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Wir finanzieren
Ihr Handeln.
geschäftsbericht
2011
Auf einen Blick
Angaben in Tausend €
31.12.2011
31.12.20101
5.000.802
Angaben zur Bilanz
Bilanzsumme
4.310.687
Sonstige Angaben zur Bilanz
Hypothekarisch gesicherte Forderungen
1.493.967
1.707.599
31.12.2011
31.12.20101
Zinsüberschuss
42.948
50.894
Provisionsüberschuss
16.458
10.540
–143.813
–95.583
146.670
40.570
Angaben zur Gesamtergebnisrechnung
Ergebnis aus der Ausnutzung
der Fair-Value-Option
Handelsergebnis
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
–77.025
–80.316
Ergebnis vor Steuern
–25.006
–79.548
Ergebnis nach Steuern
–39.387
–58.459
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Darstellung der Gläubigerstruktur
Hilfsorganisationen
118,7 Mio. €
Pensions- und
Versorgungskassen
702,0 Mio. €
Versicherungen
908,0 Mio. €
gesamtvolumen 3.580,0
4.277,0 mio. €
Stiftungen 61,5 Mio. €
Sonstige 12,5 Mio. €
Inhaberpapiere 44,7 Mio. €
zz uu m
m 33 11 .. 11 22 .. 22 00 11 01
Öffentliche Unternehmen
389,1 Mio. €
Privatkunden
179,1 Mio. €
Wohnungsbau
18,8 Mio. €
Krankenkassen
319,9 Mio. €
Länder / Kommunen
291,1 Mio. €
Banken und Finanzdienstleister
383,0 Mio. €
Gesamtanzahl Gläubiger : 36.221
Industrie / Handel
151,6 Mio. €
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
4
Vorwort des Vorstands
6
Bericht des Aufsichtsrats
Konzernlagebericht der Valovis Gruppe
16
Geschäft und Rahmenbedingungen
19Entwicklung der Valovis Gruppe
27Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
32Risikobericht Valovis Gruppe
61Nachtragsbericht
61Prognosebericht
Konzernabschluss der Valovis Gruppe
68
Gesamtergebnisrechnung der Valovis Gruppe
69
Bilanz der Valovis Gruppe
70Eigenkapitalveränderungsrechnung der Valovis Gruppe
71
Kapitalflussrechnung der Valovis Gruppe
Anhang (Notes) der Valovis Gruppe
73Informationen zum Unternehmen
73
Grundlagen der Konzern-Rechnungslegung
77
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
100Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung
106Erläuterungen zur Bilanz
121
Sonstige Angaben
146
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
147Bestätigungsvermerk
148
Kontakte der Valovis Bank AG
3
vo rwo rt d e s vo r s ta n d s
Vorwort des Vorstands
vo rwo rt
4
Staatsfinanzierungskrise
im Fokus
Im Jahr 2011 beherrschte die Staatsfinanzierungskrise maßgeblich das politische
und wirtschaftliche Geschehen in Europa. Wie keine andere Branche sahen sich
Banken und Finanzdienstleister historischen Herausforderungen gegenüber. Der
seit Jahresmitte eingeleitete Schuldenschnitt für Griechenland sowie erhöhte regulatorische Anforderungen machten eine schnelle und umfangreiche Stärkung der
Kapitalausstattung sowie eine Reduktion risikogewichteter Aktiva für einen Großteil der europäischen Banken unumgänglich.
Die Valovis Bank AG konnte sich diesen negativen Einflüssen an den Märkten und
den veränderten politischen Weichenstellungen nicht entziehen. Infolgedessen
­eingetretene hohe Wertminderungen der griechischen Staats- und Bankanleihen im
Bestand der Valovis Bank AG konnten durch die Inanspruchnahme risikoredu­
zierender Maßnahmen Dritter in hohem Maße ausgeglichen werden. Daher hat
sich die Valovis Bank AG im Geschäftsjahr 2011 darauf konzentriert, Risiken zu
­reduzieren und organisatorische Komplexitäten abzubauen. Der Abbau des Highstreet-Portfolios und der weitere Rückgang des B2B-Factoring-Altbestands haben
die Risikopolitik der Bank unterstützt.
Verschmelzung erfolgreich
abgeschlossen
Mit der Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG
wurde ein wichtiger Schritt getan, um die zentralen Ressourcen Kapital, Mitarbeiter
und Infrastruktur künftig effizienter einsetzen zu können.
Gleichzeitig konnte die Valovis Bank AG, nicht zuletzt durch die erfolgreich durchgeführte Verschmelzung und die damit einhergehende Erweiterung des Lösungsportfolios der Bank, ihr Profil als Bank für den Handel schärfen. Die langfristige
Kooperation mit Tchibo und die damit verbundene Einführung der Tchibo
­PrivatCard Premium konnte im Berichtsjahr neben weiteren neuen Kartenprogrammen erfolgreich umgesetzt werden. Die langfristige Verlängerung der Verträge
mit der Neckermann-Gruppe im B2C-Factoring bestätigt die besondere Kom­petenz
vo rwo rt d e s vo r s ta n d s
der Bank im Bereich des Ankaufs von Versandhandelsforderungen. Das gegenüber
dem Vorjahr gestiegene Neugeschäft im Bereich Immobilienfinanzierung zeigt,
dass die Bank mit ihrer Spezialisierung auf Handels- und Logistikimmobilien den
richtigen Kurs eingeschlagen hat.
Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr besonderes
Engagement und ihre Leistung sowohl im täglichen Geschäft als auch in den zahlreichen Projekten, die die Bank im Geschäftsjahr 2011 vorangebracht haben.
Theodor Knepper
Axel Frein
vo rwo rt
5
Bericht des Aufsichtsrats
b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s
Während des zurückliegenden Geschäftsjahres hat der Aufsichtsrat den Vorstand
bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und überwacht. Der Vorstand berichtete dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend schriftlich
und mündlich über alle wesentlichen Entwicklungen in der Valovis Bank AG, in
einzelnen Fällen auch zwischen den Sitzungen. Der Aufsichtsrat ließ sich regelmäßig über die Geschäftslage des Unternehmens, die wirtschaftliche Situation der
­einzelnen Geschäftsfelder, die Unternehmensplanung sowie die strategische Ausrichtung samt Risikostrategie der Bank informieren und beriet den Vorstand hierzu.
Der Aufsichtsrat war in die Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung eingebunden und hat, soweit erforderlich, nach umfassender Beratung und Prüfung – auch
gegebenenfalls im Umlaufverfahren – seine Zustimmung erteilt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgte die Verschmelzung der Valovis Commercial
Bank AG als übertragendem Rechtsträger auf die Valovis Bank AG als übernehmender Rechtsträger.
vo rwo rt
6
entwicklung der geschäftsfelder
Zahlreiche Sondereffekte
Das Geschäftsjahr 2011 war für die Valovis Bank AG und ihre Tochtergesellschaften
von zahlreichen Sondereffekten geprägt, welche die Entwicklung der einzelnen
­Geschäftsfelder und das Ergebnis der Valovis Bank AG als Ganzes belastet haben.
Die europäische Staatsfinanzierungskrise und die damit verbundene, massive Ausweitung der Risikoaufschläge im Besonderen für Anleihen der Staaten Griechenland,
Irland, Italien, Portugal und Spanien wirkten sich negativ auf das Bewertungser­
gebnis des Wertpapierportfolios der Valovis Bank AG aus. Die Staatsfinanzkrise der
Repu­blik Griechenland und der daraus resultierende Wertverfall der griechischen
Staats- und Bankanleihen, die zum überwiegenden Teil freiwillig zum Fair Value
bilanziert werden, führte zu einer signifikanten Abwertung dieser Bestände und
stellte in diesem Zusammenhang den wesentlichsten Ergebniseffekt dar.
Verschmelzung abgeschlossen
Die Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG
­wurde im Berichtsjahr erfolgreich umgesetzt und stellt für die kommenden Jahre
die Basis für eine Reduktion organisatorischer Komplexitäten und eine effizientere
Ressourcensteuerung dar. Gleichzeitig wird das Lösungsportfolio der Valovis Bank
AG für ihre Kunden aus dem Handel sinnvoll erweitert.
Im Kreditkartengeschäft hat die Valovis Bank AG im Berichtsjahr die bereits Ende
2010 geschlossene, langfristige Kooperation mit Tchibo durch die bundesweite
­Einführung der Tchibo PrivatCard Premium umgesetzt. Darüber hinaus hat die
Die Verträge mit der Neckermann-Gruppe im Bereich Versandhandelsfactoring
konnten im Frühjahr 2011 mehrjährig verlängert werden und stellen mit marktgerechten Margen eine solide Basis für den Geschäftsbereich dar, sodass künftig ein
weiterer Ausbau der Geschäftstätigkeit in diesem Bereich gewährleistet werden kann.
Immobilienfinanzierung
ausgeweitet
In der Absatzfinanzierung konnte die Valovis Bank AG ihre unabhängige Marktstellung weiter stärken und den Anteil des Neugeschäfts- und Bestandsvolumens mit
Händlern außerhalb von Karstadt am Gesamtportfolio weiter erhöhen. Der kunden­
individuelle Dienstleistungs-Service und die benutzerfreundliche, ver­kaufs­för­
dernde Abwicklungstechnik erfüllen die Belange der angeschlossenen Händler und
begünstigen somit die geschäftliche Zusammenarbeit. Die konsequente Reduktion
von Risiken im Portfolio und die Optimierung der Bearbeitungsprozesse werden
helfen, im Jahr 2012 die Profitabilität des Geschäftsbereiches zu stärken.
Der Abbau des Factoring-„Altbestands“ konnte im Berichtsjahr konsequent fortgesetzt werden. Der verbleibende Bestand von 15,3 Mio. € wird voraussichtlich bis
Ende 2014 vollständig zurückgeführt werden können.
Der Geschäftsbereich Forderungsmanagement, welcher durch die Universum Inkasso GmbH und deren Tochtergesellschaften abgebildet wird, sah sich im Berichtsjahr
mit ­einem Rückgang des Auftragsvolumens, des Umsatzes und somit auch des
­Ergebnisses konfrontiert, im Wesentlichen bedingt durch den Wegfall des Kunden
Quelle GmbH i. L. Im Jahr 2011 konnten durch den Neuaufbau des Vertriebs erste
neue Mandanten gewonnen werden. Investitionen in ein neues Inkasso- und Dokumentenmanagementsystem sowie die Call-Center-Technologie bereiten darüber
hinaus den Boden für die Gewinnung weiterer Neukunden und somit für eine
Stabili­sierung der Ertragslage.
7
vo rwo rt
Die positive Entwicklung am deutschen Immobilienmarkt hat sich im Berichtsjahr
fortgesetzt und verstärkt. Die Spezialisierung der Valovis Bank AG auf Handelsund Logistikimmobilien stößt am Markt auf eine positive Resonanz, sodass das den
hohen Qualitätsanforderungen der Valovis Bank AG entsprechende Neugeschäft
im Bereich der Immobilienfinanzierung auf 149,5 Mio. € (Vorjahr: 123,4 Mio. €) ausgeweitet werden konnte. Vor dem Hintergrund erhöhter Eigenkapitalanforde­run­
gen für Banken (Basel III) hat sich die Valovis Bank AG entschieden, bis auf
­Weiteres Neugeschäft im Bereich der Immobilienfinanzierung nur ä­ ußerst selektiv
einzugehen.
b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s
­ alovis Bank AG im Jahr 2011 durch die Kooperation mit der Versicherungsgruppe
V
ERGO sowie den Start weiterer neuer Kartenprogramme den Wandel vom Konzerndienstleister im ehemaligen Karstadt-Umfeld zum unabhängigen Anbieter von
CoBrand-Kreditkartenprogrammen sichtbar unter Beweis gestellt. Für das Geschäftsjahr 2012 geht der Aufsichtsrat davon aus, dass die Valovis Bank AG durch
weitere Aktivierung der bestehenden CoBrand-Partner sowie die Akquisition neuer
Partner den Kartenumsatz steigern kann.
Factoring-„Altbestand“
konsequent weiter abgebaut
b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s
risikoeinschätzung
Das wesentlichste Risiko der Valovis Bank AG im Jahr 2011 war das Marktpreisrisiko,
das aus den volatilen Risikoaufschlägen bei Anleihen der sogenannten PIIGS-­
Staaten im Wertpapierportfolio der Valovis Bank AG resultierte. Hierdurch kam es
zu einem erhöhten Risiko auf Basis von Marktspreads – ausgedrückt durch den
­Value at Risk.
Im Bereich der Adressenausfallrisiken ist der größte Kreditnehmer hierbei unverändert die Highstreet A Portfolio GbR. Die im Jahr 2010 mit der Highstreet A Portfolio
GbR getroffenen Vereinbarungen zur sukzessiven Tilgung des Engagements f­ ührten
im Jahr 2011 zu einem verlustfreien Abbau des Risikos in Höhe von rund 244 Mio. €.
Liquiditätsaufnahme erfreulich
Die Liquiditätsaufnahme verlief im Berichtsjahr durch die breite Investorenbasis
der Valovis Bank AG sehr erfreulich. Ein erhöhtes Liquiditätsrisiko bestand nicht.
8
vo rwo rt
sitzungen des aufsichtsrats
Im abgelaufenen Geschäftsjahr fanden drei ordentliche und zwei außerordentliche
Aufsichtsratssitzungen der Valovis Bank AG statt.
27.04.2011 Ordentliche Aufsichtsratssitzung Der Vorstand berichtete über den Jahresabschluss der Valovis Bank AG für das Geschäftsjahr nach HGB und IFRS. In
diesem Zusammenhang berichtete der Vorstand auch über die entsprechenden
­Unterschiede in der Bilanzierung.
Herr Jörg Kügler nahm als Vertreter des von der ordentlichen Hauptversammlung
am 27.04.2011 gewählten Abschlussprüfers KPMG AG zeitweise an der Sitzung teil
und berichtete ausführlich zum Ablauf und dem Ergebnis der Abschlussprüfung
anhand einer Präsentation. Sämtliche Fragen des Aufsichtsrats wurden von Herrn
Jörg Kügler beantwortet.
Der Aufsichtsrat hat den Bericht über die HGB-Bilanzierung und die IFRS-Konzernbilanz festgestellt und zur Veröffentlichung freigegeben. Daneben wurde der
Bericht des Aufsichtsrats für den Geschäftsbericht vom Aufsichtsrat freigegeben.
Darüber hinaus berichtete der Vorstand über die aktuelle Geschäftsentwicklung und
die Planung für das laufende Geschäftsjahr sowie die Mittelfristplanung bis 2015.
Die Tagesordnung der anschließenden Hauptversammlung wurde um den Punkt
der Bestellung des Wirtschaftsprüfers für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts 2011 ergänzt und genehmigt.
Der Risikobericht per 31.12.2010 wurde vom Vorstand erläutert und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen. Der Jahresbericht der Revision wurde anhand einer
Präsentation durch den Leiter der Revision vorgestellt. Herr Knepper stellte dem
14.07.2011 Ordentliche Aufsichtsratssitzung Der Vorstand berichtete über die aktuelle Geschäftsentwicklung zum Halbjahr 2011 und die Vorschau für das laufende
Geschäftsjahr. Dabei wurde ein denkbares Szenario im Zusammenhang mit den
Staatsanleihen der sogenannten PIIGS-Staaten vorgetragen. Insbesondere wurde
seitens des Vorstands darauf hingewiesen, dass sich bei einem Haircut von 50 % auf
griechische Anleihen im Bestand der Bank von zu diesem Zeitpunkt 190 Mio. € das
haftende Eigenkapital nach SolvV auf 7,84 % verringere und damit unterhalb der
aufsichtsrechtlich notwendigen Mindestkapitalquote von 8,0 % befinden würde.
Der Vorstand weist darauf hin, dass gegebenenfalls das B2C-Factoringprogramm
mit Neckermann beendet beziehungsweise veräußert oder verbrieft werden müsste,
wodurch sich der Zinsüberschuss deutlich reduzieren würde.
Herr Knepper berichtete über den Status quo der Projekte Verschmelzung und
„ITHAKA“ aus der Valovis Commercial Bank AG (IT-Modernisierungsprojekt).
Der Vorstand berichtete des Weiteren über das vorläufige Prüfungsergebnis der
Sonderprüfung nach § 44 KWG. Hier ergaben sich insbesondere Feststellungen in
den Punkten Risikodeckungspotenzial, Liquidationsansatz, Stresstests und Emittentenrisiko.
Der Vorstand erläuterte den Risikobericht zum 31.03.2011. Der Aufsichtsrat nahm
den Risikobericht per 31.03.2011 zur Kenntnis.
15.08.2011 Außerordentliche Aufsichtsratssitzung In der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung wurde der Verschmelzungsvertrag zwischen der Valovis Commercial Bank AG und der Valovis Bank AG vom Aufsichtsrat eingehend erörtert. Dabei
würdigte der Aufsichtsrat insbesondere, dass die Verschmelzung und die damit einhergehende Bündelung der Kompetenzen beider Banken ein attraktives Produktund Leistungsangebot ermöglicht. Nach sorgfältiger Prüfung und umfassender
­Beratung fasste der Aufsichtsrat einstimmig den Beschluss, dem Verschmelzungsvertrag zuzustimmen.
Der Aufsichtsrat erörterte anschließend eingehend den Entwurf der neuen Satzung
der Gesellschaft. Dabei würdigte der Aufsichtsrat insbesondere, dass die Änderung
im § 2 der Satzung (Unternehmensgegenstand) aufgrund der geplanten Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG als übertragenden Rechtsträger auf die
­Valovis Bank AG als übernehmenden Rechtsträger erforderlich ist, um die ­Geschäfte
unverändert fortführen zu können. Nach sorgfältiger Prüfung und umfassender
­Beratung stimmte der Aufsichtsrat diesem Beschluss einstimmig zu.
9
vo rwo rt
Die Risikostrategie sowie die Geschäftsstrategie wurden vom Aufsichtsrat zur Kennt­
nis genommen.
b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s
Aufsichtsrat den Stand des Integrationsprojekts „Neue Valovis“ vor. Nach intensiver
Diskussion wurde hier einem neuen Zeitplan zugestimmt. Herr Gogarten berichtete über den Status des B2B-Factorings. Darüber hinaus berichtete Herr Gogarten
über den Status des Kreditengagements Karstadt Finance B.V.
b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s
28.09.2011
Ordentliche Aufsichtsratssitzung Herr Knepper berichtete dem Aufsichtsrat über das Wirksamwerden der Verschmelzung der Valovis Commercial
Bank AG auf die Valovis Bank AG zum 16.09.2011 durch entsprechende Eintragung
im Handelsregister.
vo rwo rt
10
Herr Knepper berichtete anschließend über die bisherige Geschäftsentwicklung im
laufenden Geschäftsjahr sowie die Vorschau zum Jahresende.
Vom Nominalbestand an griechischen Staatsanleihen per 31.08.2011 in Höhe von
190 Mio. € werden 150 Mio. € Anfang 2014 fällig. Das freiwillige Umtauschangebot
für griechische Staatsanleihen (EU-Sondergipfel 21.07.2011) sah unter anderem den
Tausch in Zerobonds mit 30-jähriger Laufzeit vor. Da lediglich der finale Nennwert
der Zerobonds und nicht die Zinszahlungen durch die EFSF garantiert wird, sind
die Zinserträge mit 9 % abzudiskontieren. Laut Empfehlung des internationalen
Bankenverbandes resultierte dies in einem Abschreibungsbedarf in Höhe von 21 %
auf zum Zeitpunkt der Sitzung gehaltene griechische Staatsanleihen. Dieser Abschreibungsbedarf wurde in der Hochrechnung des HGB-Ergebnisses für 2011
­sowie in der Vorschau bereits vollständig berücksichtigt (Ergebnis nach Steuern
–16,4 Mio €., Eigenkapital nach HGB 243,7 Mio. €, SolvV 9,8 %).
Da es bis zum Zeitpunkt der Sitzung keinen konkreten Durchführungsbeschluss für
diese Transaktion gab, war der Vorstand somit nicht in der Lage, dem Aufsichtsrat
und der Hauptversammlung eine Empfehlung für den Umgang mit diesem bis zum
Zeitpunkt der Sitzung freiwilligen Vorschlag auszusprechen.
Der Vorstand erläuterte den Risikobericht der Valovis Bank AG für das zweite
Quartal 2011. Der Aufsichtsrat nahm den Risikobericht zur Kenntnis.
Der Vorstand legte darüber hinaus die Geschäfts- und Risikostrategie des verschmolzenen Instituts sowie die neue Geschäftsordnung für den Vorstand dem Aufsichtsrat zur Zustimmung vor. Der Aufsichtsrat entschied, dass die Zustimmung zu
den oben genannten Rahmenanweisungen im Umlaufverfahren erfolgen soll.
Durch den zuständigen Leiter wurde anschließend das „B2B-Factoring neu“ dem
Aufsichtsrat vorgestellt. Der Aufsichtsrat nahm die Neukonzeption zur Kenntnis,
bat aber darum, zur vorgestellten geschäftlichen Methodik und deren Umsetzung
zusätzlich eine unabhängige Zweitmeinung eines externen Sachverständigen einzuholen.
Der Vorstand berichtete anschließend über die Aufsichtsratssitzung der Tochtergesellschaft Universum Inkasso GmbH.
29.12.2011 Außerordentliche Aufsichtsratssitzung Der Aufsichtsrat beschloss eine
Anpassung der Geschäftsordnung für den Vorstand.
Nachfolgend werden informativ die Themen der Sitzungen des Aufsichtsrats der
Valovis Commercial Bank AG im abgelaufenen Geschäftsjahr genannt, welche
durch Verschmelzung im Laufe des Geschäftsjahres in der Valovis Bank AG aufging.
26.04.2011 Ordentliche Aufsichtsratssitzung Feststellung Jahresabschluss 2010 und
Entlastung des Vorstands; aktuelle Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2011;
Planung und Status quo des Verschmelzungsprojekts; Status quo des IT-Modernisierungsprojekts „ITHAKA“; Migration des Karstadt MasterCard-Portfolios; Risikobetrachtung des Geschäftsbereichs Absatzfinanzierung; aktuelle technologische
Entwicklung im Bereich Kontaktloses Bezahlen.
16.05.2011 Außerordentliche Aufsichtsratssitzung Status quo, Planung und Mehr­
jahresperspektiven des neuen B2B-Factorings; Budget des IT-Modernisierungsprojekts „ITHAKA“ und mögliche Auswirkungen auf die Finanzplanung der Bank;
Planungsstand zum Umzug der Bank in neue Räumlichkeiten am Standort NeuIsenburg.
20.06.2011 Außerordentliche Aufsichtsratssitzung Status quo und Zeitplan des ITModernisierungsprojekts „ITHAKA“.
b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s
sitzungen der valovis commercial bank ag
besondere berichterstattung über
ausserordentliche ereignisse
Am 09.11.2011 hat der Vorstand dem Aufsichtsrat in Kopie eine Anzeige gemäß § 24
Abs. 1 Nr. 4 KWG übermittelt. Diese Anzeige weist aus, dass der Valovis Bank AG
ein Verlust droht, der über 25% des haftenden Eigenkapitals betrüge. Mit Schreiben
vom 14.11.2011 hat der Wirtschaftsprüfer eine entsprechende Anzeige nach § 29 Abs.
3 KWG dem Aufsichtsrat in Kopie zur Verfügung gestellt. Beide Anzeigen beruhten
auf der Einschätzung, dass ein mindestens 50 %-iger Wertverlust in Anleihen des
griechischen Staats unvermeidlich geworden ist und eine entsprechende Buchung
durchgeführt werden muss.
Daraufhin fand am 16.11.2011 ein vom Aufsichtsratsvorsitzenden einberufenes
­Gespräch zwischen zwei Aufsichtsratsmitgliedern (Herr Mix und Herr Haselmann),
dem Vorstand und einem Vertreter des Pensionssicherungsvereins (PSV) statt, in
dem der Vorstand erläuterte, durch welche Maßnahmen die Valovis Bank AG die
Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben wiedererlangen kann. In der Folge
­fanden mehrere Besprechungen des Aufsichtsrats mit dem Vorstand, dem Wirtschaftsprüfer und dem PSV statt. Den anschließend vom Vorstand vorgeschlagenen
Maßnahmen wie Kapitalerhöhung durch den Gesellschafter, Risikoübernahme
durch den Gesellschafter oder Ausplatzierung von Aktiva unter teilweiser Garantieübernahme durch den Gesellschafter wurde aus unterschiedlichen Gründen nicht
zugestimmt.
vo rwo rt
11
15.08.2011 Außerordentliche Aufsichtsratssitzung Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG.
b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s
Als Folge musste die Valovis Bank AG vom Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken durch eine Garantieübernahme gestützt werden. Diese
Garantieübernahme führt dazu, dass ein Teil der durch die schlussendlich mehr als
75 %-igen Verluste aus den griechischen Staatsanleihen-Engagements der Valovis
Bank AG im Jahr 2014 ersetzt wird. Dieser zukünftige Ersatz kann schon zum heutigen Zeitpunkt mit seinem Barwert ergebniswirksam vereinnahmt werden und
führt im Ergebnis dazu, dass die Valovis Bank AG die aufsichtrechtlichen Anforderungen an das Eigenkapital erfüllt.
Im Laufe des Jahres 2011 wurde zudem eine Prüfung der Bilanzierung durch die
Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) durchgeführt, die im Jahr 2012
zum Abschluss kam. Die Ergebnisse dieser Prüfung sind im vorliegenden Jahresabschluss vollumfänglich berücksichtigt.
konzernabschluss
Den Konzernabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Konzern­
lagebericht (IFRS) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 der
­Valovis Bank AG hat die von der Hauptversammlung gewählte KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und mit dem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen.
vo rwo rt
12
Abschluss gebilligt
Der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers hat allen Mitgliedern des Aufsichtsrats
vorgelegen und wurde vom Aufsichtsrat geprüft. Der Aufsichtsrat hat das Ergebnis
der Prüfung zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung inklusive einer intensiven Auseinandersetzung mit
den Unterschieden durch die verschiedenen Rechnungslegungsstandards nach
HGB und IFRS hat der Aufsichtsrat keine Einwände gegen den Konzernabschluss
und den Konzernlagebericht (IFRS). Der Konzernabschluss wurde in der Aufsichtsratssitzung vom 31.05.2012 gebilligt.
veränderungen im vorstand
Mandate neu besetzt
Mit Wirksamwerden der Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die
Valovis Bank AG am 16.09.2011 wurde Herr Theodor Knepper zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Herr Robert K. Gogarten verblieb als Mitglied im Vorstand und war
verantwortlich für die Ressorts der Marktfolge. Herr Axel Frein, bis zum 16.09.2011
Vorstandsvorsitzender der Valovis Commercial Bank AG, wurde im Rahmen der
Verschmelzung Mitglied des Vorstands der Valovis Bank AG und verantwortet die
Ressorts der Marktseite. Herr Peter Rosenberger schied im Rahmen der Verschmelzung auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand der Valovis Commercial Bank AG aus.
Die Bestellung von Herrn Robert K. Gogarten zum Mitglied des Vorstands der
­Valovis Bank AG endete vertragsgemäß zum 31.03.2012, sodass Herr Gogarten zu
diesem Zeitpunkt aus dem Vorstand ausschied.
dank
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Valovis Bank AG für ihre Arbeit und ihr besonderes Engagement in einem von
äußerst schwierigen Rahmenbedingungen geprägten Geschäftsjahr.
Essen, 31. Mai 2012
Für den Aufsichtsrat
Henning Giesecke, Vorsitzender
13
vo rwo rt
Die Tätigkeit des Aufsichtsrats der Valovis Commercial Bank AG endete im
­Berichtsjahr mit Wirksamwerden der Verschmelzung durch entsprechende Eintragung im Handelsregister am 16.09.2011. Im Aufsichtsrat der Valovis Bank AG legten
der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Ulrich Mix und das Aufsichtsratsmitglied Herr
Dr. Franz Wilhelm Hopp per 31.12.2011 ihre Mandate nieder. Die außerordentliche
Hauptversammlung am 31.12.2011 nahm den Vorschlag des Alleinaktionärs, Herrn
Henning Giesecke und Herrn Dr. Thomas A. Lange mit sofortiger Wirkung als
Nachfolger der Herren Mix und Dr. Hopp in den Aufsichtsrat zu wählen, an.
b e r i c h t d e s au f s i c h t s r at s
veränderungen im Aufsichtsrat
konzernlagebericht
14
2 0 11 Konzernlagebericht
11
12
13
14
15
16
Geschäft und Rahmenbedingungen
19Entwicklung der Valovis Gruppe
27Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
32Risikobericht Valovis Gruppe
61Nachtragsbericht
61Prognosebericht
62
63
64
65
67
68
> a u f i h r e b e d ü r f n i ss e z ug e s c h n i tt e n
w i r s i n d d i e F i n a n z sp e z i a l i st e n f ü r d e n H a n d e l
15
konzernlagebericht
66
geschäft und rahmenbedingungen
Geschäft und Rahmenbedingungen
konzernlagebericht
16
Privatinvestoren beteiligen
sich an griechischer
Schuldenrestrukturierung
Euro-Rettung im Vordergrund
Das Jahr 2011 stand weiterhin im Zeichen der Finanzmarktkrise und ihrer Folge­
wirkungen. Es kann als das Jahr angesehen werden, in dem die massive Verschuldungsproblematik speziell der europäischen Staaten in den Fokus der Anleger
gerückt ist. Besonders die Peripheriestaaten der Eurozone, die sogenannten PIIGSStaaten (Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien), sorgten für einen
zum Vorjahr nochmals deutlich verstärkten Vertrauensverlust bei den Marktteilnehmern, was die erwartete Schuldentilgungsfähigkeit betrifft. Nachdem Griechenland und Irland von den EU-Staaten und dem IWF bereits 2010 vor dem Staatsbankrott gerettet werden mussten, flüchtete Portugal im April 2011 unter den
Rettungsschirm des European System of Financial Supervision (ESFS). Im Laufe
des Jahres wurde eine 100%ige Rückzahlung griechischer Staatsanleihen immer
unwahrscheinlicher. Mehrere neue finanzielle Rettungspakete wurden vom Inter­
nationalen Währungsfonds (IWF) und den EU-Staaten zur Vermeidung des griechischen Staatsbankrotts geschnürt. Nachdem zu Beginn des Jahres noch eine
Beteiligung der privaten Gläubiger an einer griechischen Schuldenrestrukturierung
kategorisch ausgeschlossen wurde, änderte sich die Haltung der Politik in dieser
Frage. Auf einem EU-Sondergipfel im Juli 2011 wurde zunächst eine freiwillige Beteiligung privater Investoren in Höhe von 21 % geplant. Im Oktober wurde die Partizi­
pationsquote für die privaten Investoren auf erwartete 50 % erhöht. Die Folge waren
eine massive Verunsicherung der Investoren und damit verbunden eine massive
Ausweitung der Risikoprämien für europäische Staatsanleihen. Im Spätherbst weiteten sich sogar die Risikoaufschläge für Kernländer wie Frankreich, Österreich und
die Niederlande zu nicht für möglich gehaltenen Werten aus. Selbst Deutschland
schien angreifbar zu sein, nachdem eine Auktion von zehnjährigen Anleihen im
November 2011 nicht mit dem gewünschten Volumen platziert werden konnte.
Die Europäische Union rang 2011 angesichts der eskalierenden Krise und der unterschiedlichen Interessenlagen der einzelnen EU-Mitgliedsländer um dauerhafte
Lösungs­an­sätze. Dabei stand das Bemühen, den Euro zu erhalten, im Vordergrund.
Die wirtschaftlichen Ungleichgewichte innerhalb der Eurozone lassen sich mit den
derzeit vorrangig diskutierten Schutzschirmen und Rettungsfonds nicht lösen. Diese
starken Ungleichgewichte sind die wesentliche Ursache der aktuellen Krisensitua­
tion in der Euro­zone. Der Spagat zwischen Haushaltssanierung auf der einen Seite
und den erforderlichen wirtschaftlichen und sozialen Reformen auf der anderen
Seite stellte die europäische Politik im Jahr 2011 vor eine extreme Herausforderung
und wird auch in den kommenden Jahren das zentrale Thema in der Europäischen
Union darstellen.
Angaben in %
6,0
5,5
5,0
4,5
4,0
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
29.12.2011
15.12.2011
01.12.2011
17.11.2011
03.11.2011
20.10.2011
06.10.2011
22.09.2011
08.09.2011
25.08.2011
11.08.2011
28.07.2011
14.07.2011
30.06.2011
16.06.2011
02.06.2011
19.05.2011
05.05.2011
21.04.2011
07.04.2011
24.03.2011
10.03.2011
24.02.2011
10.02.2011
27.01.2011
13.01.2011
30.12.2010
1,0
geschäft und rahmenbedingungen
zinsverlauf 2011 (5- und 10-jahresswap)
17
10 J ahre
Ausgesprochen positiv entwickelten sich in Deutschland 2011 die Konjunktur und
die Arbeitslosenquote. Getragen von einem starken Export und dem besten privaten
Konsumverhalten seit Jahren, konnte sich Deutschland vom übrigen Euroraum –
wie bereits im Vorjahr – positiv abheben. Speziell der Arbeitsmarkt konnte von dieser positiven Entwicklung profitieren, sodass die Arbeitslosenquote in Deutschland
2011 mit 6,6 % auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gesunken ist.
Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) war im Wesentlichen durch
die Vorkommnisse in der Eurozone und die daraus abgeleiteten Notwendigkeiten
geprägt. Nachdem die EZB bis zur Mitte des Jahres mit zwei Zinserhöhungen
(7. April 2011 und 7. Juli 2011) den Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte bis
auf 1,50 % erhöhte, schaltete sie gegen Ende des Jahres mit zwei Zinssenkungen
(3. November 2011 und 8. Dezember 2011) erneut in den Krisenmodus der „Lehman-Zeit“ 2008. Parallel erwarb die EZB im Sekundärmarkt Staatsanleihen der
­Peripheriestaaten, um den europäischen Staatsanleihenmarkt zu stabilisieren. Banken wurden über Ein-Jahres- und Drei-Jahres-Tender mit ausreichender Liquidität
versorgt. Die zunehmende Angst der Marktteilnehmer um den Fortbestand der
­Eurozone ließ die deutschen Staatsanleihen als sicheren Zufluchtsort erscheinen.
Deutschlands Konjunktur
trotzt der Krise
Expansive Geldpolitik der EZB
konzernlagebericht
5 J ahre geschäft und rahmenbedingungen
konzernlagebericht
18
Die Renditen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen bewegten sich 2011 angesichts
der sich verschärfenden Euro-Krise volatil zwischen 3,49 % (11. April 2011), 1,70 %
(23. September 2011) und 1,85 % zum Jahresende 2011. Angesichts einer Inflation
im Jahr 2011 im Euro­raum von 2,75 % resultierten daraus negative Realzinsen für
Investoren.
zinsstrukturkurvenverlauf 2011 (1- bis 10-jahresswap)
Angaben in %
4,00
3,50
3,00
2,50
2,00
1,50
1,00
1
2
03.01.2011
3
4
30.06.2011
5
6
7
8
9
10 Jahre
30.12.2011
Mit den Problemen innerhalb der Eurozone, den sich deutlich abschwächenden
Wachstumsaussichten für 2012 und dem Maßnahmenpaket der EZB rückte zum
Ende des Jahres die Sorge um den Fortbestand der Eurozone erneut in den Fokus
der Märkte. Der europäische Rentenmarkt schloss bei Renditen um die 1,75 %
(Swap­rendite fünf Jahre) und 2,40 % (Swaprendite zehn Jahre).
Gesamtwirtschaftliche
Rahmenbedingungen schwierig
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben im Geschäftsjahr 2011
den Geschäftsverlauf der Valovis Gruppe, insbesondere durch das GriechenlandExposure, negativ beeinflusst.
Die Konzernmuttergesellschaft Valovis Bank AG (im Folgenden auch „Valovis“ oder
„die Bank“) bildet mit ihrer Tochtergesellschaft Universum Inkasso GmbH sowie
deren Tochtergesellschaften (im Folgenden auch „Universum Group“) die Valovis
Gruppe. Im Jahr 2011 erfolgte die Verschmelzung der Tochtergesellschaft Valovis
Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG rückwirkend zum 1. Januar 2011. Die
Valovis Bank AG ist nunmehr in den Geschäftsfeldern Immo­bilienfinanzierung,
Versandhandelsfactoring, Mittelstandsfactoring, Kreditkartengeschäft und Absatzfinanzierung tätig, wobei Bestände im Bereich B2B-Factoring (Standort Essen) in
Abwicklung (Work-out) befindlich sind. Weiterhin wird in der Universum Group
das Forderungsmanagement überwiegend in Form der Beitreibung zahlungsgestörter Forderungen (Inkassodienstleistungen) betrieben.
Geschäftsfelder neu geordnet
Nachfolgend werden zunächst die wesentlichen geschäftlichen Entwicklungen im
Berichtsjahr dargestellt.
e n t w i c k l u n g d e r va l o v i s g r u p p e
Entwicklung der Valovis Gruppe
19
Die Valovis Bank AG hält seit geraumer Zeit einen Bestand an europäischen Staatsanleihen und Anleihen europäischer Finanzinstitute. Der Nominalbestand zum
31. Dezember 2011 beläuft sich auf 1.220,3 Mio. €. Davon entfallen 792,0 Mio. € oder
64,9 % auf die sogenannten PIIGS-Staaten. Der PIIGS-Bestand teilt sich wiederum
auf in 50,63 % Staatsanleihen, 8,21 % Covered Bonds und 41,16 % unbesicherte Anleihen von Finanzinstitutionen. Es handelt sich hier größtenteils um Wertpapiere, die
in den Jahren 2006 bis 2007 zur Zinsdeckung des Deckungsstocks und als tenderfähige Liquiditätsreserven sowie als Ersatzaktiva für vorzeitig getilgte Immobilienkredite angeschafft wurden und die nun von der Staatsschuldenkrise betroffen sind.
Deren Schuldner, insbesondere Griechenland, haben durch die Haushaltspolitik der
letzten Jahre dafür gesorgt, dass die europäische Währungsgemeinschaft im Verlauf
des Jahres 2011 zunehmend in den Fokus der Investoren rückte und der Fortbestand
der Eurozone infrage gestellt wurde.
konzernlagebericht
wertpapier-portfolio der valovis bank ag
zum 31. dezember 2011 –
wertminderung der griechenland-engagements
und risikoreduzierende massnahmen
Staatsschuldenkrise
beeinträchtigt Anleiheportfolio
Die Folge der gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen des Jahres 2011 waren außergewöhnliche Spreadvolatilitäten bei Staatsanleihen (Risikoprämie als Differenz
­zwischen der Rendite von Staatsanleihen und der Swapmitte), insbesondere bei
griechischen Anleihen aufgrund der drohenden Staatspleite.
Die Valovis Bank AG hat im Jahr 2011 bei entsprechenden Marktbewegungen und
Opportunitäten Bestände und Risiken abgebaut. Alle bestehenden Wertpapierpositionen befinden sich in ständiger Überwachung durch die Bereiche Markt und
Marktfolge Geld- und Kapitalmarkt.
Mit den Spreadausweitungen bei den Staatsanleihen haben sich auch andere Assetklassen wie Pfandbriefe, Bankanleihen und Industrieanleihen negativ entwickelt.
Risiken abgebaut
e n t w i c k l u n g d e r va l o v i s g r u p p e
Diese Entwicklung wurde durch die fortlaufenden Downgrades der Ratingagenturen für einzelne europäische Staaten noch verstärkt. Im Jahresverlauf 2011 wurde es
für die einzelnen Staaten immer schwieriger und auch deutlich teurer, sich adäquat
zu refinanzieren.
swapspreads griechenland (5 und 10 jahre)
Angaben in Basispunkten
5.500
5.000
4.500
4.000
3.500
3.000
2.500
2.000
1.500
20
1.000
5 J ahre 03.12.2011
03.11.2011
03.10.2011
03.09.2011
03.08.2011
03.07.2011
03.06.2011
03.05.2011
03.04.2011
03.03.2011
03.02.2011
03.01.2011
konzernlagebericht
500
10 J ahre
Im Laufe des Jahres 2011 wurde deutlich, dass die erst Ende 2010 beschlossenen
Hilfsmaßnahmen für Griechenland nicht ausreichen würden. Nachdem im Frühjahr eine Restrukturierung der griechischen Schulden kategorisch ausgeschlossen
wurde, entwickelte speziell die deutsche Regierung Bestrebungen, private Gläubiger
bei der Griechenlandrettung zu beteiligen.
Freiwilliger Forderungsverzicht
der privaten Gläubiger
Auf dem EU-Sondergipfel am 21. Juli 2011 wurde neben einem zweiten Rettungs­
paket für Griechenland über 109 Mrd. €, einer Zinsreduzierung und einer Laufzeitverlängerung der Hilfsgelder auch erstmals eine freiwillige Beteiligung privater
Gläubiger vereinbart. Die privaten Gläubiger sollten demnach freiwillig auf bar­
wertig ca. 21 % ihrer Forderungen an Griechenland verzichten.
Ab September 2011 geriet Italien als größter Einzelschuldner der Eurozone verstärkt
in den Fokus der Investoren. In der Folge kletterten die Spreads auf Rekordniveau.
Bondauktionen konnten sehr häufig nur durch begleitende Maßnahmen der EZB
durchgeführt werden. Die Emissionsrenditen erreichten teilweise ein Niveau von
über 7 %. Zu diesen Sätzen sind die Defizite der europäischen Staaten nicht dauerhaft zu refinanzieren.
Nach einer weiteren Zuspitzung der Krise und einem weiteren EU-Sondergipfel am
26. Oktober 2011 wurden erneut weitreichende Beschlüsse gefasst:
ӹӹ Freiwilliger Haircut von 50 % bei privaten Investoren griechischer Staatsanleihen
ӹӹ Erhöhung des Hilfsprogramms Griechenland von 109 auf 130 Mrd. €. Hier sind
auch 30 Mrd. € für die Restrukturierung griechischer Banken enthalten
Auch diesen Beschlüssen fehlte die endgültige Verbindlichkeit. Am 24. Februar 2012
unterbreitete die griechische Regierung den privaten Gläubigern griechischer
Staats­anleihen ein offizielles Angebot zum Schuldenschnitt. Durch den Schuldenschnitt wurde das griechische Staatsanleihekapital nominal um 53,5 % respektive
barwertig rechnerisch um ca. 74 % reduziert. Der Schuldenschnitt betraf ausstehende Staatsanleihen mit einem Gesamtvolumen von 206 Mrd. €. Die griechische
Schuldenlast sollte durch den Gläubigerverzicht um 107 Mrd. € reduziert werden.
Schuldenschnitt für
Griechenland
Durch diesen Schuldenschnitt erhielt jeder Bondholder beim Tausch einer griechischen Staatsanleihe (1.000 € Nennwert) neue Wertpapiere aus mehreren Wertpapierklassen. Der Tausch wurde einheitlich und unabhängig von der Laufzeit der
Altanleihen angeboten.
21
Die Valovis Gruppe war in der dargelegten Situation vom Werteverfall der griechischen Staats- und Bankanleihen betroffen, die sie zum überwiegenden Teil freiwillig
zum Fair Value bilanziert.
Der freiwillig zum Fair Value bewertete Bestand griechischer Staatsanleihen in Höhe
von nominal 150.000 Tsd. € wurde insofern zum 31. Dezember 2011 mit dem Marktkurs von 23,00 % (Vorjahr: 82,21 %) bilanziert. Der Effekt aus diesem Kursverfall
betrug 88.820 Tsd. €.
Der freiwillig zum Fair Value bewertete Bestand einer griechischen Bank in Höhe
von nominal 10.000 Tsd. € wird zum Bilanzstichtag mit dem Marktkurs von 55,53 %
(Vorjahr: 68,84 %) angesetzt. Ein weiterer Bestand dieser griechischen Bank in
Höhe von nominal 20.000 Tsd. € wurde Anfang April 2012 vollständig zurückgezahlt, dieser war zum 31. Dezember 2011 mit 85,30 % bewertet (Vorjahr: 84,92 %).
konzernlagebericht
ӹӹ Der Bondholder erhält einen sechsmonatigen Zinsschein des EFSF, der die
auf­gelaufenen Stückzinsen der Altanleihen bis zum 24. Februar 2012 zahlt
ӹӹ Der Bondholder erhält eine einjährige und eine zweijährige EFSF-Anleihe über
jeweils 75 € Nennwert
ӹӹ Der Bondholder erhält „eine“ Anleihe Griechenlands (315 € Nennwert) nach
britischem Recht, die zwischen 2023 und 2042 um 5 % jährlich amortisiert. Für
die Periode bis 2015 werden 2 %, bis 2020 3 %, für 2021 3,65 % und bis 2042 4,3 %
Zinsen bezahlt
ӹӹ Der Bondholder erhält einen „Zinsbesserungsschein“. Dieser Zinsbesserungsschein zahlt bis zu 1 % p. a. zusätzlich zur Griechenlandanleihe, wenn das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im abgelaufenen Kalenderjahr bestimmte
Schwellen erreicht
Bis zum 8. März 2012 hat die griechische Regierung eine Entscheidung über die
Teilnahme am Schuldenschnitt und das Umtauschangebot vom 24. Februar 2012
verlangt. Die zuständigen Gremien der Valovis Bank AG befürworteten die Teilnahme am Umtausch, der damit umgesetzt wurde.
e n t w i c k l u n g d e r va l o v i s g r u p p e
ӹӹ Erhöhung des Hilfsprogrammes des EFSF durch geeignete Maßnahmen auf
über 1 Billion €
ӹӹ Systemrelevante Banken müssen bis Mitte 2012 über eine Core-Tier-1-Quote
von mindestens 9 % verfügen. Die entsprechenden Pläne zur Erreichung dieser
Vorgabe sind bis Mitte Januar 2012 den Aufsichtsbehörden vorzulegen
Teilnahme am Schuldenschnitt
e n t w i c k l u n g d e r va l o v i s g r u p p e
Der zur Veräußerung verfügbare Bestand griechischer Staatsanleihen in Höhe von
nominal 10.000 Tsd. € wurde zum 31. Dezember 2011 mit dem Marktkurs von 19,54 %
(Vorjahr: 59,07 %) bewertet. Aufgrund der im Geschäftsjahr 2011 eingetretenen
Wertminderung wurden die kumulierten Kursänderungen nach IAS 39.67 aus dem
Eigenkapital erfolgswirksam umgegliedert, der Ergebniseffekt betrug 8.086 Tsd. €.
Risikoreduzierende
Maßnahmen
Der Gesamteffekt der im Konzernfehlbetrag enthaltenen Aufwendungen aufgrund
der eingetretenen Kursverluste bei Anleihen griechischer Emittenten beläuft sich
auf 98.161 Tsd. €. Die Valovis Bank AG hat in diesem Zusammenhang risikoreduzierende Maßnahmen Dritter erhalten, die sie im Sinne von IAS 39.9 als Derivat ansieht. Den aus diesen Maßnahmen resultierenden beizulegenden Zeitwert in Höhe
von 96.458 Tsd. € hat die Valovis in den Handelsaktiva, den Ertrag in gleicher Höhe
im Handelsergebnis erfasst. Somit betrug der Gesamteffekt aus diesen Wertveränderungen und der risikoreduzierenden Maßnahmen im Geschäftsjahr 2011 insgesamt
1.703 Tsd. €.
kreditkartengeschäft
22
konzernlagebericht
Im Geschäftsfeld Kreditkarte standen im Berichtsjahr der durch die 2010 beendete
Kooperation mit Karstadt bedingte Austausch der ca. 700.000 Karstadt MasterCards in ein alternatives Produkt sowie der Kooperationsstart mit dem Handels­
unternehmen Tchibo im Vordergrund. Dabei konnte die starke Stellung unter den
führenden Herausgebern von MasterCards in Deutschland behauptet werden.
Der Bestand an Forderungen aus dem Kreditkartengeschäft verharrte trotz der
vorgenannten Maßnahmen nahezu auf dem Vorjahresniveau und beläuft sich auf
167.568 Tsd. € (Vorjahr: 168.161 Tsd. €). Die Planzahlen wurden hier knapp unterschritten. Auch die Nutzung der Kreditkarten hat sich im Jahr 2011 leicht rückläufig
entwickelt. Dies spiegelt sich in dem um 18.137 Tsd. € auf 903.193 Tsd. € (Vorjahr:
921.330 Tsd. €) verringerten MasterCard-Umsatz wider, der knapp 10 % hinter den
Erwartungen lag. Grund für die Planabweichungen ist der o. g. Portfoliowechsel, bei
dem rund 80 % der Bestandskunden ein neues Kartenprodukt erhalten haben. Zwar
konnte ein gewisser Wechselverlust durch Aktivierungen und Neukunden ausgeglichen, ein geplantes Wachstum jedoch nicht generiert werden.
Kooperationen gestartet
Im CoBranding-Geschäft stand der Start der Kooperation mit Tchibo im Vordergrund. Das Karten-Neugeschäft mit Tchibo über die Vertriebskanäle des Händlers
ist zufriedenstellend angelaufen und die Anzahl der Neukarten entwickelt sich stabil.
Die Neckermann Reisen MasterCard wurde im September des Berichtsjahres als
„Thomas Cook Card“ mit neuen und gegenüber der bisherigen Karte verbesserten
Kundenvorteilen neu im Markt eingeführt. Dabei konnte die Fluggesellschaft Condor als weiterer Vorteilsgeber und CoBranding-Partner auf der Karte sowie die weiteren Reisemarken des Thomas-Cook-Konzerns als Vertriebspartner der Karte gewonnen werden. Das Angebot der Karte wurde ebenfalls mit positiver Resonanz im
Markt aufgenommen.
Die Valovis Bank AG befindet sich derzeit mit weiteren namhaften Adressen in Verhandlungen über mögliche Kooperationen im Kreditkartenbereich.
Nach dem Jahr 2010, in dem die nach der Quelle-Insolvenz verbliebenen großen
Versandhändler deutliche Umsatzsteigerungen verzeichnen konnten, war das
Wachstum im Jahr 2011 begrenzt und blieb hinter den Erwartungen zurück. Durch
weitere planmäßige Tilgungen des Quelle-Bestandes, der noch aus Ankäufen von
Forderungen des ehemaligen Versandhändlers Quelle aus der Zeit vor dessen Insolvenz stammt, und bei eher moderater Steigerung aus dem Factoring mit der Neckermann-Gruppe sank der Bestand im Jahr 2011 um knapp 7,7 % auf 916.720 Tsd. €
(Vorjahr: 993.671 Tsd. €).
Neben den bedeutenden Versandhändlern, die einen immer größer werdenden
Anteil ihres Umsatzes im Internet-Handel erzielen, drängen eine Vielzahl kleiner
Internet-Shops an den Markt. Es wurden im vergangenen Jahr Konzepte zur Finanzierung dieser Unternehmen geprüft, aber noch nicht endgültig umgesetzt.
Dagegen konnte ein neues Programm zum revolvierenden Ankauf von Forderungen aus dem Gesundheitswesen abgeschlossen werden. Mit dem Forderungsankauf
wurde am 1. Februar 2012 begonnen.
In der Vergangenheit, d. h. bis Ende 2010, wurden regelmäßig Portfolios zahlungsge­
störter Forderungen (Non-Performing Loans, NPL) angekauft. Dabei handelt es
sich um überfällige Forderungen, die nach abgeschlossenem Mahnverfahren an
­Inkassounternehmen abgegeben werden. Neben einem planmäßigen Verlauf einiger NPL-Portfolios mit entsprechenden Zins- und sonstigen betrieblichen Erträgen
in Höhe von insgesamt 9.195 Tsd. € resultierte aus unterplanmäßigen Verläufen
zweier Portfolios die Notwendigkeit der Bildung von Risikovorsorge in Höhe von
490 Tsd. € (Vorjahr: 1.800 Tsd. €).
Wesentliches Neugeschäft in diesem Bereich wurde im Jahr 2011 nicht generiert.
immobilienfinanzierung
Die im Jahr 2010 von der Valovis Bank AG festgestellte Rückorientierung der Investoren auf den deutschen Immobilienmarkt hat sich 2011 fortgesetzt und verstärkt.
Dies war insbesondere auf der Messe Expo Real in München 2011 deutlich zu spüren.
Die Vielzahl der Verhandlungen und die entsprechenden Einzelgespräche mit
­Projektentwicklern und Investoren haben uns bestärkt, den im Jahr 2010 eingeschlagenen Weg der Spezialisierung auf Handels- und Logistikimmobilien konsequent
fortzuentwickeln. Nach wie vor sind wir bereit, bundesweit Objekte dieser Nutzungsarten mit langfristig gesicherter Liquidität und erstklassigen Mietern zu bis zu
100 % der Gestehungskosten zu finanzieren.
Spartenwachstum begrenzt
23
konzernlagebericht
Im Frühjahr 2011 konnten die Verträge mit der Neckermann-Gruppe mehrjährig
verlängert werden. Diese Verträge regeln den Ankauf von Endkundenforderungen
aus dem Versandhandel der Neckermann-Unternehmen in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und des Spezialversenders Happy Size.
e n t w i c k l u n g d e r va l o v i s g r u p p e
versandhandelsfactoring
e n t w i c k l u n g d e r va l o v i s g r u p p e
Seit 2010 durchgeführte Finanzierungen von Neubaumaßnahmen im Bereich von
Handelsimmobilien, bei denen wir bereit sind, bis zu 100 % der Kosten zu finanzieren, haben sich bewährt. Die geplanten Stück- und Volumenzahlen wurden in diesem Geschäft noch nicht erreicht. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Möglichkeit für Investoren, preisgünstig bestehende Objekte von ausländischen Investoren
zu erwerben.
Trend zum Ausbau von
Einkaufsflächen
Mit den Käufern bestehender Immobilien konnten Anschlussfinanzierungen umgesetzt werden, um die Handelsimmobilien den geänderten Einkaufswünschen der
Konsumenten anpassen zu können. Die Handelsketten versuchen vermehrt, ihre
Einkaufsflächen zu vergrößern, um ein breiteres und höherwertiges Produktsortiment besser präsentieren zu können. Kommunale Baubehörden zeigen erhöhte
Bereitschaft, in diesem Bereich zu unterstützen, anstatt neue Bauvorhaben zu genehmigen.
Das Neufinanzierungsgeschäft lief im zweiten Halbjahr stabil. Mit einem Gesamtneugeschäftsvolumen von 149,5 Mio. € (Vorjahr: 123,4 Mio. €) konnte das gesteckte
Ziel von 200 Mio. € nicht erreicht werden. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 66
Neuverträge (Vorjahr: 50 Neuverträge) abgeschlossen.
24
konzernlagebericht
Das Geschäft mit Vermittlern wurde erfolgreich fortgesetzt. Es trug mit 93 Mio. €
(Vorjahr: 86 Mio. €) maßgeblich zum Gesamtneugeschäft bei. Das durchschnittliche Volumen pro abgeschlossenen Darlehensfall belief sich auf 2,7 Mio. € (Vorjahr:
2,6 Mio. €).
Das Highstreet-Portfolio, welches die Finanzierung diverser Warenhäuser der
Karstadt Warenhaus AG umfasst, entwickelte sich im Berichtsjahr positiv. Der
Kredit­nehmer tilgte im Jahr 2011 243,8 Mio. €. (Vorjahr: 93,4 Mio. €). Diese Tilgungen sind im Wesentlichen auf 15 Verkäufe von beliehenen Objekten zurückzuführen. Dadurch wurde das Konzentrationsrisiko in der Valovis Gruppe weiter gesenkt.
Um die Fokussierung auf die Handels- und Logistikimmobilien weiter zu schärfen,
werden seit 2011 keine Finanzierungen, die nicht direkt mit einer Immobilienfinanzierung in Verbindung stehen, mehr herausgelegt. Hierbei handelte es sich im
Wesentlichen um die Eigenkapital-Vorfinanzierung von Photovoltaik-Anlagen im
Ausland.
Selektives Neugeschäft
Im Laufe des Geschäftsjahres hat sich der Vorstand aufgrund der erwarteten erhöhten Eigenkapital-Anforderungen der Regulierungsbehörden entschieden, Neugeschäft nur noch selektiv einzugehen.
Zusätzlich konnte erstmals zusammen mit einer anderen Immobilienbank ein Konsortialgeschäft gesichert werden. Die Valovis plant, diese Zusammenarbeit im kommenden Jahr weiter auszubauen.
Erstmals wurden im Berichtsjahr mit Bestandskunden Zinsanpassungen im Rahmen von Prolongationen verhandelt. In allen Fällen konnten mit diesen Kunden
Anschlussfinanzierungen abgeschlossen werden.
Im Bereich der Absatzfinanzierung konzentrieren wir uns auf die qualitativ hochwertige Betreuung unserer mittelständischen Partner aus dem Handel. Durch intensiven, regelmäßigen Kontakt und Austausch mit den Partnern, moderne Systeme
und Prozesse sowie Schulungen für die Vertriebsmitarbeiter am Point of Sale generieren wir hohes Vertrauen bei den Geschäftspartnern.
Konzentration auf
mittelständische Partner
Im Bereich der Absatzfinanzierung konnte die Abhängigkeit vom Geschäft mit
Karstadt weiter reduziert werden. Das gesamte Bestandsvolumen in der Absatz­
finanzierung liegt bei 105.718 Tsd. € (Vorjahr: 98.729 Tsd. €). Daraus entfallen nur
noch 11,41 % auf das Geschäft mit Karstadt. Im Vorjahresvergleich blieb das Neugeschäft mit Händlern außerhalb von Karstadt jedoch mit –3,45 % gegenüber dem Vorjahreswert und –14 % gegenüber Plan hinter den Erwartungen. Begründung für
­diese Abweichung im Neugeschäftsvolumen ist die im Berichtsjahr konsequent weitergeführte Optimierung des Portfolios (insbesondere Reduzierung von Händ­
lerverbindungen mit niedriger Profitabilität). Ziel dieser Maßnahmen sind die
­kon­sequente Reduktion der Risiken im Portfolio und die Optimierung der Vertriebsaktivitäten sowie der Bearbeitungsprozesse zur Stärkung der Profitabilität.
konzernlagebericht
25
mittelstandsfactoring und work-out-bestand
b2b-factoring
Bereits im Jahr 2010 wurde am Standort Neu-Isenburg der Valovis Bank AG für den
Bereich Mittelstandsfactoring ein Geschäftsmodell von eigens hierzu eingestellten
Experten mit langjähriger Branchenerfahrung konzeptionell entwickelt.
Aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit am Standort Essen wurde der Erarbeitung und Implementierung eines Geschäftsmodells der Vorrang gegenüber der
Generierung von Neugeschäft eingeräumt. Das Geschäftsvolumen blieb daher im
Jahr 2011 hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Die im Rahmen der Testphase des neuen Geschäftsmodells zugesagten Factoringrahmen beliefen sich im
Berichtsjahr auf 24,3 Mio. €. Diese Testphase wird verlängert, ohne Neuengagements einzugehen, um den Ablauf des Geschäfts über den Gesamtlebenszyklus der
Geschäfte besser beurteilen zu können.
Ausfälle auf Anschlusskundenebene waren dabei nicht zu verzeichnen. Die Ausfälle
auf Debitorenebene lagen unterhalb der geplanten Ausfallquoten und sind zudem
über Warenkreditversicherungsverträge weitreichend abgesichert. Für die verbleibenden Selbstbehalte wurde eine ausreichende Risikovorsorge getroffen.
Seit Mitte des Jahres 2010 befindet sich der Altbestand des B2B-Factoring-Portfolios
der Valovis Bank AG am Standort Essen in der Abwicklung (Work-out). Das Berichtsjahr war im Wesentlichen davon geprägt, die durch den Eintritt von Veritätsrisiken in wesentlicher Größenordnung in den Vorjahren entstandenen Risiken
e n t w i c k l u n g d e r va l o v i s g r u p p e
absatzfinanzierung
Testphase für neues
Geschäftsmodell verlängert
e n t w i c k l u n g d e r va l o v i s g r u p p e
abzubauen sowie die notwendigen Abwicklungsprozesse umzusetzen. Die Risikovorsorgequote erhöhte sich entgegen unserer Erwartung auf 64,4 % (Vorjahr:
36,0 %), da im Jahr 2011 erneut Insolvenzfälle und Schieflagen im B2B-Forderungsportfolio bei den Anschlusskunden zu verzeichnen waren. Die bei Geschäftsabschluss getroffenen Sicherungsvereinbarungen haben sich dabei nur bedingt als
wirksam erwiesen.
konzernlagebericht
26
Der Bestand zum 31. Dezember 2011 (nach Risikovorsorge) des Teilbereiches B2BFactoring im Work-out belief sich noch auf 15.273 Tsd. € (Vorjahr: 49.720 Tsd. €).
Restforderungsbestände aus abgegrenzten Teilportfolios aus dem B2B-Bereich im
Work-out werden wir bis voraussichtlich Ende 2014 abwickeln.
forderungsmanagement
Marktwachstum durch
E-Commerce
Unternehmensschwerpunkt der Universum Group sind Dienstleistungen rund um
das Risiko- und Forderungsmanagement im Versandhandel. Der Versandhandel
konnte im Jahr 2011 ein Marktwachstum von rund 12 % erreichen, wobei die Umsatzzuwächse im Wesentlichen durch Marktteilnehmer im E-Commerce erzielt
wurden. Der größte Teil der langjährigen Kunden sind Multichannel-Versender, die
am Umsatzwachstum des Segments nicht entsprechend partizipieren konnten.
Im Geschäftsjahr 2011 war, analog zum Vorjahr, ein signifikanter Rückgang des Auftragsvolumens, des Umsatzes und damit auch des Ergebnisses festzustellen. Wir
sind der Ansicht, dass der Boden bei den Umsatzrückgängen nun erreicht ist. Der
Wegfall des Mandanten Quelle GmbH i. L. im Jahr 2009 konnte durch Neugeschäft
nicht ausgeglichen werden, da unter anderem keine ausreichenden Vertriebskapazitäten vorhanden waren.
Ein Neuaufbau des Vertriebs wurde im Jahr 2011, mit der Gewinnung erster neuer
Mandanten, erfolgreich durchgeführt. Die Universum Group hat im Jahr 2011 mit der
Modernisierung ihrer Inkassolandschaft, mit Investitionen in ein neues Inkasso- und
Dokumentenmanagementsystem sowie in die Call-Center-Technologie begonnen.
Die Ende 2010 eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen im Forderungsmanagement sind im Jahr 2011 noch nicht vollständig wirksam geworden.
Insgesamt hat das Segment Forderungsmanagement ein ausgeglichenes Ergebnis
erzielt.
sonstiges
Im Geschäftsjahr 2011 wurde im Geschäftsfeld Absatzfinanzierung das Betreiben
von eigenen Geldausgabeautomaten eingestellt. Außerdem ist das Produkt „Bar­
kredit“ seit 2009 vorübergehend eingestellt.
Gesamtergebnisrechnung
Angaben in Tausend €
20101
Veränderung
Veränderung
in %
Zinsüberschuss
42.948
50.894
–7.946
–15,6
Risikovorsorge
–19.198
–21.589
2.391
–11,1
16.457
10.540
5.917
56,1
–143.813
–95.583
–48.230
50,5
146.670
40.570
106.100
>100,0
Provisionsüberschuss
Ergebnis aus der Ausnutzung
der Fair-Value-Option
Handelsergebnis
Ergebnis aus Finanzanlagen
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
Saldo der sonstigen
Aufwendungen und Erträge
Ergebnis vor Steuern
2011
–8.730
9.658
–18.388
>–100,0
–77.025
–80.316
3.291
–4,1
17.684
6.279
11.405
>100,0
–25.006
–79.548
54.542
–68,6
Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag
–14.382
21.089
–35.471
>–100,0
Konzernfehlbetrag
–39.387
–58.459
19.072
–32,6
Veränderung der
AfS-Rücklage
Erfolgsneutral gebildete Ertragsteuern
Sonstiges Ergebnis nach Steuern
Gesamtergebnis
8.825
–8.693
17.518
>–100,0
–2.957
2.873
–5.830
>–100,0
5.868
–5.820
11.688
>–100,0
–33.520
–64.278
30.758
–47,9
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Das Konzernergebnis vor Steuern beläuft sich für das Geschäftsjahr 2011 auf –25.006
Tsd. € (Vorjahr: –79.548 Tsd. €).
Trotz einer wesentlichen Verbesserung ist das Gesamtergebnis des Konzerns weiterhin negativ. Ausschlaggebend waren wie auch im Vorjahr die Ergebnisbeiträge aus
der Fair-Value-Option in Höhe von –143.813 Tsd. € (Vorjahr: –95.583 Tsd. €) sowie die
Verwaltungsaufwendungen in Höhe von –77.025 Tsd. € (Vorjahr: –80.316 Tsd. €),
die durch den Zinsüberschuss in Höhe von 42.948 Tsd. € (Vorjahr: 50.894 Tsd. €),
durch das Zins- und Bewertungsergebnis der Zinsswaps in Höhe von 50.212 Tsd. €
(Vorjahr: 40.570 Tsd. €) sowie durch risikoreduzierende Maßnahmen Dritter in
Höhe von 96.458 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) im Zusammenhang mit der Bewertung griechischer Staatsanleihen nur teilweise kompensiert werden konnten.
Der Zinsüberschuss der Gruppe liegt mit 42.948 Tsd. € deutlich unterhalb des Vorjahreswertes von 50.894 Tsd. €. Bereinigt um im Vorjahr angefallene Erträge aus
einer Wertpapierdarlehenstransaktion in Höhe von 10.000 Tsd. € ergibt sich insgesamt ein leicht verbessertes Zinsergebnis.
Besseres KonzernGesamtergebnis
ertrags-, vermö gens- und finanzl age
ertragslage
27
konzernlagebericht
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
ertrags-, vermö gens- und finanzl age
konzernlagebericht
28
Der Risikovorsorgeaufwand in Höhe von 19.198 Tsd. € (Vorjahr: 21.589 Tsd. €) umfasst im Wesentlichen Aufwand aus dem B2B-Factoringgeschäft (Work-out am
Standort Essen) und resultiert insbesondere aus Schieflagen von Anschlusskunden.
Die in der Gruppe erzielten Provisionserträge (19.489 Tsd. €; Vorjahr: 23.778 Tsd. €)
stammen im Wesentlichen aus dem MasterCard-Geschäft (14.787 Tsd. €; Vorjahr:
14.920 Tsd. €). Nach Bereinigung von Vorjahres-Provisionsaufwendungen aus einer
Wertpapierdarlehenstransaktion ist das Provisionsergebnis der Valovis Gruppe um
4.083 Tsd. € zurückgegangen, was im Wesentlichen aus dem im Jahresvergleich
geringeren Geschäftsvolumen im Geschäft mit Hypothekendarlehen und sonstigen
Darlehen sowie aus gesunkenen Gebührenerträgen in Höhe von 1.894 Tsd. € aus den
aufgegebenen Geldausgabeautomaten resultiert.
Verluste im Wertpapierbestand
Das Ergebnis der Fair-Value-Option in Höhe von –143.813 Tsd. € (Vorjahr: –95.583
Tsd. €) resultiert vornehmlich aus Wertverlusten im Wertpapierbestand in Höhe
von –97.251 Tsd. € (Vorjahr: –31.841 Tsd. €). Die Wertverluste im Wertpapierbestand
der Valovis betrafen überwiegend eine griechische Staatsanleihe im Nominalwert
von 150.000 Tsd. €.
Weiterhin waren Spreadeinengungen (Verringerung des relevanten Referenzzinssatzes) und damit verbundene Wertentwicklungen der Fair-Value-Positionen der
Passivseite zu Lasten der Valovis Gruppe (–31.920 Tsd. €; Vorjahr: 41.496 Tsd. €) zu
verzeichnen.
Das Handelsergebnis betrifft im Geschäftsjahr 2011 sowohl einen Ertrag aus der
Inanspruchnahme risikoreduzierender Maßnahmen Dritter, die die Valovis als Derivat
bilanziert, in Höhe von 96.458 Tsd. €, als auch das Bewertungsergebnis der Derivate
der Valovis zur Zinsrisikosteuerung in Höhe von 38.948 Tsd. € (Vorjahr: 24.137 Tsd.
€) sowie das entsprechende Zinsergebnis aus Derivaten in Höhe von 11.264 Tsd. €
(Vorjahr: 16.433 Tsd. €).
Echte Handelsaktivitäten (kurzfristige An- und Verkäufe von Finanzinstrumenten
mit Gewinnerzielungsabsicht) werden in der Valovis Gruppe nicht durchgeführt.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von –8.730 Tsd. € (Vorjahr: 9.658 Tsd. €)
resultiert im Wesentlichen aus der Wertminderung einer griechischen Staatsanleihe
im Nominalwert von 10.000 Tsd. €, die der Kategorie zur Veräußerung verfügbar
zugeordnet ist. Gemäß IAS 39.67 wurde der bislang erfolgsneutral in der AfS-Rücklage erfasste kumulierte Aufwand von 8.086 Tsd. € aufgrund eingetretener Wertminderung erfolgswirksam erfasst.
Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen betragen im Berichtsjahr 77.025 Tsd. €
(Vorjahr: 80.316 Tsd. €). Der Rückgang ist insbesondere durch geringere Aufwendungen für Restrukturierung und Prozessrisiken (3.187 Tsd. €) und Abschreibung
einer Software (2.237 Tsd. €) im Segment Forderungsmanagement im Vorjahr
bedingt. Ansonsten haben sich die Verwaltungskosten insbesondere durch um
1.725 Tsd. € gestiegene Einlagensicherungskosten leicht erhöht.
Im Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen in Höhe von 17.684
Tsd. € (Vorjahr: 6.278 Tsd. €) sind insbesondere die Umsatzerlöse aus dem Forderungsmanagement in Höhe von 19.649 Tsd. € (Vorjahr: 54.454 Tsd. €) enthalten.
ertrags-, vermö gens- und finanzl age
Den Umsatzerlösen stehen Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von
6.784 Tsd. € (Vorjahr: 37.643 Tsd. €) gegenüber. Weiterhin sind Erträge aus angekauften NPL-Portfolios in Höhe von 5.348 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) sowie der Aufwand
aus der Fortschreibung der stillen Lasten und Reserven der Purchase Price Allocation enthalten. Der niedrigere Vorjahreswert der Saldoposition resultierte vornehmlich aus einer Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwertes der Universum
Group.
Im Berichtsjahr entstand ein latenter Steueraufwand in Höhe von 16.544 Tsd. € (Vorjahr: latenter Steuerertrag in Höhe von 13.905 Tsd. €). Der laufende Steuerertrag
beläuft sich auf 2.162 Tsd. € (Vorjahr: 7.185 Tsd. €).
Die Veränderung der AfS-Rücklage stellt die Marktwertveränderungen (nach latenten Steuern) der fremden Wertpapiere dar, welche als Available for Sale klassifiziert
wurden. Eine griechische Staatsanleihe im Nominalwert von 10.000 Tsd. € wurde
zum Marktwert vom 31. Dezember 2011 mit 19,54 % bewertet, die gesamte Ergebnisveränderung aus diesem Papier (vor latenten Steuern) in Höhe von 8.086 Tsd. €
wurde aufgrund der im Geschäftsjahr eingetretenen Wertminderung im Ergebnis
aus Finanzanlagen erfolgswirksam erfasst.
vermögens- und finanzlage
Ausgewählte Bilanzpositionen
Angaben in Tausend €
31.12.2011
31.12.20101
Veränderung
Veränderung
in %
Ausgewählte Aktiva
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Forderungen aus dem Factoringgeschäft
52.469
159.195
–106.726
–67,0
1.865.882
2.171.822
–305.940
–14,1
990.233
1.066.541
–76.308
–7,2
Handelsaktiva
220.086
77.227
142.859
>100,0
Finanzanlagen
1.139.365
1.503.521
–364.156
–24,2
Übrige Aktiva
42.652
22.496
20.156
89,6
4.310.687
5.000.802
–690.115
–13,8
346.583
481.782
–135.199
–28,1
3.369.111
3.861.068
–491.957
–12,7
255.933
285.614
–29.681
–10,4
49.081
59.949
–10.868
–18,1
Ausgewählte Passiva
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
Verbindlichkeiten aus dem
Factoringgeschäft
Verbriefte Verbindlichkeiten
Handelspassiva
Eigenkapital
Übrige Passiva
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
60.923
52.272
8.651
16,5
189.507
223.026
–33.519
–15,0
39.549
37.091
2.458
6,6
4.310.687
5.000.802
–690.115
–13,8
konzernlagebericht
29
ertrags-, vermö gens- und finanzl age
konzernlagebericht
30
Der Rückgang der Forderungen an Kunden zum 31. Dezember 2011 resultiert ähnlich
wie im Vorjahr insbesondere aus 243.863 Tsd. € planmäßigen und außerplanmäßigen Tilgungen im Hypothekendarlehensgeschäft aus dem Highstreet-Portfolio. Die
Neuvalutierungen im Hypothekengeschäft betragen 149.672 Tsd. €, die Neuzusagen
belaufen sich auf 149.524 Tsd. €.
Der Rückgang der Forderungen aus dem Factoringgeschäft (–76.308 Tsd. €) resultiert
wie im Vorjahr insbesondere aus dem sich amortisierenden Portfolio von angekauften Quelle-Versandhandelsforderungen sowie aus den Tilgungen der angekauften
zahlungsgestörten Forderungsportfolios. Dieser Effekt wurde nur zum Teil durch
höhere Bestände an Versandhandelsforderungen der Neckermann-Gruppe ausgeglichen.
Der Anstieg der Handelsaktiva ist mit 96.458 Tsd. € auf die Berücksichtigung risikoreduzierender Maßnahmen Dritter als Derivat sowie auf die gestiegenen positiven
Marktwerte der im Rahmen der Zinsrisikosteuerung gehaltenen Plain-VanillaZinsswaps zurückzuführen.
Die Finanzanlagen sind insbesondere aufgrund von Wertpapier-Fälligkeiten in Höhe
von nominal 194.000 Tsd. € sowie der zu verzeichnenden Wertverluste der zum Fair
Value bilanzierten Wertpapiere zurückgegangen. Aufgrund der allgemeinen Marktverwerfungen und der hohen Volatilitäten im Rentenmarkt wurde zudem entschieden, Marktrisiken im Rentenbereich über die normalen Fälligkeiten hinaus durch
Verkäufe weiter abzubauen.
Der Anstieg der übrigen Aktiva ist insbesondere auf eine stichtagsbedingt um
35.170 Tsd. € erhöhte Barreserve zurückzuführen.
Die Valovis Gruppe refinanziert sich wie im Folgenden dargestellt:
Struktur der Refinanzierung per 31.12.2011
Tages- und Termingelder
26,0 %
Hypotheken-Pfandbriefe
31,6 %
Retailbanking
4,8 %
Sonstige Verbindlichkeiten
0,1 %
Schuldscheindarlehen
37,6 %
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden enthalten Verbindlichkeiten in Höhe von
1.094.433 Tsd. € (Vorjahr: 1.130.964 Tsd. €) aus der Begebung von Namenshypothekenpfandbriefen und 2.111.604 Tsd. € (Vorjahr: 2.350.841 Tsd. €) aus Schuldscheindarlehen und Termingeldern. Darüber hinaus enthält der Posten Verbindlichkeiten
aus Kundentagesgeldern und MasterCard-Guthaben in Höhe von 109.593 Tsd. €
(Vorjahr: 131.525 Tsd. €) und Kundensparbriefen in Höhe von 66.173 Tsd. € (Vorjahr:
98.729 Tsd. €).
Analog zur Bestandsentwicklung im B2B-Versenderfactoring entwickelten sich
auch die in den Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft ausgewiesenen Sicherheitseinbehalte im Geschäftsjahr rückläufig.
Der Rückgang der verbrieften Verbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus
der Rücknahme eines Pfandbriefes in den Eigenbestand in Höhe von nominal
10.350 Tsd. € bei der Valovis Bank AG.
Die Handelspassiva spiegeln – analog den Handelsaktiva – die negativen Marktwerte der zur Zinsrisikosteuerung gehaltenen Plain-Vanilla-Zinsswaps wider.
Das Eigenkapital sank aufgrund des Konzernfehlbetrages von –39.387 Tsd. € sowie der
positiven Veränderung der AfS-Rücklage in Höhe von 5.868 Tsd. € insgesamt um
33.520 Tsd. €. Trotz des Konzernfehlbetrages blieb die bilanzielle Eigenkapital-Quote
nahezu konstant bei 4,4 % (Vorjahr: 4,5 %).
Die Liquidität der Valovis Gruppe war im gesamten Jahr 2011 und bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses jederzeit gewährleistet.
Aufgrund der eingetretenen Sondereffekte, insbesondere der negativen Kursentwicklung der Wertpapiere des griechischen Staates, ist die Ertragslage des Konzerns
angespannt, bei entsprechenden Effekten auf die Vermögens- und Finanzlage.
ertrags-, vermö gens- und finanzl age
In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Offenmarktgeschäften in Höhe von 220.024 Tsd. € (Vorjahr: 400.033
Tsd. €) und aus Tagesgeldern in Höhe von 75.490 Tsd. € (Vorjahr: 44.060 Tsd. €)
enthalten.
31
konzernlagebericht
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sanken im Geschäftsjahr bedingt durch einen insgesamt reduzierten Refinanzierungsbedarf.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Risikobericht Valovis Gruppe
schwerpunkte und entwicklung im jahr 2011
Verschmelzung
rückwirkend vollzogen
ӹӹ Im September 2011 wurde die Valovis Commercial Bank AG rückwirkend zum
1. Januar 2011 auf die Valovis Bank AG verschmolzen. Die Universum Inkasso
GmbH und ihre Tochtergesellschaften sind nachgeordnete Unternehmen, die
alle ausschließlich Anbieter von Nebendienstleistungen im Sinne von § 1 Abs.
3c KWG sind. Daher besteht gemäß § 10a Abs. 1 S. 6 KWG keine Insti­tuts­
gruppe im Sinne von § 10a KWG mehr. Aus der Verschmelzung resultierten die
Einführung einer integrierten Risikorechnung sowie die Harmonisierung der
Parameter und der Systematik der Risikotragfähigkeit für die verschmolzene
Bank, welche die Risikorechnung auf Gruppenebene ablösten.
ӹӹ Durch die Kapitalmarktkrise – bedingt durch die Krise der EU-Peripherie­
staaten und hier vor allem durch die griechische Staatskrise – kam es im Laufe
des Berichtsjahres neben Bewertungsverlusten griechischer Staatspapiere auch
zu Bewertungsverlusten von weiteren im Portfolio der Valovis Bank AG
befindlichen Staatsanleihen, verbunden mit einem erhöhten Risiko auf Basis
von Marktspreads – ausgedrückt durch den Value at Risk.
konzernlagebericht
32
ӹӹ Aufgrund der fortschreitenden Staatsfinanzkrise und den diesbezüglichen
Entwicklungen am Kapitalmarkt sind deutliche Bewertungsverluste von
griechischen Staatsanleihen entstanden. In diesem Zusammenhang wurde eine
Teilabschirmung des Risikos durch die Inanspruchnahme risikoreduzierender
Maßnahmen Dritter erzielt.
Risikoüberwachungs- und
-steuerungs­systeme verfeinert
ӹӹ Auch im Jahr 2011 wurden die Risikoüberwachungs- und -steuerungssysteme
kontinuierlich verfeinert. Die Hauptaktivitäten lagen dabei im Bereich des
Adressenausfallrisikos und der Risikotragfähigkeit.
ӹӹ Die Insolvenz der Arcandor AG i. L. sowie deren wesentlicher Tochtergesellschaften im Jahr 2009 hatte auch im Berichtsjahr noch Auswirkungen auf das
Geschäftsfeld Immobilienfinanzierung. Die Valovis Bank AG ist maßgeblich an
der Finanzierung von Karstadt-Immobilien (i. W. Warenhäuser) beteiligt. Der
größte Kreditnehmer hierbei ist unverändert die Highstreet A Portfolio GbR.
Die im Jahr 2010 mit der Highstreet A Portfolio GbR getroffenen Vereinbarungen zur langfristigen Tilgung des Engagements führten im Jahr 2011 zu einem
verlustfreien Abbau des Risikos in Höhe von rd. 244 Mio. €.
ӹӹ Im Bereich des B2B-Factorings kam es im Jahr 2011 am Standort Essen zu Insol­
ven­zen bzw. Schieflagen weiterer Kunden. Für diese Geschäfte wurden im Jahr
2011 entsprechende Einzelwertberichtigungen neu gebildet bzw. Direktabschreibungen vorgenommen. Das Factoringgeschäft im Bereich B2B am Standort
­Essen befindet sich nach eingetretenen Veritätsrisiken aus dem Forderungsbestand seit 2010 im Work-out. Das B2B-Factoring am Standort Neu-Isenburg
läuft in differenzierter Form planmäßig in der Testphase.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
ӹӹ Im zweiten Quartal 2011 fand bei der Valovis Bank AG eine Prüfung nach § 44
KWG statt, die als Schwerpunkt u. a. das Thema Risikotragfähigkeit aufwies.
Anmerkungen der Bundesbank wurden weitestgehend umgesetzt. Bezüglich
der Höhe des Konfidenzniveaus – die Bank setzt 99 % an – und der Bewertung
der eigenen Emissionen konnte noch kein abschließender Konsens mit der
Aufsicht erzielt werden. Die Bank ist der Ansicht, dass ihre bisherige Vorgehensweise sachgerecht ist.
Die Valovis Gruppe ist zum Erreichen der geschäftspolitischen Ziele bereit, bestimmte
Risiken in bestimmter Höhe einzugehen. Dafür werden Informationen über Entwicklungen in den für sie als bedeutsam definierten Geschäftsfeldern systematisch
und risikoorientiert ausgewertet.
Vor dem Hintergrund der schwierigen Marktlage und der damit einhergehenden
Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung verfolgt die Valovis Gruppe
eine auf ihre Kerngeschäftsfelder fokussierte Unternehmenspolitik.
Die folgenden Abschnitte über quantitative und qualitative Aussagen zu Organi­sa­
tion, Grundsätzen und den Risikoarten wie Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditäts- und operationellen Risiken gelten – wenn nicht explizit erwähnt – für die
Valovis Bank AG.
Bedingt durch die Verschmelzung ist die Vergleichbarkeit von Kennzahlen nur eingeschränkt gegeben. Durch die noch nicht endgültig abgeschlossene Datenmigration ist es erforderlich, für die Standorte Essen und Neu-Isenburg z. T. noch differenzierte Prozesse zu verwenden.
Die aufbauorganisatorischen Aspekte des Risikomanagements liegen im Verantwor­
tungsbereich der Valovis Bank AG. Die Beteiligung an der Universum Group wird
unverändert konzernintern wie eine Finanzbeteiligung der Valovis Bank AG gesteuert. Entsprechend wird im konzernweiten Risikomanagement für diesen Konzernteil
ein Beteiligungsrisiko abgebildet. Insofern stellt die Risikolage der Valovis Bank AG
als Institut auch die Risikolage des Konzerns dar, sodass sich alle nachfolgenden
Abschnitte des Risikoberichtes, sofern nicht ausdrücklich gekennzeichnet, auf das
Risikomanagement innerhalb der Valovis Bank AG beziehen.
Das Segment Forderungsmanagement verfügt in der Universum Inkasso GmbH
über ein separates Risikofrüherkennungssystem, das auf die Belange der Universum
Group abgestimmt ist.
Konzentration auf
Kerngeschäftsfelder
33
konzernlagebericht
einleitung
risikopolitische grundsätze
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Überblick
konzernlagebericht
34
Die risikopolitischen Grundsätze bilden die Grundlage für ein einheitliches Verständnis der risikopolitischen Ausrichtung. Folgende Grundsätze stellen die Gesamtheit der zentralen Verhaltensregeln für den Umgang mit Risiken innerhalb der
Gruppe dar:
ӹӹ Die Geschäftsleitung und alle Mitarbeiter fühlen sich den risikopolitischen
Grundsätzen verpflichtet und treffen ihre täglichen geschäftlichen Entscheidungen unter Einhaltung dieser Leitlinien.
ӹӹ Die Geschäftsleitung und alle Mitarbeiter verpflichten sich zur Wahrung der
Eignerinteressen hinsichtlich der Risikoneigung. Primäres Ziel für den Eigner
ist hierbei die Bedienung der Pensionsverpflichtungen bei einem möglichst
geringen Risiko.
ӹӹ Risiken werden – unabhängig von einem möglichen Ertrag – nur dann eingegangen, wenn die Risikobewertung möglich und die Risikotragfähigkeit gegeben ist. Das Management der Risiken erfolgt in einem koordinierten Prozess.
ӹӹ Die Risikosteuerung orientiert sich am Ziel eines langfristigen und stabilen
Unternehmensfortbestandes unter Berücksichtigung einer adäquaten Ausschüttung an das CTA (Contractual Trust Arrangement) zur Bedienung der
Pensionsverpflichtungen. Die Valovis Gruppe richtet ihr Engagement grundsätzlich nur auf Geschäftsfelder, in denen sie über eine entsprechende Expertise
zur Beurteilung der spezifischen Risiken verfügt. Dabei wird bei einzelnen
Fragestellungen auch auf spezielles externes Know-how zurückgegriffen.
ӹӹ Der Aufnahme neuer Geschäftsfelder oder Produkte geht unumgänglich eine
adäquate Analyse der geschäftsspezifischen Risiken voraus.
Vor Abschluss von Geschäften in neuen Produkten und auf neuen Märkten werden
die risikoprozessualen, systemischen und erforderlichenfalls personellen Voraussetzungen im Sinne der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk)
geschaffen.
Als notwendige Bedingung für das Betreiben unseres Geschäfts ist die adäquate Unterlegung mit Eigenkapital über die regulatorischen Anforderungen hinaus erforderlich.
organisation und grundsätze des risikomanagements
Die aufbauorganisatorische Ausgestaltung des Risikomanagements orientiert sich
zum einen an den Vorgaben der MaRisk und zum anderen an den Risikozielen sowie
an Art, Umfang und Komplexität der Geschäftsaktivitäten. Die Prozesse des Risikomanagements und die damit verbundenen Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten sind entsprechend den regulatorischen Anforderungen klar definiert.
Im März 2012 ist vom Vorstand beschlossen worden, das Gremium der APS-Besprechung abzuschaffen. Die dort verantworteten Aufgaben wurden auf die betroffenen
Fachbereiche verteilt. Die Inhalte werden nunmehr in den Vorstandssitzungen
besprochen. Entscheidungen werden mittels separater Vorstandsbeschlüsse getroffen und vom Bereich Geld- und Kapitalmarkt umgesetzt.
Der Bereich APS und Risikocontrolling hat zudem eine zentrale Funktion für das
Risikomanagement von Adressenausfall- und operationellen Risiken. Die Messung
und Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt durch diesen Bereich für das Immobilien- und Factoringgeschäft regelmäßig u. a. auf Basis des Risikoberichts. Die
Steuerung für das Adressenausfallrisiko im Retailgeschäft erfolgt zusätzlich über
einen monatlichen Report.
Darüber hinaus überwachen die Fachbereiche auf Basis von Portfolio-, ScoreCardund Kundenanalysen monatlich die Entwicklung ihrer Geschäftsbereiche. Eine entsprechende Meldung an die Geschäftsleitung erfolgt bei signifikanten Abweichungen. Die Steuerung der operationellen Risiken erfolgt über eine geeignete schriftlich
fixierte Ordnung sowie über ein etabliertes Vier-Augen-Prinzip. Das Grundprinzip
des Risikomanagements für operationelle Risiken ist ihre weitgehende Vermeidung.
Auch die Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling nimmt eine zentrale
Aufgabe im Risikomanagementprozess ein. Sie verantwortet die Identifizierung,
Analyse, Messung, Überwachung und Kommunikation der Risiken. Als Informati-
Zentrale Steuerung der Risiken
35
Aufgaben neu verteilt
konzernlagebericht
Der Bereich APS und Risikocontrolling nimmt die wesentliche Aufgabe als zentrales Risikomanagement der Bank wahr, da hier hauptsächliche Steuerungsfunk­
tionen wie Planung und Hochrechnung angesiedelt sind. Der Bereich APS und
Risikocontrolling entwickelt weiterhin verschiedene Handlungsvorschläge für die
Steuerung der Bank im Hinblick auf Marktpreis- und Liquiditätsrisiken und stellt
die Auswirkungen dar. Dies betrifft sowohl die Auswirkungen auf wesentliche Risikokennziffern als auch strukturelle Risiken in Form von Cashflow-Überhängen und
GuV-Risiken. Eine Entscheidung zur grundsätzlichen Positionierung wurde in den
APS-Besprechungen oder per Vorstandsbeschluss getroffen. Diese Besprechungen
wurden unter Beteiligung des Vorstandes sowie der Bereiche Markt Geld- und
Kapital­markt, APS und Risikocontrolling sowie Finanzen und Gesamtbankkoordination durchgeführt. Die detaillierte Umsetzung der Beschlüsse erfolgte durch den
Bereich Geld- und Kapitalmarkt. Die Überwachung nahm der Bereich APS und
Risikocontrolling vor.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Organisation des Risikomanagements
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
onsträger übt sie zudem eine beratende Funktion für die Geschäftsführung und die
steuernden Bereiche aus. Maßnahmen zur aktiven Beeinflussung der Risikopositionen werden im Bereich APS und Risikocontrolling definiert.
konzernlagebericht
36
Im Segment Forderungsmanagement wird das Risikomanagement von der Universum Inkasso GmbH durchgeführt. Sie verfügt über ein Risikofrüherkennungssystem, das auf die Belange der Gesellschaft abgestimmt ist. Die Risikoüberwachung
wird unterstützt durch Monatsabschlüsse inklusive Plan-Ist-Vergleichen, durch
unter­jährig rollierende Forecasts, die die aktuelle Unternehmenssituation wider­
spiegeln. Veränderte Unternehmensszenarien gehen zeitnah in die Planungskonzepte ein. Zusätzlich wird durch Berichte und Analysen die Effizienz und Effektivität
der Gesellschaft überwacht und gesteuert.
Risikoidentifizierung
Gefahren für Institutsziele
minimieren
Die Aufgabe der Risikoidentifizierung ist die möglichst vollständige, strukturierte
Erfassung aller Risiken, welche das Erreichen der Ziele des Instituts gefährden können. Sie dient der MaRisk-konformen Definition der für die Valovis Bank AG
wesent­lichen Risiken im Rahmen der Risikosteuerungs- und -controllingprozesse.
Gleichzeitig werden die im Rahmen der definierten Prozesse momentan als nicht
wesentlich beurteilten Risiken überprüft, da diese
ӹӹ im Laufe der Zeit Bedeutung für das Institut erlangen können,
ӹӹ zu Verlusten führen können,
ӹӹ im Zusammenhang mit wesentlichen Risiken auftreten können.
Die grundsätzliche Risikoidentifizierung wird im Rahmen einer regelmäßigen
Über­prüfung der vorgenommenen Risikoeinschätzung durchgeführt. Diese erfolgt
mindestens vierteljährlich durch die Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling im Rahmen definierter Prozesse, einmal jährlich durch den Risikotag unter
Beteiligung aller Bereiche und des Vorstandes der Bank sowie anlassbezogen im
Verlauf von Neuproduktprozessen. Ad hoc auftretende Risiken können aufgrund
des Informationszusammenflusses in der Abteilung Meldewesen / Marktpreis­ri­si­
kocontrolling kurzfristig erkannt und Gegenmaßnahmen in Zusammenarbeit mit
anderen Bereichen umgesetzt werden.
Risikoarten und Risikomessung
Davon wesentliche Risiken
Marktpreisrisiken
→
→
→
→
Zinsänderungsrisiko
Aktienkursrisiko
Credit-Spread-Risiko
Optionspreisrisiko
→
→
→
→
Adressenausfallrisiken
→
→
→
→
→
Emittentenrisiko
Kontrahentenrisiko
Kreditrisiko
Veritätsrisiko
Sicherheitenrisiko
→ Emittentenrisiko
→ Kontrahentenrisiko
→ Kreditrisiko
Ratingbasierter
Barwertansatz
→ Sicherheitenrisiko
Überprüfung im
3-Jahres-Turnus und
kontinuierlich über
DSCR
→ Veritätsrisiko
Veritätsabschlag beim
Ankauf durch statistischen Ansatz auf Basis von
Zeitreihensimulationen
und vorhandenem Eigenkapital des Kontrahenten
Zinsänderungsrisiko
Aktienkursrisiko
Credit-Spread-Risiko
Optionspreisrisiko
Value at Risk
(Moderne Historische
Simulation)
Operationelle Risiken
Gefahr des Eintretens
von Verlusten durch
→ Menschen
→ Prozesse
→ Systeme
→ Externe Ereignisse
→ Rechtsrisiko
→ Kreditkartenmissbrauch
Gefahr des Eintretens
von Verlusten durch
→ Menschen
→ Prozesse
→ Systeme
→ Externe Ereignisse
→ Rechtsrisiko
→ Kreditkartenmissbrauch
Basisindikatoransatz (SolvV)
Liquiditätsrisiken
→ Refinanzierungsrisiko
→ Marktliquiditätsrisiko
→ Refinanzierungsrisiko
→ Marktliquiditätsrisiko
Risikobegrenzung durch
ordnungsgemäßes
Liquiditätsmanagement
Strukturrisiko
→ Risikokonzentrationen
→ Risikokonzentrationen
Quantifizierungen von
Konzentrationen innerhalb von Risikoarten
werden durch Adjustierung und Parametrisierung in den Messverfahren berücksichtigt.
Ertragskonzentrationen
werden strategisch
gesteuert und reportet
Anteilseignerrisiko
(Beteiligungsrisiko)
→ Universum Inkasso
→ Universum Inkasso
Szenariobetrachtung auf
Basis von Planabweichungen
Vertriebsrisiken
→ Vertriebspartnerrisiko
→ Vertriebswegerisiko
→ Reputationsrisiko
→ Vertriebspartnerrisiko
→ Vertriebswegerisiko
→ Reputationsrisiko
Das Vertriebsrisiko
wird strategisch
gesteuert und bewertet
Das Liquiditätsrisiko wird trotz der Wesentlichkeit nicht bei der Berechnung des
Gesamtbankrisikos einbezogen. Es wird nicht primär in Form von Kapitalverzehr
schlagend und wird daher operativ gesteuert. Das Liquiditätskostenrisiko (Refinanzierungskostenrisiko) ist im Rahmen der historischen Simulation im Marktpreis­
risiko enthalten und wird aufgrund seines untergeordneten Anteils nicht separat
hiervon ausgewiesen. Zudem werden Veränderungen in den Liquiditätskosten regelmäßig in den aktuellen Hochrechnungen berücksichtigt.
37
konzernlagebericht
Verfahren zur Risikobewertung oder Risikominderung
Identifizierte Risiken
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die identifizierten und davon
wesentlichen Risikoarten der Bank sowie die eingesetzten Messverfahren:
Vollständige Risikobeurteilung
Entsprechend einer vorsichtigen Vorgehensweise wird von einer vollständigen positiven Korrelation aller Risikoarten ausgegangen. Die Aggregation der Risiken erfolgt
über eine vollständige Addition des Risikokapitals der einzelnen Risiken der Bank.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Der reguläre unerwartete Verlust im Bereich der Adressenausfallrisiken wird grundsätzlich als Vielfaches der erwarteten Verluste errechnet. Dieses Vielfache wird regelmäßig einmal pro Jahr mit Hilfe einer Kreditportfoliosimulation überprüft.
Die Ermittlung des operationellen Risikos erfolgt für die Bank unter Anwendung
des Basisindikatoransatzes. Da kein unmittelbar kausaler Zusammenhang zwischen
den Risiken und den Erträgen besteht, wird zur Darstellung des Risikoprofils zusätzlich ein Risikopuffer gehalten. Mittelfristig ist die Einführung eines risikosensitiven internen Messverfahrens auf Basis der Datenerhebung im Rahmen des Risk
Assessments und der Schadensfalldatenbank angedacht.
Die Beteiligung an der Universum Group wird konzernintern wie eine Finanzbeteiligung der Valovis Bank AG gesteuert. Entsprechend wird im konzernweiten Risikomanagement für diesen Konzernteil ein Beteiligungsrisiko abgebildet. Innerhalb
der Universum Group sind aufgrund der spezifischen Geschäftstätigkeit (Inkasso­
dienstleistungen) vornehmlich Konzentrationsrisiken aus zwei Großkunden sowie
operationelle Risiken aus Gesetzesänderungen permanent zu beobachten und zu
bewerten. Weiterhin sind im geringen Umfang Adressrisiken zu managen.
konzernlagebericht
38
Risikosteuerung und -management
Der Prozess für Risikosteuerung und -management kann in den Gesamtprozess für
die Gesamtbank und einen gesonderten Prozess für Steuerung und Management
des Deckungsstockes unterschieden werden. Für den Deckungsstock zu erfüllende
Rahmenbedingungen ergeben sich aus den Vorgaben des Pfandbriefgesetzes.
Veränderungen in der Steuerung der
Risikopositionen der Gesamtbank
Wesentliches Gremium für die Steuerung der Risikopositionen der Gesamtbank im
Sinne einer grundsätzlichen Positionierung war im Berichtsjahr die APS-Besprechung. Seit März 2012 werden Entscheidungen im Rahmen der Vorstandssitzungen
getroffen. Prinzipiell kann hierbei zwischen dem Prozess der Steuerung der Marktpreis- und Liquiditätsrisiken und der Steuerung der operationellen und der Adressenausfallrisiken unterschieden werden.
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Tagesreport Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling
Täglicher Risikomanagementreport APS
Monatliche Executive Summary an die Gremien der Bank
Wöchentliche Liquiditätsvorschau
Monatlicher Credit Risk Report Retail
Vierteljährlicher Risikobericht nach MaRisk für die Gesamtbank
Regelmäßige Hochrechnungen
Die Steuerung der Marktpreis- und Liquiditätsrisiken erfolgt auf Basis des Tagesreports der Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling und des Risikomanagementreports APS, der durch den Bereich APS und Risikocontrolling erstellt
wird und die strukturellen Risiken der Positionen darstellt. Auf Basis des Reports
werden dann bei Bedarf verschiedene Simulationen zum Marktpreisrisiko vorgenommen, mithilfe derer dann die grundsätzliche Entscheidung zur Positionierung
Die Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt vorrangig auf Basis des Risikoberichts. Darüber hinaus wird im Retailgeschäft ergänzend zu operativen Steuerungsprozessen monatlich der Credit Risk Report Retail erstellt. Im Rahmen der Risikotragfähigkeit erfolgt die Steuerung des Adressenausfallrisikos anhand einer
Überarbeitung der Limite, die eine Adjustierung der Auslastung der Risikotragfähigkeit nach sich zieht.
Die Steuerung der operationellen Risiken erfolgt im Rahmen des jährlichen RisikoSelf-Assessments. Durch Priorisierung werden die Risiken in niedrige, mittlere und
hohe Risiken eingestuft. Für Risiken der Kategorie „hoch“ werden je nach Art Maßnahmen definiert, deren Umsetzung und Auswirkung auf das Gesamtbankprofil
überwacht werden. Unter Beachtung von Kosten-Nutzen-Aspekten gilt dies auch
für Risiken der Kategorien „niedrig“ und „mittel“. Die Maßnahmen werden durch
den Vorstand – ggf. basierend auf Vorschlägen des betroffenen Fachbereiches – festgelegt. Die Durchführung der definierten Maßnahmen verantwortet der Fach­
bereich, die Kontrolle der Ausführung erfolgt durch den Bereich APS und Risikocontrolling.
Innerhalb der Universum Group werden bei sich abzeichnenden Risikoveränderungen, die anhand regelmäßiger Plan-Ist-Abweichungen erkannt werden, von der
­Geschäftsführung der Universum Inkasso GmbH geeignete Maßnahmen zur Risiko­
begrenzung getroffen.
Risikodeckungsmasse und Risikotragfähigkeit
Die Risikodeckungsmasse (nur für Valovis Bank AG) bezeichnet das Vermögen,
welches durch den Markt- bzw. den Barwert der einzelnen Vermögenspositionen
der Valovis Bank AG bestimmt wird. Die Ermittlung erfolgt unter Einbeziehung der
stillen Lasten der fremden Wertpapiere. Die Kosten, die für die Fortführung und
Verwaltung der Vermögenspositionen anfallen, werden bei der Ermittlung der Risikodeckungsmasse durch Abzug des Verwaltungskostenbarwertes berücksichtigt.
Der Verwaltungskostenbarwert setzt sich aus den auf den Betrachtungszeitraum
abgezinsten Kosten, die im Liquidationsfall für die Fortführung und Verwaltung der
Vermögenspositionen anfallen, zusammen. Die sonstigen Vermögensgegenstände
und Sachanlagen der Valovis Bank AG reduzieren den Verwaltungskostenbarwert,
sofern sie nicht bereits bei der Ermittlung des Risikodeckungspotenzials berücksichtigt werden.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Die operative Umsetzung erfolgt zwischen den Sitzungen durch den Bereich Geldund Kapitalmarkt und wird durch den Bereich APS und Risikocontrolling überwacht. Die Umsetzung der Beschlüsse im Rahmen der genehmigten Kennzahlen
wird durch Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling überwacht.
Simulationen
und Hochrechnungen als
Steuerungsinstrumente
39
konzernlagebericht
der Bank aufgrund von Vorschlägen des Bereiches APS und Risikocontrolling in der
APS-Besprechung bzw. mittels Vorstandsvorlagen vorgestellt wird. Wesentliche
­Basis für die Entscheidungsfindung sind auch die durch den Bereich APS und Risikocontrolling erstellten regelmäßigen Hochrechnungen für Bilanz und GuV und
die daraus abgeleiteten Handlungsvorschläge. Durch regelmäßige Soll-Ist-Vergleiche werden Abweichungen zwischen Hochrechnung und Ist-Ergebnis identifiziert
und die Ursachen analysiert. Bei Bedarf werden entsprechende Steuerungsmaßnahmen simuliert und vorgeschlagen.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Die Risikodeckungsmasse steht zur Abdeckung von Risiken zur Verfügung und ist
in Form eines Limitsystems den Einzelrisiken zugewiesen. Die Risikokapitalallokation, also die Verteilung der Limithöhe je Risikoart, erfolgt im Regelfall jährlich sowohl nach der Analyse der Entwicklung der Geschäftstätigkeit als auch aufgrund
der Geschäftsplanung. Die Höhe des maximal zu allozierenden Risikokapitals wird
dabei durch die Risikotragfähigkeit sowie den „Risikoappetit“ der Bank vorgegeben.
Treten im Geschäftsjahr signifikante Änderungen in der Geschäftsstruktur auf,
kann die Allokation auch unterjährig durchgeführt werden.
Auf Grundlage der ermittelten Zahlen erfolgt eine Gegenüberstellung von Gesamtbankrisiko und Risikodeckungsmasse zur Ableitung der Risikotragfähigkeit.
Die Risikotragfähigkeit der Valovis Bank AG im wertorientierten Sinn ist gegeben,
wenn die im Rahmen der Risikoquantifizierung gemessenen Risiken des Bankgeschäftes durch das vorhandene Vermögen abgedeckt sind. Sie definiert in der obersten Betrachtungsebene die Grenze der Bank, bis zu der risikobehaftete Geschäfte
eingegangen werden können. Die Auslastung des Risikokapitals wird auf maximal
100 % festgesetzt.
konzernlagebericht
40
Einzelrisiken werden
aggregiert
Im Rahmen des Risikomanagementprozesses werden die einzelnen Risiken zum
Gesamtrisiko der Bank aggregiert. Die Federführung für diese Aufgabe liegt in der
Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling. Im Normal Case wird die
Risikotragfähigkeit der Valovis Bank AG durch einen Szenario-Mix überprüft: Szenario Marktspreads, Floor-Case mit Haircut-Analyse und Going-ConcernSzenario. Der Stress-Case wird als Basisstress und als Reverse Stress dargestellt.
Die Ergebnisse des Steuerungsszenarios Marktspreads werden täglich an den Vorstand der Valovis Bank AG berichtet. Ergänzend hierzu werden für die Valovis Bank
AG mindestens vierteljährlich zwei weitere Szenarien für die Darstellung der Einhaltung der Risikotragfähigkeit berechnet. Dies sind der sogenannte Floor-Case
und das Going-Concern-Szenario. Der Floor-Case basiert auf der Annahme, dass
für Staatspapiere gefährdeter Länder eine Umschuldung erfolgen könnte. Es wird
simuliert, welchen Haircut die Valovis Bank AG aushalten kann, ohne ihre Risikotragfähigkeit zu gefährden. Beim Going-Concern-Szenario erfolgt die Bestimmung
des ökonomischen Kapitalbedarfs nicht aus der Liquidationsperspektive, sondern
aus der Perspektive der Weiterführung des Unternehmens unter Einbezug von haftendem Eigenkapital und GuV-Positionen.
Für die Ermittlung der Risikotragfähigkeit setzt die Bank ein Konfidenzniveau von
99 % an, auf dessen Basis das Marktpreis- und das Adressenausfallrisiko mit einer
Haltedauer von 120 bzw. 250 Tagen berechnet werden. Die Höhe des Konfidenzniveaus ist aus dem internen Zielrating der Bank abgeleitet, da die Bank nicht extern
geratet wird. Die eigenen Verbindlichkeiten werden mit den Spreads bewertet, zu
denen sich die Bank aktuell refinanziert. Die Spreads, die die Bank ansetzt, sind
Marktspreads, die für Häuser gelten, die unter der Einlagensicherungseinrichtung
des Bundesverbandes der deutschen Banken emittieren.
Hauptsächlich bedingt durch die Umschuldung des Staates Griechenland erfolgte
die Berechnung der Risikotragfähigkeit zum 30. Dezember 2011 einerseits auf Basis
der Kenntnisse, die per 30. Dezember 2011 vorlagen, sowie andererseits durch signifikante Ereignisse nach dem Berichtsstichtag unter Einbeziehung dieser Änderungen. Dies umfasst vorrangig die nach HGB erforderliche Abschreibung der griechi-
Die Überprüfung der Risikotragfähigkeit zeigt im Ergebnis, dass im relevanten
Steuerungsszenario der Bank – Szenario Marktspreads – die Limite per 30. Dezember 2011 eingehalten wurden. Aufgrund des erhöhten Marktpreisrisikos bedingt
durch die Finanzkrise und des stark gestiegenen Emittentenrisikos aus den Wertpapieren der PIIGS-Staaten beträgt das Verhältnis zwischen Risikodeckungspotenzial
und den Risiken zum Stichtag nahezu 100 %. Aufgrund der per 30. Dezember 2011
noch nicht abschließend definierten Prämissen zum Umtausch der griechischen
Anleihen, wodurch die Berechnung des Risikodeckungspotenzials z. T. mit Annahmen durchgeführt werden musste, liegt das Risikodeckungspotenzial vor Fest­
stellung des Jahresabschlusses temporär unter dem definierten Limit. Nach dem
Umtausch und der in diesem Zusammenhang erfolgten Konkretisierung der risiko­
reduzierenden Maßnahmen Dritter liegt das Risikodeckungspotenzial wieder über
dem definierten Gesamtlimit.
Risikolimite eingehalten
konzernlagebericht
41
Risikotragfähigkeitsberechnung
(VaR Marktspreads verschmolzene Bank) Stand: 30.12.2011
Angaben in Millionen €
Auslastung per
30.12.2011
nach
Feststellung
Jahresabschluss
Auslastung per
30.12.2011
vor Feststellung
Jahresabschluss
Auslastung per
30.09.2011
Limit
(gültig ab
30.12.2011)
Limitauslastung
je Risikoart
75,85
75,85
69,86
76,00
99,80 %
61,97
61,97
66,38
66,50
93,20 %
13,65
13,65
13,65
14,00
97,51 %
Marktpreisrisiko
Value at Risk
Kreditrisiko
Unexpected Loss
Operationelles Risiko
Basisindikatoransatz
Beteiligungsrisiko
Unternehmenswertrisiko
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
schen Staatspapiere auf 22,445 % sowie die Berücksichtigung der externen Garantie
zur Risikominderung der Effekte der Griechenland-Abschreibung. Dabei wurden in
der folgenden Tabelle die Anpassungen nur beim Risikodeckungspotenzial vorgenommen, welches nach der Einarbeitung der genannten Anpassungen um knapp
9 Mio. € gestiegen ist. Auf eine Neuberechnung des Marktpreisrisikos unter geänderten Bedingungen rückwirkend per 30. Dezember 2011 wurde verzichtet, da der
wesentlich geringere Wert der griechischen Staatsanleihen auch zu einer Reduzierung des Value at Risk führt. Das ausgewiesene Marktpreisrisiko wird somit nach
der Abschreibung der griechischen Staatspapiere in der rückwirkenden Darstellung
überschätzt. (Zum Vergleich: Der Value at Risk zum 27. März 2012 beträgt rd. 72 Mio.
€ auf die im Rahmen der Risikotragfähigkeit angesetzte Haltedauer von 120 Tagen.)
Am Status des Emittentenrisikos des Staates Griechenland hat sich bislang noch keine Änderung ergeben, sodass keine Anpassungen im Adressenausfallrisiko erforderlich wurden. Auf das operationelle und das Beteiligungsrisiko hatten die Ereignisse nach dem 31. Dezember 2011 keinen Einfluss.
3,50
3,50
3,50
3,50
100,00 %
Gesamtrisiko
154,97
154,97
153,39
160,00
96,86 %
Risikodeckungspotenzial
166,05
157,21
115,65
Verhältnis Risiken /
Risikodeckungspotenzial
93,33 %
98,58 %
132,63 %
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Im Berichtsjahr fand u. a. zum Thema Risikotragfähigkeit eine Prüfung nach § 44
KWG statt. Anmerkungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
wurden weitestgehend umgesetzt.
Abstimmung mit
Bankenaufsicht
Bezüglich der Höhe des Konfidenzniveaus und der Bewertung der eigenen Emissionen konnte noch kein abschließender Konsens mit der Aufsicht erzielt werden. Die
Bank ist der Ansicht, dass ihre bisherige Vorgehensweise sachgerecht ist, und hat dies
der BaFin mitgeteilt. Falls die BaFin dennoch zwingend Änderungsbedarf sieht,
könnte dies negative Auswirkungen auf die Risikotragfähigkeit der Bank haben, was
im ungünstigsten Fall dazu führt, dass die Risikotragfähigkeit der Bank rückwirkend zum 30. Dezember 2011 nicht gegeben ist.
Ein Vergleich der Kennzahlen mit dem Vorjahresultimo 30. Dezember 2010 ist bedingt durch die Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis
Bank AG nicht aussagekräftig. Zudem wurde der Value at Risk bis zum 30. Juni 2011
nach dem Modification Case ermittelt. Diesem Szenario lag die Annahme zu­grunde,
dass Euro-Staatsanleihen nicht ausfallen werden und deshalb das Zins- und Spreadrisiko – ausgedrückt als Value at Risk – als gemitteltes Risiko der drei prägenden
Euro-Länder Deutschland, Frankreich und Italien dargestellt werden kann. Die An­
wen­dung des Modification Case wurde aufgrund der veränderten Lage am Kapital­
markt als nicht mehr sachgerecht angesehen.
konzernlagebericht
42
Die folgende Tabelle zeigt deshalb die Entwicklung bis zum 30. Juni 2011 im Vergleich zum 30. Dezember 2010.
Risikotragfähigkeitsberechnung (VaR Modification Case Valovis Bank AG vor Verschmelzung) Stand: 30.06.2011
Angaben in Millionen €
Auslastung per
30.06.2011
Auslastung per
31.03.2011
Auslastung per
30.12.2010
Limit
(gültig bis
30.06.2011)
Limitauslastung
je Risikoart
38,96
43,13
47,68
60,00
64,93 %
31,47
35,60
28,18
60,00
52,45 %
7,32
7,32
8,48
11,00
66,52 %
Marktpreisrisiko
Value at Risk
Kreditrisiko
Unexpected Loss
Operationelles Risiko
Basisindikatoransatz
Beteiligungsrisiko
Unternehmenswertrisiko
Gesamtrisiko
3,50
3,50
3,50
3,50
100,00 %
81,25
89,55
87,85
134,50
60,41 %
Zur Ermittlung und Überwachung der Einzelrisiken verweisen wir auf den Abschnitt Risikoarten.
Unterschiedliche Stresstests
Die Stressbetrachtung im Rahmen der Risikotragfähigkeit wird mittels eines BasisStresstests sowie eines Reverse-Stresstests vorgenommen.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Der Basisstresstest wird in zwei Varianten gerechnet und umfasst das Marktpreis-,
das Adressenausfall-, das Beteiligungs- und das operationelle Risiko. In der ersten
Variante werden für alle Risikoarten fixe Parameter gesetzt. In der zweiten Variante
werden für die einzelnen Risikoarten Parameter in Abhängigkeit von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung und der Entwicklung der Valovis Bank AG laufend überprüft und ggf. adjustiert.
Beim Reverse-Stresstest wird überprüft, welches für die Valovis Bank AG denkbare
Szenario das Marktpreis- und Adressenausfallrisiko betreffend zu einem Totalverlust der Risikodeckungsmasse führen würde. Dabei erfolgt eine Aufteilung, welchen
Betrag der Risikodeckungsmasse das Marktpreis- und welchen das Adressenausfallrisiko verzehren kann. Die Wahrscheinlichkeit des Eintritts dieser Szenarien wird in
regelmäßigen Zeitabständen, mindestens vierteljährlich, eingeschätzt.
Unabhängig von der o. a. Risikotragfähigkeitsbetrachtung wird die Erfüllung der
regulatorischen Eigenkapitalanforderungen mit der täglichen Ermittlung und
Überwachung des Solvabilitätskoeffizienten entsprechend den aufsichtsrechtlichen
Vorgaben nach KWG überprüft.
43
konzernlagebericht
Risikoüberwachung und Risikoreporting
Die Risikoüberwachung der Valovis misst im laufenden Prozess vom Institut festgelegte Risikokennzahlen. Die Risikoüberwachung erfolgt durch die Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling. Durch eine regelmäßige Analyse der
Limitauslastung soll sichergestellt werden, dass die Risikosituation mit der risiko­
strategischen Zielausrichtung einhergeht und damit die Tragfähigkeit der Bank
gegeben ist. Die Überwachung von nicht quantifizierbaren Risiken erfolgt über die
Vergabe von qualitativen Grenzwerten und prozessualen Vorgaben.
Die Resultate der Überwachung werden im Rahmen des Risikoreportings durch die
Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling kommuniziert und ggf. mit
Handlungsempfehlungen für die Risikosteuerung versehen. Unterschiede zwischen
der Soll- und der Ist-Risikoposition werden so frühzeitig gemeldet, dass entsprechende Gegenmaßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden können.
Die Geschäftsleitung lässt sich in angemessenen Abständen über die Risikosituation
und die Ergebnisse der Szenariobetrachtungen durch die Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling und den Bereich APS und Risikocontrolling
Bericht erstatten. Die Risikoberichterstattung erfolgt in nachvollziehbarer, aussagefähiger Art und Weise. Neben der Darstellung der Risikosituation enthält sie eine
Beurteilung der Situation. Soweit sich im Hinblick auf Sachverhalte in vorangegangenen Berichterstattungen keine relevanten Änderungen ergeben haben, wird im
Rahmen der aktuellen Berichterstattung auf diese Tatsache verwiesen.
Adressaten sind der Vorstand und Aufsichtsrat der Bank, Abteilungs- und Bereichsleiter sowie die Bundesbank und die BaFin.
Der Aufsichtsrat der Valovis Bank AG wird in regelmäßigen Abständen, u. a. über
die monatliche Executive Summary und den vierteljährlichen Risikobericht, über
die Risikosituation und wesentliche risikorelevante Themen informiert.
Berichte an die
Geschäftsleitung
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Die Risikoüberwachung des Segments Forderungsmanagement erfolgt in regelmäßigen Zyklen mindestens im Rahmen der quartalsweise stattfindenden Aufsichtsratssitzungen durch den Aufsichtsrat der Universum Inkasso GmbH, der im
Geschäftsjahr 2011 personenidentisch mit dem Vorstand der Valovis war.
Rechnungslegungsbezogenes Risikomanagementsystem und
Internes Kontrollsystem
Das Risikomanagementsystem und das Interne Kontrollsystem der Valovis umfassen auch die rechnungslegungsbezogenen Prozesse, Risiken und Kontrollen. Dies
gilt für alle Bestandteile des Risikomanagementsystems, die den Konzernabschluss
wesentlich beeinflussen können.
Ziel des rechnungslegungsbezogenen Risikomanagementsystems sind die Sicherung
der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung sowie die Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen und
satzungsmäßigen Vorschriften.
Die für die Rechnungslegung relevanten Kontrollen sollen das Risiko von Fehlaussagen der Rechnungslegung verhindern. Erkannte Risiken sind im Rahmen der Abschlusserstellung zu bewerten. Dazu werden im Einzelfall auch externe Spezialisten
herangezogen.
konzernlagebericht
44
Das Vier-Augen-Prinzip, Funktionstrennung und klare Richtlinien und Organisationsanweisungen sind wesentliche von der Bank eingesetzte Elemente im Rechnungslegungsprozess.
Leitungsgremien
regelmäßig informiert
Identifizierte rechnungslegungsbezogene Risiken und entsprechend ergriffene Maß­
­nahmen werden dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Bank im Rahmen der monat­
lichen Executive Summary bzw. im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen berichtet.
Der Abschlussprüfer ist im Rahmen seiner Abschlussprüfung zudem verpflichtet,
dem Aufsichtsrat über rechnungslegungsrelevante Risiken oder Kontrollschwächen
sowie sonstige im Rahmen seiner Prüfungstätigkeit erkannte wesentliche Schwächen des Risikomanagementsystems zu berichten.
Interne Revision
Die Interne Revision der Valovis Gruppe ist wesentlicher Bestandteil des prozess­
unabhängigen Überwachungssystems. Sie ist organisatorisch dem Vorstandsvorsitzenden der Bank unterstellt und berichtet unabhängig an den Gesamtvorstand.
Marktpreisrisiken
Das Marktpreisrisiko resultiert aus Änderungen der Bewertungsparameter von
Finanzinstrumenten. Es erfasst vor allem Vermögenseinbußen oder -steigerungen
aufgrund von möglichen Veränderungen der Marktpreise bzw. von preisbildenden
Parametern. Marktpreisrisiken der Valovis Bank AG können Zinsänderungs-,
Aktien­kurs-, Credit-Spread- und Optionspreisrisiken sein. Wesentliche Marktpreisrisiken der Valovis Bank AG sind Zinsänderungs- und Credit-Spread-Risiken. Das
vertragspartnerbezogene spezifische Risiko ist in der Darstellung des Marktpreis­
risikos integriert, da Geschäfte bereits mit Abschluss in die Risikorechnung einbezogen werden.
Bewertung von
Finanzinstrumenten
im Blickpunkt
Das Zinsänderungsrisiko ist das Risiko, welches aus der Möglichkeit einer Änderung des Marktzinses erwächst. Es ist ein wesentliches Risiko der Valovis Bank AG,
da der Anteil des zinsinduzierten Geschäfts an den Bilanzpositionen relativ hoch ist.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
risikoarten
45
konzernlagebericht
Das Credit-Spread-Risiko als ebenfalls wesentliches Risiko aufgrund des Wertpapierexposures der Bank bezeichnet die Gefahr, dass sich der zu berücksichtigende
Credit Spread verändert, entweder durch Bonitätsverschlechterung des Kontrahenten / Emittenten oder durch eine veränderte Marktbewertung derartiger Bonitäten.
Wesentliche Marktpreisrisiken sind bei der Universum Group vor dem Hintergrund
der betriebenen Geschäfte nicht vorhanden.
Risikomessung und -überwachung
Die Messung der Marktpreisrisiken erfolgt täglich und mit Hilfe eines geeigneten
Risikomess-Systems.
Die Quantifizierung erfolgt über die Berechnung des Value at Risk. Es wird das
Modell der Modernen Historischen Simulation verwendet.
Zur Überprüfung der Vorhersagekraft, d. h. ob die Berechnung im Risikomess-System das Gesamtbankrisiko korrekt abbildet, erfolgt ein Backtesting. Es wird überprüft, ob diese Berechnung auch das Gesamtbankrisiko abbildet, d. h. ob die tatsächlich gemessene Performance in mehreren Fällen schlechter ist, als das Modell
„vorhergesagt“ hat. Dies sollte beim gewählten Konfidenzintervall von 99 % nicht
häufiger als durchschnittlich 2–3 Mal pro Jahr der Fall sein (1 % von 250 Ereignissen).
Zu diesem Zweck wird der historische Produktionsdatenstand mit aktuellen Marktdaten versorgt. Bestandsveränderungen bleiben unberücksichtigt. Durch den Vergleich des mit den aktuellen Marktdaten ermittelten Barwerts (PV) mit dem historischen Barwert, jeweils bezogen auf die historische Position, wird die tatsächliche
Barwertveränderung ermittelt (sogenannte Clean P&L). Dabei wird keinerlei Alterung der Geschäfte betrachtet; der Bewertungszeitpunkt bleibt das historische
Datum.
Rückgriff auf historische Daten
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Während der auf täglicher Basis bestimmte Value at Risk eine Prognose für den
maximalen Verlust unter normalen Marktbedingungen liefert, werden extreme
Marktbewegungen durch Stresstests simuliert. In dem standardisierten Verfahren
für Stresstests werden dabei deutlich höhere Marktschwankungen, Liquiditätsstörungen des Marktes und Crashszenarien für Zinsen unterstellt.
Die Überwachung der Limitauslastung erfolgt durch tägliche Aktualisierung der
Marktpreisrisiken in der Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling. Bei
einer Überschreitung der Vorwarnstufe (80 % der Limitauslastung) oder einer
Überschreitung der Limitgrenze erfolgt ein gesonderter Hinweis im Tagesreport.
Risikoreporting
Das tägliche Risikoreporting erfolgt durch den in der Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling erstellten Tagesreport, welcher u. a. nachfolgende Inhalte umfasst:
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ӹӹ
ӹӹ
konzernlagebericht
46
Barwertberechnung
Zinsänderungsrisiko (intern und gesetzlich)
Value at Risk (Konfidenzniveau 99 %, zehn Tage Haltedauer, 250 Tage Historie)
Eigenmittelkennziffer und Liquiditätskennzahl
Gesetzliche und interne Limitauslastungen
Marktpreisrisiken zum 30. Dezember 2011
Der Value at Risk auf Basis von historischen Marktspreads beläuft sich gemäß den
o. a. Parametern zum Stichtag auf 21,9 Mio. €. Für Zwecke der Risikotragfähigkeitsberechnung wird eine Haltedauer von 120 Tagen angesetzt, woraus sich gemäß der
Wurzel-T-Regel ein Wert von 75,85 Mio. € ergibt. Der Value at Risk im per 30. Dezember 2010 relevanten Steuerungsszenario der Bank (Modification Case) belief sich auf
13,8 Mio. €. Die beiden Messwerte unterscheiden sich in ihrer Datengrundlage für
Staatsanleihen, da im Szenario Modification Case die Annahme getroffen wurde,
dass Euro-Staatsanleihen nicht ausfallen werden und deshalb das Zins- und Spreadrisiko – ausgedrückt als Value at Risk – als gemitteltes Risiko der drei prägenden
Euro-Länder Deutschland, Frankreich und Italien dargestellt wurde.
Zinsänderungsrisiko nicht
wesentlich verändert
Die Valovis hat auch im Verlauf des Jahres 2011 eine relativ neutrale Zinspositio­
nierung beibehalten. Die Kennziffer Zinsänderungsrisiko (Barwertveränderung in
­Bezug auf das Eigenkapital) im Szenario + 100 Basispunkte (BP) betrug zum
30. Dezem­ber 2011 + 0,79 % und hat sich damit im Vergleich zum 30. Dezember 2010
mit – 1,07 % nicht wesentlich geändert.
Neben der Parallelverschiebung um 100 BP werden täglich weitere Zins-Stress-­
Szenarien berechnet. Darunter fallen auch die gemäß BaFin-Rundschreiben 11 / 2011
von der Bankenaufsicht vorgegebenen Stresstests von + 200 und – 200 BP. Per
30. Dezember 2010 wurde der zu diesem Stichtag geltende Stresstest mit den Szenarien +130 BP (– 1,37 %) sowie – 190 BP (+ 3,75 %) reportet. Die Kennziffer im nunmehr relevanten Szenario + 200 BP beträgt per 30. Dezember 2011 für die verschmolzene Valovis Bank AG + 1,5 % sowie im Szenario – 200 BP – 0,2 % (Werte per
30. Dezember 2010 + 200 BP – 2,12 % und –200 BP + 4,21 %).
Adressenausfallrisiken
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Das Adressenausfallrisiko entsteht aus der Bonitätsverschlechterung (inklusive
Ausfall) einer Adresse (d. h. Kreditnehmer, Kontrahent oder Emittent). Hieraus
kann die Gefahr entstehen, dass Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Valovis
Bank AG nicht erfüllt und aufwandswirksame Abschreibungen auf entsprechende
Forderungen notwendig werden.
In Abhängigkeit von der Geschäftsart und Adresse kann zwischen den Risiken des
ӹӹ Kreditnehmers (Kreditrisiko),
ӹӹ Kontrahenten (Kontrahentenrisiko) und
ӹӹ Emittenten (Emittentenrisiko)
unterschieden werden. Aufgrund der Struktur der Geschäfte ist eine separate Betrachtung der oben angeführten Risikoarten nicht sinnvoll, daher werden diese als Gesamtheit im Adressenausfallrisiko abgebildet. Länderrisiken haben in der Valovis Bank
AG eine nachgeordnete Bedeutung.
Zum 31. Dezember 2011 betrug das Credit Valuation Adjustment 650 Tsd. € (Vorjahr: 240 Tsd. €). Aufgrund der Höhe des Credit Valuation Adjustment erfolgt keine
separate Steuerung des Risikos.
konzernlagebericht
47
Hinzu kommt das Sicherheitenrisiko, das insbesondere in Form des Immobilienpreisrisikos als mögliche negative Abweichung des Marktwertes einer Immobilie
vom im Rahmen der Sicherheitenbewertung ermittelten Wert besteht. Dieses Risiko
tritt in der Valovis Bank AG als nicht wesentliches Risiko im Zusammenhang mit
der Beleihung der Immobilien auf. Das Risiko wird durch den großen Anteil von
erstrangigen Finanzierungen und durch die momentan im Portfolio enthaltenen
Objekte sowie die institutsinternen DSCR-Vorgaben minimiert. Nach festgelegten
Kriterien wird jährlich im Rahmen des Marktschwankungskonzeptes eine Überprüfung des Marktpreises vorgenommen.
Aufgrund der Signifikanz der Beteiligung der Universum Inkasso GmbH wird dieses Risiko separat im Kapitel Strukturrisiko (Risikokonzentrationen) und Beteiligungsrisiko dargestellt. Eine qualitative Bewertung von Risikokonzentrationen ist
ebenfalls im Kapitel Strukturrisiko (Risikokonzentrationen) und Beteiligungsrisiko
zu finden. Quantitativ sind die Risikokonzentrationen über die Kreditportfolio­
kalkulation bei der Ermittlung des Faktors zur Berechnung des Unexpected Loss
berücksichtigt.
Aus Konzernsicht sind die Adressenausfallrisiken bei der Universum Group von
untergeordneter Bedeutung.
Risikomessung und -überwachung
Die Messung des Adressenausfallrisikos im Immobilien- und Factoringgeschäft
(Versandhandels- und Mittelstandsfactoring) sowie des Emittentenrisikos der fremden Wertpapiere erfolgt in einem vierteljährlichen Turnus, die des Retailgeschäfts in
einem monatlichen Turnus. Liegen Indizien vor, die eine erhebliche Änderung des
Risikos wahrscheinlich machen, werden die Intervalle entsprechend verkürzt.
Regelmäßige Messung
der Ausfallrisiken
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Ausfallwahrscheinlichkeiten werden je nach Portfolio über interne Ratingklassen
(Immobilien- und Retailgeschäft) oder die Zuordnung zu externen Ratings (Versandhandelsfactoring, Ankauf von Non-Performing Loans und Wertpapieren) bestimmt.
Zur Ermittlung des erwarteten zukünftigen Exposure werden die aktuellen B
­ estände
um die erwarteten Tilgungen reduziert. Bei der Berechnung des Adressenausfall­
risikos die Exposure der Portfolios ggf. um vorhandene Sicherheiten vermindert.
Die Berechnung des Adressenausfallrisikos am Standort Essen erfolgt wegen der
außergewöhnlichen Zusammensetzung des Kreditportfolios über einen rating­
basierten Barwert-Ansatz.
Für die Ermittlung des Expected Loss im Kreditgeschäft werden grundsätzlich für
die Bereiche Konsumenten-Factoring und Immobilienfinanzierung die barwertigen
Risikokosten angesetzt. Zur Ermittlung der erwarteten barwertigen Risikokosten
werden als erwartete Verluste im Kreditgeschäft turnusmäßig kalkulatorische Risikokostensätze verwendet.
Für das Emittentenrisiko wird der Expected Loss in Abhängigkeit von den externen
Ratings der Emittenten ermittelt.
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konzernlagebericht
Die Messung von Risiken im Bereich Kreditkarte sowie Absatzfinanzierung am
Standort Neu-Isenburg wird unter Verwendung eines Risikoklassifizierungsverfahrens vorgenommen, welches mit der Art, dem Umfang, der Komplexität und dem
Risikogehalt der Geschäfte angemessenen Frühwarnindikatoren ausgestattet ist. In
diesem Zusammenhang werden intern ermittelte historische Zeitreihen
der segmentbezogenen Risikoparameter Probability of Default (PD), Loss Given
Default (LGD) und Credit Conversion Factor (CCF) genutzt. Auf dieser Basis wird
der Expected Loss der Einzelgeschäfte errechnet.
Das Gesamtportfoliorisiko wird über den Unexpected Loss abgebildet, welcher sich
als ein Produkt aus der Summe aller Expected Losses und einem Faktor berechnet.
Dieser Faktor wird per Kreditportfoliokalkulation ermittelt und ergibt sich aus
der Struktur, insbesondere hinsichtlich Branchendiversifikation und Granularität
(Größenklassen) aller Portfolios der Bank. Er wird einmal jährlich und bei bedeutenden Veränderungen der Portfolios durch eine Kreditportfoliokalkulation überprüft und ggf. neu festgelegt.
Betrachtung einzelner
Geschäftsfelder
Für die Risikolimitierung und -überwachung innerhalb der Valovis Bank AG wird
zwischen den Geschäftsfeldern Immobilien-, Factoringgeschäft sowie Wertpapierhandel und Retail unterschieden.
Das Limit für Adressenausfallrisiken beinhaltet das Adressenausfallrisiko für das
Immobilien-, Retail- sowie Factoringgeschäft, für Wertpapiere, Geldanlagen, OTCFinanzderivate sowie die zahlungsgestörten Forderungsbestände.
Die Überwachung der Limitauslastung erfolgt in einem Turnus von drei Monaten.
Der jeweils berechnete Wert wird mit dem vorgegebenen Limit verglichen. Ist die
Vorwarnstufe in Höhe von 80 % des Limits erreicht, werden der Vorstand und der
Bereich APS und Risikocontrolling unterrichtet, damit Gegenmaßnahmen einge­
leitet werden können.
Bei wesentlichen Veränderungen im Portfolio werden die Berechnungen des Adressenausfallrisikos unabhängig vom Drei-Monats-Turnus ad hoc durchgeführt und
die Einhaltung des Limits geprüft.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Zur Limitierung der einzelnen Geschäfte wurden in denjenigen Bereichen Emittentenlimite vergeben, die von den Bereichen Marktfolge Kredit und Marktfolge G
­ eld- und
Kapitalmarkt ständig überwacht werden. Die Abteilung Meldewesen / Marktpreis­
risikocontrolling überwacht zudem täglich die Auslastung der Groß­kre­dit­ein­zel­ober­
grenze. Zudem wird jede Liquiditätsanlage über Emittentenlimite begrenzt.
Die Bank unterscheidet im Bereich des Retailgeschäftes aktuell zwischen einem Risikoklassifizierungsverfahren bei Kreditantragsstellung und einem nachgelagerten
Verfahren der Bestandsklassifizierung.
Das Risikoklassifizierungsverfahren bei Kreditantragstellung orientiert sich an den
aus dem produktbezogenen Scoreverfahren ermittelten Scorewerten, die zu numerisch aufsteigenden Scoregruppen zusammengefasst werden. Die Festlegung des
Cut-offs begrenzt die Risikoklassen auf Basis einer betriebswirtschaftlichen
­gewinn­optimalen Grenzwertbetrachtung in Verbindung mit der Ausfallprognose
des jeweiligen Scorebandes. Die Bank hat den Cut-off zur Risikobegrenzung als
Grenze zum Abschluss von Neuverträgen definiert. Das bedeutet, dass Anträge,
deren Scoring außerhalb der Cut-off-Grenze liegt, automatisiert abgelehnt werden.
konzernlagebericht
49
Das bestandsbezogene Risikoklassifizierungsverfahren trägt den unterschiedlichen
Kreditportfolios der Bank Rechnung und berücksichtigt bei der Risikoeinstufung
die ordnungsgemäße Tilgung bzw. Kontoführung.
Operativ stehen den Geschäftsfeldern aktuell die folgenden Steuerungsinstrumente
zur Verfügung:
ӹӹ
ӹӹ
ӹӹ
ӹӹ
Gruppensegmentierung
Limitmatrizen
Festlegung Cut-off
Risiko-, Größen- und Laufzeitenklassen
Die Berechnung der Eigenkapitalanforderungen nach Basel II für die Gesamtbank
erfolgt nach dem Kreditrisiko-Standardansatz.
Risikoreporting
Wesentliches Instrument des Adressenausfallrisikoreportings ist der Risikobericht,
welcher für das Adressenausfallrisiko u. a. folgende Informationen beinhaltet:
ӹӹ Strukturbetrachtung der einzelnen Teilportfolios für die Valovis Bank AG auf
Basis
ӹӹ der erwarteten und unerwarteten Verluste
ӹӹ der Kreditinanspruchnahme im Berichts- und Vorquartal, der offenen
Zusagen bzw. Linien sowie der Rückstände bzw. Überziehungen
ӹӹ Risikobewertung
Risikobericht als
wichtigstes Instrument
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Weiterhin sind im Detail dargestellt:
konzernlagebericht
50
ӹӹ Entwicklung des Kreditportfolios nach Bundesländern, Regionen,
Risiko­klassen, Größenklassen, Objektarten und Laufzeiten
ӹӹ Großkredite und sonstige bemerkenswerte Engagements
ӹӹ Umfang der vergebenen Limite einschließlich bedeutender Limitüber­
schreitungen
ӹӹ Umfang und Entwicklung des Neugeschäfts
ӹӹ Getroffene Kreditentscheidungen von wesentlicher Bedeutung, die von
der Strategie abweichen
ӹӹ Entwicklung der Risikovorsorge
ӹӹ Kreditentscheidungen, die Geschäftsleiter im Rahmen ihrer Krediteinzel­
kompetenz beschlossen haben, soweit diese von den Voten abweichen oder
wenn sie von einem Marktfolge-Vorstand getroffen werden
Kreditrisiken zum 30. Dezember 2011
Das Adressenausfallrisiko zum 30. Dezember 2011 stellt sich für die Valovis Bank AG
im Wesentlichen als Unexpected Loss des Kreditbuches dar. Der Anstieg des Adressenausfallrisikos der Bank im Jahresverlauf von rd. 41,0 Mio. € per 30. Dezember
2010 auf 62,0 Mio. € per 30. Dezember 2011 resultiert hauptsächlich aus dem gestiegenen Emittentenrisiko der fremden Wertpapiere der PIIGS-Staaten. Aus dem Kredit- und Factoringgeschäft wurden keine relevanten Erhöhungen des Adressenaus­
fallrisikos verzeichnet. Der Expected Loss wird durch die gebildete Risikovorsorge
beziehungsweise im Rahmen der Fair-Value-Bewertung bereits berücksichtigt.
Gehaltene Sicherheiten
Die Valovis Bank AG hat zwecks Kreditrisikominderung mit den Kreditnehmern
grundsätzlich Sicherheiten vereinbart. Dies sind finanzielle und andere werthaltige
Sicherheiten, die es ermöglichen, das ausstehende Engagement vollständig oder in
Teilen zurückzuführen, indem der als Sicherheit hinterlegte Vermögenswert verwertet wird, wenn der Kreditnehmer seine Hauptverpflichtungen nicht erfüllen
kann oder will.
Zu dieser Kategorie gehören aufgrund der Geschäftsstruktur der Bank hauptsächlich die Grundschulden für die Geschäfte des Immobilienbereiches. Sie stellen die
wesentlichen Sicherheiten der Bank dar.
Im Versandhandelsfactoring dienen die sogenannten Holdbacks (Sicherungseinbehalte) aus den angekauften Forderungen als Sicherheit.
Des Weiteren nutzt die Bank Barsicherheiten, Bürgschaften und Garantien, die zum
Teil das Risiko des Kreditnehmers abdecken, seine Verpflichtungen gemäß dem
Kreditvertrag nicht erfüllen zu können, und die zum Teil auch von Dritten bereitgestellt werden.
Die Bewertung der Sicherheiten erfolgt ausschließlich manuell unter Berücksichtigung der individuellen Sicherheitenmerkmale.
Risikovorsorge zum 30. Dezember 2011
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft umfasst Einzelwertberichtigungen, pauschalierte Einzelwertberichtigungen und Wertberichtigungen auf Portfoliobasis. Einzelwertberichtigungen werden gebildet, wenn Hinweise auf die Wertminderung einer
einzelnen Forderung vorliegen und der unter Berücksichtigung der Sicherheiten
erzielbare Betrag der Kreditforderungen niedriger ist als der Buchwert.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Arten von Wertberichtigungen
Für die Retailportfolios werden mangels einzelidentifizierbarer Hinweise pauschalierte Einzelwertberichtigungen gebildet. Diese basieren auf Erkenntnissen aus den
intern ermittelten historischen Zeitreihen der segmentbezogenen Risikoparameter
Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) und Verlustquote (LGD).
Wertberichtigungen auf Portfoliobasis berücksichtigen erwartete Ausfallwahr­
schein­lichkeiten und Verlustquoten. Ausfallwahrscheinlichkeiten werden je nach
Portfolio über interne Ratingklassen (Immobiliengeschäft), Rückstandsklassen
(­Retailgeschäft) oder die Zuordnung zu externen Ratings bestimmt (Versandhandelsfactoring, Ankauf von Non-Performing Loans und Wertpapieren) bestimmt.
Die Ausfallwahrscheinlichkeiten und die Verlustquoten basieren auf institutsspezi­
fischen eigenen statistischen Auswertungen (Retailportfolios und Versandhandelsfactoring). Für die Portfolios, bei denen keine ausreichenden historischen Daten
existieren, schätzt die Valovis Bank AG die Ausfallwahrscheinlichkeiten sowie die
Verlustquoten bei Ausfall.
konzernlagebericht
51
Risikovorsorge
Kategorie
Klasse
Angaben in
Tausend €
Held to
Maturity
Loans and Receivables
Forderungen
aus dem
Factoringgeschäft
Finanzanlagen
Forderung an Kunden – andere Forderungen
Absatz­
Factoring finanzierung MasterCard
Forderungsmanagement
RetailAuslaufprodukte /
Sonstige Wertpapiere
Risiko­
vorsorge
Gesamt
Stand 01.01.2010
19.586
24.427
10.255
–
2.465
–
56.733
Zugänge 1
11.584
5.060
2.749
–
338
–
19.731
Auflösung
202
1.700
461
–
133
–
2.496
Verbrauch
5.108
3.197
3.116
–
542
–
11.963
Stand 31.12.2010 1
25.860
24.590
9.427
–
2.128
–
62.005
Zugänge
17.693
10.534
3.058
2.090
1.272
210
529
Auflösung
568
2.430
–
–
202
–
3.200
Verbrauch
3.091
6.945
4.442
–
693
–
15.171
32.735
18.273
7.075
1.272
1.443
529
61.327
Stand 01.01.2011
25.860
24.590
9.427
–
2.128
–
62.005
Stand 31.12.2011
32.735
18.273
7.075
1.272
1.443
529
61.327
Stand 31.12.2011
Buchwerte
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Weitere Angaben zur Risikovorsorge sind der Note 33 zu entnehmen.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Regulatorische Vorgaben
Eigenkapitalanforderungen
erfüllt
Die Berechnung der Eigenkapitalanforderungen nach Basel II erfolgt nach dem
Kreditrisiko-Standardansatz. Bedingt durch die Verschmelzung im September 2011
und den Wegfall der aufsichtsrechtlichen Institutsgruppe nach § 10a KWG sind
­konsolidierte Meldungen auf Gruppenebene seit dem 30. September 2011 nicht
mehr erforderlich. Die aufsichtsrechtliche Vorgabe zum Eigenkapital gemäß
Solvabilitätsverordnung war mit der Kennzahl von 9,0 % (Mindestsoll 8,0 %) per
30. Dezember 2011 sowie zu den Meldestichtagen des Jahres 2011 erfüllt (per 30.
Dezember 2010 11,9 % für die aufsichtsrechtliche Gruppe).
Liquiditätsrisiken
Unter Liquiditätsrisiko wird zum einen die Gefahr verstanden, dass Geldmittel zur
Erfüllung von Zahlungsverpflichtungen nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen (Liquiditätsrisiko im engeren Sinne). Zum anderen besteht die Gefahr,
dass zusätzliche Geldmittel nur zu erhöhten Marktzinsen beschafft werden können
(Refinanzierungsrisiko). Das Marktliquiditätsrisiko repräsentiert zudem die Gefahr,
dass Vermögenswerte nur mit Abschlägen am Markt liquidiert werden können.
52
konzernlagebericht
Risikomessung und -überwachung
Die Überwachung der Liquidität erfolgt mittels einer Liquiditätsvorschau, die mindestens einmal wöchentlich auf Tagesbasis erstellt wird. Durch Gegenüberstellung
von erwarteten Mittelzu- und -abflüssen wird überprüft, ob die Valovis Bank AG
jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann.
Hierfür wurde die Risikotoleranz für Liquiditätsrisiken wie folgt definiert: Aus der
Liquiditätsvorschau muss hervorgehen, dass die Bank unter der Prämisse, dass
keine neue Liquidität (auch nicht mittels Prolongationen) aufgenommen wird, alle
geplanten Auszahlungen der nächsten drei Monate erfüllen kann. Eine Unterschreitung der Risikotoleranz wird von der Abteilung Marktfolge Geld- und Kapitalmarkt
ad hoc an den Bereich APS und Risikocontrolling gemeldet, wo eine Beurteilung der
Situation erfolgt und die Einberufung einer außerordentlichen Vorstandssitzung
initiiert wird. Neben der Risikotoleranz werden zur frühzeitigen Erkennung von
Liquiditätsengpässen sowohl die institutionellen Refinanzierungsmöglichkeiten der
Valovis Bank AG bewertet als auch mögliche aus Adressenausfallrisiken resultierende Negativentwicklungen der Liquiditätsposition analysiert.
Zur Beurteilung der Liquiditätssituation führt die Bank Szenariobetrachtungen
durch. Hierbei wird aus Sicherheitsgründen ständig von einem Worst-Case-Szenario ausgegangen. Es wird simuliert, dass keinerlei Liquidität aus Emissionen generiert werden kann.
Breit diversifizierte
Finanzstruktur
Die Refinanzierung stützt sich zur Vermeidung von Klumpenrisiken auf eine angemessen breite Diversifikation hinsichtlich der Vermögens- und Kapitalstruktur. Um
zu kontrollieren, ob eine ausreichende Diversifizierung der aktuellen Refinanzierungsmöglichkeiten vorliegt, prüft die Valovis Bank AG auf Basis der wöchentlichen
Liquiditätsvorschau die Ressourcen der Passivseite. Darüber hinaus erfolgt im Rahmen des vierteljährlichen Risikoberichts eine Analyse über die Veränderungen hinsichtlich der verschiedenen Investorengruppen.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Die Überprüfung, ob die erwarteten Mittelabflüsse die erwarteten Mittelzuflüsse im
Rahmen der Risikotoleranzgrenze übersteigen, wurde sowohl bei der Erstellung der
Liquiditätsvorschau als auch mindestens monatlich in der APS-Besprechung bzw.
mittels Vorstandsvorlagen durchgeführt. Sollte sich herausstellen, dass die Mittelabflüsse die Mittelzuflüsse übersteigen, wird durch die Generierung zusätzlicher Mittelzuflüsse eine ausreichende Liquidität sichergestellt. Für den Fall eines Liquiditätsengpasses existiert ein Notfallplan, der in der wöchentlichen Liquiditätsplanung
dargestellt ist. Dieser stellt neben den zu ergreifenden Maßnahmen auch die zur
Verfügung stehenden Liquiditätsquellen dar.
Notfallplanung
Die MaRisk fordern, dass festzulegen ist, welche Maßnahmen im Fall eines Liquiditätsengpasses ergriffen werden können. Das beinhaltet die Darstellung der in diesen
Fällen zur Verfügung stehenden Liquiditätsquellen. Zudem müssen die im Falle eines
Liquiditätsengpasses zu nutzenden Kommunikations- sowie Entscheidungswege
festgelegt sein.
Bei unerwarteten Marktentwicklungen werden bei entsprechenden Marktgegebenheiten Umschichtungen im Portfolio vorgenommen bzw. bestimmte Positionen aufgelöst oder neu geschaffen.
konzernlagebericht
53
Folgende Maßnahmen werden ergriffen, wenn ein Liquiditätsengpass vorliegt, d. h.
wenn die Risikotoleranz für Liquiditätsrisiken nicht gegeben ist. Als Risikotoleranz
ist hierbei ein Zeitraum von drei Monaten bis zum Eintreten der Illiquidität entsprechend den Prämissen der Liquiditätsvorschau definiert.
ӹӹ Liquiditätsaufnahme am Kapitalmarkt u. U. zu erhöhten Konditionen
ӹӹ Generierung von Liquidität über die Teilnahme am Tenderverfahren.
Diese im Falle eines Liquiditätsengpasses zur Verfügung stehende Liquidität
wird unter Berücksichtigung etwaiger Mindererlöse in der Liquiditätsvorschau
getrennt nach Liquiditätsquellen (Tendervolumen, Banklinien und
Backuplinien) dargestellt
ӹӹ Verbriefung oder Verkauf von Aktivpositionen
ӹӹ Beschränkung bzw. Einstellung von Neugeschäft bei der Immobilienfinanzierung und beim B2C-Factoring
ӹӹ Reduzierung bzw. Stopp der Kreditherauslage bei der Absatzfinanzierung
ӹӹ Reduzierung der Kreditkartenlimite
ӹӹ Nutzung des Liquiditäts-Überbrückungs-Kredits bei der Liquiditäts-Konsortialbank, an der die Valovis Bank AG zu diesem Zweck eine Beteiligung hält
Risikoreporting
Einmal wöchentlich wird der Geschäftsleitung der Bank, dem Bereich APS und
Risikocontrolling und der Abteilung Meldewesen / Marktpreisrisikocontrolling eine
Liquiditätsvorschau zur Information vom Bereich Marktfolge Geld- und Kapitalmarkt zur Verfügung gestellt.
Wöchentliche
Liquiditätsvorschau
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
In der monatlich stattfindenden APS-Besprechung erhielt die Geschäftsleitung Infor­
mationen über die Zusammensetzung, Merkmale und Diversifizierung der Finanzierungsquellen. Es erfolgt eine verbale Beschreibung der Liquiditätssituation hinsichtlich
konzernlagebericht
54
ӹӹ Auslastung der Risikotoleranz (diese entspricht in der Valovis Bank AG dem
Frühwarnindikator) zur Einschätzung der Liquiditätssituation,
ӹӹ Übersicht über die verfügbare Liquidität und zur Verfügung stehende
Refinanzierungsmöglichkeiten,
ӹӹ Analyse der Liquiditätssituation auf Gruppenebene.
Die derzeitige und zukünftige Liquiditätssituation sowie die beschlossenen Maßnahmen wurden im APS-Besprechungsprotokoll ausführlich dokumentiert. Das
Protokoll regelte alle Zuständigkeiten bezüglich der beschlossenen Umsetzungen.
Entscheidungen zur Liquiditätssituation werden zukünftig über Vorstandsvorlagen
und -sitzungen geregelt.
Liquidität zum 30. Dezember 2011
Die Valovis Gruppe hat sich auch im Jahr 2011 weiterhin gut refinanzieren können.
Zu erwähnen ist, dass im vierten Quartal 2011 eine deutliche Liquiditätsverknappung im Markt zu beobachten war, die mehrere Wettbewerber zu teils deutlichen
Spreadanhebungen veranlasst hat. Die Bank hat sich zum Jahresende diesem Trend
entziehen können, indem Liquidität in Höhe von 220 Mio. € über die EZB im ­Tender
in Anspruch genommen wurde.
Aufgrund des intensiven Kontaktes zu den Investoren der Banken und der nachhaltigen Betreuung der Ansprechpartner war das Vertrauen in die Valovis Bank AG
auch im Berichtsjahr gefestigt.
Ein Liquiditätsengpass lag während des gesamten Jahres 2011 und bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses zu keiner Zeit vor.
Der gemäß Liquiditätsverordnung zu meldende Liquiditätskoeffizient betrug zum
30. Dezember 2011 1,76 (zum 30. Dezember 2010 1,66 ohne Valovis Commercial
Bank AG). Das gesetzlich geforderte Minimum der Kennziffer beträgt 1,0.
Operationelle Risiken
Die Definition des operationellen Risikos gibt die Rahmenvereinbarung ‚Internationale Konvergenz der Kapitalmessung und Eigenkapitalanforderungen‘ (Basel II)
wieder:
„Operationelles Risiko ist die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder infolge externer Ereignisse eintreten. Diese Definition schließt Rechtsrisiken ein,
beinhaltet aber nicht strategische Risiken oder Reputationsrisiken.“
Operationelle Risiken stellen eine der wesentlichen Risikoarten der Valovis Bank
AG dar. Sie ergeben sich aus der allgemeinen Geschäftstätigkeit. Demzufolge ist das
Management der operationellen Risiken unter Beachtung der Kosten-Nutzen-Aspekte Bestandteil der gesamten Risikomanagementstrategie.
Grundprinzip des Risikomanagements für operationelle Risiken ist ihre weitgehende Vermeidung. Verbleibende Risiken werden durch eine umfassende und detaillierte Dokumentation aller Geschäftsprozesse, durch klare Kompetenzregelungen
und eine angemessene personelle und infrastrukturelle Ausstattung der Bank
gemindert. In wirtschaftlich sinnvollen Fällen hat die Valovis Bank AG Versicherungen für den Schadensfall abgeschlossen.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Ergänzende Versicherungen
Zur Ermittlung der notwendigen Gesamtkapitalanforderungen für operationelle
Risiken von Kreditinstituten im Rahmen von Basel II wendet die Valovis Bank AG
den Basisindikatoransatz gemäß §§ 270 und 271 SolvV an.
Die Bank ist bei Nutzung des Basisindikatoransatzes verpflichtet, zur Abdeckung
des operationellen Risikos 15 % ihres durchschnittlichen jährlichen Bruttoertrags
der vergangenen drei Jahre als Eigenkapital vorzuhalten.
Aus Konzernsicht hat das operationelle Risiko in der Universum Group grundsätzlich eine untergeordnete Bedeutung. Dabei besteht das operationelle Risiko in der
Universum Group in Form des Personalrisikos, insbesondere durch den möglichen
Verlust von Know-how-Trägern und Fluktuation.
Das gesamte Risikomanagementsystem für operationelle Risiken der Valovis Bank
AG stellt sich wie folgt dar:
Rahmenwerk: operationelles Risiko als Bestandteil des Risikohandbuchs
Basisindikatoransatz zur Hinterlegung von Eigenkapital
Risikoidentifikation
Self Assessment
Schadendatenbank
→ jährlich
→ laufend,
(standardisierversionisiert
ter Prozess)
→ laufend (bei Bedarf )
Interne
Revision
prüft
Angemessenheit
Risikomanagement
Risikomanagement
durch Vorstand
Risikocontrolling
APS / Risikocontrolling
→ Überwachung der
→ Definition von
Maßnahmen­u msetzung
Maßnahmen
→ Monitoring der
→ Kommunikation und
Risikoentwicklung
Weitergabe an Bereiche
und der Einhaltung
bestehender Risikomanagementkonzepte
Risiko- / Schadeninventar
Analyse, Verdichtung, Priorisierung
Reporting
→ jährlich
Organisationsrichtlinien der Valovis Bank AG
Risikomessung und -überwachung
Zur Erfassung und Identifikation der operationellen Risiken verfügt die Valovis
Bank AG über zwei wesentliche Bausteine.
Zum einen führt die Bank einmal jährlich und bereichsübergreifend ein RisikoSelf-Assessment durch. Hierzu werden standardisierte Listen an alle Bereiche der
Bank herausgegeben, die von den Bereichsleitern als Risikoverantwortliche für ihren
Bereich mit den abteilungsspezifischen operationellen Risiken befüllt werden.
konzernlagebericht
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r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
konzernlagebericht
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Betriebliche Risiken im Bereich der Verwaltung, des Personalwesens sowie der technischen Ausstattung werden von den jeweiligen Verantwortlichen separat im Rahmen des Risiko-Self-Assessments bewertet. Die Abfrage innerhalb des Risiko-SelfAssessments wird differenziert nach folgenden Risikoursachen: System, Mensch,
Prozess und Extern. Bei Bedarf werden Einzelinterviews zur Aufnahme der Risiken
durchgeführt. Das Ergebnis des Prozesses sind umfangreiche Risikoinventarlisten,
in denen Einzelrisiken nach Risikokategorien mit allen wesentlichen Zusatzinformationen für spätere Auswertungen dargestellt werden.
Systematische
Aufnahme wesentlicher
Schadensereignisse
Die Einzelrisiken werden im Hinblick auf Doppelnennungen bereinigt und durch
ein Scoring-Verfahren priorisiert. Den zweiten Baustein der Risikoidentifizierung
stellt die systematische Aufnahme von wesentlichen Schadensereignissen dar. Als
wesentlich ist ein Fall einzuordnen, der die Regelarbeitsabläufe stört und / oder zu
dessen Behebung oder zukünftiger Vermeidung monetäre oder personelle Ressourcen eingesetzt werden müssen.
Die Verantwortung für die Meldung und vollständige Aufnahme von Schäden und
Risiken liegt bei den Führungskräften und Prozessverantwortlichen der Valovis
Bank AG, wobei Einzelmeldungen von jedem Mitarbeiter vorgenommen werden
können. Die Meldungen sind an den Bereich APS und Risikocontrolling weiterzuleiten, wo die Aktivitäten zur Erfassung und Analyse bzw. zum Risikocontrolling der
operationellen Risiken zentral durchgeführt werden.
In Notfällen und bei großen Schadensfällen stellt die Bank sicher, dass unverzüglich
Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Für Notfälle existieren Notfallpläne, die in
regelmäßigen Abständen auf ihre Zweckmäßigkeit hin überprüft werden. Darüber
hinaus führt die Bank regelmäßig Notfalltests und -übungen durch.
Neben tatsächlich eingetretenen Schäden werden auch operationelle Risiken aufgenommen, die nicht im Rahmen des jährlichen Self-Assessments abgedeckt waren
bzw. neu hinzugekommen sind. Die Bank spricht in diesem Zusammenhang von
sog. Ad-hoc-Risiken.
Risikoreporting
Der halbjährliche Bericht zur Darstellung der Lage der Bank in Bezug auf bedeu­
tende Schadensfälle der Berichtsperiode und operationelle Risiken sowie Gegensteuerungsmaßnahmen der Vergangenheit wird vom Bereich APS und Risiko­con­
trol­ling erstellt und an die Geschäftsleitung übermittelt.
Der Bereich APS und Risikocontrolling berichtet über die Art, die Ursachen und
das Ausmaß von bedeutenden Schadensfällen der Berichtsperiode. Zudem werden
bereits eingeleitete Steuerungsmaßnahmen aufgezeigt.
Im Bereich APS und Risikocontrolling werden die Informationen zu den wesent­
lichen operationellen Risiken der Valovis Bank AG zusammengetragen. Nach Vorliegen aller subjektiven Risikoeinschätzungen der einzelnen Bereiche erfolgt die
Darstellung der Risikolage (Art der operationellen Risiken, deren potenzielle Aus­
löser sowie die Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken und die Intensität der
­Auswirkung).
Von der regelmäßigen Berichterstattung zu unterscheiden sind Ad-hoc-Meldungen,
die bei besonderen Vorkommnissen von den betroffenen Fachabteilungen unmittelbar erfolgen. Sie dienen der unverzüglichen Information der Geschäftsleitung.
Unmittelbare Meldung
besonderer Vorkommnisse
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Die Bank hat einzelne Dienstleistungen ausgelagert. Im Rahmen der Verschmelzung
wurden die Outsourcing-Management-Prozesse beider Standorte konsolidiert,
­evaluiert und überarbeitet. Zum Stichtag 30. Dezember 2011 wurde von sämtlichen
Bereichen der Bank, die Auslagerungen verantworten, eine Validierung der Risikoanalysen anhand einer strukturierten Outsourcing-Checkliste durchgeführt.
Wesentliche operationelle Risiken 2011
Im Jahr 2011 kam es in der Valovis Bank AG zu keinen erhöhten operationellen
­Risiken bzw. zu wesentlichen Schadensfällen.
Strukturrisiko (Risikokonzentrationen) und Beteiligungsrisiko
Definition und Risikoansatz Risikokonzentrationen
57
konzernlagebericht
Unter Risikokonzentrationen werden hohe Anteile eines Risikos am Gesamtrisiko
oder in einer Risikokategorie der Bank verstanden. Dabei können Risikokonzentrationen verschiedene Ansatzpunkte oder Ursachen haben:
ӹӹ Klassische Risikokonzentrationen:
ӹӹ Hoher Anteil einer Risikoart am Gesamtrisiko
ӹӹ Risikokonzentrationen in Form von z. B. Branchen- oder Länderschwer­
punkten im Adressenausfallrisiko oder Laufzeitschwerpunkten im
Zinsänderungsrisiko
ӹӹ Latente Risikokonzentrationen bei guter Diversifizierung
(z. B. trotz vieler Kreditnehmer Schwerpunkt auf einen Sicherungsgeber)
ӹӹ Geschäftsspezifische Risikokonzentrationen und Ertragskonzentrationen:
ӹӹ Geschäftsfeldschwerpunkte
ӹӹ Zielgruppenschwerpunkte
ӹӹ Fokussierung auf einen Vertriebskanal
ӹӹ Produktschwerpunkte
Klassische Risikokonzentrationen zeichnen sich durch ihre Abhängigkeit von einer
der oben definierten Risikoarten aus. Sie sind daher in den Messverfahren und
Stresstests sowie in der operativen Steuerung und im Reporting bereits berücksichtigt.
Geschäftsspezifische Risikokonzentrationen und Ertragskonzentrationen ergeben
sich aus der strategischen Ausrichtung der Valovis Bank AG. Sie sind in Teilen durch
das Geschäftsmodell der Valovis Bank AG bedingt, insbesondere im Bereich Versandhandelsfactoring. Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Geschäftsfelder der
Bank ergibt sich sowohl im Hinblick auf die Abhängigkeit vom Markterfolg eines
Geschäftsfelds als auch im Hinblick auf die Gesamtdiversifikation des Adressenausfallrisikos eine Minimierung des Risikos für die Valovis Bank AG. Dies liegt daran,
dass die einzelnen Kreditrisiken nicht vollständig positiv korreliert sind, es also weniger wahrscheinlich ist, dass zwei Branchen oder Teilportfolios gleichzeitig eine
Bonitätsabstufung oder gar einen Ausfall erleiden. Im Rahmen des Reportings wird
Gesamtdiversifikation
der Ausfallrisiken
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
diese Art von Risikokonzentrationen im Hinblick auf die strategische Ausrichtung
und strategische Zielerreichung reportet.
konzernlagebericht
58
Des Weiteren wird zwischen Inter- und Intra-Risikokonzentrationen unterschieden. Intra-Risikokonzentrationen bezeichnen den Gleichlauf von Risikopositionen
innerhalb einer Risikoart. Unter Inter-Risikokonzentrationen versteht man den
Gleichlauf von Risikopositionen über verschiedene Risikoarten hinweg.
Als wesentlicher Bestandteil der Konzentration im Immobilienkreditbereich und
hier speziell wie o. a. als Intra-Risikokonzentration wurde das Highstreet-Portfolio
identifiziert. Das Engagement unterliegt aufgrund der Größe und bedingt durch
den Mieter Karstadt im Fachbereich einer nachhaltigen Beobachtung. Es findet ein
regelmäßiger Informationsaustausch mit dem Darlehensnehmer statt, da die Bank
unvermindert einen sukzessiven Abbau des Bestandes anstrebt. Über das Jahr 2011
fand insgesamt eine Kapitalrückführung des Highstreet-Portfolios in Höhe von
244 Mio. € statt, woraus eine deutliche Reduktion des Risikos resultiert.
Des Weiteren besitzt die Valovis Bank AG eine Risikokonzentration bedingt durch
das Wertpapierportfolio, welches Staatsanleihen von EU-Peripherie-Staaten beinhaltet.
Risikokonzentrationen in Bezug auf Adressenausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft werden durch einen hohen Grad der Diversifizierung begrenzt. Im B2B-Factoring bestehen Einzelobergrenzen sowie Konzentrationsgrenzen auf Debitorenebene. Dem Vertriebsrisiko wird durch die Gewinnung neuer CoBranding-Partner
im Kreditkartengeschäft sowie durch die Ausrichtung auf kleine und mittelständische Unternehmen in den Bereichen Absatzfinanzierung und Factoring Rechnung
getragen.
Definition und Risikoansatz Beteiligungsrisiken
Das Risiko aus dem Segment Forderungsmanagement besteht für die Valovis Bank
AG in Form von negativen Planabweichungen der Cashflows aus diesem Segment.
Da die Universum Group vornehmlich das Inkassogeschäft betreibt, können wesentliche Einflussgrößen geringere Fallzahlen, geringere Erlösquoten oder höhere
Kosten als geplant sein.
Die Universum Inkasso GmbH bildet im Rahmen ihrer Planung Risikoszenarien ab.
Die Anforderungen an die Qualität der Risikoszenarien überwacht die Valovis Bank
AG im Rahmen des Genehmigungsprozesses der Planung im Aufsichtsrat.
Die von der Universum Inkasso GmbH ermittelten Risikoszenarien werden vierteljährlich im Risikobericht der Valovis Bank AG berichtet. Das gemessene Risiko
fließt im Normal Case in die Risikotragfähigkeitsbetrachtung ein. Als Stress für das
Beteiligungsrisiko wird der höchste Verlust der letzten Jahre aus den Beteiligungen
angesetzt. Das Reporting umfasst daneben eine Risikobewertung und ggf. eine
Ursachenanalyse bei Planabweichungen.
Die Valovis ist zudem an der Liquiditäts-Konsortialbank beteiligt. Hinsichtlich der
Höhe dieser Beteiligung von 19 Tsd. € ist das Risiko als unwesentlich einzustufen.
Von einer Einbeziehung in die Risikotragfähigkeitsberechnung wird abgesehen.
Die Valovis Bank AG ist eine Pfandbriefbank im Sinne des Pfandbriefgesetzes
(PfandBG). Sie emittiert derzeit ausschließlich Hypothekenpfandbriefe. Immobilienfinanzierungen bilden dabei die wesentliche Grundlage für den Deckungsstock
der Hypothekenpfandbriefe. Darüber hinaus werden geeignete Wertpapiere gemäß
PfandBG als weitere Deckung genutzt.
Risikomanagement entspricht
gesetzlichen Anforderungen
Fällige Pfandbriefe konnten deshalb problemlos bedient werden, obwohl sich der
Deckungsstock vor allem aufgrund von Tilgungen aus dem Highstreet-Engagement
im Jahr 2011 um rd. 150 Mio. € reduzierte.
Die Deckungsrechnung für die Hypothekenpfandbriefe einschließlich der Stressszenarien sowie die Anforderungen aus dem PfandBG bezüglich der Sicherstellung
der Liquidität im Hypotheken- und öffentlichen Deckungsstock für 180 Tage gemäß
§ 4 Abs. 1a PfandBG wurde im Jahr 2011 trotz der größeren Tilgungen zu jedem
Zeitpunkt erfüllt.
Den erweiterten Informationspflichten gemäß den Vorschriften des § 28 PfandBG
wird regelmäßig durch entsprechende Veröffentlichungen auf unserer Internetseite
nachgekommen. Am 28. Juni 2010 wurde der bislang einzige emittierte Öffentliche
Pfandbrief fällig, sodass sich die Berichtspflichten derzeit nur auf den Bereich der
Hypothekenpfandbriefe beschränken.
risikolage und ausblick
Gesamtrisikosituation
Im Jahr 2011 kam es erneut – bedingt durch die Krise in verschiedenen Euro-Staaten
(insbesondere in Griechenland) – zu erhöhten Marktpreisrisiken der gehaltenen
Staatsanleihen. Letztendlich führten der Schuldenschnitt sowie der am 12. März
2012 vollzogene Umtausch von griechischen Staatsanleihen zu einer Abwertung auf
22,445 % des ursprünglichen Nominalwertes nach HGB. In diesem Zusammenhang
waren auch im vorliegenden IFRS-Konzernabschluss hohe Belastungen aufgrund
eines Impairments und der Bilanzierung des Großteils der übrigen Papiere in der
Fair-Value-Option zu verzeichnen. In diesem Zusammenhang generierte die V
­ alovis
Bank AG aus der Inanspruchnahme risikoreduzierender Maßnahmen Dritter
­Er­träge, welche den negativen Effekt zum Teil kompensierten.
Insolvenzen aus dem B2B-Work-out-Portfolio führten vorrangig im zweiten Halbjahr 2011 zu einem Risikovorsorgeaufwand in der Valovis Bank AG.
59
Informationspflichten
stets erfüllt
konzernlagebericht
Zur Gewährleistung der hohen Sicherheit bei den Pfandbriefen sind strenge Anforderungen an die Qualität des Deckungsstockes fixiert. Deshalb verlangt das Pfandbriefgesetz ein geeignetes Risikomanagementsystem mit der Einrichtung von geeigneten Regeln und Instrumenten zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle der
Risiken. Die Valovis Bank AG verfügt über ein Risikomanagementsystem, welches
den Anforderungen des § 27 PfandBG entspricht.
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Risiko aus dem Deckungsportfolio
r i s i k o b e r i c h t va l o v i s g r u p p e
Im Segment Immobilienfinanzierung der Valovis Bank AG wurden zum 31. Dezember 2011 aufgrund aktualisierter Cashflow-Schätzungen Wertkorrekturen im FairValue-Bestand in Höhe von 6,2 Mio. € notwendig. Darüber hinaus wurde nach
IAS 8 der Wert bereits zum 31. Dezember 2010 um 9,7 Mio. € vermindert.
konzernlagebericht
60
Das bestehende Risikomanagement und die Risikosteuerung der Valovis Bank AG
wurden im Jahr 2011 weiter methodisch fortgeführt. Dabei stand vor allem das Thema Risikotragfähigkeit im Fokus. Prämissen und Parameter wurden diesbezüglich
überprüft und adjustiert sowie Szenarien hinzugefügt. Aufgrund der erhöhten
Marktpreisrisiken durch die Finanzmarktkrise und des stark angestiegenen Emittentenrisikos aus den Wertpapieren der PIIGS-Staaten liegt das Verhältnis Risiko­
deckungspotenzial zu Risiken zum Stichtag nahezu bei 100 %.
Im Segment Forderungsmanagement ist derzeit keine signifikante Planabweichung
der Geschäftsplanungen erkennbar.
Die aufsichtsrechtliche Vorgabe zum Eigenkapital gemäß Solvabilitätsverordnung
war mit der Kennzahl von 9,0 % (Mindestsoll 8,0 %) für die Valovis Bank AG am
31. Dezember 2011 sowie zu den Meldestichtagen des Jahres 2011 erfüllt. Zur Ein­
haltung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie zur Abdeckung der bestehenden Risiken verfügt die Valovis Bank AG über ein bilanzielles Eigenkapital nach
HGB in Höhe von 214 Mio. €.
Unter Berücksichtigung des aufsichtsrechtlichen Ergänzungskapitals ergab sich
nach Feststellung des HGB-Jahresabschlusses der Bank eine Eigenkapitalkennziffer
von 9,5 %.
Die Risikotragfähigkeit wurde durch das schlagend gewordene Griechenlandrisiko
belastet. Sollten Abschreibungen auf andere Staatsanleihen im Wertpapierportfolio
der Bank in signifikanter Höhe erforderlich werden, ist eine wesentliche Belastung
der Vermögens- und Ertragslage der Gruppe nicht auszuschließen. Weitere Wert­
berichtigungen von Staatsanleihen sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zu
erwarten.
Von den am Bilanzstichtag noch im Bestand befindlichen Wertpapieren sind bis
einschließlich April 2012 Staatsanleihen von nominal 151 Mio. € fällig geworden und
bis zum 30. Juni 2012 werden nochmals nominal 90 Mio. € fällig.
Im März 2012 erhielt die Valovis Bank AG die Ergebnisse einer Prüfung durch die
Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung e. V. (DPR) nach § 342b Abs. 2 S. 3 Nr. 3
HGB, welche für den IFRS-Konzernabschluss 2010 zu Feststellungen führte. Dementsprechend wurden die Vorjahreszahlen im Rahmen eines Restatements nach
IAS 8 angepasst. Weitere Angaben dazu sind in der Note 2 dargestellt.
Prognosebericht
künftige gesamtwirtschaftliche situation
Im ersten Quartal 2012 deutet einiges darauf hin, dass sich die Weltwirtschaft im
Rahmen der europäischen Schuldenkrise 2012 abschwächen wird. Speziell im Euro­
raum erwarten wir ein stark heterogenes Wachstum. Die Wirtschaftsdaten für
Deutschland zeigen weiterhin positive Wachstumsraten, jedoch gilt es jetzt schon
als sicher, dass sich die Wachstumsdynamik des Vorjahres im Jahr 2012 nicht wiederholen lassen wird. Das Jahr 2012 wird ein für den Fortbestand des Euroraumes
aus unserer Sicht entscheidendes Jahr. Nachdem der griechische Schuldenschnitt
im März 2012 erfolgreich durchgeführt werden konnte, scheint zunächst ein wenig
Beruhigung am Rentenmarkt einzukehren. Dennoch erwarten wir im Jahr 2012
weiterhin eine hohe Marktdynamik, mit weiterhin sehr volatilen Risikoaufschlägen
für die meisten europäischen Staatsanleihen und damit verbundene starke Schwankungen sowohl am Rentenmarkt als auch am Aktienmarkt im Jahr 2012.
Die EZB ist Ende des Jahres 2011 wieder in den Krisenmodus der „Lehman-Zeit“ des
Jahres 2008 eingeschwenkt, welcher zusätzliche Offenmarktoperationen (Ein- und
Drei-Jahres-Tender) beinhaltet, um die Banken mit ausreichender Liquidität zu versorgen, sowie eine Senkung der Mindestreservehaltung und eine Reduzierung des
Haupt­refinanzierungssatzes auf 1 %. Sollte sich die Krise weiter verschärfen, erwarten
nicht wenige Analysten eine weitere Reduzierung des Hauptrefinanzierungssatzes im
weiteren Jahresverlauf 2012.
nachtragsbericht / prognosebericht
Der Vorstand der Valovis Bank AG hat am 8. März 2012 dem Umtauschangebot des
griechischen Staates zugestimmt und griechische Staatsanleihen im Nominalwert
von 160.000 Tsd. € in neue Wertpapiere umgetauscht, die zum Einbuchungszeitpunkt einen beizulegenden Zeitwert von 35.913 Tsd. € aufwiesen. Aus dem Umtausch der Anleihen ist im Konzernabschluss kein wesentlicher Ergebniseffekt zu
erwarten.
61
konzernlagebericht
Nachtragsbericht
entwicklung der für die valovis gruppe
relevanten märkte
prognosebericht
Die nachfolgenden Aussagen zur Entwicklung der relevanten Märkte sind zukunftsbezogene Aussagen der Valovis Bank AG. Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.
konzernlagebericht
62
Durch die Unterstützung der EZB sowie den im März 2012 vollzogenen Schuldenschnitt für die griechischen Staatspapiere werden sich die europäischen Anleihemärkte beruhigen. Die Valovis Bank AG rechnet daher für die im Bestand befindlichen
Wertpapiere der PIIGS-Staaten mit einer Erholung der Kurse und mit grund­­sätzlich
geringeren Volatilitäten. Als Ausnahme davon werden aber weiterhin die griechischen Staatspapiere gesehen.
Das Segment Immobilienfinanzierung sowie die Konsumentenfinanzierung (Versandhandelsfactoring, Kreditkartengeschäft und Absatzfinanzierung) sind insbesondere abhängig von der Gesamtkonjunktur, die sich wiederum auf das Investitions­
klima und den privaten Konsum auswirkt. Für die deutsche Wirtschaft rechnet die
Valovis Bank AG nicht mit einer rezessionären Entwicklung im Jahr 2012. Aufgrund
der positiven Arbeitsmarktsituation in Deutschland wird von einem weiter stabilen
privaten Konsum ausgegangen.
Die Kombination aus hohen Mietrenditen und einem niedrigen Zinsumfeld begünstigt eine positive Entwicklung in der Bau- und Immobilienbranche. Für das Jahr 2012
erwartet die Bank in einem positiven Geschäftsumfeld eine stabile Nachfrage nach
Finanzierungen für Handels- und Logistikimmobilien und somit eine Verstetigung
der Geschäftsentwicklung.
Die Dynamik des Wachstums im deutschen Kreditkartenmarkt hat sich im Jahr 2011
allgemein leicht abgeschwächt. Nach Schätzungen des Branchenmagazins Source
befanden sich Ende 2011 ca. 32 Mio. Kreditkarten im deutschen Markt. Ein prägender
Faktor des Kartenmarktes wird im Jahr 2012 die fortschreitende Einführung der
Kontaktlos-Technologie (Near Field Communication, NFC) sein, welche sowohl bei
Kredit- als auch bei Debitkarten eingesetzt werden kann. Die Technologie wird derzeit in zahlreichen Pilotprojekten, vorwiegend im Einzelhandel, getestet. Die Valovis
Bank AG wird die weitere Entwicklung der Bezahltechnologien eng verfolgen und
die daraus entstehenden Marktpotenziale laufend hinsichtlich eines Einstiegs in
diesen Markt analysieren.
Nach wie vor bietet der Versandhandelsmarkt Wachstumspotenziale besonders im
Online-Handel. Gemäß dem Handelsverband rechnet die Branche im Jahr 2012 im
Vergleich zum Vorjahr mit einem Umsatzwachstum im Online-Handel von 13 %.
Dabei ergänzen sich Online-Handel und stationärer Versand zunehmend. Die
­Valovis Bank AG wird ihren Fokus weiterhin auf diese Zielgruppe legen. Zudem
entwickeln sich bestimmte Factoring-Branchen wie z. B. Dienstleistungen und Gesundheitswesen als wichtige Zielgruppen für die Valovis Bank AG, die im Jahr 2012
weiter in den F
­ okus rücken. Ziel der Valovis Bank AG ist es, für das Jahr 2012 den
weiterhin steigenden Bedarf nach Finanzierungsmodellen zu decken, die Liquidität
der Handelskunden zu sichern und gleichzeitig das Risiko-Management effektiv zu
unterstützen.
Die Valovis Gruppe rechnet für das Jahr 2012 weiterhin mit einer guten Liquiditätsausstattung, die weiterhin insbesondere über Termingelder und Schuldscheindarlehen mit institutionellen Kunden erfolgen soll.
erwartete geschäftsentwicklung 2012
Die erwartete Geschäftsentwicklung basiert auf der aktuellen, im Januar 2012 beschlossenen Geschäftsplanung der Valovis sowie der Geschäftsplanung der Universum
Group. Der Anteilseigner der Valovis Bank AG hat die Bank informiert, dass er einen
Verkaufsprozess eingeleitet hat. Vor diesem Hintergrund können sich durch einen
potenziellen Eigentümerwechsel kurzfristig Änderungen in der Geschäftsplanung
und Strategie ergeben.
Im Segment Immobilienfinanzierung plant die Valovis Bank AG weiterhin die
Fokussierung auf Handelsimmobilien und im Besonderen Einzelhandelsimmo­bi­
lien. Für das Jahr 2012 gab es im Dezember des Berichtsjahres bereits ein erhebliches
Anfragevolumen, das deutlich über den Vorjahreszahlen liegt und dem Anforderungsprofil der Bank entspricht. Die Bank erwartet zudem im Jahr 2012 für den
­gesamten Markt der Neu- und Umbauten wieder eine steigende Nachfrage. Um die
Eigen­kapitalbasis der Bank zu schonen, beabsichtigt die Bank, Neugeschäft in
­diesem Bereich zunächst jedoch selektiv zu akquirieren.
Ein mehrjähriger Exklusivvertrag mit Neckermann sichert der Valovis Bank AG im
Versandhandelsfactoring dauerhaftes Geschäftspotenzial sowie ein stabiles Forderungs-Ankaufvolumen.
Nach einer Erhöhung der Qualität im Kreditkartenportfolio durch gezielte Marketingmaßnahmen, die langfristig angelegte Kooperation mit Tchibo sowie den
­Relaunch der Neckermann Reisen MasterCard als „Thomas Cook Card“ mit erweitertem Funktionsumfang wird für das Jahr 2012 der Anschluss weiterer Partner sowie
eine Verbesserung im einstelligen Prozentbereich bei Umsatz und Kartenzahlen
­ange-strebt. So liegt der Umsatz je Kreditkarte bereits im ersten Quartal 2012 um
rund 5 % über dem Vorjahreswert.
63
konzernlagebericht
refinanzierungssituation
prognosebericht
Die Marktentwicklung im Forderungsmanagement wird ähnlich wie für 2011 erwartet, mit höherem Umsatzwachstum im E-Commerce-Bereich als im stationären Handel und im Bereich der Multichannel-Versender.
prognosebericht
Die enge Zusammenarbeit der Valovis Bank AG mit Tchibo lässt die zunehmende
Aktivierung dieser Kanäle und einen weiteren Ausbau des Tchibo-Kartenbestandes
im niedrigen zweistelligen Prozentbereich für 2012 erwarten. Die Valovis Bank AG
befindet sich darüber hinaus mit namhaften Adressen in Verhandlungen über mögliche Kooperationen im Kreditkartenbereich.
konzernlagebericht
64
Die Absatzfinanzierung rundet das Angebot der Valovis Bank AG im Bereich der
Retailfinanzierung ab. Die Valovis Bank AG setzt 2012 ihre Strategie fort, sich als
Qualitätsführer mit einem intensiven Betreuungsansatz für die Kunden aus dem
Handel zu positionieren, und erwartet ein stabiles Neugeschäft und somit ein wachsendes Bestandsvolumen im niedrigen einstelligen Bereich.
Eine 2011 begonnene Ausweitung und qualitative Verbesserung der Aktivitäten im
Database Marketing ermöglicht im Jahr 2012 eine noch gezieltere Kundenansprache.
In Kombination mit dem guten gewerblichen Investitionsklima und den damit in
Zusammenhang stehenden kürzer laufenden Handelsfinanzierungen sieht sich die
Valovis Bank AG in der Lage, das Provisionsergebnis im Jahr 2012 im einstelligen
Prozentbereich zu steigern.
Im Bereich Mittelstandsfactoring wird nach der im Berichtsjahr abgeschlossenen
Konzeptionierung des Geschäftsmodells sowie der Implementierung der sich daraus
ableitenden Systeme und Prozesse zunächst die laufende Testphase weiterhin fortgesetzt. Die im Jahr 2011 erfolgte personelle Verstärkung und qualitative Verbesserung
der Factoring-Prozesse und -Systeme ermöglicht im Jahr 2012 eine Fortsetzung der
selektiven Akquisition von qualitativ hochwertigem Neugeschäft.
Die B2B-Factoring-Altbestände am Standort Essen, welche sich im Abwicklungsprozess befinden, werden sich im Jahr 2012 weiter verringern.
Für den Versandhandel wird für das Jahr 2012 weiterhin ein überproportionales
Wachstum im E-Commerce erwartet. Mit dem 2011 erfolgten Aufbau des Vertriebs,
dem neuen Inkassosystem sowie einer erweiterten Produktpalette mit Fokus auf das
E-Commerce-Geschäft wird eine Stabilisierung bzw. Ausweitung der Geschäftsmöglichkeiten im Risiko- und Forderungsmanagement angestrebt.
Für das Jahr 2012 wird von einem rückläufigen Zinsüberschuss ausgegangen. Die
mehrjährige Vertragsfestschreibung mit Neckermann bis 2014 begünstigt zwar eine
über das Jahr 2012 hinausgehende stabile Entwicklung beim Zinsertrag, jedoch verringert sich der Zinsertrag u. a. durch Fälligkeiten im Wertpapierportfolio und durch
den erwarteten Minderertrag bedingt durch die niedrigere Verzinslichkeit und den
niedrigeren Nominalwert der beim Umtausch der griechischen Staatspapiere erhalte-
nen Anleihen. Unter der Prämisse, dass die Einrichtung des dauerhaften europäischen Stabilisierungsmechanismus (ESM) und die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zu einer weiteren Entspannung auf den europäischen
Anleihemärkten führen, erwartet die Valovis Bank AG ein leicht positives Ergebnis
aus Finanzanlagen.
Die Universum Group rechnet mit einem positiven operativen Ergebnisbeitrag.
Durch nochmals notwendige Restrukturierungsaufwendungen wird jedoch insgesamt, voraussichtlich letztmalig, ein negativer Konzernergebnisbeitrag erwartet.
Ergebnisbelastende Effekte sind nach wie vor das verlorene Umsatzvolumen durch
die Quelle-Insolvenz.
Um sich auf die in Aussicht stehenden höheren Eigenkapitalanforderungen durch
Basel III vorzubereiten sowie um weiteren Risiken aus der europäischen Staatsfinan­
zierungskrise und den damit einhergehenden Kursverlusten / Ausfällen zu begegnen,
wird die Valovis Bank AG im Jahr 2012 Neugeschäft weiterhin nur selektiv akquirieren. Unter der Voraussetzung einer Fortsetzung der Beruhigung auf den europäischen Anleihemärkten und einer damit einhergehenden Stabilisierung bzw. Erholung
der Kurse für europäische Staatsanleihen rechnet die Valovis Gruppe insgesamt mit
einem ausgeglichenen Vorsteuerergebnis.
Für das Folgejahr 2013 wird mit einer Verbesserung des Konzernergebnisses gerechnet, das u. a. bedingt ist durch die Synergie-Effekte aus der Verschmelzung.
65
konzernlagebericht
Die Valovis Gruppe geht davon aus, dass der Risikovorsorgeaufwand – welcher im
Jahr 2011 durch besondere Einzelsachverhalte geprägt war – 2012 weiter rückläufig ist.
prognosebericht
Durch die im Berichtsjahr erfolgte Verschmelzung rechnet die Gruppe nach abschließenden Restrukturierungskosten, welche hauptsächlich im Jahr 2012 anfallen,
mit Synergieeffekten bei den Verwaltungs- und Personalkosten in den Folgejahren.
prognosebericht
konzernabschluss
66
2 0 1 1 K o n z e r n a bs c h l uss
65
66
67
68
Gesamtergebnisrechnung der Valovis Gruppe
69
Bilanz der Valovis Gruppe
70Eigenkapitalveränderungsrechnung der Valovis Gruppe
71
Kapitalflussrechnung der Valovis Gruppe
73
Grundlagen der Konzern-Rechnungslegung
77
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
100Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung
106Erläuterungen zur Bilanz
121
122
123
124
125
126
127
> B LEI B EN S IE LI Q U IDE
W IR M ANA G EN M ODERNE ZAHL U N G S S Y S T E M E
Sonstige Angaben
67
konzernabschluss
73Informationen zum Unternehmen
prognosebericht
Anhang (Notes) der Valovis Gruppe
Gesamtergebnisrechnung
der Valovis Gruppe
gesamtergebnisrechnung
für den Zeitraum vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2011
Note / Seite
19 / 100
Zinserträge
19 / 100
Zinsaufwendungen
konzernabschluss
2011
20101
Veränderung
Veränderung
in %
–9,6
174.583
193.102
–18.520
–131.634
–142.208
10.573
–7,4
Zinsüberschuss
42.948
50.894
–7.946
–15,6
Risikovorsorge
–11,1
–19.198
–21.589
2.391
Zinsüberschuss nach Risikovorsorge
23.750
29.305
–5.555
–19,0
21 / 101
Provisionserträge
19.489
23.778
–4.289
–18,0
21 / 101
Provisionsaufwendungen
–3.031
–13.238
10.206
–77,1
Provisionsüberschuss
16.457
10.540
5.917
56,1
22 / 101
Erträge aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option
50.774
77.327
–26.553
–34,3
22 / 101
Aufwendungen aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option
–194.587
–172.910
–21.676
12,5
Ergebnis aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option
–143.813
–95.583
–48.230
50,5
146.670
40.570
106.100
>100,0
>–100,0
20 / 100
68
Angaben in Tausend €
23 / 101
Handelsergebnis
24 / 101
Ergebnis aus Finanzanlagen
25 / 102
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
26 / 103
Sonstige Erträge
26 / 103
27 / 103
–8.730
9.658
–18.388
–77.025
–80.316
3.291
–4,1
30.166
59.781
–29.615
–49,5
Sonstige Aufwendungen
–12.482
–53.502
41.020
–76,7
Ergebnis vor Steuern
–25.006
–79.548
54.542
–68,6
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
–14.382
21.089
–35.471
>–100,0
Konzernfehlbetrag
–39.387
–58.459
19.072
–32,6
Sonstiges Ergebnis nach Steuern
Veränderung derAfS-Rücklage
Erfolgsneutral gebildete Ertragsteuern
Gesamtergebnis
Angaben in Tausend €
Ergebnis nach Steuern
Sonstiges Ergebnis nach Steuern
Bewertungsänderung der AfS-Rücklage
Bestandsänderung der AfS-Rücklage
Gesamtergebnis
8.825
–8.693
17.518
>–100,0
–2.957
2.873
–5.830
>–100,0
5.868
–5.820
11.688
>–100,0
–33.520
–64.278
30.758
–47,9
Veränderung
in %
2011
20101
Veränderung
–39.387
–58.459
19.073
–32,6
5.868
–5.820
11.688
>–100,0
–642
–6.063
5.421
–89,4
6.509
243
6.267
>100,0
–33.520
–64.278
30.758
–47,9
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Der Konzernfehlbetrag und das Gesamtergebnis sind zu 100 % dem Alleingesellschafter der Valovis Bank AG zuzurechnen.
Bilanz der Valovis Gruppe
zum 31. Dezember 2011
Aktiva Angaben in Tausend €
31.12.2011
31.12.20101
01.01.20101
Veränderung
Veränderung
in %
29 / 106
Barreserve
44.055
8.885
48.834
35.170
>100,0
30 / 106
Forderungen an Kreditinstitute
52.469
159.195
249.966
–106.726
–67,0
31 / 106
Forderungen an Kunden
1.865.882
2.171.822
2.295.103
–305.940
–14,1
32 / 107
Forderungen aus dem Factoringgeschäft
990.233
1.066.541
1.325.775
–76.308
–7,2
33 / 107
Risikovorsorge
–61.327
–62.005
–56.733
678
–1,1
34 / 108
Handelsaktiva
220.086
77.227
51.138
142.859
>100,0
35 /108
Finanzanlagen
1.139.365
1.503.521
1.225.797
–364.156
–24,2
36 / 109
Immaterielle Vermögenswerte
14.960
17.210
33.105
–2.250
–13,1
36 / 109
Sachanlagen
5.278
5.913
6.345
–635
–10,7
37 / 110
Tatsächliche Ertragsteueransprüche
4.792
4.974
5.541
–182
–3,7
37 / 110
Latente Ertragsteueransprüche
23.517
42.985
10.734
–19.468
–45,3
38 / 111
Sonstige Aktiva
Summe Aktiva
11.377
4.533
7.434
6.844
>100,0
4.310.687
5.000.802
5.203.039
–690.115
–13,8
31.12.2011 zu 31.12.2010
Note / Seite
Passiva Angaben in Tausend €
39 / 111
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
40 / 111
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
41 / 111
Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft
42 / 112
Verbriefte Verbindlichkeiten
43 / 112
31.12.20101
01.01.20101
Veränderung
Veränderung
in %
346.583
481.782
297.957
–135.199
–28,1
3.369.111
3.861.068
4.096.033
–491.957
–12,7
255.933
285.614
304.134
–29.681
–10,4
49.081
59.949
124.748
–10.868
–18,1
Handelspassiva
60.923
52.272
50.113
8.651
16,5
44 / 112
Rückstellungen
8.229
9.191
9.782
–962
–10,5
45 / 116
Tatsächliche Ertragsteuerverpflichtungen
985
–
128
985
>100,0
45 / 116
Latente Ertragssteueransprüche
8.897
8.864
6.788
33
0,4
46 / 117
Sonstige Passiva
21.440
19.036
26.053
2.404
12,6
47 / 117
Eigenkapital
189.507
223.026
287.304
–33.519
–15,0
Gezeichnetes Kapital
125.000
125.000
125.000
–
0,0
Kapitalrücklage
155.000
155.000
155.000
–
0,0
Gewinnrücklagen
–50.847
7.612
7.612
–58.459
>–100,0
–259
–6.127
–308
5.868
–95,8
AfS-Rücklage
Konzernbilanzverlust /-gewinn
Summe Passiva
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
31.12.2011
–39.387
–58.459
–
19.072
–32,6
4.310.687
5.000.802
5.203.039
–690.115
–13,8
69
konzernabschluss
Note / Seite
bilanz
31.12.2011 zu 31.12.2010
e i g e n k a p i ta lv e r ä n d e ru n g s r e c h n u n g
Eigenkapitalveränderungsrechnung
der Valovis Gruppe
zum 31. Dezember 2011
Angaben in Tausend €
Gezeichnetes
Kapital Kapitalrücklage
Gewinnrücklage
AfSRücklage
Konzern­
bilanzgewinn /
-verlust
Summe
223.026
125.000
155.000
7.612
–6.127
–58.459
Veränderung
–
–
–58.459
–
58.459
–
Konzernfehlbetrag
–
–
–
–
–39.387
–39.387
Stand zum 01.01.2011
Sonstiges Ergebnis
Stand zum 31.12.2011
–
–
–
5.869
–
5.869
125.000
155.000
–50.847
–259
–39.387
189.507
Gewinnrücklage
AfSRücklage
Konzernbilanzgewinn /
-verlust
Summe
282.192
zum 31. Dezember 2010
70
konzernabschluss
Angaben in Tausend €
Stand zum 01.01.2010
125.000
155.000
–34.495
–308
36.995
–
–
5.112
–
–
5.112
125.000
155.000
–29.383
–308
36.995
287.304
Veränderung
–
–
36.995
–
–36.995
–
Konzernfehlbetrag
–
–
–
–
–51.404
–51.404
Sonstiges Ergebnis
–
–
–
–5.820
–
–5.820
Anpassung gemäß IAS 8
–
–
–
–
–7.054
–7.054
125.000
155.000
7.612
–6.127
–58.459
223.026
Anpassung gemäß IAS 8 Vorjahr
Stand zum 01.01.2010 korrigiert 1)
Stand zum 31.12.2010
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Gezeichnetes
Kapital Kapitalrücklage
Konzernfehlbetrag
01.01. –
31.12.2011
01.01 –
31.12.20101
–39.387
–58.459
–9.831
27.765
Im Konzernergebnis enthaltene zahlungsunwirksame Posten und
Überleitung auf den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit:
Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen
–962
–591
Andere zahlungsunwirksame Veränderungen
Zahlungsunwirksame Veränderungen der Rückstellungen
113.760
17.739
Zinsüberschuss
–42.948
–50.894
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
–2.162
–17.551
18.470
–81.990
Forderungen an Kreditinstitute
110.492
90.425
Forderungen an Kunden
313.737
106.417
74.338
260.001
–49.777
Zwischensumme
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer
­G eschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:
Forderungen aus dem Factoringgeschäft
Andere Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit
–131.191
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
–137.459
185.231
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
–489.954
–241.363
–10.871
–65.593
Verbriefte Verbindlichkeiten
Sonstige Passiva
Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft
Andere Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit
–7.005
–29.681
–18.521
9.513
28.843
Erhaltene Zinsen
166.807
208.384
Gezahlte Zinsen
–131.391
–136.433
Erhaltene Ertragsteuern
7.543
–
Gezahlte Ertragsteuern
–5.225
–8.742
–232.452
269.877
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagevermögen
276.890
1.331.956
Auszahlungen aus Zugängen von Finanzanlagevermögen
–9.985
–1.641.010
Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen
abzüglich erworbener Finanzmittel
–
–
4.075
1.653
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagevermögen,
Immaterielle Vermögenswerte
Auszahlungen aus Zugängen von Sachanlagevermögen,
Immaterielle Vermögenswerte
–3.358
–2.425
267.622
–309.826
Kapitalerhöhung
–
–
Dividendenzahlungen
–
–
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
–
–
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Zahlungsmittelbestand am Anfang der Periode
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Zahlungsmittelbestand am Ende der Periode
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
2.419
8.885
48.834
–232.452
269.877
267.622
–309.826
–
–
44.055
8.885
71
konzernabschluss
Position Angaben in Tausend €
k a p i ta l f lu s s r e c h n u n g
Kapitalflussrechnung
der Valovis Gruppe
k a p i ta l f lu s s r e c h n u n g
Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zusammensetzung sowie die Veränderungen des
Zahlungsmittelbestandes des Geschäftsjahres. Die Zahlungsströme sind unterteilt
nach operativer Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit.
Die Erstellung der Kapitalflussrechnung erfolgt in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 7.
konzernabschluss
72
Der ausgewiesene Zahlungsmittelbestand entspricht dem Bilanzposten Barreserve
(Note 29). Die Aussagefähigkeit der Kapitalflussrechnung ist für Kreditinstitute als
gering anzusehen.
Anhang (Notes) der Valovis Gruppe
Informationen zum Unternehmen
Geschäft und Organisation
und ist in Deutschland im Handelsregister des Amtsgerichtes Essen (HRB 16138)
eingetragen. Sämtliche Anteile der Bank sind im Besitz des KarstadtQuelle Mitarbeitertrust e. V., Düsseldorf.
Die Geschäftstätigkeit des Konzerns umfasst die Bereiche Immobilienfinanzierung,
Factoring (Versandhandels- und Mittelstandsfactoring), Forderungsmanagement,
Retail (Kreditkartengeschäft und Absatzfinanzierung) und Treasury.
Grundlagen der Konzern-Rechnungslegung
Übereinstimmungserklärung
Der Konzernabschluss der Valovis Gruppe zum 31. Dezember 2011 wurde auf Basis
der Verordnung (EG) Nr. 1606 / 2002 des Europäischen Parlaments und des Rates
vom 19. Juli 2002 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting
Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie den ergänzenden handelsrechtlichen Vorschriften nach § 315a Abs. 1 HGB, aufgestellt. Maßgeblich waren
diejenigen Standards, die zum Ende des Geschäftsjahres veröffentlicht und von der
Europäischen Union übernommen waren.
Angewandte IFRS
Alle für das Geschäftsjahr 2011 in der EU verpflichtend anzuwendenden Standards
und Interpretationen wurden berücksichtigt, sofern sie für die Valovis Gruppe einschlägig sind.
Folgende zum 1. Januar 2011 erstmals anzuwendende sowie überarbeitete Fassungen
und Änderungen von Rechnungslegungsstandards wurden im Konzernabschluss
berücksichtigt:
ӹӹ IAS 24 – Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und
Personen (IAS 24 (2009))
ӹӹ Änderungen IFRS 1 – Begrenzte Befreiung erstmaliger Anwender von
Vergleichszahlen nach IFRS 7
73
konzernabschluss
Theodor-Althoff-Str. 7
45133 Essen
anhang (notes)
Die Valovis Bank AG, die in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft geführt wird,
hat ihren eingetragenen Firmensitz unter folgender Anschrift:
anhang (notes)
ӹӹ IFRIC 19 (2009) – Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente
ӹӹ Änderungen an IFRIC 14 – Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen
konzernabschluss
74
Darüber hinaus wurden im Rahmen des „Annual Improvement Project“ elf Amendments an sechs Standards und einer Interpretation vorgenommen. Mit der Anpassung von Formulierungen in einzelnen IFRS soll eine Klarstellung der bestehenden
Regelungen erreicht werden. Daneben gibt es Änderungen mit Auswirkungen auf
die Bilanzierung, den Ansatz oder die Bewertung. Betroffen sind die Standards
IAS 1, IAS 27 (i.V. m. IAS 21, 28 und 31), IAS 34, IFRS 1, IFRS 3, IFRS 7 und die Interpretation IFRIC 13.
Die Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Valovis Bank AG.
Im Mai 2010 veröffentlichte das IASB im Rahmen seines Annual Improvement Project weitere Änderungen bestehender IFRS. Diese umfassen Änderungen bestehender IFRS mit Auswirkungen auf den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von
Geschäftsvorfällen als auch terminologische oder redaktionelle Korrekturen. Die
meisten Änderungen treten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011
beginnen, in Kraft.
Aus den Änderungen ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Valovis Bank AG.
Von der vorzeitigen Anwendung der folgenden Standards, die erst für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2011 beginnen, verpflichtend anzuwenden sind, wird
zulässigerweise abgesehen:
ӹӹ IFRS 7 – Angaben: Übertragung finanzieller Vermögenswerte
Die im Oktober 2010 veröffentlichten Änderungen beinhalten zusätzliche
Offenlegungspflichten für finanzielle Vermögenswerte, die nicht in ihrer
Gesamtheit ausgebucht werden, einschließlich möglicher Effekte aus jeglichen
Risiken, die bei der übertragenden Gesellschaft verbleiben.
Zusätzlich sieht die Änderung von IFRS 7 nun auch qualitative und quantitative Angaben für finanzielle Vermögenswerte vor, die in ihrer Gesamtheit
ausgebucht werden. Aus der Anwendung dieser Änderungen ergeben sich
voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen.
IFRS 7 ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011
beginnen.
ӹӹ IFRS 10 – Konzernabschlüsse, IFRS 11 – Gemeinschaftliche Vereinbarungen
und IFRS 12 – Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen
Die im Mai 2011 vom IASB verabschiedeten drei Standards betreffen im
Wesentlichen den Bereich der Konzernrechnungslegung. IFRS 10 ändert die
Definition von Beherrschung und schafft einheitliche Regelungen zur Bestimmung der Beherrschung von Tochterunternehmen als auch von Zweckgesellschaften. Der Standard ersetzt die bisherigen Regelungen des IAS 27 und SIC
ӹӹ Amendments zu IAS 1 – Darstellung von Posten im sonstigen Ergebnis
Die im Juni 2011 durch das IASB veröffentlichten Änderungen sehen eine
geänderte Darstellung der im sonstigen Ergebnis erfassten Posten vor. Danach
sind Posten, die zukünftig noch in die Gesamtergebnisrechnung umgegliedert
werden können („recycled“), von den Posten, die nicht mehr in die Gesamtergebnisrechnung umgegliedert werden können, getrennt auszuweisen. Die
Änderungen führen nur zu einer Darstellungsänderung.
ӹӹ Amendments IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer
Die im Juni 2011 vom IASB veröffentlichten Änderungen führen zu diversen
Änderungen bei der Bilanzierung von leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen. Dabei wird das Wahlrecht zur Erfassung von versicherungsmathematischen Gewinnen / Verlusten aufgehoben und die sofortige Erfassung
dieser Veränderungen im sonstigen Ergebnis (Other Comprehensive Income)
vorgeschrieben. In der Gesamtergebnisrechnung sind zukünftig neben dem
Dienstzeitaufwand auch die Nettozinserträge / -aufwendungen für leistungsorientierte Pensionspläne zu erfassen.
Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013
beginnen, retrospektiv anzuwenden. Aus der Anwendung dieser Änderungen
ergeben sich voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen.
ӹӹ IAS 32 – Saldierung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten und IFRS 7 – Angaben zur Saldierung finanzieller Vermögenswerte und
finanzieller Verbindlichkeiten
Mit den im Dezember 2011 durch das IASB veröffentlichten Änderungen zu
IAS 32 werden die Anwendungsrichtlinien zur Saldierung von Finanzinst-
anhang (notes)
ӹӹ IFRS 13 – Bewertung zum beizulegenden Zeitwert
Der im Mai 2011 vom IASB veröffentlichte Standard konkretisiert die Definition des beizulegenden Zeitwertes, führt die Vorschriften innerhalb der IFRS zur
Ermittlung zusammen und gibt Hinweise, wie zum beizulegenden Zeitwert zu
bewerten ist, sofern ein anderer IFRS-Standard die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert vorschreibt oder erlaubt. Des Weiteren werden umfangreiche
quantitative und qualitative Angabepflichten zur Ermittlung eingeführt.
IFRS 13 ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar
2013 beginnen.
75
konzernabschluss
12. IAS 27 wird zukünftig nur noch Regelungen für IFRS-Einzelabschlüsse
enthalten. IFRS 11 ersetzt IAS 31 und betrifft sogenannte Joint Arrangements.
Die wesentliche Änderung gegenüber dem alten Standard umfasst die Ab­schaf­
fung des Wahlrechts der Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen, d. h., eine Konsolidierung ist nur noch auf Basis der Equity-Methode
zulässig. Ferner wurde die Kategorie „Joint Operations“ aufgenommen, für
die eine Bilanzierung von dem Konzern zurechenbaren Vermögenswerten
und Verbindlichkeiten vorgesehen ist. Der neue IFRS 12 fasst die erforderlichen Anhangangaben zu Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen,
­assoziierten Unternehmen und nicht konsolidierten, strukturierten Unternehmen zusammen. Diese drei Standards sind verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Die Auswirkungen
auf den Konzernabschluss der Valovis Bank AG werden derzeit untersucht.
anhang (notes)
konzernabschluss
76
rumenten konkretisiert. Zum einen wird klargestellt, dass der Anspruch der
Gesellschaft auf Saldierung am Abschlussstichtag bestehen muss, und zum
­anderen, unter welchen Bedingungen Systeme mit Bruttoausgleich als äquivalent zum Nettoausgleich im Sinne des Standards anerkannt werden können.
Die Änderungen sind retrospektiv für Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden.
Im Zusammenhang mit den Änderungen des IAS 32 fordern die vom IASB
im Dezember 2011 veröffentlichten Änderungen zu IFRS 7 – Angaben zur
Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten – umfangreiche Anhangangaben bzgl. der bilanziellen Saldierung. Dadurch soll dem
Abschlussadressaten die Möglichkeit gegeben werden, die Auswirkungen
aus Saldierungsvereinbarungen einschließlich der Rechte auf Saldierung von
finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten auf die
Finanzlage des Unternehmens beurteilen zu können. Die Änderungen treten
für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.
ӹӹ IFRS 9 – Finanzinstrumente
Im Rahmen des Projektes zur Ablösung des IAS 39 durch IFRS 9 wurde im
­Oktober 2010 eine überarbeitete Version des IFRS 9 veröffentlicht und damit
die Vorgaben für die erste von drei Phasen abgeschlossen. Die erste Phase
umfasst Regelungen zur Kategorisierung und Bewertung von finanziellen
Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten. IFRS 9 führt zu einer
Neuklassifizierung von Vermögenswerten auf Basis des Geschäftsmodells des
bilanzierenden Unternehmens und der vertraglich vereinbarten Zahlungs­
ströme des Vermögenswertes. Die Regelungen im Zusammenhang mit
finanziellen Verbindlichkeiten sind im Vergleich zu IAS 39 weitestgehend
unverändert. Lediglich sind zukünftig bonitätsinduzierte Wertänderungen
für finanzielle Verpflichtungen bei Anwendung der Fair-Value-Option im
sonstigen Ergebnis (Other Comprehensive Income) zu zeigen. Zu den weiteren
Phasen, die die Themen Impairment und Hedge Accounting beinhalten,
werden Veröffentlichungen des IASB im zweiten Halbjahr 2012 erwartet. Unter
der Voraussetzung eines EU-Endorsements ist der IFRS 9 auf Basis der vom
IASB im Dezember 2011 veröffentlichten Amendments zu IFRS 9 – Mandatory
Effective Date verpflichtend für Geschäftsjahre, die ab oder nach dem 1. Januar
2015 beginnen, anzuwenden.
Aus der Anwendung des IFRS 9 werden erhebliche Auswirkungen auf die
Bilanzierung, die Bewertung und den Ausweis in zukünftigen Konzernabschlüssen der Valovis Bank AG erwartet. Unter der Prämisse, dass der
Standard unverändert von der EU ratifiziert würde, käme es c. p. im Wesentlichen zu einer Verringerung der Bilanzwerte der Hypothekendarlehen in
zweistelliger Millionenhöhe, bei gleichzeitiger Wertverringerung der eigenen
Emissionen auf der Passivseite der Bank mit einem zweistelligen positiven
Millioneneffekt.
Die Erstanwendungszeitpunkte der verabschiedeten Standards und Standardänderungen gelten vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht. Mit Ausnahme der
Amendments zu IFRS 7 – Angaben: Transfer von finanziellen Vermögenswerten,
deren Endorsement am 22. November 2011 erfolgt ist, steht für alle zuvor genannten
Standards und Standardänderungen die Übernahme in europäisches Recht noch
aus.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Berichtswährung des Konzernabschlusses ist Euro. Sofern nichts anderes angegeben
ist, werden sämtliche Werte auf Tausend Euro (Tsd. €) gerundet.
Aus rechentechnischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdifferenzen in
Höhe von ± einer Einheit auftreten.
2. Anpassung Vorjahreszahlen
Im März 2012 erhielt die Valovis Bank AG die Ergebnisse einer Prüfung durch die
Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung e. V. (DPR) nach § 342b Abs. 2 S. 3 Nr. 3
HGB, welche für den IFRS-Konzernabschluss 2010 zu Feststellungen führte.
Daher wurden gemäß IAS 8.42 folgende Sachverhalte angepasst:
a)Für zwei Engagements im Segment Factoring sind Wertberichtigungen in Höhe
von insgesamt 2.870 Tsd. € erforderlich. Die Zuführung zur Risikovorsorge hätte
bereits im Geschäftsjahr 2010 erfolgen müssen.
Die bilanzielle Risikovorsorge zum 31. Dezember 2010 sowie die Zuführungen
zur Risikovorsorge erhöhten sich jeweils um 2.870 Tsd. €. In der Eröffnungs­
bilanz zum 1. Januar 2010 waren keine Anpassungen erforderlich.
b)Forderungen aus Factoringverhältnissen der Universum Group, die der Kate­
gorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögensgegenstände“ zugeordnet sind, wurden nach Abzug der pauschalierten Einzelwertberichtigungen (netto) ausgewiesen. Die betreffenden Forderungen werden nun
brutto sowie die gebildete Risikovorsorge im Bilanzposten Risikovorsorge ausgewiesen.
In der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2010 erhöhten sich die Forderungen aus
Factoringverhältnissen sowie die Risikovorsorge um 1.203 Tsd. € sowie in der
Bilanz zum 31. Dezember 2010 jeweils um 1.970 Tsd. €. Die Zuführungen zur
Risiko­vor­sorge von 767 Tsd. € im Geschäftsjahr 2010 werden als Risikovor­
sorgeaufwand ausgewiesen (Gegenposten: sonstige betriebliche Aufwendungen).
c) Der Fair Value für ein Kreditengagement aus dem Segment Immobilienfinanzierung, das der Kategorie „Freiwillig erfolgswirksam zum Fair Value bewertete
­finanzielle Vermögenswerte“ zugeordnet ist, wurde zum 31. Dezember 2010 um
9.700 Tsd. € zu hoch ausgewiesen.
77
konzernabschluss
Die Bewertung von Vermögenswerten erfolgt mit Ausnahme der Finanzinstrumente,
die in Übereinstimmung mit IAS 39 zum Fair Value bewertet werden, überwiegend
zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Abgrenzung der Erträge und Aufwendungen erfolgt zeitanteilig. Sie werden in der Periode erfasst und ausgewiesen, in
der sie wirtschaftlich verursacht sind. Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden im Folgenden dargestellt.
anhang (notes)
1.Grundsätze
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 basiert auf dem Grundsatz der Unternehmensfortführung (Going Concern) und umfasst die Gesamtergebnisrechnung,
die Bilanz, die Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Kapitalflussrechnung sowie
den Anhang (Notes) einschließlich der Segmentberichterstattung.
Die Forderungen an Kunden zum 31. Dezember 2010 verringerten sich gegenüber dem ursprünglichen Ausweis um 9.700 Tsd. €. Das Ergebnis aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option verschlechterte sich im gleichen Umfang. Anpassungen der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2010 waren nicht erforderlich.
anhang (notes)
d)Die Ermittlung der Risikovorsorge für nicht einzeln wertgeminderte Forderungen erfolgte bislang auf Basis nichtinstitutsspezifischer Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten.
Zum 31. Dezember 2011 hat die Valovis die Risikovorsorge unter Berücksichtigung institutsspezifischer Parameter ermittelt. Zum 31. Dezember 2010 verringerte sich die bilanzielle Risikovorsorge um 9.107 Tsd. €. In der Eröffnungsbilanz
zum 1. Januar 2010 verringerte sich der Bilanzposten um 7.130 Tsd. €.
Für das Geschäftsjahr 2010 verringerte sich hierdurch der Risikovorsorgeaufwand um 1.978 Tsd. €.
Die durchgeführten Korrekturen wirken sich auf Posten der Eröffnungsbilanz zum
1. Januar 2010 bzw. der Vergleichsperiode 31. Dezember 2010 und auf die KonzernGesamtergebnisrechnung des Geschäftsjahres 2010 folgendermaßen aus:
78
konzernabschluss
Konzernbilanz zum 01. Januar 2010
Veränderungen aus Anpassungen
gemäß IAS 8
01.01.2010
Angaben in Tausend €
wie ausgewiesen
zu a)
zu b)
zu c)
zu d)
01.01.2010
2.295.103
–
–
–
–
2.295.103
1.785.195
–
–
–
–
1.785.195
1.324.572
–
1.203
–
–
1.325.775
–62.660
–
–1.203
–
7.130
–56.733
12.751
–
–
–
–2.018
10.734
5.197.927
–
–
–
5.112
5.203.039
282.192
–
–
–
5.112
287.304
2.500
–
–
–
5.112
7.612
5.197.927
–
–
–
5.112
5.203.039
Aktiva
Forderungen an Kunden
Hypothekendarlehen
Forderungen aus dem
Factoringgeschäft
Risikovorsorge
Latente Ertragsteueransprüche
Bilanzsumme
Passiva
Eigenkapital
Gewinnrücklagen
Bilanzsumme
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010
Veränderungen aus Anpassungen
gemäß IAS 8
31.12.2010
Angaben in Tausend €
wie ausgewiesen
zu a)
zu b)
zu c)
zu d)
31.12.2010
Hypothekendarlehen
Forderungen aus dem
Factoringgeschäft
Risikovorsorge
Latente Ertragsteueransprüche
Bilanzsumme
2.181.522
–
–
–9.700
–
2.171.822
1.717.299
–
–
–9.700
–
1.707.599
1.064.571
–
1.970
–
–
1.066.541
–66.272
–2.870
–1.970
–
9.107
–62.005
41.465
936
–
3.162
–2.577
42.985
5.002.744
–1.934
–
–6.538
6.530
5.000.802
224.968
–1.934
–
–6.538
6.530
223.026
2.500
–
–
–
5.112
7.612
–51.404
–1.934
–
–6.538
1.418
–58.459
5.002.744
–1.934
–
–6.538
6.530
5.000.802
Passiva
Eigenkapital
Gewinnrücklagen
Konzernverlust
Bilanzsumme
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Veränderungen aus Anpassungen
gemäß IAS 8
2010
wie ausgewiesen
zu a)
zu b)
zu c)
zu d)
2010
Risikovorsorge
–19.929
–2.870
–767
–
1.978
–21.589
Ergebnis aus der
Ausnutzung der FVO
–85.883
–
–
–9.700
–
–95.583
–163.210
–
–
–9.700
–
–172.910
Angaben in Tausend €
Gesamtergebnisrechnung
Aufwendungen aus der
Ausnutzung der FVO
Sonstige Aufwendungen
–54.270
–
767
–
–
–53.502
Ergebnis vor Steuern
–68.955
–2.870
–
–9.700
1.978
–79.548
17.551
936
–
3.162
–560
21.089
–51.404
–1.934
–
–6.538
1.418
–58.459
Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag
Konzernfehlbetrag
Die Anpassungen wurden auch in den jeweiligen Notes berücksichtigt, die entsprechend gekennzeichnet sind.
Es wurde entsprechend IAS 8.39 folgende Schätzungsänderung vorgenommen:
Im Rahmen der jährlichen Überprüfung der Bewertungsparameter zur Ermittlung
der Fair Values für die Hypothekendarlehen, die der Fair-Value-Option zugeordnet
sind, waren Anpassungen der kundenspezifischen Risikofaktoren erforderlich. Vor
diesem Hintergrund haben sich die ratingbasierten Diskontierungszinssätze erhöht.
Insgesamt ergibt sich hieraus eine Verringerung der Fair Values für die Hypotheken-
79
konzernabschluss
Forderungen an Kunden
anhang (notes)
Aktiva
darlehen und damit eine Reduzierung der Forderungen an Kunden um 5.905 Tsd. €.
In gleichem Umfang erhöhen sich die Aufwendungen aus der Ausnutzung der FairValue-Option.
anhang (notes)
Unter der Annahme, dass die Forderungsbestände konstant bleiben, erwarten wir
für die zukünftigen Perioden keine signifikanten Auswirkungen.
konzernabschluss
80
Im Jahr 2010 führte die Überprüfung der Bewertungsparameter zur Ermittlung der
Fair Values für die Hypothekendarlehen sowie der zum Fair Value bewerteten Verbindlichkeiten zu einer Anpassung der inhaltlichen und quantitativen Bewertungsparameter. Die jeweiligen Diskontierungszinssätze sanken hierdurch und führten
zu einer Erhöhung des Forderungsbestandes an Kunden um 19.365 Tsd. € mit entsprechenden Effekten auf die Erträge aus der Anwendung der Fair-Value-Option
sowie zu einer Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, der
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sowie der verbrieften Verbindlichkeiten um
insgesamt 30.306 Tsd. € mit entsprechenden Effekten auf die Aufwendungen aus der
Fair-Value-Option.
3.Konsolidierungskreis
Die Valovis Bank AG hat am 31. März 2009 sämtliche Anteile an der KarstadtQuelle
Information Services GmbH, Frankfurt am Main, erworben. Diese Gesellschaft
wurde auf ihre Tochtergesellschaft, Universum Inkasso GmbH, Frankfurt am Main,
verschmolzen; die Eintragung erfolgte am 22. Mai 2009. Im Folgenden wird die
KarstadtQuelle Information Services GmbH durchgehend als Universum Inkasso
GmbH bezeichnet.
Des Weiteren hat die Bank am 1. April 2009 sämtliche Anteile der KarstadtQuelle
Bank AG, Neu-Isenburg, erworben. Die KarstadtQuelle Bank AG firmierte seit dem
8. März 2010 unter dem Namen Valovis Commercial Bank AG und wurde zum
1. Januar 2011 auf die Muttergesellschaft Valovis Bank AG verschmolzen.
Sonstige Änderungen des Konsolidierungskreises im Vergleich zum 31. Dezember
2010 haben sich nicht ereignet.
Anteilsbesitz
Direkter
Anteilsbesitz
Universum Inkasso GmbH, Frankfurt am Main
Indirekter
Anteilsbesitz
100 %
Concent Forderungsmanagement GmbH, Frankfurt am Main
100 %
Concent Group GmbH, Düsseldorf
100 %
Continental Inkasso GmbH, Frankfurt am Main
100 %
Producta Daten-Service GmbH, Frankfurt am Main
100 %
Die Concent Group GmbH, Düsseldorf, ist seit 2005 nicht operativ tätig und wird
nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen. Zum 31. Dezember 2011 beträgt das
Eigenkapital der Gesellschaft 41 Tsd. € (Vorjahr: 43 Tsd. €), der Jahresfehlbetrag
2 Tsd. € (Vorjahr: 4 Tsd. €).
Auf Geschäftsbeziehungen von Unternehmen innerhalb des Konzerns basierende
Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen, Erträge und Zwischenergebnisse werden im Rahmen der Schulden- sowie der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert.
Die Endkonsolidierung erfolgt zu dem Zeitpunkt, ab dem kein beherrschender oder
maßgeblicher Einfluss mehr besteht.
purchase price allocation
Im Rahmen der Erstkonsolidierung der Universum Inkasso GmbH hat sich ein
Goodwill sowie bei der Valovis Commercial Bank AG ein negativer Unterschieds­
betrag, der entsprechend im Geschäftsjahr 2009 als Ertrag vereinnahmt wurde,
ergeben.
Der Goodwill aus der Purchase Price Allocation (PPA) der Universum Inkasso
GmbH betrug 8.477 Tsd. € und wurde als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.
Eine planmäßige Abschreibung erfolgte nicht. Im Geschäftsjahr 2010 wurde der Geschäfts- oder Firmenwert in voller Höhe außerplanmäßig abgeschrieben.
Des Weiteren wurden im Rahmen der PPA in den beiden Einheiten Zeitwerte für
die Forderungen an Kunden und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sowie für
die Kundenbeziehungen ermittelt. Dabei haben sich sowohl stille Lasten als auch
stille Reserven ergeben.
Zum 31. Dezember 2011 wurden aus der Fortschreibung der stillen Lasten und Reser­ven
erfolgswirksame Anpassungen in Höhe von – 5.345 Tsd. € (Vorjahr: – 14.634 Tsd. €)
vorgenommen.
81
konzernabschluss
Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung nach der Erwerbsmethode werden alle Vermögenswerte und Verpflichtungen der Tochtergesellschaft mit dem Fair Value zum
Zeitpunkt der Erlangung des beherrschenden Einflusses unter Berücksichtigung
latenter Steuern angesetzt. Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden in
den Folgenperioden entsprechend den anzuwendenden Standards behandelt. Ein
sich bei der Erstkonsolidierung ergebender positiver Unterschiedsbetrag aus der
Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Fair Value der Vermögenswerte und
Verpflichtungen wird als Goodwill unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Der Goodwill wird mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit überprüft und gegebenenfalls außerplanmäßig abgeschrieben.
anhang (notes)
4.Konsolidierungsgrundsätze
Die Konsolidierung von Tochtergesellschaften erfolgt ab dem Zeitpunkt, an dem der
Konzern einen beherrschenden Einfluss erlangt, nach der Erwerbsmethode gemäß
IAS 27.18 in Verbindung mit IFRS 3. Beherrschung liegt vor, sobald ein Konzernunternehmen die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit Nutzen zu ziehen.
5. Finanzinstrumente (IAS 39)
anhang (notes)
a) übersicht über die kategorien finanzieller
vermögenswerte und verbindlichkeiten
konzernabschluss
82
Gemäß IAS 32 ist ein Finanzinstrument ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem
Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen zu einer
finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Gemäß IAS
39 sind alle Vermögenswerte und Verpflichtungen einschließlich aller derivativen
Finanzinstrumente sowie alle Eigenkapitalinstrumente bilanziell zu erfassen, in die
folgenden Bestandskategorien zu klassifizieren und in Abhängigkeit von dieser
Kategorisierung zu bewerten:
a) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertete finanzielle
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten („At Fair Value through Profit or Loss“),
davon:
aa) Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten („Held for Trading“; HfT)
ab) Freiwillig erfolgswirksam zum Fair Value angesetzte Finanzinstrumente
(„Designated at Fair Value through Profit or Loss“; Fair-Value-Option; FVO)
b) Kredite und Forderungen („Loans and Receivables“; LaR)
c) Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte
(„Held to Maturity“; HtM)
d) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
(„Available for Sale“; AfS).
e) Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
(„Other Liabilities“; OL)
Die Finanzinstrumente werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden
Zeitwert bewertet. Im Falle von anderen Finanzinvestitionen als solchen, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert sind, werden darüber hinaus Transaktionskosten berücksichtigt, die direkt dem Erwerb des Vermögenswerts zuzurechnen sind.
Die Designation der finanziellen Vermögenswerte in die Bewertungskategorien erfolgt bei ihrem erstmaligen Ansatz. Umwidmungen werden ausschließlich, sofern
sie erforderlich und zulässig sind, vorgenommen. Im Geschäftsjahr erfolgte die Umwidmung eines Wertpapiers der Kategorie AfS in die Kategorie HtM in Höhe von
nominal 10.000 Tsd. €.
Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden
am Handelstag, d. h. am Tag, an dem die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des
Vermögenswerts eingegangen wurde, bilanziell erfasst. Marktübliche Käufe und
Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
Derivate, die zur Zinsrisikosteuerung der Bank eingesetzt werden, werden als zu
„Handelszwecken“ gehalten eingestuft. Derivate, bei denen es sich um eine Finanzgarantie handelt oder die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind, befanden sich im Geschäftsjahr nicht im Bestand. Gewinne oder
Verluste sowie Zinserträge und -aufwendungen aus finanziellen Vermögenswerten,
die in diesem Sinne zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam
im Handelsergebnis erfasst.
Zum Zeitpunkt, zu dem der Konzern zum ersten Mal Vertragspartei wird, ermittelt
er, ob eingebettete Derivate getrennt vom Basisvertrag zu bilanzieren sind. Eine
Neubeurteilung erfolgt nur bei einer erheblichen Änderung von Vertragsbedingungen, wenn es dadurch zu einer signifikanten Änderung der Zahlungsströme, die sich
sonst aus dem Vertrag ergeben hätte, kommt.
Nach der Fair-Value-Option ist es zulässig, jedes Finanzinstrument unter Beachtung bestimmter Voraussetzungen durch freiwillige Designation erfolgswirksam
zum Fair Value zu bewerten.
Die Entscheidung zur Anwendung der Fair-Value-Option ist unwiderruflich im
Zeitpunkt des Zugangs des Finanzinstruments zu treffen.
Die Anwendung der Fair-Value-Option ist gemäß IAS 39 grundsätzlich zulässig bei:
a) wesentlichen Ansatz- oder Bewertungsinkongruenzen, die aus dem
sogenannten „Mixed Model Accounting“ des IAS 39 resultieren,
b) Gruppen von finanziellen Vermögenswerten und / oder Verbindlichkeiten,
die zusammen auf Portfoliobasis gesteuert werden und deren Ergebnisse
im Rahmen von Risikomanagement und internem Reporting auf
Fair-Value-Basis ermittelt werden, und
c) strukturierten Finanzinstrumenten, die trennungspflichtige eingebettete
Derivate enthalten.
Die Alternative a) ist für die Valovis Bank AG gegeben. Durch die Ausübung der
Fair-Value-Option sollen vor allem die sich aus den ansonsten unterschiedlichen
Bewertungsmethoden der zu Steuerungszwecken abgeschlossenen Zinsswaps und
die grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bilanzierenden Hypothekendarlehen und finanziellen Verpflichtungen resultierenden Ansatz- und Bewertungsinkongruenzen signifikant verringert werden.
83
konzernabschluss
Als Nichthandelsbuchinstitut verwendet die Valovis Gruppe den Ausdruck „Handelszweck“ im reinen IFRS-Sinn als Überordnungsbegriff.
anhang (notes)
Die Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten enthält die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, die beim erstmaligen Ansatz als zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden, sowie
die zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert designierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.
anhang (notes)
Die Erstbewertung der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
Finanzinstrumente erfolgt zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value). Auch in der
Folge werden diese Finanzinstrumente mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet. Zur Bewertung werden Börsen- oder Marktkurse herangezogen, sofern solche verfügbar sind. Soweit Börsen- oder Marktkurse nicht existieren bzw.
nicht verlässlich feststellbar sind, werden die beizulegenden Zeitwerte auf der Basis
von marktüblichen Preismodellen (Mark-to-Model) oder diskontierten Cashflows
ermittelt. Weitere Ausführungen zur Fair-Value-Ermittlung sind unter dem Punkt
„c) Bewertungsmethoden“ dargestellt.
konzernabschluss
84
Durch zumindest in der Bestandshöhe gleiche Forderungen und Verbindlich­keiten
der zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewerteten Finanzinstrumente wird
angestrebt, eine geringe Volatilität des Ergebnisses zu erzeugen.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus den folgenden Bilanzposten
werden teilweise freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertet:
ӹӹ
ӹӹ
ӹӹ
ӹӹ
ӹӹ
ӹӹ
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Finanzanlagen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Verbriefte Verbindlichkeiten
Die erfolgswirksam zu erfassenden Bewertungsänderungen werden unter den Aufwendungen oder den Erträgen aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option ausgewiesen. Die vereinnahmten und gezahlten sowie die anteiligen Zinsen werden im
Zinsüberschuss gezeigt. Die Verteilung der Agien / Disagien erfolgt effektivzinskonform über die Laufzeit.
Die Valovis Gruppe verwendet derivative Finanzinstrumente in Form von Zins­
swaps ausschließlich zur Steuerung der Zinsrisiken.
Darüber hinaus hat die Bank die Inanspruchnahme risikoreduzierender Maßnahmen Dritter, die im Zusammenhang mit der Wertentwicklung des Wertpapierportfolios stehen, als Derivat im Sinne des IAS 39 bilanziert.
Diese derivativen Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als Schulden,
wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist.
Das Bewertungsergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten sowie Zinserträge
und -aufwendungen werden im Handelsergebnis ausgewiesen.
Die Valovis Gruppe wendet die Vorschriften zum Hedge Accounting nach IAS 39
derzeit nicht an.
Die Nettogewinne und -verluste der zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente
sind in Note 28 dargestellt. Das Handelsergebnis betrifft die als „classified as Held
for Trading“ ausgewiesenen Beträge. Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten der freiwillig zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente ist als „designated by the Entity“
dargestellt.
Die finanziellen Vermögenswerte aus den Bilanzposten Forderungen an Kunden
(Kreditkarten- und Absatzfinanzierungsgeschäft) und Forderungen aus dem Factoringgeschäft werden als „Loans and Receivables“ kategorisiert.
Die Nettogewinne und -verluste dieser Kategorie sind in Note 28 dargestellt.
Held to Maturity (HtM)
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente sind nicht-derivative finanzielle
Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit, die die Valovis Gruppe bis zur Endfälligkeit halten will und (rechtlich und wirtschaftlich auch halten) kann, mit Ausnahme von denjenigen, die beim erstmaligen
Ansatz als „At Fair Value through Profit or Loss“ designiert wurden, und denjenigen, die die Definition von „Loans and Receivables“ erfüllen.
Im Rahmen der Folgebewertung von Finanzinstrumenten, die als „Held to Maturity“
kategorisiert wurden, prüft die Valovis Gruppe an jedem Bilanzstichtag, ob objektive Hinweise darauf schließen lassen, dass eine Wertminderung im Sinne eines Impairments eingetreten ist. Der Begriff Impairment wird auf nicht marktpreisbe­
dingte Wertänderungen begrenzt.
Die Zinserträge aus den HtM-Vermögenswerten werden im Zinsüberschuss ausgewiesen.
Available for Sale (AfS)
Als „Available for Sale“ werden diejenigen finanziellen Vermögenswerte kategorisiert, die keiner anderen der oben beschriebenen Kategorien zugeordnet werden
können oder bei denen die Valovis zulässigerweise keine Zuordnung zu einer dieser
Kategorien vorgenommen hat.
85
konzernabschluss
Kredite und Forderungen sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind.
Nach der erstmaligen Erfassung werden die Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen bewertet. Zinserträge aus Krediten und Forderungen werden im Zinsergebnis ausgewiesen. Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn die Kredite und
Forderungen ausgebucht oder wertgemindert sind, sowie im Rahmen von Amortisationen.
anhang (notes)
Loans and Receivables (LaR)
Zu den AfS-Finanzinstrumenten zählen vor allem Wertpapiere, die nicht bis zur
Endfälligkeit gehalten werden können bzw. sollen, sowie Eigenkapitalinstrumente,
denen es an einer Endfälligkeit fehlt.
anhang (notes)
Die Bewertung dieser finanziellen Vermögenswerte erfolgt zum Fair Value. Die
Wertänderungen werden in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis
erfasst. Der Zinsertrag der AfS-Finanzinstrumente wird nach der Effektivzinsmethode ermittelt. Wertminderungen im Sinne eines Impairments werden erfolgswirksam erfasst. Die Zinserträge aus den AfS-Vermögenswerten werden im Zinsüberschuss ausgewiesen.
Other Liabilities (OL)
„Other Liabilities“ sind solche nicht-derivativen finanziellen Verbindlichkeiten, die
nicht als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert kategorisiert sind. Sie werden
zum Fair Value eingebucht und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Zins­aufwendungen aus Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten
werden im Zinsüberschuss gezeigt.
konzernabschluss
86
b) klassen von finanzinstrumenten
IFRS 7 schreibt Angaben aufgegliedert nach Klassen von Finanzinstrumenten vor.
Die Valovis Bank AG hat als Klassen die Bilanzpositionen in Verbindung mit den
Bewertungskategorien nach IAS 39 definiert.
c) bewertungsmethoden
Gemäß der im März 2009 veröffentlichten Änderung des IFRS 7 (Financial Instruments: Disclosures) sind alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten,
die zum Fair Value bewertet werden, in Fair-Value-Hierarchien einzuteilen. Diese
dreistufige Hierarchie beruht auf der Beobachtbarkeit der Parameter, die für die
Fair-Value-Bewertung verwendet werden:
Level 1: In aktiven Märkten notierte Marktpreise für identische Vermögenswerte
oder Verbindlichkeiten
Level 2: Nutzung direkter oder indirekter beobachtbarer, marktbasierter Parameter (Vergleichspreise für nahezu identische Finanzinstrumente)
Level 3: Bewertungsverfahren, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen
(DCF-Bewertungsmodelle)
Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in den folgenden Berichtsperioden
und kann diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückgeführt werden, wird die früher erfasste
Wertberichtigung rückgängig gemacht. Der neue Buchwert des Vermögenswerts
darf jedoch die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung nicht übersteigen. Die Wertaufholung wird erfolgswirksam erfasst.
6.Währungsumrechnung
Zum 31. Dezember 2011 bestehen keine Währungspositionen.
7. Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen
In der Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS werden Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen durch die Unternehmensleitung gemacht, die
sich auf die Höhe der zum Stichtag ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie auf den Ausweis von Eventualschulden auswirken.
Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit können jedoch Ergebnisse entstehen, die in der Zukunft zu erheblichen Anpassungen
des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen.
Die den vorzunehmenden Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen und Parameter basieren auf einer sachgerechten Ausübung von Ermessensspielräumen
durch das Management. Dies betrifft insbesondere die angemessene Auswahl und
Anwendung von Parametern, Annahmen und Modellierungstechniken bei der Bewertung solcher Finanzinstrumente, für die keine Marktpreise oder am Markt beobachtbare Vergleichsparameter vorliegen.
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche
87
konzernabschluss
Die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten erfolgt zu dem Betrag, mit
dem der finanzielle Vermögenswert beim erstmaligen Ansatz bewertet wurde, abzüglich Tilgungen, zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer
etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Endfälligkeit
rückzahlbaren Betrag sowie abzüglich etwaiger Minderung (mittels eines Wertberichtigungskontos) für Wertminderungen oder Uneinbringlichkeit. Der Wertminderungsverlust wird ergebniswirksam erfasst.
anhang (notes)
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinvestitionen, die auf organisierten Märkten
gehandelt werden, wird durch den am Bilanzstichtag notierten Marktpreis bestimmt. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinvestitionen, für die kein aktiver
Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden ermittelt. Zu den
Bewertungsmethoden gehören die Verwendung der jüngsten Geschäftsvorfälle, der
Vergleich mit dem aktuellen beizulegenden Zeitwert eines anderen, im Wesentlichen identischen Finanzinstruments, die Analyse von diskontierten Cashflows sowie die Verwendung anderer Bewertungsmodelle.
anhang (notes)
Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein
wird, werden nachstehend erläutert.
konzernabschluss
88
ӹӹ Ermittlung der Fair Values von finanziellen Vermögenswerten und
Verpflichtungen des Level 2 und des Level 3
ӹӹ Die Wertminderung von Krediten und die Bildung von Rückstellungen für
außerbilanzielle Verpflichtungen im Kreditgeschäft (hier insbesondere die
Auswahl von Entscheidungskriterien oder die Beurteilung der Werthaltigkeit
von Sicherheiten)
ӹӹ Die Werthaltigkeitsprüfung sonstiger finanzieller Vermögenswerte sowie zur
Veräußerung verfügbarer Finanzinstrumente (hier insbesondere die Auswahl
der Kriterien, nach denen eine Wertminderung festgestellt wird)
ӹӹ Die Werthaltigkeitsprüfung der latenten Ertragsteueransprüche nach IAS 12.24 ff.
(hier insbesondere das Festlegen einer Methodik, nach der die Steuerplanung
abgeleitet und die Eintrittswahrscheinlichkeit der voraussichtlichen zukünftigen steuerlichen Ergebnisse beurteilt werden kann)
ӹӹ Die Bildung von Rückstellungen für ungewisse Verpflichtungen
Die im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses durch die Unternehmensleitung vorgenommenen Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen
erfolgen im Einklang mit dem jeweiligen Standard und werden laufend überprüft.
Sie basieren auf historischen Erfahrungen, aktuellen Marktparametern und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen bzw. Prognosen hinsichtlich zukünftiger
Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen angemessen erscheinen.
Aufgrund der mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundenen Unsicherheit
kann es bei der Feststellung von Abweichungen zwischen der tatsächlichen Entwicklung und den Schätzwerten zu Anpassungen der zugrunde liegenden Annahmen und – falls erforderlich – der Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und
Schulden kommen. Schätzungsänderungen werden, sofern die Änderung nur eine
Periode betrifft, nur in dieser berücksichtigt und, falls die Änderung die aktuelle
sowie die folgenden Berichtsperioden betrifft, entsprechend in dieser und den folgenden Perioden beachtet.
a) Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten
Die Valovis Gruppe stuft bestimmte finanzielle Vermögenswerte als „Loans and Receivables“, „Available for Sale“ oder als „Held to Maturity“ ein. Verringert sich der
beizulegende Zeitwert, so werden vom Management Annahmen über den Wertverlust getroffen, um zu bestimmen, ob es sich um eine Wertminderung handelt, die
erfolgswirksam im Periodenergebnis zu erfassen ist.
b) Fair-Value-Ermittlung
Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen zu Abzinsungssätzen, erwarteten
Erträgen aus Planvermögen, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und den künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten.
Zum 31. Dezember 2011 bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von 1.611 Tsd. €
(Vorjahr: 1.547 Tsd. €).
d) Latente Steuern
Latente Steuern sind nach IFRS ansetzbar, sofern zukünftig – über die Abdeckung
aktiver latenter Steuersalden hinaus – ausreichend steuerliches Ergebnis zur Nutzung dieser aktiven latenten Steuern vorhanden sein wird. Im Geschäftsjahr wurden
keine latenten Steuern auf Verlustvorträge gebildet.
8. Risikoreduzierende Maßnahmen Dritter
Im Zusammenhang mit der Wertentwicklung der griechischen Staatsanleihen hat
die Bank risikoreduzierende Maßnahmen Dritter in Anspruch genommen. Hierbei
handelt es sich um ein Derivat im Sinne des IAS 39.9, welches im Bilanzposten Handelsaktiva mit dem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen wird. Erträge und Aufwendungen werden im Handelsergebnis erfasst.
9.Risikovorsorge
Gemäß IAS 39.58 sind alle finanziellen Vermögenswerte auf Wertminderungen zu
prüfen. Zu jedem Bilanzstichtag untersucht die Valovis Gruppe einzelfallbezogen,
ob objektive Hinweise für eine Wertminderung vorliegen.
89
konzernabschluss
c) Pensionen
anhang (notes)
Die Valovis Gruppe ermittelt für die Finanzinstrumente, die der Kategorie „At Fair
Value through Profit or Loss“ zugeordnet wurden, den Fair Value zum Bilanzstichtag. Dabei liegen der Fair-Value-Ermittlung für die Finanzinstrumente, die der FairValue-Hierarchie Level 3 zugeordnet werden, die Kenntnisse über die Einschätzung
der zukünftigen Entwicklung von Parametern zugrunde. Diese beziehen sich insbesondere auf das Zinsniveau, Ausfallwahrscheinlichkeiten sowie erwartete zukünftige Zahlungsströme aus den betroffenen Finanzinstrumenten. Aufgrund der hohen
Bilanzbestände, die dieser Kategorie zugeordnet worden sind, stellt dies die wesentlichste Ermessensentscheidung der Bank dar.
anhang (notes)
Die Kriterien zur Feststellung eines solchen objektiven Hinweises sind insbesondere
folgende:
konzernabschluss
90
ӹӹ Erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Kreditnehmers
ӹӹ Überfällige vertragliche Zins- oder Tilgungszahlungen oder andere
Vertragsbrüche
ӹӹ Erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz oder
in ein sonstiges Sanierungsverfahren gehen wird
ӹӹ Neuverhandlungen aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten
ӹӹ Falls vorhanden, der Marktwert des Vermögenswertes
ӹӹ Für AfS-Eigenkapitalinstrumente eine signifikante und / oder dauerhafte
Wertminderung
ӹӹ Ratingverschlechterung
Die Höhe der Wertberichtigung entspricht der Differenz zwischen dem Buchwert des
finanziellen Vermögenswertes und dem Barwert der erwarteten Rückflüsse. Bei der
Bemessung der Wertberichtigungshöhe werden folgende Faktoren berücksichtigt:
ӹӹ Der Betrag und der Zeitpunkt der erwarteten Cashflows
(i. d. R. Zins- und Tilgungszahlungen)
ӹӹ Der verwertbare Betrag der Sicherheit und die Wahrscheinlichkeit
einer erfolgreichen Verwertung
ӹӹ Die wahrscheinliche Höhe der Kosten zur Eintreibung von Außenständen
ӹӹ Falls vorhanden, der Marktwert des Vermögenswertes
Erwartete Ausfälle werden mit einer Einzelwertberichtigung belegt, tatsächliche
Ausfälle dagegen mit einer Direktabschreibung.
Kommt es bei einer einzelwertberichtigten Forderung zu einem tatsächlichen Ausfall, dann wird zu diesem Zeitpunkt die gebildete Wertberichtigung verbraucht.
Uneinbringliche Forderungen werden direkt abgeschrieben. Eingänge auf abgeschriebene Forderungen werden erfolgswirksam erfasst.
Neben Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen
werden auch portfoliobasierte Wertberichtigungen gebildet. Diese berücksichtigen
bereits eingetretene Wertminderungen, die noch nicht einzeln identifiziert werden
können.
Im Bereich Factoring wird zwischen dem echten und dem unechten Factoring unterschieden. Beim echten Factoring liegt das Ausfallrisiko beim Factor, beim unechten Factoring beim Verkäufer der Forderung.
Wertberichtigungen auf Portfoliobasis berücksichtigen erwartete Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten. Ausfallwahrscheinlichkeiten werden je nach
Portfolio über interne Ratingklassen (Immobiliengeschäft), Rückstandsklassen (Retailgeschäft) oder die Zuordnung zu externen Ratings bestimmt (Versandhandelsfactoring, Ankauf von Non-Performing Loans und Wertpapieren) bestimmt. Die
Verlustquoten basieren auf Erfahrungswerten (Retailportfolios und Versandhandelsfactoring). Für die Portfolios, bei denen keine ausreichenden historischen Daten
existieren, schätzt die Valovis die Verlustquoten bei Ausfall. Die verwendeten Parameter unterliegen einem regelmäßigen Backtesting und werden in regelmäßigen
Abständen validiert.
Die Wertberichtigungen auf Forderungen werden in dem Bilanzposten Risikovorsorge ausgewiesen, anstatt die Buchwerte dieser Vermögenswerte zu mindern. Der
Aufwand wird in der Gesamtergebnisrechnung unter der Risikovorsorge gezeigt.
Eine Übersicht über die Entwicklung der Risikovorsorge findet sich in Note 33.
10. Immaterielle Vermögenswerte
Unter den immateriellen Anlagewerten bilanziert die Valovis Gruppe Software und
Kundenbeziehungen.
91
konzernabschluss
Neben der Wertberichtigung auf die Forderungen aus dem Mittelstandsfactoring
sowie auf die angekauften überfälligen Forderungen beinhaltet die ausgewiesene
­Risikovorsorge Wertberichtigungen der als „Loans and Receivables“ kategorisierten
Kreditkarten- und Absatzfinanzierungsforderungen. Für diese Forderungen werden mangels einzelidentifizierbarer Hinweise pauschalierte Einzelwertberichtigungen gebildet. Diese basieren auf Erkenntnissen aus den intern ermittelten historischen Zeitreihen der produktbezogenen Risikoparameter Ausfallwahrscheinlichkeit
(PD) und Verlustquote (LGD).
anhang (notes)
Beim laufenden echten Factoringprogramm werden Ausfallrisiken trotz Sicherheitseinbehalten durch pauschalierte Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Bei
den angekauften Portfolios überfälliger Forderungen werden Wertberichtigungen
gebildet, wenn davon auszugehen ist, dass die für die Zukunft geplanten Geldeingänge nicht erzielt werden können.
anhang (notes)
Software
konzernabschluss
92
Die Erstbewertung erfolgt bei entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerten zu ihren Anschaffungskosten, bei selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerten zu ihren Herstellungskosten, die alle direkt zurechenbaren Kosten zur
Schaffung, Herstellung und Vorbereitung des Vermögenswertes beinhalten. Die
Folgebewertung der Software, die der Gruppe für eine begrenzte Nutzungsdauer
zur Verfügung steht, erfolgt durch planmäßige, lineare Abschreibungen über die
voraussichtliche Nutzungsdauer. Die Abschreibungen werden in der Gesamtergebnisrechnung unter den Verwaltungsaufwendungen ausgewiesen. Sofern Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein
könnte, wird der Buchwert überprüft und ggf. außerplanmäßig abgeschrieben. Entfallen zu einem späteren Zeitpunkt die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung, ist grundsätzlich eine Wertaufholung vorzunehmen. Die Abschreibungsdauer
und die Abschreibungsmethode werden bei immateriellen Vermögenswerten mit
einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres
überprüft.
Kundenbeziehungen
Die unter den immateriellen Vermögenswerten aktivierten, erworbenen Kundenbeziehungen werden planmäßig über einen Zeitraum von zehn bis zwölf Jahren abgeschrieben. Die Angaben zu außerplanmäßigen Abschreibungen unter dem Punkt
„Software“ gelten entsprechend, jedoch sind bei den Kundenbeziehungen Zuschreibungen nicht zulässig.
11. Sachanlagen
Die als Sachanlagen ausgewiesenen selbst genutzten Grundstücke und Gebäude sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung werden zu Anschaffungskosten gemäß
IAS 16.16 bei Zugang aktiviert und um planmäßige lineare Abschreibungen entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer vermindert. Der Ausweis der Abschreibungen
erfolgt in der Gesamtergebnisrechnung unter den Verwaltungsaufwendungen. Die
Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden bei den Sachanlagen
mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft.
Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei dauerhafter Wertminderung gemäß
IAS 36 vorgenommen. Entfallen die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung, werden Zuschreibungen maximal bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.
Nachträglich angefallene Anschaffungskosten werden aktiviert, sofern dem Unternehmen ein zusätzlicher wirtschaftlicher Nutzen entsteht. Aufwendungen zum Erhalt der Sachanlagen werden in dem Geschäftsjahr, in dem sie entstanden sind, erfolgswirksam erfasst.
Die Sachanlagen werden über die folgenden Zeiträume abgeschrieben:
Voraussichtliche Nutzungsdauer
In Jahren
Gebäude
12. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
sowie aufgegebene Geschäftsbereiche
Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen, die in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung höchstwahrscheinlich ist, sind als zur Veräußerung bestimmt zu klassifizieren. Voraussetzung ist, dass
der Verkauf zum Stichtag bereits beschlossen und eingeleitet ist und mit großer
Wahrscheinlichkeit innerhalb der folgenden zwölf Monate abgewickelt werden kann.
Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung
gehalten klassifiziert werden, sind zum niedrigeren Wert aus Buchwert und Zeitwert
abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Ein späterer Anstieg des Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten ist als Gewinn zu erfassen, jedoch nur bis zur Höhe des
kumulierten Wertminderungsaufwands, der gemäß IFRS 5 oder IAS 36 erfasst wurde. Ein langfristiger Vermögenswert darf nicht planmäßig abgeschrieben werden,
solange er als zur Veräußerung gehalten klassifiziert ist. Ein Gewinn oder Verlust,
der bis zum Tag der Veräußerung bisher nicht erfasst wurde, ist am Tag der Ausbuchung zu erfassen.
Ein aufgegebener Geschäftsbereich ist definiert als ein Unternehmensbestandteil,
der veräußert wurde oder als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird und der
ӹӹ einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder geographischen
Geschäftsbereich darstellt,
ӹӹ Teil eines einzelnen, abgestimmten Plans zur Veräußerung eines gesonderten
wesentlichen Geschäftszweigs oder geographischen Geschäftsbereichs ist oder
ӹӹ ein Tochterunternehmen darstellt, das ausschließlich mit der Absicht der
Weiterveräußerung erworben wurde.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2011 bestehen keine zur Veräußerung gehaltenen
langfristigen Vermögenswerte im Sinne des IFRS 5. Informationen zum bei der
Valovis Bank AG auslaufenden B2B-Factoringgeschäfts sind der Note 18 (Segmentberichterstattung) zu entnehmen.
3 – 6
3 – 15
50
anhang (notes)
Betriebs- und Geschäftsausstattung
93
konzernabschluss
Immaterielle Anlagewerte (Software)
anhang (notes)
13.Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten, die nicht der Kategorie „Fair-Value-Option“ zugeordnet sind,
werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Für die eigenen Emissionen, Schuldscheindarlehen sowie die verbrieften Verbindlichkeiten der Valovis
Bank AG werden die Bewertungskategorien „Fair-Value-Option“ und „Other Liabilities“ genutzt.
konzernabschluss
94
14.Sonstige Aktiva und Passiva
Die sonstigen Aktiva werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, die
sonstigen Passiva in Höhe der Rückzahlungsbeträge oder der voraussichtlichen Inanspruchnahme.
15.Rückstellungen
Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten und
drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, sofern die Voraussetzungen des
IAS 37 zur Bildung von Rückstellungen erfüllt sind, in Höhe der zu erwartenden
Inanspruchnahmen angesetzt.
Der Betrag der Rückstellung stellt die bestmögliche Schätzung der Ausgabe dar, die
zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum 31. Dezember 2011 erforderlich
ist und die bei vernünftiger kaufmännischer Betrachtung zu diesem Zeitpunkt zu
zahlen wäre. Die Schätzungen von Ergebnis und finanzieller Auswirkung hängen
von der Bewertung des Vorstandes zusammen mit Erfahrungswerten aus ähnlichen
Transaktionen ab. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt vor Steuern.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die Pensionsverpflichtungen werden grundsätzlich wie folgt unterteilt:
ӹӹ
ӹӹ
ӹӹ
ӹӹ
Plan A: Pensionsverpflichtungen ohne Kapitalhinterlegung
Plan B: Pensionsverpflichtungen, die durch CTA gesichert sind
Plan C: Pensionsverpflichtungen aus arbeitgeberfinanzierten Fondszusagen
Plan D: Pensionsverpflichtungen aus Deferred Compensation
Die einzelnen Gesellschaften der Valovis Gruppe haben einzelnen Mitarbeitern
Pensionen zugesagt. Es bestehen Verpflichtungen aus Plan A, C und D.
Die leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen ohne Kapitalhinterlegung (Plan
A) sind überwiegend gehaltsabhängig, während die Verzinsung der beitragsorientierten Verpflichtungen aus Plan C und D abhängig vom Alter der Mitarbeiter ist.
Die Höhe der Pensionsverpflichtung wird unter Anwendung der Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn der
Saldo der kumulierten, nicht erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und
Der als Vermögenswert oder Schuld aus einem leistungsorientierten Plan zu erfassende Betrag umfasst den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung abzüglich
des noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands und abzüglich
des beizulegenden Zeitwerts des zur unmittelbaren Erfüllung von Verpflichtungen
vorhandenen Planvermögens. Der Wert eines Vermögenswerts beschränkt sich auf
die Summe aus dem noch nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand
und dem Barwert eines etwaigen wirtschaftlichen Nutzens in Form von Rückerstattungen aus dem Plan oder in Form der Minderung künftiger Beitragszahlungen an
den Plan.
Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr für Mitarbeiter der Valovis Gruppe Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Hierbei handelt es sich um einen beitragsorientierten Plan gemäß IAS 19.46.
16.Ertragsteueransprüche und -verpflichtungen
Die Ertragsteuern werden mit den jeweils geltenden tatsächlichen Steuersätzen berechnet.
Latente Steuern
Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen
Wertansatz.
Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen,
die in der Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt
wird, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Dabei werden die Steuersätze
(und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Zukünftige
Steuersatzänderungen werden bereits am Bilanzstichtag berücksichtigt, sofern materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens
erfüllt sind.
95
konzernabschluss
Der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand wird linear über den durchschnittlichen Zeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit der Anwartschaften verteilt.
Soweit Anwartschaften sofort nach der Einführung oder der Änderung eines Pensionsplans unverfallbar werden, ist der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand sofort erfolgswirksam zu erfassen.
anhang (notes)
Verluste für jeden einzelnen Plan zum Ende der vorherigen Berichtsperiode den
höheren der beiden Beträge aus 10 % der leistungsorientierten Verpflichtung oder
10 % des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens übersteigt. Diese Gewinne
oder Verluste werden über die erwartete durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der
vom Plan erfassten Arbeitnehmer realisiert.
anhang (notes)
Auf temporäre Unterschiede zwischen den bilanzierten und den steuerlichen Werten werden latente Steuern gerechnet. Die Bildung aktiver und passiver latenter
Steuern erfolgt abhängig von der Behandlung des zugrunde liegenden Sachverhalts.
Aus Bewertungsdifferenzen resultieren latente Steuern für Finanzanlagen der Kategorie AfS. Diese werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis, alle anderen latenten
Steuern erfolgswirksam erfasst. Dabei werden aktivische und passivische latente
Steuern eines Unternehmens, die die Voraussetzungen des IAS 12.74 erfüllen, saldiert.
konzernabschluss
96
Latente Steuern auf Verlustvorträge werden gebildet, sofern voraussichtlich in Zukunft – über die Abdeckung eines aktiven latenten Steuerüberhangs hinaus – ausreichend positives steuerliches Ergebnis zur Nutzung der Verlustvorträge vorhanden
ist. Im Geschäftsjahr wurden keine latenten Steuern auf Verlustvorträge gebildet.
Die Werthaltigkeit der gebildeten latenten Steuern wurde zum Abschlussstichtag
überprüft.
17.Eigenkapital
Gemäß IFRS begründet das Eigenkapital einen Residualanspruch auf die Vermögenswerte eines Unternehmens nach Abzug seiner gesamten Verpflichtungen oder
Ansprüche, bei denen keine Kündigungsmöglichkeit seitens des Kapitalgebers vorliegt.
18.Segmentberichterstattung
Beschreibung der berichtspflichtigen Segmente
Zum Zweck der Konzernsteuerung ist die Valovis Gruppe nach Produkten und
Dienstleistungen in Geschäftsfeldern organisiert. Der Konzern ist fast ausschließlich in fünf Geschäftsfeldern tätig, die den vom Vorstand operativ gesteuerten Segmenten entsprechen. Diese sind:
ӹӹ
ӹӹ
ӹӹ
ӹӹ
ӹӹ
Immobiliengeschäft
Factoringgeschäft
Treasury
Retailgeschäft
Forderungsmanagement
Das Segment Factoringgeschäft enthält die Bereiche Versandhandelsfactoring und
Mittelstandsfactoring, das Segment Retailgeschäft umfasst die Geschäftsfelder Kreditkartengeschäft und die Absatzfinanzierung. Weitere Informationen sind in unserem Lagebericht dargestellt.
Die Steuerung erfolgt auf Basis der unkonsolidierten IFRS-Werte.
Die Geschäftstätigkeit der Valovis Gruppe ist ausschließlich in Deutschland und
überwiegend mit inländischen Geschäftspartnern.
Die Bewertung der einzelnen Posten pro Segment erfolgt entsprechend den in der
Bilanz und Gesamtergebnisrechnung angewendeten Bewertungsgrundlagen.
Hinsichtlich der Inhalte und der wirtschaftlichen Entwicklung der Segmente verweisen wir auf den Lagebericht.
Gesamtergebnisrechnung nach Segmenten
anhang (notes)
Innerhalb der Valovis Bank AG wurden die Segmente „Immobilien“, „Factoring“,
„Treasury“ und „Retailgeschäft“ identifiziert. Die Refinanzierungsmarge wird dem
Segment „Treasury“ zugeordnet. Die operativen Margen werden auf die Segmente
verteilt.
Die direkten Kosten werden verursachungsbezogen auf die Segmente verteilt.
Das Segment Immobilien enthält Zinskonditionenbeiträge aus den Zinserträgen in
Höhe von 13.885 Tsd. € (Vorjahr: 16.561 Tsd. €) aus den Darlehen eines großen Kunden.
Im Geschäftsjahr 2010 wurde beschlossen, das B2B-Factoring am Standort Essen
auslaufen zu lassen. Nachfolgende wesentliche Ergebnisbestandteile sind diesem
Geschäftsfeld zuordenbar:
Angaben in Tausend €
31.12.2011
Zins- und zinsähnliches Ergebnis
31.12.20101
650
884
Risikovorsorgeaufwand
–8.663
–8.955
Forderungsbestand nach Risikovorsorge
15.273
49.720
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Das Segment Forderungsmanagement beinhaltet die Geschäftstätigkeiten der Universum Group.
Die von den Segmenten erwirtschafteten Zinserträge und die damit in Zusammenhang stehenden Zinsaufwendungen werden in der Segmentberichterstattung
­saldiert als zins- und zinsähnliches Ergebnis ausgewiesen, da die Steuerung der
­Segmente aus Konzernsicht ausschließlich auf dieser Nettogröße basiert.
Die Spalte „Konsolidierung“ enthält die Eliminierung des Verschmelzungsgewinns
der Valovis Bank AG sowie die erfolgswirksamen Anpassungen der Fair Values aus
der Purchase Price Allocation.
konzernabschluss
97
Im Segment Factoring sind Zinserträge in Höhe von 34.952 Tsd. € (Vorjahr: 25.743
Tsd. €) mit einem wesentlichen Kunden enthalten.
Segment-Gesamtergebnisrechnung zum 31. Dezember 2011
Angaben in Tausend €
anhang (notes)
Treasury
Factoring
Zins- und zins­
ähnliches Ergebnis
12.646
29.794
25.240
268
Provisionsergebnis
1.880
522
14.255
–
Bruttoertrag
Risikovorsorge
konzernabschluss
Forderungsmanagement
Immobilien
Umsatzerlöse und
Aufwendungen für
bezogene Leistungen
98
Retail­
geschäft
Konsolidierung
Gesamt
–25.000
–
42.948
–199
–
16.457
–
42
–
11.743
–
–
11.785
14.526
30.358
39.495
12.010
–25.199
–
71.190
–
–12.330
–5.067
–1.272
–529
–
–19.198
Ergebnis aus
Finanz­a nlagen
–
–
–
–
–8.730
–
–8.730
Handelsergebnis
–
–
–
–
146.670
–
146.670
Ergebnis aus der
Fair-Value-Option
–3.089
–
–
–
–140.723
–
–143.813
Direkte Kosten
–3.632
–2.786
–34.982
–15.046
–3.892
–
–60.338
Deckungsbeitrag
7.805
15.242
–554
–4.308
–32.403
–
–14.218
Indirekte Kosten /
sonstiges Ergebnis
2.147
3.425
854
3.106
–404
–19.915
–10.787
Ergebnis vor Steuern
9.952
18.667
300
–1.202
–32.807
–19.915
–25.004
–3.618
–8.098
2.578
–51
–6.789
1.598
–14.382
6.334
10.569
2.878
–1.253
–39.596
–18.317
–39.387
Konsolidierung
Gesamt
Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag
Segmentbeitrag
Segment-Gesamtergebnisrechnung zum 31. Dezember 20101
Angaben in Tausend €
Forderungsmanagement
Immobilien
Factoring
Zins- und zins­
ähnliches Ergebnis
12.933
23.738
26.428
–95
–12.110
–
50.894
Provisionsergebnis
3.191
617
16.985
–
–10.253
–
10.540
–
–
–
16.801
–
–
16.801
Umsatzerlöse und
Aufwendungen für
bezogene Leistungen
Bruttoertrag
Treasury
16.124
24.355
43.413
16.706
–22.363
–
78.235
Risikovorsorge
–
–14.748
–6.840
–
–
–
–21.589
Ergebnis aus
Finanzanlagen
–
–
–1.582
–
11.240
–
9.658
Handelsergebnis
–
–
–
–
40.570
–
40.570
Ergebnis aus der
Fair-Value-Option
–14.889
–
–
–
–80.694
–
–95.583
Direkte Kosten
–4.732
–7.720
–36.719
–21.368
–3.183
–
–73.722
Deckungsbeitrag
–3.497
1.887
–1.728
–4.662
–54.430
–
–62.431
Indirekte Kosten /
sonstiges Ergebnis
–2.941
–874
882
12.014
–2.941
–23.257
–17.117
Ergebnis vor Steuern
–6.438
1.013
–846
7.352
–57.371
–23.257
–79.548
2.085
81
1.690
–887
13.560
4.561
21.089
–4.353
1.094
844
6.465
–43.811
–18.696
–58.459
Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag
Segmentbeitrag
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Retail­
geschäft
Aufteilung von Vermögenswerten und Schulden auf die Segmente
Die Valovis Gruppe hat sämtliche Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten
den Segmenten zugeordnet. Die Wertansätze der Segmentvermögen und -verbindlichkeiten entsprechen denen der Bilanz.
Das Eigenkapital der Valovis Bank AG ist nach regulatorischen Gesichtspunkten
den einzelnen Segmenten zugeordnet.
anhang (notes)
Die Spalte „Konsolidierung“ enthält neben den Wertansätzen aus der Purchase
Price Allocation und den darauf entfallenden latenten Steuern die Kapitalkonsolidierung der Valovis Gruppe.
Forderungsmanagement
Treasury
Konsolidierung
Gesamt
–17.333
4.310.687
Immobilien
Factoring
Retail­
geschäft
Segmentvermögen
1.493.967
988.915
355.054
39.769
1.450.315
Segment­
verbindlichkeiten
1.397.560
913.762
355.016
17.118
1.428.410
9.315
4.121.181
96.407
75.153
38
22.651
21.905
–26.648
189.506
Forderungsmanagement
Treasury
Konsolidierung
Gesamt
33.647
1.818.599
–62.314
5.000.802
Angaben in Tausend €
Segmenteigenkapital
Segmentvermögen / -verbindlichkeiten zum 31. Dezember 20101
Immobilien
Factoring
Retailgeschäft
Segmentvermögen
1.707.599
1.060.383
442.888
Segment­
verbindlichkeiten
1.632.581
996.793
379.657
21.555
1.738.201
8.989
4.777.776
78.180
63.590
63.231
12.092
77.237
–71.303
223.026
Angaben in Tausend €
Segmenteigenkapital
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
99
konzernabschluss
Segmentvermögen / -verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2011
anhang (notes)
Erläuterungen zur
Gesamtergebnisrechnung
19.Zinsüberschuss
Von den Zinserträgen in Höhe von 174.583 Tsd. € (Vorjahr: 193.102 Tsd. €) resultieren
86.389 Tsd. € (Vorjahr: 85.138 Tsd. €) aus Kredit- und Geldmarktgeschäften. Die Erträge aus Vorfälligkeitsentschädigungen betragen im Berichtsjahr 1.132 Tsd. € (Vorjahr: 1.518 Tsd. €). In den Zinsaufwendungen in Höhe von 131.634 Tsd. € (Vorjahr:
142.208 Tsd. €) sind 51.640 Tsd. € (Vorjahr: 54.828 Tsd. €) für die Bedienung von
Verpflichtungen aus der Begebung von Pfandbriefen enthalten.
Der Zinsüberschuss resultiert aus folgenden Kategorien:
Angaben in Tausend €
At Fair Value through Profit and Loss
100
Zinserträge
konzernabschluss
Zinsaufwendungen
Loans and Receivables / Other Liabilities
Zinserträge
2011
2010
–30.021
–34.975
70.482
92.487
–100.503
–127.462
45.368
61.240
76.500
75.986
–31.131
–14.746
Held to Maturity
5.891
5.216
Zinserträge
5.891
5.216
Zinsaufwendungen
Zinsaufwendungen
–
–
Available for Sale
21.710
19.413
Zinserträge
21.710
19.413
Zinsaufwendungen
–
–
42.948
50.894
20.Risikovorsorge
Für Forderungen aus dem Factoringgeschäft, insbesondere für den Work-out-Bestand
B2B-Factoring am Standort Essen, waren aus Schieflagen von Anschlusskunden Zuführungen zur Risikovorsorge in Höhe von 9.323 Tsd. € (Vorjahr: 10.823 Tsd. €) erforderlich. Zudem waren Direktabschreibungen in Höhe von 3.200 Tsd. € (Vorjahr:
3.367 Tsd. €) nötig.
Im Absatzfinanzierungsgeschäft fiel die Zuführung zur Risikovorsorge mit 3.058
Tsd. € (Vorjahr: 5.060 Tsd. €) geringer aus als im Vorjahr. Die Verbesserung resultiert im Wesentlichen aus einem im Geschäftsjahr 2011 positiven Verlauf eines Kreditportfolios an Autofinanzierungen, bei welchem keine wesentlichen weiteren
Wertberichtigungen erforderlich wurden. Zudem waren hier Direktabschreibungen
in Höhe von 3.118 Tsd. € (Vorjahr: 1.401 Tsd. €) notwendig.
21.Provisionsüberschuss
Im Geschäftsjahr fielen im Wesentlichen Gebühren aus dem MasterCard-Geschäft
in Höhe von 14.787 Tsd. € (Vorjahr: 14.920 Tsd. €) an. Darüber hinaus sind im Immobilienfinanzierungsgeschäft Provisionserträge in Höhe von 1.356 Tsd. € (Vorjahr:
1.829 Tsd. €) angefallen, die u. a. aus Bearbeitungsgebühren stammen. Demgegenüber stehen Provisionsaufwendungen für das Absatzfinanzierungsgeschäft in Höhe
von 1.204 Tsd. € (Vorjahr: 887 Tsd. €), für das MasterCard-Geschäft in Höhe von
1.031 Tsd. € (Vorjahr: 966 Tsd. €) und für die Vermittlung von Hypothekendarlehen
in Höhe von 288 Tsd. € (Vorjahr: 518 Tsd. €).
Erträge aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option
Aufwendungen aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option
1
2011
20101
50.774
77.327
194.587
172.910
–143.813
–95.583
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
23.Handelsergebnis
Im Handelsergebnis (ausschließlich Valovis Bank AG) wird der Ertrag aus der Inanspruchnahme risikoreduzierender Maßnahmen Dritter, die als Derivat bilanziert
werden, in Höhe von 96.458 Tsd. € und das Bewertungsergebnis der Derivate, die
zinsbezogene Geschäfte betreffen, ausgewiesen. Aus den Zinsswaps resultierte in
diesem Jahr ein Ertrag in Höhe von 50.212 Tsd. € (Vorjahr: 40.570 Tsd. €). Dieser
beinhaltet die Marktwertentwicklung der Derivate in Höhe von 38.948 Tsd. € (Vorjahr: 24.137 Tsd. €) und das Zinsergebnis aus Derivaten in Höhe von 11.264 Tsd. €
(Vorjahr: 16.433 Tsd. €).
Die Aufwendungen aus dem sogenannten Credit Valuation Adjustment sind in der
Marktentwicklung der Derivate mit 410 Tsd. € (Vorjahr: 239 Tsd. €) berücksichtigt.
24.Ergebnis aus Finanzanlagen
Das Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von – 8.730 Tsd. € (Vorjahr: 9.658 Tsd. €)
resultiert im Wesentlichen aus der erfolgswirksamen Erfassung einer Wertminderung in Höhe von 8.086 Tsd. € einer griechischen Staatsanleihe aus der AfS-Rücklage im Rahmen von IAS 39.67.
101
konzernabschluss
Angaben in Tausend €
anhang (notes)
22.Ergebnis aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option
Durch die teilweise Bewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten an Kreditinstitute, der Forderungen und Verbindlichkeiten an Kunden sowie der Finanzanlagen und der verbrieften Verbindlichkeiten zu Marktwerten ergibt sich folgendes
Ergebnis aus der Ausnutzung der Fair-Value-Option:
25.Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
Die Personalkosten und anderen Verwaltungsaufwendungen setzten sich wie folgt
zusammen:
Angaben in Tausend €
2011
2010
25.060
25.537
1.866
1.427
Personalkosten
Löhne und Gehälter inklusive sozialer Abgaben
anhang (notes)
Bonus- und Sonderzahlungen
konzernabschluss
102
Abfindungen
655
1.139
2.445
1.922
30.026
30.025
Rechts-, Prüfungs- sowie Beratungskosten u. Ä .
8.961
8.531
Kosten MasterCard-Geschäft
6.073
4.311
Verbandsbeiträge und Kosten staatlicher Aufsicht
6.033
4.176
Kosten für Hard- und Software
5.595
2.545
Servicingkosten
4.054
1.802
Nachrichtenkosten
3.397
2.860
Raumkosten für betrieblich genutzte Gebäude
2.691
2.816
Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
2.269
4.802
Sonstige Verwaltungsaufwendungen
2.185
3.081
Repräsentationskosten, Werbung
1.471
1.076
958
810
Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung
Andere Verwaltungsaufwendungen
Kfz-Kosten
Betriebskosten
682
3.334
Kosten Emissions- und Darlehensgeschäft
679
1.026
Seminar- und Reisekosten
556
554
Sonstige Personalkosten
462
306
Versicherungsbeiträge
298
721
Bezüge Aufsichtsrat
275
399
Davon: Bezüge Aufsichtsrat Valovis Bank AG
Bankspesen und Gebühren
Kosten Geschäftsbericht inkl. Veröffentlichung
119
119
274
1.028
85
82
Sachaufwand nicht abzugsfähige Vorsteuer
–
2.670
Zuführung zu Rückstellungen für Prozessrisiken
–
2.087
Zuführung zu Restrukturierungsrückstellungen
–
1.100
Sachaufwand der Spezialfonds
Gesamt
–
174
46.999
50.291
77.025
80.316
Die Abfindungen resultieren aus der vorzeitigen Beendigung von Arbeitsverhältnissen.
Der Rückgang in Höhe von 3.291 Tsd. € ist insbesondere durch geringere Aufwendungen für Restrukturierung und Prozessrisiken (3.187 Tsd. €) und eine außerplanmäßige Abschreibung einer Software im Vorjahr (2.237 Tsd. €) im Segment Forderungsmanagement bedingt. Ansonsten haben sich die Verwaltungskosten
ins­be­son­dere durch um 1.725 Tsd. € gestiegene Einlagensicherungskosten leicht erhöht. Die Personalkosten sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben.
26. Saldo der sonstigen Erträge und Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen die Umsatzerlöse
der Universum Inkasso GmbH in Höhe von 19.649 Tsd. € (Vorjahr: 54.454 Tsd. €).
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Wesentlichen Aufwendungen
der Universum Inkasso GmbH für bezogene Leistungen in Höhe von 6.784 Tsd. €
(Vorjahr: 37.643 Tsd. €) enthalten.
anhang (notes)
Der Umsatz und die mit den Umsätzen verbundenen Aufwendungen für bezogene
Leistungen sind im Berichtsjahr stark gesunken, da ein signifikanter Rückgang des
Auftragsvolumens aufgrund des Wegfalls eines großen Kunden im Segment Forderungsmanagement zu verzeichnen war.
Weiterhin sind Erträge aus angekauften NPL-Portfolios in Höhe von 5.348 Tsd. €
(Vorjahr: 0 €) sowie der Aufwand aus der Fortschreibung der stillen Lasten und
Reserven aus der Purchase Price Allocation enthalten. Der niedrigere Vorjahreswert
der Saldoposition resultierte vornehmlich aus einer Abschreibung des Geschäftsoder Firmenwertes der Universum Group.
Angaben in Tausend €
Sonstige Erträge
Sonstige Aufwendungen
2011
2010
30.166
59.781
–12.482
–53.502
17.684
6.279
2011
20101
–
–
27.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Ertragsteuern gliedern sich wie folgt auf:
Angaben in Tausend €
Steueraufwand / -ertrag für das laufende Jahr
Steueraufwand / -ertrag für Vorjahre
2.162
– 7.185
Tatsächliche Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
2.162
– 7.185
Steueraufwand aufgrund der Veränderung von
temporären Differenzen und Verlustvorträgen
4.340
28.319
Steuersatzdifferenzen
– 984
–45
– 19.900
–
Nichtansatz latenter Steuern
Latente Steuern
– 16.544
28.274
– 14.382
21.089
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Der ausgewiesene tatsächliche Steuerertrag resultiert im Wesentlichen aus Steuererstattungen aus Körperschafts- und Gewerbesteuerbescheiden für Vorjahre.
Der Aufwand aus latenten Steuern resultiert mit 19.900 Tsd. € aus der Abschreibung
von Tax Assets.
konzernabschluss
103
Der latente Steuerertrag bzw. -aufwand betrifft die folgenden Bilanzposten:
Angaben in Tausend €
Handelsaktiva und -passiva
2011
20101
– 11.167
– 7.796
6.666
– 10.574
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden
Risikovorsorge
– 4.717
3.313
Finanzanlagen
3.366
16.261
Immaterielle Vermögenswerte
1.805
4.560
2
–
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und
Kunden, verbriefte Verbindlichkeiten
6.328
23.145
Sonstige Verbindlichkeiten
– 299
–
382
601
2.366
29.510
– 19.900
–
990
– 1.236
– 16.544
28.274
anhang (notes)
Sonstige Aktiva
Rückstellungen
Zwischensumme
Bewertungseffekte
Nichtansatz latenter Steuern
Sonstige
104
konzernabschluss
Gesamt
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Die Überleitung vom rechnerischen zum ausgewiesenen Steueraufwand wird im
Folgenden dargestellt:
Angaben in Tausend €
2011
20101
Ergebnis vor Steuern
– 25.006
– 79.548
Anzuwendender Steuersatz
29,6 %
32,6 %
Rechnerische Ertragsteuern
7.402
25.933
146
– 142
Auswirkungen von:
abweichenden inländischen Steuersätzen
Steuersatzänderungen
– 984
– 45
im Geschäftsjahr erfassten Steuern aus Vorjahren
2.268
–5.329
Steuerkorrekturen aus Vorjahren
– 315
3
– 20.484
1.408
Wertberichtigungen
nicht werthaltigen Verlustvor- bzw. -rückträgen
permanenten Effekten bilanzieller Natur
fehlender Nutzung laufender Verluste
steuerfreien Erträgen und nicht abziehbaren Aufwendungen
Konsolidierungseffekten
Sonstigem
Ertragsteuern
–
80
– 327
– 3.785
– 1.969
– 1.389
– 71
3.381
–
975
– 48
–1
– 14.382
21.089
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Im Zusammenhang mit dem Restatement nach IAS 8 wurden latente Steuererträge
in Höhe von 3.538 Tsd. € korrigiert.
Der für das Berichtsjahr anzuwendende gerundete Ertragsteuersatz für die Valovis
Bank AG von 29,6 % (Vorjahr: 32,6 %) setzt sich aus dem in Deutschland derzeit
geltenden Körperschaftsteuersatz in Höhe von 15,0 % (Vorjahr 15,0 %), dem Solidaritätszuschlag zur Körperschaftsteuer in Höhe von 5,5 % (Vorjahr 5,5 %) sowie dem
Gewerbesteuersatz in Höhe von 13,8 % (Vorjahr 16,8 %) zusammen. Der Gewerbesteuersatz hat sich aufgrund der Fusion der Valovis Commercial Bank AG auf die
Valovis Bank AG verändert.
anhang (notes)
Der ausgewiesene tatsächliche Steueraufwand enthält in vollem Umfang die auf das
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallenden, nach HGB ausgewiesenen und auf Basis steuerrechtlicher Vorschriften ermittelten Ertragsteuern.
Angaben in Tausend €
2011
20101
71.735
61.211
Other Liabilities
–31.643
–24.738
At Fair Value through Profit or Loss
–26.067
–58.445
Loans and Receivables
davon: classified as Held for Trading
146.670
40.570
–172.737
–99.015
Held to Maturity
5.245
5.216
Available for Sale
20.933
5.426
12.108
14.119
8.825
–8.693
40.203
–11.330
davon: designated by the Entity
davon: erfolgwirksames Ergebnis
davon: sonstiges Ergebnis
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Die Kategorien „Loans and Receivables“, „Held to Maturity“ und „Available for
Sale“ beinhalten Nettogewinne aus finanziellen Vermögenswerten, die Kategorie
„Other Liabilities“ enthält Nettoverluste aus finanziellen Verbindlichkeiten.
In der Kategorie „At Fair Value through Profit or Loss designated by the Entity“ sind
sowohl Nettoverluste aus finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 40.405 Tsd. €
(Vorjahr: 24.003 Tsd. €) als auch aus finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von
132.332 Tsd. € (Vorjahr: 75.012 Tsd. €) enthalten. Die Zinsergebnisse der Kategorien
(siehe Note 19) sind in den Nettogewinnen und -verlusten enthalten.
Die Nettogewinne der Kategorie „At Fair Value through Profit or Loss classified as
Held for Trading“ resultieren mit 179.553 Tsd. € (Vorjahr: 72.174 Tsd. €) aus Vermögenswerten und mit –32.883 Tsd. € (Vorjahr: –31.604 Tsd. €) aus Verbindlichkeiten.
In dem erfolgswirksamen Ergebnis der Kategorie „Available for Sale“ sind Um­
gliederung aus dem Eigenkapital in die Gesamtergebnisrechnung in Höhe von
8.086 Tsd. € enthalten.
105
konzernabschluss
28.Nettogewinne und -verluste
Die Gesamtergebnisrechnung enthält folgende erfolgswirksame Nettogewinne und
-verluste gemäß IFRS 7.20 (a):
Erläuterungen zur Bilanz
29.Barreserve
Die Barreserve beinhaltet den Kassenbestand und das Guthaben bei Zentralnotenbanken. Sie unterliegt keinen Verfügungsbeschränkungen. Die Bestände sind zum
Nennwert ausgewiesen.
anhang (notes)
30.Forderungen an Kreditinstitute
Die Forderungen an Kreditinstitute enthalten im Wesentlichen 46.400 Tsd. € (Vorjahr: 116.529 Tsd. €) Tagesgelder.
31.Forderungen an Kunden
Die Forderungen an Kunden in Höhe von 1.865.882 Tsd. € (Vorjahr: 2.171.822 Tsd. €)
betreffen im Geschäftsjahr mit 1.493.967 Tsd. € (Vorjahr: 1.707.599 Tsd. €) Hypothekendarlehen.
Die einzelnen Forderungen sind durch erstrangige Grundschulden besichert.
106
konzernabschluss
Die Forderungen aus Hypothekendarlehen sind folgenden Größenklassen zugeordnet:
31. Dezember 2011
Größenklassen
Bis 10.000
Ab 10.000
Anzahl der
Kunden
%
Angaben in
Tausend €
%
851
97,3 %
648.280
43,4 %
24
2,7 %
845.687
56,6 %
875
100,0 %
1.493.967
100,0 %
Anzahl der
Kunden
%
Angaben in
Tausend €
%
Bis 10.000
1.207
98,4 %
482.413
28,3 %
Ab 10.000
20
1,6 %
1.225.186
71,7 %
1.227
100,0 %
1.707.599
100,0 %
31. Dezember 20101
Größenklassen
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Bezüglich der bestehenden Risikokonzentration wird auf den Risikobericht verwiesen.
Zur Gliederung der hypothekarisch besicherten Kredite nach Objektarten und Belegenheitsarten verweisen wir im Übrigen auf die Angaben nach § 28 Pfandbriefgesetz (s. Note 50).
Unter den anderen Forderungen an Kunden sind im Wesentlichen zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete Forderungen aus dem MasterCard-Geschäft in
Höhe von 176.071 Tsd. € (Vorjahr: 182.651 Tsd. €), Forderungen aus der Absatzfinanzierung in Höhe von 111.179 Tsd. € (Vorjahr: 109.347 Tsd. €) sowie Forderungen aus
dem Barkreditgeschäft in Höhe von 39.160 Tsd. € (Vorjahr: 65.109 Tsd. €) enthalten.
32.Forderungen aus dem Factoringgeschäft
Der Bestand an angekauften Forderungen ist im Jahr 2011 von 1.066.541 Tsd. € auf
990.233 Tsd. € gesunken.
anhang (notes)
Die Forderungen aus dem Factoringgeschäft entfallen auf die Größenklassen bis
1.000 € mit 411.900 Tsd. € (Vorjahr: 454.135 Tsd. €) und ab 1.000 € mit 578.333 Tsd. €
(Vorjahr: 612.406 Tsd. €).
33.Risikovorsorge
Der Gesamtbestand der Risikovorsorge in Höhe von 61.327 Tsd. € (Vorjahr: 62.005
Tsd. €) resultiert mit 32.735 Tsd. € (Vorjahr: 25.860 Tsd. €) aus dem Factoringgeschäft, mit 18.273 Tsd. € (Vorjahr: 24.590 Tsd. €) aus der Absatzfinanzierung, mit
7.075 Tsd. € (Vorjahr: 9.427 Tsd. €) aus dem MasterCard-Geschäft, mit 1.272 Tsd. €
(Vorjahr: 0 €) aus dem Forderungsmanagement und mit 1.972 Tsd. € (Vorjahr:
2.128 Tsd. €) aus Auslauf- sowie sonstigen Produkten. Die Risikovorsorge aus dem
Factoringgeschäft betrifft hauptsächlich den Work-out-Bestand B2B-Factoring am
Standort Essen, in welchem auch im Geschäftsjahr 2011 die wesentlichen Zugänge zu
verzeichnen waren.
konzernabschluss
107
Darüber hinaus wurden 6.417 Tsd. € (Vorjahr: 3.367 Tsd. €) als Direktabschreibung
erfasst. Die Risikovorsorge für Auslaufprodukte umfasst unter anderem einzelne
Unterprodukte aus dem Segment Retailgeschäft, die nicht mehr aktiv vertrieben
werden.
Kategorie
Klasse
Angaben in
Tausend €
Held to
Maturity
Loans and Receivables
Forderungen
aus dem
Factoringgeschäft
Finanzanlagen
Forderung an Kunden – andere Forderungen
Absatz­
Factoring finanzierung MasterCard
Forderungsmanagement
RetailAuslaufprodukte /
Sonstige Wertpapiere
Risiko­
vorsorge
Gesamt
Stand 01.01.2010
19.586
24.427
10.255
–
2.465
–
56.733
Zugänge 1
11.584
5.060
2.749
–
338
–
19.731
Auflösung
202
1.700
461
–
133
–
2.496
Verbrauch
5.108
3.197
3.116
–
542
–
11.963
Stand 31.12.2010 1
25.860
24.590
9.427
–
2.128
–
62.005
Zugänge
10.534
3.058
2.090
1.272
210
529
17.693
568
2.430
–
–
202
–
3.200
Vorjahreszahlen
angepasst (siehe
Note 2) 6.945
Verbrauch
3.091
4.442
–
693
–
15.171
Auflösung
1
32.735
18.273
7.075
1.272
1.443
529
61.327
Stand 01.01.2011
25.860
24.590
9.427
–
2.128
–
62.005
Stand 31.12.2011
32.735
18.273
7.075
1.272
1.443
529
61.327
Stand 31.12.2011
Buchwerte
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
34.Handelsaktiva
Die Handelsaktiva in Höhe von 220.086 Tsd. € (Vorjahr: 77.227 Tsd. €) beinhalten
die positiven Marktwerte zinsbezogener derivativer Geschäfte inklusive der anteiligen Zinsen in Höhe von 123.628 Tsd. € (Vorjahr: 77.227 Tsd. €) und die beizu­
legenden Zeitwerte risikoreduzierender Maßnahmen Dritter im Zusammenhang
mit der Wertentwicklung des Wertpapierportfolios in Höhe von 96.458 Tsd. €
(Vorjahr: 0 €).
anhang (notes)
35.Finanzanlagen
108
Angaben in Tausend €
31.12.2011
31.12.2010
Zu Marktwerten bewertete Bestände
438.264
604.484
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
429.687
595.801
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Held-to-Maturity-Bestände
8.683
212.302
311.950
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
212.302
311.950
Available for Sale
488.800
587.087
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
427.553
576.241
61.228
10.827
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
konzernabschluss
8.577
Beteiligungen
19
19
1.139.365
1.503.521
Bei den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren handelt es sich um Schuldverschreibungen öffentlicher und anderer Emittenten in Höhe
von nominal 1.220.300 Tsd. € (Vorjahr: 1.538.228 Tsd. €), davon sind 1.200.300 Tsd. €
(Vorjahr: 1.518.228 Tsd. €) börsennotiert.
In den Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren der Kategorie
Available for Sale sind Anteile an einem Luxemburger Investmentfonds in Höhe von
50.463 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) und Anteile an einem Luxemburger Spezialfonds in
Höhe von 10.765 Tsd. € (Vorjahr: 10.827 Tsd. €) enthalten.
36.Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen entwickelten sich wie folgt:
Angaben in Tausend €
Immaterielle
Anlagewerte
Grundstücke
und Gebäude
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Sachanlagevermögen gesamt
45.929
3.874
8.863
12.737
3.031
11
329
340
Stand 01.01.2011
Zugänge
davon aus unternehmens­
interner Entwicklung
Abgänge
Stand 31.12.2011
25
–
–
–
2.589
–
1.499
1.499
46.371
3.885
7.693
11.578
Ab- und Zuschreibungen
Stand 01.01.2011
28.719
132
6.692
6.824
Zugänge
1.244
37
495
532
Abgänge
2.419
–
1.323
1.323
Planmäßige Abschreibungen
3.867
–
267
267
31.411
169
6.131
6.300
Stand 31.12.2011
anhang (notes)
Anschaffungs- / Herstellungskosten
109
Stand 01.01.2011
17.210
3.742
2.171
5.913
Stand 31.12.2011
14.960
3.716
1.562
5.278
Immaterielle
Anlagewerte
Grundstücke
und Gebäude
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Sachanlagevermögen gesamt
44.828
3.859
9.207
13.066
1.854
15
554
569
Angaben in Tausend €
Anschaffungs- / Herstellungskosten
Stand 01.01.2010
Zugänge
davon aus unternehmens­
interner Entwicklung
–
–
–
–
–
–
20
20
753
–
878
878
45.929
3.874
8.863
12.737
20.200
96
6.625
6.721
Zugänge
694
–
592
592
Abgänge
–
–
16
16
7.913
36
245
281
Abgänge
Endkonsolidierung
Stand 31.12.2010
Ab- und Zuschreibungen
Stand 01.01.2010
Planmäßige Abschreibungen
Endkonsolidierung
88
–
754
754
28.719
132
6.692
6.824
Stand 01.01.2010
24.628
3.763
2.582
6.345
Stand 31.12.2010
17.210
3.742
2.171
5.913
Stand 31.12.2010
Buchwerte
Grundstücke und Gebäude sind eigengenutzt.
konzernabschluss
Buchwerte
37.Ertragsteueransprüche
Die Ertragsteueransprüche setzen sich wie folgt zusammen:
Angaben in Tausend €
Tatsächliche Ertragsteueransprüche
31.12.2011
31.12.20101
4.792
4.974
Latente Ertragsteueransprüche
23.517
42.985
Gesamt
28.309
47.959
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
anhang (notes)
1
Latente Ertragsteueransprüche werden für folgende Bilanzposten gebildet:
Angaben in Tausend €
31.12.2011
31.12.20101
15.775
14.206
3.016
8.178
Risikovorsorge
764
–1.641
Finanzanlagen
42.510
37.773
207
–
10
10
39.945
32.590
389
–621
Handelsaktiva und -passiva
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden
konzernabschluss
110
Immaterielle Vermögenswerte
Sonstige Aktiva
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und
Kunden, verbriefte Verbindlichkeiten
Rückstellungen
Sonstige Passiva
11
1.401
Aktive latente Steuern
102.626
91.896
Nichtansatz latente Steuern
–19.900
–
Saldierung mit passiven latenten Steuern
–59.209
–48.911
23.517
42.985
Gesamt
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Aktivische und passivische latente Steuern eines Unternehmens, die gegenüber der
jeweils gleichen Behörde bestehen, werden saldiert ausgewiesen.
Aus der Bewertung der Finanzanlagen der Kategorie „Available for Sale“ wurden im
Berichtsjahr aktive latente Steuern in Höhe von 6.281 Tsd. € (Vorjahr: 3.336 Tsd. €)
sowie passive latente Steuern in Höhe von 9.238 Tsd. € (Vorjahr: 463 Tsd. €) erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Die übrigen latenten Ertragsteueransprüche
wurden ausschließlich erfolgswirksam erfasst. Der sich in gleicher Höhe ergebende
latente Steuerertrag bzw. -aufwand entfällt in vollem Umfang auf das im sonstigen
Periodenergebnis enthaltene Ergebnis aus der Bewertung von Wertpapieren der
­Kategorie „Available for Sale“.
Für abzugsfähige temporäre Differenzen wurden latente Steuern angesetzt.
Für körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 18.943 Tsd. € (Vorjahr:
5.874 Tsd. €) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 6.540 Tsd. € (Vor-
jahr: 1.231 Tsd. €) werden gemäß IAS 12 keine latenten Steueransprüche angesetzt.
Für den laufenden körperschaftsteuerlichen Verlust 2011 in Höhe von 6.747 Tsd. €
(Vorjahr: 7.040 Tsd. €) wurde ebenfalls kein latenter Steueranspruch angesetzt.
Erträge aus einer Mehrjahresplanung weisen den berechtigten Ansatz der aktivierten latenten Steuererstattungsansprüche im Geschäftsjahr 2011 nach. Grundlegende
Planungsprämissen sind im Lagebericht, unter „Entwicklung der Valovis Gruppe“,
und im Prognosebericht enthalten.
anhang (notes)
38.Sonstige Aktiva
Die sonstigen Aktiva beinhalten unter anderem Forderungen aus der Rückgabe von
Fondsanteilen in Höhe von 5.607 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) und Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 2.129 Tsd. € (Vorjahr: 1.122 Tsd. €).
Angaben in Tausend €
Begebene Namenshypothekenpfandbriefe
Andere Verbindlichkeiten
31.12.2011
31.12.2010
47.175
37.729
299.408
444.053
346.583
481.782
In den anderen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Offenmarktgeschäften in Höhe von nominal 220.000 Tsd. € (Vorjahr: 400.000 Tsd. €)
sowie aus Tagesgeldern in Höhe von nominal 75.490 Tsd. € (Vorjahr: 44.000 Tsd. €)
enthalten.
40.Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Angaben in Tausend €
31.12.2011
31.12.2010
Begebene Namenshypothekenpfandbriefe
1.094.433
1.130.964
2.274.678
2.730.104
3.369.111
3.861.068
Andere Verbindlichkeiten
Die anderen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Schuldscheindarlehen in
Höhe von 1.411.240 Tsd. € (Vorjahr: 1.625.922 Tsd. €) und Termingelder in Höhe von
700.364 Tsd. € (Vorjahr: 866.041 Tsd. €).
41.Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft
Bei den Verbindlichkeiten aus dem Factoringgeschäft in Höhe von 255.933 Tsd. €
(Vorjahr: 285.614 Tsd. €) handelt es sich im Wesentlichen um Kaufpreisabschläge
und Sicherheitseinbehalte aus dem Forderungsankauf im Versandhandelsfactoring.
Die Reduzierung im Vergleich zum Vorjahr beruht überwiegend auf dem Rückgang
der Forderungen aus dem Versandhandelsfactoring.
111
konzernabschluss
39.Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
42.Verbriefte Verbindlichkeiten
Der Rückgang der verbrieften Verbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus
der Rücknahme eines Pfandbriefes in den Eigenbestand in Höhe von nominal
10.350 Tsd. € bei der Valovis Bank AG.
anhang (notes)
43.Handelspassiva
Die negativen Marktwerte zinsbezogener derivativer Geschäfte inklusive der anteiligen Zinsen betragen 60.923 Tsd. € (Vorjahr: 52.272 Tsd. €), währungsbezogene
Geschäfte bestehen zum 31. Dezember 2011 nicht.
konzernabschluss
112
44. Rückstellungen
Die Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:
Pensionsrückstellungen
Andere Rückstellungen
Gesamt
1.448
8.334
9.782
Zuführungen
107
5.569
5.676
Auflösungen
5
1.677
1.682
Verbrauch
3
2.020
2.023
Endkonsolidierung
–
2.562
2.562
Stand 31.12.2010
1.547
7.644
9.191
Stand 01.01.2011
Angaben in Tausend €
Stand 01.01.2010
1.547
7.644
9.191
Zuführungen
146
2.253
2.398
Auflösungen
41
1.231
1.272
Verbrauch
41
2.048
2.089
1.611
6.618
8.229
Stand 31.12.2011
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen basieren auf leistungsorientierten unmittelbaren Pensionszusagen.
Angaben in %
31.12.2011
31.12.2010
4,50 – 4,80
4,40 – 4,80
Gehaltstrend
2,25
2,25
Rententrend
1,75
1,50 – 1,75
Durchschnittliche Fluktuationsrate
5,00
5,00
Abzinsungssatz
Folgende Beträge wurden für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen in der
Bilanz erfasst:
anhang (notes)
Nachfolgend werden die Grundannahmen zur Ermittlung der Pensionsverpflichtungen dargestellt:
Angaben in Tausend €
31.12.2011
31.12.2010
2.304
2.130
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12.
Abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens
Zuzüglich nicht erfasster versicherungsmathematischer Gewinne
Abzüglich nicht erfasster versicherungsmathematischer Verluste
Pensionsrückstellung zum 31.12.
462
457
1.842
1.673
–231
–126
1.611
1.547
Die Änderung des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtungen stellt sich
wie folgt dar:
Angaben in Tausend €
Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 01.01.2010
Zinsaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand
1.946
102
52
Gezahlte Leistungen an Arbeitnehmer
–19
Versicherungsmathematische Verluste
49
Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 31.12.2010
2.130
Zinsaufwand
92
Laufender Dienstzeitaufwand
26
Eingezahlte Beiträge von Arbeitnehmern
11
Gezahlte Leistungen an Arbeitnehmer
–52
Versicherungsmathematische Verluste
97
Leistungsorientierte Verpflichtungen zum 31.12.2011
2.304
konzernabschluss
113
Die leistungsorientierten Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:
anhang (notes)
Angaben in Tausend €
114
31.12.2010
nicht finanzierte Pläne
1.147
1.026
Fondsfinanzierte Pläne
1.157
1.104
2.304
2.130
In der Gesamtergebnisrechnung wurden im Verwaltungs- und Zinsaufwand für
nachfolgende Komponenten folgende Beträge erfasst:
Angaben in Tausend €
Laufender Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Erwarteter Ertrag des Planvermögens
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
konzernabschluss
31.12.2011
31.12.2011
31.12.2010
26
52
92
102
–13
–13
23
29
Jahresaufwand
128
170
Beiträge des Arbeitgebers
–19
–45
DBL-Minderung durch Abgang
–20
–
Gezahlte Leistungen
–52
–19
37
106
Zuführung zu Pensionsrückstellungen
Der Zeitwert des Planvermögens beträgt zum Stichtag 462 Tsd. € (Vorjahr:
457 Tsd. €) und setzt sich zusammen aus arbeitgeberfinanzierten Fondszusagen in
Höhe von 252 Tsd. € (Vorjahr: 257 Tsd. €) und der Deferred Compensation in Höhe
von 210 Tsd. € (Vorjahr: 200 Tsd. €). Das Planvermögen entwickelte sich im Geschäftsjahr wie folgt:
Angaben in Tausend €
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am Anfang der Periode
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
Beiträge des Arbeitgebers
Gezahlte Leistungen
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am Ende der Periode
31.12.2011
31.12.2010
457
399
13
13
–31
–
19
45
4
–
462
457
Das Planvermögen wurde zum Bilanzstichtag mit 98,3 % in Wertpapierfonds und
mit 1,7 % in Immobilienfonds investiert.
Die für den Berichtszeitraum erwartete Rendite des Planvermögens beträgt 3,3 %
(Vorjahr: 3,3 %) und entspricht der Zielrendite der Investmentfonds.
Die tatsächliche Rendite des Planvermögens beläuft sich im Berichtsjahr 2011 auf
–13 Tsd. € (Vorjahr: 14 Tsd. €), dies entspricht einer Rendite von –2,84 % (Vorjahr:
3,51 %).
Barwert leistungsorientierter
Verpflichtungen
Beizulegender Zeitwert des
Planvermögens
31.12.2011
31.12.2010
31.12.2009
31.12.2008
31.12.2007
2.304
2.130
1.946
617
388
462
457
399
316
121
Erfahrungsbedingte Anpassungen gemäß IAS 19.120A (p) von Planschulden bzw.
Planvermögenswerten wurden nicht vorgenommen.
Die erwarteten Zuwendungen zum Planvermögen 2012 betragen 6 Tsd. € (Vorjahr:
6 Tsd. €).
Andere Rückstellungen
Die anderen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Prozesskostenrisiken in
Höhe von 1.923 Tsd. € (Vorjahr: 1.924 Tsd. €) sowie für steuerliche Haftungsrisiken
in Höhe von 1.097 Tsd. € (Vorjahr: 1.097 Tsd. €) der Universum Inkasso GmbH gebildet. Für etwaige Rückzahlungsansprüche von Unternehmen des ehemaligen Arcandor-Konzerns wurden Rückstellungen in Höhe von 848 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) neu
bilanziert. Bei der Ermittlung dieser Werte wurden Schätzungen und Annahmen
vorgenommen, die hinsichtlich Höhe und Erfüllungszeitpunkt ungewiss sind. Die
Inanspruchnahme der Prozesskostenrückstellung ist abhängig von dem weiteren
Prozessverlauf bzgl. der Berufung des Prozessgegners, und die Inanspruchnahme
der Rückstellungen für steuerliche Haftungsrisiken ist abhängig von dem weiteren
Vorgehen der jeweiligen Steuerbehörden.
Die Rückstellung für Prozesskostenrisiken wurde 2010 barwertig passiviert, wobei
wir von einer Inanspruchnahme im Jahr 2012 ausgingen. Aus der Aufzinsung der
Rückstellung resultiert im Berichtsjahr ein Zinsaufwand in Höhe von 163 Tsd. €. Da
wir zwischenzeitlich von einer Inanspruchnahme im Jahr 2013 ausgehen, ist die
Rückstellung am Bilanzstichtag um zwei Jahre abzuzinsen. Hieraus resultiert ein
Zinsertrag in Höhe von 164 Tsd. €.
Die übrigen anderen Rückstellungen sind überwiegend kurzfristiger Natur.
115
konzernabschluss
Angaben in Tausend €
anhang (notes)
Übersicht über die laufende und die vier vorangegangenen Berichtsperioden:
45.Ertragsteuerverpflichtungen
Die Ertragsteuerverpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:
Angaben in Tausend €
anhang (notes)
Tatsächliche Ertragsteuerverpflichtungen
konzernabschluss
116
31.12.2011
31.12.2010
985
–
Latente Ertragsteuerverpflichtungen
8.897
8.864
Gesamt
9.882
8.864
Latente Ertragsteuerverpflichtungen werden für folgende Bilanzposten gebildet:
Angaben in Tausend €
31.12.2011
31.12.2010
30.869
18.133
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden
8.364
23.137
Risikovorsorge
9.698
–
Finanzanlagen
19.041
16.310
30
–
3
–
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und
Kunden, verbriefte Verbindlichkeiten
90
126
Rückstellungen
12
69
Handelsaktiva und -passiva
Immaterielle Vermögenswerte
Sonstige Aktiva
Sonstige Passiva
Saldierung mit aktiven latenten Steuern
Gesamt
1
–
–59.209
–48.911
8.897
8.864
Aktivische und passivische latente Steuern eines Unternehmens, die gegenüber der
jeweils gleichen Behörde bestehen, werden saldiert ausgewiesen.
Weitere Angaben sind der Note 37 zu entnehmen.
46. Sonstige Passiva
Die sonstigen Passiva resultieren unter anderem aus Verbindlichkeiten gegenüber
Unternehmen des ehemaligen Arcandor-Konzerns in Höhe von 4.034 Tsd. € (Vorjahr: 2.226 Tsd. €), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (lfd. Rechnungen) in Höhe von 3.415 Tsd. € (Vorjahr: 1.509 Tsd. €) sowie aus Personalkostenverpflichtungen in Höhe von 3.046 Tsd. € (Vorjahr: 3.747 Tsd. €).
anhang (notes)
Darüber hinaus sind in dieser Position Verbindlichkeiten aus den zurückgestellten
Beiträgen für die Einlagensicherung in Höhe von 1.993 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) und Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 1.244 Tsd. € (Vorjahr: 1.303 Tsd. €) enthalten.
47.Erläuterungen zum Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Sämtliche Anteile der Valovis Bank AG sind im Besitz des KarstadtQuelle Mitarbeitertrust e. V., Düsseldorf.
Das gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 125.000.000 auf den Inhaber lautende
­Aktien ohne Nennbetrag. Die Aktien sind voll eingezahlt und voll stimmberechtigt.
Beschränkungen jeglicher Art liegen nicht vor. Die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien hat sich während des laufenden Geschäftsjahres nicht geändert.
konzernabschluss
117
Kapitalrücklagen
Die Kapitalrücklagen betragen zum 31. Dezember 2011 unverändert zum Vorjahr
155.000 Tsd. € und beinhalten Kapital, das der Gesellschafter neben dem gezeichneten Kapital zur Verfügung gestellt hat.
Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen umfassen die gesetzliche Rücklage und die anderen Gewinn­
rücklagen.
Die gesetzliche Gewinnrücklage unterliegt einer Ausschüttungsbeschränkung.
In den anderen Gewinnrücklagen befinden sich thesaurierte Gewinne und Verluste
sowie die Erstanwendungseffekte des Übergangszeitpunktes auf IFRS am 1. Januar 2006.
Angaben in Tausend €
Stand 01.01.2011 1
Entnahme Gewinnrücklage
Stand 31.12.2011
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Gesetzliche
Rücklage
Andere Gewinn­
rücklagen
Gewinnrücklage gesamt
3.322
4.290
7.612
–
–58.459
–58.459
3.322
–54.169
–50.847
AfS-Rücklage
Die Wertveränderungen der Wertpapiere, die der Kategorie „Available for Sale“ zugeordnet wurden, werden im Eigenkapital in der Position AfS-Rücklage ausgewiesen.
Zum 31. Dezember 2011 wurde die Wertänderung eines Wertpapiers in Höhe
von 8.086 Tsd. € aufgrund einer im Geschäftsjahr eingetretenen Wertminderung
­erfolgswirksam im Ergebnis aus Finanzanlagen erfasst.
Genehmigtes Kapital
anhang (notes)
Es bestand im Berichtsjahr 2011 kein genehmigtes Kapital.
48.Restlaufzeitengliederung
Die Restlaufzeit umfasst die Zeitspanne zwischen dem Bilanzstichtag und dem Zeitpunkt der vertraglichen Fälligkeit der Forderungen oder Verbindlichkeiten.
Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2011
konzernabschluss
118
Angaben in Tausend €
Bis 3
Monate
3 Monate
bis zu
1 Jahr
1 Jahr
bis zu
5 Jahren
Mehr als
5 Jahre
Konsolidierung
Summe
Aktiva
Barreserve
44.055
–
–
–
–
44.055
Forderungen an Kreditinstitute
52.469
–
–
–
–
52.469
Forderungen an Kunden
233.717
132.603
820.147
677.710
1.705
1.865.882
Forderungen aus dem Factoringgeschäft
353.632
315.865
320.310
426
–
990.233
Handelsaktiva
–
–
128.965
91.121
–
220.086
Finanzanlagen
194.318
255.051
651.259
38.737
–
1.139.365
–
4.792
–
–
–
4.792
10.843
234
300
–
–
11.377
Tatsächliche Ertragsteueransprüche
Sonstige Aktiva
Passiva
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
327.128
–
19.455
–
–
346.583
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
970.399
703.526
1.111.756
582.988
442
3.369.111
1.626
207.434
46.873
–
–
255.933
934
11.111
7.407
29.629
–
49.081
Handelspassiva
–
1.380
1.225
58.318
–
60.923
Rückstellungen
–
4.387
2.231
1.611
–
8.229
Verbindlichkeiten aus dem
Factoringgeschäft
Verbriefte Verbindlichkeiten
–
985
–
–
–
985
Sonstige Passiva
Tatsächliche Ertragsteuerverpflichtungen
15.777
5.663
–
–
–
21.440
Unwiderrufliche Kreditzusagen
44.416
–
–
–
–
44.416
Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 20101
Angaben in Tausend €
Bis 3
Monate
3 Monate
bis zu
1 Jahr
1 Jahr
bis zu
5 Jahren
Mehr als
5 Jahre
Konsolidierung
Summe
Barreserve
–
–
–
–
8.885
159.195
–
–
–
–
159.195
Forderungen an Kunden
331.775
139.502
1.068.782
628.553
3.210
2.171.822
Forderungen aus dem Factoringgeschäft
1.066.541
415.188
317.875
332.958
520
–
Handelsaktiva
–
652
25.086
51.489
–
77.227
Finanzanlagen
48.609
179.670
1.175.858
99.384
–
1.503.521
Tatsächliche Ertragsteueransprüche
Sonstige Aktiva
–
4.974
–
–
–
4.974
3.385
1.148
–
–
–
4.533
Passiva
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
446.326
–
35.456
–
–
481.782
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
984.209
791.418
1.219.517
865.695
229
3.861.068
42
285.572
–
–
–
285.614
Verbindlichkeiten aus dem
Factoringgeschäft
1.263
–
21.989
36.697
–
59.949
Handelspassiva
Verbriefte Verbindlichkeiten
–
589
4.236
47.447
–
52.272
Rückstellungen
–
4.900
2.492
1.799
–
9.191
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Tatsächliche Ertragsteuerverpflichtungen
Sonstige Passiva
Unwiderrufliche Kreditzusagen
–
–
–
–
–
–
10.324
8.712
–
–
–
19.036
129.291
–
–
–
–
129.291
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Die Handelsaktiva bzw. Handelspassiva bestehen ausschließlich aus derivativen
Finanzinstrumenten.
Bezüglich der Restlaufzeiten der derivativen Finanzinstrumente verweisen wir auf
Note 54.
Die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten haben eine Laufzeit von
mehr als einem Jahr.
119
konzernabschluss
8.885
Forderungen an Kreditinstitute
anhang (notes)
Aktiva
49.Bestellung von Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten
Für Tendergeschäfte mit der Deutschen Bundesbank waren zum Bilanzstichtag
Wertpapiere mit einem Nominalbetrag von 911.300 Tsd. € (Vorjahr: 1.232.000 Tsd. €)
hinterlegt. Zum 31. Dezember 2011 bestanden Offenmarktgeschäfte in Höhe von
220.000 Tsd. € (Vorjahr: 400.000 Tsd. €).
anhang (notes)
Ferner führt die Valovis Bank AG grundpfandrechtlich besicherte Forderungen im
Deckungsstock nach §§ 12 bzw. 30 PfandBG. Zum 31. Dezember 2011 belief sich die
Deckungsmasse auf 1.292.846 Tsd. € (Vorjahr: 1.459.389 Tsd. €) bei einem Umlauf an
Hypothekenpfandbriefen in Höhe von 1.092.970 Tsd. € (Vorjahr: 1.133.969 Tsd. €).
konzernabschluss
120
Zur Absicherung von Zinsswapgeschäften sind Tagesgelder bei Kreditinstituten in
Höhe von 46.400 Tsd. € (Vorjahr: 37.700 Tsd. €) verpfändet. Die Kontrahenten dürfen die Sicherheiten nur dann verwerten, wenn die Valovis Bank AG mit ihren Ausgleichszahlungen aus den Zinsswaps rückständig ist.
Sonstige Angaben
50.Angaben nach § 28 PfandBG
Pfandbrief-Umlauf
Hypothekenpfandbriefe
31.03.2011
30.06.2011
30.09.2011
31.12.2011
Nennwert
1.123.970
1.123.970
1.109.970
1.092.970
1.133.969
Barwert der Pfandbriefe
1.189.932
1.199.168
1.229.385
1.213.331
1.227.327
Deckungsmasse
1.430.768
1.329.099
1.297.798
1.292.846
1.459.389
–
–
–
–
–
1.403.406
1.334.230
1.344.355
1.341.254
1.460.409
davon Derivate
Barwert der Deckungsmasse
davon Derivate
31.12.2010
–
–
–
–
–
Saldierter Risikobarwert (bei +250 BP)
272.335
192.937
174.366
186.086
296.977
Saldierter Risikobarwert (bei –250 BP)
141.966
65.369
50.158
69.198
159.910
Umlauf nach Restlaufzeiten
Angaben in Tausend €
Hypothekenpfandbriefe
Hypothekenpfandbriefe
31.03.2011
30.06.2011
30.09.2011
31.12.2011
31.12.2010
Bis zu 1 Jahr
126.000
130.000
206.500
218.500
51.000
Mehr als 1 Jahr bis zu 2 Jahren
229.500
292.000
249.000
263.000
218.500
Mehr als 2 Jahre bis zu 3 Jahren
181.000
129.500
109.000
69.000
263.000
Mehr als 3 Jahre bis zu
4 Jahren
55.000
40.000
28.000
23.000
69.000
Mehr als 4 Jahre bis zu 5 Jahren
23.000
43.000
48.000
62.200
23.000
403.370
383.370
363.370
351.170
403.369
Mehr als 5 Jahre bis
zu 10 Jahren
Mehr als 10 Jahre
106.100
106.100
106.100
106.100
106.100
1.123.970
1.123.970
1.109.970
1.092.970
1.133.969
anhang (notes)
Hypothekenpfandbriefe
121
konzernabschluss
Angaben in Tausend €
Deckungsmasse nach Zinsbindungsfristen
Angaben in Tausend €
31.03.2011
30.06.2011
30.09.2011
31.12.2011
883.903
898.490
873.152
851.050
837.876
Mehr als 1 Jahr bis zu 2 Jahren
29.623
28.277
32.996
28.725
106.194
Mehr als 2 Jahre bis zu 3 Jahren
anhang (notes)
Bis zu 1 Jahr
31.12.2010
174.270
40.889
48.101
80.018
28.813
Mehr als 3 Jahre bis zu
4 Jahren
68.007
93.548
93.958
76.625
210.456
Mehr als 4 Jahre bis zu 5 Jahren
52.578
52.408
67.656
90.565
34.068
220.186
212.609
179.095
163.061
239.031
2.201
2.878
2.840
2.801
2.952
1.430.768
1.329.099
1.297.798
1.292.846
1.459.389
Planmäßig
Außer­
planmäßig
Mehr als 5 Jahre bis
zu 10 Jahren
Mehr als 10 Jahre
Rückzahlungen auf Hypotheken
122
konzernabschluss
Hypothekenpfandbriefe
Hypothekenpfandbriefe
Angaben in Tausend €
Planmäßig
Außer­
planmäßig
31.12.2011
31.12.2010
Objektart
Wohnwirtschaftlich
38.233
24.905
50.397
23.945
Gewerblich
18.647
268.250
65.697
64.702
56.880
293.155
116.095
88.647
Deckungsrechnung Hypothekenpfandbriefe
Angaben in Tausend €
31.03.2011
30.06.2011
30.09.2011
31.12.2011
31.12.2010
1.240.768
1.169.099
1.137.798
1.112.846
1.269.389
190.000
160.000
160.000
180.000
190.000
Deckungswerte insgesamt
1.430.768
1.329.099
1.297.798
1.292.846
1.459.389
Summe der deckungs­p flichtigen
Hypothekenpfandbriefe
1.123.969
1.123.969
1.109.969
1.092.969
1.133.969
306.799
205.129
187.828
199.876
325.420
Forderungen an Kunden
a) Hypothekendarlehen
Ordentliche Deckung
weitere Deckung
Überdeckung
Die weitere Deckung enthält ausschließlich Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere.
Gliederung des Deckungsbestandes
Im Hypothekenregister eingetragene Hypothekendarlehen
Angaben in
Tausend €
Anzahl der
Objekte
Angaben in
Tausend €
1.112.846
1.031
1.269.389
1.290
31.12.2011
a) Betrag
Anzahl der
Objekte
31.12.2010
69.452
836
160.129
1.098
Bis 5.000 Tsd. €
204.668
144
228.837
141
Über 5.000 Tsd. €
838.726
51
880.424
51
1.112.846
1.031
1.269.389
1.290
92.706
72
99.059
85
Bayern
22.672
43
51.225
70
Berlin
215.447
32
209.100
34
Brandenburg
50.912
47
42.519
64
Bremen
41.431
6
41.556
6
Hamburg
14.130
4
67.558
4
116.824
213
131.035
266
Mecklenburg-Vorpommern
23.060
21
23.587
22
Niedersachsen
62.085
51
58.741
65
255.972
236
343.788
292
38.565
134
45.049
188
897
18
1.160
22
Sachsen
54.342
49
36.176
45
Sachsen-Anhalt
20.778
35
19.756
37
Schleswig-Holstein
62.942
17
58.811
21
Thüringen
40.082
53
40.269
69
1.112.846
1.031
1.269.389
1.290
96.495
22
120.167
23
636.606
89
732.551
83
2.930
2
756
1
104.708
14
119.758
18
c) nach Ländern
Baden-Württemberg
Hessen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
d) nach Objektart
Gewerblich – Bürogebäude
Gewerblich – Handelsgebäude
Gewerblich – Industriegebäude
Gewerblich – Sonstige
Wohnungsbau – Einfamilienhaus
Wohnungsbau – Mehrfamilienhaus
Wohnungsbau – Wohnungen
Bauplätze
Unfertige, noch nicht
­e r­t ragsfähige Neubauten
63.567
743
88.080
978
129.101
86
126.591
93
79.440
75
81.487
94
–
–
–
–
–
–
–
–
1.112.846
1.031
1.269.389
1.290
Der Gesamtbetrag der rückständigen Leistungen (über 90 Tage rückständig) gemäß
§ 28 PfandBG betrug zum 31. Dezember 2011 58.420 Tsd. € (Vorjahr: 69.443 Tsd. €),
davon auf Zinsen entfallend 7.791 Tsd. € (Vorjahr: 4.329 Tsd. €). Alle Grundstücke
befinden sich in Deutschland.
123
konzernabschluss
Bis 300 Tsd. €
anhang (notes)
b) nach Größe
anhang (notes)
Im Berichtsjahr sind in 16 (Vorjahr: 6) Fällen Zwangsverwaltungen bzw. Zwangsversteigerungen anhängig gewesen. 14 Fälle betreffen wohnwirtschaftlich genutzte
Grundstücke und zwei Fälle betreffen gewerblich genutzte Grundstücke. Es sind
keine Grundstücke zur Verhütung von Verlusten übernommen worden. Zum
Bilanzstichtag bestanden Zinsrückstände im Sinne von § 28 PfandBG in Höhe von
7.791 Tsd. € (Vorjahr: 5.005 Tsd. €).
51.Außerbilanzielle Verpflichtungen
Die Eventualschulden resultieren aus 23 (Vorjahr: 27) Bürgschaften an 17 (Vorjahr:
23) Kunden in Höhe von 2.440 Tsd. € (Vorjahr: 2.322 Tsd. €). Andere Verpflichtungen bestehen im Wesentlichen aus unwiderruflichen Darlehenszusagen im Hypothekengeschäft in Höhe von 44.416 Tsd. € (Vorjahr: 125.557 Tsd. €).
Die beizulegenden Zeitwerte der Eventualschulden und unwiderruflichen Kreditzusagen entsprechen ihren Nominalwerten.
Angaben in Tausend €
124
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen
konzernabschluss
31.12.2011
31.12.2010
2.440
2.322
44.416
129.291
Eventualverbindlichkeiten
Andere Verpflichtungen
Unwiderrufliche Kreditzusagen
Den Eventualschulden stehen Eventualforderungen in der gleichen Höhe gegenüber, sodass finanzielle Auswirkungen derzeit nicht erwartet werden. Aufgrund der
Unsicherheit hinsichtlich des Betrages und der Fälligkeit aus dem Vermögensabfluss
sowie zu einem möglichen Erstattungsanspruch erfolgen aus Gründen der Praktikabilität nicht.
Die unwiderruflichen Kreditzusagen werden im nächsten Geschäftsjahr fällig. Wir
erwarten die Inanspruchnahme der Zusagen bei gleichzeitigem Entstehen von entsprechenden Forderungen.
52.Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Es besteht eine sonstige finanzielle Verpflichtung zur Leistung noch ausstehender
Einlagen auf Aktien in Höhe von 2.000 Tsd. € (Vorjahr: 3.000 Tsd. €).
53.Kapitalmanagement
Ziel des Kapitalmanagements ist es, eine solide Kapitalisierung der Valovis
sicherzustellen. Die Kapitalausstattung hat einen wesentlichen Einfluss auf die
Erschließung neuer Geschäftsfelder bzw. den Ausbau der vorhandenen Geschäftstätigkeiten.
Die aufbauorganisatorischen Aspekte des Risikomanagements liegen seit Vollzug
der Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank AG im
September 2011 im Verantwortungsbereich der Valovis Bank AG. Die Beteiligung an
der Universum Group wird unverändert konzernintern wie eine Finanzbeteiligung
der Valovis Bank AG gesteuert. Entsprechend wird im konzernweiten Risikomanagement für diesen Konzernteil ein Beteiligungsrisiko abgebildet. Das Risikomanagement und die Risikosteuerung sind darauf ausgerichtet, eine Optimierung des
Verhältnisses von Kapitalbedarf und Kapitalausstattung zu erreichen. Damit verbunden ist die Beachtung der Abhängigkeiten zwischen Risiko, Ertrag und Kapital,
welche durch die Einbettung in die Planungsprozesse erfolgt.
Wir verweisen diesbezüglich auch auf unsere Ausführungen im Lagebericht.
Um die Angemessenheit des Kapitals auch unter verschiedenen Aspekten zu gewährleisten, werden die Kapitalquoten und -strukturen aus dem Blickwinkel sowohl
des ökonomischen Kapitals als auch des regulatorischen Kapitals betrachtet.
125
konzernabschluss
Darüber hinaus bestehen im Wesentlichen langfristige Serviceverträge mit jährlichen Betriebskosten in Höhe von rund 16,6 Mio. € (Vorjahr: 14,1 Mio. €) sowie Verpflichtungen aus Mietverträgen in Höhe von 9,2 Mio. € (Vorjahr: 6,4 Mio. €) jährlich. Die Mietverträge haben eine Laufzeit von einem Jahr und betreffen
insbesondere das Bankgebäude am Standort Neu-Isenburg. Es besteht eine Verlängerungsoption für zwei Jahre.
anhang (notes)
Weiterhin bestehen aus der Insolvenz von Gesellschaften des Arcandor-Konzerns
ggf. Haftungs- und Anfechtungsrisiken. Inwiefern eine Inanspruchnahme hieraus
erfolgen kann, ist derzeit ungewiss und nicht bezifferbar.
Ökonomisches Kapital
anhang (notes)
Zur Sicherstellung und Überwachung des ökonomischen Kapitals legt der Vorstand
der Valovis Bank AG, abgeleitet aus der Risikotragfähigkeit, einen fest definierten
Betrag als zulässiges Gesamtrisiko (Verlustobergrenze) fest. Dieser Betrag definiert
in der obersten Betrachtungsebene die Grenze der Bank, bis zu der risikobehaftete
Geschäfte eingegangen werden können. Die Auslastung des Risikokapitals wird auf
maximal 100 % festgesetzt.
konzernabschluss
126
Diese Verlustobergrenze dient als Basis für ein Limitsystem. Durch dieses Limitsystem werden Risiken begrenzt. Zum 31. Dezember 2011 betrug die Auslastung der
Verlustobergrenze im Normal Case 98,58 %. Zu weiteren Erläuterungen die Risikosteuerungssysteme betreffend verweisen wir auf den Risikobericht innerhalb des
Lageberichts.
Regulatorisches Kapital
Die Eigenmittel der Valovis Bank AG werden auf Basis der Anforderungen des Kreditwesengesetzes (KWG) ermittelt.
Durch die Verschmelzung der Valovis Commercial Bank AG auf die Valovis Bank
AG sind nur noch die Universum Inkasso GmbH und deren Tochtergesellschaften
nachgeordnete Unternehmen, die alle ausschließlich Anbieter von Nebendienstleistungen im Sinne von § 1 Abs. 3c KWG sind. Dies führt gem. § 10a Abs. 1 S. 6 KWG
dazu, dass seit September 2011 keine Institutsgruppe im Sinne von § 10a KWG besteht.
Die Gesamtkennziffer wurde für das Jahr 2011 gemäß der Solvabilitätsverordnung
(SolvV) ermittelt. Die Valovis Bank AG setzt auch nach Verschmelzung unverändert
zum Vorjahr den Kreditrisiko-Standardansatz an.
Die aufsichtsrechtlichen Kennzahlen können bedingt durch die Verschmelzung
nicht mit dem Vorjahr verglichen werden.
Gemäß § 10 KWG i. V. m. § 2 SolvV darf die in Relation der Eigenmittel zur Summe
aus den gewichteten Risikoaktiva und dem 12,5-fachen Anrechnungsbetrag der
Marktrisikopositionen sowie des operationellen Risikos errechnete Gesamtkennziffer 8,0 % arbeitstäglich zum Geschäftsschluss nicht unterschreiten.
Diese Anforderungen wurden zu den Meldestichtagen des Jahres 2011 sowie unter
Berücksichtigung der externen risikoreduzierenden Maßnahme auch am 31. Dezember 2011 eingehalten.
Die Eigenmittel am Bilanzstichtag bestanden zu 100 % aus Kernkapital, dieses wiederum aus dem eingezahlten Kapital, der Kapitalrücklage sowie den sonstigen
Rücklagen, Bilanzverlust und den Abzugspositionen (immaterielle Anlagewerte).
Valovis Bank AG
Valovis Gruppe
31.12.2011
31.12.2010
Gezeichnetes Kapital
125.000
164.011
Kapitalrücklage
155.000
185.898
Eigenmittel nach § 10 KWG (Aggregationsverfahren)
Kernkapital
Sonstige anrechenbare Rücklagen
Bilanzverlust inkl. Zwischenverlust
Abzugsposten
Gesamt
15.526
24.330
–82.743
–19.990
–538
–64.834
212.245
289.415
2.189.349
2.423.714
Anrechnungspflichtige Positionen
Gewichtete Risikoaktiva
Eigenkapitalanforderungen für das operationelle Risiko
13.652
14.915
Gesamtkennziffer gemäß SolvV
8,99 %
11,09 %
Nach Feststellung des HGB-Jahresabschlusses der Bank ergab sich unter Berücksichtigung des aufsichtsrechtlichen Ergänzungskapitals von 10.276 Tsd. € eine
­Eigenkapitalkennziffer von 9,5 %.
Ergänzende Informationen sind im Lagebericht und im Risikobericht enthalten.
54.Derivative Finanzinstrumente
Die Valovis Gruppe schließt im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit derivative Geschäfte in Form von:
ӹӹ Zinsbezogenen Termingeschäften / derivativen Produkten in Form von Zinsswaps
Der Nominalbetrag gibt das gehandelte Kontraktvolumen an. Er dient als Basis für
die Ermittlung der Fair-Value-Änderungen des Derivates und als Referenzgröße für
die gegenseitig vereinbarten Ausgleichszahlungen. Er stellt jedoch keine bilanzierungsfähige Forderung oder Verbindlichkeit dar.
Darüber hinaus wurden am Bilanzstichtag risikoreduzierende Maßnahmen Dritter,
die im Zusammenhang mit dem Wertpapierportfolio stehen, in Anspruch genommen. Diese Inanspruchnahmen werden als derivatives Finanzinstrument bilanziert.
127
konzernabschluss
Angaben in Tausend €
anhang (notes)
Die Zusammensetzung der Eigenmittel und die Höhe des Solvabilitätskoeffizienten
für die Valovis Bank AG jeweils vor Feststellung des Jahresabschlusses sind der
nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:
Der Bestand der derivativen Finanzinstrumente setzt sich wie folgt zusammen:
Derivatevolumen zum 31. Dezember 2011
Angaben in Tausend €
Nominalbetrag
1 bis
5 Jahre
Über
5 Jahre
Summe
positive
Marktwerte
negative
Marktwerte
38.500
323.300
1.002.000
1.363.800
123.628
60.923
–
100.000
–
100.000
96.458
–
38.500
423.300
1.002.000
1.463.800
220.086
60.923
Bis 1 Jahr
anhang (notes)
Zinsswaps (gleiche Währung)
konzernabschluss
128
Absicherungsvereinbarung
Summe
beizulegender Wert
Derivatevolumen zum 31. Dezember 2010
Angaben in Tausend €
Zinsswaps (gleiche Währung)
Absicherungsvereinbarung
Summe
Nominalbetrag
beizulegender Wert
Bis 1 Jahr
1 bis
5 Jahre
Über
5 Jahre
Summe
positive
Marktwerte
negative
Marktwerte
215.700
196.800
1.267.000
1.679.500
77.227
52.272
–
–
–
–
–
–
215.700
196.800
1.267.000
1.679.500
77.227
52.272
Kontrahenten
Nominalbetrag
Angaben in Tausend €
31.12.2011
31.12.2010
Banken
1.363.800
1.679.500
Sonstige
100.000
–
1.463.800
1.679.500
Restlaufzeiten unter drei Monaten bestanden zum 31. Dezember 2011 und zum
31. De­zember 2010 nicht.
Die Restlaufzeiten der positiven und negativen Marktwerte sind in den folgenden
Tabellen dargestellt:
Restlaufzeiten der positiven und negativen Marktwerte zum 31. Dezember 2011
Negative Marktwerte
1 bis 5 Jahre
Über 5 Jahre
Summe
–
128.486
91.600
220.086
1.398
1.224
58.301
60.923
anhang (notes)
Positive Marktwerte
Bis 1 Jahr
Restlaufzeiten der positiven und negativen Marktwerte zum 31. Dezember 2010
Angaben in Tausend €
Bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
Über 5 Jahre
Summe
Positive Marktwerte
24.663
46.270
6.294
77.227
Negative Marktwerte
13.060
29.899
9.313
52.272
Die beizulegenden Zeitwerte wurden Mark-to-Model ermittelt.
129
konzernabschluss
Angaben in Tausend €
55. Restlaufzeiten der nicht-derivativen Verbindlichkeiten
Bezogen auf die Nominalwerte der nicht-derivativen Verbindlichkeiten ergeben
sich folgende Fälligkeiten:
Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2011
Bis 3 Monate
3 Monate
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
Über
5 Jahre
Summe
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
324.284
–
20.000
–
344.284
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
769.242
730.863
1.108.316
606.136
3.214.557
1.626
207.434
46.873
–
255.933
–
10.000
9.650
25.000
44.650
Rückstellungen
–
4.387
2.956
1.611
8.954
Tatsächliche Steuerverpflichtungen
–
985
–
–
985
44.416
–
–
–
44.416
Angaben in Tausend €
anhang (notes)
Passiva
konzernabschluss
130
Verbindlichkeiten aus dem
Factoringgeschäft
Verbriefte Verbindlichkeiten
Unwiderrufliche Kreditzusagen
Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2010
Bis 3 Monate
3 Monate
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
Über
5 Jahre
Summe
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
454.000
–
35.000
–
489.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
881.566
837.583
1.270.152
694.644
3.683.945
Angaben in Tausend €
Passiva
Verbindlichkeiten aus dem
Factoringgeschäft
42
285.572
–
–
285.614
Verbriefte Verbindlichkeiten
–
–
20.000
35.000
55.000
Rückstellungen
–
4.900
3.192
1.799
9.891
–
–
–
–
–
129.291
–
–
–
129.291
Tatsächliche Steuerverpflichtungen
Unwiderrufliche Kreditzusagen
56. Buchwerte der Finanzinstrumente
Die Klassen der Finanzinstrumente sind den folgenden Kategorien zugeordnet:
Angaben in Tausend €
Loans and
Receivables
At Fair Value
through
P & L
Fair-ValueOption
Held to
Maturity
Available
for Sale
Other
Liabilities
–
–
31.12.2011
44.055
–
Forderungen an Kreditinstitute
–
–
5.835
–
46.634
–
–
–
Forderungen an Kunden
336.908
–
1.528.974
–
–
–
Forderungen aus dem
Factoringgeschäft
990.233
–
–
–
–
–
Handelsaktiva
–
220.086
–
–
–
–
Finanzanlagen
–
–
438.264
212.302
488.800
–
11.377
–
–
–
–
–
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
–
–
47.175
–
–
299.407
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
–
–
2.084.042
–
–
1.285.069
Sonstige Aktiva
Passiva
Verbindlichkeiten aus
dem Factoringgeschäft
–
–
–
–
–
255.933
Verbriefte Verbindlichkeiten
–
–
49.081
–
–
–
Handelspassiva
–
60.923
–
–
–
–
Sonstige Passiva
–
–
–
–
–
21.440
Loans and
Receivables
At Fair Value
through
P & L
Fair-ValueOption
Held to
Maturity
Available
for Sale
Other
Liabilities
Angaben in Tausend €
31.12.20101
Aktiva
Barreserve
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Forderungen aus dem
Factoringgeschäft
8.885
–
–
–
–
–
42.666
–
116.529
–
–
–
351.307
–
1.820.515
–
–
–
1.066.541
–
–
–
–
–
–
77.227
–
–
–
–
Handelsaktiva
Finanzanlagen
–
–
604.484
311.950
587.087
–
4.533
–
–
–
–
–
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
–
–
81.720
–
–
400.062
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
–
–
2.460.660
–
–
1.400.408
285.614
Sonstige Aktiva
Passiva
Verbindlichkeiten aus
dem Factoringgeschäft
–
–
–
–
–
Verbriefte Verbindlichkeiten
–
–
59.949
–
–
–
Handelspassiva
–
52.272
–
–
–
–
Sonstige Passiva
–
–
–
–
–
19.036
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
131
konzernabschluss
Barreserve
anhang (notes)
Aktiva
Die Buchwerte spiegeln zugleich das maximale Kreditausfallrisiko der Aktiva und
die maximale Inanspruchnahme der sonstigen Posten im Sinne des IFRS 7 wider.
Die Bewertungsgrundlagen der Klassen der Finanzinstrumente sind in den Notes
5 – 17 dargestellt.
anhang (notes)
57. Beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente
Die beizulegenden Zeitwerte ergeben sich aus nachfolgender Übersicht:
Angaben in Tausend €
Buchwert
Beizulegender Wert
Differenz
Buchwert
31.12.2011
Beizulegender Wert
Differenz
31.12.2010 1
Aktiva
Barreserve
44.055
44.055
–
8.885
8.885
–
Forderungen an Kreditinstitute
52.469
52.469
–
159.195
159.195
–
Forderungen an Kunden
konzernabschluss
132
1.865.882
1.835.208
–30.674
2.171.822
2.126.569
–45.253
Forderungen aus dem
Factoringgeschäft
990.233
957.497
–32.736
1.066.541
1.041.581
–24.960
Handelsaktiva
220.086
220.086
–
77.227
77.227
–
Finanzanlagen
1.139.365
1.106.923
–32.442
1.503.521
1.486.408
–95.852
Gesamter Unterschiedsbetrag
–17.113
–87.326
Passiva
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
Verbindlichkeiten aus
dem Factoringgeschäft
346.583
328.665
–17.918
481.782
481.782
–
3.369.111
3.369.111
–
3.861.068
3.861.068
–
255.933
255.933
–
285.614
285.614
–
Verbriefte Verbindlichkeiten
49.081
49.081
–
59.949
59.949
–
Handelspassiva
60.923
60.923
–
52.272
52.272
–
Gesamter Unterschiedsbetrag
–17.918
–
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Die Differenz zwischen dem Buchwert und dem beizulegenden Wert ergibt sich im
Wesentlichen aus der Risikovorsorge in Höhe von 61.327 Tsd. € (Vorjahr: 62.005 Tsd. €).
Im Berichtsjahr 2011 sowie in den Vorjahren fand kein aktiver Handel statt. Die
Derivate sind dennoch nach IFRS als „Held for Trading“ zu kategorisieren.
Während die Bewertung von Finanzinstrumenten nach IAS 39 vorgenommen wird,
ordnet die Valovis Gruppe die zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente zur
dreistufigen Fair-Value-Hierarchie gemäß IFRS 7 wie folgt zu:
Level 1: In aktiven Märkten notierte Marktpreise für identische Vermögenswerte
oder Verbindlichkeiten
Level 2: Nutzung direkter oder indirekter beobachtbarer, marktbasierter Parameter
(Vergleichspreise für nahezu identische Finanzinstrumente)
Level 3: Bewertungsverfahren, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen
(DCF-Bewertungsmodelle)
Die beizulegenden Zeitwerte bestimmter zu Nominalwerten bilanzierter Finanzinstrumente entsprechen nahezu ihren Buchwerten. Hierunter fallen etwa die Barreserve sowie Forderungen und Verbindlichkeiten mit kurzer Restlaufzeit. Bei diesen
Finanzinstrumenten wird aufgrund der nur unwesentlichen Abweichung als beizulegender Zeitwert der Buchwert verwendet.
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, für die kein Preis auf einem
aktiven Markt vorliegt, wird als Barwert der zukünftig erwarteten Cashflows auf
Basis zugehöriger Benchmark-Zinskurven und Credit Spreads ermittelt.
anhang (notes)
Für die Bewertung der Derivate werden einschlägige Standardmodelle verwendet.
Die Valovis Gruppe hat derzeit im Wesentlichen Plain-Vanilla-Swaps im Buch,
­deren Fair Value sie durch Ermittlung des Barwertes mittels Discounted-CashflowMethode errechnet.
Der Barwert der Inanspruchnahme risikoreduzierender Maßnahmen Dritter, die als
Derivat bilanziert werden, wurde anhand der Abzinsungsmethode berechnet.
Die folgende Tabelle zeigt die Zuordnung der einzelnen Klassen von Finanzinstrumenten zu den entsprechenden Level der Fair-Value-Hierarchie:
31.12.2011
Level 1
Level 2
Level 3
220.086
–
–
220.086
46.634
–
–
46.634
Vermögenswerte
At Fair Value through P & L
Handelsaktiva
Fair-Value-Option
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Finanzanlagen
1.528.974
–
–
1.528.974
438.264
127.687
302.000
8.577
Available for Sale
Finanzanlagen
488.800
425.475
63.306
19
2.722.758
553.162
365.305
1.804.291
60.923
–
–
60.923
Verbindlichkeiten
At Fair Value through P & L
Handelspassiva
Fair-Value-Option
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Verbriefte Verbindlichkeiten
47.175
–
–
47.175
2.084.042
–
–
2.109.842
49.081
–
–
49.081
2.241.220
–
–
2.267.021
konzernabschluss
Angaben in Tausend €
133
Angaben in Tausend €
31.12.2010
Level 1
Level 2
Level 31
77.227
–
–
77.227
Vermögenswerte
At Fair Value through P & L
Handelsaktiva
Fair-Value-Option
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
anhang (notes)
Finanzanlagen
–
–
116.529
–
–
1.820.515
604.484
133.203
462.598
8.683
Available for Sale
Finanzanlagen
587.087
528.985
58.083
19
3.205.842
662.188
520.681
2.022.973
52.272
–
–
52.272
81.720
–
–
81.720
2.460.660
–
–
2.460.660
Verbindlichkeiten
At Fair Value through P & L
Handelspassiva
Fair-Value-Option
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
134
konzernabschluss
116.529
1.820.515
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Verbriefte Verbindlichkeiten
59.949
–
–
59.949
2.654.601
–
–
2.654.601
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Die Level 3 zugeordneten Finanzinstrumente haben sich wie folgt entwickelt:
Veränderung der in Level 3 zugeordneten finanziellen Vermögenswerte
Angaben in Tausend €
Stand zum 01.01.2011
Handelsaktiva
Forderungen
an Kreditinstitute
Forderungen
an Kunden1
Finanzanlagen
Insgesamt
77.227
116.529
1.820.515
8.702
2.022.973
49.928
3
–75.710
–1.106
–26.885
–
–
–
–
–
96.458
73
131.024
1.000
228.555
Gesamtergebnis erfasst in
Gewinn- und Verlustrechnung
Eigenkapital
Zugänge
Abgänge
–
–
–
–
–
Emissionen
–
–
–
–
–
–3.527
–69.971
–346.855
–
–420.353
–
–
–
–
–
Rückzahlungen
Umbuchungen in Level 3
Umbuchungen aus Level 3
Stand zum 31.12.2011
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
–
–
–
–
–
220.086
46.634
1.528.974
8.596
1.804.290
Veränderung der in Level 3 zugeordneten finanziellen Verbindlichkeiten
Angaben in Tausend €
Stand zum 01.01.2011
Handelspassiva
Verbindlichkeiten
ggü. Kreditinstituten
Verbindlichkeiten
ggü. Kunden
Verbriefte
Verbindlichkeiten
Insgesamt
52.272
81.720
2.460.660
59.949
2.654.601
9.239
–44.992
25.131
–10.868
–21.490
–
–
–
–
–
232.503
Gewinn- und Verlustrechnung
Eigenkapital
Zugänge
–
10.480
222.023
–
Abgänge
–
–
–
–
–
Emissionen
–
–
–
–
–
–598.593
–588
–33
–597.972
–
Umbuchungen in Level 3
Rückzahlungen
–
–
–
–
–
Umbuchungen aus Level 3
–
–
–
–
–
60.923
47.175
2.109.842
49.081
2.267.021
Stand zum 31.12.2011
anhang (notes)
Gesamtergebnis erfasst in
Bei den Finanzanlagen wurden im laufenden Geschäftsjahr Wertpapiere in Höhe
von nominal 82.000 Tsd. € (Vorjahr: 502.000 Tsd. €) von Level 1 in Level 2 umgegliedert, da für diese Wertpapiere an aktiven Märkten eine Verringerung der Marktliquidität für die betroffenen Anleihen vorlag. Umgekehrt wurden Wertpapiere in
Höhe von nominal 235.000 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) von der Stufe 2 in die Stufe 1 umgegliedert. Hier waren zum Bilanzstichtag wieder liquide Märkte im Sinne der FairValue-Hierarchie zu beobachten.
Im Geschäftsjahr 2011 wurden keine Finanzinstrumente in bzw. aus Level 3 umklassifiziert.
Die aus den Handelsaktiva (49.928 Tsd. €) und Handelpassiva (9.239 Tsd. €) resultie­
renden Gewinne sind im Handelsergebnis ausgewiesen. Die übrigen Gewinne oder
Verluste werden im Ergebnis aus der Fair-Value-Option dargestellt (Forderungen an
Kreditinstitute (3 Tsd. €), Forderungen an Kunden (–75.710 Tsd. €), Finanzanlagen
(–1.106 Tsd. €), Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (–44.992 Tsd. €), Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (25.131 Tsd. €) und verbriefte Verbindlichkeiten
(–10.868 Tsd. €).
Obwohl die Valovis Gruppe davon ausgeht, dass die von ihr geschätzten Fair Values
zutreffend ermittelt wurden, kann die Verwendung von vernünftigerweise möglichen alternativen Input-Parametern signifikante Auswirkungen auf den Fair Value
haben.
Bei der Ermittlung der Fair Values der Darlehen und eigenen Emissionen mittels des
internen Bewertungsmodells (Level 3) werden ausfallbedingte Beeinträchtigungen
der erwarteten Zahlungsströme berücksichtigt, indem bei der Diskontierung der
vorstehend ermittelten Zahlungsströme ein Aufschlag auf den fristenkongruenten
„risikolosen“ Zinssatz vorgenommen wird. Eine Änderung der ausfallbedingten
­Beeinträchtigungen durch Reduzierung des Spreadaufschlags der Underlyings um
10 BP würde einen Rückgang der Fair Values der mittels des internen Bewertungs-
konzernabschluss
135
modells (Level 3) bewerteten Bestände (nominal Forderungen 1.403.020 Tsd. €
(Vorjahr: 1.623.225 Tsd. €); nominal Verbindlichkeiten 2.050.076 Tsd. € (Vorjahr:
2.397.229 Tsd. €)) um ca. –0,12 % (Vorjahr: –0,78 %) bewirken. Gegenläufig würde
eine Erhöhung um 10 BP einen Anstieg der Fair Values um ca. 0,13 % (Vorjahr:
0,78 %) bewirken.
Angaben zum Fair Value der Forderungen
anhang (notes)
Das maximale Kreditrisiko der zum Fair Value bewerteten Forderungen an Kunden
beträgt 1.528.974 Tsd. € (Vorjahr: 1.820.515 Tsd. €).
konzernabschluss
136
Die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Forderungen an Kunden, die
durch die Änderungen des Kreditrisikos und der Liquiditätsspreads bedingt sind,
betragen zum 31. Dezember 2011 6.503 Tsd. € (Vorjahr: 34.723 Tsd. €) und kumuliert
–23.413 Tsd. € (Vorjahr: –16.910 Tsd. €).
Die kreditrisiko- und liquiditätsbedingten Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der Forderungen werden im Wesentlichen als Änderungen der beizulegenden
Zeitwerte abzüglich der aus Marktzinskonditionen resultierenden Wertänderungen
ermittelt.
Angaben zum Fair Value der finanziellen Verbindlichkeiten
Die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der finanziellen Verbindlichkeiten,
die durch die Änderungen des Kreditrisikos und der Liquiditätsspreads bedingt
sind, betragen zum 31. Dezember 2011 –6.430 Tsd. € (Vorjahr: –57.710 Tsd. €) und
kumuliert 71.381 Tsd. € (Vorjahr: 77.811 Tsd. €).
Die kreditrisiko- und liquiditätsbedingten Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten werden im Wesentlichen als Änderungen der beizulegenden Zeitwerte abzüglich der aus Marktzinskonditionen resultierenden Wertänderungen ermittelt.
Für die Handelsaktiva und Handelspassiva wird ausschließlich die Zinskurve als
wesentlicher Parameter verwendet.
Die Verbindlichkeiten haben einen Rückzahlungsbetrag in Höhe von 3.993.481 Tsd. €
(Vorjahr: 4.629.730 Tsd. €) und liegen mit 195.596 Tsd. € (Vorjahr: 226.931 Tsd. €)
über dem Buchwert der Verbindlichkeiten.
Ergebnis aus zum Bilanzstichtag gehaltenen Finanzinstrumenten des Level 3
Die Ergebnisse der zum Bilanzstichtag gehaltenen Finanzinstrumente des Level 3
lassen sich nicht ausschließlich auf nicht am Markt beobachtbare Parameter zurückführen. Allerdings sind viele Parameter beobachtbar, die zur Bewertung der Finanz­
instrumente in diesem Level der Fair-Value-Hierarchie herangezogen werden. Somit basiert die Veränderung der Ergebnisse auch auf Veränderungen beobachtbarer
Parameter im Laufe des Jahres.
Angaben in Tausend €
Handelsaktiva
31.12.2011
31.12.20101
49.928
25.773
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Finanzanlagen
Zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
3
166
–75.710
19.717
–1.106
–509
–26.885
45.147
9.239
1.946
–44.992
–390
25.131
–68.805
Handelspassiva
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Verbriefte Verbindlichkeiten
–10.868
–1.043
Zum Fair Value bewertete finanzielle Verpflichtungen
–21.490
–68.292
Gesamt
–48.375
–23.145
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
anhang (notes)
Nachstehend die Ergebnisse, die in der Gesamtergebnisrechnung berichtet werden.
137
konzernabschluss
58. Überfällige Vermögenswerte
Die nachstehend aufgeführten Beträge waren zum 31. Dezember 2011 überfällig, waren aber nicht wertgemindert. Sie betreffen die Bilanzposten „Forderungen an Kunden – andere Forderungen“ und „Forderungen aus dem Factoringgeschäft“.
Überfällige, nicht einzelwertberichtigte Vermögenswerte
Angaben in Tausend €
Fair-Value-Option
Loans and
Receivables Fair-Value-Option
31.12.2011
Loans and
Receivables
31.12.20101
Forderungen an Kunden
Bis 3 Monate
Über 3 Monate bis 6 Monate
Über 6 Monate bis 1 Jahr
1.404
–
877
–
838
–
2
–
1.140
–
12.295
–
16.749
–
17.550
–
20.131
–
30.724
–
Bis 3 Monate
–
22.189
–
40.493
Über 3 Monate bis 6 Monate
–
–
–
786
Über 1 Jahr
Forderungen aus dem Factoringgeschäft
Über 6 Monate bis 1 Jahr
–
–
–
–
Über 1 Jahr
–
7.511
–
–
–
29.700
–
41.279
20.131
29.700
30.724
41.279
Gesamt
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
Es wurde jedoch keine individuelle Wertberichtigung gebildet, da die Valovis Gruppe
keine Probleme bei der Werthaltigkeit dieser Bestände bzw. der diesen Krediten zugrunde liegenden Sicherheiten sieht. Zeitliche Verschiebungen bei der Rückzahlung von
f­älligen Zahlungsströmen treten im normalen Geschäftsverlauf regelmäßig (bis drei
Monate) auf und sind deshalb nicht automatisch ein Anzeichen einer eingeschränkten
Werthaltigkeit. Für die überfälligen Vermögenswerte über drei Monate bestehen im
Wesentlichen werthaltige Sicherheiten. Daher wird auch hier keine individuelle Wertberichtigung gebildet.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die überfälligen Vermögenswerte, für die Wertberichtigungen gebildet bzw. Wertminderungen berücksichtigt wurden:
anhang (notes)
Überfällige, einzelwertberichtigte Vermögenswerte
Angaben in Tausend €
31.12.20101
Fair-Value-Option
69.706
60.987
Loans and Receivables
54.715
60.601
124.421
121.588
Forderungen an Kunden
138
konzernabschluss
31.12.2011
Forderungen aus dem Factoringgeschäft
Loans and Receivables
10.801
10.049
135.222
131.637
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
In der Kategorie „Loans and Receivables“ sind mehrere Portfolios überfälliger Forderungen enthalten, die auch teilweise wertberichtigt sind. Die sogenannten NonPerforming-Loans hat im Wesentlichen die Valovis Bank AG angekauft. Diese Forderungen haben zum 31. Dezember 2011 einen Bilanzwert in Höhe von 27.896 Tsd. €
(Vorjahr: 40.493 Tsd. €).
Aufgrund von Zins- und Tilgungsrückständen wurden Wertkorrekturen für die
Hypothekendarlehen (Fair-Value-Option) um 6.325 Tsd. € (Vorjahr: 17.659 Tsd. €)
durchgeführt.
Die Wertberichtigungen in der Kategorie „Loans and Receivables“ resultieren aus
rückständigen Zahlungen der Kunden im MasterCard-Geschäft und in der Absatzfinanzierung sowie aus dem Factoringgeschäft der Valovis Bank AG. Die Wertberichtigungen im Factoringgeschäft wurden aufgrund von Betrugsfällen im Bereich
des B2B-Factorings gebildet.
Ein dem HtM-Bestand zugeordnetes Wertpapier wurde aufgrund der Insolvenz
des Staates Island im Geschäftsjahr 2011 mit weiteren 1.300 Tsd. € um insgesamt
19.300 Tsd. € (Vorjahr: 18.000 Tsd. €) wertberichtigt.
Die Sicherheiten der Hypothekendarlehen sind in Note 50 dargestellt. Für die überfälligen Forderungen aus dem Factoringgeschäft bestehen Einbehalte aus dem Ankauf der Forderungen (sog. Holdbacks), die als Sicherheiten dienen.
Der beizulegende Zeitwert der Sicherheiten der überfälligen nicht wertberichtigten
Vermögenswerte sowie die der überfälligen wertberichtigten Vermögenswerte ist in
der folgenden Tabelle dargestellt:
Beizulegender Zeitwert der Sicherheiten
Angaben in Tausend €
31.12.2011
31.12.2010
59.667
72.702
Fair-Value-Option
Loans and Receivables
–
–
59.667
72.702
Forderungen aus dem Factoringgeschäft
Loans and Receivables
14.648
12.450
Summe
74.315
85.152
Zahlungsgestörte Finanzinstrumente werden vom laufenden Bestand separiert und
entsprechend des unter Note 9 beschriebenen Verfahrens bewertet.
konzernabschluss
139
59. Kreditrisikosensitive Finanzinstrumente
Zur Beurteilung der Qualität der einzelnen Portfolios wurden die kreditrisikosen­
sitiven Finanzinstrumente, die für die Valovis Gruppe von wesentlicher Bedeutung
sind, in folgende Untergruppen aufgeteilt:
Angaben in Tausend €
31.12.2011
31.12.20101
1.493.967
1.707.599
554.633
816.372
Forderungen an Kunden
Hypothekendarlehen
Davon Highstreet A Portfolio GbR
Davon Bausparportfolios
86.962
141.044
MasterCard-Geschäft
176.071
182.651
Absatzfinanzierung
111.179
109.347
Barkreditgeschäft
39.160
65.109
Sonstige Darlehen
45.505
107.116
1.865.882
2.171.822
962.337
1.026.048
27.896
40.493
990.233
1.066.541
1.069.542
1.483.992
69.805
19.510
Forderungen aus dem Factoringgeschäft
Versandhandelsforderungen
Angekaufte, überfällige Forderungen
Finanzanlagen
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Beteiligungen
Summe
Vorjahreszahlen angepasst (siehe Note 2)
1
anhang (notes)
Forderungen an Kunden
19
19
1.139.366
1.503.521
3.995.481
4.741.884
anhang (notes)
60.Anzahl der Mitarbeiter
Die Valovis Gruppe beschäftigte zum 31. Dezember 2011 505 (Vorjahr: 519) Mitarbeiter. Im Durchschnitt der Quartale waren 492 (Vorjahr: 516) Mitarbeiter (umgerechnet 427 (Vorjahr: 421) Vollbeschäftigte) beschäftigt, darunter 304 (Vorjahr: 329)
weibliche und 188 (Vorjahr: 187) männliche.
konzernabschluss
140
61.Angaben über Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden
Unternehmen und Personen
Als nahestehend gelten Unternehmen, sofern ein Unternehmen das andere unmittelbar oder mittelbar kontrolliert oder einen maßgeblichen Einfluss auf dessen geschäftliche und operative Entscheidungen ausüben kann. Danach hat die Valovis
Bank AG die Muttergesellschaft, alle Tochterunternehmen sowie die Deutsche Pensions Consulting GmbH als nahestehende juristische Personen qualifiziert. Zu der
Muttergesellschaft bestehen keine Geschäftsbeziehungen.
Natürliche Personen, die gemäß IAS 24 als nahestehend betrachtet werden, sind die
Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates sowie deren nahe Familienange­hörige.
Alle Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen oder Personen werden zu
marktüblichen Bedingungen abgeschlossen.
Die Geschäfte zwischen der Valovis Bank AG und ihren Tochtergesellschaften ­gelten
als Transaktionen zwischen nahestehenden Unternehmen. Aufgrund der vollständigen Eliminierung dieser Transaktionen im Rahmen der Konsolidierung werden
diese nicht offengelegt.
Die gesamten Bezüge der Organe sind der Note 62 zu entnehmen.
Den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden weder im Geschäftsjahr 2010 noch im Geschäftsjahr 2011 Vorschüsse und Kredite gewährt. Ebenso wurden zu Gunsten dieser Organe in diesem Zeitraum keine Haftungsverhältnisse eingegangen.
62.Bezüge der Organe
Angaben in Tausend €
2011
2010
919
1.000
–
100
82
85
1.001
1.185
2011
2010
119
119
119
119
2011
2010
742
423
20
126
Kurzfristig fällige Leistungen
Andere langfristig fällige Leistungen
Sachbezüge
Angaben in Tausend €
Gesamtbezüge des Aufsichtsrats
Kurzfristig fällige Leistungen
Für ehemalige Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtrats und ihre Hinterbliebenen wurden in den Jahren 2010 und 2011 keine Vergütungen gewährt. Gegenüber
einem ehemaligen Vorstandsmitglied besteht eine Pensionsrückstellung in Höhe
von 46 Tsd. € (Vorjahr: 47 Tsd. €).
Der Personenkreis der Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen umfasst
sämtliche Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Valovis Bank AG.
63.Honorare für den Abschlussprüfer
Angaben in Tausend €
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Abschlussprüfungsleistungen
Andere Bestätigungsleistungen
Sonstige Leistungen
Angaben in Tausend €
681
10
1.443
559
2011
2010
–
9
–
9
BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Sonstige Leistungen
141
konzernabschluss
Diese Angaben beziehen sich auf die Bezüge der Organe der Valovis Bank AG.
anhang (notes)
Gesamtbezüge des Vorstands
anhang (notes)
64.Zeitpunkt der Freigabe des Konzern-Abschlusses zur Veröffentlichung
Der ungeprüfte Konzernabschluss der Valovis Gruppe für das Geschäftsjahr zum
31. Dezember 2011 wurde am 30. April 2012 durch Beschluss des Vorstands zur Veröffentlichung freigegeben.
konzernabschluss
142
Im Zusammenhang mit der Konzernabschlussprüfung wurden Anpassungen vorgenommen. Der vorliegende Konzernabschluss wurde vom Vorstand am 15. Mai
2012 erneut zur Veröffentlichung freigegeben. Der vom Vorstand aufgestellte Konzernabschluss obliegt der gesetzlichen Prüfung durch den Abschlussprüfer. Darüber
hinaus hat der Aufsichtsrat den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er
den Konzernabschluss billigt.
65.Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Der Vorstand der Bank hat am 8. März 2012 dem Umtauschangebot des griechischen Staates zugestimmt und griechische Staatsanleihen im Nominalwert von
160.000 Tsd. € in neue Wertpapiere umgetauscht, die zum Einbuchungszeitpunkt
einen Buchwert von 35.913 Tsd. € aufweisen. Die erhaltenen Wertpapiere sind der
Kategorie „Available for Sale“ zugeordnet worden. Aus dem Umtausch der Anleihen
ist im Konzernabschluss kein wesentlicher Ergebniseffekt zu erwarten.
Der Anteilseigner der Valovis Bank AG hat die Bank informiert, dass er einen Verkaufsprozess eingeleitet hat.
66.Risikomanagement
Art und Ausmaß von Risiken, die sich aus Finanzinstrumenten ergeben
Die Angaben zu Art und Umfang der Risiken aus Finanzinstrumenten nach IFRS
7.31ff sind unter Anwendung des IFRS 7.B6 im Risikobericht enthalten. Der Risikobericht ist Bestandteil des Lageberichts. Zur Liquiditätslage verweisen wir auch auf
die Restlaufzeitengliederung in Note 48.
67.Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats
vorstand
Axel Frein, Hattingen
Mitglied des Vorstandes – ab 16. September 2011
Vorstandsvorsitzender der Valovis Commercial Bank AG, Neu-Isenburg –
bis 16. September 2011
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Universum Inkasso GmbH, Frankfurt am Main
Robert K. Gogarten, Sprockhövel
Mitglied des Vorstandes – bis 31. März 2012
Vorsitzender des Vorstandes – bis 16. September 2011
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Conetwork Erneuerbare Energien Holding GmbH & Co. KGaA,
Hamburg, Vorsitzender
Valovis Commercial Bank AG, Neu-Isenburg, Vorsitzender –
bis 16. September 2011
Universum Inkasso GmbH, Frankfurt am Main – bis 23. April 2012
143
konzernabschluss
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Universum Inkasso GmbH, Frankfurt am Main, Vorsitzender
Valovis Commercial Bank AG, Neu-Isenburg – bis 16. September 2011
anhang (notes)
Theodor Knepper, Frankfurt am Main
Mitglied des Vorstandes
Vorsitzender des Vorstandes – ab 16. September 2011
aufsichtsrat
Henning Giesecke, Zell
Vorsitzender des Aufsichtsrates – ab 31. Dezember 2011
anhang (notes)
Ausgeübter Beruf:
Geschäftsführer der GSW Capital Management GmbH, München
konzernabschluss
144
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Alno AG, Düsseldorf, Vorsitzender
Endurance Capital AG, München, Vorsitzender – ab 28. Juli 2011
Kofler Energies AG, München, Vorsitzender – bis 20. Dezember 2011
Rothenberger AG, Kelkheim
Mitgliedschaft in anderen Kontrollgremien:
Erste Abwicklungsanstalt, Düsseldorf, Verwaltungsrat
Yarra Investment Oy, Helsinki, Mitglied des Board
Maillefer SA, Ecublens, Mitglied des Board – seit 12. Januar 2011
Maillefer Extrusion Oy, Helsinki, Mitglied des Board – seit 13. Januar 2011
Prof. Dr. Thomas A. Lange, Meerbusch
Stellvertretender Vorsitzender – ab 31. Dezember 2011
Ausgeübter Beruf:
Vorsitzender des Vorstandes der NATIONAL-Bank AG Essen
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
DTB-Deutsche Biogas AG, Friesoythe, Vorsitzender
HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH, Hamburg
RMS RISK MANAGEMENT SOLUTIONS GmbH, Köln, Vorsitzender
Detlev Haselmann, Köln
Mitglied des Aufsichtsrates – ab 31. Dezember 2011
Stellvertretender Vorsitzender – bis 31. Dezember 2011
Ausgeübter Beruf:
Geschäftsführer Deutsche Pensions Group GmbH, Düsseldorf
Mitglied des Vorstandes des KarstadtQuelle Mitarbeitertrust e. V., Düsseldorf
Mitglied des Vorstandes des KarstadtQuelle Pensions Trust e. V., Düsseldorf
Ulrich Mix, Kaarst
Vorsitzender – bis 31. Dezember 2011
Ausgeübter Beruf:
Geschäftsführer Deutsche Pensions Group GmbH, Düsseldorf
Mitglied des Vorstandes des KarstadtQuelle Mitarbeitertrust e. V., Düsseldorf
Mitglied des Vorstandes des KarstadtQuelle Pensions Trust e. V., Düsseldorf
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Wave Management AG, Hamburg – bis 17. Mai 2011
Dr. Franz Wilhelm Hopp, Düsseldorf
Mitglied des Aufsichtsrates – bis 31. Dezember 2011
Ausgeübter Beruf:
Unternehmer
Mitgliedschaft in anderen Kontrollgremien (Verwaltungsrat):
Commerzbank AG, Frankfurt am Main
Schmidt Sport GmbH, Solingen – bis 30. März 2011
treuhänder
anhang (notes)
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:
Germany Funds, New York (USA)
Wave Management AG, Hamburg – bis 17. Mai 2011
145
Dietrich Henke, Düsseldorf
Stellvertretender Treuhänder
sondertreuhänder
Bernd Schadrack, Roth
Detlev Wuchold, Würselen
Essen, 15. Mai 2012
Valovis Bank AG
Der Vorstand
KnepperFrein
konzernabschluss
Jürgen Kalfhaus, Bochum
versicherung der
gesetzlichen vertreter
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
konzernabschluss
146
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind,
dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie
die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Essen, 15. Mai 2012
Valovis Bank AG
Der Vorstand
KnepperFrein
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und
den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns. Der Konzernlagebericht steht im Einklang mit dem Konzernabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Düsseldorf, den 16. Mai 2012
KüglerErnstberger
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
147
konzernabschluss
Wir haben den von der Valovis Bank AG, Essen, aufgestellten Konzernabschluss –
bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang (Notes) – sowie den Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Aufstellung
von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU
anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung
über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung
der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze
ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die
Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden
Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und
rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im
Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in
den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze
und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage
für unsere Beurteilung bildet.
b e s tät i g u n g s v e r m e r k
Bestätigungsvermerk
ko n ta k t e
Kontakte der Valovis Bank AG
148
Elmar Appel
Marktfolge Immobilienfinanzierung
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Jörg Meilves
Markt Immobilienfinanzierung
Tel. (0201) 24 65 - 98 60
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Joachim Becker
Marketing und Kundenservice
Tel. (069) 6 97 95 - 450
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Dr. Jochen Nachtwey
Vertrieb und Produktmanagement
Tel. (069) 6 97 95 - 122
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Ernst-Ulrich Bumbel
Marktfolge Factoring, Retail und Sonderkredite
Tel. (069) 6 97 95 - 215
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Udo Neldner
Personal Neu-Isenburg, Allgemeine Verwaltung,
Geldwäsche und Zentrale Stelle § 25c KWG
Tel. (069) 6 97 95 - 205
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Ulrich Boehner
Securitisation / Structured Finance
Tel. (0201) 24 65 - 97 49
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Thorsten Drescher
Gesamtbankkoordination / Meldewesen
Marktpreisrisikocontrolling
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Heinz Göing
Marktfolge Geld- und Kapitalmarkt
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Tino Heinken
Revision
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Edgar Konow
Organisation und IT
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Frank Kortgödde
Geld- und Kapitalmarkt
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Dr. Jens-Peter Rosenhayn
Personal Essen, Recht, Compliance
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Itta Schnoor
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