TU Berlin - Institut für Mathematik Fachmentorium Lineare Algebra für Ingenieure Wintersemester 2014/2015 1 Tutor: Fabian Faulstich Lineare Abbildungen - Lösung Selbsttest : Kreuzen Sie im Folgenden das Zutreende an : Wahr Falsch Aufgabe f : R → R; x 7→ x2 ist eine lineare Abbildung Jede injektive Abbildung kann durch Einschränkung des Bildraumes zu einer bijektiven Abbildung gemacht werden. g : R → R; x 7→ ax + b ist eine lineare Abbildung. Seien V und W Vektorräume über K und L eine lineare Abbildung von V nach W . Falls V endlichdimensional ist gilt die Gleichung : dim(Ker(L)) + dim(Im(L)) = dim(V ) 1. Aufgabe : i) ii) Die Komposition linearer Abbildungen ist wieder eine lineare Abbildung. Wir überprüfen die Abbildungen auf die Linearitätsbedingungen : Die Abbildung ist nicht linear, da 0 7→ b 6= 0 ·(0, 0, 0) 7→ (0, 0) ·f2 (x1 + αy1 , x2 + αy2 , x3 + αy3 ) = (x1 + αy1 − (x2 + αy2 ), x1 + αy1 − (x2 + αy2 )) = (x1 − x2 , x1 − x2 ) + α(y1 − y2 , y1 − y2 ) = f2 (x1 , x2 , x3 ) + αf2 (y1 , y2 , y3 ) iii) ·0 7→ 0 ·f3 (z1 + αz2 ) = z1 + αz2 = z1 + αz2 = z1 + α z2 = z1 + αz2 = f3 (z1 ) + αf3 (z2 ) iv) ·0 7→ 0 ·f4 (φ1 + αφ2 ) = (φ1 (t) + αφ2 (t))0 = φ01 (t) + (αφ2 (t))0 = φ01 (t) + αφ02 (t) = f4 (φ1 ) + αf4 (φ2 ) v) ·0 7→ 0 Rx Rx Rx ·f5 (φ1 + αφ2 ) = 0 φ1 (t) + αφ2 (t)dt = 0 φ1 (t)de + α 0 φ2 (t)dt = f5 (φ1 ) + αf5 (φ2 ) vi) Die Abbildung ist nicht linear, da 0 7→ (0, 1) 6= (0, 0) 2. Aufgabe : i) Wir prüfen zunächst die Eigenschaft Injektivität : Seien y1 , y2 zwei Elemente für die f1 (y1 ) = f1 (y2 ) gilt. Dies ist äquivalent dazu, dass : ay1 + b = ay2 + b ⇔ y1 = y2 a6=0 ii) iii) Also ist die Abbildung injektiv. Die Abbildung ist nicht injektiv, denn : f2 ((0, 0, 0)) = f2 ((0, 0, 5)) Seien z1 , z2 zwei Elemente für die f3 (z1 ) = f3 (z2 ) gilt. Dies ist äquivalent dazu, dass : z1 = z2 ⇔ z1 = z2 Also ist die Abbildung injektiv. iv) Die Abbildung ist nicht injektiv, denn : (t2 )0 = (t2 + c)0 TU Berlin - Institut für Mathematik Fachmentorium Lineare Algebra für Ingenieure Wintersemester 2014/2015 2 Tutor: Fabian Faulstich v) vi) Abbildung ist injektiv, denn : RDie R x nicht x 1 2 1 tdt = 2 x = 0 2 xdt 0 Seien y1 , y2 zwei Elemente für die f6 (y1 ) = f6 (y2 ) gilt. Dies ist äquivalent dazu, dass : (y11 − y12 , 1 + y12 ) = (y21 − y22 , 1 + y22 ) ⇔ y22 = y12 ⇒ y11 = y21 Also ist die Abbildung injektiv. Als nächstes überprüfen wir die Eigenschaft Surjektivität : i) Sei y ∈ R2 ein beliebiges Element. Dann ist : f1 ( y−b ) = y , wobei a 6= 0 vorausgesetzt wird. a ii) Da die Einträge des Lösungsvektors bei f2 immer gleich sind, wird z.B. das Element (2, 3) nicht getroen. Folglich ist die Abbildung nicht surjektiv. iii) Sei z ∈ C ein beliebiges Element. Dann ist : f3 (z) = z = z iv) Nach der Analysis besitzt jede stetige Abbildung eine Stammfunktion. Damit ist die Abbildung surjektiv. v) Die Abbildung ist nicht surjektiv, da das Integral eine positive Gröÿe ist. vi) Sei y ∈ R2 ein beliebiges Element. Dann ist : f6 ((y1 + y2 − 1, y2 − 1)) = (y1 , y2 ) Aus den obigen beiden Eigenschaften kann man nun ablesen, dass die Abbildungen f1 , f3 , f6 bijektiv sind. 3. Aufgabe : Hier ist n ≥ m. Sei nun Rang(A)= m, dann sind die m Spalten der Matrix A linear unabhängig. Es gilt allgemein Im(A)=Span(A1 , ..., Am ), wobei A1 , ..., Am die Spalten der Matrix A sind, mit der linearen Unabhängigkeit der Spalten folgt, dass (A1 , ..., Am ) eine Basis des Bildes von A ist. Damit ist die Darstellung der Elemente des Bildes von A eindeutig aus den Spalten linear Kombinierbar. Also ist die Abbildung injektiv. i) Hier ist m ≥ n. Sei nun Rang(A)= n, dann sind die n der m Spalten der Matrix A linear unabhängig (da Spaltenrang=Zeilenrang). Dann gilt nach gleicher Argumentation von i), dass eine Basis des Bildraumes aus n Spalten der Matrix von A existiert. Wir können folglich den gesamten Rn erzeugen (aber nicht eindeutig ! ! !). ii) Der Dimensionssatz gilt nur für lineare Abbildungen zwischen endlichdimensionalen Vektorräumen. Folglich können wir so nur die Abbildungen f2 und f3 diskutieren. 4. Aufgabe : 1 −1 0 Wir erstellen zunächst die Abbildungsmatrix A2 = der Abbildung f2 . Wir 1 −1 0 erkennen direkt, dass der Rang dieser Matrix gegeben ist mit rg(A2 )= 1. Da der Rang der Matrix die Dimension des Bildes angibt folgt mit dem Dimensionssatz ist dann dim(Ker(A2 ))=dim(R3 )-dim(Im(A2 ))= 3 − 1 = 2. TU Berlin - Institut für Mathematik Fachmentorium Lineare Algebra für Ingenieure Wintersemester 2014/2015 3 Tutor: Fabian Faulstich 1 0 Wir verfahren Analog. Die Darstellungsmatrix ist A3 = . Der Rang ist ge0 −1 geben mit rg(A3 )=2. Damit ist dim(Im(A))= 2 und folglich dim(Ker(A))=dim(CR )dim(Im(A))=2-2=0. Dies ist äquivalent dazu, dass f3 eine bijektive Abbildung ist. Seien L1 : V1 → V2 und L2 : V2 → V3 zwei lineare Abbildungen und x, y aus V1 und α aus dem zu V1 gehörigen Körper. Die Komposition ist deniert durch L3 := L2 ◦ L1 : V1 → V3 . Es gilt nun 5. Aufgabe : L3 (x + αy) = L2 ◦ L1 (x + αy) = L2 (L1 (x + αy)) = L2 (L1 (x) + αL1 (y)) = L2 (L1 (x)) + αL2 (L1 (y)) = L2 ◦ L1 (x) + αL2 ◦ L1 (y) = L3 (x) + αL3 (y) L3 (0) = L2 ◦ L1 (0) = L2 (L1 (0)) = L2 (0) = 0 Folglich sind Kompositionen linearer Abbildungen wieder linear.