Teilchenphysik für Fortgeschrittene Detektoren und Experimente

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Teilchenphysik für Fortgeschrittene
Detektoren und Experimente
Peter Schleper
Wintersemester 2012/13
Detektor-Konzepte
•  e+e- Experimente bei PETRA, LEP, Linear-Collider
•  e+-p Experimente bei HERA
•  pp Experimente am SPPS, Tevatron und LHC
Detektoren
•  Spurkammern: Driftkammern, TPC, Si-Detektoren
•  Kalorimeter
•  Elektronik, Signalverarbeitung
Daten-Analyse
•  Trigger, Mathematische Algorithmen
P. Schleper Teilchen II 1
Beschleuniger
Collider
HERA
ep
Tevatron
pp
LHC
pp
LEP
e+e-
ILC
e+e-
CLIC
e+e-
ECMS (GeV)
320
2000
14000
209
500-1000
3000
Luminosity
1032/(cm2s)
0.7
1.7
100
1
60
200
BunchAbstand
(ns)
96
396
25
22000
708
0.5
BunchRadius
(µm)
280 x 50
29
16.6
200 x 8
700*5
40 * 1
BunchLänge (cm)
0.8 x 8.5
50
7.55
1
0.0007
0.00016
P. Schleper Teilchen II 2
Teilchen-Nachweis
Ziel:
• 
• 
• 
• 
• 
Messung aller einzelner Quanten, die entstehen
Energie, Impuls, Masse, Ladung, Lebensdauer
Identifizierung der Teilchensorte
Rekonstruktion von kurzlebigen Teilchen aus ihren Zerfallsproduktion Bethe-Bloch Formel:
Vielfachstreuung in Materie
Rekonstruktion des Prozesses a+b à c+d+...
à Rückschluss auf Feynman-Diagramme
Energieverlust à Ionisation
à Rückschluss auf Lagrange-Dichte:
MIPS: ~2MeV/cm (in Wasser)
Teilchen, WW, Symmetrien, Naturkonstanten
Nachweis nur über elektromagnetische WW
• 
Umwandlung kinetischer Energie
à gel. Teilchen: Ionisation in Gas, Silizium, fl.Argon, ...
à Photonen: Photomultiplier, Photodioden, Si-Det.
à Elektronische Signale (benötigt Verstärkung)
Schwache WW
• 
viel zu selten (kein direkter Neutrino-Nachweis)
Starke WW (nur für Hadronen)
• 
• 
sehr häufig,
indirekter Nachweis über neu entstehende Hadronen
P. Schleper Teilchen II 3
CMS Experiment
Compact Muon Solenoid Experiment
CERN-LHC à Higgs, Supersymmetry, LED
P. Schleper Teilchen II 4
Teilchen-Identifikation (CMS Dektektor)
P. Schleper Teilchen II 5
Simulation of event in the CMS detector: Low luminosity
P. Schleper Teilchen II 6
CMS Myon System
Commissioning
CMS with Cosmics
P. Schleper Teilchen II 7
Silizium Spur-Detektor
Streifen Detektor:
220 m2 Si, 15000 Module
10 Mill. Streifen
TEC R3 Modul
P. Schleper Teilchen II 8
CMS Experiment am 18.4.2008
P. Schleper Teilchen II 9
Spur-Detektoren
Ziel:
• 
• 
• 
• 
Verfolge Teilchen-Bahn durch viele Einzelmessungen
Magnetfeld zur Impulsmessung
Ionisation dE/dx zur Messung der Geschwindigkeit
Messung sekundärer Zerfälle zur Bestimmung von
Lebensdauern und Teilchenidentifikation
Spurdetektor des JADE Experiments
am PETRA Beschleuniger (DESY)
•  Driftkammer
•  Entdeckung des Gluons e+e- à qqg
Detektor-Design:
• 
• 
• 
• 
• 
Wenig Material, da Teilchenbahn nicht gestört werden soll
Detektoren nahe am Entstehungsort: Sekundäre Vertizes
Hohes Magnetfeld à Impulsmessung
Hohe Ortsauflösung zur Messung des Radius der Helix
3-d Bilder der Reaktion
Technische Lösungen:
• 
Gas-Detektoren: Blasenkammern, Streamer-Tubes,
Heute:
•  Driftkammern, Time-Projection-Chamber (TPC), ...
•  Silizium-Detektoren, ...
P. Schleper Teilchen II 10
Gas-Detektoren
• 
• 
• 
• 
Geladenes Teilchen ionisiert das Gas à Elektronen + Ionen
Typisch: Argon
etwa dE = 30 eV im Mittel für ein Ionisiertes Atom
dE/dx = 3 KeV / cm
Drift der Elektronen zur Anode (Ionen zur Kathode)
Gasverstärkung (Signal zu klein für Elektronik)
wähle dünnen Draht mit hoher Anodenspannung
à Beschleunigung im starken E-Feld nahe am Draht
à Entstehung von Sekundär-Elektronen durch Stöße
à Entstehung von Photonen aus angeregten Atomen
à weitere IonisationàLawinenbildung à Gasverstärkung
P. Schleper Teilchen II 11
Gas-Detektoren
• 
• 
• 
Gasverstärkung hängt von Anoden-Spannung ab
10 ... 1010
Proportionalbereich:
Ladung auf Draht proportional zu Anzahl der primären Elektronen
à Messung von dE / dx
Geiger- Bereich:
Ionisation im ganzen Volumen durch Photonen
misst nur an/aus
P. Schleper Teilchen II 12
Gas-Detektoren
Drift der Elektronen
• 
• 
• 
~ 5 cm / µs, abhängig von Spannung, Gas, Druck
messe Zeit zwischen Teilchendurchgang und Signal am Draht
à Abstand zum Draht = Driftlänge = Driftzeit / Geschwindigkeit
benötige homogenes Feld
Diffusion
• 
Abhängig von Spannung, Gas, Druck
P. Schleper Teilchen II 13
Spurdetektoren
Multi-Wire-Proportional-Chamber (MWPC)
Mehrere Drähte im Abstand mm...cm
Driftkammern
• 
• 
34
30
Kathodendrähte zur Feldformung
Mehrere Lagen zur 3-dim Spurrekonstruktion
Gas-electron-multiplier
28.
Detectors at accelerators
• 
28. Detectors at accelerators
(GEM)
!"#$
!"#!
• 
Keine Drähte, sondern
dünne Folie mit Löchern
Hohe Spannungen im Bereich der Löcher
• 
à Verstärkung
Sehr hohe Ortsauflösung
counter. Electrons released by the primary ionization particle in the upper conversion
region (above the GEM foil) drift into the holes, where charge multiplication occurs in
the high electric field (50–70 kV/cm). Most of avalanche electrons are transferred into
the gap below the GEM. Several GEM foils can be cascaded, allowing the multi-layer
GEM detectors to operate at overall gas gain above 104 in the presence of highly ionizing
particles, while strongly reducing the risk of discharges. This is a major advantage of the
GEM technology [87]. Localization can then be performed by collecting the charge on a
patterned one- or two-dimensional readout board of arbitrary pattern, placed below the
last GEM.
"%&'()*+,-.*
• 
!"!$
!"!!
−!"!$
−!"#!
"%&'()*+,-.*
!"#!
&#$µ%
!"#$µ%
1&2*3456(7(89*:8;:;86(;<&5*,=&->98
1>2*?8(@6*,=&->98
!"!$
!"!!
−!"!$
−!"#!
Gas Electron Multiplier (GEM)
−!"#$
−!"0
−!"/
−!"#
!"!
!%&'()*+,-.*
!"#
!"/
!"0
Figure 28.7: Electric field lines and equipotentials
in (a) a multiwire
P. Schleper
Teilchen II proportiona
14
chamber and (b) a drift chamber.
Figure 28.10: Schematic view and typical dimensions of the hole structure in the
GEM amplification cell. Electric field lines (solid) and equipotentials (dashed) are
shown.
Driftkammer des H1 Experiments bei HERA
Schauer aus Kosmischer Strahlung
P. Schleper Teilchen II 15
Driftkammern
Signalhöhe: Ladungsträger * Sammlungs-Effizienz * Verstärkung
• 
• 
• 
Ladungsträger:
dE/dx nach Bethe-Bloch Formel, ca 30 eV je e-Ion Paar
Minimal ionisierende Teilchen (MIPS)
à ~ 100 e-Ion Paare je cm Flugstrecke
Sammlungs-Effizienz:
Absorption der e durch Gas-Moleküle
à Edelgase (Ar)
Gasverstärkung:
E-Feld groß dicht am Draht (10 µm Dicke)
im Proportionalitätsbereich: einige 100 V
à Gasverstärkung ~ 104
à Teilchen-Identifikation
Schauer soll lokal bleiben:
à Photonen absorbieren durch CH4 ...
Raumladung: langsame Ionen schirmen E-Feld ab à weniger Signal
Rauschen:
• 
• 
spontan erzeugte Ladungsträger (z.B. Synchrotron-Strahlung)
elektronisches Rauschen, Schott-Noise,
Ziel:
Alterung:
• 
Hohe Ionisation nahe am Draht
Bildung von Radikalen, Ablagerungen am Draht à Signal kleiner
à Begrenzung der Gasverstärkung
Gefahr zu hoher Ionisation
große Ströme à Drähte reißen
P. Schleper Teilchen II 16
Driftkammern
Ortsauflösung senkrecht zum Draht
Pulsform des Stromes
•  Abstandsverteilung der e vom Draht
•  Statistik der Primär-Ionisation
•  Diffusion
•  Homogenität des E-Feldes /Driftgeschwindigkeit
•  Sammelzeit der Ladung am Draht (wenige ns)
Front-End Elektronik direkt am Detektor
•  Auskopplung des Signals
•  Verstärkung, Puls-Formung (Differenzierung)
•  Pipeline: Datenspeicherung bis zur Trigger-Entscheidung
•  Digitalisierung: Flash ADC
•  Pedestal-Subtraktion und Noise cut (Signal > 3σ Noise)
•  Zero-Suppression zur Reduzierung der Datenmenge
Messung der Anstiegsflanke des Pulses à Zeit
Kalibration mittles Driftzeitspektrum vieler Teilchen
•  T0 (Teilchendurchgang)
•  Driftgeschwindigkeit (vDrift ~ 5cm/µs)
Front-End-Elektronik
Puls-Form
à Ortauflösung: 80 – 200 µm
Pulshöhen-Spektrum
Driftzeit-Spektrum
P. Schleper Teilchen II 17
Driftkammern
Impuls-Messung im Magnetfeld
Meistens: Solenoid-Magnet: B-Feld || Strahl || Drähte
à Messung des Transversalimpulses PT
Messung der Krümmung
gilt auch
relativistisch
k = 1/ R
Messgenauigkeit
•  Ortsauflösung einzelner „Hits“ (ε)
•  Anzahl der Hits (N)
•  Spurlänge senkrecht zu B (L‘)
•  Falls Vertex bekannt: 720 à 320
à Begrenzte Auflösung bei großen Impulsen
Vielfachstreuung
•  Material im Detektor
Strahlrohr, Wände, Gas, Drähte, Kabel,...
typisch 0.5 – 1.5 X0
à begrenzt Auflösung bei kleinen Impulsen P
Impuls-Auflösung:
Beispiel:
Zeus bei HERA: 72 Draht-Lagen, L‘ ~ 0.7m
Hits
+ Mult.Sc. + Kalibration
+Alignment
P. Schleper Teilchen II 18
Driftkammern
Messung der z-Koordinate ( || zum Strahl)
• 
• 
• 
• 
Ladungsteilung an beiden Enden des Drahtes (Auflösung σ(z) ~5cm)
Laufzeit der Signale zu beiden Enden (σ(z) ~5cm)
Leicht gekreuzte Drähte (typisch σ(z) ~0.5cm)
Extra „z -Kammern mit Draht-Segmenten senkrecht zum Draht
σ(z) ~0.1mm, aber mehr Material
H1 Driftkammer mit
z-Kammern innen und Mitte
à Winkelauflösung: σ(θ) < 1 mrad
Doppelspurauflösung
• 
• 
• 
Teilchen in Jets nahe beieinander
Minimaler Abstand von 2 Hits am selben Draht
~ Pulslänge * vDrift ~ 1 mm
Totzeit
• 
• 
Signal-Länge und maximale Drift-Zeit der e: µs
Max. Driftzeit der Ionen: Rauladungseffekte Impact-Parameter Auflösung
Primärer Vertex
• 
• 
Primäre Bunch-Größe in x,y meist kleiner als Vertex Auflösung
à Messe Vertex als Mittelwert vieler Ereignisse
Primäre Bunch-Länge in z: LEP: 1cm, LHC:7.5cm
à Rekonstruktion je Event
Sekundärer Vertex: Späte Zerfälle à b-Quarks, (c,τ)
• 
• 
Impact-Parameter (Abstand Spur-Vertex)
Vertex aus mehreren Spuren
à Si-Detektoren nahe am Vertex
à βγcτ > 200 µm
P. Schleper Teilchen II 19
Pattern Recognition
Musterekennung: Spurfindung
•  aus vielen 1000 Hits
à 10 – 100 Spuren
Minimal Spanning Tree
mit Fehlern à Kalman Filter
HERA: e-p Ereignis
ZEUS mit Drift-Kammer
und Kalorimetern
P. Schleper Teilchen II 20
XY View
Time Projection Chamber (TPC)
TPC: E-Feld || B
• 
• 
• 
Großes Gas-Volumen ohne Drähte
Drift zu den Enden der Kammer über einige Meter
Messung nur an den Kammer-Enden,
z.B. mit Draht-Kammern
Vorteile
• 
Diffusion durch B-Feld reduziert, denn
Sekundärelektronen laufen in Spiralbahnen
à x-y Koordinaten sehr präzise
•  Driftzeit als Maß für z-Koordinate: z = Zeit * vDrift
dz ~ 0.1 mm
à 3-dim Bild der Spuren mit einer Kammer
B
y
drift
E
x
z
charged
track
• 
Keine z-Kammern und extra Wände
•  gute dE/dx Messung
à wenig Material, wenig Vielfachstreuung
à sehr gute Impulsauflösung
Nachteile
• 
• 
Sehr langsam, da lange Driftstrecke
Anwendungen bei Collidern mit
großen Abständen zwischen Kollisionen,
à e+e- Collider, Schwerionenphysik
P. Schleper Teilchen II 21
Time Projection Chamber (TPC)
ALEPH Experiment bei LEP: e+e- bis ECMS = 208 GeV
Größe: 4,7m x 3,6m,
E-Feld: 110 V/cm, B-Feld = 1.5 Tesla
91% Argon + 9% CH4, Verlust an Sekundärelektronen 1%/Meter,
47000 Kanäle, 20 Hits/Spur, Hit-Auflösung: dx=dy=0.17mm, dz=0.6mm
e+e- à 2-Jets
P. Schleper Teilchen II 22
TPC von ALEPH ( e+e- à Z H à qq bb Kandidat)
dE/dx Messung
Auflösung für Sekundäre Vertizes:
Zerfälle von b-Quarks (c, tau)
P. Schleper Teilchen II 23
ALICE TPC
Quark - Gluon Plasma
• 
• 
Zustand des frühen Universums
mit Abstand Quarks << 1 fm und hoher Temperatur
ALICE Experiment am LHC
• 
• 
• 
• 
• 
p-p mit ECMS = 7 TeV
Bei-Blei, ECMS = 574
TeV
(2.76 TeV je Nukleon)
Typisch 1000 Spuren je
Ereignis
Auflösbar mit TPC
P. Schleper Teilchen II 24
Halbleiter-Detektoren
zentrale Komponente aller modernen Detektoren:
• 
• 
Ortsauflösung 0.005-0.020 mm,
Zeit für Ladungssammlung ~ 5-10 ns
Si: Halbleiter mit 1.1 eV Bandlücke
• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 
Diode: pn Übergang in Sperrrichtung geschaltet
à Verarmungszone mit sehr wenig freien
Elektronen/Löchern
à sehr kleiner Dunkelstrom
Festkörper: Dichte groß, dE/dx groß
Teilchen erzeugt ein e-Loch Paar je
3 eV Energieverlust (dE/dx)
Zeit für Ladungssammlung ~ 5-10 ns
• 
• 
• 
30000 e-Loch Paare für MIPS in 0.3 mm Dicke
Keine intrinsische Verstärkung notwendig
Feine Segmentierung möglich: Ortsauflösung
MIPS = minimal ionisierendes Teilchen (Bethe-Bloch)
P. Schleper Teilchen II 25
Si-Halbleiter-Detektoren
Si bei 300K: 1.5 x 1013 e-/cm3 im Leitungsband (10-12 je Atom)
Störstellen: e- Einfang oder e-Loch Rekombination
à  Fremdatome < 1010 /cm3,
à  Kristall-Defekte durch Teilchen-Wechselwirkungen
Dotierung: p,n Material: 1013 /cm3, p+, n+ Material: 1020 /cm3
P. Schleper Teilchen II 26
Silicon-Detektoren
Pixel Detektoren:
CMS: 100 x 150 µm
Streifendetektor mit Gate-Ringen
Vorteile von Si-Detektoren
Streifendetektoren:
• 
Abstand Streifen: Pitch ~ 100 µm
à Auflösung 1 Streifen: Pitch /sqrt(12)
à Lorentz-Winkel durch Magnetfeld
à Diffusion: Puls auf mehreren Streifen
Schwerpunkt der Ladungsverteilung
verbesserte Auflösung
• 
• 
• 
• 
• 
• 
Doppelhit-Auflösung < 0.1mm
Ideal für hohe Spurdichte
Schnelle Signal da kurze Driftwege (25ns)
Beste Auflösung: 5 – 25 µm
Signal/Rauschen > 25
Ideal als Vertex-Detektor
Nachteile
• 
• 
Kühlung < -10o wg. Dunkelstrom
Mehr Material, Preis hoch
P. Schleper Teilchen II 27
CMS Si-Detektor
Komplettes
Spurkammer-System
aus Silizium-Det.
15000 Wafer, 200 m2
P. Schleper Teilchen II 28
CMS Si-Detektor
P. Schleper Teilchen II 29
Vertex-Suche mit Si-Detektoren
Hohe Spurdichte
à Hohe Anzahl Auslesekanäle nahe am Vertex
à Pixel-Detektor
Zerfälle von b, c, τ
à Sekundäre Vertizes
à Hohe Ortsauflösung nahe am Vertex
à Pixel-Detektor
light quark
(u,d,s) jet
b,c,τ jet
P. Schleper Teilchen II 30
CMS: p-p und Pb-Pb Kollisionen
Proton-Proton Kollision
Kollisionen schwerer Ionen
• 
Hohe Teilchendichte durch starke WW
à Hohe Anzahl Auslesekanäle, Si-Detektoren oder TPC
P. Schleper Teilchen II 31
Kalorimeter
Detektor-Komponenten für Experimente an Beschleunigern
Spurkammern:
• 
• 
• 
nur elektr. geladene Teilchen
Impulsmessung gut nur bei kleinen Impulsen
Wenig Material
à WW gering
à Teilchen verlieren fast keine Energie
à Innerer Detektor
! PT
~ PT
PT
Kalorimeter:
• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 
Außerhalb des Spurdetektors
Vollständige Absorption aller Teilchen
(außer µ,ν)
Dichtes Material
à Schauerbildung
!E
Nachweis möglichst aller Schauerteilchen
~
E
Signal ~ Energie der einfallenden Teilchen
Elektronen, Photonen: Elektromagnetische Schauer
Hadronen: hadronische Schauer
1
E
Ziel: Energie-Messung aller Teilchen (geladen und neutral)
Identifizierung von Elektronen/Photonen gegen Jets
P. Schleper Teilchen II 32
CMS Experiment am LHC
P. Schleper Teilchen II 33
Elektromagnetische und Hadronische Schauer
Elektromagnetische Schauer
• 
• 
Elektronen, Photonen:
Strahlungsläng X0
•  Weglänge, nach der Energie
eines Elektrons auf 1/e gesunken ist
•  7/9 der mittleren Weglänge für Paarbildung
eines hochenergetischen Photons
H2O: 36 cm, Fe: 1,76 cm, Pb: 0.56 cm
Hadronische Schauer
• 
• 
• 
• 
• 
Photon - Absorption
I! (x) =!I 0 !e! µ ! " ! x
NA
!
A
7
A
# !=! !
9 N A ! X0
µ !=!# !
1
N
287
!=!4$ !re2 ! A Z(Z +1)!!ln
X0
A
Z
!15
Alle langlebigen Hadronen
re != 2,8*10 !m
p,n, π+, π-, K+, K-,K0L, ..
Kurzlebige Hadronen à Zerfälle
π0 à γγ Elektromagnetische Komponente in
hadronischen Schauern
Isospin-Symmetrie: π+ : π- : π0 = 1 : 1 : 1 in Jets und in WW mit Material
à ca. 1/3 der primären Energie im hadronischen Schauer geht in Photonen (em. Schauer)
à Anteil steigt mit jeder weiteren WW, daher auch mit Energie Energie: <fem> ≈ 0,1 ln E [GeV]
Inelastischer Hadron – Hadron WQ ≈ Größe der Hadronen (Kerne)
Nukleare Absorbtionslänge λA
H20: 91 cm, Fe: 16,8 cm, Pb: 17,1 cm
P. Schleper Teilchen II 34
Elektromagnetische Schauer
Photonen
Photonen
•  E > 2 me: Paarbildung in e+e- ~ konstant für E > 2 MeV
•  E < 2 me: Compton u. Photoeffekt
à Kinetische Energie von Elektronen (+2me)
Elektronen
•  E > 10 MeV: Bremsstrahlung dominiert
à  Abstrahlung vieler Photonen
Elektromagnetische Schauer
• 
• 
!N
1
!E
1
~
!!!!!!!! !~
Gesamte Energie in Ionisation
N
E
N
E
Abbruch bei Eγ ~ 2 me
à Anzahl Teilchen groß, Ne ~ E / 2 me
à kleine statistische Fluktuationen, hohe Messgenauigkeit Elektronen
P. Schleper Teilchen II 35
Elektromagnetische Schauer II
Schauerprofil longitudinal
• 
• 
• 
• 
Länge in Einheiten von X0
Maximum bei ~ 5 X0
> 99 % absorbiert nach 25 X0
Länge steigt logarithmisch mit E
Schauerprofil transversal
• 
• 
• 
• 
Leichte Teilchen mit großem Boost
Sehr enge Schauer
exponentiell abfallend
Moliere Radius RM wenige cm
~95 % der Energie innerhalb 1 RM
RM ! !!7!
g A
!
cm 2 Z
P. Schleper Teilchen II 36
Electromagnetische Kalorimeter
Hohe Dichte, hohes Z
à Kurze Schauer, gute Trennung von Hadronen
Homogene Kalorimeter
• 
• 
Szintillator-Licht: NaJ, PBWO4
Cherenkov-Licht: Bleiglass
Keine Verluste, beste Auflösung
teuer
CMS Elektromagnetisches Kalorimeter
• 
• 
Kristalle aus PbWO4
Dichte fast wie Blei !
P. Schleper Teilchen II 37
Elektromagnetische Kalorimeter II
Sampling Kalorimeter
ZEUS, ...
Abwechselnd:
•  Absorber-Schichten (~1X0, hohe Dichte, hohes Z):
Blei, Kupfer, Messing,...
•  Sensitive Schichten:
-  Szintillatoren à preiswert
-  flüssig-Argon: sehr stabil, aber Kühlung nötig
und langsame Ladungssammlung
-  Silizium: sehr gut, aber teuer
-  Gas-Detektoren à schlecht
!E
a
c
!=!
!!!b!!!
E
E
E
H1, D0, ATLAS
a: „Sampling Term“, durch statistische Fluktuationen
b: „konstanter Term“, Kalibration, Homogenität
c: „Rauschen“, durch Elektronik
! E 10%
!=!
!!!0, 7%!!Sampling,! fl.! Ar
E
E
! E 2, 7%
CMS :!!!!! !=!
!!!0, 55%!!hom ogen,!PbWO4 !Kristall!!
E
E
ATLAS :!!
à E = 100 GeV: ATLAS: 1,7%, CMS: 0,55%
P. Schleper Teilchen II 38
Jets
Simulation eines LHC Ereignisses mit mehreren
Jets und den jeweiligen Schauern im Detektor
Jets
•  Charakterisierung von Quarks & Gluonen
•  Typisch N=20 Teilchen bei Eq,g = 100 GeV
•  Große Fluktuationen in Anzahl und
• 
Energie der Teilchen
ca. 90% Pionen, π+ : π- : π0 = 1 : 1 : 1
Jet – Algorithmus
• 
Kombiniere 4-Vektoren der jeweils am
dichtesten (in η – φ) liegenden Teilchen
Jets: experimentelle Definition
• 
• 
• 
= ∑ benachbarter Hadronen
= ∑ (π0 à γγ) + ∑ π+- + ∑ ...
= ∑ em. Schauer + (Spuren + hadr. Schauer)
P. Schleper Teilchen II 39
6.3.2 Beiträge der Schauer
Hadronische Schauer
Elektromagnetische und rein hadron
Sampling Kalorimeter
Hadronischer Schauer
• 
Schauerlänge: 95 % der Energie innerhalb
! Die
Komponente e
von
≈ 7,6elektromagnetische
λA
der " stammt,
und
die rein
hadronisch
•  Schauerbreite:
95 % der
Energie
innerhalb
eines
Zylinders
mitvöllig
R ≈ 1 λunterschiedlichen
A
werden
von
Pr
à Tiefe
Kalorimeter
≈ 2die
m beiden im Kalorim
zudes
erwarten,
daß
Großes Volumen, außerhalb der Spule
4 Zellen
!
In der Praxis mißt
man
in einem realen
Sampling-Kalorimeter,
≈ 10
Hadron
beider Komponenten. Es gilt:
h
m
Hadron – Kern Wechselwirkung
• 
• 
• 
• 
Kern-Bindungsenergieà „unsichtbar“ (nicht messbar)
Energie neuer geladener Teilchen à Ionisation
Jeweils im Mittel ≈ 1/3 in π0 à γγ , stark fluktuierend
Ungleiche Signalhöhe für em. und hadr. Teilchen
führt zu schlechter Energieauflösung
δE/E ≈ 15% bei 50 GeV … 5% bei höchsten Energien
!
e
…
h
…
hint …
ƒem
Rekonstruktions-Methoden
∑E im Kalorimeter:
Gewichte em-Schauer:
Kombiniere Tracker, em und hadr.K.:
Suche einzelne Teilchen im hadr. K.:
oben: Schematische
δE/E ≈ 120% / E1/2 (ECAL+HCAL,Bild
CMS)
(für E in GeV) Darstellung der Si
undGranularität,
den elektromagnetischen
Teilkaskaden
δE/E ≈ 30% Verbesserung (hohe
ATLAS)
δE/E ≈ 30% Verbesserung („particle flow“, CMS)
M. Krammer:
Detektoren,
SS 05
δE/E ≈ 35% / E1/2 ? („particle
flow“, Linear
Collider)
P. Schleper Teilchen II 40
ATLAS Kalorimeter
Hadron
fl-Ar - Kalorimeter mit sehr guter
Granularität
• 
• 
Identifizierung von Elektronen & Photonen
Identifizierung der em.-Komponente
innerhalb eines Jets
P. Schleper Teilchen II 41
'+,)-'(.(/$0
CMS “Particle Flow”
Using the Full Event : Particle Flow
@
<#"/0=(#0()!'"/(
6)&7"#8(9)
$#"&:0
6 ;234)
&'50$(#0
1)-234)
&'50$(#0
CMS Jet-Rekonstruktion
13Mar2010
Moriond QCD, 2010
8
• 
• 
B=3,8T,
hohe ECAL
Auflösung
!"#$%&#$%'()*+)**,
>.?(#%"')2+''(8(
Identifizierung im Jet von
- µ+-, e+-, γ, τ+-
- geladenen Hadronen (Spuren +em+hadr. Schauer)
- Neutralen Hadronen (Spuren +Schauer)
à ca. 30% Verbesserung der Jet-Auflösung
P. Schleper Teilchen II 42
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