Anforderungen an die Industriebeleuchtung für die

Werbung
Lichttag, 11.3.2017
Anforderungen an die Industriebeleuchtung
für die Farbabmusterung
Mit Zwischenergebnissen
aus:
(Fogra Nr.: 11.003, AiF-Nr.
18340BG, 01.2.2016 bis
31.01.2018)
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
1
Lichttag, 11.3.2017
Agenda
1.Vorstellung Fogra
2.Gütekriterien - Was bedeutet „gutes" Licht?
3.Farbwiedergabe: Wunsch und Wirklichkeit
4.Flimmern
5.Farbhomogenität
6.Licht-Audit
7.Zusammenfassung & Ausblick
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
2
Lichttag, 11.3.2017
1. Fogra - Institut für Medientechnologien
¬ Gegründet 1951 (gemeinnütziger Verein)
¬ Standort: München (ab Sommer 2017 im neuen Gebäude)
¬ Dienstleister der Druckindustrie, ca. 50 Mitarbeiter
¬ Lobbyist der Mitgliedsinteressen (Zulieferer, Drucker, Einkäufer)
¬ Angewandte und herstellerneutrale Forschung in den Bereichen:
¬ Medienvorstufe (Fokus Bild&Farbe)
¬ Drucktechnik
¬ ID-Karten + Weiterverarbeitung
¬ Umweltschutz und Materialien
¬ Finanzierung der ca. 5 Mio € durch
¬ 1 Mio € Mitgliedseinnahmen
¬ 2 Mio € Forschungsprojekte
¬ Rest: Gutachten, Zertifizierungen, Kontrollmittel, Schulungen etc.
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
3
Lichttag, 11.3.2017
2. Was heißt gute Beleuchtung?
„The word ‘Good‘ has many meanings. For example, if a man were to shoot his
grandmother at a range of five hundred yards, I should call him a good shot, but
not necessarily a good man“
G. K. Chesterton (1874-1936)
Quelle: Dehoff, Zumtobel
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
4
Lichttag, 11.3.2017
2. Was wollen die Kunden (Druckeinkäufer)?
Immer die gleiche Farbe
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
5
Lichttag, 11.3.2017
2…. aber Farben sind Taten des Lichts,
.. Taten und Leiden“
J. W. v. Goethe
Energiegleiches Spektrum
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
mögliches LED-Spektrum
6
Lichttag, 11.3.2017
2. Metamerie und Farbinkonsistenz
Metamerie
2 Proben
Lab1 =
Lab2
Lab1 =
Lab2
Metamerieindex
MD65-A, MD65-F11
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
Farbinkonsistenz
1 Probe
Farbinkonsistenzindex
CIID65-F11, CIID65-A
7
Lichttag, 11.3.2017
2. Welche Kriterien braucht es nun?
DIN EN 12464-1 führt die Kriterien der Beleuchtung auf, die nach wie vor
Voraussetzung für Beleuchtungsqualität sind:
¬ Angenehme Lichtumgebung
¬ Harmonische Leuchtdichteverteilung
¬ Ausreichende Beleuchtungsstärke gemäß der in den Tabellen „Verzeichnis der
¬
¬
¬
¬
¬
¬
¬
Beleuchtungsanforderungen“ aufgeführten Innenraumbereiche, Bereiche der
Sehaufgaben oder Bereiche der Tätigkeit
Begrenzung von Direkt- und Reflexblendung sowie von Schleierreflexionen
Richtige Lichtrichtung und angenehmes Modelling (zylindrische
Beleuchtungsstärke sowie Empfehlungen für vertikale MindestBeleuchtungsstärken)
Passende Lichtfarbe und Farbwiedergabe
Vermeiden von Flimmern und stroboskopischen Effekten
Gute Gleichmäßigkeit
Qualitäten des Tageslichtes
Veränderlichkeit von Licht
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
8
Lichttag, 11.3.2017
3. Farbwiedergabe: Wunsch und Wirklichkeit
Wahrnehmung der
Atmosphäre
(z. B: Behaglichkeit)
Lichtattribute
(Farbwiedergabe)
Quelle: TU Darmstadt
Atmosphere
Circle
Technologische
Variablen
(Stellschrauben)
Physikalische
Lichtparameter
(z.B: Lichtstrom)
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
9
Lichttag, 11.3.2017
3. Farbwiedergabe: Genauigkeit, nicht Schönheit
¬ Ziel: Vorhersagbare Farbkommunikation
¬ erfordert: Referenzlichtart ➡ D50
¬ Farbgenauigkeit bedingt kleinste Toleranzen
¬ Etablierung eigener Sehaufgabe: Abmusterung
¬ D50 gemäß ISO 3664
¬ D65 gemäß ISO 3668 (ASTM 1729)
¬ umfassen strenge Kriterien:
¬ allgemeiner und spez. Farbwiedergabeindex
¬ Metamerieindex im visuellen Bereich
¬ Metamerieindex im UV-Bereich
¬ Farbortgenauigkeit CIEu’v’ < 0,005
¬ Tendenz zu weiteren Verkleinerung!
Sonderdruck Nr. 18
München, Januar 2009
Warum verwendet die Druckindustrie nicht D65?
Dipl.-Ing. Andreas Kraushaar
Über kaum ein anderes Thema lässt
sich in der Druckbranche so kontrovers diskutieren wie über die zu verwendende Lichtart. Gegenüber der
TV-, der Papier- oder auch Textilindustrie, die gemeinsam die blauweiße
Tageslichtart D65 verwenden, scheint
die Druckindustrie mit der warmweißen mittleren Tageslichtart D50 allein
auf weiter Flur zu stehen. Dieser Sonderdruck erklärt die Hintergründe für
die Sonderstellung und zeigt auf,
mit welchen Konsequenzen ein theoretisch denkbarer Umstieg auf die
Lichtart D65 verbunden wäre.
Die Bedeutung der richtigen
Abmusterungsbedingungen
Etablierung von Beleuchtungsvorgaben
in der Druckindustrie
Eine wichtige Rolle bei der farbkritischen Abmusterung von Vorlage und
Nachstellung [Reproduktion] spielt die
Beleuchtung. Wesentlich für den einzelnen Farbeindruck sind die spektrale Zusammensetzung des vom Auge
empfangenen Lichts [Farbreiz] und die
jeweilige Stimmung des Auges. Letztere ist im Wesentlichen vom Inhalt des
gesamten Gesichtsfeldes und somit
auch vom Umfeld des zu betrachtenden
Objektes abhängig. Unter dem Umfeld
wird die an die Probe angrenzende Fläche verstanden. Der Farbreiz wiederum
ist durch die spektrale Verteilung des auf
die Probe auffallenden Lichts und seine
Reflexionseigenschaften charakterisiert.
Hierbei muss im Kontext der Abmusterung grundsätzlich unterschieden
werden zwischen der Betrachtung von
Durchlichtvorlagen [auch Durchsichtvorlagen genannt], wie beispielsweise
fotografische Dias, und Auflichtvorlagen [auch Aufsichtvorlagen genannt],
wie z. B. Drucke, Gemälde, Textilien oder
Fotos. Während Durchsichtsvorlagen
eine definierte Hintergrundbeleuchtung
benötigen, ist für die Betrachtung von
Auflichtvorlagen – wie der Name es
schon sagt – eine Auflichtbeleuchtung
Voraussetzung. Im Sinne einer branchenweit einheitlichen Anwendung der
Farbabmusterung ist es dringend notwendig, wesentliche Einflussparameter
der Abmusterbeleuchtung festzulegen.
Dabei muss der Einfluss auf weiterführende Prozesse und Arbeitsschritte wie
z. B. die Farbmessung oder die Datenaufbereitung [ICC-Farbmanagement]
unbedingt berücksichtigt werden.
In der Druckindustrie hat man sich seit
den 1970er Jahren auf ein mittleres
Tageslicht mit einer Farbtemperatur
[CCT, engl. Correlated Color Temperature] von 5000 K geeinigt – D50 [engl.
Daylight]. Die ähnlichste Farbtemperatur – ausgedrückt in Kelvin [K] – gibt an,
wie hoch ein idealer Schwarzstrahler
erhitzt werden muss, um Strahlung der
gleichen bzw. ähnlichen Farbart [Farbort im CIExy-Diagramm] zu emittieren
wie die zu kennzeichnende Lichtart.
Wichtig ist hierbei festzustellen, dass
die gegenwärtigen Methoden des Vierfarbendrucks prinzipiell nur bei einer
einheitlichen Beleuchtung im Stande
sind eine farbgenaue Reproduktion von
der Farbaufnahme bis zur Wiedergabe
zu realisieren. Erst neuere Methoden
der so genannten Multispektraltechnik
adressieren eine lichtart- und beobachterunabhängige Reproduktion [1]. Die
durchgängige Verwendung einer einzigen Lichtart wird in der Praxis leider
nicht immer berücksichtigt. Dies führt
nicht selten zu Reklamationen und teuren Nacharbeiten, da Kunde und Auftraggeber Vorlage und Druck [Nachstellung] unter verschiedenen Beleuchtungen betrachten [Abb. 1].
DIN ISO 12464
Die Frage nach der „richtigen“ Farbtemperatur
Die aktuelle Praxis der Druckvorlagenherstellung zeigt einen drastischen Rückgang von Durchlichtvorlagen [Dias]. Der
Farbvergleich zwischen transparenten
Vorlagen und Drucken war in der grafischen Industrie allerdings ausschlaggebend für viele Richtlinien sowie für die
Kompromissbildung bei der Entwicklung
von Normvorgaben [2]. Diese Kompro-
Praxis
Abmusterung
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
10
Lichttag, 11.3.2017
3. Abmusterung
ist die kritische Bewertung des Vergleichs von Vorlage und Nachstellung.
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
11
Lichttag, 11.3.2017
3. Farbbewertung der Abmusterung
¬ Einfluss der Lichtart auf die Farberscheinung von Referenzobjekten
(“Testfarben”)
¬ Referenz stets D50 ➡ Unstetigkeit in CIE 13.3 bei genau 5000K :-(
¬ Variation/Verbesserung in der Berechnung
¬ von CRI 1975 (CIE Publikation 13.3-1995)
¬ Neuere Verfahren wie TM30 oder die „CIE-Variante“ TC1-90 Rf
!
Testfarben CRI
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
Testfarben Rf
12
Lichttag, 11.3.2017
3. Farbbewertung der Abmusterung
¬ Kritik an farbfeldbasierter Auswertung
¬ Berücksichtigung des Kontrasts fehlt
¬ Ra (CRI) alleine ist ein schlechtes
Korrelat für die Bewertung der „guten“
Beleuchtung (Details siehe DfwG-Vortrag)
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
500 lx
Leuchtstofflampe 3
1700 lx
2500 lx
Mehr Infos: 2016, Bieske, Kraushaar, Jahrestagung DfwG
13
Lichttag, 11.3.2017
3. Was ist mit dem UV-Anteil im Licht?
Kabine mit D50 Simulation
Kabine mit „Schwarzlicht“ (UV)
Aufheller werden seit Jahrzehnten verwendet:
¬ damit Zähne heller erscheinen
¬ und Hemden weißer
¬ und um den Gelbstich der Papierfasern
auszugleichen
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
14
Lichttag, 11.3.2017
3. Was ist mit dem UV-Anteil im Licht?
Wenn Papiere keine optischen Aufheller verwenden, ist es einfach.
Quelle: Payson, XRite
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
15
Lichttag, 11.3.2017
3. Was ist mit dem UV-Anteil im Licht?
sobald Fluoreszenz im Spiel ist, kommt eine „Variable“ hinzu!
Quelle: Payson, XRite
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
16
Lichttag, 11.3.2017
3. UV-Anteil in der Praxis
Praxisbeispiel: 1/4
¬ Prüfdruck ohne optische Aufheller
¬ Druck mit optischen Aufheller
¬ Beleuchtung mit wenig UV-Anteil („Alte“ ISO 3664 = ISO 3664:2000)
Alt
Normlicht von Just
Alter Proof
Druckpaper
Quelle:GMG
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
17
Lichttag, 11.3.2017
3. UV-Anteil in der Praxis
Praxisbeispiel: 2/4
¬ Prüfdruck ohne optische Aufheller
¬ Druck mit optischen Aufheller
¬ Beleuchtung mit D50 gemäßem UV-Anteil (ISO 3664:2009)
neues
Normlicht von Just
alter Proof
Druckpapier
Quelle:GMG
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
18
Lichttag, 11.3.2017
3. UV-Anteil in der Praxis
Praxisbeispiel: 3/4
¬ Prüfdruck mit optischen Aufhellern
¬ Druck mit optischen Aufhellern
¬ Beleuchtung mit D50 gemäßem UV-Anteil
neues
Normlicht von Just
neuer Proof
Druckpapier
Quelle:GMG
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
19
Lichttag, 11.3.2017
3. UV-Anteil in der Praxis
Praxisbeispiel: 4/4
¬ Prüfdruck mit optischen Aufhellern
¬ Druck ohne optische Aufheller
¬ Beleuchtung mit geringem UV-Anteil
altes
Normlicht von Just
Neur Proof
Druckpapier
Quelle:GMG
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
20
Lichttag, 11.3.2017
3. Wie messe ich den UV-Anteil?
¬ Viele direkte und indirekte Verfahren
¬ Fogra hat eine Methode publiziert (misst Wirkung anhand repr. Papierfärbung)
¬ Verwendung der Fogra MS-Excel Datei und Auswertung
Quelle:X-Rite
Quelle:GLOptik
Quelle:KonicaMinolta
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
21
Lichttag, 11.3.2017
3. Lichtbewertung in der (Druck)-Praxis
¬ Fogra-Methode bereits in einigen Programmen implementiert
¬ hier Konica-Minolta FD7
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
22
Lichttag, 11.3.2017
3. Muss der UV-Anteil nun auch ins „Umfeld“?
http://huaban.com/pins/195766032/
wenigUV
vielUV
A 69-year-old man presented with a 25-year history of gradual, asymptomatic
thickening and wrinkling of the skin on the left side of his face. …The patient reported
that he had driven a delivery truck for 28 years. Ultraviolet A (UVA) rays transmit
through window glass, ….
¬ photobiologischer Blaulichtanteil im Licht („blue light hazard“) darf nicht
vernachlässigt werden (EN 62471 + TR 62778:2014)
¬ Sichtweise des Lampen- und Leuchtenherstellers sowie des Arbeitsschutzes
berücksichtigen
¬ Die Blaulichtgefährdung ist spektral- und strahldichteabhängig
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
23
Lichttag, 11.3.2017
3. Was heißt dass nun für die Allgemeinbeleuchtung?
¬ Der FWI (CRI) ist keine gute Methode für die kritische Lichtbewertung
¬ Weitere Indizes müssen berücksichtigt werden
¬ Experimente in der Fogra suchen Kriterien für die
„abmusterungsergänzende Allgemeinbeleuchtung“
¬ sie beeinflusst die Abmusterungsbedingung nicht nachteilig
¬ sie unterstützt bestmöglich die Abmusterung
¬ Bewertung von LED-Retrofits (T8) und LED-Leuchten
0,016
#0 LL 950
180
150
IC0incd/klm
#0 LL 950
210
300
120
240
200
100
90
270
0
300
30
330
0
#2 LED 950
0,012
#18 LED 840
0,010
#21 LED 860
0,006
#4 LED 840c
0,004
#6 LED 850
0,002
#8 LED 850
0,000
#9 LED 950
0,016
#16 LED 850
#20 LED 950
#21 LED 860
#9 LED 950
#20 LED 950
#23 LED 840
0,008
#2 LED 950
#18 LED 840
60
0,014
400
500
600
Wellenlänge in nm
700
#0 LL 950
0,014
#4 LED 840c
0,012
#8 LED 850
0,010
#22 LED 850
#22 LED 850
0,008
#23 LED 840
0,006
#6 LED 850
#16 LED 850
#23 LED 840
0,004
0,002
0,000
400
500
600
700
Wellenlänge in nm
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
24
Lichttag, 11.3.2017
3. Ergebnisse der Messungen an Retrofit-Lampen
¬ Die Lichtströme der LED-Retrofitlampen sind vergleichbar mit dem Lichtstrom der
¬
¬
¬
¬
¬
¬
¬
¬
Leuchtstofflampe
Die Lichtverteilungen beider Lampentypen unterscheiden sich deutlich, während
Leuchtstofflampen in alle Richtungen abstrahlen (360°), strahlen die LED-Retrofitlampen
typisch mit einem Abstrahlwinkel von 130° ab.
LED-Retrofit-Lampen haben im Vergleich zur Leuchtstofflampe eine 2 bis 3,5-fach höhere
maximale Lichtstärke.
LED-Retrofit-Lampen habe im Vergleich zur Leuchtstofflampe eine 1,5- bis 2-fache
Lichtausbeute.
Die LED-Retrofit-Lampen haben ähnliche LVKs, sodass weiterführende Messungen und
Betrachtungen mit einer Lampenauswahl vorgenommen werden können.
LED-Retrofit-Lampen mit optisch klarem Lampenrohr weisen im Vergleich zu Lampen mit
diffusem Lampenrohr deutlich höhere maximale Lichtstärken auf.
Die Spektralverteilungen von LED-Retrofit-Lampen und Leuchtstofflampen unterscheiden
sich deutlich.
LED-Retrofit-Lampen zeigen im Vergleich zur Leuchtstofflampe größere Varianzen bei den
spezifischen Farbwiedergabeindizes Ri und haben einen deutlich niedriger R9 (gesättigtes
Rot). Dies könnte Auswirkungen auf die Farbabmusterung haben.
Die winkelaufgelösten Messungen in der C0-C180°-Ebene zeigen kaum Änderungen im
Spektrum, sodass die Farbwiedergabeeigenschaften und die Lichtfarbe stabil über dem
Winkel sind.
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
25
Lichttag, 11.3.2017
3. Aktuelle Untersuchungen von LED-Leuchten
Bewertung der LED-Leuchten
¬ Einfache Methodik
¬ im Fogra Labor
¬ Grau-Referenzabstand mit kleinen bis großen Farbabständen
¬ metamere (paramere) Muster
Proof/Druck Muster +
Graumaßstab
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
Metamere Muster +
Graumaßstab
unter Raumbeleuchtung (F11)
26
Lichttag, 11.3.2017
3. Farbbewertung in der Praxis
Auswertung:
0 1 2 3+ 3- 4+ 4- 5
Beispiel-Abmusterung
(Maske)
¬ Auswertung der visuellen Bewertung für
¬ Tageslicht
¬ ISO 3664:2009 Kabinen
¬ LED-Leuchten (ID1 bis ID10)
¬ Vergleich der Auswertung mit farbmetrischen Korrelaten
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
27
Lichttag, 11.3.2017
3: Farbbewertung mit „Metamerie-Bauchladen“
Praktische Bewertung (hier ohne Maske)
Master-Studentin Carolin Breit bei der Abmusterung
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
28
Lichttag, 11.3.2017
3. Zwischenergebnisse: Farbe
ID CCT
__ ____
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
5207
4997
4892
5604
4137
6116
4972
4081
5004
4908
Ra
R9
______ _______
83.0
95.3
96.4
83.6
87.2
77.3
94.4
87.5
95.6
96.0
8.15
79.7
91.5
18.1
55.9
-20.2
78.6
52.5
90.7
94.7
29
Lichttag, 11.3.2017
3. Zwischenergebnisse: Brühwurstindex R9
für LED-Retrofitlampen
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
30
Lichttag, 11.3.2017
4. Flimmerfreie Beleuchtung
¬ ein fast vergessenes Gütemerkmal wird wieder relevant
¬ CIE unterscheidet direkte und indirektes Flicker (TLA: temporal light artefact)
¬ direkt: Wahrnehmung des störenden Flackern (ohne Bewegung)
¬ indirekt: Störende Effekte (Schwebungen) durch Überlagerung der
Lichtwelligkeit der Leuchte mit anderen Frequenzen (Stroboskop)
Percent Flicker = 100% x (Max-Min) / (Max + Min) = 100% x (A-B) / (A+B)
Flicker Index = Area above Mean / Total Area = Area 1 / (Area 1 + Area 2)
Stroboscopic Effect Visibility Measure (SVM)
LRC Flicker (Lighting Research Center)
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
31
Lichttag, 11.3.2017
4. Messtechnik
Durchgeführte Messungen:
¬ Lichtart (Spektrum)
¬ Aufwärmverhalten (0:5:30 min)
¬ Homogenität entlang Längsachse
¬ Flimmern (Flicker)
Fogra Messtechnik
¬ CAS 140 (Instrument Systems)
¬ Spectis 1.0 Touch Flicker (GL Optik)
¬ MF250N (Uprtek)
¬ OTR (Display Metrology)
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
32
Lichttag, 11.3.2017
4. Flickerauswertung
OTR @ 10 kHz
ID 10 @ 100%
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
33
Lichttag, 11.3.2017
4. Flimmerbewertung: Zwischenfazit
¬ Direktes Flimmern scheint kein großes Problem zu sein
¬ Gütebewertung mittels Flicker-Index und ProzentFlicker ist nicht
empfehlenswert, da sie die Frequenz nicht berücksichtigen und empfindlich
auf kleine Messabweichungen reagieren
¬ Empfindungsgemäße Bewertung („LRC-Flicker“) muss noch weiter getestet
und ggf. entwickelt werden
¬ Indirekte Flimmererscheinungen sind relevant für die Allgemeinbeleuchtung
¬ Aufgaben der Maschine-Vision (z.B. Sortierungen)
¬ Videoaufzeichnung für private und geschäftliche Nutzung
¬ Vermeidung von Strobokskopeffekten durch bewegte Teile
¬ Durchführung von Experimenten („Ground Truth“) nicht einfach, Ideen?
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
34
Lichttag, 11.3.2017
5. Bewertung der Farbhomogenität
¬ Auswertung Experiment 2 (Befragung Praxisbetriebe)
¬ Grad der Diffusität (Direktionalität) der LEDs berücksichtigen
¬ Messraster der Planungsnormen sind unzureichend
¬ Weiterentwicklung im VDI-Arbeitskreis
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
35
Lichttag, 11.3.2017
6. Allgemeinbeleuchtung im Drucksaal
¬ Eine Druckhalle ist nicht nur eine einfache Lager- Maschinenhalle, sondern hat
¬
¬
¬
¬
¬
¬
vielfältige Seh- und Arbeitsaufgaben
oft nennt/kennt der Betreiber keine Standards oder verwendet firmeneigene
Standards (rein kostenorientiertes Handeln)
Fehlendes Bewusstsein (z.B. Kontrollplätze werden untereinander regelmäßig
verglichen, aber ein Lampenwechsel wurde noch nie gemacht)
Hallenproblem (Kontrollplatz mit/ohne eigener Arbeitsplatzleuchte unter "billiger"
Allgemeinbeleuchtung)
Reklamationen nach Umstellung Hersteller oder Chargen von Leuchtstofflampen
Umstellung auf LED (ist quasi auch ein Lampen/Chargenwechsel, hinzu kommt
aber, dass Ra & Co nicht zu denen von Leuchtstofflampen passen)
UV- bzw. blaufreie Beleuchtung in/für photochemische Prozesse bedarf weiterer
Diskussion ➡ will man nun UV drin haben oder nicht
➡ kommt die Frage aus dem Arbeitsschutz oder aus der Prozesstechnik
➡ ist UV oder Blau gemeint?
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
36
Lichttag, 11.3.2017
6. Allgemeinbeleuchtung im Drucksaal
Druckwerkbedienung: 80x80 cm
Bedienfeld
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
37
Lichttag, 11.3.2017
6. Allgemeinbeleuchtung im Drucksaal
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
38
Lichttag, 11.3.2017
6. Zusammenfassung
¬ LED-Lampen und -Leuchten stellen die gegenwärtigen Gütekriterien vor
Herausforderungen
¬ CRI (Ra) alleine reicht nicht für die Farbbewertung
¬ Flimmer-Bewertung muss vor der Definition von Zielwerten und Toleranzen
weiter untersucht werden (Metriken, Messgerätevergleichbarkeit,
Abtastfrequenzen)
¬ Farbhomogenität kann zu großen Problemen führen und sollte
ortsaufgelöst bewertet werden
¬ Fogra entwickelt Empfehlungen für die „abmusterungsergänzende
Allgemeinbeleuchtung“ (Zusammenhänge zwischen Sehaufgabe/
Arbeitsbereich, Umgebung und Hintergrund (=weiter entfernte Umgebung)
➡ 12464)
¬ Die Abmusterung bleibt eine eigene Sehaufgabe, die von der
¬
Allgemeinbeleuchtung nicht übernommen werden kann
Kriterien für die Abmusterung können nach dem Ausphasen der
Entladungslampen durchaus enger werden
Dr. Andreas Kraushaar | [email protected]
39
Herunterladen