Was sind Zecken? Juli 14 Entgegen der landläufigen Meinung zählen Zecken nicht zu den Insekten, sondern sind Spinnentiere mit acht Beinen und einem rundlichen Körper. Normalerweise messen Zecken nur wenige Millimeter; mit Blut vollgesaugt können sie aber etwa die Größe eines Fingernagels annehmen. In Europa kommt die Art Gemeiner Holzbock am häufigsten vor, die sich in erster Linie vom Blut von Rehen und Nagetieren ernährt. Warum gelten Zecken als gefährlich? Rehe oder Nagetiere können mit bestimmten Krankheiten infiziert sein. Werden sie von einer Zecke gestochen, kann die Zecke die Krankheitserreger aus dem Blut des Tieres aufnehmen. Sticht die Zecke später Menschen, können die Krankheitserreger an die Menschen weitergeben werden. Wo und wie wird man von Zecken gestochen? Zecken überwintern im Boden und sind nur von März bis November aktiv. In dieser Zeit halten sie sich in Wäldern, Wiesen und Gärten auf und suchen nach Wirten in Form von Menschen oder Tieren. Dass sich Zecken von Bäumen auf ihren Wirt herabfallen lassen, ist falsch. Sie bevorzugen warme, feuchte Orte wie Gebüsch, Waldwege, Waldrand oder Gras. Also stechen die Zecken uns eher wenn wir durchs Gebüsch gehen. Weil Katzen und Hunde sich viel im Gebüsch aufhalten, sind sie für Zeckenstiche besonders anfällig. Zecken stechen nicht sofort, sondern können auf der Suche nach einer Stelle mit besonders weicher Haut (z.B. hinter den Ohren, in Kniekehlen) auch mehrere Stunden auf dem Körper herumkrabbeln. An einer geeigneten Stelle ritzen die Zecken die Haut an und verankern sich dort mit ihrem Stechapparat, um Blut zu saugen. Haben die Zecken sich vollgesaugt, werfen sie sich wieder ab, das kann sogar bis zu zwei Wochen dauern. Um die Einstichstelle herum kann sich eine rote juckende Stelle bilden. Da der Stich und das Saugen keine Schmerzen verursachen, kann es passieren, dass Sie erst durch das Jucken auf den Stich aufmerksam werden. Wie kann man Zecken entfernen? Wenn Sie merken, dass Sie von einer Zecke gestochen wurden, ist es wichtig, dass Sie diese so bald wie möglich aus der Haut entfernen um das Risiko einer Infektion zu reduzieren. Dabei sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Zecke nicht gequetscht wird, weil dadurch möglicherweise Erreger in Ihren Körper gepresst werden können. Sie können sich dazu bestimmter Utensilien bedienen, z.B. Zeckenpinzetten oder Zeckenkarten, die Sie in der Apotheke erhalten. Diese Hilfsmittel sind so konstruiert, dass die Zecken nicht gequetscht werden. Haben Sie kein Hilfsmittel zur Hand, können Sie auch versuchen, die Zecke mit den Fingernägeln zu greifen. Achten Sie dabei darauf, die Zecke möglichst nah am Kopf zu packen und nicht zu quetschen. Ist die Zecke entfernt, sollte die Einstichstelle gereinigt und desinfiziert werden. Was können die Folgen eines Zeckenbisses sein? In Deutschland übertragen Zecken in erster Linie zwei Krankheiten, nämlich Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), eine Entzündung von Gehirn oder Gehirnhäuten. Borreliose kommt viel häufiger vor als FSME. Beide Krankheiten können nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden sondern nur von infizierten Zecken. Wie kann man sich von Zeckenstichen schützen? Wer sich viel im Wald und Wiese aufhält, kann geschlossene Schuhe und lange Kleidung tragen. Außerdem ist es sinnvoll, sich nach einer Wanderung nach Zecken abzusuchen. Spezielle Zeckensprays können bis zu zwei Stunden Schutz bieten. FSME-Impfungen können für manchen Menschen sinnvoll sein.