12 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS KONZERNLAGEBERICHT DER JENOPTIK AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2004. E N T W I C K L U N G D E R G E S A M T W I R T S C H A F T. Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich im Verlauf des Jahres 2004 etwas verlangsamt. Hauptursache dafür war der starke Anstieg des Ölpreises, dessen Effekte zunehmend zum Tragen gekommen sind. Nicht nur hohe Energiepreise selbst, auch psychologische Effekte daraus bremsten das ohnehin schon schwache Vertrauen in einigen Ländern, besonders in Europa. Die Wirtschaft im gesamten oecd-Raum wuchs trotzdem stärker als in den Vorjahren. Für 2004 rechnet die oecd mit einem Plus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu den Spitzenreitern zählte erneut die usa mit voraussichtlich 4,4 Prozent Wachstum. Für den asiatischen Wirtschaftsraum war 2004 ein erfolgreiches Jahr. Mit einem Plus von 7,6 Prozent erreichte der Asiatischen Entwicklungsbank zufolge diese Region das beste Ergebnis seit der Finanzkrise 1997/98. Veränderung des Bruttoinlandprodukts in Prozent 2,5 2006* 3,6 3,1 Die staatlichen Maßnahmen der chinesischen Regierung, die das Wachstumstempo etwas drosseln sollen, haben bisher nicht gegriffen. Zwar verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum Mitte 2004 etwas, jedoch nicht dauerhaft. Für das Gesamtjahr 2004 rechnet die oecd mit einem Rekordwachstum der chinesischen Wirtschaft um 9,5 Prozent, das damit das Niveau des Vorjahres sogar noch übersteigt. Starken Gegenwind verzeichnete das Wirtschaftswachstum in Europa. Diesen verursachte nicht nur das Preisniveau des Rohöls, sondern auch die anhaltende Aufwertung des Euro. Mit den 1,8 Prozent laut oecd blieb das Plus der Wirtschaftsleistung auch im Jahr 2004 in Europa nur moderat. Während sich die kräftige Belebung des Welthandels positiv auswirkte, blieb die Binnennachfrage weiterhin verhalten. Sie verlor nach einem lebhaften Start im Verlauf des Jahres 2004 wieder an Tempo. Die Investitionstätigkeit in der Eurozone blieb über das gesamte Jahr hinweg flau. Deutschland erholte sich 2004 von den drei vorausgegangenen Jahren der Stagnation. Mit einem von der oecd prognostizierten Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent im Jahr 2004 zählt es jedoch nach wie vor zu den Schlusslichtern der oecd-Staaten. Wie auch im gesamten Euroraum hat ein starker Export das Wachstum getragen. 1,9 2005* 3,3 2,9 MÄRKTE DER JENOPTIK IM EINZELNEN. 1,8 2004* 4,4 3,6 2003 0,6 3,0 2,2 2002 0,9 1,9 1,6 1 2 ■ Europäische Union ■ USA ■ OECD-Länder Quelle: oecd-Wirtschaftsausblick Nr. 76/2004 3 4 * Prognose Photonische Technologien sind ein Wachstums- und Innovationsmotor. Im Jahr 2004 konnten optische Technologien weltweit beim Umsatz deutlich zulegen. Der Weltmarkt für optische Technologien wird auf rund 80 Mrd. Euro geschätzt. Nach zwei Jahren mit eher moderater Entwicklung hat die Branche 2004 zu ihrer wichtigen Rolle als Wachstumsmotor zurückgefunden. Die deutschen Unternehmen zählen zu den weltweit führenden der Branche. Hohe Zuwächse erwirtschafteten sie 2004 vor allem im Ausland, die Exportquote stieg auf über 66 Prozent. Photonische Technologien, so die Experten, seien inzwischen als Standardtechnologien in viele Lebensbereiche eingezogen. PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S Der weltweite Lasermarkt erreichte laut Fachmagazin Laser Focus World im Jahr 2004 ein Volumen von 5,4 Mrd. us-Dollar, was einem Zuwachs von rund 10 Prozent entspricht. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat das Wachstum weltweit durchschnittlich18 Prozent jährlich betragen – eine beeindruckende Bilanz. Besonders getrieben werde der Markt für industrielle Laser durch eine starke Nachfrage aus der Medizintechnik und der Laser-Materialbearbeitung. In beiden Anwendungsgebieten ist Jenoptik seit Jahren bereits mit speziellen Lasermodulen und -anlagen zu Hause. Gleichermaßen auf Wachstumskurs ist der Sensorik-Markt, der 2004 um knapp 10 Prozent zugelegt hat. Wachstumsimpulse kommen hier von der zunehmenden Miniaturisierung. Die internationale Automotive-Industrie gehört mit rund 30 Prozent Umsatzanteil im Unternehmensbereich Photonics (davon ca. 17 Prozent Automobil, ca. 4 Prozent Bus/Bahn, ca. 9 Prozent zivile Luft- und Raumfahrt) zu den wesentlichen Jenoptik-Märkten. Die deutschen Automobilhersteller konnten ihre Marktposition international ausbauen. Der Umsatz insgesamt stieg 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent und wurde vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2004 erzielt. Die europäische Luftfahrtindustrie hat 2004 mit der Fertigstellung des A 380 ihre weltweit führende Stellung bewiesen. Von dem Einbruch 2001 und 2002 hat sich die deutsche Luftfahrtindustrie 2004 weiter erholt. Auch der Markt für Sicherheitstechnik gehört – neben der Automotive-Industrie – im Unternehmensbereich Photonics mit einem Umsatzanteil von rund 24 Prozent zu den wichtigsten. Der Übergang zwischen beiden Märkten ist fließend, da besonders das Geschäftsfeld Elektromechanische Systeme Technik für Militärfahrund -flugzeuge entwickelt und produziert. Zwar ist der Verteidigungshaushalt der Bundesrepublik in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen, der Anteil für militärische Beschaffung jedoch ist seit 1999 gestiegen. In den letzten vier Jahren blieb der Beschaffungsetat mit rund 3,8 Mrd. Euro nahezu konstant. CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN 2004 war ein Boomjahr für die Halbleiterindustrie. Den Angaben des Branchenverbandes vlsi zufolge stieg der weltweite Umsatz der begehrten Chips auf 215,3 Mrd. us-Dollar und übertraf damit selbst den Rekordumsatz der Branche im Jahr 2000 noch um 5 Prozent. Im Vorjahresvergleich erreichte das Wachstum damit fast die 30-Prozent-Marke. Profitiert hat die Chipbranche von der gestiegenen Nachfrage nach elektronischen Geräten wie Digitalkameras und Notebooks. Weiterhin auf Wachstumskurs befand sich der Markt für Flachbildschirme. Das Jahr 2004 war durch einen Rückgang der Preise für Flachbildschirme gekennzeichnet, besonders in der zweiten Jahreshälfte. Dies ließ jedoch die Nachfrage nach den so genannten Flat-Panels weiter ansteigen. Im dritten Quartal 2004 wurden erstmals mehr Flachbildschirme als Röhrenmonitore ausgeliefert. Das weltweite Umsatzvolumen 2004 erreichte einen Rekord von 37,1 Mrd. us-Dollar nach 23,7 Mrd. us-Dollar im Vorjahr. Einer blendenden Zukunft sieht die Solarindustrie entgegen. Vor allem die deutsche Industrie boomt. 2004 ist Deutschland zur führenden Photovoltaik-Nation weltweit aufgestiegen. Erstmals wurden hier mehr Photovoltaikanlagen als in Japan installiert. Die Branche wächst seit Jahren bereits zwischen 25 und 30 Prozent jährlich und setzte allein 2004 rund sieben Mrd. us-Dollar um. Die Hersteller bauen die Kapazitäten für die Produktion des Grundmaterials – Siliziumwafer–massiv aus. Angaben der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft zufolge hat das Umsatzplus in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr rund 60 Prozent betragen. Halbleiter: weltweiter Umsatz in Mrd. us-Dollar 235 2005* 215 2004 166 2003 2002 141 2001 139 100 * Prognose 120 140 160 180 200 220 240 Quelle: vlsi 14 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT Der Markt für Gebäudetechnik in Deutschland stagnierte 2004. Die Branche hat damit das vierte Jahr in Folge keine Umsatzsteigerung erlebt. Auch die Zahl der Beschäftigten ging weiter zurück. Die Baubranche insgesamt erlebte 2004 das neunte Jahr in Folge, in dem Umsätze zurückgingen. Für die Facility-Management-Anbieter haben sich 2004 besonders mit der eu-Osterweiterung neue Marktchancen aufgetan. Gemäß einer Studie der Marktforschungsgesellschaft Lünendonk betrug der Gesamtumsatz der Facility-Management-Industrie 2003 rund 50 Milliarden Euro – bei einer jährlichen Wachstumsrate von rund 8 Prozent. Der Konzentrationsprozess der Branche, der schon 2003 einsetzte, hält nach wie vor an und ist vor allem auch auf die zunehmende Internationalisierung zurückzuführen. UMSATZENTWICKLUNG. Mit 2.523,0 Mio Euro Umsatz hat der Jenoptik-Konzern die ZweiMilliarden-Euro-Marke deutlich übertroffen (i.Vj. 1.922,0 Mio Euro). Das Umsatzplus in Höhe von 31,3 Prozent geht auf das Konto beider Unternehmensbereiche. Sowohl Clean Systems als auch Photonics legten beim Umsatz zweistellig zu. Rund 41 Prozent des Umsatzes erzielte der Jenoptik-Konzern im Ausland (i.Vj. 38 Prozent). Aufgrund der Großprojekte im Anlagenbau bei Clean Systems sowie eines hohen Anteils an Komponentengeschäften bei Photonics hat diese Angabe jedoch nur eine beschränkte Aussagekraft. Der Unternehmensbereich Photonics erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 359,8 Mio Euro (i.Vj. 282,6 Mio Euro) und übertraf damit die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2004 um knapp 10 Mio Euro. Das Umsatzplus von 27,3 Prozent resultiert aus einem breiten Wachstum über die gesamte Photonics-Gruppe hinweg sowie aus Akquisitionen. Aus den beiden Gesellschaften lechmotoren GmbH (Lechmotoren) und wahl optoparts GmbH (Wahl optoparts), deren Umsätze 2003 noch nicht enthalten waren, kamen rund 40 Mio Eu- F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS Konzernumsatz in Mio Euro 2004 2003 Veränderung zum Vorjahr in Prozent Umsatz 2.523,0 1.922,0 31,3 Inland 1.493,6 1.195,6 24,9 Ausland 1.029,4 726,4 41,7 Umsätze je Unternehmensbereich in Mio Euro 2004 2003 Veränderung zum Vorjahr in Prozent 2.151,5 1.630,5 32,0 davon Facility Engineering 1.759,1 1.260,3 39,6 davon Facility Management 408,0 397,1 2,7 359,8 282,6 27,3 Clean Systems Photonics ro des Photonics-Umsatzes. Somit lag das rein interne Wachstum bei rund 13,2 Prozent. Der Auslandsanteil am Photonics-Umsatz erhöhte sich gegenüber demVorjahr von48,3Prozent auf 56,0Prozent. Das Geschäftsfeld Elektro-Optik legte beim Umsatz prozentual zweistellig zu, hier vor allem in den Bereichen Laser-Materialbearbeitung, Hochleistungsoptiken und Sensorik für die Luft- und Raumfahrt sowie auch bei den Laserpositionier- und -distanzmessgeräten, die Jenoptik in einem Gemeinschaftsunternehmen mit der hilti ag führt. Das Geschäftsfeld Elektromechanische Systeme hat mit einem konsolidierten Umsatzvolumen von 108,9 Mio Euro den Vorjahreswert um 14,1 Prozent übertreffen können (i.Vj. 95,4 Mio Euro). Dieses Umsatzplus ist im Wesentlichen auf die erstmals enthaltene Lechmotoren GmbH zurückzuführen. Für den Unternehmensbereich Clean Systems war 2004 ein neues Rekordjahr. Die m+w Zander-Gruppe verzeichnete einen Umsatzsprung auf 2.151,5 Mio Euro (i.Vj. 1.630,5 Mio Euro). Dies entspricht einem Zuwachs um 32,0 Prozent, der im Wesentlichen vom Geschäftsfeld Facility Engineering getragen wurde. Hier steigerte PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S sich der Umsatz um 39,6 Prozent auf 1.759,1 Mio Euro (i.Vj. 1.260,3 Mio Euro). Hierin zeigt sich deutlich, dass 2004 ein sehr gutes Jahr für die Elektronikindustrie war. 42,7 Prozent des Gesamtumsatzes im Geschäftsfeld Facility Engineering kamen 2004 aus dem Ausland, der größte Teil davon aus Asien. Dem Geschäftsfeld Facility Engineering wird bis zur Entkonsolidierung am 31. Dezember 2004 auch der Umsatz aus dem Bereich Gebäudetechnik zugerechnet. Seit Juli 2004 ist dieser Bereich in der m+w Zander Gebäudetechnik GmbH zusammengefasst. Trotz einer stärkeren Auftragsselektion nach strengen Profitabilitätskriterien erzielte dieser Bereich 2004 ein leichtes Umsatzplus. Dazu beigetragen haben Teilaufträge für die amd-Chipfabrik Dresden, die der Bereich Electronics als Generalübernehmer errichtet und Aufträge an den Bereich Gebäudetechnik als Subunternehmer vergeben hatte. Mit einem Umsatz von 408,0 Mio Euro (i.Vj. 397,1 Mio Euro) knüpfte das Facility Management 2004 an das Wachstum der Vorjahre an. Die Umsatzsteigerung von 2,7 Prozent wurde erreicht, obwohl die englische Facility-Management-Gesellschaft einen Teil ihres Geschäftes mit einem Umsatzvolumen von 24,8 Mio Euro im Zuge der Zusammenführung aller Elektronik-Aktivitäten in Singapur im Sommer 2004 abgegeben hat. Das interne Umsatzwachstum ist im Wesentlichen auf eine Reihe großer und langfristiger Aufträge zurückzuführen, die das Facility Management im Verlauf des Geschäftsjahres 2003 erhalten hatte. Trotz der genannten Abgabe von Umsatzbeiträgen aus dem Ausland konnte der Auslandsanteil am Facility-Management-Gesamtumsatz mit 20,5 Prozent weiter gesteigert werden (i.Vj. 19,2 Prozent). CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN nics, ein positiver Ergebnisbeitrag der beiden neuen Gesellschaften Wahl optoparts und Lechmotoren sowie Kosteneinsparungen. Sondereffekte, die das Ergebnis im Unternehmensbereich Clean Systems beeinflussten, haben sich auf Ebene des ebit und ebitda im Saldo gegenseitig wieder aufgehoben (siehe Seite 16). Die Ergebnissteigerung des Jenoptik-Konzerns ist somit auf den Umsatzanstieg, Kosteneinsparungen und eine verbesserte operative Profitabilität zurückzuführen. Unternehmensbereich Photonics hat die für 2004 gesteckten Ziele vollständig erreicht. Das ebit stieg auf 34,5 Mio Euro (i.Vj. 26,1 Mio Euro). Das Ergebnisplus von 32,2 Prozent übertraf damit sogar den Umsatzanstieg. Dementsprechend verbesserte Photonics die hohe ebit-Marge von 9,2 Prozent auf 9,6 Prozent und liegt damit in der Zielspanne von 9 bis 10 Prozent. Zum höheren Ergebnis beigetragen haben die erstmals in 2004 ergebniswirksamen Akquisitionen Wahl optoparts und Lechmotoren. Im ebit 2004 des Unternehmensbereichs Photonics sind erstmalig Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände enthalten, die im Rahmen der Akquisitionen 2003 und 2004 zu aktivieren waren und den Goodwill der Akquisitionen entsprechend verminderten. Rein internes Wachstum verbuchte 2004 im Geschäftsfeld Elektro-Optik vor allem der Bereich Hochleistungsoptiken, der von einem guten Jahr der Halbleiterindustrie sowie von Produkteinführungen im Bereich der Infrarot-Optiken profitierte. Stark zulegen konnten auch die Bereiche Laser-Materialbearbeitung, Hochleistungs-Diodenlaser sowie die Laser-Messsysteme. Ertragslage EBIT in Mio Euro ERGEBNISENTWICKLUNG. 46 2004 Gewinnsprung in 2004. Das Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen (ebitda) erreichte 128,8 Mio Euro (i.Vj. 50,9 Mio Euro). Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (ebit) in Höhe von 81,1 Mio Euro verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um absolut 72,1 Mio Euro (i.Vj. 9,0 Mio Euro), das Neunfache des Vorjahres. Zu dieser enormen Ergebnissteigerung hat eine Reihe von Faktoren beigetragen: das Umsatzplus infolge der Markterholung 2004, ein starker Anstieg des Ergebnisses aus dem Bereich Electro- 34,5 81,1 2003 – 6,9 26,1 9,0 – 10 0 10 20 30 40 ■ Clean Systems ■ Photonics ■ Konzern 50 60 70 80 16 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT Das Geschäftsfeld Elektromechanische Systeme verbesserte das Ergebnis aufgrund der erstmals 2004 enthaltenen Lechmotoren auf 8,4 Mio Euro (i.Vj. 5,2 Mio Euro). Dazu kommt eine Ergebnisverbesserung der esw-extel Systems Wedel Gesellschaft für Ausrüstung mbH (esw) – trotz hoher Vorlaufaufwendungen für Großprojekte, besonders der Luftfahrtindustrie. Diese werden erst in den kommenden Jahren einen positiven Ergebnisbeitrag bringen. Clean Systems profitierte von einem starken Jahr für die Elektronikindustrie und verbesserte das ebit im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich. Es stieg um absolut 52,9 Mio Euro auf 46,0 Mio Euro (i.Vj. minus 6,9 Mio Euro). Damit lag die ebit-Marge bei 2,1 Prozent (i.Vj. minus 0,4 Prozent). Bezogen auf die eigene Wertschöpfung (siehe Seite 30) verbesserte sich die ebit-Marge damit von minus 1,9 Prozent auf 10,4 Prozent. Das Ergebnisplus der m+w ZanderGruppe kommt im Wesentlichen aus dem Geschäftsfeld Facility Engineering. Aber auch das Facility Management legte stark zu. Das Ergebnis im Geschäftsfeld Facility Engineering war beeinflusst von Sondereffekten, die sich innerhalb des ebit im Saldo aber weitgehend wieder aufgehoben haben: Positiv wirkte sich ein Ertrag aus dem Bau der Infineon-Chipfabrik in Dresden aus. Das Projekt aus dem Jahr 2000 sah vor, dass m+w Zander die Anteile an der Infineon Technologies sc300 GmbH & Co. kg (sc300) wieder veräußert. Aus dem Verkauf dieser Anteile im 1. Quartal 2004 resultierte ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen von rund 30,7 Mio Euro. Rund 5 Mio Euro resultierten aus dem Verkauf eines Projektgebäudes in Singapur. Den positiven Sondereffekten standen einmalige Aufwendungen in Höhe von rund 32 Mio Euro im Bereich Gebäudetechnik gegenüber, der mittlerweile nicht mehr mehrheitlich zum Jenoptik-Konzern gehört. 17,9 Mio Euro davon resultierten aus der Entkonsolidierung der m+w Zander Gebäudetechnik GmbH. Im Zuge der vorausgegangenen Neustrukturierung der Gebäudetechnik waren Entlassungen nicht vermeidbar, sodass 14,1 Mio Euro Restrukturierungskosten entstanden sind, davon 10 Mio Euro Sozialplanaufwendungen. Das ebit im Geschäftsfeld Facility Engineering erreichte 32,5 Mio Euro (i.Vj. minus 14,1 Mio Euro). Das Ergebnisplus kam F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS im Wesentlichen aus dem Anlagenbau für die weltweite Elektronikindustrie, der seit Herbst 2004 in einer eigenständigen Gesellschaft mit Sitz in Singapur zusammengefasst ist. Der Bereich Gebäudetechnik der im Vorjahr maßgeblich zu den operativen Verlusten im Geschäftsfeld Facility Engineering beigetragen hatte, konnte infolge eines verbesserten Projektcontrollings und einer stärkeren Auftragsselektion nach strengen Profitabilitätskriterien die rein operativen Verluste deutlich reduzieren. Dem Bereich Gebäudetechnik sind 2004 jedoch die bereits genannten Sozialplanaufwendungen sowie der Entkonsolidierungsverlust zuzuordnen. Das ebit im Geschäftsfeld Facility Management stieg um 51,5 Prozent auf 15,3 Mio Euro (i.Vj. 10,1 Mio Euro). Die Ergebnissteigerung ist nur zum Teil auf die Ausweitung des operativen Geschäfts zurückzuführen. Verschiebungen bei den Pensionsaufwendungen belasteten das Vorjahr mit rund 1 Mio Euro und entlasteten das Geschäftsjahr 2004. Die ebit-Marge im Facility Management konnte von 2,5 Prozent auf 3,8 Prozent gesteigert werden und liegt damit über der prognostizierten Zielspanne von 3,0 bis 3,5 Prozent. In der Jenoptik-Holding (jenoptik ag) sind Verwaltungskosten in Höhe von 11,3 Mio Euro angefallen (i.Vj. 12,7 Mio Euro). Der Rückgang um 11,0 Prozent ist vor allem auf die Ende 2003 eingeleiteten Kosteneinsparungen zurückzuführen. Weitere 0,4 Mio Euro wurden in den anderen Funktionskosten eingespart. Das Beteiligungsergebnis verbesserte sich auf minus 10,4 Mio Euro (i.Vj. minus 24,2 Mio Euro), vor allem wegen der geringeren Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 3,6 Mio Euro (i.Vj. 21,7 Mio Euro). Dem gegenüber standen höhere Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, die 6,1 Mio Euro betrugen (i.Vj. 2,0 Mio Euro). Wesentliche Ursache ist hier das anteilige Ergebnis der dewb ag, an der die jenoptik ag eine Beteiligung von 34,88 Prozent hält. Die Aufwendungen aus Beteiligungen betrugen 0,7 Mio Euro (i.Vj. 0,5 Mio Euro). PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S Das Zinsergebnis des Jenoptik-Konzerns lag bei minus 33,3 Mio Euro (i.Vj. minus 28,1 Mio Euro) und verschlechterte sich damit um 5,2 Mio Euro oder 18,5 Prozent. Zinsaufwendungen von 44,2 Mio Euro (i.Vj. 37,7 Mio Euro) standen Zinserträgen von 10,9 Mio Euro (i.Vj. 9,6 Mio Euro) gegenüber. Die höheren Zinsaufwendungen sind im Wesentlichen auf die Verzinsung der siebenjährigen Anleihe zurückzuführen. Mit ihr wurden niedriger verzinste, aber kurzfristige Schulden Ende 2003 abgelöst. Enthalten in den Zinsaufwendungen ist außerdem die Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von 3,9 Mio Euro sowie kalkulatorische und damit nicht zahlungswirksame Zinsaufwendungen in Höhe von 1,6 Mio Euro (i.Vj. 0,1 Mio Euro), da bei der Wandelanleihe und der Unternehmensanleihe die Effektivzinsmethode angewendet wurde. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um absolut 80,7 Mio Euro auf 37,4 Mio Euro (i.Vj. minus 43,3 Mio Euro). Dies ist vor allem zurückzuführen auf das deutlich gesteigerte operative Ergebnis sowie auf geringere Abschreibungen auf Finanzanlagen. Dementsprechend haben sich jedoch die Steuern vom Einkommen und Ertrag des Jenoptik-Konzerns erhöht. Sie stiegen auf 11,2 Mio Euro (i.Vj. 5,0 Mio Euro). Steuern zahlen vorwiegend die Gesellschaften im Ausland sowie Inlandsgesellschaften ohne Ergebnisabführungsvertrag. Für die Konzerngesellschaften mit Ergebnisabführungsvertrag kam der Verlustvortrag der Jenoptik aus den frühen 90er Jahren zum Tragen. Einmalige Steueraufwendungen resultieren darüber hinaus aus dem Verkauf der sc300-Beteiligung sowie aus der Umstrukturierung des Geschäftsfeldes Facility Engineering. Aus dem gestiegenen Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2004 resultieren die zu kalkulierenden latenten und damit nicht zahlungswirksamen Steuern, die sich auf 7,2 Mio Euro summieren (i.Vj. minus 2,4 Mio Euro). Die latenten Steuern für das Geschäftsjahr 2004 fielen prozentual besonders hoch aus, da die Aufwendungen aus der Entkonsolidierung des Bereichs Gebäudetechnik nicht steuermindernd berücksichtigt werden. Das Jahresergebnis des Jenoptik-Konzerns lag unter Berücksichtigung des Beteiligungs- und Zinsergebnisses sowie der Steueraufwendungen bei 19,0 Mio Euro. Es fiel damit 64,9 Mio Euro höher als im Vorjahr aus (i.Vj. minus 45,9 Mio Euro). Die beim ebit des CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN Unternehmensbereichs Clean Systems genannten Sondereffekte (siehe Seite 16) wirkten sich unter Berücksichtigung der Steuern und Zinsen leicht negativ auf das Konzernjahresergebnis aus. Der Anteil Dritter am Jahresergebnis des Konzerns betrug 6,2 Mio Euro (i.Vj. 6,0 Mio Euro). Aufgrund eines hohen Anteils an Garantiedividenden stieg er nur unterproportional an. DARSTELLUNG DER AUFTRAGSLAGE. Mit einem neuen Hoch beim Auftragseingang für 2005 gut gerüstet. Das hohe Vorjahresniveau konnte erneut etwas übertroffen werden. Die Auftragseingänge des Konzerns summierten sich 2004 auf insgesamt 2.368 Mio Euro (i.Vj. 2.205 Mio Euro). Davon 44,8 Mio Euro stammten aus jenen Gesellschaften, die Jenoptik im Dezember 2003 erworben hatte. Mit einer Book-to-Bill-Rate von 0,94 blieb der Auftragseingang 2004 leicht unterhalb des Umsatzvolumens, das 2004 allerdings ungewöhnlich hoch war. Dieses hohe Umsatzvolumen machte sich zusammen mit der Entkonsolidierung der Gebäudetechnik auch beim Auftragsbestand bemerkbar, der 2004 unter Vorjahresniveau blieb. Der Jenoptik-Konzern verbuchte per 31. Dezember 2004 einen Auftragsbestand in Höhe von 1.867 Mio Euro – ein Rückgang von 423 Mio Euro bzw. 18,5 Prozent (i.Vj. 2.290 Mio Euro). 218 Mio Euro Auftragsbestand entfielen im Zuge der Entkonsolidierung der Gebäudetechnik, deren Auftragsbestand in den Zahlen nicht mehr enthalten ist. Weiterhin reduzierte sich der Auftragsbestand insbesondere durch Währungsumrechnungen des schwachen us-Dollars umrechnungsbedingt um 40 bis 50 Mio Euro. Unternehmensbereich Photonics verzeichnete neuen AuftragsRekord. Insgesamt erzielte Photonics im Jahr 2004 Auftragseingänge in Höhe von 418,6 Mio Euro (i.Vj. 328,1 Mio Euro) – ein Zuwachs von27,6 Prozent. Zum Auftragsplus von mehr als 90 Mio Euro haben fast alle Gesellschaften des Geschäftsfeldes Elektro-Optik beigetragen; einige konnten den Auftragseingang sogar mehr als verdoppeln. Die Book-to-Bill-Rate lag für den gesamten Unternehmensbereich Photonics bei 1,16. 18 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT Mit rund 44,8 Mio Euro kam knapp die Hälfte des Auftragszuwachses von den erstmals enthaltenen Gesellschaften Wahl optoparts und Lechmotoren. Ohne diese betrug der Photonics-Auftragszuwachs 13,9 Prozent. Besonders stark zugelegt hat beispielsweise der Auftragseingang der hillos GmbH und auch der Jena-Optronik GmbH, die einen langfristigen Großauftrag für das Erdbeobachtungssystem »RapidEye« erhielt. Dieser »RapidEye«-Auftrag zählt auch zu den Schwergewichten im Auftragsbestand bei Photonics, der sich auf 421,0 Mio Euro erhöhte (i.Vj. 370,4 Mio Euro inklusive Lechmotoren und Wahl optoparts). Zu dieser Steigerung um 13,7 Prozent haben neben langfristigen Aufträgen des Geschäftsfeldes Elektromechanische Systeme vor allem mittelfristige Aufträge im Geschäftsfeld Elektro-Optik beigetragen. Auch ein besonders starker Auftragseingang der jenoptik Laser, Optik, Systeme GmbH im Dezember des abgelaufenen Geschäftsjahres hat den Auftragsbestand des Unternehmensbereichs per 31. Dezember 2004 anwachsen lassen. Auftragseingang in Mio Euro 2004 2.368,0 1.580,3 369,5 418,6 2003 2.205,0 1.448,8 438,9 500 1.000 1.500 328,1 2.000 2.500 ■■ Clean Systems: ■ Facility Engineering ■ Facility Management ■ Photonics Auftragsbestand in Mio Euro 1.866,6 2004 834,2 611,5 421,0 2.290,4 2003 651,3 1.269,8 500 1.000 1.500 370,4 2.000 2.500 ■■ Clean Systems: ■ Facility Engineering ■ Facility Management ■ Photonics F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS Ebenfalls auf Rekordniveau lag derAuftragseingang im Unternehmensbereich Clean Systems. Er erreichte fast die Zwei-MilliardenEuro-Marke. Die m+w Zander-Gruppe erzielte insgesamt Auftragseingänge in Höhe von1.939 Mio Euro (i.Vj. 1.870 Mio Euro). Das Auftragsplus lag damit bei 3,7 Prozent – trotz des im Jahr 2003 enthaltenen amd-Großauftrages von 380 Mio Euro, der die Ordereingänge des Geschäftsjahres 2003 außergewöhnlich stark beeinflusst hatte. Mit einer Book-to-Bill-Rate von 0,90 hat Clean Systems 2004 einen etwas höheren Umsatz als Auftragseingang erzielt, was jedoch vornehmlich auf hohe Teilumsätze aus dem amd-Projekt in Dresden zurückzuführen ist. Der Auftragsbestand im Unternehmensbereich Clean Systems lag bei 1.446 Mio Euro und damit deutlich unter dem Vorjahr (i.Vj. 1.920 Mio Euro). Ursachen hierfür waren der bereits genannte Wegfall des Auftragsbestands der Gebäudetechnik mit 218 Mio Euro sowie der schwache Dollarkurs. Auch die hohen Umsätze 2004 reduzierten den Auftragsbestand, so zum Beispiel jene aus dem amdProjekt, das im Auftragsbestand des Vorjahres noch mit deutlich mehr als 300 Mio Euro enthalten war. Der Zuwachs beim Clean-Systems-Auftragseingang kam allein aus dem Geschäftsfeld Facility Engineering, das Eingänge in Höhe von 1.580 Mio Euro verzeichnete (i.Vj. 1.449 Mio Euro). Im Zuwachs um 9,0 Prozent spiegelt sich das starke Jahr für die Elektronikindustrie wider. Außer einem Folgeauftrag von amd hat besonders der Investitionsboom der Halbleiter- und Flachbildschirmindustrie in Asien dazu beigetragen. Mit Wegfall des Auftragsbestands des entkonsolidierten Bereichs Gebäudetechnik, durch Währungsumrechnung und Abrechnungen des Großauftrags von amd hat sich der Auftragsbestand des Facility Engineerings 2004 trotz gestiegener Auftragseingänge entsprechend auf 834 Mio Euro reduziert (i.Vj. 1.270 Mio Euro). Der Auftragseingang im Geschäftsfeld Facility Management lag mit 369,5 Mio Euro zwar unterhalb des Vorjahresniveaus (i.Vj. 438,9 Mio Euro), jedoch deutlich über den Erwartungen für das Jahr 2004. Die Book-to-Bill-Rate lag 2004 mit 0,91 nahe bei 1, denn vor allem in Deutschland erhielt das Facility Management einige wichtige und große Aufträge vor allem aus der Industrie. Außerhalb Deutschlands sind es besonders die Länder Osteuropas, in PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S denen Gebäudedienstleistungen an externe Anbieter vergeben werden. Hier hat sich m+w Zander in den letzten Jahren eine starke Marktstellung erarbeitet. Da im Facility Management Aufträge üblicherweise für drei Jahre und länger abgeschlossen werden, erhöhen sie nur im ersten Jahr den Auftragseingang und -bestand. Im Auftragseingang desJahres2003 waren mehrere langfristige Großaufträge enthalten, besonders von deutschen Finanzdienstleistern, die nun kontinuierlich abgearbeitet werden. Dementsprechend reduzierte sich auch der Auftragsbestand per 31. Dezember 2004 im Geschäftsfeld Facility Management leicht um 6,1 Prozent auf 611,5 Mio Euro (i.Vj. 651,3 Mio Euro). FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG. Auch 2004 haben sich die Ausgaben des Jenoptik-Konzerns für F+E weiter erhöht. Die Aufwendungen für f+e lagen bei 31,8 Mio Euro und damit 12,0 Prozent höher als vor einem Jahr (i.Vj. 28,4 Mio Euro). Die f+e -Quote des Jenoptik-Konzerns blieb mit 1,3 Prozent aufgrund des hohen Umsatzanstiegs im Unternehmensbereich Clean Systems unter dem Vorjahresniveau von 1,5 Prozent. Die f+eQuote des Gesamtkonzerns ist jedoch nicht sehr aussagekräftig, da auf den Unternehmensbereich Photonics – und damit auf einen Umsatzanteil von 14 Prozent am Konzernumsatz 2004 – rund drei Viertel der f+e-Aufwendungen entfallen. Auf den Unternehmensbereich Clean Systems entfielen mit 8,1 Mio Euro rund 25 Prozent der Gesamtaufwendungen für f+e (i.Vj. 6,5 Mio Euro). Schwerpunkte der Forschungsarbeit in der m+w Zander-Gruppe sind unter anderem Entwicklungen für die effiziente Steuerung von Chipfabriken sowie der Technologie- und Wissenstransfer auf weitere Hightech-Branchen, etwa die Photovoltaikindustrie. Bei Photonics lagen die Aufwendungen für F+E erneut auf hohem Niveau. 2004 flossen hier insgesamt 25,1 Mio Euro in f+e -Projekte, rund 8,2 Prozent mehr als im Vorjahr (i.Vj. 23,2 Mio Euro). Der prozentuale Anteil der f+e -Aufwendungen am Umsatzvolumen lag CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN F + E -Kosten nach Unternehmensbereichen in Mio Euro 2004 2003 Veränderung zum Vorjahr in Prozent 31,8 28,4 12,0 8,1 6,5 24,6 davon Photonics 25,1 23,2 8,2 Andere/Konsolidierung – 1,4 – 1,3 7,7 f+e-Aufwand im Konzern davon Clean Systems bei 7,0 Prozent (i.Vj. 8,2 Prozent). Dieser prozentuale Rückgang im Vergleich zum Vorjahresniveau resultiert vor allem aus dem Umsatzvolumen der beiden neuen Gesellschaften Wahl optoparts und Lechmotoren. Diese beiden Gesellschaften haben einen großen Anteil auftragsbezogener f+e, was sich in den Umsatzkosten und nicht in den f+e -Kosten widerspiegelt. Die f+e -Kosten setzten sich hauptsächlich aus Personalkosten der f+e -Mitarbeiter sowie aus Fremd- und Materialleistungen zusammen. Die Sachinvestitionen waren vergleichsweise gering, da sie sich im Wesentlichen auf Labore und die Ausstattung der Arbeitsplätze beschränkten. Wie im Vorjahr wurden die f+e-Aufwendungen entlastet, da marktnahe Entwicklungen im Wert von 0,5 Mio Euro aktiviert wurden. Dem gegenüber standen Abschreibungen aus den Aktivierungen marktnaher Entwicklungen der Vorjahre in Höhe von1,3 Mio Euro. Nicht in den f+e -Aufwendungen des Unternehmensbereiches Photonics ausgewiesen ist das langfristige Forschungsprojekt Extreme Ultra Violet (euv). Das Joint Venture xtreme technologies GmbH ist at-Equity konsolidiert. Zu den wichtigen Photonics-Forschungsthemen zählten 2004 – neben dem Langzeitprojekt euv – vor allem auch Neuentwicklungen im Bereich der digitalen Bildaufnahmetechnik, sowohl für die Verkehrssicherheit und die professionelle digitale Fotografie als beispielsweise auch für die Erdbeobachtung aus dem All. Die Auftragsentwicklungen für Kunden, die Jenoptik in einem hohen Maße leistet, sind in den Umsatzkosten ausgewiesen. Zusammen mit diesen f+e -Leistungen würde sich die f+e -Quote im Unternehmensbereich Photonics auf mindestens 11,5 Prozent erhöhen. 20 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT BESCHAFFUNG. Materialaufwand umsatzbedingt gestiegen. Der Aufwand für Material und bezogene Leistungen des Jenoptik-Konzerns belief sich 2004 auf 1.468,7 Mio Euro (i.Vj. 1.217,3 Mio Euro). Auf Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe sowie bezogene Waren entfielen 685,7 Mio Euro (i.Vj. 925,5 Mio Euro). Das sind 46,7 Prozent (i.Vj. 76,0 Prozent). Die restlichen 783,0 Mio Euro (i.Vj. 291,7 Mio Euro) entsprachen dem Anteil bezogener Leistungen. Die Materialquote inklusive bezogener Leistungen und Vorleistungen an der Unternehmensleistung (Summe aus Umsatz, übrigen Erträgen und Beteiligungsergebnis) stieg leicht auf 74,6 Prozent (i.Vj. 72,9 Prozent). Dabei weist der Unternehmensbereich Clean Systems aufgrund des proportional geringeren Anteils eigener Wertschöpfung bei Großprojekten eine höhere Material- und Vorleistungsquote aus als der Unternehmensbereich Photonics. Sie lag 2004 für Clean Systems bei 79,1 Prozent (i.Vj. 77,1 Prozent) und für Photonics bei 49,8 Prozent (i.Vj. 44,8 Prozent). Nur mittelbar betroffen ist der Unternehmensbereich Photonics von den in 2004 stark gestiegen Preisen für Öl und Stahl. Übertragen haben sich diese Preissteigerungen wie bei allen Unternehmen wesentlich auf die Gemeinkosten wie Energie und Treibstoffe. Das für Photonics wichtige Grundmaterial Glas war 2004 vom Preisauftrieb für Rohstoffe kaum betroffen. Über strategische Allianzen hatte sich Jenoptik außerdem bereits in den Vorjahren einen Zugang zu diesem Grundmaterial gesichert. Photonics-Unternehmen erstellt neue Kriterien für die Lieferantenauswahl. Wie angekündigt hat die Jenoptik die Beschaffung im Unternehmensbereich Photonics stärker strategisch ausgerichtet. Materialintensität in Prozent des Umsatzes 56,6 2004 2003 62,3 10 20 30 40 50 60 70 F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS In einem ersten Schritt wurde 2004 die Bewertung der Lieferanten, das Auditierungssystem, überarbeitet. Bedeutsamer als zuvor sind nun beispielsweise Kriterien des Umweltschutzes. Darüber hinaus wurden 2004 verstärkt Beziehungen zu osteuropäischen und asiatischen Ländern aufgebaut. Aufgrund der 2004 intensivierten Bearbeitung des Marktes für Sicherheitstechnik stellte sich Jenoptik im Unternehmensbereich Photonics den hohen Qualitätsanforderungen der Kunden, die bis hin zum Beschaffungsmanagement reichten. VERTRIEB. Vertriebskosten stiegen unterproportional. Sie erhöhten sich um 8,8 Prozent auf 73,8 Mio Euro (i.Vj. 67,8 Mio Euro). Dies war im Wesentlichen auf die Ende 2003 neu erworbenen Gesellschaften und auf den Umsatzanstieg zurückzuführen, der zum Beispiel einen Anstieg von Vertriebsprovisionen an Händler zur Folge hat. Da das Plus beim Umsatz höher war als bei den Vertriebskosten, hat sich die Vertriebskostenquote (Vertriebskosten in Prozent vom Umsatz) von 3,5 Prozent im Vorjahr auf 2,9 Prozent reduziert. Dieser Rückgang ist sowohl auf Fixkosten innerhalb der Vertriebskosten als auch auf Kosteneinsparungen zurückzuführen. Rund 54 Prozent der Vertriebskosten entfielen auf Clean Systems. Hier stiegen die Vertriebskosten um 9,6 Prozent unterproportional zum Umsatz auf 40,0 Mio Euro (i.Vj. 36,5 Mio Euro), die Vertriebskostenquote sank daher von 2,2 Prozent auf 1,9 Prozent. Photonics hat 2004 die Vertriebsstrukturen weiter optimiert. Trotz erstmaliger Berücksichtigung der Gesellschaften Wahl optoparts und Lechmotoren und hohem internen Umsatzwachstum fiel die Steigerung der Vertriebskosten mit einem Plus von 7,8 Prozent auf 33,2 Mio Euro moderat aus (i.Vj. 30,8 Mio Euro). Die Vertriebskostenquote reduzierte sich dementsprechend auf 9,2 Prozent (i.Vj. 10,9 Prozent). Dieser Rückgang ist zum einen auf die beiden neuen Gesellschaften zurückzuführen, die eine relativ niedrige Vertriebskostenquote haben, zum anderen konnte die Effizienz des Vertriebs im Unternehmensbereich Photonics weiter verbessert werden. Eine enge Partnerschaft mit dem Schweizer Kamerahersteller sinar ag stärkt seit Herbst 2004 den Vertrieb der digitalen Kamera- PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S rückteile von Jenoptik,die sich an professionelle Fotografen richten. Für die Thermografiekameras VarioCam wurden neue Vertriebspartnerschaften für die Regionen Europa, Nordamerika und Japan abgeschlossen. Mit einer 33,33-prozentigen Beteiligung an der südkoreanischen Telstar Engineering Co., Ltd. hat Photonics im September 2004 die Marktpräsenz in Asien im Bereich der industriellen Messtechnik ausgebaut. ORGANISATION. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Jenoptik einige gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen vorgenommen, die jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen auf das operative Geschäft hatten. Damit setzte Jenoptik die Strategie fort, sich auf den Ausbau des Unternehmensbereichs Photonics zu konzentrieren, und hat gleichzeitig die umfassende Neuausrichtung von Clean Systems gesellschaftsrechtlich vorbereitet. Die Konzernstruktur ist nun straffer und orientiert sich konsequent an den Kernkompetenzen der beiden operativen Unternehmensbereiche. Zudem wurden wesentliche Voraussetzungen für die Weiterentwicklung des Konzerns geschaffen. CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN lichen Betreuung der global agierenden Kunden. Die Aktivitäten des weltweiten Anlagenbaus für die Elektronikindustrie wurden im Herbst 2004 zusammengefasst und unter dem Dach der m+w Zander Facility Engineering Pte. Ltd. mit Sitz in Singapur vereint. Zu den wesentlichen Tochtergesellschaften, die seitdem aus Singapur geführt werden, zählen neben allen Töchtern und Niederlassungen in Asien auch die m+w Zander u.s. Inc., die m+w Zander fe GmbH in Deutschland sowie deren starke Tochtergesellschaften in Frankreich und Italien. In Vorbereitung auf einen erweiterten Gesellschafterkreis und damit auf die Abgabe der Mehrheit war der Bereich Gebäudetechnik zum 1. Juli 2004 in eine eigenständige Gesellschaft, die m+w Zander Gebäudetechnik GmbH, überführt worden. Ende 2004 hat der Jenoptik-Konzern die Mehrheit an der Gesellschaft abgegeben. 41 Prozent übernahm das Management, mit 10 Prozent gehört außerdem die temco Holding GmbH, eine Beteiligungsgesellschaft, zu den neuen Gesellschaftern. Die restlichen 49 Prozent verblieben bei der m+w zander holding ag. Die m+w Zander Gebäudetechnik GmbH wurde zum 31. Dezember 2004 entkonsolidiert und wird nun at-Equity, also entsprechend dem jeweiligen Anteil am Eigenkapital, bilanziert. PERSONAL. Um die Entwicklungspotenziale von Photonics verstärkt zu erschließen und die Mehrstufigkeit des Konzerns gleichzeitig zu reduzieren, wurde Anfang 2004 die jenoptik photonics ag auf die jenoptik ag verschmolzen. Wesentliche Photonics-Gesellschaften sind seitdem der jenoptik ag direkt zugeordnet. Darüber hinaus hat Jenoptik die Strategie fortgesetzt, sich von nichtstrategischen Beteiligungen zu trennen. So wurde beispielsweise die Beteiligung an der Kempfer & Kolakovic Personalmanagement GmbH an deren Management verkauft. Im Unternehmensbereich Photonics veräußerte Jenoptik die Mehrheit an der sis Surface Inspection Systems GmbH (sis). Darüber hinaus kamen bei Photonics neben der Innovavent GmbH weitere kleine Gesellschaften hinzu, in denen Jenoptik f+e-Vorhaben innerhalb ihrer Kernkompetenzen verfolgt. Die umfassende Reorganisation von Clean Systems entsprach der neuen Ausrichtung der m+w Zander-Gruppe hin zu einer einheit- Mitarbeiterzahl sank durch die Entkonsolidierung des Bereichs Gebäudetechnik. Der Jenoptik-Konzern hatte Ende 2004 insgesamt 9.267 Mitarbeiter. Damit reduzierte sich die Anzahl der Beschäftigten um 1.219 (31. Dezember 2003: 10.486 Mitarbeiter inklusive Wahl optoparts und Lechmotoren). Personalintensität in Prozent des Umsatzes 21,3 2004 2003 26,0 5 10 15 20 25 30 35 22 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS Mitarbeiter zum 31. Dezember (incl. Auszubildende) Gesamt 2004 2003 Inland 2004 2003 Ausland 2004 2003 Clean Systems 6.607 7.928 3.986 5.806 2.621 2.122 Photonics 2.593 2.498 2.495 2.416 98 82 67 60 62 55 5 5 9.267 10.486 6.543 8.277 2.724 2.209 Übrige Konzern Nachdem der Mitarbeiterzuwachs 2003 vorwiegend aus neuen Gesellschaften im Jenoptik-Verbund resultierte, ist der um den Bereich Gebäudetechnik bereinigte Zuwachs um 508 Mitarbeiter im Jahr 2004 größtenteils auf Neueinstellungen wegen der guten Geschäftslage zurückzuführen. Fast im gesamten Konzern sind Arbeitsplätze geschaffen worden – bei Clean Systems vor allem in Asien und bei Photonics besonders in Thüringen. Der Anteil der im Ausland beschäftigten Mitarbeiter lag Ende 2004 bei 29,4 Prozent (i.Vj. 21,1 Prozent). Mit der Entkonsolidierung des Bereichs Gebäudetechnik entfielen vorwiegend Stellen in Deutschland, was das Verhältnis der im In- und Ausland Beschäftigten stark beeinflusste. Im Unternehmensbereich Photonics waren per 31. Dezember 2004 insgesamt 2.593 Mitarbeiter beschäftigt (31. Dezember 2003: 2.498 Mitarbeiter). Der Zuwachs um 3,8 Prozent oder absolut 95 Mitarbeiter resultierte vor allem aus Neueinstellungen, unter anderem bei der jenoptik Laser, Optik, Systeme GmbH, der Wahl optoparts GmbH, der jenoptik Automatisierungstechnik GmbH und der Jena-Optronik GmbH. Mit dem Erwerb des Betriebsteils Gießen der linos ag kamen 44 Mitarbeiter im Bereich Optik hinzu. Einen leichten Mitarbeiterrückgang gab es im Geschäftsfeld Elektromechanische Systeme und bei der jenoptik ldt GmbH. Für den Unternehmensbereich Clean Systems ist die Entwicklung der Mitarbeiterzahlen differenziert. Im Zuge der Neuausrichtung waren einerseits Entlassungen im Bereich Gebäudetechnik nicht vermeidbar, andererseits gab es Neueinstellungen beim Facility Engineering sowie im Geschäftsfeld Facility Management. Durch die Entkonsolidierung des Bereichs Gebäudetechnik entfielen zum Jahresende 2004 1.727 Stellen. Die Mitarbeiterzahl bei Clean Systems sank deshalb zum 31. Dezember 2004 um 1.321 Mitarbeiter auf 6.607 (31. Dezember 2003: 7.928 Mitarbeiter). Bereinigt um den Effekt der Entkonsolidierung gab es einen Anstieg um 406 Mitarbeiter. Per 31. Dezember 2004 hatte das Geschäftsfeld Facility Engineering 3.418 Beschäftigte (31. Dezember 2003: 4.871 Mitarbeiter). Bereinigt um die Entkonsolidierung der Gebäudetechnik betrug der Anstieg 274 Mitarbeiter. Diese Entwicklung resultiert vor allem aus einem Personalaufbau im Ausland, vorwiegend in den asiatischen Gesellschaften. Vor allem in Deutschland hingegen, besonders im Bereich Gebäudetechnik, aber auch im Bereich Products, wurden wie vorgesehen Stellen abgebaut. Die Reduzierung von insgesamt 157 Arbeitsplätzen im Bereich Gebäudetechnik (seit 1. Juli 2004 m+w Zander Gebäudetechnik GmbH) hat sich im Wesentlichen im 2. Halbjahr 2004 vollzogen. Im Geschäftsfeld Facility Management waren zum Jahresende 2004 insgesamt 3.189 Mitarbeiter beschäftigt (31. Dezember 2003: 3.057 Mitarbeiter). Der Zuwachs um 132 Beschäftigte resultierte vorrangig aus Neueinstellungen in den schnell wachsenden Gesellschaften in Osteuropa. PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S Die Mitarbeiterzahl der jenoptik ag in ihrer Funktion als Holding stieg von 55 auf 62 Mitarbeiter. Die neuen Stellen resultierten im Wesentlichen aus der Eingliederung der Investor-Relations-Abteilung, dem Ausbau des Finanzbereichs aufgrund der Umstellung der Rechnungslegung auf ifrs sowie aus dem Ausbau des Bereichs strategische Unternehmensentwicklung. IMMOBILIEN. Leasingverpflichtungen aus Generalmietvertrag abgelöst. Zum Jahresende 2004 konnte Jenoptik nahezu ergebnisneutral einen langfristigen Generalmietvertrag und eine bestehende Put-Option für Immobilien des Jenoptik Pension Trusts aufheben.Wichtige Voraussetzung hierfür war die Zustimmung der finanzierenden Banken, deren Kredite teilweise getilgt wurden. Damit entfiel sowohl die Haftung für die Mieten des Immobilienfonds als auch für die noch ausstehenden Bankschulden. Die Verbindlichkeiten aus dem Finanzierungsleasing reduzierten sich dementsprechend um rund 90 Mio Euro. Gleichermaßen verkürzte sich die Bilanz des Jenoptik-Konzerns. Im Immobilienbestand der Jenoptik sind weiterhin zwei Gebäude im Zentrum Jenas enthalten. Die Verbindlichkeiten aus dem Finanzierungsleasing für diese Immobilien betrugen zum 31. Dezember 2004 rund 65,5 Mio Euro (i.Vj. 65,4 Mio Euro). Der Vermietungsstand der beiden Immobilien, in denen unter anderem ein Einkaufszentrum und die Friedrich-Schiller-Universität Mieter sind, betrug zum 31. Dezember 2004 rund 98 Prozent. CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN Die von den Jenoptik-Gesellschaften selbst genutzten Immobilien sind im Wesentlichen in zwei Immobilienfonds der Jenoptik gebündelt, an denen die Jenoptik jeweils 100 Prozent der Kommanditanteile hält. Beide Gesellschaften sind im Konzernabschluss voll konsolidiert. Diese Immobilien wurden neben Mitteln der Jenoptik auch über stille, steuerlich motivierte Anleger sowie Hypothekenkredite refinanziert. Das von diesen beiden Gesellschaften gehaltene Immobilienvolumen stieg im Geschäftsjahr 2004 um 3,2 Prozent auf 114,5 Mio Euro (i.Vj. 110,9 Mio Euro). Die zuzuordnenden Kredite betrugen 45,5 Mio Euro (i.Vj. 45,7Mio Euro). Der Vermietungsstand der beiden Immobilienfonds betrug zum 31. Dezember 2004 rund 96,7 Prozent. INVESTITIONEN. Immaterielle Vermögenswerte stiegen. Der Bestand an immateriellen Vermögenswerten ist 2004 um 6,7 Prozent auf 99,1 Mio Euro gestiegen (i.Vj. 92,9 Mio Euro). Der mit 67,1 Mio Euro (i.Vj. 58,4 Mio Euro) größte Anteil entfällt wie im Vorjahr auf Geschäfts- oder Firmenwerte und enthält im Wesentlichen die Goodwills der drei Gesellschaften Wahl optoparts, Lechmotoren und Teraport GmbH (Teraport). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die variable Kaufpreiszahlung für Wahl optoparts in 2004 zurückzuführen. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte haben sich mit 32,0 Mio Euro (i.Vj. 34,5 Mio Euro) kaum verändert. Sie setzen sich zusammen aus Patenten, Warenzeichen und Software mit 24,8 Mio Euro (i. Vj. 28,5 Mio Euro), weiteren 3,8 Mio Euro aktivierten Entwicklungsleistungen (i.Vj. 5,6 Mio Euro) und 3,4 Mio Euro geleisteten Anzahlungen (i.Vj. 0,4 Mio Euro). Mit 10,0 Mio Euro investierte Jenoptik 2004 12,4 Prozent mehr in immaterielle Vermögensgegenstände als 2003 (i.Vj. 8,9 Mio Euro). Diesen Investitionen standen Abschreibungen in Höhe von 11,5 Mio Euro (i.Vj. 7,9 Mio Euro) gegenüber. Der Anstieg der Abschreibungen um 45,6 Prozent ist unter anderem auf die mit den Akquisitionen Ende 2003 aktivierten immateriellen Vermögensgegenstände zurückzuführen, die in 2004 erstmalig zu Abschreibungen führten. 24 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R Investitionen, Desinvestitionen und Abschreibungen CLEAN SYSTEMS in Mio Euro 2004 2003 Veränderung zum Vorjahr in Prozent 48,1 54,6 – 11,9 davon immaterielle Vermögenswerte 10,0 8,9 12,5 davon Sachanlagen 38,1 45,7 – 16,6 100,5 4,5 2.147,6 0,8 0,6 32,1 99,7 3,9 2.462,8 – 52,4 50,1 47,6 43,3 10,0 davon immaterielle Vermögenswerte 11,5 8,7 32,5 davon Sachanlagen 36,2 34,7 4,4 Investitionen Desinvestitionen davon immaterielle Vermögenswerte davon Sachanlagen Nettoinvestitionen (Investitionen abzüglich Desinvestitionen) Abschreibungen Investitionen* nach Unternehmensbereichen in Mio Euro 2004 2003 Veränderung zum Vorjahr in Prozent Clean Systems 17,6 19,0 – 7,1 Photonics 18,5 14,8 25,2 * immaterielle Vermögenswerte und Sachanlageinvestitionen Das Sachanlagevermögen sank um 26,0 Prozent auf 294,1 Mio Euro (i.Vj. 397,3 Mio Euro). Die Neuinvestitionen 2004 lagen zwar mit 38,1 Mio Euro um16,6 Prozent niedriger als imVorjahr (i.Vj.45,7Mio Euro), überstiegen damit aber die Netto-Abschreibungen in Höhe von 36,2 Mio Euro (i.Vj. 34,7 Mio Euro). Der Rückgang der Sachanlagen um netto 103,2 Mio Euro ist im Wesentlichen auf Desinvestitionen von netto 99,7 Mio Euro zurückzuführen. Die beiden größten Positionen resultierten hier aus der Aufhebung des Finanzierungsleasings (siehe Seite 23) sowie aus dem Verkauf eines in 2003 erbauten Projektgebäudes in Singa- pur. Erst- und Entkonsolidierungen ergaben im Saldo minus 5,1Mio Euro (i.Vj. +34,7 Mio Euro), die Währungsdifferenzen saldierten sich auf –0,3 Mio Euro (i.Vj. –3,0 Mio Euro). Die Investitionen in Sachanlagen insgesamt (Capex) lagen bei 38,1 Mio Euro und damit um 16,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 45,7 Mio Euro. Der Rückgang um 7,6 Mio Euro ist ausschließlich auf geringere Immobilien-Investitionen zurückzuführen, die insgesamt um 8,9 Mio Euro niedriger als im Vorjahr waren. PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S Die Investitionen in Sachanlagen teilen sich wie folgt auf (in Klammern angegeben sind der Vorjahresbetrag und die prozentuale Veränderung): Immobilien (Grundstücke und Bauten ohne als Finanzinvestition gehaltene Immobilien) 8,6 Mio Euro (i.Vj. 10,8 Mio Euro, –20,4 Prozent), Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 2,7 Mio Euro (i.Vj. 6,6 Mio Euro, –59,1 Prozent) Technische Anlagen und Maschinen 7,6 Mio Euro (i.Vj. 9,5 Mio Euro, –20,0 Prozent), Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 16,8 Mio Euro (i.Vj. 17,2 Mio Euro, –2,3 Prozent) Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2,4 Mio Euro (i.Vj. 1,6 Mio Euro, +50,0 Prozent). Neben Erweiterungsinvestitionen resultierte der größere Teil der Investitionen aus Rationalisierungs-, Modernisierungs- und Ersatzinvestitionen. 31,5 Prozent oder 12,0 Mio Euro der Sachanlageinvestitionen entfielen auf den Unternehmensbereich Clean Systems; 37,7 Prozent oder 14,4 Mio Euro auf den Unternehmensbereich Photonics. Wesentliche Investitionsprojekte waren hier zum Beispiel eine Beschichtungsanlage für Kunststoff-Optiken mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 1 Mio Euro. Mit dieser werden Schichten mit hoch energetischen Ionen beaufschlagt, was die Schichteigenschaften erheblich verbessert. Die Anlage erhöht die eigene Wertschöpfung und steigert die Produktivität und Profitabilität des Bereichs Kunststoff-Optiken. Die Holding und sonstige Bereiche, im Wesentlichen die Immobilienfonds, investierten mit 11,8 Mio Euro, rund 31 Prozent der Gesamtinvestitionen des Konzerns (i.Vj. 20,6 Mio Euro). Der größte Teil hiervon floss in den Ausbau und die Umrüstung von Fertigungsflächen in Gebäuden, die von Jenoptik-Tochtergesellschaften genutzt werden sowie in den Ausbau beziehungsweise die Modernisierung von Büroflächen. Finanzanlagevermögen durch Verkauf der Beteiligung SC 300 gesunken. Das Finanzanlagevermögen des Jenoptik-Konzerns sank 2004 um 16,8 Prozent auf 154,2 Mio Euro (i.Vj. 185,3 Mio Euro). Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf den Verkauf der Beteiligung CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN sc300 in Höhe von 70,9 Mio Euro zurückzuführen. Dem gegenüber steht der langfristigeTeil eines Gesellschafterdarlehens in Höhe von 49,3 Mio Euro für die Finanzierung der Fab 36 Beteiligungs GmbH (Fab 36), die sich an der Finanzierung einer amd-Chipfabrik beteiligte. Den Investitionen in das Finanzanlagevermögen in Höhe von insgesamt 88,2 Mio Euro (i.Vj. 52,6 Mio Euro) standen Desinvestitionen mit einem Nettobetrag in Höhe von 82,9 Mio Euro (i.Vj. 14,7 Mio Euro) gegenüber. Die Investitionen waren vor allem geprägt von einem Gesellschafterdarlehen gegenüber der Beteiligung Fab 36. m+w Zander hat sich hier mit rund 53 Mio Euro, davon 49,3 Mio Euro langfristig, im Rahmen eines Finanzierungskonsortiums zusammen mit weiteren Lieferanten beteiligt. Abgesichert ist die Beteiligung unter anderem durch Tilgungsvereinbarungen und Put-Call-Optionen. Sie wurde zudem auf einen maximalen Zeitraum von fünf Jahren begrenzt. Damit ist diese Beteiligung mit jener an der Chipfabrik sc300 von Infineon vergleichbar, die im 1. Quartal 2004 durch Infineon zurückgekauft wurde. Dieser Rückkauf prägte die Desinvestitionen der Wertpapiere des Anlagevermögens in Höhe von insgesamt 73,0 Mio Euro. Weiterhin als Investition ausgewiesen ist der Zugang bei den Anteilen an assoziierten Unternehmen. Hier wirkte sich der höhere at-Equity-Wert der dewb aus, der durch Kapitaleinlage von Darlehensforderungen der Jenoptik stieg. Neu enthalten ist zudem der at-Equity-Buchwert des Bereichs Gebäudetechnik. Die sonstigen Ausleihungen reduzierten sich im Wesentlichen durch Abschreibungen im Rahmen der Aufhebung des Finanzierungsleasings (siehe Seite 23). Der Aufwand aus dieser Abwertung saldierte sich mit den Erträgen aus der Ausbuchung der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing. Die Anteile an assoziierten Unternehmen stiegen im Wesentlichen durch die at-Equity-Bilanzierung der m+w Zander Gebäudetechnik. Der Ansatz entspricht dem anteiligen Eigenkapital.Weiterhin enthalten sind die Beteiligungen an der dewb ag mit 13,4 Mio Euro (i.Vj. 16,5 Mio Euro), an der xtreme technologies GmbH und an der Fab 36. 26 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT FINANZIERUNGSMASSNAHMEN. Langfristige Finanzierungsstruktur. Jenoptik hat 2004 die Fristigkeit ihrer Finanzierung weiter verlängert. Mit Teilbeträgen der im Sommer begebenen Wandelanleihe über nominal 62,1 Mio Euro wurden kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Commercial-PaperProgram komplett abgelöst (i.Vj. 15,0 Mio Euro). AktienalsAkquisitionswährungeingesetzt.Jenoptik hat imHerbst 2004 die Akquisition der Wahl optoparts abgeschlossen. Die zweite Rate des Kaufpreises wurde vollständig mit jungen Aktien bezahlt. Mit der Ausgabe junger Aktien gegen Einbringung einer Sacheinlage erfolgte der Erwerb liquiditätsschonend und stärkte gleichzeitig das Eigenkapital des Konzerns. Der Wert der jungen Aktien, die unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben wurden, orientierte sich am Börsenpreis. Nettoverschuldung deutlich gesunken. Der Jenoptik-Konzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die Nettoverschuldung (Finanzverbindlichkeiten inklusive Anleihen, Kredite, Wechsel und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing abzüglich Zahlungsmittel und kurzfristige Wertpapiere) deutlich zurückführen können. Sie betrug zum 31. Dezember 2004 238,8 Mio Euro (i.Vj. 372,5 Mio Euro). Der Rückgang um 133,6 Mio Euro hat fünf wesentliche Einflussfaktoren: Mit der Aufhebung des Finanzierungsleasings reduzierte sich die Verschuldung um rund 90 Mio Euro. Durch den Verkauf der sc300-Beteiligung sank die Nettoverschuldung um rund 70 Mio Euro. In Verbindung mit dem Engagement in der Fab 36 von amd hat sich die Nettoverschuldung um rund 50 Mio Euro erhöht. Verzinsliche Verbindlichkeiten 2004 75,5 339,8 2003 57,4 462,0 100 200 300 ■ Anteil kurzfristig ■ Anteil langfristig in Mio Euro 415,3 519,4 400 500 F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS Durch die Entkonsolidierung des Bereichs Gebäudetechnik sanken die Kassen- und Bankguthaben um rund 17 Mio Euro, womit sich entsprechend die Nettoverschuldung erhöhte. Ein positiver operativer Liquiditätsüberschuss reduzierte die Nettoverschuldung um weitere 40 Mio Euro. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (nach Steuern) stieg um 56,5 Prozent auf 100,8 Mio Euro (i.Vj. 64,4 Mio Euro). Die Steigerung ist vor allem auf das um 80,7 Mio Euro höhere Ergebnis vor Steuern zurückzuführen. Entsprechend der geringeren Abschreibungen stieg das ebitda (Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Finanzergebnis) um 77,9 Mio Euro. Die Bilanzveränderungen durch die Entkonsolidierung des Bereichs Gebäudetechnik wurden in der CashflowRechnung eliminiert,besonders in denVeränderungen des betriebsnotwendigen Kapitals (Working Capital) und der Rückstellungen. In den Gewinnen aus dem Abgang des Anlagevermögens wird vor allem der Ertrag aus dem Verkauf der sc300-Beteiligung ausgewiesen, der damit im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht enthalten ist. Größter Posten in den sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen war mit 17,9 Mio Euro der Entkonsolidierungsverlust des Bereichs Gebäudetechnik. Die Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen waren geprägt vom Verkauf der sc300-Beteiligung. Die Einzahlungen aus Abgängen konsolidierter Unternehmen waren negativ, weil die Kassenbestände und Bankguthaben des Bereichs Gebäudetechnik entfielen. Die Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen resultierten aus der Eigenkapitalkomponente der Wandelanleihe. In den Zinsaufwendungen der Cashflowrechnung sind die Aufzinsung langfristiger Rückstellungen in Höhe von 3,9 Mio Euro und der Anleihen in Höhe von 1,6 Mio Euro sowie die Wertänderung eines Zinsswaps von 2,1 Mio Euro nicht enthalten, da diese nicht liquiditätswirksam waren. Internationales Finanzmanagement. Risiken, die sich aus Wechselkursschwankungen bei Geschäften in Fremdwährungen und Zinsänderungen ergeben, werden durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten sowie konzerninternen Verrechnungen verringert. Das zentrale Treasury-Management betreibt ein Fremdwährungs-Risikomanagement, das den Anforderungen an ein Risiko-Frühwarnsystem entspricht – so wie vom Aktiengesetz gefor- PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S dert. In den Konzern-Richtlinien der Jenoptik und in den jährlichen Strategiepapieren sind klare Funktionstrennungen und Zuständigkeiten der Mitarbeiter geregelt. Jährlich durch den Vorstand festgelegt werden maximale Positions- und Verlustgrenzen, die Art der erlaubten Derivate und Hedging-Instrumente sowie die Kontrollmethoden (zum Beispiel Markt-to-Market-Bewertung). Dass sich Produkte der Jenoptik, die in Deutschland produziert werden, durch Wechselkurs-Schwankungen verteuern oder billiger werden, ist langfristig durch Wechselkurs-Absicherungen nicht zu vermeiden. Die Jenoptik setzt in us-Dollar mehr ab, als sie in us-Dollar einkauft. Ein schwächerer us-Dollar wirkt sich somit mindernd auf Umsatz, Marge und Ergebnis aus. Gleichwohl verteuern sich auch die Produkte bzw. verringern sich damit die Margen bei Lieferungen in Länder, deren Wirtschaft sich stark am us-Dollar orientiert, vor allem im asiatischen Wirtschaftsraum. Auf die Großprojekte im Unternehmensbereich Clean Systems haben Wechselkurs-Schwankungen keinen großen Einfluss. Leistungen bei Auslandsprojekten werden größtenteils vor Ort eingekauft und in der jeweiligen Fremdwährung bezahlt. Der Restanteil wird mit Währungstermingeschäften gesichert. Der direkte Absatz von Jenoptik-Produkten in den nafta-Wirtschaftsraum betrug in 2004 rund 125 Mio Euro (i.Vj. 93,0 Mio Euro). Hiervon betrug der Umsatz von amerikanischen Tochtergesellschaften 87,7 Mio Euro (i.Vj. 66,8 Mio Euro), deren originäre Kosten hauptsächlich in usDollar anfallen. DARSTELLUNG DER VERMÖGENSLAGE. Die Bilanzsumme reduzierte sich 2004 trotz Umsatzplus. Sie ist um 11,5 Prozent auf 1.555,0 Mio Euro gesunken (i.Vj. 1.757,6 Mio Euro). Ursache ist im Wesentlichen der Rückgang der langfristigen Vermögenswerte, die um 18,0 Prozent auf 636,2 Mio Euro abnahmen (i.Vj. 775,5 Mio Euro) – vor allem infolge der Desinvestitionen beim Sachanlagevermögen (siehe Seite 23). Das Working Capital (Summe der Kundenforderungen undVorräte minus Lieferverbindlichkeiten, Wechsel und erhaltene Anzahlungen) in Höhe von 176,0 Mio Euro (i.Vj. 233,6 Mio Euro) ist trotz der Anwendung der percentage-of-completion-Methode (siehe Seite 28) CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN stark beeinflusst von den branchenüblichen Projektabschlüssen zum Jahresende. Dementsprechend erhöhen Stichtagseffekte bei einzelnen Bilanzpositionen die Bilanzsumme zum Ende des Geschäftsjahres. Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken 2004 um 6,4 Prozent auf 918,9 Mio Euro (i.Vj. 982,0 Mio Euro). Dabei wurden die bilanzverlängernden Effekte aus der Geschäftsausweitung 2004 durch den Abgang kurzfristiger Vermögenswerte im Zuge der Entkonsolidierung des Bereichs Gebäudetechnik überkompensiert. Dementsprechend sanken die Vorräte um 32,0 Prozent auf 184,2 Mio Euro (i.Vj. 270,7 Mio Euro). Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte reduzierten sich geringfügig auf 558,3 Mio Euro (i.Vj. 564,4 Mio Euro). Anteil daran hatten mit 78,7 Prozent (i.Vj. 81,9 Prozent) die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Forderungen aus langfristiger Auftragsfertigung, die um 22,9 Mio Euro auf 439,6 Mio Euro sanken (i.Vj. 462,5 Mio Euro). Wie in den Vorjahren haben sich auch 2004 die Zahlungsbedingungen für den Jenoptik-Konzern im Unternehmensbereich Clean Systems nicht wesentlich geändert. Schwankungen in den Vorräten, Forderungen und Anzahlungen werden vor allem von den Abrechnungsterminen und den Zahlungseingängen für Großprojekte des Anlagenbaus bestimmt. Die Zahlungsmittel sind zum Stichtag 31. Dezember 2004 deutlich gestiegen. Mit 175,0 Mio Euro (i.Vj. 142,6 Mio Euro) liegen sie um 22,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Zunahme der Zahlungsmittel ist vor allem auf den positiven Cashflow im 4. Quartal 2004 zurückzuführen. Die kurzfristigen Wertpapiere reduzierten sich mit dem Verkauf eines Aktienpaketes auf 1,4 Mio Euro (i.Vj. 4,2 Mio Euro). Verbessert hat sich auch die Verfügbarkeit der Zahlungsmittel. Nur noch 30,0 Mio Euro (i.Vj. 35,8 Mio Euro) unterliegen Verfügungsbeschränkungen, die – wie auch im Vorjahr – fast ausschließlich einem Bankdarlehen der dewb in Höhe von 35,0 Mio Euro zuzuschreiben sind, besichert mit einer Jenoptik-Bürgschaft. Die Verfügungsbeschränkung und die Bürgschaft werden jährlich im Rahmen der Darlehenstilgung um jeweils 5,0 Mio Euro reduziert. 28 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT Aufgrund des deutlichen Rückgangs der langfristigen Vermögenswerte, vor allem wegen der vorzeitigen Aufhebung des Finanzierungsleasings, hat sich dementsprechend auch die Anlagenintensität, das Verhältnis von langfristigen Vermögenswerten zur Bilanzsumme, von 44,1 Prozent auf 40,9 Prozent reduziert. Eigenkapitalquote stieg auf über 23 Prozent. Das Eigenkapital des Jenoptik-Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2004 um 9,2 Mio Euro auf 369,0 Mio Euro (i.Vj. 359,8 Mio Euro). Dies entspricht einem Zuwachs um 2,6 Prozent. Aufgrund der gesunkenen Bilanzsumme (siehe Seite 27) hat die Eigenkapitalquote deutlich zugelegt – von 20,5 Prozent am 31. Dezember 2003 auf 23,7 Prozent Ende 2004. Der Konzernjahresüberschuss und eine Sachkapitalerhöhung, bei der die zweite Kaufpreistranche für Wahl optoparts 2004 mit Jenoptik-Aktien bezahlt wurde,wirkten sich positiv auf das Eigenkapital aus. Auch die Aufteilung der in 2004 begebenen Wandelanleihe in eine Eigen- und eine Fremdkapital-Komponente wirkte positiv. Das Eigenkapital haben Faktoren reduziert, die jedoch nicht zahlungswirksam waren, so zum Beispiel Veränderungen des Marktwertes langfristiger Wertpapiere, die Jenoptik zur Veräußerung hält (»available for sale«) sowieWährungsumrechnungen mit einem deutlich schwächeren Dollar als im Vorjahr. Die langfristigen Schulden reduzierten sich um 150,4 Mio Euro auf 452,6 Mio Euro (i.Vj. 603,0 Mio Euro).Während die langfristigen Anleihen durch die Begebung der Wandelanleihe von 142,8 Mio Euro auf 200,1 Mio Euro stiegen, verringerten sich die langfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing deutlich um 93,5 Mio Euro auf 68,5 Mio Euro (i.Vj. 162,0 Mio Euro). Ursache hier waren vor allem die Reduzierung der mit den Immobilien verbundenen Leasingverbindlichkeiten (siehe Seite 23) sowie Tilgungen. Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sanken von 157,1 Mio Euro auf 71,3 Mio Euro. Ursache ist zum einen die Umgliederung der Schuldscheindarlehen in eine kurzfristige Bankverbindlichkeit, da deren Laufzeit nun unterhalb eines Jahres liegt. Von den 40,0 Mio Schuldscheindarlehen Ende 2003 wurden F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS 5,0 Mio Euro im Jahr 2004 getilgt. Zum anderen wurden langfristige Bankdarlehen im Zuge der Veräußerung der sc300-Beteiligung getilgt. Die noch bestehenden langfristigen Kredite betreffen vor allem ein Hypothekendarlehen in Höhe von 44,9 Mio Euro, mit dem ein Immobilienfonds der Jenoptik die überwiegend betriebsnotwendigen Gebäude in Jena refinanziert. Darüber hinaus bestehen die langfristigen Bankverbindlichkeiten aus Betriebsmittelund Hypothekenkrediten von Tochtergesellschaften. Nur 0,8 Mio Euro der langfristigen Verbindlichkeiten entfallen direkt auf die jenoptik ag. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Commercial-PaperProgram wurden mit Teilen der Wandelanleihe vollständig getilgt (i.Vj. 15,0 Mio Euro). Aufgrund der Umgliederung des Schuldscheindarlehens aus den langfristigen in die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten haben sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegen-über Kreditinstituten auf 73,8 Mio Euro erhöht (31. Dezember 2003: 40,0 Mio Euro). Die Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen sanken um 54,7 Mio Euro oder 42,9 Prozent auf 72,8 Mio Euro (i.Vj. 127,5 Mio Euro). Diese Anzahlungen sind von Kunden eingegangen für Produkte und kleinere Projekte beider Unternehmensbereiche, bei denen es sich nicht um langfristige Auftragsfertigung handelt. Die Anzahlungen werden später mit den Forderungen verrechnet, die bei Auslieferung entstehen. Der Rückgang dieser erhaltenen und passivisch ausgewiesenen Anzahlungen ist unter anderem auf die Entkonsolidierung des Bereichs Gebäudetechnik und auf Verlagerungen in die Verbindlichkeiten aus langfristiger Auftragsfertigung zurückzuführen. Die Percentage-of-Completion-Verbindlichkeiten stiegen um 67,2 Mio Euro auf 96,9 Mio Euro (i.Vj. 29,7 Mio Euro). Diese Kundenanzahlungen sind vor allem im Projekt- und Anlagengeschäft möglich, wenn eine gute Marktstellung die Durchsetzung dieser Anzahlungen ermöglicht. PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sanken um22,3 Mio Euro auf 99,5 Mio Euro (i.Vj. 121,8 Mio Euro). Größte Einzelposition ist die hohe Umsatzsteuerschuld aufgrund der Abrechnungstermine für Großprojekte am Jahresende. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Bezahlung der zweiten Kaufpreisrate für den Erwerb der Wahl optoparts zurückzuführen. DARSTELLUNG DER FINANZLAGE. Verschuldungsgrad sank deutlich. Die Summe der Zahlungsmittel in Höhe von 175,0 Mio Euro (i.Vj. 142,6 Mio Euro) und der kurzfristigen Wertpapiere in Höhe von 1,4 Mio Euro (i.Vj. 4,2 Mio Euro) erhöhte sich 2004 auf insgesamt 176,4 Mio Euro (i.Vj. 146,8 Mio Euro). Die Gegenpositionen in Form kurzfristiger Bankkredite in Höhe von 38,8 Mio Euro (i.Vj. 40,0 Mio Euro), kurzfristiger Schuldscheindarlehen von 35,0 Mio Euro (i.Vj. 0,0 Mio Euro, da als langfristig ausgewiesen),kurzfristiger Anleihen mit 0 Euro (i.Vj.15,0 Mio Euro), Wechsel mit 0,4 Mio Euro (i.Vj. 1,1 Mio Euro) und kurzfristiger Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing in Höhe von 1,3 Mio Euro (i.Vj. 1,3 Mio Euro) stieg von 56,3 Mio Euro auf 75,1 Mio Euro allein durch die Umgliederung der ehemals langfristigen Schuldscheindarlehen in die kurzfristigen Verbindlichkeiten. Ohne sonstige kurzfristig veräußerbare Vermögenswerte und sonstige kurz- oder langfristige Verbindlichkeiten zu berücksichtigen, ergab sich trotz dieser Umgliederung eine im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Mio Euro bessere Net-Cash-Position in Höhe von 101,0 Mio Euro (i.Vj. 89,5 Mio Euro). Reduziert um die Zahlungsmittel mit Verfügungsbeschränkung würde sich eine Net-Cash-Position von 71,0 Mio Euro ergeben (i.Vj. 53,7 Mio Euro), was eine sofortige Ablösung aller kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten möglich macht. Darüber hinaus wird in den nächsten fünf Jahren nur ein kleiner Teil der langfristigen Anleihen und Bankkredite fällig. Die Restlaufzeit der Anleihe in Höhe von nominal 150 Mio Euro beträgt knapp sechs Jahre.DieWandelanleihe hat eine Restlaufzeit von viereinhalb Jahren. Bei einem Kurs der Jenoptik-Aktie von 9,00 Euro könnte hier jedoch der überwiegendeTeil in Aktien gewandelt wer- CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN den und würde damit nicht liquiditätswirksam. Knapp 94 Prozent der Verbindlichkeiten aus dem Finanzierungsleasing werden schrittweise über einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren fällig. Zudem sind ein großer Teil der langfristigen Bankkredite sehr langfristige Hypothekendarlehen. Durch Zinsausschüttungen leicht gesunken ist der Marktwert der in den langfristigenWertpapieren gehaltenen festverzinslichen Wertpapiere, die eine wichtige Liquiditätsreserve der Jenoptik sind. Sie betrugen 22,2 Mio Euro (i.Vj. 23,5 Mio Euro). Die Finanzierung des Jenoptik-Konzerns ist langfristig ausgerichtet. Der Anteil langfristiger Finanzverbindlichkeiten (Kredite, Anleihen und Finanzierungsleasing) lag Ende Dezember 2004 bei 81,9 Prozent (i.Vj. 89,1 Prozent). Zurückgegangen sind sie um 7,2 Prozentpunkte, da ein Teil des langfristigen Finanzierungsleasings aufgehoben wurde und das Schuldscheindarlehen nun in den kurzfristigen Bankverbindlichkeiten enthalten ist. Zugunsten der langfristigen Verbindlichkeiten wirkte hingegen die Wandelanleihe. Jenoptik nutzte sie teilweise, um kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Commercial-Paper-Program auf null zurückzuführen. DerVerschuldungsgrad des Konzerns,dasVerhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital, konnte 2004 von 3,88 auf 3,21 gesenkt werden. Positiv haben sich der Jahresüberschuss, der das Eigenkapital stärkte, die Sachkapitalerhöhung sowie deutlich geringere Finanzverbindlichkeiten ausgewirkt. Finanzlage 2004 in Mio Euro – 75,5 176,4 101,0 2003 – 57,4 146,9 89,5 –100 –50 0 50 100 150 200 ■ Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten ■ Liquide Mittel + Wertpapiere des UV ■ Net Cash 30 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS Entstehung der Wertschöpfung 2004 in Mio Euro in Prozent 2003 in Mio Euro in Prozent Unternehmensleistung (Umsatz, Erträge, Beteiligungsergebnis) 2.592,8 100,0 1.953,0 100,0 ./. Vorleistungen (Material) 1.468,7 56,6 1.217,3 62,3 ./. Vorleistungen (Sonstige) 464,5 17,9 206,4 10,6 47,0 1,8 42,6 2,2 5,8 0,2 7,7 0,4 618,4 23,8 494,4 25,3 ./. Abschreibungen + Zinserträge Netto-Wertschöpfung Verteilung der Wertschöpfung 2004 in Mio Euro in Prozent 2003 in Mio Euro in Prozent 536,7 86,8 500,0 101,1 Öffentliche Hand (Steuern) 18,4 3,0 2,6 0,5 Darlehensgeber (Zinsen) 44,2 7,2 37,7 7,6 Unternehmen, Aktionäre 19,0 3,1 – 45,9 – 9,4 618,4 100,0 494,4 100,0 Mitarbeiter (Personalaufwand) Netto-Wertschöpfung Netto-Wertschöpfung stieg deutlich. Die Netto-Wertschöpfung ist 2004 aufgrund des starken Umsatzplus von 494,4 Mio Euro auf 618,4 Mio Euro gestiegen, ein Zuwachs um 25,1 Prozent. Dabei lag das Umsatzplus etwas höher als der Zuwachs der Wertschöpfung, sodass die Wertschöpfungsquote (Netto-Wertschöpfung in Prozent vom Umsatz) von 25,7 Prozent auf 24,5 Prozent geringfügig zurückging. Die Wertschöpfungsquoten für Clean Systems und Photonics sanken durch den imVergleich zu den vergangenen Jahren gestiegenen Anteil der externen Leistungen. Die deutlichste Veränderung in der Entstehung der Wertschöpfung ergab sich bei den Vorleistungen für Material und bezogene Leistungen, die von 62,3 Prozent im Jahr 2003 auf 56,6 Prozent im Jahr 2004 zurückgingen bei gleichzeitig gestiegenen sonstigen Vorleistungen von 15,1 Prozent (i.Vj. 8,6 Prozent). Der Anteil des Jahresüberschusses an der Verteilung der Netto-Wertschöpfung stieg von minus 9,3 Prozent auf plus 3,1 Prozent. Zweigniederlassungen. Die jenoptik ag verfügt über keine Zweigniederlassungen. Nachtragsbericht. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Ende des Geschäftsjahres lagen nicht vor. PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S DAS RISIKOMANAGEMENT DER JENOPTIK. Die Jenoptik als internationaler Technologiekonzern ist einer Reihe von Risiken ausgesetzt,die untrennbar mit unternehmerischem Handeln verbunden sind. Aufgabe ist es, Chancen wahrzunehmen und dabei Risiken zu begrenzen. Das Handhaben von Risiken ist in einem Risikohandbuch festgeschrieben und konzernweit veröffentlicht. Der Risiko-Chancen-Bericht ist wesentlicher Bestandteil des Jenoptik-Risikomanagement-Systems – neben dem konzernübergreifenden Risikoausschuss, dem Netz von Risiko-Beauftragten in den Jenoptik-Tochtergesellschaften sowie der Internen Revision mit dem wichtigen Instrument Jenaudit. Hier berichten die Tochtergesellschaften periodisch über alle Risiken und Chancen auf Ebene der Unternehmensbereiche, die über 0,5 Mio Euro liegen. An die Ebene der jenoptik ag berichten sie, wenn Risiken und Chancen die 1-Million-Euro-Marke übersteigen. Wenn ein neues Risiko zwischen den Berichtsperioden eintritt oder sich ein bestehendes Risiko fundamental ändert (hierzu liegen die Wertschwellen 50 Prozent über den Wertschwellen der periodischen Berichterstattung), ist unabhängig von den Berichtsterminen ein Ad-hoc-Risikobericht aufzustellen und dem Risikobeauftragten sowie dem Vorstand des Konzerns zur Kenntnis zu geben. Dies gewährleistet ein schnelles Reagieren und jederzeit einen vollständigen und aktuellen Überblick über wesentliche Chancen und Risiken im Konzern. Mit den relativ niedrigen Wertschwellen ist sichergestellt, dass möglichst viele Einzelrisiken erfasst werden, die in ihrer Summe zu einer Belastung für den Konzern führen könnten. Gleichzeitig lässt sich seit Einführung des Risikoberichts feststellen, dass kleinere und mittlere Risiken konsequenter angegangen werden. Im Risiko-Chancen-Bericht enthalten sind neben dem Risiko auch die Angaben zur Eintrittswahrscheinlichkeit, zur maximalen und realistischen Risikohöhe, zu Gegenmaßnahmen und der Name des Risiko-Eigners – das heißt jenes Mitarbeiters, der das Risiko CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN bzw. die Gegenmaßnahmen verantwortet und die Entwicklung der Risikoposition verfolgt. Die Einzelberichte werden zu einem RisikoChancen-Bericht des Konzerns zusammengefasst und dem JenoptikVorstand und Aufsichtsrat vorgelegt. Jenaudit hat sich zu einem zentralen Bestandteil des Risikomanagements entwickelt. Die Revision wird von einem externen Revisor geleitet und hat zumeist die Form so genannter Jenaudits. EinTeam ist interdisziplinär besetzt und prüft je eine Tochtergesellschaft des Konzerns. Dabei werden nicht nur Mängel oder Fehler festgestellt, sondern aus den Erfahrungen der Teammitglieder heraus Verbesserungsvorschläge an die jeweilige Geschäftsführung adressiert. Die Jenaudits haben sich nicht nur als Instrument des Risikomanagements bewährt. Die Gesellschaften haben inzwischen auch die Chancen daraus erkannt. Um die aufgezeigten Mängel und Verbesserungen nicht nur festzustellen, sondern auch die Umsetzung zu forcieren, hat Jenoptik 2003 und 2004 so genannte »follow ups« eingeführt, um den Grad der Umsetzung an die jeweilige Geschäftsführung und den Vorstand der Jenoptik zu berichten. Ein neu geschaffener Investitionsausschuss prüft seit Herbst 2004 alle Investitionsvorhaben innerhalb des Jenoptik-Konzerns ab einem Betrag von 50.000 Euro. Der Ausschuss ist dem Vorstand Technik zugeordnet. Er unterstützt größere Investitions- und Desinvestitionsvorhaben der Jenoptik konzernübergreifend und gewährleistet einen regelmäßigen Informationsfluss an den Vorstand. Die Mitglieder des Ausschusses, die im Bedarfsfall – mindestens jedoch quartalsweise – zusammenkommen, sind neben ständigen Mitgliedern der Jenoptik-Holding die Geschäftsführer jener Konzerngesellschaft, die eine Investition oder Desinvestition plant sowie ein Vertreter der Leitung des jeweiligen Unternehmensbereiches. 32 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT RISIKEN DER KÜNFTIGEN ENTWICKLUNG. Jenoptik ist bestrebt, das Unternehmensrating zu verbessern. Im Jahr 2004 hatten alle drei Rating-Agenturen nach der Veröffentlichung der Kennzahlen für das vorausgegangene Geschäftsjahr 2003 das Unternehmensrating der Jenoptik herabgestuft. Jenoptik geht jedoch davon aus, dass auf Basis des deutlich besseren Jahresabschlusses 2004 und in Abhängigkeit von der Entwicklung im ersten Halbjahr 2005 Chancen bestehen, das Rating wieder zu verbessern. Mit in die Bewertung gehen bei dieser wichtigen Risiko-Chancen-Abwägung unabhängiger Experten neben rein finanziellen Kenngrößen auch die Unternehmensgröße sowie Branchenkennzahlen (Größe, Zyklizität) ein. Jenoptik zählt hier im internationalen Vergleich zu den kleinen bzw. mittleren Unternehmen, deren Rating bei vergleichbaren Strukturen einen Abschlag gegenüber Großkonzernen enthält. Weiterhin wurde für Jenoptik die Volatilität des Halbleitermarktes berücksichtigt. Mehrere Aktivitäten der Jenoptik im Verlauf des Geschäftsjahres 2004 haben zu einer Verbesserung der Bilanz- und Finanzierungsstruktur geführt: Die Wandelanleihe und die Sachkapitalerhöhung (siehe Seite 26) waren ein positiver Impuls für das aktuelle und künftige Eigenkapital. Gleichzeitig wurde Jenoptik unabhängiger von der Kreditvergabe durch Banken. Mit der Restrukturierung und dem anschließenden Verkauf der Mehrheitsanteile des ehemaligen Bereichs Gebäudetechnik hat sich Jenoptik aus einem schwierigen Markt zurückgezogen. Mit der Aufhebung des Finanzierungsleasings für einenTeil der Immobilien hat sich die Jenoptik-Verschuldung deutlich reduziert. Die Nettoverschuldung reduzierte sich trotz eines durch PutCall-Optionen abgesicherten Engagements der Beteiligung Fab 36 (amd-Chipfabrik) deutlich (siehe Seite 25). Die Fristigkeit der Verbindlichkeiten hat sich durch die Begebung der Wandelanleihe, die bei heutigem Aktienkurs überwiegend mit eigenen Aktien zurückgezahlt werden kann, erneut zu- F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS gunsten der langfristigen Verbindlichkeiten verschoben. Der größte Teil der Finanzschulden hat nun eine Fristigkeit von viereinhalb bis sechs Jahren sowie im Immobilienbereich von über zehn Jahren. Gesamtwirtschaftliche Risiken. Die Umsätze der Jenoptik werden im Wesentlichen mit Investitionsgütern erzielt. Diese unterliegen konjunkturellen Schwankungen der Gesamtwirtschaft zeitlich versetzt, weisen jedoch in der Regel höhere Ausschläge auf. Durch den vorhandenen Auftragsbestand können kurzfristige Lücken im Investitionsgüterbereich besser überbrückt werden als bei Konsumgütern. Die Jenoptik schätzt ein, dass der für ein Jahr prognostizierte Umsatz um etwa 2 bis 4 Prozent niedriger ausfallen könnte, wenn das weltweite Wachstum um 0,5 Prozent geringer ausfällt als prognostiziert. Im Unternehmensbereich Photonics würde sich ein solches Szenario ohne Gegenmaßnahmen mit einem Rückgang von etwa 10 bis 15 Prozent beim geplanten ebit auswirken und damit die ebit-Marge um etwa 1,0 bis 1,5 Prozentpunkte senken. Mit schnellen Gegenmaßnahmen würde der Rückgang bei unter einem Prozentpunkt liegen. Die Auswirkungen im Unternehmensbereich Clean Systems dürften im Umsatz ähnlich, aufgrund der geringeren Wertschöpfungstiefe beim ebit jedoch deutlich geringer sein und ohne Gegenmaßnahmen bei etwa 0,5 bis 1,0 Prozentpunkten der ebit-Marge liegen. Im weltweiten Anlagenbau ist besonders der Unternehmensbereich Clean Systems auf einen freien Personen-, Waren- und Geldverkehr angewiesen. Größere Krankheitsepidemien oder Umweltkatastrophen können den Fortschritt von Projekten verzögern und zusätzliche Kosten durch weiterlaufende Fixkosten entstehen lassen. Im Moment wirken sich keine derartigen Ereignisse auf das Geschäft der Jenoptik aus. Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten dieser Risiken und deren Auswirkungen lassen sich jedoch nicht abschätzen. Branchenrisiken. Das Jenoptik-Geschäft ist teilweise von den Branchenzyklen der Halbleiterindustrie abhängig. Durch die Belebung der Halbleiterindustrie in 2004 hat sich der Umsatzanteil der Halbleiterindustrie 2004 wieder auf rund 44 Prozent bei Clean Systems (i.Vj. 40 Prozent) und rund 7 Prozent bei Photonics (i.Vj. 5 Prozent) PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S erhöht. Aufgrund der langen Projektlaufzeiten wirken sich Marktschwankungen bei Clean Systems jedoch zeitverzögert und weniger stark auf das Ergebnis aus als bei den Chipherstellern oder Halbleiterausrüstern direkt. Schwankungen der zyklischen Märkte können weiterhin die Zahlungsfähigkeit der Kunden beeinflussen. Diesem Risiko begegnet Jenoptik bei größeren Projekten dadurch, dass Anzahlungen von Kunden und abgerechnete Teilleistungen durch Jenoptik in der Regel dem Projektfortschritt und den Kosten entsprechen. So erhielt der Unternehmensbereich Clean Systems zum 31. Dezember 2004 Kundenanzahlungen in Höhe von insgesamt 581,0 Mio Euro (i.Vj. 576,4 Mio Euro; +0,8 Prozent), von denen 444,5 Mio Euro (i.Vj. 452,9 Mio Euro) mit Forderungen aus langfristiger Auftragsfertigung verrechnet wurden, 40,2 Mio Euro (i.Vj. 95,1 Mio Euro) sich auf Vorräte bezogen und passivisch ausgewiesen wurden sowie 96,3 Mio Euro (i.Vj. 28,4 Mio Euro) Anzahlungen waren, die die Forderungen aus langfristiger Auftragsfertigung einiger Projekte überstiegen (Überzahlungen). Die Anzahlungsquote inklusive Überzahlungen bezogen auf die Bruttobestände zuzüglich Forderungen aus langfristiger Auftragsfertigung inklusive Gewinnanteil stieg von 85,1 Prozent auf 93,3 Prozent (ohne Überzahlungen 77,9 Prozent). Das Risiko eines Forderungsausfalls wird durch Anzahlungen damit erheblich vermindert. Etwa 17 Prozent der Umsätze bei Photonics entfallen auf die Automobilindustrie im weiteren Sinne, an die Jenoptik Messtechnik, Laseranlagen, Komponenten und Sensoren liefert. Für 2005 geht Jenoptik für diesen Markt von einer nur verhalten positiven Entwicklung aus. Würde die Branche entgegen diesen Erwartungen gänzlich stagnieren, kann dies den Umsatzanstieg im Unternehmensbereich Photonics um etwa 1,0 bis 1,5 Prozentpunkte mindern. Das Ergebnis würde sich um etwa 1 bis 2 Mio Euro reduzieren. Im Jahr 2004 stammten rund 24 Prozent der Photonics-Umsätze aus der Sicherheitstechnik. Vor allem das Geschäftsfeld Elektromechanische Systeme ist hier Lieferant. Durch einen sehr langfristigen Auftragsbestand sind Umsatz und Ergebnis des Geschäftsfel- CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN Anzahlungsquote der Bruttobestände in Prozent 2004 2003 Clean Systems 93,3 85,1 Photonics 27,8 30,4 Konzern 81,8 76,6 des Elektromechanische Systeme 2005 nur sehr begrenzt eventuellen Haushaltskürzungen des Bundes unterworfen. Die Haushaltsrestriktionen führten jedoch zu einer verminderten Anzahlungsquote und zu größeren Überschreitungen der Zahlungsziele durch den Bund. Dadurch werden liquide Mittel verstärkt im Umlaufvermögen gebunden. Langfristige Aufträge: Sicherheit versus Verpflichtung. Neben der Sicherheit zukünftiger Umsätze bergen Langzeitverträge Risiken vor allem durch ihr höheres Volumen, dem teilweise großen Anteil von Subunternehmerleistungen, dem Kalkulationsrisiko, dem Erfüllungsrisiko, den Vorleistungsinvestitionen (gemindert durch Anzahlungen) und dem Risiko von Zahlungsausfällen. Sowohl bei Clean Systems als auch in Teilgebieten der Photonics (hier vor allem in den Branchen Sicherheitstechnik sowie Luft- und Raumfahrt) arbeitet die Jenoptik vielfach auf der Grundlage langfristiger Aufträge, die rund 35 bis 40 Prozent oder 0,7 bis 0,8 Mrd. Euro des Auftragsbestandes ausmachen. Jenoptik begegnet den Risiken aus Langzeitverträgen durch ein detailliertes Projektcontrolling mit rollierenden Prognosen. Bei Großprojekten mit einem Volumen von über 100 Mio Euro reduzieren oftmals so genannte Open-Book-Aufträge dasRisiko.Hier werden keine Festpreise vereinbart; alle Kosten werden dem Kunden nachgewiesen und berechnet (»Open book«). Damit reduzieren sich jedoch zusammen mit den Risiken auch die Ertragschancen. Bei sehr langfristigen Aufträgen – vor allem im Bereich der Sicherheitstechnik – wird die Gefahr einer möglichen Inflation durch Preisgleitklauseln vermindert. Den Vorleistungsinvestitionen und dem Risiko von Zahlungsausfällen begegnet Jenoptik 34 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT durch die Vereinbarung von Anzahlungen, die dem Projektfortschritt angepasst sind. Eine Minderung des Kreditrisikos beim Kunden erfolgt weiterhin zum Teil über Export- oder andere Garantien. Die Jenoptik und hier vor allem das Geschäftsfeld Facility Engineering sichert üblicherweise das fristgerechte Fertigstellen von Projekten nach spezifischen Leistungsvorgaben zu und ist dabei von ausgesuchten Subunternehmern abhängig. Hier besteht das Risiko, für die Verzögerung oder das Nichteinhalten von Leistungsvorgaben oder Terminen haftbar gemacht zu werden, ohne dass diese Mängel den Sublieferanten nachgewiesen werden können oder die entsprechende Belastung weitergegeben werden kann. Risiken im Unternehmensbereich Photonics ergeben sich vor allem aufgrund des rasanten technologischen Wandels. Das Risiko, Produkte zu entwickeln, die der Markt nicht aufnimmt, wird reduziert, indem Produktentwicklungen oftmals in enger Abstimmung mit dem Kunden erfolgen und so die Anforderungen des Marktes in jeder Phase der Produktentwicklung berücksichtigt werden. Der Gefahr, dass in der Entwicklung die technischen oder kostenseitigen Ziele (Target Costs) nicht erreicht werden, begegnet Jenoptik durch ein f+e-Projektmanagement mit einen Stab hoch qualifizierter Mitarbeiter. Bürgschaften und Avale. Bürgschaften werden für den JenoptikKonzern nur dann relevant, wenn sie für eine nicht konsolidierte Gesellschaft abgegeben werden. Diese Bürgschaften beliefen sich Ende 2004 auf insgesamt 94,2 Mio Euro (i.Vj. 83,5 Mio Euro). Angestiegen ist das Volumen der Bürgschaften aufgrund der Entkonsolidierung der m+w Zander Gebäudetechnik GmbH, an der die zur Jenoptik gehörende m+w zander Holding ag weiterhin mit 49 Prozent beteiligt ist. Für den Bereich Gebäudetechnik bürgt Jenoptik mit insgesamt 28,0 Mio Euro. Weiterhin entfallen 7,8 Mio Euro der sonstigen Eventualverbindlichkeiten auf die Gebäudetechnik. Außerdem nutzt die Gebäudetechnik eine Avallinie des Unternehmensbereichs Clean Systems in Höhe von 91,3 Mio Euro mit, im Wesentlichen für Vertragserfüllungsavale. F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS Das Risiko bei Vertragserfüllungsbürgschaften ist im Regelfall gering, da als Bürgschaftsvolumen üblicherweise der Gesamtvertragswert ausgewiesen wird, auch wenn das Projekt bereits weit fortgeschritten ist. Weiterhin besteht im Regelfall ein noch verbleibender, gegebenenfalls risikobehafteter Zahlungsanspruch gegenüber dem Kunden in Höhe des Auftragsvolumens abzüglich bereits erhaltener Anzahlungen des Kunden. Risikobehaftet sind somit Vertragserfüllungsbürgschaften nur dann, wenn der Kunde mehr angezahlt hat, als es dem jeweiligen Projektfortschritt entspricht, der Auftrag falsch kalkuliert wurde oder der Vertrag nicht erfüllt werden kann. Ein großer Teil des gesamten Bürgschaftsvolumens des Jenoptik-Konzerns entfällt mit 35,0 Mio Euro (i.Vj. 40 Mio Euro) auf eine Zusage im Rahmen einer Kreditbesicherung an die dewb ag. Zum 31. Dezember 2004 waren aufgrund dieser Bürgschaft 30 Mio Euro (i. Vj. 35 Mio Euro) Zahlungsmittel in ihrer Verfügung beschränkt. 20,0 Mio Euro oder 21 Prozent der Bürgschaften begünstigen die jenoptik medProjekt GmbH, die aber zum Teil durch Rückbürgschaften von Sublieferanten abgesichert sind. Die restlichen Bürgschaften umfassen Anzahlungsbürgschaften, Gewährleistungsbürgschaften sowie sonstige Sicherheiten. Risiken aus der Finanzierung. Durch einen tagesaktuellen Liquiditätsbericht in der jenoptik ag, der unter anderem die freien Banklinien und die Tagesbewegungen wichtiger Konten zeigt, wird die Liquidität überwacht. Eine integrierte Jahresbudgetplanung und eine laufende Monatsprognose der Liquidität sollen Engpässe in der Finanzierung rechtzeitig aufdecken. Put-Optionen, die Jenoptik im Wesentlichen für den Erwerb der Unternehmensanteile von Minderheitsgesellschaftern eingeräumt hat, könnten einen erheblichen Teil der Barmittel oder Finanzierungsquellen aufbrauchen. Ein unmittelbares Ergebnisrisiko besteht jedoch zumeist nicht, da mit dieser Liquidität in der Regel neue Unternehmensanteile erworben werden. Bei bereits heute festgelegten Konditionen bestehen jedoch sowohl ein Risiko als PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S auch die Chance, dass der zukünftige Wert des Unternehmensanteils zum Zeitpunkt der Ausübung der Option negativ oder positiv von der Optionsvereinbarung abweicht. Nennenswerte Put-Optionen bestehen für den 27,11-prozentigen Anteil der Familienaktionäre an der m+w zander Holding ag und für den 30-prozentigen Minderheitsanteil an der m+w Zander d.i.b. Facility Management GmbH. Währungsrisiken. Währungs- und Zinsänderungs-Risiken begegnet Jenoptik durch ein spezielles Risikomanagement-System. Konkrete Verantwortlichkeiten, in Richtlinien festgelegte Absicherungsstrategien, Limits und Kontrollen sollen Fehler und Spekulationen verhindern. In 2004 hat sich der Kurs des us-Dollars gegenüber dem Euro weiter von 1,2149 us-$/Euro am 31. Dezember 2003 auf 1,3621 us-$/Euro am 31. Dezember 2004 abgeschwächt. Während der Umsatzanstieg in 2004 durch den niedrigeren Dollarkurs rechnerisch niedriger ausfiel und sich Eigenkapital und Auftragsbestand im Zuge der Umrechnung verringerten, begrenzte sich die Auswirkung auf das Ergebnis der Jenoptik in 2004 auf Neugeschäfte. Jenoptik setzt für alle Aufträge in Fremdwährung Wechselkursabsicherungsinstrumente ein, vornehmlich Devisentermingeschäfte. Zukünftige Aufträge müssen heute jedoch auf Basis des schwächeren Dollars abgesichert werden. Dadurch verteuern sich die Jenoptik-Projekte und Produkte in den dollarbasierten Märkten. Bei Großprojekten von m+w Zander sind die Auswirkungen daraus jedoch begrenzt, da ein großer Teil der Wertschöpfung in Landeswährung oder in der Währung des jeweiligen Auftrags erfolgt. Insofern unterliegen größtenteils nur diejenigen Dienstleistungen Kursschwankungen, die aus Europa erbracht werden. Im Unternehmensbereich Photonics kann die absicherungsbedingte Preissteigerung der Produkte nur teilweise durch nun billiger gewordene Komponentenlieferungen in Dollar ausgeglichen werden und wird sich langfristig voraussichtlich bei Neuaufträgen in CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN höheren Preisen oder geringeren Deckungsbeiträgen niederschlagen. Ein dauerhaft schwacher Dollar um 1,40 $/Euro würde das Konzernergebnis gegenüber 2005 um geschätzt 4 bis 8 Mio Euro gegenüber dem Vorjahr beeinträchtigen, wobei sich der Effekt langfristig nach Auslauf der bereits projektgebundenen Kursabsicherungen noch erhöhen könnte. Zinsrisiken. Mit der Begebung einer siebenjährigen Anleihe im Herbst 2003 und der Begebung einer fünfjährigen Wandelanleihe im Sommer 2004 zu jeweils festen Zinssätzen hat sich das Risiko aus kurzfristigen Zinsänderungen deutlich verringert. Weiterhin werden Zinssicherungsinstrumente wie Zinscaps und Zinsswaps eingesetzt. Bei den von Jenoptik eingesetzten Zinsswaps wird ein definierter variabler Zinssatz auf einen bestimmten Kapitalbetrag bezahlt. Im Gegenzug erhält Jenoptik einen bestimmten Festzins auf denselben Kapitalbetrag. Durch Zinsswaps wurden 2004 die Zinsänderungsrisiken eines 3,0 Mio us-$-Kredites sowie eines Immobilienkredites von 43,4 Mio Euro begrenzt. Durch die Aufhebung des Finanzierungsleasings entfiel das ursprüngliche Grundgeschäft für den 2. Zinsswap zum 31. Dezember 2004. Zwei Zinscaps sichern Jenoptik mit einem Volumen von je 2,5 Mio Euro gegen deutliche Zinssteigerungen. Aufgrund dieser Zinsabsicherungen und der festverzinslichen Anleihen ist das kurzfristige Zinsänderungsrisiko des Konzerns sehr gering. Würde das allgemeine Zinsniveau um 1 Prozentpunkt steigen, würde dies das Konzernergebnis in 2005 voraussichtlich um weniger als 1 Mio Euro belasten. Das Immobilienergebnis der Jenoptik unterliegt in einem gewissen Umfang den Schwankungen des Mietmarktes und damit auch der Möglichkeit von außerordentlichen Abschreibungen infolge von Wertminderungen (so genanntes Impairment). Durch die Auflösung eines großen Teils des Finanzierungsleasings haben sich die Chancen und Risiken aus den Immobilien vermindert. Wie im Vorjahr sind nennenswerte Teile der Immobilien an konzernfremde Gesellschaften zum Teil langfristig vermietet. Veränderungen der 36 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT Mietpreise und des Vermietungsstandes können die Ertragslage der Jenoptik vor allem mittelfristig beeinflussen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in 2005 zu einer liquiditätswirksamen, negativen Ergebnisabweichung von über 1 Mio Euro kommen könnte, schätzt Jenoptik als gering ein. Abhängig hiervon lässt sich jedoch das Entstehen eines möglichen Impairments (Wertminderung) nicht prognostizieren. Der Marktwert von Beteiligungen unterliegt starken Schwankungen, die kaum prognostizierbar sind. Größere Beteiligungen wie die dewb ag, an der die Jenoptik einen Anteil von 34,88 Prozent hält, und die m+w Zander Gebäudetechnik GmbH, an der die zur Jenoptik mehrheitlich gehörende m+w zander Holding ag einen Anteil von 49 Prozent hält, sowie das 50:50 Joint Venture Xtreme werden at-Equity konsolidiert. Die Möglichkeit, dass der Marktwert der Gesellschaft unter den des anteiligen Eigenkapitals fällt, kann nicht ausgeschlossen werden und würde zu einer nicht liquiditätswirksamen Wertminderung (Impairment) führen. Grundsätzlich ist die Rückzahlung von Darlehensforderungen einem Risiko ausgesetzt. Die vom Pension Trust gehaltenen Vermögenswerte sind zu Marktwerten bewertet. Neben Fonds mit festverzinslichen Wertpapieren und einem kleineren Aktienanteil hält der Pension Trust insbesondere längerfristige Ausleihungen zu Zinssätzen zwischen 6,0 und 7,9 Prozent. Außerdem besitzt der Pension Trust 4,7 Mio Aktien der dewb ag im Marktwert von 11,2 Mio Euro (bezogen auf den Stichtagskurs von 2,38 Euro je Aktie am 31. Dezember 2004),die den Kursschwankungen der Börse ausgesetzt sind. Abweichungen durch Kursausschläge werden zuerst als versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste behandelt und führen bei einer Überschreitung von mehr als 10 Prozent der Pensionsverbindlichkeiten zu ergebniswirksamen Buchungen im Jenoptik-Konzern, die sich aber F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS in der Gewinn- und Verlustrechnung über die durchschnittliche Auszahlungszeit der Pensionen verteilen würde. Die zu erwartenden Ergebniseffekte in 2005 sind minimal, mittelfristig könnte sich eine Belastung bis maximal 1,0 Mio Euro pro Jahr ergeben. Rechtliche Risiken. Nachdem das erstinstanzliche Gericht im Prozess zwischen Asyst Technologies Inc. und Jenoptik wegen angeblicher Patentverletzung bereits mehrmals zugunsten der Jenoptik entschieden hat, wurde der Fall in der Berufungsinstanz zum vierten Mal verhandelt. Ende März 2005 hat das zuständige Bundesgericht in Washington, dc, hinsichtlich eines Patentes die Rechtsauffassung der Jenoptik bestätigt und die von Asyst geltend gemachte Patentverletzung zurückgewiesen. Hinsichtlich eines weiteren Patentes wurde der Rechtsstreit aus formellen Gründen an die Ausgangsinstanz zurückverwiesen. Weiterhin haben drei private Aktionäre der dewb ag eine Klage angestrengt. Ziel dieser Klage ist der Ankauf der Aktien der Kläger durch Jenoptik zu einem Preis von 26,51 Euro. Dieser Preis entspricht der Abfindungszahlung, die die Hermann Voith Beteiligungen GmbH (Voith) den dewb-Aktionären im Zusammenhang mit einem im Jahre 1993 geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen Voith und der dewb angeboten hat. 1997 erwarb Jenoptik die Beteiligung der Voith an der dewb und ihre Verpflichtungen aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Die Kläger führen an, sie hätten Anspruch auf die Abfindungszahlung, ohne beweisen zu müssen, dass sie zu den Aktionären zählen oder ihre Aktien auf die Aktionäre zurückführen können, die zum Zeitpunkt der Beendigung des Beherrschungsund Gewinnabführungsvertrages Minderheitsanteile hielten und für ihre Aktien noch keine Entschädigung erhalten haben (ca. 0,7 PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S Prozent der zu diesem Zeitpunkt ausgegebenen dewb-Aktien). Das Landgericht Gera hat die Klage Anfang 2003 abgewiesen. Gegen dieses Urteil hat ein Kläger Berufung eingelegt. Das Oberlandesgericht Jena hat daraufhin zugunsten des Klägers entschieden. Jenoptik ist nun vor dem Bundesgerichtshof in Revision gegangen. Unmittelbar bezieht sich die laufende Klage auf ein Volumen von rund 0,3 Mio Euro. Sollte Jenoptik wider Erwarten vor dem bgh unterliegen, kann das Risiko aufgrund möglicher Nachahmungen nicht beziffert werden. Die jenoptik medProjekt GmbH (medProjekt), eine 33-prozentige Beteiligung der jenoptik ag, hat für den Freistaat Thüringen ein Universitätsklinikum in Jena mit einem Gesamtauftragsvolumen von rund 160 Mio Euro gebaut. Aufgrund offener Forderungen der medProjekt läuft ein Schiedsgerichtsverfahren zwischen dieser und dem Freistaat Thüringen. Der Freistaat Thüringen behauptet eigene Ansprüche gegen die medProjekt. Die jenoptik ag hat sich gegenüber dem Freistaat Thüringen in Höhe von knapp 19 Mio Euro zugunsten der medProjekt verbürgt. Die Bürgschaften sind etwa zur Hälfte durch Rückbürgschaften von Sublieferanten gedeckt. Weiterhin bestehen Darlehensforderungen der jenoptik ag gegenüber der medProjekt. Je nach Ausgang des Schiedsgerichtsverfahrens, der für das 2. Halbjahr 2005 erwartet wird, besteht für die jenoptik ag ein voraussichtliches Ergebnisrisiko zwischen 0 und 5 Mio Euro. Weitere rechtliche Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns haben könnten, sind nicht bekannt. Risiken aus Akquisitionen. Jenoptik wird auch weiterhin ihr Kerngeschäft durch Akquisitionen ergänzen. Hier besteht das Risiko, dass für die erworbene Gesellschaft zu viel bezahlt wird bzw. sie nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Jenoptik begegnet CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN diesem Risiko durch eine ausführliche Due Diligence (Unternehmensanalyse und -bewertung), die in der Vergangenheit häufiger zu einer Nichtkauf- als zu einer Kaufentscheidung geführt hat. Jenoptik prüft die Einbringung der Teraport in die börsennotierte caatoosee ag. Damit würde m+w Zander die Mehrheit an der caatoosee ag liquiditätsneutral erwerben. Zustande kommt dies nur, wenn eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt ist. Diese Voraussetzungen reduzieren das Risiko aus der Akquisition bereits im Vorfeld auf den eingebrachten Wert der Teraport. Aufgrund der positiven Entwicklung der Teraport schätzt Jenoptik ein Risiko aus dieser Akquisition als gering ein. IT -Risiken. Mit Ausnahme eines konzernweiten Intranets, in welches das interne Rechnungswesen und die Vertriebssysteme nicht eingebunden sind, sind die it-Systeme beider Unternehmensbereiche getrennt. Ein kompletter Ausfall eines it-Systems würde damit lediglich Teile des Konzerns beeinträchtigen. Da Jenoptik ausschließlich Investitionsgüter verkauft, wäre der Vertrieb, anders als bei Unternehmen, die einen wesentlichen Teil ihrer Produkte über das Internet vertreiben, nur indirekt von einem kompletten Systemausfall betroffen. sap r/3 wird in beiden Unternehmensbereichen von zwei voneinander unabhängigen großen Providern betrieben, die zum Beispiel bei Photonics eine Verfügbarkeit von mehr als 98 Prozent garantieren. 2004 wurde eine Verfügbarkeit von 100 Prozent erreicht. Die Datenleitungen sind redundant ausgelegt, die Energieversorgung wird durch unterbrechungsfreie Stromversorgungen für Stromschwankungen und ein Notstromaggregat gesichert. Die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Schäden durch Viren und Hacker lassen sich nicht abschätzen. Jenoptik schützt sich unter anderem durch moderne Firewalls und strenge Sicherheitsvorschriften. 38 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS AUSBLICK. AUSBLICK AUF DIE ENTWICKLUNG DER G E S A M T W I R T S C H A F T. Die oecd rechnet für das Jahr 2005, dass das Wirtschaftswachstum an Tempo zulegen wird. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die Ölpreise nicht weiter steigen. Asien wird das hohe Wachstumstempo des Vorjahres nicht halten können. Die Asiatische Entwicklungsbank sagt der Region ein Plus der Wirtschaftsleistung in 2005 von 6,5 Prozent voraus, einen Prozentpunkt weniger als 2004. Zu den längerfristigen Risikofaktoren zählt sie vor allem den hohen Ölpreis sowie die Gefahr einer Konjunkturüberhitzung in China. Die Flutkatastrophe vom Dezember hingegen schade der Wirtschaft nur kurzfristig. Zwar sagt die oecd China ein etwas langsameresWachstum von 8 Prozent voraus, doch ob die Restriktiv-Maßnahmen der Regierung zur Verlangsamung des Wachstums greifen – hier sind sich die Experten uneins. Für Deutschland hat der iwf im März 2005 die Wachstumsprognose für das laufende Jahr drastisch gesenkt. Die deutsche Wirtschaft werde 2005 mit nur 0,8 Prozent wachsen. Im Herbst 2004 hatte der iwf noch mit 1,8 Prozent gerechnet. Damit würde die deutsche Wirtschaft nur halb so stark zulegen wie die Euro-Zone, für die der iwf ein Wachstum von 1,6 Prozent voraussagt. Größter Bremsfaktor in Deutschland sei nach wie vor die schwache Binnenkonjunktur, die Exporte bleiben weiter treibende Kraft. AUSBLICK AUF DIE MÄRKTE DER JENOPTIK IM EINZELNEN. Optische Technologien wachsen in den kommenden fünf Jahren zweistellig. Das Marktvolumen soll nach Expertenmeinung von heute 70 auf 500 Mrd. Euro in zehn bis zwölf Jahren steigen. Auch die Ausgaben für Forschung, Entwicklung und Investitionen werden sich 2005 erhöhen, ergab eine Umfrage des Branchenverbandes Spectaris unter den deutschen Herstellern. Die Mehrheit der deutschen Unternehmen erwartet für 2005, das Gros des Wachstums im Ausland zu erzielen. Mit einem Plus von 15 Prozent beim Auslandsumsatz und einem Zuwachs um 5 Prozent im Inland rechnet die Branche 2005 mit einem Gesamtwachstum von 10 Prozent. Das Fachmagazin Laser Focus World rechnet für das Jahr 2005 mit einem Zuwachs des Lasermarktes von 9 Prozent auf rund 6 Mrd. us-Dollar. Das »Automobiljahr« 2005 kennzeichnet der Verband der Automobilindustrie zwar als nicht leicht, aber mit Potenzial. Dies werde getragen vom Nachholbedarf an Investitionen und einem starken Modellprogramm. Rund 80 neue Modelle wollen allein deutsche Hersteller 2005 den Kunden präsentieren. Verstärkte Restrukturierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen der Branche werden für Hightech-Ausrüster vorteilhaft sein. Die jüngste Prognose für den weltweiten Flugzeugmarkt von Airbus kommt zu dem Ergebnis, dass die Fluggesellschaften zwischen2004 und2023 mehr als17.000 neue Flugzeuge im Wert von 1,9 Billionen Dollar benötigen. Der Markt für Sicherheitstechnik ist auf Wachstumskurs. So wurde beispielsweise der Etat für militärische Beschaffung der Bundesrepublik 2005 erstmals wieder deutlich erhöht, von 3,9 Mrd. Euro auf 4,2 Mrd. Euro im Jahr 2005. Besonders stark steigen die geplanten Beschaffungsausgaben für jene Positionen, die für das Geschäftsfeld Elektromechanische Systeme von Bedeutung sind, etwa Fahr- und Flugzeuge sowie militärische Hubschrauber. Der weltweiten Halbleiterindustrie sagt der Branchenverband vlsi für das laufende Geschäftsjahr 2005 einen Umsatzzuwachs von 9,2 Prozent auf rund 235,1 Mrd. us-Dollar voraus. Die Befürchtungen, dass der weltweite Chipmarkt bereits 2005 wieder stagnieren werde, haben sich nicht bewahrheitet. Die Unternehmen, besonders die Marktführer, erwarten ein erfolgreiches Jahr 2005. PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S Erneut überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten werden den asiatischen Staaten, vor allem China, zugesprochen. So könnte China im Jahr 2009 bereits die Spitze aller Staaten beim Chipverbrauch einnehmen, was zu einer weiterhin kräftigen Verlagerung der Produktions-, aber auch Entwicklungskapazitäten führen werde. Die Flat-Panel-Industrie, die in den vergangenen beiden Jahren mit Wachstumsraten jenseits der 20 Prozent aufwartete, legt 2005 eine Atempause ein. Nachdem die Preise 2004 stärker fielen als vermutet, befindet sich die Branche in einer Phase der Konsolidierung. Die Umsätze werden 2005 den Branchenkennern zufolge auf dem hohen Niveau von 2004 verharren und dann im Folgejahr ansteigen. Der Branchenspezialist Display Search sieht noch in der ersten Jahreshälfte 2005 ein Ende des Preisrutsches. Die Investitionen der Branche in neue und effizientere Fertigungsanlagen halten an, gerade aufgrund des Preiswettbewerbes, der die Branche erfasst hat. Zu einer Boombranche hat sich die Photovoltaik-Industrie entwickelt. Während in Deutschland Gesetze zur Förderung der alternativen Energien bereits bestehen, sind ähnliche Gesetze in den kommenden Jahren in weiteren führenden Industrienationen wie beispielsweise Japan und Spanien geplant. Die führenden Hersteller der Branche planen eine deutliche Ausweitung ihrer Kapazitäten. Experten schätzen, dass im Jahr 2020 rund 60 Prozent der weltweiten Energieversorgung aus Solarenergie gewonnen werden können. Der Markt für Facility Management wächst – einer Studie des Marktforschungsinstituts Lünendonk zufolge – in den kommenden Jahren mit rund 8 Prozent jährlich. Weit überproportional zunehmen werde der Markt für gebündelte Leistungsverträge mit rund 10 bis 15 Prozent jährlich. Wachstumsimpulse für das Facility Management sehen Experten nicht nur in der Internationalisierung. Vor allem Gebäude der öffentlichen Hand werden noch nicht von Facility-Management-Experten gemanagt. CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN AUSBLICK AUF DAS GESCHÄFTSJAHR 2005 DES JENOPTIK-KONZERNS. Umsatzwachstum bei Photonics und im Kerngeschäft von Clean Systems. Das Umsatzwachstum bei Photonics und im Kerngeschäft bei Clean Systems wird den Umsatzentfall nach Verkauf der Mehrheit des Bereichs Gebäudetechnik in 2005 nur teilweise kompensieren können. Durch die Entkonsolidierung der Gebäudetechnik entfällt gegenüber 2004 ein Umsatzvolumen von rund 450 Mio Euro. Aus diesem Grund soll der Umsatz des Jenoptik-Konzerns 2005 (ohne Zu- oder Verkäufe von Gesellschaften) zwischen 1,9 Mrd. und 2,1 Mrd. Euro liegen. Der Unternehmensbereich Photonics soll auch 2005 beim Umsatz deutlich zulegen. Allein aus organischem Wachstum plant Photonics Umsatzerlöse zwischen 385 und 400 Mio Euro. Dies entspricht einer Steigerung zwischen 7 und 11 Prozent. Dazu steuern fast alle Bereiche bei, vor allem aber das Geschäftsfeld Elektromechanische Systeme sowie im Geschäftsfeld Elektro-Optik die Bereiche Laserdiode, Kunststoff-Optiken und Sensorik für die Luftund Raumfahrt. Nach dem Rekordumsatz im Unternehmensbereich Clean Systems in 2004 im Zuge des Halbleiter- und Flat-Panel-Booms rechnet der Unternehmensbereich dank des guten Auftragsbestands mit einem Umsatz auf dem hohen Niveau von 2004. Ohne den Bereich Gebäudetechnik soll er zwischen 1,5 und 1,7 Mrd. Euro liegen. Der hohe Auftragsbestand zum 31. Dezember 2004 sowie die anhaltend starken Auftragseingänge bis Februar 2005 decken einen großen Teil dieses Umsatzes bereits zum heutigen Zeitpunkt ab. Das Geschäftsfeld Facility Engineering plant Umsatzerlöse zwischen 1,1 und 1,2 Mrd. Euro. Im Geschäftsfeld Facility Management soll der Umsatz auf Vorjahresniveau liegen. Dies bedeutet, dass der Umsatzentfall aus den an das Facility Engineering in 2004 abgegebenen Aktivitäten in England durch Wachstum vor allem in Osteuropa kompensiert werden soll. Neue, international zu vergebende Projekte könnten zu einer weiteren Umsatzsteigerung führen. 40 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT Ergebnis erneut auf hohem Niveau angestrebt: Jenoptik strebt im Geschäftsjahr 2005 an, das hohe Ergebnisniveau des Jahres 2004 wieder zu erreichen und ein operatives ebit zwischen 60 und 70 Mio Euro zu erzielen. Damit würde ein voraussichtliches ebitda von 100 bis 110 Mio Euro erreicht, was einer ebit-Marge auf dem Niveau von 2004 entspräche. Bei der ebit-Marge im Unternehmensbereich Photonics wird wiederum ein Wert zwischen 9 und 10 Prozent angestrebt, was einer ebitda-Marge von 13 bis 15 Prozent entspräche. Der Unternehmensbereich Clean Systems strebt im Geschäftsfeld Facility Engineering eine ebit-Marge von 1,8 bis 2,5 Prozent an, im Geschäftsfeld Facility Management eine ebit-Marge von 3,0 bis 3,5 Prozent. Nach Aufhebung eines Teils des Finanzierungsleasings (siehe Seite 23) Ende 2004 wird der ebit-Beitrag des Immobilienbereichs um ca. 3 bis 4 Mio Euro sinken. Da in gleicher Höhe aber auch die Zinsaufwendungen für Immobilien sinken, wird sich daraus kein Effekt auf den Jahresüberschuss ergeben. Neue Märkte, Produkte, Kapazitäten für die Serienfertigung sowie Kooperationen sollen 2005 und in den kommenden Jahren zum Wachstum des Jenoptik-Konzerns im Unternehmensbereich Photonics beitragen. Zu den wichtigen mittelfristigen Zielen im Unternehmensbereich Photonics zählt der Auf- und Ausbau von Produktionskapazitäten für die Serienfertigung technologisch hochwertiger Produkte. Bestehende Kapazitäten und erworbenes Wissen, unter anderem bei den Laser-Messsystemen und im Bereich der Kunststoff-Optiken bei Wahl optoparts, sollen ausgebaut werden, um in Zukunft verstärkt Industrien anzusprechen, die hohe Stückzahlen benötigen, zum Beispiel die Automobilindustrie. Der zweite wesentliche Photonics-Wachstumspfad ist eine stärkere Internationalisierung des Geschäftes. Neben dem Bereich Verkehrs-Sicherheitstechnik sollen zum Beispiel die Thermografieka- F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS meras den Umsatzanteil aus dem Ausland erhöhen. Neben einem neuen langfristigen Partnerschaftsvertrag mit dem deutschen Unternehmen InfraTec GmbH wurden 2004 neue Vertriebspartnerschaften für den nordamerikanischen und den japanischen Markt gebildet. Die Einführung neuer Produkte und Technologien am Markt planen nahezu alle Photonics-Bereiche. Einige davon seien hier beispielhaft genannt: Bei der Lasermaterialbearbeitung für Nichtmetalle wird 2005 die Entwicklung für spröd-brüchige Materialien wie etwa Glas oder Keramik fortgesetzt. Darüber hinaus wird eine neue Laseranlage, die auch Leder bearbeiten kann, das Angebot für die Automobilindustrie abrunden. Auf der Messe Photonics West (usa) im Januar 2005 präsentierte Jenoptik ein neues, passiv gekühltes und fasergekoppeltes Diodenlasermodul mit einer deutlich höheren Ausgangsleistung. Der Umsatz mit Diodenlasern insgesamt soll 2005 weiter steigen. Für die Fertigung von Halbleiterelementen, der Grundlage von Hochleistungs-Diodenlasern, wird Jenoptik 2005 rund 10 Mio Euro in ein neues Produktionsgebäude in Berlin investieren. Damit kann Jenoptik flexibel auf die Anforderungen des Marktes reagieren. Am Markt einführen wird die jenoptik Mikrotechnik GmbH 2005 eine neue Generation ihrer Heißprägeanlagen hex. Die Anlage wird den Anforderungen für einen industriellen Einsatz gerecht und soll den Weg hinaus aus den Forschungslabors in die Industriehallen finden. Verbessert wurde dafür unter anderem das so genannte Schnittstellen-Management. Der Rekord der Jena-Optronik GmbH beim Auftragseingang 2004, der das Umsatzvolumen des abgelaufenen Geschäftsjahres um 37 Prozent übertroffen hat, wird die Auftragsauslastung für 2005 sichern. Bereits 2004 hat der Jenaer Raumfahrtspezialist begonnen, das umfangreiche technologische Wissen rund um hochwertige und innovative opto-elektronische Instrumente und Systeme für den gesamten Aerospace- und Security-Markt zu nutzen. 2005 läuft im Geschäftsfeld Elektromechanische Systeme ein wichtiges Zukunftsprojekt mit dem Bau der ersten fünf Prototypen des Schützenpanzers puma an. Die esw ist mit dem Gesamtsystem PHOTONICS KONZERNABSCHLUSS B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT E S Turm-/Waffenstabilisierung, der Bord-Energieversorgung, dem Starter-Generator sowie elektrischen Bordsystemen, Lüfter- und Gebläsemotoren beteiligt. Des Weiteren beginnt im Jahr 2005 der Bau der Radome und der Backup-Generatoren für den Eurofighter (Tranche 2) sowie die Fortsetzung der Serie der osiris-Sensorplattform für den Kampf- und Unterstützungshubschrauber tiger. Der Unternehmensbereich Clean Systems hat mit seiner umfassenden Neuausrichtung 2004 eine sehr gute Ausgangsposition für seine weitere Entwicklung. Mit der klaren Ausrichtung auf die Kernkompetenz im weltweiten Anlagenbau für die Elektronikindustrie ist m+w Zander besser auf die Anforderungen der global agierenden Kunden ausgerichtet. Die neue Gesellschafterstruktur der m+w Zander Gebäudetechnik GmbH ermöglicht eine den realen Bedingungen des deutschen Marktes entsprechende mittelständische Strukturierung und Führung des Unternehmens. Mit ihrer Unternehmensgröße verfügt die Tochter sowohl über das notwendige Potenzial für Großprojekte als auch über die Flexibilität für mittlere und kleinere Projekte. Langfristig abgesicherte Rahmenvereinbarungen für Auftragsfinanzierungen sowie eine solide Eigenkapitalbasis von rund 40 Mio Euro sichern eine stabile Partnerschaft zu Bauherren und Lieferanten. Innovationen und Investitionen werden über eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung gesichert. Das Geschäftsfeld Facility Management wird sich weiterhin auf Großkunden mit regionen- bzw. länderübergreifenden Immobilienportfolios konzentrieren. Die europäische Ausrichtung der m+w Zander d.i.b. Facility Management GmbH (dib fm) soll zielgerichtet ausgebaut werden und der Anteil des Auslandsumsatzes somit weiter zulegen. Neben den Kernkompetenzen eines integrierten, ganzheitlichen Facility Managements stehen auch neue Märkte und Geschäftsansätze im Fokus der dib fm, so beispielsweise speziell auf das so genannte public private partnership zugeschnittene Angebote. CHRONIK 2004 GLOSSAR BETEILIGUNGEN Forschung und Entwicklung. Die Forschungs- und Entwicklungskosten sollen 2005 erneut steigen – um 5 bis 10 Prozent. Die f+e Quote wird dabei aufgrund des geringeren Konzernumsatzes ebenfalls steigen – von 1,4 Prozent auf rund 1,7 bis 1,9 Prozent, zumal mit der Gebäudetechnik ein Bereich mit relativ geringen Aufwendungen in f+e entkonsolidiert wurde. Die Veränderung der f+e Quote im Konzern ist damit im Wesentlichen auf den veränderten Umsatzmix zurückzuführen.Innerhalb des Unternehmensbereichs Photonics wird – ohne kundenfinanzierte Entwicklungen und ohne assoziierte Gesellschaften – die f+e -Quote mit 6 bis 7 Prozent weiterhin auf hohem Niveau liegen. Die Zahl der Mitarbeiter wird sich in 2005 voraussichtlich um 400 bis 600 Beschäftigte erhöhen. Den größten Zuwachs wird dabei voraussichtlich das Geschäftsfeld Facility Management im Zuge der Übernahme neuer Aufträge und der Konsolidierung ihrer Tochtergesellschaften inTschechien und der Slowakei haben. Im Geschäftsfeld Facility Engineering wird die Mitarbeiterzahl voraussichtlich konstant bleiben. Auch Photonics plant im Saldo einen Mitarbeiterzuwachs von 40 bis 80 Stellen, besonders am Standort Jena. Damit würde der Photonics-Umsatz überproportional zum Mitarbeiterzuwachs steigen. Die Personaleffizienz und der Pro-Kopf-Umsatz werden sich damit 2005 weiter erhöhen. In den Stabs- und Fachabteilungen der Konzernverwaltung soll es keine wesentlichen Änderungen geben. Finanzierung. Neben den Kassen- und Bankguthaben ohne Verfügungsbeschränkung in Höhe von 145,0 Mio Euro stehen der Jenoptik zum Stichtag 31. Dezember 2004 nicht ausgenutzte Kreditlinien von knapp 100 Mio Euro zur Verfügung. Das CommercialPaper-Program ist vollständig getilgt und könnte im Bedarfsfall »reaktiviert« werden, eine Ausnutzung der maximalen Summe von 100 Mio Euro ist jedoch nicht geplant. Im Eventualfall stehen der Jenoptik bisher nicht genutzte Liquiditätsreserven im Finanzanlagevermögen zur Verfügung, von denen mindestens 22 Mio Euro jederzeit und ohne nennenswerte Kosten in liquide Mittel umgewandelt werden können. 42 VO R WO RT D E S VO R STA N D E S I N V E S TO R R E L AT I O N S LAGEBERICHT 81,9 Prozent oder 340,0 Mio Euro der Finanzverbindlichkeiten sind mittel- bis langfristig. Hier sind 2005 keine wesentlichen Veränderungen geplant. Anfang Januar wurde die Finanzierung der Beteiligung an der Fab 36 (amd) abgeschlossen. In diesem Zusammenhang wurden 26,5 Mio Euro kurzfristige Bankdarlehen und 18,5 Mio Euro Finanzierung aus Kassenbeständen in ein langfristiges Darlehen von 4,5 Jahren umgewandelt. Die Laufzeit und Tilgungsstrukturen orientierten sich an den Zahlungsplänen des Projektes »Fab 36« sowie der Verkaufsoption gegenüber amd. eads wird voraussichtlich 2005 von der Verkaufsoption für seine 30,9 Prozent Minderheitsanteile an der m+w Zander d.i.b. Facility Management GmbH Gebrauch machen. m+w Zander würde dann dementsprechend für rund 30 Mio Euro die ausstehenden Anteile an der m+w Zander d.i.b. Facility Management GmbH erwerben. Im Herbst 2005 werden die Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von 35 Mio Euro fällig. Jenoptik strebt hier eine Tilgung aus laufenden Mitteln an. Ziel ist es, die Bruttoverschuldung des Konzerns weiter zu verringern. Aufgrund der hohen Einzelzahlungen sowohl bei den Kundenanzahlungen als auch bei der Bezahlung von Lieferantenrechnungen schwankt der Cashflow im Geschäftsfeld Facility Engineering monatlich sehr stark. Sehr häufig steht einem schwachen ersten ein gutes viertes Quartal gegenüber.Eine präzise Prognose des Cashflows insgesamt ist aufgrund der Stichtagseffekte kaum möglich. Wesentlich gleichmäßiger ist der Cashflow im Geschäftsfeld Facility Management und im Unternehmensbereich Photonics. Hier wird ein Cashflow der operativen Geschäftstätigkeit von zusammen 50 bis 65 Mio Euro erwartet. Der Cashflow der jenoptik ag (Holding) wird vor Berücksichtigung der Ergebnisse der Tochtergesellschaften im Wesentlichen durch die sofort wirksam werdenden Verwaltungskosten bestimmt und daher voraussichtlich zwischen minus 10 und minus 13 Mio Euro liegen. Beschaffung. Bei Photonics wird die verstärkt strategische Ausrichtung des Beschaffungsmanagements fortgeführt. Das neue Auditierungssystem (siehe Seite 20) soll 2005 auch auf alle ausländischen Lieferanten übertragen werden. Darüber hinaus wird der verstärkte Bezug von Komponenten aus asiatischen und osteuropäischen Ländern weiter geprüft. F + E U M W E LT M I TA R B E I T E R CLEAN SYSTEMS Investitionen. Die Jenoptik plant, 2005 rund 35 bis 45 Mio Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände zu investieren. Die Investitionen in beiden Unternehmensbereichen sollen damit in etwa auf Vorjahresniveau liegen und vor allem in der Photonics wachstumsbedingt leicht über den Abschreibungen liegen. Investitionsschwerpunkt bei Photonics wird unter anderem die Kunststoff-Optik sein. Um für das weitere Wachstum gewappnet zu sein, errichtet Wahl optoparts gemeinsam mit einem Investor am Standort Triptis ein neues Fertigungsgebäude für rund 8 Mio Euro. Die derzeitige Produktion in verschiedenen Gebäuden soll ab Januar 2006 im neuen Gebäude zusammengeführt und damit noch einmal effizienter werden. Eine weitere Investition plant Jenoptik am Standort BerlinAdlershof. Hier soll 2006 eine eigene Produktion von Halbleiterbauelementen den Betrieb aufnehmen (siehe Seite 40). Bei Passfähigkeit, strategischem Potenzial und guten Konditionen wird Jenoptik auch weiterhin ihre Marktpositionen sowie das Produkt- und Technologieportfolio mit Akquisitionen stärken, besonders im Unternehmensbereich Photonics. Wo es sich anbietet, wird Jenoptik – wie in den Vorjahren auch – Aktien als Akquisitionswährung einsetzen und passfähige Unternehmen somit über eine Sachkapitalerhöhung erwerben. Umgekehrt sind auch Verkäufe von Unternehmen oder Unternehmensteilen, die nicht mehr zu den strategischen Kernkompetenzen zählen, möglich. Jena, 23. März 2005 Der Vorstand Alexander von Witzleben Jürgen Gießmann Norbert Thiel