(Microsoft PowerPoint - L\344ngsfrakturen-untersuchen

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Wurzel-Längsfrakturen
(=WLF)
untersuchen
und
behandeln
mit dem
Operationsmikroskop
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Mikroskopische Endodontologie
und Zahnerhaltung
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Tel.: 02331-22661
Ziele:
1. Sichere Diagnose
2. Frühe Diagnose
3. Vermeiden unnötiger Untersuchungen
4. Vermeiden unnötiger Behandlungen
5. Treffen der richtigen Entscheidungen
6. Durchführung der optimalen Behandlung
Gliederung
1. Frakturprognosen von Zähnen
2. Statistik für Behandlungen
A) Allgemeinpraxen ohne Mikroskop
B) Spezialisten mit Mikroskop
3. Ursachen für Wurzel-Längsfrakturen (=WLF)
4. Einfache Diagnosen von WLF
5. Schwierige Diagnosen von WLF mit dem
Operationsmikroskop als Grundlage
6. Praktische Auswirkungen
7. Resumee
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Einfluss der Wurzelbehandlung
auf die Prognose des Zahns
Zu über 90% sind von Wurzellängsfrakturen
wurzelbehandelte Zähne betroffen, zu unter 10%
nicht wurzelbehandelte Zähne.
Belastungstests mit Werkstoffprüfmaschinen
belegen, dass die mechanische Stabilität von
gleichen Zähnen mit und ohne
Wurzelbehandlung gleich ist.
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Ist das ein Widerspruch?
Wenn beide Aussagen stimmen,
wie ist die Erklärung dafür?
Mit Hugo Rosetti lautet sie einfach:
„Menschen haben Zahnärzte und sterben
ohne Zähne.
Tiere haben keine Zahnärzte und sterben
mit ihren Zähnen.“
Über die Taten von Zahnärzten lässt sich
berichten – im Einzelfall und
in der Statistik.
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Einzelfall 1
Wurzelspitzenresektion
an
Zahn 24. Beide Wurzeln wurden
abgetrennt und die Kanäle stark
erweitert. Ergebnis: WLF
und
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Zahnverlust
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Einzelfall 2
Wurzelspitzenresektion
an
Zahn 36. Beide Wurzeln wurden
abgetrennt und die Kanäle stark
erweitert. Ergebnis: WLF und
Zahnverlust
Fall 9
Einzelfall 4
Wurzelspitzenresektion
an Zahn 46. Beide Wurzeln
wurden abgetrennt und die
Kanäle stark erweitert.
Ergebnis: WLF und
Zahnverlust
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2. Statistik zu Komplikationsraten
a) Allgemeinpraxen Deutschland
Von 100 Wurzelbehandlungen nach 10 Jahren
Verlorene Zähne insgesamt 50 – 60
davon Wurzellängsfrakturen 11 - 30
Die hohe Streuung ist u.a. bedingt durch
Inhomogene Patientengruppen
kleine Patientenzahlen mit wenig Aussagekraft
Inhomogene Behandlergruppen
Inhomogene Untersuchungsmethodik
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Schätzungsfehler
Inhomogene Ausfallraten u.v.m.
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2. Statistik zu Komplikationsraten
b) Spezialistenpraxen mit Mikroskop in USA
Fundierte Untersuchung an 1,4 Mio. Patienten
Von 100 Wurzelbehandlungen nach 8 Jahren
Verlorene Zähne insgesamt
3
davon Wurzellängsfrakturen
unter 1
Frakturen nicht überkronter Zähne über 2
Quelle: Salehrabi R., Rotstein I. Endodontic treatment
outcomes in a large patient population in the USA:
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an epidemiological study.
J. Endod. 2004;30(12):846-50.
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3. Ursachen für WLF 1
(nach Tang W, Wu Y, Smales RJ. Identifying and
reducing risks for potential fractures in endodontically
treated teeth. J Endod. 2010;36(4):609-17
a) nicht kontrollierbare Risiken sind
• Unfälle,
• Zwischenfälle mit dem Laryngoskop,
• Abrasion und
• Parafunktionen.
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3. Ursachen für WLF 2
b) Kontrollierbare Risiken sind
• vermeidbare Substanzverluste und unnötige
Schwächungen und Krafteinwirkungen bei
• Trepanation,
• Aufbereitung und Spülung des Wurzelkanals,
• Obturation,
• Stiftpräparation,
• Stiftauswahl,
• bei Restauration mit Füllungen und Kronen
• nicht angemessene Belastung durch
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Zahnersatz.
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3. Ursachen für WLF 3
b) Kontrollierbare Risiken sind weiter:
• Nach Zahnverlusten verkürzte Zahnreihen,
• iatrogene Ungenauigkeiten in der okklusalen
Adjustierung von Füllungen, Kronen und
Zahnersatz
• überharte, aus Keramik oder Nichtedelmetall
angefertigte Funktionsflächen an Zahnersatz
Diese erhöhten das Frakturrisiko nicht nur für
wurzelgefüllte Zähne, sondern auch für
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Vitale Zähne.
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Management der Risikofaktoren für WLF
Das Masterstudium Endodontologie war Anlass, jeden
unserer Behandlungsschritte auf den Prüfstand zu
bringen und – wo möglich – zu verbessern.
Unser bereits seit über 20 Jahren bestehendes
Qualitätsmanagement haben wir damit erneut
generalüberholt und aktualisiert. In dieser Form wurde
es im Rahmen des Studiums von der Universität
Düsseldorf mit der Note „Sehr gut“ bewertet.
Alle zuvor genannten Risikofaktoren für WurzelLängsfrakturen berücksichtigen und
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vermeiden bzw. minimieren wir.
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In allen Aspekten substanzschonend zu
arbeiten kostet zunächst einmal deutlich
mehr Einsatz für Diagnostik, Beratung,
Behandlungszeit und Materialaufwand als Schnellmethoden.
Unser Behandlungsziel und -stil wird nicht vom
vordergründigen Erfolg bestimmt, sondern von der
Langzeitprognose über Jahrzehnte hin gerechnet.
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Die direkte optische Kontrolle des arbeitenden
Instruments mit dem Operationsmikroskop anstatt
des früheren „Arbeitens nach Gefühl“ ergibt ein ganz
anderes Verständnis dafür, was wir Zahnärzte an den
Zähnen wirklich tun. Mit Mikroskop arbeiten wir viel
bewusster, bedächtiger und überlegter als ohne.
• Richtschnur unseres Handelns ist der aktuelle
Stand der Wissenschaft. Daran orientieren sich u.a.:
• Auswahl unserer Untersuchungsmethoden
• Auswahl, Training und Selbstkontrolle unserer
Behandlungsmethoden und -abläufe
• Ausbildung und Training des gesamten Teams
• Auswahl sämtlicher Geräte und Instrumente
• Auswahl aller Materialien
• Empfehlungen an unsere Patienten
• A) zum Verhalten
• B) zu Kontrolluntersuchungen
4. Einfache Diagnosen von WLF
Fallbeispiele 1 - 3
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Fall 1
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Schmerzen im Unterkiefer
links seit Monaten.
Der Patient wartete bis zur
lange zuvor vereinbarten
Routinekontrolle
Befunde: an 37 umfangreicher Knochenabbau (Pfeile)
Lockerung 3. Grad; auf den ersten Blick ist 37 intakt.
Mit leichtem Druck lassen sich die zwei Bruchstücke
auseinander drängen.
Diagnose: Längsfraktur eines fast gesunden Zahnes
Ursachen: Zähneknirschen und Kauen harter Speisen
Behandlung: Entfernung des Zahns 37
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Der entfernte Zahn.
Eine Bruchlinie ist kaum
sichtbar.
Die Bruchstücke
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34
Fall 2
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Seit 1 Tag
hochschmerzhafte
Schwellung bei Zahn 34
Zahn 34 ist empfindlich
auf Druck. Veränderungen
am Zahn 34 sind nicht
sichtbar.
Diagnose: Abszess
Mögliche Infektions-Ursachen:
1. Misserfolg der Wurzelbehandlung
2. Längsfraktur
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34
34
36
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Nebenbefund:
Karies an Zahn 36
Hauptbefunde:
Erweiterter Parodontalspalt an 34
Frakturspalt zwischen
Wurzelwand und
a) Füllung
b) Wurzelfüllung
Diagnose:
Wurzel-Längsfraktur an 34
Wahrscheinliche Haupt-Ursachen:
• sehr große Füllung
• Unterlassen der Überkronung
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Der entfernte Zahn
Erst bei der Entfernung traten
die Absplitterungen ein.
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Fall 3
Schmerzen im
Unterkiefer rechts
seit 4 Tagen
Klinische Befunde:
Leichte Zahnlockerung
Druckschmerz
Fistel mit Austreten von Eiter
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45
Fall 3
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Schmerzen im
Unterkiefer rechts
seit 4 Tagen
Röntgen-Befunde an Zahn 45:
Insuffiziente Wurzelfüllung
Schmale, 7 mm tiefe Tasche mit Röntgenkontraststift
Knochenabbau = Entzündung unter der Wurzelspitze
Spalt am Kronenrand und kurze Aufbauschraube
Substanzdefekt neben der Wurzelfüllung
Keine Frakturlinie sicher erkennbar
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Fall 3
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Im Bereich der Fistel war
eine Frakturlinie mit der
Lupenbrille sichtbar.
Diagnose: Längsfraktur
Bei der Entfernung zerbrach
der Zahn entlang mehrerer
weiterer Frakturlinien in
sechs Einzelteile.
Weitere Frakturlinien sind links
Sichtbar.
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Fall 3
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Wahrscheinliche HauptUrsachen der Fraktur:
1. Innere Spannungen an
Schraubenwindungen
2. Zu geringe Umfassung
der Zahnsubstanz durch
die Krone.
Mehr Information dazu: Siehe
Chirurgische Wurzelbehandlung
- Kronenverlängerung
5. Schwierige Diagnosen von WLF
bzw. sicherer Ausschluss einer WLF
mit dem Operationsmikroskop als
Grundlage
Fallbeispiele 4 bis 8
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
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Fall 4,
Zahn 37
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Das äußere Bild ähnelt Fall
1: Seit etwa 5 Monaten
bestanden leichte
Beschwerden, bis der
Patient zur Routinekontrolle erschien.
Die Befunde: Druckschmerz am Zahn und der Fistel,
reichliche Absonderung von Eiter, Lockerung Grad 3, keine
Reaktion auf Kälte, keine Karies und keine sichtbare
Frakturlinie – auch nicht unter dem Mikroskop.
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Fall 4
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Über die Fistel reicht der
Röntgenkontrast-Stift
13mm weit in die Tiefe.
Es besteht ein mit Pfeilen
markierter
sehr großer
Knochendefekt ähnlich wie
in Fall 1.
Mögliche Diagnosen: 1. Längsfraktur
2. Entzündliche chronische Zerstörung des Knochens als
Folge eines abgestorbenen Zahnmarks mit Fistelbildung
(= Pulpanekrose und Parodontitis apicalis chronica)
Der Patient wünschte nach Möglichkeit
den Zahnerhalt. Daher wurde eine Wurzelbehandlung unter Vorbehalt begonnen.
Nach Aufbereiten und
Spülen des Kanalsystems
erfolgt nochmals die
Inspektion des Zahnes von
innen in 20-facher Vergrößerung mit dem Operationsmikroskop: Man überblickt den Boden der
Markhöhle (= Pulpakammer und sieht im hinteren
Kanal bis zur Wurzelspitze.
Es liegt keine Fraktur vor.
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Fall 4
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Im vorderen Teil der
Pulpakammer und in
der vorderen Wurzel
ist ebenfalls keine
Fraktur sichtbar. Der
Blick
reicht hier
bis zur Kurve nach
unten. Damit steht
der endgültigen
Wurzelfüllung im
selben ersten Termin
nichts entgegen.
Fall 4
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Fall 4
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
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20-fache Vergrößerung: Kontrolle der
Wurzelfüllung mit dem Operationsmikroskop
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Röntgenkontrolle der
Wurzelfüllung
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Fall 4
7 Tage später: die
Fistel
hat sich
geschlossen.
Die Schmerzen waren
nach 2 Tagen vorbei.
Die Sondiertiefe beträgt
ringsum nur noch 2mm
statt zuvor 13mm.
Fall 4 - Abschluss
1 Jahr danach:
Der Knochen ist vollständig regeneriert.
Der Zahn ist fest und beschwerdefrei.
Anmerkung: Von der Leitlinie
der DGZMK zur Wurzelspitzenresektion weicht diese
Behandlung ganz bewusst ab.
Dem Patienten bleibt die dort
empfohlene Chirurgie erspart.
Näheres siehe Downloads –
chirurgische Wurzelbehandlung –
Leitlinie Wurzelspitzenresektion
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Fall 5
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Sehr unangenehme
Beschwerden bestanden an
diesem Zahn 43 seit
Monaten. Mehrfach erfolgten - ohne Verbesserung Zahnfleischbehandlungen
und Parodontalbehandlungen.
Die direkte Inspektion mit dem Operationsmikroskop –
unterstützt durch Anfärben des Frakturspalts – ergibt eine
sichere
Diagnose.
Mit der unvermeidlichen Entfernung des Zahnes waren
die Beschwerden umgehend vorbei.
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Fall 6
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Zahn 46 mit
provisorischer Füllung.
Schmerzen bestehen
seit 5 Monaten. Eine
Ursache konnte der
frühere Zahnarzt nicht
erkennen.
Die Patientin bat um eine zweite Meinung.
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Fall 6
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Röntgenbefund:
Knochenabbau in der
Wurzelgabelung (=Furkation)
und an der vorderen
Wurzelspitze
Mögliche Diagnosen:
Überlastung durch Knirschen
Misserfolg der Wurzelbehandlung
Längsfraktur
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
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Fall 6
Nach Anfärben zeigt sich ein Frakturspalt;
Er verläuft quer durch die Zahnkrone
Die Fraktur verläuft durch die Eingänge der
Wurzelkanäle. Diagnose: Wurzellängsfraktur
Empfohlene Maßnahme: Extraktion.
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
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Fall 6
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Die Patientin hatte noch
Hoffnung, den Zahn behalten
zu können. Sie suchte erneut
den ersten Zahnarzt auf und
ließ dort diesen Stiftaufbau
aus Gold einsetzen.
Die Schmerzen blieben unverändert.
Der erste Zahnarzt hatte weiterhin keine Erklärung für
die Beschwerden.
Nach weiteren 4 Monaten erschien die Patientin erneut
in meiner Praxis, diesmal mit der Bitte um Behandlung.
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Fall 6
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Im Bereich der Wurzeln ist
der Röntgenbefund wenig
verändert.
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Fall 6
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Neu war dieser Befund:
Im Bereich der Fraktur
war die Sondiertiefe von
früher 1,0 auf 5,0 mm
erhöht.
Daraus ist im Vergleich zur ersten Untersuchung
ein Fortschreiten der Entzündung und weiterer
Knochenverlust abzuleiten.
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
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In Absprache mit der
Patientin sollte nun
8 mm
die Bruchlinie von
außen überprüft
werden. Die erste
Diagnose ist damit zu
100% bestätigt.
In den vier Monaten zwischen den Terminen in meiner
Praxis ist der Knochenverlust an der vorderen Wurzel mit
einer vertikalen Ausdehnung von 8mm entstanden (blaue
Pfeile
). Die Patientin stimmte nun der Extraktion zu,
die unmittelbar im Anschluss erfolgte.
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Nach Abheilen der Extraktionswunde wird
ein großer Knochendefekt zurückbleiben.
Als Ersatz für den Zahn wünscht die Patientin
ein Implantat, was unter Berücksichtigung
aller Befunde die beste Lösung ist.
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Ausblick
Fall 6
Wenn der Zahn zum Zeitpunkt der Frühdiagnose entfernt
worden wäre, so hätte das Einsetzen des Implantates unter
günstigen Bedingungen erfolgen können. Als Vorbereitung
für die Implantation muss nun der fehlende Knochen mit
einem zusätzlichen Eingriff (=Augmentation) neu
aufgebaut werden.
Daraus ergeben sich Wartezeiten, zusätzliche Termine,
operative Risiken und Kosten.
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Fall 6
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Fazit:
Das Mikroskop
- richtig eingesetzt erspart dem
Patienten
• Kummer,
• Zeit und
• Kosten.
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Fall 7
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Dieser Zahn 37 schmerzt
seit Wochen auf kalt und
auf Druck und bei
Entlastung. In der
Zahnkrone sind mehrere
Frakturlinien
sichtbar.
Bekanntermaßen knirscht der Patient.
Die Füllung ist von mäßiger Qualität.
Das Zahnmark ist vital und reagiert verstärkt auf kalt.
Was ist zu tun?
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
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Kofferdam wird
angelegt. Die Füllung
wird entfernt. Die Karies
wird mit Farbstoff
markiert und entfernt.
Die Frakturlinien
werden ausgeschliffen,
soweit Farbstoff
eindringt.
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Fall 7
Mikroskopische Endodontologie
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Zwischenresultat:
Das Zahnmark wird weder
von der Karies noch von den
Frakturlinien erreicht.
Es lohnt ein Versuch, das
Zahnmark vital zu erhalten
und den Zahn vor dem
Zerbrechen zu schützen.
Der Patient schloss sich dem Vorschlag nach Abwägen der
Alternativen an. Der Zahn erhielt daher einen adhäsiven
Aufbau und baldmöglichst eine Krone. Von einer Wurzelbehandlung wurde Abstand genommen.
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Fall 7
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Regelmäßige Kältetests sind notwendig, dazu
nach 6 und nach 24 Monaten ein Röntgenbild.
Sollte sich das Zahnmark entzünden (=Pulpitis)
oder (oft unbemerkt vom Patienten) absterben
(=Pulpanekrose) so kann und muss eine
Wurzelbehandlung unter Erhalt der Krone
durchgeführt werden. Statistisch ist die
Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario mit
etwa 15% anzusetzen, wenn die gesamte
Behandlung schonend durchgeführt wird.
Fall 8, Zahn 26
Wurzelfüllung und Brücke sind 2 Jahre alt.
Die Patientin fühlte sich damit wohl und
beschwerdefrei. Seit einige Wochen besteht
ein Druckgefühl über der vorderen äußeren
(=mesiobukkalen) Wurzelspitze.
Das Röntgenbild zeigt an dieser Stelle eine
entzündliche Zerstörung von Knochen.
Die Wurzelfüllung erscheint gut und vollständig.
Die Brücke hat passende Kauflächen und ist frei von Überlastung.
Die Zementierung der Krone ist intakt, Karies liegt nicht vor.
Mögliche Diagnosen:
Parodontitis apicalis wg. unzulänglicher Wurzelbehandlung
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Kanal übersehen bei der 1. Wurzelbehandlung?
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Fall 8
Auch wenn der
Verfasser selbst die
Wurzelbehandlung
durchführte und vier
Kanäle behandelte –
Fehler sind immer
möglich.
Im Einvernehmen mit
der Patientin wurde
zunächst die am
wenigsten invasive
Alternative gewählt –
die Revision der
Wurzelfüllung.
Hier ist nichts auffällig.
25-fache Vergrößerung: Nach Entfernen der
Wurzelfüllung ist in der mesiobukkalen Wurzel
eine Frakturlinie
sichtbar.
Fall 8
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
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Die Überprüfung der 2 Jahre alten
Wurzelfüllung ergab keinen direkten
Behandlungsfehler.
Fall 8
Die beiden mesiobukkalen Kanäle hatten damals
einen geringen Abstand voneinander und wurden
im Verlauf der weiteren Aufbereitung bis Größe 40/02
miteinander vereinigt, um den Isthmus als hygienischen
Schwachpunkt zu entfernen. Das führte vermutlich zu
einer unnötigen Schwächung der Wurzel.
Die Wurzelfüllung erfolgte mit kalter Technik und lateraler
Kondensation, also mit eher hohem Druck und hohen
Hebelkräften. Beide Faktoren zusammen mit der
Belastung des Zahnes als Brücken© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Pfeiler überforderten offensichtlich die
Belastbarkeit der Wurzel.
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54
Der Befund
und die Behandlungsoptionen wurden
an diesem Punkt mit der Patientin ausführlich
erörtert. Hilfreich waren dabei die auch hier gezeigten
Fall 8
Bilder und Bilder von anderen ähnlichen Fällen. Auch im
Hinblick auf den strategischen Wert von Zahn 26 als endständigem
Brückenpfeiler wurde ein Erhaltungsversuch beschlossen.
Es sollte versucht werden, nach Entfernung (=Amputation) der
nicht erhaltungsfähigen mesiobukkalen Wurzel den Zahn und
damit die Brücke zu retten. Daraus ergab sich: Im selben Termin
wurde die Wurzelfüllung in den anderen Kanälen mit der sehr viel
schonenderen warmen Fülltechnik nach Buchanan erneuert und
ein Wurzelstift aus Zirkonoxid in die gaumenseitige kräftige Wurzel
eingeklebt. Das Kanalvolumen der zu entfernenden mesiobukkalen
Wurzel wurde mit dem Kunststoff Core Paste adhäsiv verschlossen.
Damit wurde bereits vor dem Abtrennen der
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Wurzel die Abdichtung gegen die Wunde und
Mikroskopische Endodontologie
und Zahnerhaltung
die Mundhöhle gewährleistet.
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Beim Freilegen
zeigte sich die
Fraktur
auf
ganzer
Wurzellänge.
Die Infektion
hatte bereits
den Knochen
neben der Wurzel
vollständig
abgebaut.
Die Wurzel wurde
entfernt.
Fall 8
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
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25-fache Vergrößerung.
Die Wurzel wurde sukzessive so weit abgetrennt, dass keine
Frakturlinie mehr im Mikroskop sichtbar war. Im Zentrum der
Wurzel erscheint weiß und vor allem dicht die Füllung aus
Core Paste.
Fall 8
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
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3 Monate nach der Diagnose
Fall 8
Die Patientin
reinigt sorgfältig mit
einer Monobürste. Das
Zahnfleisch
ist gesund.
Reizlose Verhältnisse. Die Schmerzen waren nach
der Wurzelamputation umgehend abgeklungen.
Die Brücke ist gleich wie vor der OP voll belastbar.
© Dr. Martin Eggert, M.Sc.
Mikroskopische Endodontologie
und Zahnerhaltung
www.endodontologie-hagen.de
Tel.: 02331-22661
Fall 8
1 Jahr später:
Ein Haken hält
die Wange für
dieses Foto zur
Seite.
Im Alltag ist die
Amputationsstelle
nicht sichtbar.
Herausnehmbarer Zahnersatz oder Implantate
konnten vermieden werden. Die Relation zwischen
Aufwand und Ergebnis ist optimal.
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Mikroskopische Endodontologie
und Zahnerhaltung
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6. Praktische Auswirkungen
Mikroskopische Endodontologie
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Digitale Volumentomographie (DVT)
Was nützt sie im Zusammenhang
mit Wurzel-Längsfrakturen?
Die DVT kann Knochendefekte sehr gut sichtbar machen.
Diese treten erst in späteren Stadien nach einer WurzelLängsfraktur auf. Doch dann gibt es genügend andere
Symptome und die DVT ist oft entbehrlich.
In den Frühstadien der Längsfraktur hingegen ist die DVT
unsicher. Je nach Gerätetyp werden 30 bis 50% der
Wurzel-Längsfrakturen von der DVT nicht erkannt.
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Besser als DVT:
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Für frakturverdächtige Zähne ist die
beste Diagnostik mit über 95% richtigen Diagnosen:
Sorgfältige Anamnese, Komplette klinische Untersuchung,
hochauflösendes 2-D-Röntgen, Reinigen, Anfärben,
Durchleuchten, Inspektion mit dem OperationsMikroskop, im Zweifel mit mikrochirurgischer Freilegung.
Falls keine Fraktur vorliegt, heilt die Wunde rasch und
nahezu unsichtbar.
Mehr Information über Wurzel-Längsfrakturen finden Sie unter
Downloads – Eigene Wissenschaftliche Arbeiten / Publikationen
Masterthesis Eggert – Entfernung frakturierter Instrumente –
Alle Kapitel zu Wurzellängsfrakturen und die Diskussion
7. Resumee
An der Qualität zu sparen kann sich am Ende als der
teuerste Weg erweisen. Wir engagieren uns mit voller
Überzeugung für Ihre Zähne und Ihre Gesundheit, damit
Sie mit Ihren Zähnen und mit uns zufrieden sind und uns
weiter beehren und empfehlen.
Dazu hier noch ein Zitat von Joseph Roth: „Ich kann es mir
nicht leisten, für eine schlechte Qualität Geld auszugeben.“
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