Ergebnisse des Dialoges im Kleinen Jugendtreff Südstadt: 1) Junge Menschen nehmen zum Teil Drogen. Um dies auch „kontrollierter“ zu gestalten, kamen die Jugendlichen auf die Idee (inspiriert durch die Fixpunkte in Hannover) einen geschützten Raum für Kiffer einzuführen, in denen sie zum Beispiel unter Beobachtung rauchen können, um Unfälle oder Drogenexperimente zu vermeiden. Welche Chance sehen Sie dafür und/oder wie wäre das machbar? Beide Gesprächspartner sprechen sich gegen so eine Einrichtung für Menschen die Kiffen aus. Sie sind der Meinung, dass Räume für harte Drogen wie Kokain oder so erhalten bleiben müssen, um die Menschen, die drogenabhängig sind, auch zu schützen. Allerdings besteht bei Gras oder Haschisch nicht die Gefahr einer so starken Abhängigkeit wie bei anderen harten Drogen, weshalb in diesem Zusammenhang auch keine Notwendigkeit gesehen wird, diesem Verhalten überhaupt einen von der Stadt geschützten Raum anzubieten. 2) Die Jugendlichen fragen sich, ob es an jeder Schule in Hannover eine Vertrauensperson, zum Beispiel in Form eines Schulsozialarbeiters gibt? Jugendliche sollten Hilfe bekommen, bevor sie in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Allerdings sollten diese Berater auch „kontrolliert“ werden. Für die Jugendlichen ist Vertrauen in Bezug auf die Sozialarbeiter_innen oder Vertrauenslehrerer_innen sehr wichtig. Allerdings hängt es zum Teil auch immer von den Jugendlichen selbst ab, wem sie vertrauen und wen nicht. Was kann aber trotzdem getan werden, wenn diese Personen nicht im Sinne der Jugendlichen handeln? Zuerst sollte das ganze schulintern geklärt werden. Sollte es da keine Lösung geben, kommt das Anliegen zur Schulaufsichtsbehörde und anschließend zur Landesschulbehörde. Die Stadt Hannover hat in diesem Fall keine Bemächtigung zu handeln, da die Aufgabe in den Bereich des Kultusministeriums des Landes Niedersachsen fällt. 3) Die Jugendlichen möchten für Hannover ein besseres/höheres Angebot an KITA’s und Erziehungspersonen haben. Wie ist das möglich? In Hannover gibt es laut den Dialogpartnern ein sehr hohes und gutes Angebot an KITAPlätzen. Schwierig wird es nur, wenn die Anzahl der Kinder schnell und stark steigt, denn der Bau einer neuen KITA dauert 2 – 3 Jahre. Außerdem steigen die Kosten für Gehalt, Miete, Strom etc., so dass die gleiche KITA im Laufe der Zeit bei gleicher Belegung mehr Ausgaben hat als vorher. Dafür müssen Anträge im Haushaltsplan gestellt werden, damit diese Lücke nicht größer wird und in Hannover das KITA-Angebot so gut bleibt, wie es ist und noch verbessert werden kann. 4) Die Jugendlichen fragen sich, wieso es bei Taten unter Alkoholeinfluss eine Strafmilderung gibt und wieso diese nicht aufgehoben wird? Zu dieser Anregung der Jugendlichen konnten die Dialogpartner leider nur auf den Bund verweisen, weil dort der Strafenkatalog erstellt und geregelt wird. Allerdings waren beide der Meinung, dass diese Anregungen der Jugendlichen eine tolle Idee sei, weil es einige Menschen gibt, die bewusst dafür Sorgen eine Strafmilderung durch Alkohol oder anderen Einfluss zu erhalten. Es ist und wird jedoch eine schwierige Diskussion werden, ob und warum eine Strafmilderung anerkannt wird. 5) Bei der EU- Jugendkonferenz in Riga im März 2015 war eine Empfehlung/Forderung, dass Jugendeinrichtungen und der Einfluss von Jugendorganisation gestärkt werden. Wir möchten, dass in Hannover die Mitarbeiter aus den Jugendtreff’s und Zentren im zutreffenden Ausschuss ein Stimmrecht bekommen. Wie können wir das erreichen? Im Jugendhilfeausschuss der Stadt Hannover sitzen 3 -4 Personen aus dem Stadtjugendring der Stadt Hannover und haben auch Stimmrecht. Diese Personen sind Vertreter von Jugendorganisationen und Einrichtungen und somit die Vertretung für die Meinungen der Jugendlichen. Im Schulausschuss, der auch mit der Lebenswelt von Jugendlichen zu tun hat, sitzen auch Vertreter_innen aus Schüler- und Elternräten. Es gibt auch Personen, die nur Beisitzer sind und kein Stimmrecht haben, allerdings können die in Vorbesprechungen auch Ideen und Vorschläge einbringen, die dann vom Ausschuss übernommen werden. Allerdings gibt es keine Garantie, dass ein Anliegen, dass im Ausschuss angenommen wurde, auch vom Rat der Stadt Hannover beschlossen wird und der hat die Entscheidungsgewalt.