätsnutzung, Kapazitätsvergabe und Open-Season-Verfahren
an. Sofern sich aus der Sektoruntersuchung ein hinreichend
konkreter Anfangsverdacht ergeben sollte, drohen kartellrechtliche Missbrauchsverfahren.
Wir könnten darüber hinaus – in Verbindung mit dem Betrieb
von Kernkraftwerken beziehungsweise konventionellen Kraftwerken – durch Umweltschädigungen aus der Umwelthaftpflicht beansprucht werden, was unser Geschäft wesentlich
negativ beeinflussen könnte. Zusätzlich können neue oder
geänderte Umweltgesetze und -regelungen eine wesentliche
Zunahme der Kosten für uns bedeuten.
E.ON Ruhrgas bezieht gegenwärtig – auf Basis langfristiger
Bezugsverträge mit Gazprom – rund 26 Prozent ihrer gesamten
Gaslieferungen aus Russland. Mit zurzeit fünf weiteren Lieferländern ist E.ON Ruhrgas eines der am stärksten diversifizierten Gasversorgungsunternehmen Europas. Verschiedene
zurückliegende Ereignisse in einigen Ländern Osteuropas
haben in Teilen Westeuropas die Bedenken hinsichtlich der
Zuverlässigkeit russischer Gaslieferungen verstärkt, obwohl
Russland bisher immer ein sehr zuverlässiger Lieferant war.
Wirtschaftliche beziehungsweise politische Instabilität oder
andere Konflikte in jedem möglichen Durchleitungsland,
durch das russisches Gas geleitet werden muss, bevor es seinen abschließenden Bestimmungsort in Westeuropa erreicht,
können nachteilige Auswirkungen auf den Gasbezug aus
Russland haben, wobei derartige Vorfälle außerhalb der Einflussmöglichkeiten von E.ON Ruhrgas liegen.
Die Nachfrage nach Strom und Gas ist saisonal. Im Allgemeinen
existiert eine höhere Nachfrage während der kalten Monate
Oktober bis März sowie eine geringere Nachfrage während
der wärmeren Monate April bis September. Im Ergebnis bedeutet diese saisonale Struktur, dass unsere Umsätze und operativen Ergebnisse im ersten und vierten Quartal höher bzw. im
zweiten und dritten Quartal geringer sind. Unsere Umsätze
und operativen Ergebnisse können jedoch bei ungewöhnlich
warmen Wetterperioden während der Herbst- und Wintermonate negativ beeinflusst werden. Darüber hinaus könnten
sich für unsere Market Unit Nordic negative Auswirkungen
durch einen zu geringen Niederschlag ergeben, der sich in
einer reduzierten Stromerzeugung aus Wasserkraft bemerkbar
machen kann. Wir erwarten auch weiterhin saisonale und
wetterbedingte Fluktuationen im Hinblick auf unsere Umsätze
und operativen Ergebnisse.
IT-Risiken
Die operative und strategische Steuerung unseres Konzerns
ist maßgeblich abhängig von einer komplexen Informationstechnologie. Die Optimierung und Aufrechterhaltung der ITSysteme wird durch den Einsatz qualifizierter interner und
externer Experten sowie durch diverse technologische Sicherungsmaßnahmen gewährleistet. Daneben begegnet der
E.ON-Konzern den Risiken aus unberechtigtem Datenzugriff,
Datenmissbrauch und Datenverlust mit diversen Gegenmaßnahmen technischer und organisatorischer Art.
Beurteilung der Risikosituation durch die
Unternehmensleitung
Im Berichtszeitraum hat sich die Risikolage des E.ON-Konzerns
im operativen Geschäft gegenüber dem Vorjahr aufgrund
der aktuellen Umfeldbedingungen verändert. Insbesondere
könnte ein anhaltend niedrigeres Preisniveau in den Commodity-Märkten und ein dauerhaft deutlicher Rückgang der
Nachfrage, insbesondere von Industriekunden, mittelfristig
die Ertragslage des E.ON-Konzerns erheblich beeinflussen.
Aus heutiger Sicht sind für die Zukunft jedoch keine Risiken
erkennbar, die den Fortbestand des Konzerns oder einzelner
Market Units gefährden könnten.
48
Prognosebericht
Gesamtwirtschaftliche Situation
Der Sachverständigenrat (SVR) der Bundesregierung rechnet
für das Jahr 2009 bei hoher Prognoseunsicherheit mit überwiegenden Abwärtsrisiken und deshalb nicht mit einer wirtschaftlichen Belebung. Während in reiferen Volkswirtschaften
eine weitere Abschwächung des Wachstums erwartet wird
und keine Aufschwungdynamik erkennbar sein wird, verlangsamt sich auch die Wachstumsdynamik in den Schwellenländern. Als größter Unsicherheitsfaktor verbleiben die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Kreditvergabe.
Für die EU-27 wird ein deutlich schwächeres Wachstum als
im Jahr 2008 erwartet. Dabei wird in einigen für E.ON relevanten Ländern wie Schweden und den Niederlanden mit
einem überdurchschnittlichem Wachstum gerechnet, während
für Deutschland ein Nullwachstum und für Großbritannien,
Italien und Spanien sogar negative Wachstumsraten des BIP
vorausgesehen werden. Für Russland wird aufgrund der
Finanzmarktkrise und der sinkenden Einnahmen aus Rohstoffexporten mit einer signifikanten Abschwächung der Wachstumsdynamik gerechnet. Konjunkturell und energiepreisbedingt wird dabei die Inflation in den USA und in der EU
im Vergleich zu 2008 aber rückläufig sein.
Branchensituation
Die Entwicklung der Branche wird durch das von der Bundesregierung verabschiedete Integrierte Klimaschutz- und Energiepaket (IEKP) mitbestimmt werden. Die Bundesregierung
beabsichtigt hiermit eine signifikante Veränderung des Energiemixes in Deutschland, wodurch sich erhebliche Auswirkungen
auf unser Geschäft ergeben. Zielgrößen des IEKP für das Jahr
2020 sind:
• Mindestens 30 Prozent Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien,
• 25 Prozent aus Kraft-Wärme-Kopplung und
• zusätzlich Reduktion des Stromverbrauchs um bis zu
11 Prozent.
Außerdem wird das von der Europäischen Union im Dezember 2008 verabschiedete sogenannte Green Package die
Entwicklung der Branche beeinflussen. Zielgrößen für das
Jahr 2020 sind:
• Reduktion der Treibhausgasemissionen um 20 Prozent,
• Steigerung der Energieeffizienz um 20 Prozent und
• Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien auf 20 Prozent am Gesamtenergieverbrauch.
Eine große Unsicherheit besteht derzeit in der Prognose der
Preise von CO2-Emissionszertifikaten durch die beschlossene
Vollauktionierung und zahlreiche Ausnahmeregelungen. Die
langfristige Entwicklung der Zertifikatspreise wird wesentlich
durch den weltweiten Umgang mit dem Instrument Zertifikatehandel bestimmt werden.
Die Branche erwartet langfristig eine Stabilisierung der infolge
der Finanz- und Wirtschaftskrise zuletzt zurückgegangenen
Energiepreise. Die „International Energy Agency“ (IEA) hat ihre
langfristige Prognose der Ölpreise deutlich gegenüber dem
Vorjahr nach oben korrigiert. Dies wird damit begründet, dass
der Preisanstieg in den letzten drei Jahren – anders als in
den 80er-Jahren – nicht den gleichen negativen Einfluss auf
die Weltwirtschaft hatte. Erdgas und Ölprodukte stehen in
vielen Anwendungsbereichen in direkter Konkurrenz. Daher
ist davon auszugehen, dass sich die Preise beider Energieträger auch zukünftig parallel entwickeln werden. Steigende
Förderraten bei Kohle – bei gleichzeitig erhöhtem Bedarf –
sorgen für eine langfristig stabile Preisentwicklung. Dies deutet
auf eine erhöhte Preisdifferenz zwischen den Primärenergieträgern Kohle und Öl hin.
Unterstützt durch verschiedene Förderprogramme in Europa
gewinnen die Erneuerbaren Energien zunehmend an Bedeutung und steigern kontinuierlich ihren Anteil an der Energieerzeugung. Mit den verbindlichen europäischen und nationalen Ausbauzielen für Erneuerbare Energien werden
Anforderungen an die Systemintegration gestellt, die eine
wachsende Herausforderung für die Branche ist.
Programm zur Effizienzsteigerung
Unter dem Namen „Perform-to-Win“ bereiten wir die Umsetzung eines umfangreichen Programms zur weiteren Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit vor. Die darin vorgesehenen
Verbesserungen konzentrieren sich auf die Erhöhung von
Effizienz und Produktivität, gezielte Kostensenkungen, die
Optimierung von Strukturen und Abläufen sowie den Abbau
von Doppelarbeit und überflüssiger Bürokratie. Die Maßnahmen betreffen alle Wertschöpfungsstufen und operativen
Bereiche. Sie sollen jetzt weiter konkretisiert und auf
49
Umsetzbarkeit geprüft werden. Insgesamt ist mit dem Maßnahmenpaket ein Verbesserungspotenzial von bis zu 1,5 Mrd €
bis 2011 verbunden. Dies wird dazu beitragen, dass wir unsere
ehrgeizigen Ziele trotz Finanz- und Wirtschaftskrise erreichen
und die bisher positive Unternehmensentwicklung fortsetzen
können.
Kosteneinsparungen sowie Effizienz- und Produktivitätssteigerungen zu erzielen. Vor diesem Hintergrund gehen wir
gegenwärtig davon aus, im Geschäftsjahr 2009 beim Adjusted
EBIT das hohe Niveau des Vorjahres zu erreichen. Jedoch
werden nicht alle Market Units gleichermaßen zu diesem Ziel
beitragen können.
Ein Teil der Maßnahmen hat dabei konzernübergreifende
Bedeutung. Dazu gehören zum Beispiel Maßnahmen in den
Bereichen Einkauf und Informationstechnologie sowie die
Reduzierung von Komplexität in den Verwaltungsbereichen.
Für den bereinigten Konzernüberschuss erwarten wir im Jahr
2009 eine Verringerung in der Größenordnung von circa
10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zurückzuführen ist dies im
Wesentlichen auf höhere Zinsaufwendungen, welche aus
dem planmäßigen Aufbau von Fremdkapital – unter anderem
für die Erschließung von Wachstumsfeldern – resultieren.
An unserer bisherigen Ausschüttungsquote von 50 bis 60 Prozent des bereinigten Konzernüberschusses wollen wir
festhalten.
Der andere Teil der Maßnahmen betrifft speziell die operativen
Bereiche. Dabei geht es zum Beispiel um die Verbesserung
der Auslastung von Kernkraftwerken bei Nordic, die Optimierung des gesamten Vertriebs bei UK, die Vermarktung von
Speicherkapazitäten bei Pan-European Gas oder die Integration des Strom- und Gasvertriebs in Deutschland.
Wir wollen durch Perform-to-Win die Voraussetzungen verbessern, um die Entwicklung des E.ON-Konzerns auf dem
bisher hohen Niveau fortzusetzen und weiteres werthaltiges
Wachstum zu erzielen.
Mitarbeiter
Die Zahl der Mitarbeiter im E.ON-Konzern wird bis zum Jahresende 2009 (ohne Auszubildende und Vorstände/Geschäftsführer) leicht sinken. Dies ist vor allem auf die Maßnahmen
zur Integration und Effizienzsteigerung in Osteuropa und
Russland, Desinvestitionen im britischen Servicegeschäft sowie
die Abgabe von Kraftwerksbeteiligungen in Italien zurückzuführen. Darüber hinaus können bei der Umsetzung des
Perform-to-Win-Programms zukünftig Auswirkungen auf die
Beschäftigung nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Ergebnisentwicklung
Im Unterschied zu vorangegangenen Jahren ist die Prognose
der Ergebnisentwicklung des E.ON-Konzerns für 2009 in deutlich höherem Umfang mit Unsicherheiten behaftet. Wesentliche Ursachen hierfür sind der nur schwer prognostizierbare
weitere Verlauf der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise
sowie die bis dato nicht abschließend quantifizierbaren Ergebnisauswirkungen aus der im Rahmen mit der EU-Kommission
vereinbarten Abgabe von rund 5.000 MW Erzeugungskapazitäten. Parallel hierzu prüfen wir im Rahmen des Projekts
„Perform to Win“ verschiedene Maßnahmen, um weitere
Zu den Market Units im Einzelnen:
Für die Market Unit Central Europe erwarten wir für das Jahr
2009 ein über dem Vorjahr liegendes Adjusted EBIT. Deutliche
Belastungen aus der Regulierung im Bereich Stromnetze
sowie negative Effekte aus den anhaltenden Stillständen der
Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel werden vor allem
durch eine positive Entwicklung im Bereich Erzeugung voraussichtlich mehr als ausgeglichen.
Im Jahr 2009 rechnen wir für die Market Unit Pan-European
Gas mit einem Adjusted EBIT unter Vorjahresniveau. Insbesondere wird das Ergebnis durch die preis- und wettbewerbsbedingten Margenrückgänge im Midstream-Geschäft belastet.
Zudem ist die Ergebnisentwicklung im Upstream-Bereich,
bedingt durch die derzeitige Gas- und Ölpreisentwicklung,
rückläufig.
Für die Market Unit UK erwarten wir, vor allem aufgrund der
Übertragung von weiteren Aktivitäten auf die Market Unit
Energy Trading sowie negativer Wechselkurseffekte, ein geringeres Adjusted EBIT als im Vorjahr. Wesentliche Herausforderungen im Jahr 2009 bilden die volatilen Energiepreise, das
Erreichen der CO2-Minderungsziele sowie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Großbritannien.
50
Prognosebericht
Wir gehen bei der Market Unit Nordic davon aus, dass das
Adjusted EBIT unter dem Ergebnis von 2008 liegt. Dies ist
im Wesentlichen auf den Verkauf von einem Drittel der Erzeugungskapazitäten aus Wasserkraft an Statkraft zurückzuführen. Darüber hinaus werden planmäßige Ertüchtigungs- sowie
Modernisierungsmaßnahmen in 2009 zu einer geringeren
Verfügbarkeit der Kernkraftwerke führen. Zusätzlich ist zu
erwarten, dass Wechselkurseffekte sich negativ auf das
Ergebnis auswirken.
Für die Market Unit US-Midwest rechnen wir mit einem
Adjusted EBIT auf Vorjahresniveau. Dabei wird ein aufgrund
der derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung zu erwartender
Absatzrückgang weitgehend durch einen wieder stärkeren
US-Dollar ausgeglichen werden.
Bei der Market Unit Energy Trading erwarten wir, dass das
Adjusted EBIT unter dem Wert für das Jahr 2008 liegt. Dieses
ist im Wesentlichen auf sinkende Energiepreise zurückzuführen, welche seit dem vierten Quartal 2008 zu beobachten
sind. Darüber hinaus gehen wir davon aus, das außerordentlich gute Eigenhandelsergebnis nicht wieder erreichen zu
können.
Das Adjusted EBIT im Segment Neue Märkte wird über dem
Vorjahresniveau liegen. Hierbei wird die Market Unit Climate
& Renewables von dem deutlichen Zuwachs der Erzeugungskapazitäten profitieren. Bei der Market Unit Russia werden
die positiven Erwartungen aus der Liberalisierung des Marktes von den derzeit nicht abschließend abschätzbaren
Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die russische Realwirtschaft getrübt. Bei den Market Units Italy und Spain
ist zu berücksichtigen, dass die Endesa-Aktivitäten in Italien
und die neue Market Unit Spain erst seit dem zweiten Halbjahr 2008 konsolidiert wurden. Ferner werden die Einmaleffekte aus der Berücksichtigung der frei zugeteilten CO2Zertifikate, die das Ergebnis von 2008 belastet hatten, nicht
mehr auftreten. Allerdings bleibt in Italien und Spanien abzuwarten, wie sich geplante politische Maßnahmen auf die
weitere Geschäftsentwicklung in diesen Märkten auswirken.
Ökonomische Investitionen
Mit unserer Investitionsplanung führen wir die am Capital
Market Day 2007 verkündete Wachstumsoffensive fort. Die
externen Wachstumsschritte haben wir mit der Übernahme
der Aktivitäten von Enel/Acciona und Endesa sowie dem
Anteilstausch mit Statkraft größtenteils abgeschlossen. Im
Jahr 2009 konzentrieren wir uns zur Sicherung und zum Ausbau unserer starken Marktposition im Strom- und Gasmarkt
auf organisches Wachstum. Insgesamt sind im Jahr 2009 Investitionen in Höhe von 13 Mrd € geplant. Um im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld zeitnah auf neue Entwicklungen reagieren zu können, haben wir die fortlaufende Überprüfung des
Investitionsprogramms intensiviert.
Ökonomische Investitionen1):
Planung 2009
Mrd €
Anteile in %
Central Europe
3,9
30
Pan-European Gas
4,5
35
UK
0,9
7
Nordic
0,9
7
US-Midwest
0,5
4
Energy Trading
–
–
Neue Märkte
2,2
17
Corporate Center/Sonstige
0,1
–
13,0
100
Summe
1) Zahlungswirksame Investitionen zuzüglich zu übernehmender Schulden und
des Tauschs von Vermögenswerten.
Finanzlage
Von 2007 bis zum Jahr 2010 wollen wir zusätzliches Fremdkapital in Höhe von rund 30 Mrd € im Konzern aufnehmen.
Darin sind auch die Refinanzierungen bestehender Anleihen
enthalten. Hierbei wollen wir eine breite Mischung aus
unterschiedlichen Märkten, Investoren, Währungen und Laufzeiten erreichen. Von Beginn des Finanzierungsprogramms
bis Ende 2008 wurden bereits insgesamt Anleihen und Schuldscheindarlehen in Höhe von rund 19 Mrd € platziert. Wir
erwarten, dass wir trotz der Finanzmarktkrise unser Finanzierungsprogramm im Jahr 2009 erfolgreich fortsetzen können.
51
Der erfolgreiche Start im Jahr 2009 bestärkt uns hierin. So
konnten wir bereits in den Monaten Januar und Februar
Anleihen und Schuldscheindarlehen in Höhe von 5,4 Mrd € in
den Währungen EUR, GBP und CHF platzieren. Dies ermöglichte es uns, 1,54 Mrd € der im Mai 2009 fälligen Anleihe über
4,25 Mrd € durch ein öffentliches Rückkaufangebot vorzeitig
zurückzukaufen. Hierdurch wurde neben einer Zinsersparnis
und Risikominimierung (aus der vermiedenen Zwischenanlage) erreicht, das Fälligkeitsprofil vorzeitig zu glätten.
Chancen
Die Führungsgesellschaften unserer in- und ausländischen
Market Units sowie die Fachbereiche der E.ON AG berichten
jährlich zum Ende des vierten Quartals auf Basis einer Konzernrichtlinie ihre Chancen, sofern die zugrunde liegenden
Sachverhalte hinreichend konkretisierbar und wesentlich
erscheinen. Wesentliche Chancen sind durch Sachverhalte
gekennzeichnet, die eine signifikante positive Auswirkung
auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage der Market Units
haben können.
Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit ergeben sich
für E.ON Chancen in Verbindung mit einer für uns positiven
Entwicklung von Währungskursen und Marktpreisen für die
Commodities Strom, Gas, Kohle, Öl und CO2.
Durch die seit Anfang 2008 bestehende Market Unit Energy
Trading nutzen wir die Chancen des voranschreitenden
Zusammenwachsens des europäischen Strom- und Gasmarkts
sowie der bereits heute weltweiten Commodity-Märkte. Zum
Beispiel können sich mit Blick auf die Marktentwicklungen in
Großbritannien und Kontinentaleuropa durch den Handel
an europäischen Gashubs zusätzliche Absatz- und Einkaufspotenziale ergeben.
Darüber hinaus können weitere Chancen durch eine fortlaufende Optimierung von Transport- und Speicherrechten im
Gasbereich sowie der Verfügbarkeit und Ausnutzung unserer
Anlagen im Strom- beziehungsweise Gasbereich realisiert
werden.
Durch ungewöhnlich kalte Wetterperioden – sehr niedrige
Durchschnittstemperaturen beziehungsweise Temperaturspitzen – in den Herbst- und Wintermonaten können sich für
E.ON im Absatzbereich für Strom und Gas aufgrund einer
höheren Nachfrage Chancen ergeben.
Im Rahmen des E.ON-Beschaffungsnetzwerks werden erhebliche Synergieeffekte aus der Volumenbündelung beim Einkauf von Investitionsgütern, Materialien und Dienstleistungen
realisiert. Weitere Kostensenkungen ergeben sich aus dem
konzernweiten Best-Practice-Transfer, insbesondere durch den
Vergleich von Material- und Leistungsspezifikationen sowie
durch einheitliche Prozesse für die Beschaffung. Die Bündelung der Einkaufsverantwortung für Neubau-Investitionen in
der New Build Unit und der Market Unit Climate & Renewables
hat schon im Jahr 2008 entscheidend dazu beigetragen, dass
sich die massiven Preissteigerungen am Beschaffungsmarkt
für Großkomponenten nur in begrenztem Umfang auf die
Kosten der Neubauvorhaben im Konzern auswirken konnten.
Unsere Investitionspolitik ist darauf ausgerichtet, unsere
führende Stellung in den Zielmärkten zu festigen und weiter
auszubauen sowie die sich – auch in Zukunftsmärkten – ergebenden Chancen konsequent zu nutzen.
Insgesamt erwarten wir für den E.ON-Konzern auch im
Geschäftsjahr 2010 eine positive operative Entwicklung. Eine
verlässliche Prognose für das Geschäftsjahr 2010 können
wir aus heutiger Sicht aufgrund von Ungewissheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen, währungsbezogenen, regulatorischen, technischen und wettbewerbsbezogenen Entwicklung
nicht abgeben. Ein großer Unsicherheitsfaktor sind die Auswirkungen der Finanzmarktkrise und deren weiterer Einfluss
auf die wirtschaftliche Entwicklung weltweit.
52
Vergütungsbericht
Dieser Vergütungsbericht stellt die Vergütungssystematik
sowie die individuellen Vergütungen für den Aufsichtsrat und
den Vorstand der E.ON AG dar. Er berücksichtigt die Regelungen des Handelsgesetzbuches in der durch das Vorstandsvergütungsoffenlegungsgesetz (VorstOG) geänderten Fassung
sowie die Grundsätze des Deutschen Corporate Governance
Kodex. Er ist als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts anzusehen.
Langfristige variable Vergütung: Darüber hinaus wird eine
weitere variable Vergütung in Höhe von 210,00 € für jede
0,01 € gezahlt, um die der Dreijahresdurchschnitt des Ergebnisses je Aktie (Anteil der Gesellschafter der E.ON AG) aus
dem Konzernüberschuss den Betrag von 76 2/3 Cent übersteigt.
Bei der Berechnung des Dreijahresdurchschnitts wird für
die Jahre 2006 und 2007 der in diesen Jahren erzielte Konzernüberschuss je Aktie nur zu einem Drittel angesetzt.
Das Vergütungssystem des Aufsichtsrats
Mitglieder des Aufsichtsrats, die nur während eines Teils
des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat oder einem Ausschuss
angehört haben, erhalten für jeden angefangenen Monat ihrer
Tätigkeit eine zeitanteilige Vergütung. Die feste Vergütung
ist zahlbar nach Ablauf des Geschäftsjahres. Die variablen
Vergütungen sind zahlbar nach Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das jeweils abgelaufene Geschäftsjahr entscheidet.
Die Vergütung des Aufsichtsrats wird durch die Hauptversammlung bestimmt und in der Satzung der E.ON AG geregelt.
Das Vergütungssystem trägt – im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften und entsprechend den Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex – der Verantwortung
und dem Tätigkeitsumfang der Aufsichtsratsmitglieder sowie
der wirtschaftlichen Lage und dem Erfolg der Gesellschaft
Rechnung. Entsprechend dem Kodex erhalten die Mitglieder
des Aufsichtsrats neben einer festen auch zwei variable
erfolgsorientierte Vergütungskomponenten. Die kurzfristige
variable Komponente ist dividendenabhängig, die langfristige variable Komponente richtet sich nach dem Dreijahresdurchschnitt des Konzernüberschusses.
Das Vergütungssystem für den Aufsichtsrat hat sich durch
den im Berichtsjahr erfolgten Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 3
nicht verändert. Soweit die nachfolgenden Angaben gegenüber den Vorjahresangaben abweichen, dann handelt es sich
um Anpassungen, die die Auswirkungen des Aktiensplits
neutral kompensieren.
Fixe Vergütung: Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten
neben dem Ersatz ihrer Auslagen, zu denen auch die auf ihre
Bezüge entfallende Umsatzsteuer gehört, für jedes Geschäftsjahr eine feste Vergütung in Höhe von 55.000,00 €.
Kurzfristige variable Vergütung: Daneben erhalten die Aufsichtsratsmitglieder für jedes Geschäftsjahr eine variable
Vergütung in Höhe von 345,00 € für je 0,01 € Dividende, die
über 3 1/3 Cent je Stückaktie hinaus für das abgelaufene
Geschäftsjahr an die Aktionäre ausgeschüttet wird.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält insgesamt das
Dreifache, sein Stellvertreter und jeder Vorsitzende eines Aufsichtsratsausschusses jeweils insgesamt das Doppelte und
jedes Mitglied eines Ausschusses insgesamt das Anderthalbfache der Vergütung.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten für ihre Teilnahme
an den Sitzungen des Aufsichtsrats und der Aufsichtsratsausschüsse ein Sitzungsgeld von 1.000,00 € je Tag der Sitzung.
Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Aufsichtsrats eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche
die gesetzliche Haftpflicht aus der Aufsichtsratstätigkeit
abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt von 50 Prozent der jährlichen fixen Vergütung des
Aufsichtsratsmitglieds vor.
Mit der jährlichen fixen Vergütung von 55.000,00 € soll der
Unabhängigkeit des Aufsichtsrats Rechnung getragen werden,
die zur Wahrnehmung seiner Überwachungsfunktion erforderlich ist. Außerdem haben die Mitglieder des Aufsichtsrats
eine Reihe von Aufgaben, die sie unabhängig vom wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens erfüllen müssen. Auch in für
das Unternehmen schwierigen Zeiten, in denen die Tätigkeit
des Aufsichtsrats regelmäßig besonders anspruchsvoll ist, soll
daher eine Mindestvergütung gewährleistet sein. Das dividendenabhängige Vergütungselement soll dagegen zu einem
gewissen Gleichklang der Vergütungsinteressen des Aufsichtsrats mit den Renditeerwartungen der Aktionäre führen.
Mit der Bindung eines weiteren Teils der variablen Vergütung
an den Dreijahresdurchschnitt des Konzernüberschusses
enthält die Aufsichtsratsvergütung schließlich einen auf den
langfristigen Unternehmenserfolg bezogenen Bestandteil.
53
Die Vergütung des Aufsichtsrats
Unter der Voraussetzung, dass die Hauptversammlung von
E.ON am 6. Mai 2009 die vorgeschlagene Dividende beschließt,
betragen die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats
4,5 Mio € (Vorjahr: 4,5 Mio €).
Im Geschäftsjahr 2008 bestanden keine Kredite gegenüber
Mitgliedern des Aufsichtsrats. Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind auf den Seiten 158 und 159 angegeben.
Gesamtvergütung des Aufsichtsrats für 2008
Feste
Vergütung
Kurzfristige
variable
Vergütung
Langfristige
variable
Vergütung
Aufsichtsratsbezüge von
Tochtergesellschaften
Summe
Ulrich Hartmann
165.000
151.800
97.090
–
413.890
Hubertus Schmoldt
110.000
101.200
64.727
–
275.927
Werner Bartoschek (seit 30. April 2008)
61.875
56.925
36.409
57.000
212.209
Dr. Karl-Hermann Baumann (bis 30. April 2008)
36.667
33.733
21.576
–
91.976
Sven Bergelin
55.000
50.600
32.363
70.380
208.343
Dr. Rolf-E. Breuer (bis 30. April 2008)
18.333
16.867
10.788
–
45.988
Gabriele Gratz
82.500
75.900
48.545
101.000
307.945
Wolf-Rüdiger Hinrichsen
64.167
59.033
37.757
–
160.957
Ulrich Hocker
55.000
50.600
32.363
–
137.963
Eva Kirchhof (bis 30. April 2008)
18.333
16.867
10.788
–
45.988
Prof. Dr. Ulrich Lehner
82.500
75.900
48.545
–
206.945
Dr. Klaus Liesen (bis 30. April 2008)
18.333
16.867
10.788
–
45.988
Bård Mikkelsen (seit 30. April 2008)
41.250
37.950
24.273
–
103.473
Erhard Ott
75.625
69.575
44.500
35.750
225.450
Hans Prüfer
75.625
69.575
44.500
–
189.700
Klaus Dieter Raschke
82.500
75.900
48.545
54.062
261.007
Dr. Walter Reitler (seit 30. April 2008)
41.250
37.950
24.273
26.813
130.286
Dr. Henning Schulte-Noelle
82.500
75.900
48.545
–
206.945
Dr. Karen de Segundo (seit 30. April 2008)
41.250
37.950
24.273
–
103.473
Dr. Theo Siegert
96.250
88.550
56.636
–
241.436
Prof. Dr. Wilhelm Simson
55.000
50.600
32.363
–
137.963
Gerhard Skupke (bis 30. April 2008)
18.333
16.867
10.788
4.452
50.440
Dr. Georg Frhr. von Waldenfels
55.000
50.600
32.363
–
137.963
Werner Wenning (seit 30. April 2008)
59.583
54.817
35.060
–
149.460
Hans Wollitzer
75.625
69.575
44.500
56.950
246.650
1.567.499
1.442.101
922.358
406.407
4.338.365
in €
Zwischensumme
Sitzungsgeld und Auslagenersatz
Summe
171.500
4.509.865
54
Vergütungsbericht
Das Vergütungssystem des Vorstands
Entsprechend der seit dem Berichtsjahr gültigen Vorgabe
des am 8. August 2008 bekannt gemachten Deutschen Corporate Governance Kodex (Fassung vom 6. Juni 2008) beschließt
der Aufsichtsrat auf Vorschlag des Präsidiums das Vergütungssystem des Vorstands einschließlich der wesentlichen Vertragselemente und überprüft es regelmäßig. Der Aufsichtsrat
hat in seiner Sitzung am 15. Dezember 2008 das nachfolgend
dargestellte Vergütungssystem beschlossen. Eine Überprüfung
wird künftig regelmäßig erfolgen, das heißt grundsätzlich
alle drei Jahre, soweit nicht besondere Umstände eine frühere
Überprüfung notwendig machen.
Vergütungsbestandteile
Die Mitglieder des Vorstands erhalten Bezüge, die sich aus
einer festen jährlichen Grundvergütung, einer jährlichen
Tantieme und einer langfristigen variablen Vergütung
zusammensetzen.
Die Grundvergütung wird monatlich ausgezahlt und vom
Präsidium des Aufsichtsrats in regelmäßigen Abständen auf
Marktüblichkeit und Angemessenheit überprüft.
Die Höhe der kurzfristigen variablen Tantieme orientiert sich
daran, inwieweit bestimmte unternehmenserfolgsspezifische
und persönliche Ziele erreicht wurden. Das Zielvereinbarungssystem berücksichtigt zu 70 Prozent unternehmenserfolgsspezifische Ziele und zu 30 Prozent individuelle Ziele.
Der Unternehmenserfolg betrifft zu gleichen Teilen den operativen Erfolg, der am Adjusted EBIT gemessen wird, und
die erzielte Kapitalrendite ROCE. Bei 100-prozentiger Zielerfüllung entspricht die Tantieme der vertraglich vereinbarten
Zieltantieme. Maximal ist eine Tantieme in Höhe von 200 Prozent der Zieltantieme möglich. Sämtliche Vergütungen für
Tätigkeiten im Interessenbereich der Gesellschaft (gesellschaftsgebundene Mandate) werden auf die Tantieme angerechnet bzw. an die Gesellschaft abgeführt.
Als langfristigen variablen Vergütungsbestandteil erhalten
die Vorstandsmitglieder eine aktienbasierte Vergütung im
Rahmen des E.ON-Share-Performance-Plans. Die Wertentwicklung der zugeteilten Performancerechte richtet sich einerseits nach der Entwicklung des E.ON-Aktienkurses und andererseits nach der relativen Performance der E.ON-Aktie im
Verhältnis zum Dow Jones STOXX Utility Index (Return EUR).
Ziel dabei ist, den Beitrag des Vorstands zur Steigerung des
Unternehmenswerts zu honorieren und den langfristigen
Unternehmenserfolg zu fördern. Durch diese Vergütungskomponente mit gleichzeitig langfristiger Anreizwirkung und
Risikocharakter werden die Interessen des Managements
mit denen der Anteilseigner sinnvoll verknüpft.
Für eine detaillierte Darstellung der aktienbasierten Vergütung
wird auf Textziffer (11) im Anhang des Konzernabschlusses
verwiesen.
Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate
Governance Kodex umfasst die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder somit fixe und variable Bestandteile. Kriterien für die Höhe der Vergütung bilden insbesondere die
Aufgaben des jeweiligen Mitglieds des Vorstands, seine persönliche Leistung, die Leistung des Vorstands insgesamt
und die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens unter Berücksichtigung seines
Vergleichsumfelds. Die variablen Vergütungskomponenten
haben Risikocharakter, sodass es sich hierbei nicht um eine
gesicherte Vergütung handelt. Die aktienbasierte Vergütung
beruht auf anspruchsvollen, relevanten Vergleichsparametern. Eine nachträgliche Änderung der Erfolgsziele oder
der Vergleichsparameter ist nach den Planbedingungen
ausgeschlossen.
Vertragliche Nebenleistungen
Als vertragliche Nebenleistungen haben die Vorstandsmitglieder Anspruch auf einen Dienstwagen mit Fahrer zur
dienstlichen wie privaten Nutzung, auf Telekommunikationsmittel zur dienstlichen wie privaten Nutzung, auf eine angemessene Versicherung gegen Unfall sowie auf eine jährliche
ärztliche Untersuchung.
Abfindungs-Cap bei vorzeitiger Beendigung der
Vorstandstätigkeit
Entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex
hat die Gesellschaft bei den seit 8. August 2008 erfolgten
drei Wiederbestellungen den Abfindungs-Cap in die jeweiligen
Vorstandsverträge eingefügt. Danach dürfen Zahlungen
an ein Vorstandsmitglied aufgrund vorzeitiger Beendigung
der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund im Sinne von
§ 626 BGB den Wert von zwei Jahresgesamtvergütungen
nicht überschreiten und nicht mehr als die Restlaufzeit des
Anstellungsvertrags vergüten.
Für die vor Inkrafttreten des Abfindungs-Caps bestellten
Vorstandsmitglieder ist dieser nicht verpflichtend umzusetzen.
Herr Dr. Teyssen hat sich davon abweichend freiwillig dem
Abfindungs-Cap unterworfen. Bei Herrn Dr. Bernotat wird der
Kodexempfehlung auch ohne eine Vertragsänderung entsprochen, da die Restlaufzeit seines Anstellungsvertrags
geringer ist als zwei Jahre.
Change-in-Control-Klauseln
Im Berichtsjahr bestanden mit allen Vorstandsmitgliedern
Change-in-Control-Vereinbarungen. Beim vorzeitigen Verlust
der Vorstandsposition aufgrund eines Kontrollwechsels
(Change-in-Control-Ereignis) haben die Mitglieder des Vorstands einen Anspruch auf Zahlung von Abgeltungs- und
Abfindungsleistungen.
55
Die Change-in-Control-Regelung nimmt einen Kontrollwechsel
in folgenden drei Fallgestaltungen an: Ein Dritter erwirbt
mindestens 30 Prozent der Stimmrechte und erreicht damit
die Pflichtangebotsschwelle gemäß dem WpÜG; die Gesellschaft schließt als abhängiges Unternehmen einen Unternehmensvertrag ab; die Gesellschaft wird mit einem anderen
Unternehmen verschmolzen. Der Anspruch auf die Abgeltungsund Abfindungsleistungen entsteht, wenn der Dienstvertrag
des Vorstandsmitglieds innerhalb von 12 Monaten nach dem
Kontrollwechsel durch einvernehmliche Beendigung, Zeitablauf oder durch Kündigung des Vorstandsmitglieds endet,
im letzteren Fall aber nur, wenn seine Vorstandsposition infolge
des Kontrollwechsels wesentlich berührt wird.
Entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex
beträgt die Höhe von Abfindungszahlungen für die seit dem
8. August 2008 wiederbestellten drei Vorstandsmitglieder
150 Prozent des Abfindungs-Caps, das heißt drei kapitalisierte
Jahresgesamtbezüge (Jahresgrundgehalt, Zieltantieme und
Nebenleistungen). Zur pauschalen Berücksichtigung von Abzinsung sowie Anrechnung anderweitigen Verdienstes wird
die Zahlung zusätzlich um 20 Prozent gekürzt, wobei der Kürzungssatz ab dem 53. Lebensjahr stufenweise verringert wird.
Für die vor Inkrafttreten des Abfindungs-Caps bestellten
Vorstandsmitglieder ist die Begrenzung der Abfindung im
Change-in-Control-Fall nicht vom Kodex vorgeschrieben.
Herr Dr. Teyssen hat die Begrenzung seiner Abfindung auf
150 Prozent des Abfindungs-Caps jedoch freiwillig akzeptiert.
Bei Herrn Dr. Bernotat kann diese Grenze aufgrund der
Restlaufzeit seines Vertrags von weniger als zwei Jahren auch
nach der bisherigen Regelung nicht überschritten werden.
Die bisherige Regelung sieht vor, dass die Abfindungszahlung
der Restlaufzeit des Vertrags entspricht, mindestens aber
drei kapitalisierten Jahresgesamtbezügen. Die beschriebene
pauschale Berücksichtigung anderweitigen Erwerbs und
von Abzinsung durch Kürzung von 20 Prozent erfolgt nach
der Altregelung ebenfalls.
Ruhegeldansprüche
Die Mitglieder des Vorstands haben nach dem Ausscheiden aus
dem Unternehmen in drei Pensionsfällen einen Anspruch
auf Ruhegeldzahlungen: bei Ausscheiden mit oder nach Erreichen der Regelaltersgrenze von 60 Jahren, bei Ausscheiden
wegen dauerhafter Arbeitsunfähigkeit sowie im Fall der gesellschaftsseitig veranlassten vorzeitigen Beendigung oder
Nichtverlängerung des Dienstvertrags (sogenannter Dritter
Pensionsfall).
Im Fall des Erreichens der Regelaltersgrenze und bei dauernder Arbeitsunfähigkeit wird das Ruhegeld ab Eintritt des
jeweiligen Pensionsfalls gezahlt und beträgt abhängig von
der Dauer der Vorstandstätigkeit zwischen 50 und 75 Prozent
des letzten Grundgehalts.
Im Dritten Pensionsfall beträgt das reguläre Ruhegeld ebenfalls zwischen 50 und 75 Prozent des letzten Grundgehalts
und wird ab Vollendung des 60. Lebensjahrs gezahlt. Für die
Zeit vom Ausscheiden bis zur Vollendung des 60. Lebensjahrs
erhält das ausgeschiedene Vorstandsmitglied ein gekürztes
vorzeitiges Ruhegeld (Übergangsgeld), wenn es im Zeitpunkt
des Ausscheidens mehr als fünf Jahre in einer Topmanagement-Position im E.ON-Konzern tätig war und wenn die Ursache der vorzeitigen Beendigung oder Nichtverlängerung
nicht auf sein Verschulden oder die Ablehnung eines mindestens gleichwertigen Angebots zur Vertragsverlängerung
zurückgeht. Die Höhe des Übergangsgelds richtet sich zunächst
ebenfalls nach dem durch die Dauer der Vorstandstätigkeit
erdienten Prozentsatz von 50 bis 75 Prozent des letzten Grundgehalts. Der ermittelte Betrag wird dann um das Verhältnis
der tatsächlichen gegenüber der möglichen Dauer der Tätigkeit im Topmanagement des E.ON-Konzerns bis zur Regelaltersgrenze gekürzt. Hiervon abweichend sehen die Vorstandsverträge, welche die Gesellschaft vor dem Geschäftsjahr 2006
abgeschlossen hat, keine Kürzung des Übergangsgelds vor.
Soweit ein Bezieher von Ruhegeld (oder Übergangsgeld) im
Rahmen früherer Tätigkeiten Ruhegeldansprüche oder
Ansprüche auf Übergangsgeld erworben hat, werden diese
Ansprüche zu 100 Prozent auf die Ruhegeld- beziehungsweise Übergangsgeldzahlungen der Gesellschaft angerechnet. Auf das Übergangsgeld werden darüber hinaus auch
anderweitige Einkünfte aus einer Erwerbstätigkeit zu 50 Prozent angerechnet.
56
Vergütungsbericht
Laufende Ruhegeldzahlungen werden jährlich gemäß der
Entwicklung des Verbraucherpreisindex für Deutschland
angepasst.
Nach dem Tod eines aktiven oder ehemaligen Vorstandsmitglieds wird ein vermindertes Ruhegeld als Hinterbliebenenversorgung ausgezahlt. Witwen erhalten lebenslang 60 Prozent
des Ruhegeldes, welches das Vorstandsmitglied am Todestag
bezogen hat beziehungsweise bezogen hätte, wenn der
Pensionsfall an diesem Tag eingetreten wäre. Das Witwengeld
entfällt bei Wiederverheiratung. Unterhaltsberechtigte Kinder
erhalten mindestens bis zur Erreichung des 18. Lebensjahres
und darüber hinaus längstens bis zum 25. Lebensjahr für die
Dauer der Schul- oder Berufsausbildung 20 Prozent des Ruhegeldes, welches das Vorstandsmitglied am Todestag bezogen
hat beziehungsweise bezogen hätte. Vor dem Jahr 2006
erteilte Zusagen sehen abweichend hiervon Waisengelder
in Höhe von 15 Prozent des Ruhegeldes vor. Übersteigen
Witwen- und Waisengelder zusammen den Betrag des Ruhegeldes, erfolgt eine anteilige Kürzung der Waisengelder um
den übersteigenden Betrag.
Die nachfolgende Darstellung vermittelt eine Übersicht über
die Höhe der aktuellen Ruhegeldanwartschaften der Vorstandsmitglieder. Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex werden auch die jeweiligen Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen individuell
aufgeführt. Hierbei handelt es sich nicht um gezahlte Vergütung, sondern auf Basis von IFRS ermittelten rechnerischen
Aufwand.
Vorstandspensionen
Aktuelle Höhe der Ruhegeldanwartschaft zum 31. Dezember 2008
Höhe der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen im Jahr 2008
in % des
Grundgehalts
absolut in €
in €
davon Zinsaufwand in €
Dr. Wulf H. Bernotat
70
868.000
1.412.438
538.929
Dr. Johannes Teyssen
70
700.000
516.634
258.111
Dr. Burckhard Bergmann1)
–
–
116.077
116.077
Christoph Dänzer-Vanotti2)
50
375.000
757.918
89.983
Lutz Feldmann
60
450.000
414.532
216.071
Dr. Marcus Schenck2)
50
375.000
302.963
17.107
1) Pensionseintritt zum 1. März 2008
2) Pensionsanwartschaft ist noch verfallbar
Die Vergütung des Vorstands
Das für die Anpassung der festen und variablen Vergütungsbestandteile zuständige Präsidium des Aufsichtsrats hat
für das Jahr 2008 keine generelle Anpassung der Vergütungshöhe vorgenommen. Mit der Ernennung von Herrn Dr. Teyssen
zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden zum 1. März 2008
hat das Präsidium des Aufsichtsrats für Herrn Dr. Teyssen
eine individuelle Gehaltsanpassung beschlossen. Für die
Herren Dänzer-Vanotti, Feldmann und Dr. Schenck wurde die
Bezügeeingangsstufe von 80 Prozent der Bezüge eines
ordentlichen Vorstandsmitglieds mit Ablauf des 31. Dezember 2007 beendet.
57
Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr
2008 18,9 Mio € (2007: 20,4 Mio €). Für die einzelnen Mitglieder des Vorstands ergibt sich folgende Gesamtvergütung:
Gesamtvergütung des Vorstands für 2008
in €
Dr. Wulf H. Bernotat
Grund
vergütung
Tantieme
Sonstige
Bezüge
Wert der
gewährten
PerformanceRechte
(3. Tranche)
Summe
Anzahl
gewährter
PerformanceRechte
(3. Tranche)
1.240.000
2.570.000
33.685
1.215.613
5.059.298
9.908
Dr. Johannes Teyssen
958.333
1.990.000
255.701
926.678
4.130.712
7.553
Dr. Burckhard Bergmann (bis 29. Februar 2008)
125.000
295.000
4.686
120.114
544.800
979
Christoph Dänzer-Vanotti
750.000
1.570.000
9.804
720.436
3.050.240
5.872
Lutz Feldmann
750.000
1.570.000
41.280
720.436
3.081.716
5.872
Dr. Marcus Schenck
750.000
1.570.000
37.719
720.436
3.078.155
5.872
4.573.333
9.565.000
382.875
4.423.713
18.944.921
36.056
Summe
Die sonstigen Bezüge der Vorstandsmitglieder umfassen im
Wesentlichen geldwerte Vorteile aus der privaten Nutzung
von Dienst-Pkw sowie in einem Einzelfall die vorübergehende Übernahme der Miete für den Zweitwohnsitz sowie
Maklerkosten.
Performance Rechte gemäß IFRS 2 folgender bilanzieller
Ertrag: Herr Dr. Bernotat 1,3 Mio €, Herr Dr. Bergmann 0,1 Mio €.
Im gleichen Zeitraum ist folgender Aufwand auszuweisen:
Herr Dr. Teyssen 0,1 Mio €, Herr Dänzer-Vanotti 0,1 Mio €, Herr
Feldmann 0,2 Mio € und Herr Dr. Schenck 0,2 Mio €.
Die im Geschäftsjahr zugeteilten Rechte aus dem E.ONShare-Performance-Plan der 3. Tranche (Performance-Rechte)
wurden mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) zum
Zeitpunkt der Gewährung von 122,69 € pro Stück angegeben
und in die Gesamtvergütung des Vorstands einbezogen. Für
die Ermittlung dieses Werts wird ein anerkanntes finanzmathematisches Optionspreismodell (Monte-Carlo-Simulation,
basierend auf einem zweidimensionalen Black-ScholesModell) verwendet.
Weitere detaillierte Informationen zur aktienbasierten Vergütung der E.ON AG sind in der Textziffer (11) des Anhangs des
Konzernabschlusses dargestellt.
Für die interne Kommunikation mit dem Vorstand und Aufsichtsrat wird statt des finanzmathematischen Wertes der
sogenannte Zielwert verwendet. Der Zielwert der Zuteilung
entspricht dem Auszahlungsbetrag, der sich ergibt, wenn
am Ende der Laufzeit der Kurs der E.ON-Aktie gehalten wird
und die Performance der E.ON-Aktie der des Vergleichsindexes
entspricht. Im Jahr 2008 betrug der Zielwert der Zuteilung
für den Vorstandsvorsitzenden 1,35 Mio €, für den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden 1,03 Mio € und für die ordentlichen Vorstandsmitglieder 0,8 Mio €.
Die Bezüge der ehemaligen Vorstandsmitglieder
Als ergänzende Angabe ist gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6a Satz 9
HGB der Aufwand der Gesellschaft für sämtliche im aktuellen
und in Vorjahren gewährte und im Geschäftsjahr bestehende
Tranchen zeitanteilig auszuweisen. Für das Berichtsjahr ergibt
sich für die im Jahr 2008 bestehenden Aktienoptionen und
Im Geschäftsjahr 2008 bestanden keine Kredite gegenüber
Vorstandsmitgliedern.
Weitere Angaben zu den Mitgliedern des Vorstands finden
sich auf der Seite 163.
Die Gesamtbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und
ihrer Hinterbliebenen betrugen 7,6 Mio € (Vorjahr: 6,6 Mio €).
Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern und ihren Hinterbliebenen sind 110,4 Mio €
(Vorjahr: 97,4 Mio €) zurückgestellt.
58
Angaben zu Übernahmehindernissen
Angaben nach § 289 Abs. 4, § 315 Abs. 4 HGB
(Bestandteil des zusammengefassten
Lageberichts)
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das Grundkapital beträgt 2.001.000.000,00 € und ist eingeteilt
in 2.001.000.000 Stück auf den Namen lautende Stückaktien
(Aktien ohne Nennbetrag). Jede Aktie gewährt gleiche Rechte
und eine Stimme in der Hauptversammlung.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen
Soweit Mitarbeiter im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms
bezuschusste Mitarbeiteraktien erworben haben, unterliegen
diese einer Sperrfrist, die am Tag der Einbuchung der Aktien
beginnt und jeweils am 31. Dezember des übernächsten Kalenderjahres endet. Vor Ablauf dieser Sperrfrist dürfen die so übertragenen Aktien von den Mitarbeitern grundsätzlich nicht
veräußert werden.
Darüber hinaus stehen der Gesellschaft nach § 71b des Aktiengesetzes keine Rechte aus eigenen Aktien und damit auch
keine Stimmrechte zu.
Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Satzungsänderungen zu
beschließen, die nur die Fassung betreffen (§ 24 der Satzung
der Gesellschaft). Er ist ferner ermächtigt, die Fassung des
§ 3 der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals entsprechend der jeweiligen Ausnutzung des genehmigten Kapitals und, falls das
genehmigte Kapital bis zum 27. April 2010 nicht oder nicht vollständig ausgenutzt worden ist, nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen. Der Aufsichtsrat ist ferner ermächtigt,
die Fassung des § 3 der Satzung entsprechend der jeweiligen
Ausnutzung des bedingten Kapitals anzupassen.
Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder
zurückzukaufen
Der Vorstand ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung
vom 30. April 2008 bis zum 30. Oktober 2009 ermächtigt, eigene
Aktien bis zu insgesamt zehn Prozent des Grundkapitals zu
erwerben. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit
anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft
befinden oder ihr nach §§ 71a ff. Aktiengesetz zuzurechnen
sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als zehn Prozent des Grundkapitals entfallen.
Der Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der
Satzung über die Ernennung und Abberufung von
Vorstandsmitgliedern und Änderungen der Satzung
Der Vorstand der Gesellschaft besteht nach der Satzung der
Gesellschaft aus mindestens zwei Mitgliedern. Die Bestellung
stellvertretender Vorstandsmitglieder ist zulässig. Die Bestimmung der Anzahl der Mitglieder, ihre Bestellung und Abberufung erfolgt durch den Aufsichtsrat.
Vorstandsmitglieder bestellt der Aufsichtsrat auf höchstens
fünf Jahre; eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der
Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Werden
mehrere Personen zu Vorstandsmitgliedern bestellt, so kann
der Aufsichtsrat ein Mitglied zum Vorsitzenden des Vorstands
ernennen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat
in dringenden Fällen das Gericht auf Antrag eines Beteiligten
das Mitglied zu bestellen. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung
zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorsitzenden
des Vorstandes widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt
(vergleiche im Einzelnen §§ 84, 85 des Aktiengesetzes, §§ 31,
33 des Mitbestimmungsgesetzes).
Eine Änderung der Satzung bedarf nach § 179 AktG eines
Beschlusses der Hauptversammlung. Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden nach der Satzung der Gesellschaft mit
einfacher Stimmenmehrheit und, soweit eine Kapitalmehrheit
erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst, falls
nicht das Gesetz oder die Satzung zwingend etwas anderes
vorschreibt.
•
über die Börse,
•
mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen
Angebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung zur
Abgabe eines Angebots,
•
mittels eines öffentlichen Angebots bzw. einer öffentlichen
Aufforderung zur Abgabe eines Angebots auf Tausch von
liquiden Aktien, die zum Handel an einem organisierten
Markt im Sinne des Wertpapiererwerbs- und übernahmegesetzes zugelassen sind, gegen Aktien der Gesellschaft
oder
•
durch Einsatz von Derivaten (Put- oder Call-Optionen
oder einer Kombination aus beiden).
Die Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz oder
in Teilbeträgen, in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke
durch die Gesellschaft, aber auch durch Konzernunternehmen
oder von Dritten für Rechnung der Gesellschaft oder der
Konzernunternehmen ausgeübt werden.
59
Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund der vorab beschriebenen Ermächtigung
und/oder aufgrund vorangegangener Hauptversammlungsermächtigungen erworben werden bzw. wurden, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats – neben der Veräußerung über die Börse
oder durch Angebot mit Bezugsrecht an alle Aktionäre – unter
Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre wie folgt zu verwenden:
• Veräußerung gegen Barleistung
• Veräußerung gegen Sachleistung
• Erfüllung der Rechte von Gläubigern von durch die Gesellschaft oder ihre Konzerngesellschaften ausgegebenen
Teilschuldverschreibungen mit Wandel- oder Optionsrechten bzw. Wandlungspflichten
• Erwerbsangebot an und Übertragung auf Personen, die
in einem Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem
mit ihr verbundenen Unternehmen stehen
Die Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz
oder in Teilbeträgen, einzeln oder gemeinsam durch die
Gesellschaft, aber auch durch Konzernunternehmen oder von
Dritten für Rechnung der Gesellschaft oder der Konzernunternehmen ausgeübt werden.
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, eigene Aktien einzuziehen,
ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf.
Der Vorstand wird die Hauptversammlung über die Gründe
und den Zweck des Erwerbs eigener Aktien, über die Zahl der
erworbenen Aktien und den auf sie entfallenden Betrag des
Grundkapitals, über deren Anteil am Grundkapital sowie über
den Gegenwert der Aktien jeweils unterrichten.
Der Vorstand ist gemäß § 3 Abs. 2 der Satzung ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. April 2010 das
Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 540.000.000 € durch
ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital gemäß §§ 202 ff. Aktiengesetz).
Der Vorstand ist – mit Zustimmung des Aufsichtsrats – ermächtigt, über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu
entscheiden.
Für die Nutzung des bedingten Kapitals gemäß § 3 Abs. 3
der Satzung besteht zur Zeit keine Ermächtigung der Hauptversammlung.
Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die
unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge
eines Übernahmeangebots stehen
Aus der Ministererlaubnis des deutschen Bundesministers für
Wirtschaft und Technologie vom 5. Juli bzw. 18. September 2002
zu den Zusammenschlussvorhaben E.ON/Gelsenberg und
E.ON/Bergemann ergibt sich folgende Auflage: E.ON hat auf
Verlangen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie sämtliche von ihr oder von verbundenen Unternehmen
gehaltenen Aktien der Ruhrgas AG an einen Dritten zu veräußern, wenn ein anderes Unternehmen eine Stimmrechts- oder
Kapitalmehrheit an E.ON erwirbt und der Erwerber begründeten Anlass zur Besorgnis gibt, dass energiepolitische Interessen der Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigt werden.
Der Erwerber der Ruhrgas-Aktien bedarf der Einwilligung des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie; sie darf
nur versagt werden, wenn der Erwerber begründeten Anlass
zur Besorgnis gibt, dass energiepolitische Interessen der Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigt werden. Diese Verpflichtung gilt für einen Zeitraum von zehn Jahren nach Vollzug
der Zusammenschlüsse.
Die bestehenden Kredit- und Avallinien enthalten entsprechend
der marktüblichen Praxis in vergleichbaren Verträgen Changeof-Control-Klauseln, die ein Kündigungsrecht des Kreditgebers
vorsehen. Darüber hinaus enthalten die Anleihen, die in den
Jahren 2007 und 2008 von der E.ON International Finance B.V.
unter Garantie der E.ON AG begeben wurden, eine Change-ofControl-Klausel, die sich als Teil guter Corporate Governance
ebenfalls zum Marktstandard entwickelt hat. Weitere Informationen zu Kredit- und Avallinien sowie Anleihen finden Sie
im zusammengefassten Lagebericht auf den Seiten 36 und 37
sowie in der Textziffer (26) des Anhangs.
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft,
die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den
Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern
getroffen sind
Die Mitglieder des Vorstands haben im Fall des vorzeitigen
Verlusts der Vorstandsposition aufgrund eines Kontrollwechsels einen dienstvertraglichen Anspruch auf Zahlung von
Abgeltungs- und Abfindungsleistungen (vergleiche die ausführliche Darstellung im Vergütungsbericht).
60
Jahresabschluss der E.ON AG
Bilanz der E.ON AG
31. Dezember
in Mio €
Anhang
2008
2008
2007
2007
Immaterielle Vermögensgegenstände
(1)
10,1
15,0
Sachanlagen
(1)
145,2
142,3
Anteile an verbundenen Unternehmen
(2)
25.755,8
26.714,1
Übrige Finanzanlagen
(3)
1.807,5
953,2
(4)
27.718,6
27.824,6
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
(5)
39.852,4
20.466,0
Sonstige Vermögensgegenstände
(6)
3.436,0
2.289,4
Wertpapiere
(7)
241,4
240,8
Flüssige Mittel
(8)
414,9
1.634,6
43.944,7
24.630,8
99,9
38,8
71.763,2
52.494,2
Finanzanlagen
Anlagevermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Umlaufvermögen
Rechnungsabgrenzungsposten
(9)
Summe Aktiva
Gezeichnetes Kapital
(10)
Rechnerischer Wert zur Einziehung erworbener Aktien
2.001,0
1.734,2
-82,6
-7,7
Ausgegebenes Kapital
1.918,4
1.726,5
Bedingtes Kapital 175,0 Mio € (bis 30. April 2008)
Kapitalrücklage
(11)
5.865,7
6.132,5
Gewinnrücklagen
(12)
834,3
3.627,3
Bilanzgewinn
(13)
2.856,8
2.589,6
Eigenkapital
(14)
11.475,2
14.075,9
Sonderposten mit Rücklageanteil
(15)
393,0
414,2
Pensionsrückstellungen
350,1
328,4
Freistellungsanspruch
-308,8
-310,2
(16)
41,3
18,2
Steuerrückstellungen
(17)
3.188,5
2.365,3
Sonstige Rückstellungen
(18)
964,0
807,6
4.193,8
3.191,1
Rückstellungen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Übrige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva
(19)
3.245,2
802,2
42.902,5
30.388,1
9.538,4
3.620,0
55.686,1
34.810,3
15,1
2,7
71.763,2
52.494,2
61
Gewinn- und Verlustrechnung der E.ON AG
1. Januar bis 31. Dezember
in Mio €
Anhang
2008
2007
Beteiligungsergebnis
(20)
4.996,8
7.244,0
Zinsergebnis
(21)
-965,0
-557,2
Sonstige betriebliche Erträge
(22)
7.931,8
4.265,1
Personalaufwand
(23)
-116,1
-124,4
-12,5
-12,0
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des
Umlaufvermögens
(24)
-10,2
-21,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(25)
-7.910,5
-4.357,1
3.914,3
6.436,6
-1.025,3
-1.320,6
2.889,0
5.116,0
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern
(26)
Jahresüberschuss
Gewinnvortrag
Ertrag aus der Kapitalherabsetzung
29,5
–
–
65,0
Einstellung in die Gewinnrücklagen
(12)
-61,7
-2.526,4
Einstellung in die Kapitalrücklage nach § 237 Abs. 5 AktG
(11)
–
-65,0
2.856,8
2.589,6
Bilanzgewinn
62
Anhang
Anhang der E.ON AG zum Jahresabschluss 2008
Allgemeine Grundlagen
Der Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind
einzelne Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang
gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Der Jahresabschluss wird in Euro (€) aufgestellt; die
Beträge werden in Millionen Euro (Mio €) angegeben.
Bilanzierung, Bewertung und Ausweis
Die immateriellen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten bewertet und planmäßig linear
innerhalb von drei Jahren abgeschrieben. Immaterielle Vermögensgegenstände, die im Zusammenhang mit der Aktivierung von Aufwendungen zur Einführung eines betriebswirtschaftlichen Softwaresystems (ERP-Software) stehen, werden
planmäßig innerhalb von fünf Jahren abge-schrieben.
Die Sachanlagen sind mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet.
Bei Gebäuden werden die Abschreibungen grundsätzlich
linear über eine Nutzungsdauer von maximal 25 Jahren vorgenommen. Bewegliches Anlagevermögen wird grundsätzlich
innerhalb der steuerrechtlich zulässigen Nutzungsdauer
degressiv abgeschrieben. Von der degressiven wird planmäßig
auf die lineare Abschreibungsmethode übergegangen, wenn
die gleichmäßige Verteilung des Restbuchwerts auf die verbleibende Nutzungsdauer zu höheren Abschreibungsbeträgen
führt. Die Abschreibungen des beweglichen Anlagevermögens
werden pro rata temporis vorgenommen.
Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis
zu 150 Euro werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Für
Anlagenzugänge, die seit dem 1. Januar 2008 erfolgen, wird
ein Sammelposten gebildet, wenn die Anschaffungskosten
mehr als 150 Euro und weniger als 1.000 Euro betragen. Der
jeweilige Sammelposten wird im Jahr der Bildung und in den
folgenden vier Geschäftsjahren mit jeweils einem Fünftel
ergebniswirksam abgeschrieben.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen werden grundsätzlich mit den Anschaffungskosten bzw.
mit den ihnen beizulegenden niedrigeren Werten bilanziert.
Einbringungsvorgänge und Verschmelzungen erfolgen zu Buchoder Zeitwerten. Verzinsliche Ausleihungen werden mit ihren
Nennwerten, langfristige unverzinsliche und niedrig verzinsliche
Darlehen und Forderungen mit ihren Barwerten bilanziert.
Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen
werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen
berücksichtigt. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind
zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Börsenkursen oder
zu Rücknahmewerten bilanziert.
Die auf Fremdwährung lautenden Kassenbestände, die laufenden Bankkonten sowie die kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse werden mit den Kursen
am Bilanzstichtag umgerechnet. Andere Fremdwährungsposten
werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls unter
Beachtung des Niederstwertprinzips zum Bilanzstichtag
bewertet. Soweit Grundgeschäfte mit Sicherungsgeschäften
zu geschlossenen Positionen zusammengefasst werden,
erfolgt die Bewertung mit dem gesicherten Kurs.
Ausgaben des Geschäftsjahres, die Aufwand nach dem
Bilanzstichtag darstellen, sind als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen.
Derivative Finanzinstrumente werden zur Abdeckung von
Zins- und Devisenrisiken aus gebuchten, schwebenden und
geplanten Grundgeschäften eingesetzt. Die gebuchten und
schwebenden Grundgeschäfte werden mit den zugehörigen
Sicherungsgeschäften zu Portfolios, die pro Währung nach
Devisen- und Zinssicherungsinstrumenten getrennt gebildet
werden, zusammengefasst. In einem Portfolio enthaltene
Geschäfte werden einzeln zum Bilanzstichtag bewertet. Die
der Marktwertermittlung zugrunde liegenden Bewertungsmethoden und Annahmen stellen sich wie folgt dar:
•
Devisentermingeschäfte und -swaps werden mit dem
Terminkurs am Bilanzstichtag bewertet.
•
Devisenoptionen werden entsprechend ihrer Ausgestaltung mit Black-Scholes- bzw. Binomialmodellen bewertet.
•
Instrumente zur Sicherung von Zinsrisiken werden durch
Diskontierung der zukünftigen Cashflows bewertet. Die
Diskontierung erfolgt anhand der marktüblichen Zinsen
über die Restlaufzeit der Instrumente. Die Zinsaustauschbeträge werden im Zahlungszeitpunkt bzw. bei der Abgrenzung zum Stichtag erfolgswirksam erfasst.
63
Aus dem Saldo der Marktwerte und der Anschaffungskosten
ergibt sich das Bewertungsergebnis des Portfolios. Nach handelsrechtlichen Bewertungsgrundsätzen führt ein negatives
Bewertungsergebnis des jeweiligen Portfolios zur Bildung
einer Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden
Geschäften, während ein positives Bewertungsergebnis
unberücksichtigt bleibt. Daneben können gebuchten und
schwebenden Grundgeschäften Sicherungsgeschäfte direkt
zugeordnet und mit diesen zu Bewertungseinheiten zusammengefasst werden.
Die E.ON AG hat Risikomanagementrichtlinien für den Einsatz
von derivativen Finanzinstrumenten aufgestellt. Die Kreditrisiken
aus dem Einsatz der derivativen Finanzinstrumente werden
systematisch konzernweit überwacht und gesteuert.
Unter dem Sonderposten mit Rücklageanteil werden die
unversteuerten Rücklagen und die steuerrechtlichen Sonderabschreibungen ausgewiesen. Die Übertragung von unversteuerten Rücklagen auf Ersatzwirtschaftsgüter, die bei der
Gesellschaft angeschafft werden, wird innerhalb des Sonderpostens als Umgliederung erfasst. Übertragungen von unversteuerten Sonderposten auf Ersatzwirtschaftsgüter von
Personengesellschaften, bei denen E.ON Gesellschafter ist,
werden erfolgswirksam aufgelöst.
Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt nach
dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Anwendung der
nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen üblichen
Projected-Unit-Credit-Methode. Der Berechnung liegt ein
Zinssatz von 4,25 Prozent zugrunde, der aus den langfristigen
Kapitalmarktverhältnissen abgeleitet wird. Weiterhin wurde
ein Gehaltstrend von 2,75 Prozent und eine Rentendynamik
von 1,5 Prozent p. a. zugrunde gelegt. Bei der Ermittlung werden
die Richttafeln „Heubeck 2005G“ angewendet.
Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen
berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und sonstigen
Verpflichtungen.
Aktive und passive latente Steuern werden miteinander verrechnet. Soweit sich ein aktivischer Überhang ergibt, wird
dieser entsprechend dem Wahlrecht nach § 274 (2) HGB
nicht angesetzt.
Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag, Rentenverpflichtungen mit dem Barwert passiviert. Die Werte für
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen entsprechen den am Bilanzstichtag noch valutierenden Kreditbeträgen.
Einnahmen des Geschäftsjahres, die Erträge nach dem
Bilanzstichtag darstellen, sind als passive Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen.
64
Anhang
Erläuterungen zur Bilanz
(1) Immaterielle Vermögensgegenstände und
Sachanlagen
Die immateriellen Vermögensgegenstände haben sich im
Vergleich zum Vorjahr unwesentlich verändert. Sie beinhalten
ausschließlich aktivierte Software.
Die Abgänge bei den Sachanlagen betreffen im Wesentlichen voll wertberichtigte technische Anlagen und Maschinen
sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen.
(2) Anteile an verbundenen Unternehmen
Im Berichtsjahr erfolgten Zugänge bei Anteilen an verbundenen
Unternehmen in Höhe von 1.169,7 Mio € und Abgänge in Höhe
von 2.138,4 Mio €.
Von den Zugängen entfallen im Wesentlichen 500,0 Mio € auf
die Einzahlung in die Kapitalrücklage der E.ON Italia S.p.A.
und weitere 351,2 Mio € auf die Umwandlung von Darlehen
in Kapitalrücklage dieser Gesellschaft. Darüber hinaus wurden
200,0 Mio € in die Kapitalrücklage der E.ON Gruga Objektgesellschaft mbH & Co. KG eingezahlt. Weitere 90,7 Mio €
betreffen die Umwandlung von Darlehen in Kapitalrücklage
gegenüber der E.ON Sechzehnten Verwaltungs GmbH.
Die Abgänge betreffen im Wesentlichen mit 1.145,7 Mio € die
Rückzahlung von Kapitalrücklage der E.ON UK Holding GmbH
und mit 985,1 Mio € die Entnahme von Kapital aus der Nordel
Holding GmbH & Co. KG.
Im Berichtsjahr erfolgte im Wesentlichen eine Abschreibung
aufgrund voraussichtlich dauernder Wertminderung in Höhe
von 4,6 Mio € für die Beteiligung an der Induboden GmbH & Co.
Industriewerte oHG.
Aufgrund positiver Ergebnisentwicklungen bei zwei verbundenen Unternehmen wurden im Berichtsjahr Zuschreibungen
gemäß § 280 Abs. 1 HGB in Höhe von insgesamt 17,7 Mio €
vorgenommen.
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes der E.ON AG zum
31. Dezember 2008 wird beim elektronischen Bundesanzeiger
bekannt gemacht.
(3) Übrige Finanzanlagen
Unter den übrigen Finanzanlagen sind die Beteiligungen mit
8,6 Mio € und die Ausleihungen mit 1.798,9 Mio €
zusammengefasst.
65
(4) Anlagevermögen
Die Aufgliederung und Entwicklung der in der Bilanz zusammengefassten Posten stellen sich wie folgt dar:
Entwicklung des Anlagevermögens der E.ON AG
Kumulierte
Abschreibungen
Abgänge
Umbuchungen
2008
2008
2008
2007
Abschreibungen
des Geschäftsjahres
2008
0,1
–
–
27,2
17,1
10,1
15,0
5,0
–
27,1
0,1
–
–
27,2
17,1
10,1
15,0
5,0
–
Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich der
Bauten auf fremden Grundstücken
153,9
0,6
1,1
–
153,4
32,3
121,1
126,2
5,0
Technische Anlagen und Maschinen
9,8
–
7,2
–
2,6
0,3
2,3
2,4
0,1
–
31,0
2,5
4,4
–
29,1
19,4
9,7
10,0
2,4
–
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand
1. Januar
2008
Zugänge
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
27,1
Immaterielle
Vermögensgegenstände
in Mio €
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen und
Anlagen im Bau
Sachanlagen
Anteile an verbundenen
Unternehmen
Ausleihungen an verbundene
Unternehmen
Beteiligungen
Sonstige Ausleihungen
Buchwerte
Stand 31. Dezember
Zuschreibungen
des Geschäftsjahres
2008
3,7
8,4
–
–
12,1
–
12,1
3,7
–
–
198,4
11,5
12,7
–
197,2
52,0
145,2
142,3
7,5
–
27.308,8
1.169,7
2.138,4
–120,2
26.219,9
464,1
25.755,8
26.714,1
8,4
17,7
943,4
854,4
–
–
1.797,8
–
1.797,8
943,4
–
–
8,6
–
–
–
8,6
–
8,6
8,6
–
–
2,8
–
0,2
–
2,6
1,5
1,1
1,2
–
–
Finanzanlagen
28.263,6
2.024,1
2.138,6
–120,2
28.028,9
465,6
27.563,3
27.667,3
8,4
17,7
Anlagevermögen
28.489,1
2.035,7
2.151,3
–120,2
28.253,3
534,7
27.718,6
27.824,6
20,9
17,7
(5) Forderungen gegen verbundene Unternehmen
(7) Wertpapiere
Die Forderungen enthalten im Wesentlichen Ansprüche aus
Fest- und Tagesgeldern sowie aus Organschaftsabrechnungen.
Davon haben 767,4 Mio € (31. Dezember 2007: 369,2 Mio €)
eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
Die Wertpapiere setzen sich wie folgt zusammen:
Wertpapiere
31. Dezember
in Mio €
2008
2007
(6) Sonstige Vermögensgegenstände
Eigene Anteile
233,0
230,8
Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen Steuererstattungsansprüche und Zinsabgrenzungen sowie den abgezinsten Anspruch des Körperschaftsteuerguthabens zum
31. Dezember 2008. In diesem Posten sind Steuer- und Zinsforderungen aus aktualisierten Steuererklärungen von
Organgesellschaften für Vorjahre enthalten. 1.614,5 Mio €
(31. Dezember 2007: 1.630,1 Mio €) haben eine Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr.
Sonstige Wertpapiere
Summe
8,4
10,0
241,4
240,8
Zum 31. Dezember 2008 wurden 11.851.249 E.ON-Aktien unter den
eigenen Anteilen ausgewiesen. Die im Rahmen des aktuellen
Aktienrückkaufprogramms im Bestand befindlichen Aktien sind
auf der Passivseite vom Eigenkapital abgesetzt worden, da
sie zum Zweck der Einziehung erworben wurden. Zu der Entwicklung der eigenen Anteile verweisen wir auf die Textziffer 10.
Unter den sonstigen Wertpapieren sind Anteile an Aktienbzw. Rentenfonds ausgewiesen. Aufgrund eines geringeren
Börsenkurses zum Bilanzstichtag war beim Aktienfonds eine
Wertberichtigung in Höhe von 1,6 Mio € vorzunehmen.
66
Anhang
(8) Flüssige Mittel
Die zum Bilanzstichtag um 1.219,7 Mio € niedrigeren flüssigen Mittel bestehen hauptsächlich aus Guthaben bei Kreditinstituten.
(9) Rechnungsabgrenzungsposten
Bei diesem Posten handelt es sich im Wesentlichen um Disagien
in Höhe von 95,4 Mio € aus 26 von der E.ON International
Finance B.V. gewährten Darlehen. Weitere 4,5 Mio € resultieren
aus der periodengerechten Abgrenzung von vorausbezahlten
Versicherungsbeiträgen, Personal- und sonstigen Aufwendungen.
(10) Gezeichnetes Kapital
Die Hauptversammlung vom 30. April 2008 hat beschlossen,
die Aktien der Gesellschaft von Inhaber- auf Namensaktien
umzustellen und die Satzung entsprechend zu ändern. Weiterhin wurde beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft in
der Weise neu einzuteilen, dass eine Aktie mit einem anteiligen
Betrag am Grundkapital von bisher 2,60 € zukünftig in drei
Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von
1,00 € je Aktie eingeteilt ist (Aktiensplit). Um dies zu erreichen,
wurde zunächst das Grundkapital der Gesellschaft aus
Gesellschaftsmitteln ohne Ausgabe neuer Aktien gemäß
§ 207 ff. AktG von derzeit 1.734,2 Mio € um 266,8 Mio € auf
2.001,0 Mio € erhöht. Danach wurde das Grundkapital neu
eingeteilt, sodass auf bisher eine nunmehr drei Stückaktien
entfallen mit dem gesetzlich geringstmöglichen anteiligen
Betrag am Grundkapital je Aktie in Höhe von 1,00 €. Dabei
wurde die Anzahl der ausgegebenen Aktien verdreichfacht.
Das Grundkapital beträgt nunmehr 2.001.000.000,00 € (Vorjahr: 1.734.200.000,00 €) und ist eingeteilt in 2.001.000.000
Stück (Vorjahr: 667.000.000 Stück) auf den Namen lautende
Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag). Die Satzung wurde
entsprechend geändert; die Eintragungen im Handelsregister
(HRB 22315) erfolgten am 1. August 2008.
Mit einem weiteren Beschluss der Hauptversammlung vom gleichen Tage ist die Gesellschaft ermächtigt, bis zum 30. Oktober 2009 eigene Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen
Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die
sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den
§§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr
als zehn Prozent des Grundkapitals entfallen. Neben dem
Erwerb von Aktien zur Ausgabe an Mitarbeiter wurde am
27. Juni 2007 ein Aktienrückkaufprogramm gestartet mit dem
Ziel bis Ende 2008 Aktien in der Größenordnung von insgesamt 7 Mrd € zurückzukaufen, um diese einzuziehen. Der
Vorstand wurde auf der oben genannten Hauptversammlung
ermächtigt, vorbezeichnete Aktien einzuziehen, ohne dass
die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren
Hauptversammlungsbeschlusses bedarf.
Die nachfolgenden Erläuterungen über die Entwicklung der
eigenen Aktien werden zum Zwecke einer besseren Darstellung in vollen Euro-Beträgen aufgeführt.
Die zum 1. Januar 2008 im Bestand befindlichen 6.905.024
eigenen Aktien (vor Aktiensplit) stammen mit 3.917.243 Aktien
aus dem in den Jahren 2001 und 2002 durchgeführten Aktienrückkaufprogramm und mit 2.974.944 Aktien aus dem im Vorjahr
begonnenen Aktienrückkaufprogramm. Weitere 12.837 Aktien
stammen aus dem konzerninternen Kauf von der EBY Port 1
GmbH im Jahr 2003.
Nachfolgend aufgeführte Aktien wurden im Berichtsjahr
erworben:
Erwerb eigener Aktien
Anzahl
% vom Grundkapital
Rechnerischer Anteil
vom Grundkapital
Erwerbspreis
Februar
2.821.861
0,42 %
7.336.839 €
364.915.814 €
März
2.510.040
0,38 %
6.526.104 €
306.036.044 €
April
1.878.795
0,28 %
4.884.867 €
229.323.580 €
Mai
1.636.000
0,25 %
4.253.600 €
213.387.078 €
Juni
1.948.187
0,29 %
5.065.286 €
255.684.633 €
Juli
2.631.048
0,39 %
6.840.725 €
322.296.541 €
314.000
0,05 %
816.400 €
38.232.788 €
Zwischensumme vor
Aktiensplit und
Kapitalerhöhung
13.739.931
2,06 %
35.723.821 €
1.729.876.478 €
Zwischensumme nach
Aktiensplit und
Kapitalerhöhung
41.219.793
2,06 %
41.219.793 €
1.729.876.478 €
Erwerbszeitpunkt
August
August
7.093.000
0,35 %
7.093.000 €
279.323.945 €
16.427.677
0,82 %
16.427.677 €
600.044.166 €
Oktober
7.151.620
0,36 %
7.151.620 €
258.905.822 €
Dezember
3.000.000
0,15 %
3.000.000 €
109.421.844 €
September
67
Von den oben genannten Aktien wurden 1.200.000 Aktien für
die Ausgabe an Mitarbeiter der E.ON AG und an Mitarbeiter
verbundener Unternehmen sowie 73.692.090 Aktien im Rahmen
des oben genannten Aktienrückkaufprogramms erworben.
Im Berichtsjahr wurden eigene Aktien – wie nachfolgend aufgeführt – verwendet:
Veräußerung eigener Aktien
Veräußerungszeitpunkt
Anzahl
% vom Grundkapital
Rechnerischer Anteil
vom Grundkapital
Veräußerungspreis
Veräußerungsergebnis
Mai
182
0,00%
473 €
-€
-8.401 €
Juli
23
0,00%
60 €
-€
-1.062 €
Zwischensumme vor
Aktiensplit und
Kapitalerhöhung
205
0,00%
533 €
-€
-9.463 €
Zwischensumme nach
Aktiensplit und
Kapitalerhöhung
615
0,00%
615 €
-€
-9.463 €
September
138
0,00%
138 €
-€
-2.123 €
71
0,00%
71 €
-€
-1.092 €
1.138.167
0,06%
1.138.167 €
19.234.161 €
-24.889.159 €
Oktober
Dezember
Die hier aufgeführten 1.138.991 Aktien wurden im Rahmen
des Mitarbeiteraktienprogramms und von Betriebsvereinbarungen/Personalmaßnahmen an anspruchsberechtigte Mitarbeiter der E.ON AG und des E.ON-Konzerns ausgegeben. In
Abhängigkeit vom Verwendungszweck sind die daraus resultierenden oben genannten Veräußerungsergebnisse im Personalaufwand und sonstigen betrieblichen Aufwand der
E.ON AG enthalten.
Am Bilanzstichtag standen aus dem Rückkauf insgesamt
82.616.922 eigene Aktien mit einem Gesamtwert von
3.315,5 Mio € (entsprechend 4,13 Prozent bzw. einem rechnerischen Anteil von 82.616.922 € des Grundkapitals) im Eigentum
der Gesellschaft. Diese Aktien wurden zum Zweck der Einziehung erworben. Sie sind vom gezeichneten Kapital in der
Vorspalte offen mit einem Betrag von 82,6 Mio € abgesetzt.
Weitere 11.851.249 Aktien mit einem Gesamtwert von
233,0 Mio € (entsprechend 0,59 Prozent bzw. einem rechnerischen Anteil von 11.851.249 € des Grundkapitals) sind als
eigene Anteile unter den Wertpapieren des Umlaufvermögens
ausgewiesen (siehe Textziffer 7).
Die Gesellschaft wurde durch die Hauptversammlung weiterhin
ermächtigt, Aktien auch unter Einsatz von Put- oder Call-Optionen
oder einer Kombination aus beiden zu erwerben. Erfolgt der
Erwerb unter Einsatz von Derivaten in Form von Put- oder CallOptionen oder einer Kombination aus beiden, müssen die
Optionsgeschäfte mit einem Finanzinstitut oder über die Börse
zu marktnahen Konditionen abgeschlossen werden.
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die im Rahmen des Rückkaufprogramms ausgegebenen Put-Optionen.
Ausgegebene Put-Optionen
Abschluss der Optionsverträge
Januar
Zwischensumme nach
Aktiensplit
August
Bezeichnung der Option
Anzahl der Optionen/Aktien
Put-Option, europäisch
3.500.000 Stück
(=3.500.000 Aktien)
Durchschn. Ausübungspreis
112,36 €
Put-Option, europäisch
10.500.000 Stück
(=10.500.000 Aktien)
37,47 €
Put-Option, europäisch
3.000.000 Stück
(=3.000.000 Aktien)
37,33 €
68
Anhang
Die erhaltenen Optionsprämien sind im Berichtsjahr um weitere
25,0 Mio € auf insgesamt 88,9 Mio € angestiegen. Davon sind
70,2 Mio € im sonstigen betrieblichen Ertrag und 18,7 Mio €
als Anschaffungskostenminderung der eigenen Aktien erfasst.
Gemäß § 160 (1) Nr. 2 AktG gelten die von dem Konzernunternehmen E.ON Sechzehnte Verwaltungs GmbH gehaltenen
E.ON-Aktien als eigene Aktien im Sinne des § 71 Abs. 1 Nr. 4 AktG
in Verbindung mit § 71d AktG. Im Berichtsjahr wurden bei
dieser Gesellschaft im Zusammenhang mit der Übernahme
der Anteile an E.ON Sverige AB 83.415.119 Aktien an Statkraft
abgegeben. Bei der Gesellschaft befinden sich zum Bilanzstichtag 2.001.463 Aktien im Bestand.
Diese Aktien repräsentieren einen Anteil am Grundkapital in
Höhe von 0,10 Prozent bzw. einen rechnerischen Anteil von
2.001.463 €. Einschließlich der bei E.ON AG gehaltenen Aktien
entspricht dies 4,82 Prozent bzw. einem rechnerischen Anteil
von 96.469.634 € am Grundkapital.
Der Vorstand ist aufgrund des Hauptversammlungsbeschlusses
vom 27. April 2005 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. April 2010 das Grundkapital um bis zu 540 Mio €
durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen
lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen mit
der Möglichkeit der Bezugsrechtsbeschränkung der Aktionäre zu
erhöhen (genehmigtes Kapital gemäß §§ 202 ff. AktG). Der Vorstand ist – mit Zustimmung des Aufsichtsrats – ermächtigt, über
den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu entscheiden.
Auf der Hauptversammlung vom 30. April 2003 wurde ein bis
zum 30. April 2008 befristetes bedingtes Kapital – mit der
Möglichkeit, das Bezugsrecht auszuschließen – von 175,0 Mio €
zur Ausgabe von Teilschuldverschreibungen mit Wandel- oder
Optionsrechten sowie der Erfüllung von Wandlungspflichten
gegenüber den Gläubigern von Teilschuldverschreibungen mit
Wandlungspflichten auf Aktien der E.ON AG oder von Gesellschaften, an denen E.ON AG unmittelbar oder mittelbar mit
Mehrheit beteiligt ist, beschlossen. Das bedingte Kapital wurde
nicht in Anspruch genommen.
Nachfolgende Mitteilungen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG zu den
Stimmrechtsverhältnissen liegen für das Geschäftsjahr 2008 vor:
Die UBS AG Zürich, Schweiz hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
am 01. Juli 2008 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an
der E.ON AG, Düsseldorf, Deutschland, ISIN: DE0007614406,
WKN: 761440 am 04. Juni 2007 durch Aktien die Schwelle von
3% der Stimmrechte unterschritten hat und nunmehr 0,76%
(das entspricht 5.275.721 Stimmrechten) beträgt. 0,38% der
Stimmrechte (das entspricht 2.611.521 Stimmrechten) sind der
Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 1 WpHG zuzurechnen.
Die Capital Research and Management Company Los Angeles,
USA hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 07. Mai 2008 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der E.ON AG, Düsseldorf,
Deutschland, ISIN: DE0007614406, WKN: 761440 am 02. Mai
2008 durch Aktien die Schwelle von 5% der Stimmrechte unterschritten hat und nunmehr 4,96% (das entspricht 33.110.358
Stimmrechten) beträgt. 4,96% der Stimmrechte an der E.ON AG
(das entspricht 33.110.358 Stimmrechten) sind der Capital
Research and Management Company gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1,
Nr. 6 WpHG zuzurechnen.
Die Capital Research and Management Company Los Angeles,
USA hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 29. Dezember 2008
mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der E.ON AG, Düsseldorf, Deutschland, ISIN: DE000ENAG999, WKN: ENAG99 am
19. Dezember 2008 durch Aktien die Schwelle von 3% der Stimmrechte unterschritten hat und nunmehr 2,98% (das entspricht
59.629.800 Stimmrechten) beträgt. 2,98% der Stimmrechte an
der E.ON AG (das entspricht 59.629.800 Stimmrechten) sind
der Capital Research and Management Company gemäß
§ 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzurechnen.
Die Statkraft SF Oslo/Norwegen hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
am 06. Januar 2009 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an
der E.ON AG, Düsseldorf, Deutschland ISIN: DE000ENAG999,
WKN: ENAG99 am 31. Dezember 2008 die Schwelle von 3% der
Stimmrechte überschritten hat und nunmehr 4,17% (das entspricht 83.415.119 Stimmrechten) beträgt. Die vorgenannten
Stimmrechte werden der Statkraft SF nach § 22 Abs. 1, Satz 1,
Nr. 1 WpHG über ihr Tochternunternehmen Statkraft AS, Oslo/
Norwegen, sowie – aufgrund der Übertragung der vorgenannten
Stimmrechte noch am selben Tag von Statkraft AS auf Statkraft
Regional Holding AS Oslo/Norwegen, ein Tochterunternehmen der Statkraft AS – über Statkraft Regional Holding AS
zugerechnet.
Die Statkraft AS Oslo/Norwegen hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
am 07. Januar 2009 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an
der E.ON AG, Düsseldorf, Deutschland ISIN: DE000ENAG999,
WKN: ENAG99 am 31. Dezember 2008 die Schwelle von 3% der
Stimmrechte überschritten hat und nunmehr 4,17% (das entspricht 83.415.119 Stimmrechten) beträgt. Im Zuge eines Durchgangserwerbs hat die Gesellschaft noch am selben Tage die
vorgenannten Stimmrechte an ihr Tochterunternehmen Statkraft Regional Holding AS Oslo/Norwegen weiter übertragen,
so dass der Gesellschaft nunmehr die Stimmrechte von unverändert 4,17% (das entspricht 83.415.119 Stimmrechten) nach
§ 22 Abs. 1, Satz 1 WpHG zuzurechnen sind.
Die Statkraft Regional Holding AS Oslo/Norwegen hat uns
nach § 21 Abs. 1 WpHG am 2. Januar 2009 mitgeteilt, dass ihr
Stimmrechtsanteil an der E.ON AG, Düsseldorf, Deutschland,
ISIN: DE000ENAG999, WKN: ENAG99, am 31. Dezember 2008 die
Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und zu
diesem Tag 4,17% (83.415.119 Stimmreche) beträgt.
69
Das königliche Ministerium für Handel und Industrie, Oslo, hat
uns nach § 21 Abs. 1 WpHG am 09. Januar 2009 im Namen des
Staates Norwegen mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an
der E.ON AG, Düsseldorf, Deutschland, ISIN: DE000ENAG999,
WKN: ENAG99, am 31. Dezember 2008 die Schwellen von 3%
und 5% der Stimmrechte überschritten hat und zu diesem Tag
5,91% (118.276.492 Stimmrechte) beträgt.
Die vorgenannten Stimmrechte werden dem Staat Norwegen
wie folgt zugerechnet:
4,17 Prozent (83.455.839 der Stimmrechte) werden dem Staat
Norwegen nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet.
4,17 Prozent (83.415.119 der Stimmrechte) der dem Staat Norwegen zugerechneten Stimmrechte werden gehalten von
der Statkraft Regional Holding AS und werden dem Staat
Norwegen über die folgenden kontrollierten Unternehmen
zugerechnet:
• Statkraft SF,
• Statkraft AS,
• Statkraft Regional Holding AS.
Weitere 1,74 Prozent (34.720.645 Stimmrechte) werden dem
Staat Norwegen nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 2 WpHG
zugerechnet.
Weitere 0,005 Prozent (100.008 Stimmrechte) werden dem Staat
Norwegen nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Nr. 2 (in Verbindung
mit Satz 2) und Nr. 6 (in Verbindung mit Satz 2) WpHG
zugerechnet.
(11) Kapitalrücklage
Die unter Textziffer 10 beschriebene Neueinteilung des Grundkapitals führte zu einer Umwandlung eines Teilbetrages der
Kapitalrücklage in Grundkapital in Höhe von 266,8 Mio €. Sie
beträgt nunmehr 5.865,7 Mio €.
(12) Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen haben sich wie folgt entwickelt:
Gewinnrücklagen
in Mio €
Gesetzliche Rücklage
Rücklage für eigene Anteile
Veränderung
Rücklage
für eigene
Anteile
Veränderung aufgrund im Bestand
befindlicher Aktien,
die zum Einzug
bestimmt sind
Stand
31. 12. 2007
Einstellungen
aus dem
Jahresüberschuss 2008
45,3
–
–
–
45,3
230,8
–
2,2
–
233,0
Stand
31. 12. 2008
Andere Gewinnrücklagen
3.351,2
61,7
-2,2
-2.854,7
556,0
Summe
3.627,3
61,7
–
-2.854,7
834,3
Die anderen Gewinnrücklagen haben sich aufgrund des Aktienrückkaufs um 2.854,7 Mio € vermindert. Im Berichtsjahr sind
61,7 Mio € (Vorjahr: 2.526,4 Mio €) aus dem Jahresüberschuss
von 2.889,0 Mio € (Vorjahr: 5.116,0 Mio €) den anderen Gewinnrücklagen zugeführt worden.
(13) Bilanzgewinn
Im Bilanzgewinn von 2.856,8 Mio € ist der Gewinnvortrag in
Höhe von 29,5 Mio € enthalten.
70
Anhang
(14) Eigenkapital
Das Eigenkapital hat sich zusammengefasst wie folgt
entwickelt:
Eigenkapital
2008
in Mio €
2007
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn
Insgesamt
Insgesamt
1.726,5
6.132,5
3.627,3
2.589,6
14.075,9
14.669,5
-2.560,1
-2.560,1
-2.209,6
–
–
Stand 1. Januar
Dividende der E.ON AG für das Vorjahr
Umwandlung Kapitalrücklage in gezeichnetes Kapital
266,8
Anpassung des Ausweises in der Vorspalte aufgrund der
durchgeführten Kapitalerhöhung
-266,8
–1,2
–
Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen aufgrund Einziehung eigener Aktien
-1,2
–
-3.114,0
Kapitalherabsetzung durch Einziehung eigener Aktien
–
-65,0
61,7
2.526,4
–
65,0
-73,7
-7,7
-2.854,7
-378,3
Einstellungen in die Gewinnrücklagen aus dem
Jahresüberschuss
61,7
Einstellung in die Kapitalrücklage nach § 237 Abs. 5
AktG
Rechnerischer Wert zur Einziehung vorgesehener Aktien
(Ausweis innerhalb der Bilanz in der Vorspalte)
-73,7
Verrechnung zur Einziehung vorgesehener Aktien mit
den anderen Gewinnrücklagen
-2.854,7
Zur Ausschüttung vorgesehener Teil des
Jahresüberschusses
Stand 31. Dezember
1.918,4
(15) Sonderposten mit Rücklageanteil
Der Sonderposten mit Rücklageanteil setzt sich wie folgt
zusammen:
Sonderposten mit Rücklageanteil
31. Dezember
in Mio €
2008
2007
Unversteuerte Rücklagen gemäß
§ 6b EStG
105,2
116,0
Steuerliche Wertberichtigungen gemäß
Kohleanpassungsgesetz, Stilllegungsgesetz, Abschnitt 35 EStR, § 6b EStG und
Rationalisierungsgesetz zu
Sachanlagen
130,7
136,3
Finanzanlagen
157,1
161,9
393,0
414,2
Summe
Im Berichtsjahr wurden 1,3 Mio € (Vorjahr: 17,5 Mio €) in den
unversteuerten Sonderposten mit Rücklageanteil eingestellt.
Dem gegenüber stehen Auflösungen von steuerlichen Wertberichtigungen in Höhe von 10,4 Mio € (Vorjahr: 13,2 Mio €). Bei
einer Tochtergesellschaft wurde im Berichtsjahr ein Grundstück, welches aufgrund der Eigentümerstruktur der E.ON AG
5.865,7
834,3
2.827,3
2.827,3
2.589,6
2.856,8
11.475,2
14.075,9
in vollem Umfang zuzurechnen ist, angeschafft. In diesem
Zusammenhang wurde auf dieses Grundstück ein Sonderposten
in Höhe von 12,1 Mio € übertragen; dies führte bei der E.ON AG
zu einer ertragswirksamen Auflösung des Sonderpostens in
gleicher Höhe. Der Jahresüberschuss hat sich durch die Veränderung des Sonderpostens nach Steuern um 15,0 Mio €
erhöht. Das Ausmaß der künftigen Belastungen ist unerheblich.
(16) Pensionsrückstellungen
Im Rahmen des Contractual Trust Arrangements (CTA) wurden die Versorgungsverpflichtungen und das notwendige
Deckungsvermögen in der MEON Pensions GmbH & Co. KG
(nachfolgend kurz: MEON) konzentriert. Zu diesem Zweck
wurden zum Jahresende 2006 bestehende Versorgungsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern und das notwendige
Vermögen auf die MEON durch Abschluss eines Schuldbeitrittsvertrages mit Freistellungsvereinbarung übertragen. Der
Schuldbeitritt der MEON bezieht sich nicht auf Rückstellungen
für explizit ausgenommene Arbeitnehmer sowie auf Sach-,
Nutzungs- und insoweit ersatzweise gewährte zweckgebundene
Geldleistungen.
71
Im Rahmen des Transfers von Mitarbeitern auf die E.ON trat
E.ON bestehenden Schuldbeitrittsverträgen mit der MEON bei.
Der Schuldbeitrittsvertrag bestimmt, dass die MEON für Versorgungsverpflichtungen, die sich bis zum 31. Dezember 2006,
24.00 Uhr ergeben, gegenüber aktiven und ehemaligen Arbeitnehmern durch Vertrag mit dem Arbeitgeber (übertragendes
Unternehmen) die Schuldmitübernahme mit Wirkung eines
echten Vertrages zugunsten der Versorgungsberechtigten und
ihrer Hinterbliebenen erklärt.
Zugleich hat die MEON den Arbeitgeber im Innenverhältnis
im Hinblick auf die durch den Schuldbeitrittsvertrag mitübernommenen Versorgungsverpflichtungen freigestellt (Freistellungsvereinbarung). Als Gegenleistung hat der Arbeitgeber
die zur Deckung dieser Versorgungsverpflichtungen erforderlichen Vermögensgegenstände auf MEON übertragen.
Die Bewertung der Freistellungsforderungen erfolgt mit dem
für die Pensionsrückstellungen angewendeten Verfahren unter
Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 4,25 Prozent.
Im Geschäftsjahr weist die Gesellschaft im Rahmen von Mitarbeitertransfers Freistellungsforderungen gegenüber der
MEON in Höhe von 0,3 Mio € aus.
Die Pensionsrückstellungen wurden bilanziell mit dem Freistellungsanspruch offen verrechnet.
(17) Steuerrückstellungen
Die Steuerrückstellungen betreffen im Wesentlichen die Steuern
für noch offene Betriebsprüfungszeiträume.
Wie im Vorjahr ergab sich auch im Berichtsjahr nach Verrechnung der passiven mit den aktiven latenten Steuern ein aktivischer Überhang, der nicht angesetzt wird.
(18) Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
Sonstige Rückstellungen
31. Dezember
in Mio €
2008
2007
Steuerlich bedingte Zinsen
616,6
420,0
Bergschäden
121,9
144,6
Verpflichtungen im Zusammenhang mit
dem Abgang von Finanzanlagen
77,6
75,1
Virtuelle Aktienoptionen
16,3
38,8
7,3
12,3
Jahresabschlusskosten
Drohende Verluste aus Finanzgeschäften
10,0
6,7
Diverse sonstige Risiken
114,3
110,1
Summe
964,0
807,6
Die Bergschädenrückstellungen betreffen mögliche Verpflichtungen zur Schadenbeseitigung aus dem früheren
Betrieb stillgelegter Schachtanlagen der übernommenen
ehemaligen Bergbaugesellschaften.
(19) Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
31. Dez. 2008
31. Dez. 2007
davon mit einer Restlaufzeit
in Mio €
Kreditinstitute
Erhaltene Anzahlungen
Lieferungen und Leistungen
Verbundene Unternehmen
Insgesamt
bis 1 Jahr
über 1 Jahr
bis 5 Jahre
über 5 Jahre
3.245,2
1.470,2
304,5
1.470,5
0,1
0,1
–
–
0,1
24,9
20,4
4,5
–
33,5
802,2
42.902,5
24.560,8
7.298,8
11.042,9
30.388,1
Beteiligungsgesellschaften
durch Grundpfandrechte gesichert
1.232,9
–
1.232,9
–
–
–
–
–
1.237,5
–
Sonstige Verbindlichkeiten
aus Steuern
im Rahmen der sozialen Sicherheit
durch Grundpfandrechte gesichert
8.280,5
456,3
–
–
7.922,4
456,3
–
–
356,9
–
–
–
1,2
–
–
–
2.348,9
490,3
0,2
–
55.686,1
35.206,8
7.964,7
12.514,6
34.810,3
Summe
72
Anhang
Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
begründet sich im Wesentlichen in der Aufnahme von langfristigen Schuldscheindarlehen in Höhe von 1.275,0 Mio €.
Von den Verbindlichkeiten aus Gewährleistungen betreffen
23.728,9 Mio € Rückzahlungsgarantien gegenüber den Anleihegläubigern aus den von E.ON International Finance B.V. begebenen Anleihen. In Höhe von 3.287,2 Mio € hat die Gesellschaft
Patronatserklärungen für Konzerngesellschaften übernommen.
Weitere 1.635,3 Mio € betreffen Gewährleistungen, die die
E.ON AG im Zusammenhang mit dem Verkauf von Aktivitäten
eingegangen ist, soweit eine vertragliche Begrenzung vorgegeben ist. Die Gewährleistungen der Gesellschaft beinhalten
auch die Liquiditätshilfegarantie gegenüber der MEON aus
der Umsetzung des CTA in Höhe von 309,3 Mio €.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
resultieren hauptsächlich aus Tages- und Festgeldaufnahmen.
Im Wesentlichen handelt es sich hier um die Gewährung von
Darlehen der E.ON International Finance B. V. in Höhe von
18.191,7 Mio €, welche um 11.242,5 Mio € gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Darüber hinaus wirkt sich hier eine Mittelaufnahme bei der E.ON Finanzanlagen GmbH in Höhe von
4.963,6 Mio € aus. Gegenläufig wirkt sich hier der verschmelzungsbedingte Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber
der NFK Finanzcontor GmbH in Höhe von 7.546,8 Mio € aus.
Darüber hinaus bestehen Verbindlichkeiten aus Bürgschaften
zum 31. Dezember 2008, die im Wesentlichen Rückgarantien
für Bankgarantien darstellen.
Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle
Verpflichtungen
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen belaufen sich
zum 31. Dezember 2008 auf 171,8 Mio €. Davon beziehen sich
21,2 Mio € auf Verpflichtungen gegenüber verbundenen
Unternehmen (31. Dezember 2007: 48,0 Mio €).
Die Haftungsverhältnisse setzen sich wie folgt zusammen:
Haftungsverhältnisse
31. Dezember
in Mio €
2008
2007
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungen
gegenüber verbundenen Unternehmen
28.960,8
309,3
15.030,0
310,2
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften
gegenüber verbundenen Unternehmen
2.119,0
–
705,6
–
31.079,8
15.735,6
Summe
Derivative Finanzinstrumente
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende derivative Finanzinstrumente, die zur Abdeckung der Marktpreisänderungsrisiken
im Zins- und Währungsbereich eingesetzt sind:
Derivative Finanzinstrumente
31. Dezember
2008
in Mio €
Instrument
Nominalvolumen
2007
Beizulegender
Wert (Marktwert)
Nominalvolumen
Beizulegender
Wert (Marktwert)
Termingeschäfte mit Banken
14.317,0
497,4
14.080,8
93,2
Termingeschäfte mit verbundenen Unternehmen
26.253,0
-686,4
15.800,7
-84,7
Zinsswaps mit Banken
6.347,5
-25,2
5.750,0
-82,6
Zinsswaps mit verbundenen Unternehmen
4.822,6
11,3
4.722,1
90,1
Währungs- und Zinswährungsswaps mit Banken
20.984,8
1.712,9
19.612,9
584,8
Währungs- und Zinswährungsswaps mit verbundenen Unternehmen
19.057,0
-2.819,8
16.794,0
-1.034,4
100,5
–
91.882,4
-1.309,8
76.760,5
-433,6
Floors mit Banken
Summe
73
Erläuterung zur Gewinn- und Verlustrechnung
(22) Sonstige betriebliche Erträge
(20) Beteiligungsergebnis
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt
zusammen:
Das Beteiligungsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
Sonstige betriebliche Erträge
Beteiligungsergebnis
in Mio €
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
Steuerumlagen
Erträge aus Beteiligungen
aus verbundenen Unternehmen
2008
2007
6.930,8
5.786,4
239,3
1.666,9
3.129,9
26,8
3.129,9
26,8
Aufwendungen aus Verlustübernahmen
-5.303,2
-236,1
Summe
4.996,8
7.244,0
Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen stammen im
Wesentlichen von der E.ON Energie AG. Die Aufwendungen
aus Verlustübernahmen entfallen mit mehr als 3 Mrd € auf
Abschreibungen bei Tochterunternehmen. Diese halten Anteile
an verbundenen Unternehmen mit Geschäftstätigkeiten in
Italien, Spanien, Frankreich und den USA. Bei den von Enel/
Acciona/Endesa erworbenen Anteilen führten verschiedene
Faktoren zu einer Abschreibung. Vor allem die in Italien vorgenommene Erhöhung des Unternehmenssteuersatzes für
Energieunternehmen, regulatorische Eingriffe in die Großhandelsmärkte sowie verzögerte Inbetriebnahmen von Kraftwerken haben zur Eintrübung der Perspektiven geführt. Die
Abschreibung auf die US-Aktivitäten ist vor allem darauf
zurückzuführen, dass die spezifischen Kapitalkosten der
Tochterunternehmen sowie niedrigere langfristige Wachstumsraten zu berücksichtigen waren.
Die Ausschüttung von Kapitalrücklagen der E.ON UK Holding
GmbH führte zu einem Ergebnisanstieg von 3.104 Mio €, welcher
unter den Erträgen aus Beteiligungen ausgewiesen ist.
(21) Zinsergebnis
Das Zinsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
Zinsergebnis
in Mio €
2008
2007
Erträge aus anderen Wertpapieren
und Ausleihungen des
Finanzanlagevermögens
aus verbundenen Unternehmen
98,4
84,5
34,1
27,2
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
aus verbundenen Unternehmen
1.181,3
957,9
895,4
764,4
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
an verbundene Unternehmen
-2.244,7
-1.694,8
-1.486,7
-1.115,7
-965,0
-557,2
Summe
Der Rückgang des Zinsergebnisses ist im Wesentlichen auf
die verstärkte Inanspruchnahme langfristiger Darlehen verbundener Unternehmen zurückzuführen.
in Mio €
2008
2007
Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil
22,6
13,2
Erträge aus dem Abgang von/Zuschreibungen zu Gegenständen des
Anlagevermögens
21,0
25,7
Übrige
7.888,2
4.226,2
Summe
7.931,8
4.265,1
Die Erträge aus Anlagenabgängen in Höhe von 3,3 Mio €
resultieren im Wesentlichen aus der Veräußerung von Grundstücken. Weitere 17,7 Mio € resultieren aus einer Zuschreibung
von Finanzanlagevermögen (siehe Textziffer 2).
Unter den übrigen Erträgen sind folgende Beträge erfasst:
Übrige Erträge
in Mio €
2008
2007
Währungs-/Zinsswaps und
Devisenoptionen
2.275,2
2.044,8
Währungskursdifferenzen
5.216,3
1.946,9
120,5
11,3
Auflösung von Rückstellungen
Sonstige
Summe
276,2
223,2
7.888,2
4.226,2
Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen stellen im
Wesentlichen periodenfremde Erträge dar.
74
Anhang
(23) Personalaufwand
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Honorare
für den Abschlussprüfer in nachfolgender Höhe enthalten.
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
Personalaufwand
Honorare des Abschlussprüfers
in Mio €
2008
2007
in Mio €
2008
2007
Gehälter
88,3
111,4
Prüfung
6,7
12,8
4,3
11,7
Sonstige Bestätigungsleistungen
2,7
1,8
Übrige Leistungen
0,7
0,4
10,1
15,0
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
für Altersversorgung
Summe
Abschlussprüfung
27,8
21,5
13,0
7,9
116,1
124,4
Der Rückgang bei den Gehältern ist insbesondere auf deutlich
geringere Rückstellungszuführungen für Verpflichtungen aus
der aktienbasierten Vergütung sowie auf geringere Tantiemezahlungen zurückzuführen. Die aufgrund der gestiegenen Mitarbeiterzahl in der Folge gestiegene Vergütungssumme wird
durch die zuvor genannten Effekte überkompensiert.
Der aus der aktienbasierten Vergütung resultierende Aufwand
beträgt im Berichtsjahr 5,3 Mio € (Vorjahr: 41,8 Mio €). Gleichzeitig ergab sich im Berichtsjahr durch Auflösungen von Rückstellungen ein Ertrag von 16,6 Mio € (Vorjahr: 0 €). Zum Bilanzstichtag besteht für die aktienbasierte Vergütung eine
Rückstellung in Höhe von 16,3 Mio € (Vorjahr: 38,8 Mio €).
(24) Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Zu den Abschreibungen im Berichtsjahr verweisen wir auf
die Ausführungen in Textziffer 2 und 7.
Summe
(26) Steuern
Die Steuern setzen sich wie folgt zusammen:
Steuern
in Mio €
Steuern vom Einkommen und vom
Ertrag
Sonstige Steuern
Summe
2008
2007
1.025,8
1.321,1
-0,5
-0,5
1.025,3
1.320,6
Die ausgewiesenen Ertragsteuern betreffen mit 1.002,7 Mio € das
Jahr 2008. Der verbleibende Betrag betrifft Steuern für Vorjahre.
Die im Vorjahr ausgewiesenen Ertragsteuern betrafen den
Aufwand für Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und
Gewerbesteuer des Geschäftsjahres in Höhe von 1.350,9 Mio €,
gegenläufig wirkten sich Steuereffekte aus Vorjahren aus.
(25) Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie
folgt zusammen:
Sonstige Angaben
Verschmelzungen
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
in Mio €
2008
2007
Währungskursdifferenzen
5.182,6
1.955,9
Währungs-/Zinsswaps,
Devisenoptionsprämien
2.208,3
2.039,3
120,1
73,1
Honorare
Einstellungen in den Sonderposten mit
Rücklageanteil
Übrige Aufwendungen
Summe
1,3
17,5
398,2
271,3
7.910,5
4.357,1
Die E.ON Italia Holding GmbH, Düsseldorf (nachfolgend kurz:
E.ON Italia), die NFK Finanzcontor GmbH, Norderfriedrichskoog
(nachfolgend kurz: NFK), und die Nordel Holding Gesellschaft
mbH, Norderfriedrichskoog (nachfolgend kurz: Nordel) – alles
Tochterunternehmen der E.ON AG zu jeweils 100 Prozent – und
die E.ON AG haben am 21. August 2008 Verschmelzungsverträge geschlossen. Weiterhin haben die E.ON Finance GmbH,
Düsseldorf (nachfolgend kurz: E.ON Finance) – auch ein Tochterunternehmen der E.ON AG zu 100 Prozent – und die E.ON AG
am 16. Oktober 2008 einen Verschmelzungsvertrag geschlossen.
Nach diesen Verschmelzungsverträgen übertragen alle Gesellschaften ihr Vermögen als Ganzes mit allen Rechten und Pflichten unter Auflösung ohne Abwicklung gemäß § 2 Nr. 1 UmwG
auf die E.ON AG als übernehmende Gesellschaft (Verschmelzung durch Aufnahme). Die Übernahme des Vermögens der
Gesellschaften durch die E.ON AG erfolgte mit wirtschaftlicher
Wirkung zu folgenden Stichtagen:
• E.ON Italia
2. Januar 2008
• NFK
2. Januar 2008
• Nordel
4. Januar 2008
• E.ON Finance 1. September 2008
75
Nach erfolgter Übertragung gelten alle Handlungen und
Geschäfte der Gesellschaften als für Rechnung der E.ON AG
vorgenommen.
Angaben zu den Organen
Die E.ON AG hat die in den Schlussbilanzen der Gesellschaften
angesetzten Werte der übergehenden Aktiva und Passiva in
ihrer Rechnungslegung fortgeführt (Buchwertverknüpfung).
Unter der Voraussetzung, dass die Hauptversammlung am
6. Mai 2009 die vorgeschlagene Dividende beschließt, betragen
die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats 4,1 Mio €
(Vorjahr 4,3 Mio €).
Die Verschmelzungen wurden am 5. September 2008 (E.ON Italia), 9. Oktober 2008 (NFK und Nordel) und 16. Dezember 2008
(E.ON Finance) ins Handelsregister Düsseldorf (HRB 22315)
eingetragen.
Mitarbeiter
Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres
2008 beschäftigten Mitarbeiter stieg im Vergleich zum Vorjahr
um 147 auf 616. Im Durchschnittswert nicht enthalten sind
fünf Vorstandsmitglieder sowie acht Auszubildende der
Gesellschaft.
Organbezüge
Aufsichtsrat
Das Vergütungssystem des Aufsichtsrats wird im Vergütungsbericht, der Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts
ist, beschrieben.
Im Geschäftsjahr 2008 bestanden keine Kredite gegenüber
Mitgliedern des Aufsichtsrats.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats unter Angabe der zusätzlichen
Mandate sind auf Seite 76 f. angegeben.
Vorstand
Entsprechenserklärung nach § 161 AktG
Vorstand und Aufsichtsrat der E.ON AG haben die nach § 161
AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen
Corporate Governance Kodex am 15. Dezember 2008 abgegeben
und den Aktionären durch Veröffentlichung auf der Internetseite www.eon.com dauerhaft zugänglich gemacht.
Die Gesamtbezüge des Vorstands betragen 18,9 Mio € (Vorjahr
20,4 Mio €) und enthalten neben der Grundvergütung, der
Tantieme und den sonstigen Bezügen auch die aktienbasierte
Vergütung, die mit dem beizulegenden Zeitwert der Performance-Rechte zum Zeitpunkt der Gewährung einbezogen
wurde. Für die einzelnen Mitglieder des Vorstands ergibt sich
folgende Gesamtvergütung:
Gesamtvergütung des Vorstands für das Jahr 2008
Grundvergütung
Tantieme
Sonstige
Bezüge
Wert der
gewährten
PerformanceRechte
(3. Tranche)
Summe
Gewährte
PerformanceRechte
(3. Tranche)
Stück
1.240.000
2.570.000
32.056
1.215.613
5.057.669
9.908
Dr. Johannes Teyssen
958.333
1.990.000
253.951
926.678
4.128.962
7.553
Dr. Burckhard Bergmann
(bis 29.02.2008)
125.000
295.000
4.461
120.114
544.575
979
Christoph Dänzer-Vanotti
750.000
1.570.000
9.054
720.436
3.049.490
5.872
Lutz Feldmann
750.000
1.570.000
39.488
720.436
3.079.924
5.872
in €
Dr. Wulf H. Bernotat
Dr. Marcus Schenck
Summe
750.000
1.570.000
35.627
720.436
3.076.063
5.872
4.573.333
9.565.000
374.637
4.423.713
18.936.683
36.056
Für weitere Angaben zur Vergütung aktiver Vorstandsmitglieder
sowie zum Vergütungssystem des Vorstands wird auf den
Vergütungsbericht, der Bestandteil des zusammengefassten
Lageberichts ist, verwiesen.
Im Geschäftsjahr 2008 bestanden keine Kredite gegenüber
Vorstandsmitgliedern.
Die Gesamtbezüge der früheren Vorstandsmitglieder und
ihrer Hinterbliebenen betragen 7,2 Mio € (Vorjahr 6,1 Mio €).
Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern und ihren Hinterbliebenen sind 123,4 Mio €
(Vorjahr 105,6 Mio €) zurückgestellt. Davon wird der Freistellungsanspruch aus dem Schuldbeitrittsvertrag mit MEON
offen verrechnet.
Die Mitglieder des Vorstands unter Angabe der zusätzlichen
Mandate sind auf Seite 78 angegeben.
76
Anhang
Mitglieder des E.ON-Aufsichtsrats einschließlich der Angabe von zusätzlichen Mandaten
Ehrenvorsitzender des
Aufsichtsrats
Prof. Dr. Günter Vogelsang
Düsseldorf
Sven Bergelin
Prof. Dr. Ulrich Lehner
Bundesfachgruppenleiter Energiewirtschaft ver.di
• E.ON Avacon AG
• E.ON Energie AG
• E.ON Kernkraft GmbH
Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Deutsche Telekom AG
• Deutsche Telekom AG (Vorsitz)
• Henkel Management AG
• HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
• Porsche Automobil Holding SE
• Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
• ThyssenKrupp AG
• Dr. Oetker KG (Beirat)
• Henkel AG & Co. KGaA
(Gesellschafterausschuss)
• Novartis AG (Verwaltungsrat)
Aufsichtsrat
Dr. Rolf-E. Breuer
Ulrich Hartmann
Vorsitzender des Aufsichtsrats der
E.ON AG
• Deutsche Bank AG (bis 29. Mai 2008)
• Deutsche Lufthansa AG
• IKB Deutsche Industriebank AG
(bis 27. März 2008)
• Münchener RückversicherungsGesellschaft AG
• Henkel KGaA
(Gesellschafterausschuss)
(bis 30. April 2008)
• Landwirtschaftliche Rentenbank
(Verwaltungsrat)
Gabriele Gratz
Vorsitzende des Europabetriebsrats der
E.ON AG
• E.ON Ruhrgas AG
Dr. Klaus Liesen
Vorsitzender des Betriebsrats der
E.ON AG
(bis 30. April 2008)
Berater
• Otto Wolff Industrieberatung und
Beteiligungen GmbH
(Vorsitzender des Beirats)
Ulrich Hocker
Bård Mikkelsen
Hauptgeschäftsführer der Deutsche
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.
• Arcandor AG
• Deutsche Telekom AG
• Feri Finance AG
• ThyssenKrupp Stainless AG
• Gartmore SICAV
• Phoenix Mecano AG (Präsident des
Verwaltungsrats)
Eva Kirchhof
(seit 30. April 2008)
President und Chief Executive Officer
der Statkraft AS
• Bonheur ASA
(Gesellschafterausschuss)
• E.ON Sverige AB
(bis 2. Dezember 2008)
• Ganger Rolf ASA
(Gesellschafterausschuss)
• Store Norske Spitsbergen
Kulkompani AS (Vorsitz)
• CERMAQ ASA
(bis 30. April 2008)
Dipl.-Physikerin
Erhard Ott
Wolf-Rüdiger Hinrichsen
Hubertus Schmoldt
Vorsitzender der Industriegewerkschaft
Bergbau, Chemie, Energie
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
der E.ON AG
• Bayer AG
• Deutsche BP AG
• DOW Olefinverbund GmbH
• RAG Aktiengesellschaft
Werner Bartoschek
(seit 30. April 2008)
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats
der E.ON Ruhrgas AG
• E.ON Ruhrgas AG
Dr. Karl-Hermann Baumann
(bis 30. April 2008)
• Linde AG (bis 3. Juni 2008)
• Bayer Schering Pharma AG
Mitglied des ver.di-Bundesvorstands,
Bundesfachbereichsleiter Ver- und
Entsorgung sowie Verkehr
• E.ON Energie AG
Alle Angaben beziehen sich auf den 31. Dezember 2008 oder auf den Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat der E.ON AG.
• Aufsichtsratsmandate gemäß § 100 Abs. 2 AktG
• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
77
Mitglieder des E.ON-Aufsichtsrats einschließlich der Angabe von zusätzlichen Mandaten
Hans Prüfer
Dr. Theo Siegert
Werner Wenning
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats
der E.ON AG, Düsseldorf
Geschäftsführender Gesellschafter de
Haen-Carstanjen & Söhne
• Deutsche Bank AG
• ERGO AG
• Merck KGaA
• DKSH Holding Ltd.
• E. Merck OHG
(seit 30. April 2008)
Vorsitzender des Vorstands der
Bayer AG
• Bayer Schering Pharma AG (Vorsitz)
• Deutsche Bank AG (seit 29. Mai 2008)
• Evonik Industries AG
(bis 16. September 2008)
• Henkel AG & Co. KGaA
(Gesellschafterausschuss)
Klaus Dieter Raschke
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats
der E.ON Energie AG
• E.ON Energie AG
• E.ON Kernkraft GmbH
Prof. Dr. Wilhelm Simson
Dr. Walter Reitler
(seit 30. April 2008)
Bereichsleiter HSE/CR-Steuerung
E.ON Energie AG
• E.ON Energie AG
Dr. Henning Schulte-Noelle
Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Allianz SE
• Allianz SE (Vorsitz)
• ThyssenKrupp AG
Dr. Karen de Segundo
(seit 30. April 2008)
Juristin
• BlackRock New Energy
Investment Trust plc
• British America Tobacco plc
• Ensus Ltd.
• Koninklijke Ahold N.V.
• Lonmin plc
• Pöyry Oyj
Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Merck KGaA
• Frankfurter Allgemeine
Zeitung GmbH
• Hochtief AG
• Merck KGaA (Vorsitz)
• E. Merck OHG
• Freudenberg & Co. KG
• Jungbunzlauer Holding AG
Hans Wollitzer
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats
der E.ON Energie AG
• E.ON Energie AG
• E.ON Bayern AG
Gerhard Skupke
(bis 30. April 2008)
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats
der E.ON edis AG
• E.ON edis AG (bis 30. April 2008)
• E.ON Edis Energia Sp. z o.o.
(bis 31. Juli 2008)
• Netzservice Mecklenburg-Vorpommern
(NMV) GmbH (bis 31. Juli 2008)
Dr. Georg Frhr. von Waldenfels
Rechtsanwalt
• Georgsmarienhütte Holding GmbH
• Rothenbaum Sport GmbH (Vorsitz)
Alle Angaben beziehen sich auf den 31. Dezember 2008 oder auf den Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat der E.ON AG.
• Aufsichtsratsmandate gemäß § 100 Abs. 2 AktG
• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
78
Anhang
Mitglieder des Vorstands einschließlich der Angabe von zusätzlichen Mandaten
Dr. Wulf H. Bernotat
Dr. Burckhard Bergmann
Lutz Feldmann
geb. 1948 in Göttingen,
Mitglied des Vorstands seit 2003
Führungskräfte Konzern,
Investor Relations, Revision,
Unternehmenskommunikation,
Wirtschaftspolitik
Vorsitzender des Vorstands,
Düsseldorf
• E.ON Energie AG1 (Vorsitz)
• E.ON Ruhrgas AG1 (Vorsitz)
• Allianz SE
• Bertelsmann AG
• Metro AG
• E.ON Nordic AB² (Vorsitz)
• E.ON Sverige AB2 (Vorsitz)
• E.ON US Investments Corp.² (Vorsitz)
geb. 1943 in Sendenhorst/Beckum,
Mitglied des Vorstands seit 2003
Gaseinkauf, Gasproduktion,
Regulierungsmanagement Konzern,
Düsseldorf
(bis 29. Februar 2008)
• Thüga AG1 (Vorsitz)
(bis 22. Februar 2008)
• Allianz Lebensversicherungs-AG
• MAN Ferrostaal AG
• Accumulatorenwerke Hoppecke
Carl Zoellner & Sohn GmbH
• Jaeger Beteiligungsgesellschaft
GmbH & Co. KG (Vorsitz)
• Nord Stream AG
• OAO Gazprom
• E.ON Ruhrgas E&P GmbH² (Vorsitz)
(bis 29. Februar 2008)
• E.ON Gastransport AG & Co. KG²
(Vorsitz) (bis 29. Februar 2008)
• ZAO Gerosgaz² (Vorsitz; im Wechsel
mit einem Vertreter des ausländischen Partners) (bis 12. April 2008)
geb. 1957 in Bonn,
Mitglied des Vorstands seit 2006
Mergers & Acquisitions, Recht, Unternehmensentwicklung, Neue Märkte,
Düsseldorf
• E.ON Iberia Energia SL2
• E.ON Italia S.p.A.²
• E.ON Produzione S.p.A.2
(bis 16. Oktober 2008)
• OAO OGK-4² (Vorsitz)
Dr. Johannes Teyssen
geb. 1959 in Hildesheim,
Mitglied des Vorstands seit 2004
Controlling/Unternehmensplanung,
Regulierung und Infrastruktur,
Konzernbeschaffung, Marketing &
Vertrieb, Upstream/Erzeugung,
Handel und Portfoliooptimierung
stellv. Vorsitzender des Vorstands,
Düsseldorf
• E.ON Energie AG1
• E.ON Energy Trading AG1 (Vorsitz)
• E.ON Ruhrgas AG1
• Deutsche Bank AG
• Salzgitter AG
• E.ON Italia S.p.A.²
• E.ON Nordic AB²
• E.ON Sverige AB²
Christoph Dänzer-Vanotti
geb. 1955 in Freiburg,
Mitglied des Vorstands seit 2006
Personal, Corporate Responsibility,
E.ON Academy, OneE.ON, Facility
Management, Düsseldorf
• E.ON Energie AG1
• E.ON Nordic AB²
• E.ON Sverige AB2
Dr. Marcus Schenck
geb. 1965 in Memmingen,
Mitglied des Vorstands seit 2006
Finanzen, Rechnungswesen, Steuern, IT,
Düsseldorf
• E.ON Energy Trading AG1
• E.ON Ruhrgas AG1
• E.ON IS GmbH1 (Vorsitz)
• Commerzbank AG
• Aviga GmbH2
(Vorsitzender des Beirats)
• E.ON Audit Services GmbH2 (Vorsitz)
• E.ON Risk Consulting GmbH2 (Vorsitz)
• HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
(Mitglied des Verwaltungsrats)
• OAO OGK-4²
Alle Angaben beziehen sich auf den 31. Dezember 2008 oder auf den Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Vorstand.
• Aufsichtsratsmandate gemäß § 100 Abs. 2 AktG
• Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
1) Freigestellte Konzernmandate
2) Weitere Konzernmandate
79
Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns:
Vorschlag für die Verwendung des
Bilanzgewinns
in €
Der Jahresüberschuss 2008 beträgt
2.888.953.662,31
unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages aus dem Vorjahr von
29.563.853,60
und nach Einstellungen in die anderen
Gewinnrücklagen von
61.721.966,91
verbleibt ein Bilanzgewinn von
2.856.795.549,00
Wir schlagen der Hauptversammlung vor, den aus dem
Geschäftsjahr 2008 zur Verfügung stehenden Bilanzgewinn
in Höhe von 2.856.795.549,00 € zur Ausschüttung einer Dividende von 1,50 € je dividendenberechtigte Stückaktie zu verwenden. Sofern sich bis zur Hauptversammlung die Anzahl
der dividendenberechtigten Stückaktien durch Rückkauf
eigener Aktien verringert, ist beabsichtigt, den Beschlussvorschlag in der Weise anzupassen, dass bei unveränderter
Ausschüttung in Höhe von 1,50 € je dividendenberechtigte
Stückaktie der auf die nicht mehr dividendenberechtigten
Aktien entfallende Teilbetrag auf neue Rechnung vorgetragen
werden soll.
80
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft
vermittelt und im Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich
des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so
dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild vermittelt wird, und dass die wesentlichen
Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung
beschrieben sind.
Düsseldorf, den 3. März 2009
Der Vorstand
Bernotat
Dänzer-Vanotti
Teyssen
Feldmann
Schenck
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinnund Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der
Buchführung und den Lagebericht der E.ON AG, Düsseldorf,
der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft.
Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und
zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des
Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung
über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung
und über den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung unter ergänzender Beachtung der Internationalen Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch
den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der
Düsseldorf, den 4. März 2009
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dr. Norbert Schwieters
Wirtschaftsprüfer
Michael Reuther
Wirtschaftsprüfer
Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler
berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,
Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung
umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der
Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
81
Der Jahresabschluss und der Lagebericht der E.ON AG für
das Geschäftsjahr 2008 werden im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht. Der Lagebericht der E.ON AG
ist mit dem Lagebericht des Konzerns zusammengefasst.
Weitere Informationen
E.ON AG
E.ON-Platz 1
40479 Düsseldorf
T 02 11-45 79-0
F 02 11-45 79-5 01
[email protected]
www.eon.com
Für Journalisten
T 02 11-45 79-4 53
[email protected]
Für Analysten und Aktionäre
T 02 11-45 79-5 49
[email protected]
Für Anleiheinvestoren
T 02 11-45 79-5 63
[email protected]
Jahresabschluss 2008
E.ON AG
Handelsrechtlicher Jahresabschluss
und zusammengefasster Lagebericht der E.ON AG
für das Geschäftsjahr 2008
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