Verbindung des Cyclopentandion-dicarbonsäure-diäthylesters (V) umgesetzt. Das wahrscheinlich zuerst entstandene Reaktionsprodukt VI wurde nicht isoliert. Dagegen konnte der Äthylester VII (C 18 H 18 O h , Schmp. 134—135°, korr.) erhalten werden. Die Tatsache, daß hierbei der Lactonring geschlossen worden ist, beweist, daß die tertiäre Carboxyl-Gruppe abgespalten und demnach die sekundäre erhalten geblieben ist. Vollständige Verseifung und Decarboxylierung liefert Brevifolin-trimethyl-äther (Ib). Der Äthylester (VII) wurde mit Methanol-Chlorwasserstoff in den Methylester I I b (C 1T H 1( .O s , Schmp. 125°, korr.) übergeführt. Dieser erwies sich als verschieden von Trimethvlbrevifolin- carbonsäure- methylester (Schmp. 166—167°, korr). Bei der 2. Synthese wurde diazotierter Amino-trimethyl-gallussäure-methvlester (VIII) mit der Cyclopentenolon-carbonsäure IX 3 umgesetzt. Die Reaktion von VIII — N-.C1 + CITO— / CH.IO O HO COOCHA / \ OCH H \ / H , HOOC / \ H IX VIII 0 = C — O CH : I O—4 CH:!0 — / \ > CHAO O 1 ^ H COOH X mit IX vollzieht sich ganz analog der Synthese des Trimethylbrevifolins 4 und führte direkt zur Säure X. Diese wurde mit Diazomethan verestert und ergab den Äthylester III b, der in allen Eigenschaften mit Trimethylbrevifolin-carbonsäure-methylester übereinstimmte. Damit ist die Konstitution der Brevifolin-carbonsäure im Sinne der Formel III a entschieden. 3 H. G a u l t , C. R. hebd. Seances Acad. Sei. 150, 1343 [1910], 4K. B e r n a u e r u. O. Th. S c h m i d t , Liebigs Ann. Chem. 591, 153 [1955]. Weitere magnetische Untersuchungen an Aromatenkomplexen von Metallen Von E. O. F i s c h e r und U. P i e s b e r g e n Anorganisch-chemisches und Physikalisches Institut der Technischen Hochschule München (Z. Naturforschg. 11 b, 75S—759 [1956]; eingeg. am 10. Okt. 1956) Die magnetischen Eigenschaften der ÜbergangsmetallVerbinclungen mit geladenen und ungeladenen Aromaten als Liganden lassen sich zwanglos unter der Annahme von Durchdringungskomplexen erklären, bei welchen die 3 rr-Elektronenpaare der Aromaten in die Elektronenschale des jeweiligen Zentralions eingebaut werden Die magnetischen Messungen wurden nach der Gouy- Methode in einem Bereich von 20 bis 295 c K durchgeführt, und zwar als Relativmessungen. Als Eichsubstanz wurde C u S 0 4 • 5 H.,0 verwendet. Paramagnetische Substanzen wurden mit Hilfe der tabellierten Ionen- bzw. Atominkremente auf ihren diamagnetischen Anteil hin korrigiert. Mit dem so erhaltenen rein paramagnetischen Anteil wurde mittels des Curie- oder des Curie-WeißGesetzes das effektive Moment pro Molekül errechnet. Für das magnetische Verhalten der Verbindungen der Übergangsmetalle sind praktisch nur die Spinmomente entscheidend, da die Bahnmomente durch die elektrischen Kristallfelder meist zerstört werden. In der folgenden Tab. 1 sind die aus der Bindungsvorstellung sich ergebenden effektiven Momente mit den gemessenen verglichen. Spalte a zeigt die vorkommenden Zentralionen, Spalte b deren Elektronen-Konfiguration, Spalte c die nach der Bindungsvorstellung zu erwartende ElektronenKonfiguration. In Spalte d sind die nach der Komplexbindung zu erwartende Anzahl ungepaarter Elektronen aufgeführt, in Spalte e das magnetische Moment in Bohrsehen Magnetonen unter der Annahme des Vorliegens von reinem Spinmagnetismus. Spalte f enthält die untersuchten Verbindungen, Spalte g die Temperaturen in K, bei denen die Substanzen gemessen wurden. Die letzte Spalte h zeigt die experimentell bestimmten magnetischen Momente. Zwischen den zu erwartenden und den gemessenen Momenten besteht gute Übereinstimmung mit Ausnahme des [ F e " (S-C 6 H 3 (CH 3 ) s ) 2 ] • [Cr(SCN) 4 ( N H 3 ) J , . Der Grund hierfür dürfte vielleicht in einer Art Kopplung zwischen den beiden Anionen liegen, da das Kation selbst, wie die Messungen an [Fe (s-C(iH.J(CH.J)3)„] • [B(C 6 H-) 4 ], zeigen, diamagnetisch ist. Für Pb(C-H-)., und Sn(CTL) 0 findet sich Diamagnetismus, wie er sowohl für rr-gebundene echt metallorganische Strukturen wie auch für p.Tp.T-gebundene Ringe zu erwarten ist. Hier wurde inzwischen an festem Sn(CTT) 0 in KBr-Preßlingen ein außerordentlich stark dem Ni(C-H-)., ähnelndes IR-Spektrum gefunden -, so daß die auf Grund der erheblichen Dipolmomente zunächst angenommene erstere Struktur beider Verbindungen einer erneuten eingehenden Überprüfung bedarf. Das Vorliegen zwar noch zentrisch gebundener, jedoch nicht mehr parallel einander gegenüberstehender Ringe, wie auch möglicherweise ein leichter gegenseitiger Übergang zwischen Doppelkegel-Struktur und normal metallorganischer Verbindung, z. B. unter der Einwirkung von Lösungsmitteln, erscheint denkbar. Im Falle des T1C-H. wie auch des C-H-Hg CN sind radonkonfigurierte Durchdringungs-Komplexe anzunehHerrn Professor Dr. W . M e i ß n e r (Tieftemperaturforschungsinstitut der B a y e r i s c h e n A k a d e m i e d e r W i s s e n s c h a f t e n ) danken wir wärmstens für die Belieferung mit flüssigem Wasserstoff. e b e n s o Herrn Prof. J o o s für vielseitige Hilfe. 1 E. O. F i s c h e r u. W. P f a b , Z. Naturforschg. 7 b , 377 [1952]; E. R u c h u. E. O. F i s c h e r , Z. Naturforschg. 7 b, 676 [1952]; F. E n g e l m a n n , Z. Naturforschg. 8 b , 775 [1953]; E. O. F i s c h e r u. H. L e i p f i n g e r , Z. Naturforschg. 10 b, 353 [1955]; I. W. L i n n e t t , Trans. Faraday Soc. 52, 904 [1956], Nach Untersuchungen von O. V o h 1 e r , Anorg.chem. Inst. TH München. Unauthenticated Download Date | 11/3/17 4:11 AM « b c d e f Cr(C 6 H,) 2 J C 5 H 5 Cr(CO) 3 CH 3 Cr(C 6 H 6 ) 2 C 6 H 2 N 3 0 : Cr(C 6 H 6 ) 2 AlCl 4 [Cr(C 6 H 6 ) 2 ] [C 5 H 5 Cr(CO) 3 ] Cr(C,„H 1 o),C 6 H,N,0 7 Cr(C I2 H 10 ) 2 J Cr(CuHß)2 Cr(C 12 H I0 ) 2 Cr(C 7 H 8 ) 2 Cr(C 0 H 12 ) 2 Cr(C 12 H 18 ) 2 [Fe n (s-Ci;H 3 (CH 3 ) 3 ) 2 ] • [B(C 6 H 5 ] 4 ] 2 [F e n( s -C 6 H 3 (CH 3 ) 3 ) 2 ] • [Cr(SCN) 4 (NH 3 ) 2 ] 2 NH 4 [Cr(SCN) 4 (NH 3 ),] MO(C6H6)2 RU(C 9 H u )2 Sn(C;,H5)2 C 5 H 5 W(CO) 3 CH 3 C5H5W(CO)3COH5 C 5 H„HgCN T1C5H5 Pb(C5H:,)-> 3 0 1 1 3,87 0 1,73 1,73 1 1,73 1 1 0 0 0 0 0 1,73 1,73 0 0 0 0 0 0 0 F e + 2 3d'3 3d10 4s2 4p" 6 6,93 Cr + 3 Mo 0 Ru + Sn + 2 W +1 w +1 > H g+T1 + 1 Pb+ 2 3d 3 4d' 5s1 4dö 5s2 5d l 6s1 5d4 6s1 5d'" 6s2 6s2 3 0 0 3,87 0 0 0 0 0 0 0 0 t«" 3d7 4s- 4p° 3d10 4s2 4p'5 3d 9 4s 2 4p , ; 3d" 4s2 4p" 3d a 4s 2 4p ö | 3d 10 4s2 4p" J 3d'J 4s2 4p° 3d 9 4s2 4p 6 3d 1 " 4s2 4p'3 3d 10 4s2 4p" 3d1" 4s 4p° 3d 1 " 4s2 4p'3 3d 1 " 4s 2 4p ü 3d 10 4s2 4p® Cr-f 3 Q-+ 1 Cr+ 1 Cr+! f Cr+ 1 \ Cr" Cr+ 1 Cr+ 1 Cr 0 Cr" Cr 0 Cr 0 Cr" Fe + 2 T3 3d 3 3d 5 3d 5 3d5 3d5 3d Ms1 3d3 3d 5 3d'4s 1 SdMs 1 3d 5 4s l 3d r '4s 1 3d'Ms1 3d13 CO CL a 4d 1 0 5s 2 5p" 4d 10 5s 2 5p G 5s 5p4 5d l ü 6s 2 6p c 5d 10 6s 2 6p G 5d'"6s 2 6p" 6s2 6p" 6s2 6p 1 0 0 0 0 0 0 h g [°K] 292, 198, 90, 20 292,90 288, 198, 90 290,198, 90 3,73 - 4 % 0 1,73 + 3 °/o 1,77 ± 3 % 292, 198, 90 1,72 ± 3 % 290, 90 290, 198, 90 288, 195, 90, 77, 20 292,90 292, 90 292, 90 292, 90 290,90 1,80 + 4 % 1,74 + 3 % 0 0 0 0 291, 198, 90, 20 5,50 ± 4 % 292, 198, 90, 20 292,90 291, 90 292. 90 292,90 292, 198, 90 292,90 292, 198, 90 292, 90 0 0 3,86 ± 4 % 0 0 0 0 0 0 0 0 Tab. 1. Magnetisches Verhalten von Aromatenkomplexen mit Metallen. Ü b e r die Elimination somatischer Kerne bei heterokaryotischen Foraminiferen (Z. Naturforschg. 11 b, 759—761 [1956]; eingeg. am 17. Okt. 1956) Von K a r l G. G r e l l Max-Planck-Institut für Biologie, Tübingen In der letzten Zeit konnten verschiedene Foraminiferenarten in Kultur genommen werden. Diese weisen in ihren Kernverhältnissen folgende Gemeinsamkeiten auf, welche wahrscheinlich für alle Foraminiferen gelten: 1. Ihre Ruhekerne sind keine Interphasekerne, d. h. die Chromosomen sind in ihnen immer als feulgenpositive Fäden erkennbar. 2. Die Spindel wird bei allen Kernteilungen nukleär ausgebildet. intra- 3. Die Meiose verläuft intermediär. Einige Arten, die alle der Familie Rotaliidae angehören, erwiesen sich als heterokaryotisch. Während die Gamonten nur einen Kern besitzen, enthalten die Agamonten mehrerer Kerne, die in versdiiedener Weise determiniert sind. Neben generativen Kernen, welche die in zwei Teilungsschritten bestehende Meiose ausführen, treten somatische Kerne auf, die während der Meiose eliminiert werden. Bis zum Beginn der Meiose bleiben die generativen Kerne in kondensiertem Zustand in der Anfangskammer liegen. Sie bilden keine Nukleolen aus. Die somatischen Kerne sehwellen dagegen frühzeitig an und rücken schon während der Wachstumsphase in eine der jüngeren Kammern herein. Sie besitzen einen oder meh- rere Nukleolen. Es besteht daher Grund zu der Annahme, daß der bei den Agamonten auftretende Kerndualismus der morphologische Ausdruck einer funktionellen Differenzierung ist. Während sich die generativen Kerne nicht am Stoffwechsel der Zelle beteiligen dürften, scheint die Bedeutung der somatischen Kerne darin zu bestehen, den Stoffwechsel während der Wachstumsphase der Agamonten zu steuern. Von den heterokaryotischen Foraminiferen, welche in Kultur genommen wurden, konnten bisher fünf Arten näher untersucht werden. Bei der schon früher 1 ' - beschriebenen Rotaliella heterocaryotica, bei Rotaliella roscoffensis n. sp. und Rotaliella californica n. sp. sowie bei Ruhratella intermedia n. g. n. sp. besitzt der Agamont nur einen somatischen Kern, während bei Glabratella sulcata3 nacheinander mehrere somatische Kerne determiniert werden. In der Weise, wie die Elimination der somatischen Kerne erfolgt, bestehen bei diesen Arten bemerkenswerte Unterschiede. Diese beruhen darauf, daß sich die somatischen Kerne in verschiedenem Maße an den meiotischen Vorgängen beteiligen. Bei Rotaliella heterocaryotica (Abb. 1) besteht diese Beteiligung nur darin, daß sich der somatische Kern während der meiotischen Prophase etwas vergrößert. Dieses Anschwellen ist aber nur vorübergehend. Während die generativen Kerne die meiotischen Teilungen ausführen, wird der somatische Kern immer kleiner, wobei die Chromosomen zu einer optisch nicht weiter auflösbaren Masse verklumpen. Schließlich zerfällt der Kern in zahlreiche Bruchstücke, die im Cytoplasma resorbiert werden. Dieser Kernzerfall findet manchmal schon während der Unauthenticated Download Date | 11/3/17 4:11 AM