Untitled - Die Onleihe

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die längst von einem bunten
Einwanderungspluralismus lebt.
Fakten belegen in der Regel das
Gegenteil der Gemütslage. Das fördert
allerdings nicht die Zufriedenheit,
sondern die Ablehnung der Fakten.
Mehr noch, es führt überhaupt zur
Ablehnung von Bildung und damit
auch derjenigen, die sie sich erworben
haben.
Wo Pathos die Emotionen,
Phantasie die Realität und Faktoide
die Fakten ersetzen, zeigt sich eine
pluralistische Demokratie von ihrer
verwundbarsten Seite. Es ist die
Stunde der großen Vereinfacher, der
Fallensteller und Propagandisten, die
lauthals nach der angeblich
demokratischeren Form, nämlich der
direkten Demokratie rufen.
Nicht mehr der Inhalt macht die
Botschaft, sondern seine Form.
Schriller, lauter, aggressiver oder
gleich kompletter Nonsens –
Hauptsache, es wird gesendet. Die
daraus resultierende Aufmerksamkeit
folgt keiner politischen Ideologie,
sondern reiner Ökonomie. Klicks
bringen Geld, und »Fake News«
bringen am meisten. Denn Menschen
wünschen sich Lösungen, keine
Probleme. Fragt man Leute nach dem
Weg, auch wenn sie ihn gar nicht
wissen, so bevorzugt
erstaunlicherweise die Mehrheit eher
eine falsche Antwort als gar keine.
Wenn man dann in die falsche
Richtung geht, ist eben jemand
anderes schuld. Das ist die große
Chance des mediengestützten
Populismus und seiner »alternativen
Fakten«, vermeintlichen Tatsachen,
die auf falschen Annahmen oder
erfundenen Sachverhalten basieren.
Es ist die Angst vor dem Wandel,
der Veränderung, dem Instabilen, die
uns in eine »Andere-kümmern-sichschon«-Haltung flüchten lässt.
Hauptsache, wir müssen keine
Verantwortung übernehmen.
Gefühlte Beschwerden gibt es
dennoch, aber keine, die klar zu
benennen wären. Konkrete
Vorschläge erst recht nicht. Aber es ist
dieses »Gefühl«, das bleibt, dass da
etwas nicht stimmt. Dieses Gefühl, so
das einhellige Politikgeschwafel,
müsse man jetzt »ernst nehmen«, sei
es auch noch so abstrus. Es kommt
einem vor wie bei einem Falschfahrer
auf der Autobahn, dem man
entgegenruft: »interessante
Richtung«!
Doch nicht nur die Bürger
verschieben ihre Wohlstandsängste
und flüchten aus der »wirklichen
Wirklichkeit«. Auch Politiker sind von
persönlichen Angstmotiven getrieben.
Obrigkeitshörigkeit und medial
aufgebaute Distanz lassen uns
übersehen, dass da mitunter eher
schlichte Zeitgenossen am Werk sind,
die – wie wir alle – individuellen
Angstmotiven folgen: der Furcht vor
der Veränderung, der Scheu vor der
Selbstwerdung oder der stillen Panik,
nicht geliebt zu werden. Gerade erst
lernen wir an einem prominenten
Beispiel, wie wichtig die geistige
Gesundheit eines Staatschefs für
unsere Sicherheit sein kann. Umso
mehr sind wir aufgefordert, uns mit
der Frage nach
Charaktereigenschaften,
offensichtlichen Störungen und
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