Was Lärm mit uns macht Ein Projekt des Wahlpflichtfachs Biologie 6C - Klasse Lisa Berger, Bianca Jahn, Steffi Lengauer, Conny Lerchner, Iris Prinz Robert Gumpenberger, Daryus Mahmudi, Alexander Mottl, Philip Pauli, Christoph Truschner, Max Weiß Betreuung: Angelika Kragl Schuljahr 2010/11 International Noise Awareness Day Seit 1995 findet jedes Jahr am 27.April der "International Noise Awareness Day", der Tag gegen Lärm, statt. Was ist Lärm? frühneuhochdeutsch: larman = Geschrei alle Höreindrucke, die eine Belästigung hervorrufen oder der Gesundheit schaden oft Synonym für Geräusch Lärmempfinden ist subjektiv Lärm kann die sprachliche Kommunikation beeinträchtigen, Gedankengänge unterbrechen, Entspannung verhindern, sowie das Einschlafen und Durchschlafen erschweren. Einige Lautstärkenbeispiele Wie wird Lärm gemessen? Die Lautstärke eines Geräusches wird in Dezibel (dB(A)) gemessen. Bei 0dB wird ein Ton von 1000 Hz gerade nicht mehr gehört, an der Schmerzschwelle bei ca. 120 dB empfindet man schon nach kürzester Zeit Schmerzen. Eine Verdoppelung der Lautstärke entspricht einer Verzehnfachung des Schalldrucks. Das Gehör kann den gigantischen Schalldruckbereich von 0.00002 Pa (Hörschwelle) bis 20 Pa (Schmerzschwelle) verarbeiten. Wie schädigt Lärm den Organismus 1 Lärm ist unerwünschter Schall. Aus arbeitsmedizinischer Sicht ist Lärm gesundheitsgefährdender Schall. Folgen von Lärm: 120 - 140 dB: Schmerzgrenze, Trommelfell kann bei plötzlicher Schalleinwirkung reissen ab 85 dB: Schädigung der Hörzellen im Innenohr ab 65 - 75 dB: Stressreaktion des Körpers ab 55 dB: Lärmbelästigung Wie schädigt Lärm den Organismus 2 Aurale Wirkungen Zeitweilige Hörschwellenverschiebung Extraaurale Wirkungen Knalltrauma Schwerhörigkeit Störungen von Aufmerksamkeit und Wahrnehmung Stressreaktionen Stressbedingte Erkrankungen Veränderung im Sozialverhalten Leistungseinbußen Tatort Ohr Un t e r r i c h t s ko n z e p t f ü r L e h r k r ä f t e Quelle: Tatort Ohr Horen Larm Un t e r r i c h t s ko n z e p t f ü r L e h r k r ä f t e Unfallgefahr infolge Überhören von Signalen und Lärmwirkungen dass das Risiko einen Herzinfarkt zu Während die Beziehung zwischen Ur- Die Wirkungen von Lärm auf den erleiden bei Anwohnern von stark sache und Wirkung bei der Lärmschwer- Menschen lassen sie sich in zwei Grup- lärmbelasteten Straßen höher ist als hörigkeit offensichtlich und daher leicht Wie funktioniert Hören? Das Hörfeld des Menschen Schallweg: Über äußeres Ohr, Trommelfell, Gehörknöchelchen und ovales Fenster in die Scala vestibuli (Schneckengang) Über Scala tympani (Paukengang) und rundes Fenster wieder aus der Schnecke heraus Das Cortische Organ in der Hörschnecke beherbergt die Hörsinneszellen Im Innenohr: leicht feststellen. Das Schwingen der hören keinen Ton. Warum? Das Kind Saite einer Gitarre ist mit bloßem Auge schwingt zu langsam! Nur Töne, die sichtbar. Beim Sprechen und Singen durch sehr schnelle Schwingungen ent- kann man mit der Hand ein leichtes stehen, können wir auch hören. Minde- Vibrieren am Kehlkopf fühlen. Andere stens 20 Mal pro Sekunde muss ein Schwingungen, zum Beispiel die einer Körper schwingen, um einen für den Hauswand, durch die Schall hindurch Menschen hörbaren Ton zu erzeugen. geht, kann man nur mit empfindlichen Messgeräten feststellen. Merke: Unser Gehör kann Schwingungen mit Frequenzen von ca. 20 Hz bis 20.000 Hz wahrnehmen. Die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde (Frequenz) bestimmt die Tonhöhe. Je schneller etwas schwingt, umso höher ist der Ton und umgekehrt, j langsamer etwas schwingt, umso tiefer ist der Ton. Wie entsteht nun durch einen schwingenden Körper, wie der Membran eines Lautsprechers, der Schall? Bewegt sich die Membran nach vorne, wird die davor Je träger ein System ist, umso langs befindliche Luft verdichtet. Bewegt sich schwingt es, umso tiefer wird der erz die Membran nach hinten, wird die Luft te Ton. Daher ist der von einer Gitar verdünnt. Die verdichteten bzw. verdünnten Luftbereiche geben die Druckänderung an die ihnen benachbarten Luftbereiche weiter. Schwingt die Membran, saite erzeugte Ton umso höher, je kü Frequenz, Wellenlänge und Schallgeschwindigkeit entstehen ständig neue Verdichtungen und dünner diese ist. Dieses physika sche Phänomen ist den Schülern au dem Alltag bekannt. Die kleine zart Mücke erzeugt beim Fliegen einen v (Luftdruckerhöhung) und Verdünnungen Die Anzahl der Schwingungen pro höheren Ton als die ihr gegenüber (Luftdrucksenkung), die sich immer Sekunde wird als Frequenz bezeichnet. große, dicke Hummel. weiter entfernen. Die Einheit der Frequenz ist das Hertz [Hz] (1Hz = 1/s). Zur bildhaften Verdeutlichung stelle man sich eine Wasserwelle vor, die auf Geräusche bestehen normalerweise nicht aus Schallwellen einer einzigen Frequenz. Alle natürlichen Geräus der Oberfläche eines stillen Sees läuft, sind Überlagerungen von einer nachdem wir einen Stein hineingewor- Vielzahl oder sogar unendlich fen haben. Die „Ruhe“ des Sees ist vielen Frequenzen. Auch die Tö gestört. Ringförmig breiten sich Wellen von Musikinstrumenten sind in um die Eintauchstelle des Steines aus. Wirklichkeit Klänge, das heißt s bestehen aus einer Reihe von Ähnlich wie die Wasserwellen breiten Frequenzen. Neben dem Grund sich auch Schallwellen als Schwingun- treten immer auch Obertöne a gen von Teilchen in der Luft aus, bis hin zu unseren Ohren, mit denen wir sie dann hören können. 8 Verschiedene Frequenzen reizen die Haarzellen an unterschiedlichen Stellen. Der Hörnerv leitet den Impuls ins Gehirn weiter. Wie schädigt Lärm den Organismus 3 intakte Hörzellen geschädigte Hörzellen sind irreparabel Etwa 12.000 äußere Haarsinneszellen – die Motor- oder Verstärkerzellen – und etwa 3000 innere Haarsinneszellen – die Hörzellen – stehen in der menschlichen Hörschnecke für lebenslanges Hören zur Verfügung.http://www.terzo-zentrum.de/wie-entsteht-eineschwerhoerigkeit/wenn-sinneszellen-absterben.html Was sagt der Arbeitsmediziner Dr. Lauber? Mit Audiometrie wird gezeigt: Hat der Hörverlust schon begonnen? der Lärmeinwirkung sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Freizeit. Musik über Kopfhörer Einige Tipps: eines MP3-Players erzeugen oft Schall- für die Gefährdung ist die aufgenom- Was kann man tun um lärmbedingte mene Schalldosis.und Eine Erhöhung des Hörschäden Bei Kopfhörern besonders beidurch Freizeitlärm zu men die Gefährdungen durch starke Schallpegels kann daher durch eine vermeiden? Ohrhörern sitzt derReduzierung Schallwandler nah am Impulse (Knalle u.ä.). entsprechende der Expoausgeglichen Auf- vonBeim Kauf von Trommelfell,sitionszeit sodass einwerden. Pegel 120 dBMP3-Playern grund des logarithmischen Zusammenauf Pegelbegrenzung achten. werden GutedesGeräte haben Schutz vor erreicht Lärm hangs musskann. bei einer Erhöhung MP3-Player nie voll aufdrehen. Durch viele Studien eingebaute an Lärm-ArbeitsSchallpegels um 3 dB(A) die und Einwirkzeit Bei Musikveranstaltungen sich nicht Lärmmesser schützen so plätzen wissen wir, dass das Risiko eines halbiert werden, um keinen Schaden zu direkt vor die Lautsprecher stellen. vor nehmen. zu großer Lautstärke.Nach lautem Musikgenuss dem Ohr nicht mehr heilbaren Gehörschadens pegel von über 100 dB(A). Hinzu kom- deutlich ansteigt, wenn über längere Zeit die über 8 Stunden gemittelte Lärmexposition 85 dB(A) überschreitet. Deshalb darf kein Beschäftigter an seinem Arbeitsplatz mit mehr als 85 dB(A) belastet sein. Wird Gehörschutz getragen, muss sichergestellt werden, dass 85 dB(A) unter dem Gehörschutz unterschritten werden. Aus Präventions- Schallpegel maximale unkritische Expositionszeit 85 dB(A) 8 Stunden 88 dB(A) 4 Stunden 91 dB(A) 2 Stunden 94 dB(A) 1 Stunden 97 dB(A) 30 Minuten 100 dB(A) 15 Minuten einen Tag Ruhe gönnen. Knallkörper oder Spielzeugwaffen nie unmittelbar neben Personen abfeuern. Böller nicht in geschlossenen Räumen zünden. Spielzeuge für Kinder erst einem Geräuschtest unterziehen. Wenn Lärm nicht vermieden werden gründen hat der Gesetzgeber den Grenz- Überträgt man diese Erkenntnisse auf kann, Gehörschutz, z.B. Stöpsel, wert, ab dem Gehörschutz zur Verfü- den Freizeitlärm, dann kann man die verwenden. Schullärm Gebrüll, Geschrei, Getrampel: Der Lärm in der Schule ist oft groß. Bei hohem Lärmpegel sinkt die Konzentrationsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern, das Lernen fällt schwerer und die Leistungen werden schlechter. Aber auch viele LehrerInnen sind durch Dauerlärm gestresst. Anders als beim Verkehrslärm kommt der Lärm nicht von außen, sondern von innen, nämlich von SchülerInnen und LehrerInnen selbst. Bei Untersuchungen in Schulen und Kindergärten wurde festgestellt, dass fast die Hälfte der Testpersonen einem durchschnittlichen Lärmpegel von 85 Dezibel(A) ausgesetzt sind. Das ist etwa so laut wie eine Bohrmaschine. Ab diesem Wert müssen in Industrie und Gewerbe so genannte Lärmbereiche ausgewiesen werden, in denen Gehörschutz zu tragen ist. Gegen Lärm in der Schule kann man einiges tun. In Hörprojekten wird z.B. das "Zuhören" geübt. Durch eine Schalldämmung im Schulgebäude kann Lärm vermindert und die Raumakustik verbessert werden. http://www.uvm.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/39309/ Ein Beispiel aus Deutschland... Tätigkeit 7. Klasse (entspricht 3. Klasse AHS) Schallpegel Klassenarbeit 45 dB (A) Vorsagen bei der Klassenarbeit 40-50 dB (A) Ruhige Klasse 60 dB (A) Schülerantworten 55-65 dB (A) Normal sprechende Lehrkraft 65-80 dB (A) Hof während der Pause 80 dB (A) Klasse vor dem Eintreffen der Lehrkraft 90 dB (A) Lautester Lehrer 100 dB (A) Ergebnisse einer Lärmmessung in der Humboldt-Schule in Kiel. Quelle: Ökowerk: Lärm in der Schule ...und wie sieht es in unserer Schule aus? Lärmmessungen während der Pausen in den Gängen Tag/Uhrzeit Klassen Ort Min Werte Max Werte Durchschnitt Montag 14.02.11 9:45-9:50 6, 7, 8 2. Stock 6. Klasse 68,8 80,1 74,45 3, 7 1. Stock Bu-Säle 70,5 83,6 77,05 1, 5, 7 Erdgeschoss Physik Säle 68,9 84,3 76,6 niemand Keller HBLA Durchgang 21,8 45,7 33,75 6, 7, 8 2. Stock 6. Klasse 60 75,6 67,8 5, 1 1. Stock Bu-Säle 65,9 79,8 72,85 3, 7 Erdgeschoss Physik Säle 68,1 84,5 76,3 gemischt Keller HBLA Durchgang 25,2 50,8 38 6, 7, 8 2. Stock 6. Klasse 65,8 73,1 69,45 6, 1 1. Stock Bu-Säle 65,3 71,3 68,3 1, 4 Erdgeschoss Physik Säle 74,9 83,8 79,35 gemischt Keller HBLA Durchgang 20 48,9 34,45 Dienstag 15.02.11 10:40-10:55 Freitag 04.03.11 8:50-8:55 Supplierplan 90 68 45 Min Durchschnitt Max 23 g ita Fr e ta g ne on D M itt w rs oc h ta g ns ie D M on ta g 0 Wir maßen eine Woche lang, jeden Tag in der großen Pause, jeweils 2 min an den angegebenen Orten. Buffet 100 Min Durchschnitt Max 75 50 25 0 Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Pausenraum im 2. Stock 90 68 Min Durchschnitt Max 45 23 g ita Fr e ta g ne on D M itt w rs oc h ta g ns ie D M on ta g 0 80,00 60,00 40,00 20,00 0 1.Stunde 2.Stunde 3.Stunde 4.Stunde 5.Stunde Ein Tag in einer ersten und einer achten Klasse Stunde Fach Minimum Maximum Durchschnitt Anmerkung 1 Mathe 19,7 57,3 38,5 Mathe-Schularbeit 2 Englisch 67,3 86,2 76,75 keine 3 Musik 28,8 81,9 55,35 keine 4 Deutsch 35,4 84,7 60,05 keine Stunde 1 Fach 2 3 Mathe Deutsch 22,9 39,3 4 5 Chemie Geschichte 6 Physik 6.Stunde 1.Klasse 8.Klasse Minimum Maximum Durchschnitt Anmerkung Stunde entfallen 66,5 50,6 44,7 44,95 keine keine 26,8 39,1 61,7 65,7 44,25 52,4 keine keine 28,2 62,1 45,15 keine In der eigenen Klasse Vor der Schule und bei der Bushaltestelle an 3 Tagen, in der Früh und am Nachmittag gemessen 80 dB Fertiggestellt in den Osterferien 2011. Wir bitten um Nachsicht für alle Fehler und Schwächen im Bericht und in der Präsentation. ⓒKragl