Regulierungsbedarf und – aktivitäten bei OTC

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Regulierungsbedarf und –
aktivitäten bei OTCDerivaten
Christian Sigmundt
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 1
Der globale Markt für OTC-Derivate
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 2
Finanzkrise - Ablauf
OTC Derivate Markt (insbesondere Kreditderivate)
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 3
Finanzkrise - Politische Initiativen
G 20-Treffen Pittsburgh in 2009
• OTC Derivatemärkte:
„Bis spätestens Ende 2012 sollen alle standardisierten OTCDerivatekontrakte über zentrale Kontrahenten abgewickelt und
soweit möglich über Börsen oder elektronische
Handelsplattformen gehandelt werden. OTC-Derivatekontrakte
sind an Trade Repositories zu melden. Nicht zentral
abgewickelte Geschäfte sollen einer höheren
Eigenkapitalunterlegung unterliegen.“
• Aufbau von hochwertigem Kapital und Adressierung von prozyklischen Effekten
• Reformierung der Vergütungspraxis
• Crossborder-Abwicklung von Instituten und SIFIs
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 4
Regulatorische Initiativen - Global
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 5
Regulatorische Initiativen - CRD
CRD II/III
• Großkreditregime
• Verbriefungen
• Mindestanforderungen an die Vergütungspolitik
• Selbstbehalt bei Verbriefungen (net economic interest)
• Regelung von Wiederverbriefungen
• Erweiterung der Offenlegungspflichten
• Reform der Eigenmittelanforderungen im Handelsbuch (inklusive
interner Marktmodelle)
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 6
Regulatorische Initiativen - CRD
CRD IV
• Quantitative Liquiditätsanforderungen
• Neuordnung der Eigenmittelstruktur
• Einführung einer „Verschuldungsquote“ („Leverage Ratio“)
• Eigenmittelunterlegung des Gegenparteiausfallrisikos, ggf.
Anreize für CCP-Nutzung, Adressierung des „wrong-way-risks“
• Antizyklische Maßnahmen
• Zusätzliche Auflagen für systemrelevante Institute
• Abschaffung nationaler Wahlrechte
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 7
Regulatorische Initiativen - EMIR
Handel
außerbörslich
börslich
Abwicklung
bilateral
zentral
C
B
D
CCP
A
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 8
F
E
Regulatorische Initiativen - EMIR
Bilaterales Clearing kann systemisches Risiko erzeugen:
• Intransparenz für Aufsicht und Marktteilnehmer über
Gesamtmarkt
• Hohe Risikopositionen wegen geringem Netting
• Bei Ausfall eines Marktteilnehmers erhebliche
Ansteckungsgefahren
• Kein umfassendes Sicherungssystem bei Marktteilnehmern
• Bewertung des Kontrahentenausfallrisikos wird erschwert
Aber:
• Single Point of Failure
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 9
EMIR – Offene Fragen
Entwurf wird noch kontrovers diskutiert, u. a.
• Anwendungsbereich OTC-Derivate oder alle Derivate
• Erfassung von „Altverträgen“
• Ausnahmen für gruppen- und/oder verbundinterne Geschäfte
• Bestimmte Ausnahmeregelungen für Nicht-Finanzunternehmen
• Zuständigkeit für Zulassung/Beaufsichtigung CCPs/Trade
Repositories
EU-Verordnungsentwurf enthält Vielzahl von Ermächtigungen für
europäische Aufsichtsbehörden (insbes. ESMA) zur Erarbeitung
technischer Standards
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 10
EMIR - Anwendungsbereich
Anwendungsbereich umfasst grundsätzlich Geschäfte
zwischen
• Finanzunternehmen (u. a. Kreditinstitute, Wertpapierhandelsfirmen, Versicherungsunternehmen, soweit in EU
reguliert)
•Nicht-Finanzunternehmen, soweit Sitz in der EU
•Auch mit Auslandsbezug
Diskussion über Ausnahmen für
•Gruppen-/verbundinterne Derivategeschäfte
•In unmittelbarem Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit der
Nicht-Finanzunternehmen stehende Absicherungsgeschäfte
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 11
EMIR - Clearingpflicht
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 12
EMIR – Anforderungen an CCPs
Kontrahierungszwang und obligatorische Sicherheitsleistungen
begründen besonderes Schutzbedürfnis der Teilnehmer, daher
besondere Anforderungen an:
• Geschäftsorganisation
• Möglichkeit zur Separierung von Positionen und Sicherheiten
• Einrichtung eines unabhängigen Risikokomitees
• Risikomanagement
• Ausstattung mit Mindestkapital (mindestens 5 Mio. Euro)
• Minderung Kontrahentenausfallrisiko
• Einrichtung Wasserfallstruktur
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 13
EMIR – Bilaterale Verträge
• Anforderungen an das Risikomanagement bilateral
abgewickelter Verträge
• Angemessene Prozesse zur Messung, Überwachung der
Risiken
• Angemessene Prozesse zur Reduktion der operationellen
Risiken (etwa: Bestätigung in elektronischer Form)
• Robuste Prozesse zur Abstimmung der Portfolien und
Überwachung der offenen Positionen
• Angemessene Eigenkapitalunterlegung für
Kontrahentenausfallrisiken oder angemessene Stellung von
Sicherheiten
• Tägliche Bewertung der Derivatekontrakte
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 14
EMIR - Transparenz
Meldepflicht
•Alle Derivategeschäfte sollen Meldepflicht an Trade Repositories
unterliegen
•Meldepflichtig sind Geschäftspartner und CCPs
•Meldeumfang wird in von ESMA zu erarbeitenden technischen
Regulierungsstandards bestimmt, umfasst aber mindestens
Geschäftspartner, Geschäftsart, Basisgröße, Fälligkeit und
Nominalwert
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 15
EMIR - Transparenz
Informationszugang
• Relevante Behörden (ESMA, ESRB, nationale
Aufsichtsbehörden) erhalten direkten Zugang zu allen
Informationen, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen
• Trade Repositories müssen regelmäßig aggregierte Zahlen zu
den ihnen gemeldeten Derivateklassen veröffentlichen
• Meldungen an Trade Repositories außerhalb der EU grds.
möglich
• Weltweite Standards, die Aggregierung der Daten ermöglichen
sollen, werden derzeit diskutiert
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 16
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
Derivateregulierung| 2. Mai 2011 | Seite 17
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