Praktikum und Studium Universität Stuttgart Abteilung für Pädagogik Praktikumsbetreuung: Sarah Paschelke, M.A. Azenbergstr. 16 70174 Stuttgart Tel.: 0711-685-87438 eMail: [email protected] Autorinnen: Julia Jürgens Ramona Kokos Alexandra Schulz i Praktikum und Studium Inhaltsverzeichnis Herzlich willkommen zum Projekt "Praktikum und Studium" ................................................................... 3 1. Zielsetzung von Praktika ............................................................................................................................ 3 2. Vorgehensweise .......................................................................................................................................... 6 3. Checkliste ................................................................................................................................................... 7 4. Tätigkeitsfelder für Pädagogen ................................................................................................................. 8 5. Institutionen ............................................................................................................................................. 10 6. Recherche ................................................................................................................................................. 13 7. Bewerbungsschreiben .............................................................................................................................. 15 8. Bewerbungsgespräch ............................................................................................................................... 21 9. Forschungstagebuch ................................................................................................................................ 24 10. Praktikumsbericht .................................................................................................................................. 25 11. Auslandspraktikum ................................................................................................................................ 31 12. Praktikumszeugnis ................................................................................................................................. 32 Literatur ........................................................................................................................................................ 34 ii Herzlich willkommen zum Projekt "Praktikum und Studium" Dieses Projekt ist im Rahmen des Seminars "Praktikum und Studium" bei Frau Paschelke im Sommersemester 2007 entstanden. Es soll Euch eine Hilfestellung sein, wenn Ihr im Rahmen Eures Pädagogikstudiums ein Praktikum absolviert und einen Praktikumsbericht verfasst. Das im Seminar behandelte Themenspektrum umfasst sowohl Aspekte der Stellensuche und Bewerbung sowie Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und empirischen Forschens. In diesem Projekt findet Ihr also Tipps zur Praktikumsplatzrecherche, zu einer gelungenen Bewerbung und schließlich zum Praktikumsbericht. Die Inhalte dieses Projekts gliedern sich in folgende Themen: Zielsetzung Vorgehensweise Tätigkeitsfelder Recherche Bewerbungsschreiben Bewerbungsgespräch Forschungstagebuch Praktikumsbericht Praktikumszeugnis Auslandspraktikum Wir hoffen, wir haben einige nützliche Tipps für Euch zusammengetragen! 1. Zielsetzung von Praktika Praktika bieten die Möglichkeit, studienrelevante Arbeitsfelder schon während des Studiums kennenzulernen und über entstehende Netzwerke Kontakte für den späteren Berufseinstieg zu knüpfen. Ihr solltet die Chance nutzen, während des Studiums in viele verschiedene Branchen und Berufe hinein zu schnuppern, um Euch über Eure Interessen klar zu werden. Im späteren Berufsleben wird es schwierig, Gelegenheiten dazu zu finden. Zudem tragen Praktika zu einer überzeugenden Bewerbung bei und können Euch so den Berufseinstieg im gewünschten Tätigkeitsfeld erleichtern. 3 Praktikum und Studium Im Rahmen des Pädagogikstudiums stellt das Praktikum eine wichtige Gelegenheit dar, sich mit Problemstellungen aus der erziehungswissenschaftlichen Praxis auseinanderzusetzen und dabei pädagogische Konzepte und Methoden zu reflektieren. Sowohl die gründliche Planung als auch die wissenschaftliche Reflexion der Erfahrungen im pädagogischen Feld sind wichtig für eine erfolgreiche Durchführung. 4 5 Praktikum und Studium Welche Schritte Ihr - angefangen von der Sprechstunde bei der Praktikumsbetreuung, über die Stellensuche bis hin zum Praktikumsbericht - durchlaufen solltet, erfahrt Ihr im nächsten Kapitel. 2. Vorgehensweise An erster Stelle der Praktikumsvorbereitung steht Eure Vorstellung über einen Praktikumsplatz. Das beinhaltet die Entscheidung für ein Tätigkeitsfeld und eine Institution. Wenn Ihr noch unschlüssig seid, bekommt Ihr in diesem Projekt Auflistungen derselben als Entscheidungshilfe. Auch mögliche Quellen für die Stellensuche werden Euch vorgestellt. Außerdem solltet Ihr Euch fragen, ob Ihr das Praktikum im In- oder Ausland antreten wollt. Ist die Entscheidung für einen bestimmten Praktikumsplatz gefallen, lasst Ihr Euch am besten vor der Kontaktaufnahme mit der Praktikumseinrichtung einen Termin für die Praktikumsbetreuung geben (momentan Sarah Paschelke M.A.) und klärt ab, ob die gewählte Stelle von der Abteilung für Pädagogik genehmigt wird. Nachdem Ihr Euch die Zustimmung eingeholt habt, könnt Ihr die notwendigen Bewerbungsunterlagen erstellen und an Euren Ansprechpartner schicken. Bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen gibt es einiges zu beachten. Tipps findet Ihr im Kapitel "Bewerbungsschreiben". Wenn Eure Bewerbungsunterlagen der Personalabteilung gefallen haben, gilt es noch im Bewerbungsgespräch zu überzeugen. Aber auch dafür findet Ihr hier wertvolle Ratschläge. Während des Praktikums empfiehlt es sich, Notizen zu machen, da diese bei der Themensuche und bei der Verfassung des Praktikumsberichts von Nutzen sein können. Das Forschungstagebuch, das wir Euch in diesem Projekt vorstellen werden, kann Euch eine Hilfe sein, diese Notizen auf strukturierte Weise anzufertigen. Nach Beendigung des Praktikums ist es wichtig, ein Praktikumszeugnis zu erhalten, um zukünftige Arbeitgeber über Euren Lernzuwachs informieren zu können. Hinweise zur Sprechstunde der Praktikumsbetreuung unter www.uni-stuttgart.de/pae Alle wichtigen Schritte und einen Zeitplan findet Ihr noch einmal auf folgender Checkliste vom Institut für Pädagogik. 6 3. Checkliste zum Praktikum im Magister-/Bachelorstudiengang Pädagogik an der Universität Stuttgart Diese Checkliste soll Euch helfen, Euch rechtzeitig über notwendige Schritte und Aspekte des Praktikums zu informieren. Die Fragen dienen der eigenen Orientierung. Der Zeitplan hilft, die gegebenen Fristen einzuhalten. Orientierung In welcher Branche möchte ich das Praktikum durchführen? Welche Bereiche (Beratung, Personalwesen, Weiterbildung, etc.) möchte ich genauer kennen lernen? Will/kann ich auch überregional oder im Ausland nach einem Praktikumsplatz suchen? Welche Vorlaufzeiten für eine fristgemäße Bewerbung muss ich berücksichtigen? 3 Monate, ½ Jahr, oder gar ein ganzes Jahr? Welche inhaltlichen Erwartungen habe ich an den Praktikumsplatz? Welche Anforderungen werden seitens des Unternehmens an mich gestellt (z.B. absolvierte Zwischenprüfung, überdurchschnittliche Noten, praktische Berufserfahrung, Sprach- und PCKenntnisse, Mobilität und Flexibilität…)? Erwarte ich eine Vergütung und wie hoch sollte diese sein? Bin ich in der Lage, mir eine Unterkunft am Tätigkeitsort selbst zu besorgen und zu unterhalten? Zeitplan Vor Beginn des Praktikums: 1 Jahr bis drei Monate: Suchen der Praktikumsstelle (z.B. Internet, Praktikumsdatenbank der Abteilung für Pädagogik, Schwarzes Brett in der Uni, Arbeitsamt, Zeitung…) und Bewerbung 3 bis 1 Monat(e): Vorbesprechung der Aufgabenbereiche etc. mit dem Praktikumsbetreuer (mögliche Fragestellung für den Praktikumsbericht; Vorstellung der Praktikumsstelle) bis zu 1 Woche: Selbstständige Vorbereitung auf die Praktikumsstelle Nach Beendigung des 6-wöchigen Praktikums: Bis 3 Monate: Nachbearbeitung, Reflexion, Erstellen des Praktikumsberichtes 7 Praktikum und Studium 3 Monate: Abgabe des Praktikumsberichtes unter Berücksichtigung der sechswöchigen Abgabefrist vor der Anmeldung zur Zwischen- bzw. Magisterprüfung Da die Erziehungswissenschaft ein weites Feld bietet, in dem Praktika absolviert werden können, werden wir Euch im Folgenden als Entscheidungshilfe einige Tätigkeitsfelder für Pädagogen vorstellen. 4. Tätigkeitsfelder für Pädagogen Tätigkeitsfeld Beschreibung der Tätigkeiten Erwachsenenbildung Kurse, Weiterbildungen, Freizeitveranstaltungen pädagogisch vorbereiten und durchführen, z.B. zur beruflichen Wiedereingliederung, zur allgemeinen und politischen Erwachsenenbildung Berufs- und Betriebspädagogik Betriebliche Aus- und Weiterbildung planen und organisieren, Ausbildungspläne erstellen Vor- und außerschulisches Erziehungswesen Vorschulkinder, behinderte, sozial benachteiligte, ausländische oder sozialisationsgeschädigte Kinder pädagogisch fördern Außerschulische Jugendbildung Kurse bzw. Freizeitaktivitäten organisieren und durchführen, z.B. an Volkshochschulen, bei Gewerkschaften, Kirchen oder Parteien Schulischer Bereich Neue Lehrbücher, Methoden und Medien entwickeln, Eltern und Lehrer/innen beraten Im allgemeinen oder kommunalen Sozialdienst, in Beratungsstellen öffentlicher und freier Träger Personen, Lebensgemeinschaften und Familien bei der Bewältigung und Lösung ihrer Probleme unterstützen, z.B. bei Erziehungskonflikten oder Trennungen, Beratungsgespräche führen, Ursachen für soziale Probleme und Konflikte aufarbeiten, Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, Betroffene zur Selbsthilfe befähigen, materielle Hilfe vermitteln In der Rehabilitation Drogenabhängige betreuen, Ausstiegshilfen anbieten, mit behinderten oder psychisch kranken Menschen arbeiten, beispielsweise kranke Menschen bei der Bewältigung der Krankheit unterstützen In der Ausländerarbeit z.B. pädagogische Hilfen bei kulturellen Anpassungsproblemen anbieten Arbeit mit älteren Menschen Alte Menschen betreuen, beraten und aktivieren, Seniorentreffs organisieren, Bildungsangebote konzipieren, gesundheitsbezogene Altenhilfe Tätigkeiten in der sozialen Bildungs-, Kultur- und Freizeitarbeit z.B. pädagogische Konzepte erarbeiten und in Bildungseinrichtungen oder Freizeitheimen entsprechende Angebote durchführen Bildungsberatung z.B. hinsichtlich Studien-, Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten Lehr- und Forschungstätigkeiten an Universitäten 8 Charakteristisch für die Kerntätigkeit von Pädagogen sind folgende Aufgabenbereiche/Funktionen: Aufsicht, Leitung Aus- und Fortbildung Beratung Betreuung Fachliterarische Tätigkeit Forschung Lehrtätigkeit Lektorat Organisation Personalwesen Publizistik, Journalistik Redaktion Rehabilitation Nach ihrer Ausbildung spezialisieren sich Pädagogen in der Regel auf bestimmte Tätigkeitsfelder, z.B.: Elementar-/Schulpädagogik Erwachsenenbildung/Weiterbildung Pädagogik für bestimmte Zielgruppen (z.B. Jugend, Senioren, Ausländer) Medienpädagogik Unter folgendem Link findet Ihr die Jobampel für das Fach Erziehungswissenschaft, die über die Berufsaussichten informiert: http://www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/539568.html?fb=17 Berufsinformationen für Pädagogen findet Ihr im BERUFENET von der Bundesagentur für Arbeit Als Hilfestellung und Anregung, wo Ihr ein Praktikum absolvieren könntet, findet Ihr auf der folgenden Seite eine Auflistung von Institutionen, in denen Pädagogik-Studenten der Universität Stuttgart bereits Praktika absolviert haben. 9 Praktikum und Studium 5. Institutionen In diesen Einrichtungen haben Studierende der Abteilung Pädagogik bereits ein Praktikum absolviert: Weiterbildungseinrichtungen AKAD - die Privathochschulen (Stuttgart) Akademie am See Caritas, Bildung und Begegnungsstätte Bundesagentur für Arbeit Stuttgart Deutsch-Türkisches Forum e.V. Dt. Institut Florenz Ev. Akademie Bad Boll Ev. Sophien Kindergarten Stuttgart Evangelisches Jugendwerk Stuttgart Evangelisches Medienhaus GmbH Evangelisches Medienhaus Stuttgart &endash; Medienzentrale Familienbildungsstätte Esslingen Fernunterricht "Akademi Fono" Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung (GBE) Pforzheim IB Bildungszentrum Katholisches Bildungswerk Stuttgart Schwarzwald-Bildungsverein e.V. Nagold WBS Training AG Firmen/Personalentwicklung Airbus GmbH Deutschland AS-Strömungstechnik Filderstadt BBS Kraftfahrzeugtechnik Claas Daimler Chrysler AG Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) 10 DLR Berlin-Adlershof Personalabteilung EnBW Esprit Wholesale GmbH Firma Behr: Abteilung Personalentwicklung Deutschland Firma Hess Waiblingen Frauenunternehmen ZORA GmbH IHK Region Stuttgart Robert Bosch GmbH Waiblingen Ausbildungszentrum Sparda-Bank Baden-Württemberg eG. Sympra GmbH Valeo Wischersysteme Vishay Semiconductor Sozialdienste/Kinder- und Jugendhilfe/Jugendarbeit Arbeiterinnen und Arbeiter Selbst Hilfe Stuttgart (ASH) e.V. Arbeiterwohlfahrt - AWO Berliner Falken e.V. (Jugendhilfe Berlin) Caritasverband Jugendpflege, Dezentrale Wohngruppe Evangelisches Jugendwerk (Ejs) Stuttgart Jugendarbeit Stuttgart Nord, Haus 49 Kinderheim Hoffmannshaus Korntal Jugendwerk Stuttgart AWO Kinder- und Jugendhaus "villa jo" Obertürkheim Kindergarten Montessori-Kinderhaus Paulinenpflege Winnenden, Wohngruppe Waiblingen (DWG) Quartiersarbeit Sindelfingen Sozialdienst katholischer Frauen e.V., Paulusstift 11 Praktikum und Studium Sportschule/Klinik etc. Sportgemeinschaft Schorndorf, Bewegungswelt Christophsbad Göppingen (Rehabilitation) Ergotheapiepraxis Fachkliniken Hohenurach Kindersportschule des MTV Stuttgart 1843 e.V. REHA Einrichtung Denkendorf Zentrum für ambulante Rehabilitation Stuttgart Wissenschaftliche Einrichtungen Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation Uni Stuttgart, Institut für Sportwissenschaft Uni Stuttgart, Abt. Pädagogik Uni Stuttgart, HDZ Beratung Freie Beratungsstelle e.V. Freie Beratungsstelle für Familien- und Lebensfragen Stuttgart Jugend- und Drogenberatung Esslingen Theaterpädagogik Junges Ensemble Stuttgart (JES ) Städtische Einrichtungen/Ämter Jugendamt Stuttgart, DS Kinderförderung und Jugendschutz Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) / (Landesjugendamt) 12 Stadt Esslingen Stadt Stuttgart, Abt.Integrationspolitik Stadtjugendring e.V. Böblingen Stadtjugendring e.V. Stuttgart Verlage Kosmos Verlag, Kinder- und Jugendbuchredaktion Museumspädagogik Ludwigsburger Schloss Museumspädagogischer Dienst Stuttgart Erlebnispädagogik Outward Bound Kröchlendorff Sportkreis Stuttgart/Sportschule Ruit 6. Recherche Bei der Suche nach einem Praktikumsplatz können verschiedene Quellen genutzt werden: schwarzes Brett (Azenbergstr. 16 im 2. Stock, Geschwister-Scholl-Str. 24C im 1. Stock, in der Mensa) Studium - Praktikum - Beruf (www.uni-stuttgart.de/studieren/service/zsb/spb/) Tageszeitung Internetseiten der Firmen Praktikumsbörsen im Internet institutsspezifische Praktikumsdatenbanken (www.uni-stuttgart.de/pae/praktikum/) Kontaktmessen Job Center Praktikumsbörsen Im Rahmen des Seminars "Praktikum und Studium" sind einige der folgenden Praktikumsbörsen untersucht und bewertet worden. Außerdem wurden Ergebnisse der FU Berlin übernommen. www.stepstone.de Positiv Negativ - große bekannte Jobbörse, die den gesamten Arbeitsmarkt umfasst - kein Link zur Sozialwissenschaft - spezielle Rubrik für Praktika - - aktuelle Angebote auf der Titelseite Praktika = Einsteigerjobs - sehr auf BWLer zugeschnitten - Einrichtung eines Job-Agenten möglich, der spezielle Angebote 13 Praktikum und Studium per E-Mail zusendet www.praktika.de www.monster.de www.campustopline.de www.wiwo.de - detaillierte Beschreibung der Tätigkeiten - aktuelle Angebote - sehr umfassende Praktikumsbörse mit vielen Angeboten - detaillierte Beschreibung des Anforderungsprofils und der Tätigkeiten - hilfreiche Tipps rund um die Bewerbung - Einrichtung eines BewerberAccounts möglich - Hilfe bei Unterkunftssuche und Versicherungsabschluss - sehr genaue Beschreibung der Firmen, der Anforderungen und Tätigkeiten - Ansprechpartner angegeben - nur Angebote für Praktika, Studienarbeiten, Werkstudentenjobs und Ferienjobs - durchsucht verschiedene Job- und Praktikabörsen und bündelt die Angebote - gute Aufteilung in Service für Praktikanten und Service für Unternehmen www.karriere.de - Praktikumsbereich des JobPortals Karriere.de www.unicum.de - Online Präsenz des kostenlosen Magazins für Studierende - umfassende und aktuelle Praktikabörse - übersichtliche Startseite - Bereich: Pädagogik / Erziehungswissenschaft www.akademiker-online.de 14 - Adresse der Firma und Ansprechpartner erst nach Registrierung sichtbar - eher für Absolventen geeignet - auf BWLer zugeschnitten - Praktikumsdatenbank kaum zu finden, obwohl es sich angeblich um die größte Praktikumsbörse handeln soll - um Angebote einsehen zu können, muss sich der Nutzer erst registrieren - man weiß nicht, ob man unter Stellenangebote oder Studentenservice suchen muss (Studentenservice = falsch) www.abiw.de - eher für Absolventen, die kein Praktikum mehr suchen, sondern einen Job bzw. eine Arbeitsstelle www.prabo.de - überregionales Portal - viele Auslandspraktikumsangebote - Online Präsenz der RecruitingMesse für Studierende und Absolventen - großer Bereich Praktika mit vielen Angeboten - Job-Portal mit vielen großen Unternehmen - Einrichtung eines Job-Agenten möglich - allgemeine Stellenbörse (Praktikumsangebote unter Stellenangebote oder Suche) - Anzeigen aus Deutschland, Europa und weltweit - viele Angebote für soziale Berufe - übersichtlich www.unister.de www.worldwidejobs.de www.jobpilot.de www.sozialmarketing.de - unübersichtlich gestaltet - ältere Anzeigen Wenn Eure Recherche erfolgreich war, wisst Ihr nun, wo Ihr Euer Praktikum absolvieren wollt. Damit Ihr aber auch an diesen Praktikumsplatz kommt, braucht Ihr aussagekräftige Bewerbungsunterlagen. 7. Bewerbungsschreiben Um bei der Bewerbung für einen Praktikumsplatz erfolgreich zu sein, solltet Ihr Euch mit der Formulierung und Gestaltung Eures Bewerbungsschreibens viel Mühe geben. Das Bewerbungsschreiben besteht aus dem Anschreiben, das maximal eine Seite lang sein sollte, und dem Lebenslauf, der ein bis zwei Seiten umfassen darf. Zusatzpunkte kann man durch eine Motivationsseite, die so genannte dritte Seite, sammeln. Häufig wird mittlerweile auch die Online-Bewerbung genutzt, um sich bei einem Unternehmen um einen Praktikumsplatz zu bewerben. Im Folgenden findet Ihr einige nützliche Tipps, die die gängige Bewerbungsratgeber-Literatur ergänzen sollen. Beispiele wie die einzelnen Elemente des Bewerbungsschreibens aussehen sollen, findet Ihr u.a. in der von uns verwendeten Literatur (Püttjer, Christian/Schnierda, Uwe: Bewerben um ein Praktikum. Campus Verlag. Frankfurt, New York 2006). 15 Praktikum und Studium Die Webseite www.karrierefuehrer.de hat auch viele wertvolle Tipps zum Thema Bewerbung zusammengestellt. Das Anschreiben Um Personalverantwortliche mit Eurem Anschreiben zu überzeugen, ist es wichtig, dass Ihr ein klares Profil erkennen lasst und Eure beruflichen Zielvorstellungen deutlich macht. Außerdem solltet Ihr für jede Bewerbung ein neues Anschreiben entwickeln und es speziell auf die Stelle zuschneiden. Ein allgemein gehaltenes, oberflächliches Anschreiben ohne Bezug zur Praktikumsstelle wird schnell aussortiert. Briefkopf: Anschreiben des Unternehmens und eigene Adresse Ort und Datum rechtsbündig Betreffzeile: Man schreibt heute nicht mehr: „Betr.: Bewerbung um eine Praktikantenstelle”, sondern nur „Bewerbung um eine Praktikantenstelle” Einleitung: Unbedingt darauf achten, dass der Name des Ansprechpartners und die Firma richtig geschrieben sind! Hauptteil: gegliedert in drei Absätze: 1. Eigene fachliche Qualifikationen Immer mit Beispielen versehen und nicht nur Schlagwörter nennen 2. Begründung für die Wahl des Unternehmens 3. Mehrwert für das Unternehmen durch den Bewerber Schluss: Höflich, aber keinen Konjunktiv oder „Ich hoffe...” verwenden. Möglich wäre z.B.: „Auf ein persönliches Gespräch freue ich mich.” 16 Muster Anschreiben 17 Praktikum und Studium Der Lebenslauf Im Lebenslauf könnt Ihr nun die fachlichen Qualifikationen, die Ihr im Anschreiben erwähnt habt, anhand konkreter Daten belegen. Folgende Punkt sind dabei zu beachten: Aufbau: tabellarisch und übersichtlich amerikanisch angeordnet (das aktuellste oben) AUSNAHME: Schulausbildung in chronologischer Reihenfolge Der Lebenslauf darf keine Lücke haben! Deckblatt: Bild mit einem größerem Format als Passbilder Anschrift Geburtsdatum und /ort Persönliche Daten: Wenn man Kinder hat, sollte man diese im Lebenslauf mit Angabe des Alters und der Art der Betreuung erwähnen. Es besteht allerdings keine Pflicht dazu. Außerdem kann man nach Nennung der Kinder auch angeben, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist. Berufliche Praxis: alle Jobs nennen (auch Ferienjobs, weil sie die Leistungsbereitschaft des Bewerbers zeigen) besondere Projekte, Praktika... Tätigkeiten während der Beschäftigung nennen (Kopieren kann auch als Seminarvorbereitung o.ä. übersetzt werden) und nach längeren Jobs unbedingt ein Arbeitszeugnis ausstellen lassen und der Bewerbung beilegen. Ausbildung: Berufseinsteiger können mit der Grundschulzeit beginnen, um einen kurzen Lebenslauf zu füllen bzw. um einen häufigen Wohnortwechsel zu verdeutlichen. Nach einiger beruflicher Praxis wird dies allerdings irrelevant. Studienabschluss, Titel der Abschlussarbeit und Abschlussnoten aufnehmen Falls die Abschlussnote noch nicht bekannt ist, kann man die Teilnoten angeben und sich diese schriftlich bestätigen lassen. Kenntnisse und Fähigkeiten: Führerschein 18 EDV-Kenntnisse Sprachkenntnisse Beherrschungsgrad der jeweiligen Kenntnisse angeben (z.B. sehr gute Kenntnisse, Grundkenntnisse, bei Sprachen: fließend in Wort und Schrift etc.) Abschluss: Ort, Datum und Unterschrift 19 Praktikum und Studium Muster Lebenslauf Quelle: www.bewerbungsmappen.de (abgeändert) 20 Die dritte Seite Durch eine beigefügte Motivationsseite könnt Ihr zeigen, dass Ihr bereit seid, mehr als andere Bewerber zu leisten. Aber die dritte Seite sollte auf jeden Fall Zusatzinformationen enthalten, da sie Euch sonst eher schaden kann. Beispielsweise kann man Interessen nennen, die zum Praktikumswunsch passen oder besondere Erfahrungen aus Seminaren, Forschungsprojekten etc. Die dritte Seite wird, wie ihr Name sagt, als dritte Seite nach Anschreiben und Lebenslauf eingefügt. Die Online-Bewerbung Viele Unternehmen verwenden inzwischen Online-Bewerbungsunterlagen und auch Bewerber nutzen immer häufiger die Möglichkeit, ihre Bewerbungsunterlagen per E-Mail zu versenden. Hierbei sollte aber mit der gleichen Sorgfalt wie bei einer klassischen Bewerbung gearbeitet und auf folgende Fehlerquellen geachtet werden: direkt an Kontaktperson versenden und die Anrede persönlich gestalten seriöse E-Mail-Adresse verwenden (nicht: [email protected]) passende Betreffzeile wählen: "Praktikumsbewerbung" Kontaktdaten vollständig aufführen Zeugnisse nicht schief einscannen Die Zeugnisse nicht als einzelne Word-Dokumente anhängen, sondern aus Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen ein pdf-Dokument machen (das Anschreiben kann auch direkt in die E-Mail) Unterschrift einscannen insgesamt nicht mehr als 1 MB Wenn Ihr alle aufgeführten Informationen beachtet habt und mit ein wenig Glück, erhaltet Ihr nach Einsendung Eurer Bewerbungsunterlagen eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch. Wie Ihr dieses erfolgreich meistert, lest Ihr im nächsten Kapitel. 8. Bewerbungsgespräch Wenn Ihr zum Bewerbungsgespräch eingeladen werdet, habt Ihr schon mal die erste Hürde genommen. Nun gibt es allerdings einige Punkte zu beachten, die Auswirkungen darauf haben, ob Ihr den Praktikumsplatz bekommt oder nicht. Das Unternehmen will einen persönlichen Eindruck von Euch erhalten, weshalb Ihr inhaltlich sinnvoll und souverän auf alle Fragen reagieren können solltet. Wenn Ihr wisst, was Ihr könnt und wollt und Euch über das Unternehmen, bei dem Ihr Euch bewerbt, informiert habt, dann seid Ihr für das Vorstellungsgespräch gut vorbereitet! 21 Praktikum und Studium 1. Vorbereitung persönliche Fragestellung an das Praktikum überdenken (Was wollt Ihr in Eurem Praktikum beobachten, miterleben, ausprobieren und lernen? Was interessiert Euch speziell an dieser Praktikumsstelle und diesem Arbeits- und Berufsfeld?) Informationen zum Unternehmen recherchieren und Fakten merken (z.B. Größe, Mitarbeiter...) Auf typische Fragen vorbereiten: "Warum haben Sie sich für diese Stelle beworben?" "Haben Sie sich noch woanders beworben?" "Warum sollten wir Sie einstellen?" "Was waren Ihre größten Erfolge und Misserfolge?" "Nennen Sie jeweils drei Ihrer Stärken und Schwächen." "Erzählen Sie etwas über sich." "Was wissen Sie über unser Unternehmen?" "Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?" eigene Fragen überlegen (in einem kleinen Notizblock notieren und mitnehmen) Z.B.: „Darf ich mir den Arbeitsplatz ansehen?” "Was ist Ihnen an Praktikanten besonders wichtig?" Lebenslauf gut im Kopf haben den Weg zur Praktikumsstelle im Voraus ablaufen und Zeitpuffer einplanen, um auf jeden Fall pünktlich zu erscheinen (bei Verspätung Bescheid geben) 2. Im Gespräch Handy ausschalten zum Vorstellungsgespräch solltet Ihr ein Duplikat Eurer Bewerbungsmappe, die Stellenanzeige und Eure bisher mit dem Unternehmen geführte Korrespondenz mitnehmen an Stift und Papier denken, um wichtige Informationen notieren zu können (am besten im Format DIN A5) 22 nur dann die Hand geben, wenn der Personaler sie anbietet Blickkontakt gerade Körperhaltung, Hände nicht unter dem Tisch Präsenz zeigen, nicht in die Raumecke stellen mit verschränkten Armen dasitzen heißt Abwehr und Angst Kleidung tragen, mit der Ihr das Unternehmen nach außen hin repräsentieren könntet wenn ihr gefragt werdet, ob Ihr etwas trinken möchtet, wählt am besten ein Wasser, statt Kaffee oder Tee, oder lehnt dankend ab wenn eine unerlaubte Frage nach der Familienplanung kommt, diese nicht einfach abwehren, sondern gelassen antworten, dass Familienplanung erst mal nicht ansteht und man lange Zeit studiert hat, um nun endlich arbeiten zu können am Schluss des Gesprächs nach einem Ansprechpartner erkundigen, bei dem Ihr Euch über den weiteren Verlauf der Auswahlentscheidung informieren könnt (im Zweifelsfall um eine Visitenkarte bitten, um direkten Kontakt herstellen zu können) bei allen Beteiligten für das Gespräch bedanken und herausstellen, dass Ihr in Eurem Wunsch, für dieses Unternehmen zu arbeiten, bestärkt worden seid 3. Struktur eines Vorstellungsgesprächs Begrüßung kurze Selbstdarstellung des Unternehmens Anforderungsprofil des Praktikumsplatzes aus Unternehmenssicht kurze Selbstdarstellung des Bewerbers Fragenblöcke, um Eure fachlichen und persönlichen Fähigkeiten zu ermitteln Fragen von Euch an das Unternehmen Abschluss des Gesprächs Das Bewerbungsgespräch ist geschafft und das Unternehmen hat sich für Euch entschieden? Dann herzlichen Glückwunsch! Um Euren Lernzuwachs festzuhalten, könnt Ihr während des Praktikums ein Forschungstagebuch führen, das wir Euch im folgenden Kapitel vorstellen. 23 Praktikum und Studium 9. Forschungstagebuch Das Forschungstagebuch ist eine Form des schriftlichen Nachdenkens und soll Euch während Eures Entwicklungsprozesses im Praktikum begleiten. Es dient der Selbst- sowie der Praxisreflexion. Was wird in Forschungstagebüchern dokumentiert? Arbeitszeiten Tätigkeiten besondere Ereignisse Schwierigkeiten Eindrücke, Gedanken Emotionen Fragen, Hypothesen, Probleme Wie wird aufgezeichnet? Grundsätzlich habt Ihr bei der Gestaltung des Forschungstagebuchs viel Freiheit, die folgenden Strukturkriterien könnten Euch allerdings eine Hilfe sein: Kopf der Seite: formale Angaben (Datum, Ort, Zeit) Einteilung der Buchseiten in zwei Hälften: links: wichtige Situationen und Abläufe aus der Beobachterperspektive so nüchtern wie möglich dargestellt rechts: Eure Perspektive als Praktikant, Eure subjektiven Reaktionen (Überraschungen, Frustrationen, Einfälle) Diese Trennung der beiden Perspektiven bewirkt, dass Ihr Euch Eurer beiden Rollen als Teilnehmer und Beobachter bewusst werdet und diese reflektiert gegenüberstellen könnt. Ihr solltet möglichst zeitnah dokumentieren, um Vergessen vorzubeugen und damit Erfahrungen und Emotionen nicht durch neue Eindrücke überlagert werden. Quelle: Friebertshäuser, Barbara: Feldforschung im Praktikum. In: Schulze-Krüdener/Homfeldt: Praktikum - Eine Brücke schlagen zwischen Wissenschaft und Beruf. Neuwied 2001. Eine weitere Form der schriftlichen Reflexion stellt der Praktikumsbericht dar, der zudem Pflichtbestandteil der Leistung ist, die Ihr erbringen müsst, um einen Praktikumsschein zu erhalten. Über Funktion, Form und Aufbau des Praktikumsberichts informiert das folgende Kapitel. Außerdem erhaltet Ihr Tipps zur Themensuche. 24 10. Praktikumsbericht Die Bezeichnung Praktikumsbericht ist irreführend, da es sich hierbei nicht um einen Bericht der Tätigkeiten während des Praktikums handelt, sondern um eine wissenschaftliche Arbeit, in der die Theorie in Bezug zur Praxis gesetzt werden soll. 1. Funktion und Inhalt Der Praktikumsbericht soll Euch dazu dienen, eigene Erfahrungen zu reflektieren und zu verarbeiten, indem er die Möglichkeit bietet, sich auf der Basis einer eigenen Fragestellung mit dem jeweiligen Praxisfeld auseinanderzusetzen. Der Bericht ist ein wissenschaftlicher Text, in dem das eigene oder beobachtete pädagogische Handeln auf der Basis einer Theorie reflektiert werden soll. Zwischen wissenschaftlicher Theorie und erlebter Praxis soll somit eine Verbindung hergestellt werden. 2. Themensuche Bei der Themensuche gilt es zwischen Thema und Fragestellung zu unterscheiden. Das Thema kann im Gegensatz zur Fragestellung weit gefasst sein (z.B. ”Das sozialpädagogische Handeln”) und Euch, sowie dem Leser, Schwierigkeiten bereiten, da Ihr eine sehr umfangreiche Arbeit schreiben müsstet, um ein komplettes Thema zu umfassen. Die Fragestellung ist hingegen konkreter gefasst als das Thema. Sie beschränkt sich auf bestimmte Aspekte eines Themenkomplexes. Hier habt Ihr als auch der Leser eine konkretere Vorstellung von dem, was erwartet werden kann. Somit gilt es, das Thema eines Praktikumsberichts möglichst auf eine konkrete Fragestellung hin einzugrenzen. Diese sollte so angelegt sein, dass eine eigenständige wissenschaftliche Auseinandersetzung möglich ist und es sich nicht nur um eine Reproduktion von bereits Vorhandenem handelt. Neben theoretischen Fragestellungen, Vergleichen von Konzeptaspekten, können auch kleinere Untersuchungen durchgeführt werden, z.B. Entwicklung eines Fragebogens und seine Auswertung oder Gesprächsanalysen. 25 Praktikum und Studium Hierbei kann ausgehend von einer bestimmten Methode, die im Praktikum angewendet werden soll, folgender Prozess durchlaufen werden: Methodenauswahl Untersuchungsfrage Operationalisierung Datenerhebung Auswertung Interpretation Quelle: Fromm, M./Paschelke, S.: Wissenschaftliches Denken und Arbeiten. Münster 2006. 3. Form und Umfang Die Schriftart sollte Times New Roman/Arial sein, die Schriftgröße 12 Pkt, der Zeilenabstand 1,5-zeilig und die Seitenränder links und rechts 2-3 cm betragen (der rechte Rand sollte größer sein, um Platz für Korrekturen zu bieten). Der Umfang des Praktikumsberichts beträgt ca. 15 Seiten. 4. Aufbau Beim Aufbau des Praktikumsberichts solltet Ihr auf verschiedene Aspekte achten. Wichtig ist, zu prüfen, ob die Gliederung schlüssig und aufeinander aufbauend ist. Die Kapitel sollten einen roten Faden verfolgen, d.h. die Zielsetzung der Arbeit und die daraufhin untersuchten Aspekte des Themas sollten durch die ganze Arbeit hindurch erkennbar und nachvollziehbar sein. 26 4.1 Deckblatt Klassisch sollten sich am linken oberen Rand des Deckblatts die Informationen zur Universität befinden: Universität, Institut und Abteilung der Betreuer der Arbeit die Institution, in der das Praktikum abgeleistet worden ist der Zeitraum des Praktikums das Thema des Praktikumsberichts Auf der rechten Seite oder auch unterhalb des Deckblatts sollten dann Eure Daten vermerkt sein: Name Matrikelnummer Fächerkombination und das Fachsemester Studienabschluss das Datum der Abgabe Eure Telefonnummer und/oder E-Mail-Adresse Musstet Ihr den Bericht korrigieren, solltet Ihr dies bei der erneuten Abgabe der Arbeit vermerken (2.Version). Es ist wichtig, dass alle diese Informationen vollständig korrekt und vor allem übersichtlich auf dem Deckblatt erscheinen. 27 Praktikum und Studium Muster Deckblatt 28 4.2 Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis hat die Funktion, dem Leser der Arbeit eine Orientierungshilfe zu geben. Besonders wichtig ist die Gliederung der Themen. Diese sollte vollständig und vor allem schlüssig und aussagekräftig sein. Ihr könnt Euch auf unterschiedliche Arten der Gliederung festlegen, z.B.: chronologisch nach zentralen Merkmalen nach den einzelnen Theorien und Konzepten Die Formatierung sollte einheitlich sein. Fett-Markierungen oder Einrückungen der über- bzw. untergeordneten Gliederungsebenen helfen, den Aufbau der Arbeit übersichtlich zu gestalten. Die Seitenzahlen sollten angegeben werden und mit den Kapitelüberschriften übereinstimmen. Die Kapitelüberschriften müssen vollständig aufgeführt sein (auch untergeordnete Überschriften) und mit den Überschriften im Text exakt übereinstimmen. Das Literaturverzeichnis ist auch als Kapitel zu nummerieren. Wichtig: Wird ein Oberkapitel weiter untergliedert z.B. 1.1 muss immer mindestens ein weiteres Kapitel auf dieser Ebene sein, also 1.2. 4.3 Einleitung In der Einleitung sollten folgende Aspekte behandelt werden: Eure Motivation, warum Ihr das jeweilige Praktikum ausgewählt habt die Institution, in der das Praktikum abgeleistet worden ist das Thema des Berichts und die Gründe für die Wahl des Themas die Problemstellung sollte abgegrenzt und das Ziel der Arbeit erläutert werden Überblick über Aufbau und Inhalt des Berichts sollte gegeben und begründet werden 4.4 Praktikumseinrichtung Hier soll die Einrichtung, in der das Praktikum absolviert wurde, genannt und eine kurze Vorstellung ihrer Aufgaben und Ziele beschrieben werden. 4.5 Tätigkeitsbereich im Praktikum In diesem Teil des Berichts reflektiert Ihr die Aufgaben, die Ihr im Praktikum zu bewältigen hattet. Diese Beschreibung sollte sich nur auf Wesentliches beschränken und keine detaillierte Dokumentation der Tätigkeiten darstellen. 29 Praktikum und Studium 4.6 Theorie-Praxis-Reflexion Dieser Teil des Praktikumsberichts ist der zentrale Teil, da Ihr Euch hier mit der Darstellung der Theorie und der Anwendung dieser auf die erlebte Praxis auseinandersetzt. Zu Anfang ist es wichtig, zentrale Begriffe zu erläutern und wichtige Definitionen zu referieren. Die eigenen Erfahrungen oder Untersuchungen, die im Zentrum des Berichts stehen und analysiert werden sollen (z.B. ein besonderer Fall, ein Konflikt, eine problematische Situation), können jetzt geschildert werden. Bei der Entwicklung einer Fragestellung, die mit einer bestimmten Theorie in Verbindung gebracht werden soll, können Euch folgende Fragen eine Hilfe sein: Wie sieht die Theorie aus? Welche gibt es bereits? Wie sieht die Praxis tatsächlich aus? Auf welche Probleme bin ich aufmerksam geworden? Worin genau bestehen diese Probleme? Was halte ich für die Ursache? Wie habe ich/die Mitarbeiter gehandelt? Wie begründe ich das jeweilige Handeln? Diese argumentative Stellungnahme nimmt den überwiegenden Teil des Berichts ein (ca. 10 Seiten), da hier Eure eigentliche Leistung erbracht wird. 4.7 Fazit Im Fazit werden die zentralen Erkenntnisse nochmals aufgeführt und zusammengefasst. Ein persönliches Resümee kann gezogen und der Stellenwert des Praktikums für das eigene Studium erhoben werden. Zudem können Schlussfolgerungen in Bezug auf die Fragestellung der Arbeit sinnvoll sein, das Ergebnis kann bewertet und durch einen weiteren Ausblick ergänzt werden. 4.8 Literaturverzeichnis Im Literaturverzeichnis muss jedes direkt oder indirekt zitierte Werk angegeben werden. Die Literaturangaben müssen vollständig und korrekt sein. Die verwendete Literatur wird alphabetisch geordnet. 4.9 Anlagen Den Anlagen soll Folgendes beigelegt werden: die Bescheinigung der Praktikumseinrichtung über das absolvierte Praktikum mit Angabe des genauen Zeitraums und der Summe der Arbeitsstunden 30 evtl. Einverständniserklärungen, falls im Bericht Informationen über Dritte gegeben werden der ausgefüllte Leistungsschein der Universität Dieses Projekt widmete sich bis jetzt Praktika im Allgemeinen bzw. Praktika im Inland. Im Folgenden soll die Möglichkeit, das Praktikum im Ausland zu absolvieren, vorgestellt werden. 11. Auslandspraktikum Auslandspraktika bieten Euch die Chance, neben den Erfahrungen, die Ihr in einem anderen Land und dem jeweiligen Praktikumsbetrieb macht, eine andere Sprache sowie interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Diese und weitere Kompetenzen, wie z.B. Eigenständigkeit, Anpassungsfähigkeit und Handlungskompetenzen spielen auch für zukünftige Arbeitgeber im Hinblick auf Internationalisierung der Firmen eine immer bedeutendere Rolle. Somit sind Auslandsaufenthalte nicht nur für die Entwicklung Eurer Persönlichkeit und Sprachfähigkeit fördernd, sie bieten zusätzlich die Möglichkeit, Euch bei der späteren Jobsuche von den übrigen Bewerbern abzuheben. Praktikumsrecherche Ist die Entscheidung für ein Praktikum im Ausland gefallen, müsst Ihr Euch frühzeitig um die Planung dieses Praktikums kümmern (ca. ein Jahr vor Antritt des Praktikums). Informationen bezüglich eines Praktikumsplatzes im Ausland können von verschiedenen Institutionen eingeholt werden: Datenbank der Universität Stuttgart bzw. des Akademischen Auslandsamtes (siehe auch Praktikumsbroschuere_23_06_06.pdf des Internationalen Zentrums) Internationale Studentenorganisation: AEGEE - Association des Etats Generaux des Etudiants de l´Europe Internet: http://www.aegee.de/ (siehe auch den Ratgeber Wege ins Ausland.pdf) Praktikumsbörsen an den Hochschulen im gewünschten Ausland Praktikumsbörsen und Suchmaschinen für internationale Praktika im Internet Direkte Bewerbung bei den Firmen im Ausland Praktika bei internationalen Organisationen (siehe E-Mail von World of Xchange.doc, Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH, Goethe-Institut) 31 Praktikum und Studium Städtepartnerschaften Die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) gibt jedes Jahr im Herbst die Broschüre "Jobs und Praktika im Ausland" für Studenten heraus: Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) Internationale Arbeitsvermittlung Villemombler Straße 76 53123 Bonn Tel. 0228/7131313 Fax 0228/7131400 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.arbeitsamt.de/zav/jobs Sobald Ihr ein Praktikum absolviert habt - sei es im In- oder Ausland - sollte Euer Arbeitgeber Euch ein Praktikumszeugnis ausstellen. Mehr dazu auf der nächsten Seite. 12. Praktikumszeugnis Nach Beendigung Eures Praktikums solltet Ihr unbedingt ein Praktikumszeugnis erhalten, um es zukünftigen Bewerbungen beilegen und somit über Eure Fähigkeiten informieren zu können. Wichtig dabei ist, dass Eure beruflichen und persönlichen Stärken aus der Sicht eines Außenstehenden bestätigt werden. Es kann auch vorkommen, dass Ihr einen Entwurf zum Zeugnis selbst schreiben sollt. Wenn dies der Fall ist, nutzt diese Chance. Tipps und Vorlagen finden sich bei Püttjer und Schnierda (Püttjer, Christian/Schnierda, Uwe: Bewerben um ein Praktikum. Campus Verlag. Frankfurt, New York 2006). Da laut Arbeitsrecht Zeugnisse wohlwollend formuliert sein müssen, gibt es eine eigene Zeugnissprache, die den Personalverantwortlichen verdeckt Aufschluss über die Leistungen des Praktikanten vermitteln. Aufpassen solltet Ihr deshalb mit Formulierungen, die vermeintlich positiv klingen, aber in der Zeugnissprache eher negativ gemeint sind (z.B. "Der Praktikant erledigte die Aufgaben zu unserer Zufriedenheit" ist keine positive Aussage über den Praktikanten. Die müsste so lauten: "Der Praktikant erledigte die Aufgaben zu unserer vollsten Zufriedenheit"). Auch die Vollständigkeit des Praktikumszeugnisses vermittelt indirekt eine Bewertung des Praktikanten. Deshalb solltet Ihr darauf achten, dass folgende Punkte in Eurem Zeugnis enthalten sind: 32 Überschrift: Praktikumszeugnis Name des Unternehmens Euer Name und Geburtsdatum Dauer des Praktikums Tätigkeitsbeschreibung Bewertung der Kompetenzen und allgemeine Beurteilung Verhalten ggü. Vorgesetzten und Kollegen Schlussfloskel mit Danksagungen und besten Wünschen für die weitere Karriere Außerdem sollte das Zeugnis vom Personalverantwortlichen oder Geschäftsführer unterzeichnet sein. 33 Praktikum und Studium Literatur Verwendete Literatur Adams, B.: Der clevere Praktikumsführer. Frankfurt, Wien 2003. Coelius, Claus: Ausbildungsplatz O.K.! Bewerbung, Vorstellung, Tests. Hamburg 2005. Fromm, Martin/Paschelke, Sarah: Wissenschaftliches Denken und Arbeiten. Münster 2006. Homfeldt, Hans Günther (Hrsg.): Praktikum im Schnittfeld von Disziplin, Profession und Berufsfeld: Eine Ortsbestimmung der berufspraktischen Ausbildung im Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft in Analysen und Bestandsaufnahmen von Praktikumsleitungen. Trier 2000. Keller, Heidi/Nöhmaier, Nadine: Praktikumsknigge. München 2005. Püttjer, Christian/Schnierda, Uwe: So überzeugen Sie im Bewerbungsgespräch. Frankfurt, New York 2001. Püttjer, Christian/Schnierda, Uwe: Bewerben um ein Praktikum. Frankfurt, New York 2006. Scheld, Guido A.: Anleitung zur Anfertigung von Praktikums-, Seminar- und Diplomarbeiten sowie Bachelor- und Masterarbeiten. Büren 2004. Schulze-Krüdener/Homfeldt, Hans Günther: Praktikum - eine Brücke schlagen zwischen Wissenschaft und Beruf. Neuwied 2001. Stigler, Hubert/Reicher, Hannelore (Hrsg.): Praxisbuch Empirische Sozialforschung in den Erziehungs- und Bildungswissenschaften. Innsbruck u.a. 2005. Empfohlene Literatur Bernler, Gunnar/Johnsson, Lisbeth: Das Praktikum in sozialen Berufen: Ein systematisches Modell zur Anleitung. Weinheim u.a. 1995. Czenskowsky, Torsten/Rethmeier, Bernd/Zdrowomyslaw, Norbert: Praxissemester und Praktika im Studium. Qualifikation durch Berufserfahrung. Berlin 2001. Egloff, Birte: Praktikum und Studium: Diplom-Pädagogik und Humanmedizin zwischen Studium, Beruf, Biographie und Lebenswelt. Opladen 2002. Ellermann, Walter: Das sozialpädagogische Praktikum. Weinheim, Basel 2002. Engst, Judith: Duden. Profssionelles Bewerben - leicht gemacht. Mannheim 2007. Fasel, Christoph/Nöhmaier, Nadine u.a.: PraktikumsKnigge - Leitfaden zum Berufseinstieg. München 2005. Hakvoort, Renate (Hrsg.): Berufsbezogen studieren. Marburg 1997. 34 Henniger, Wolfgang: Das Praktikanten-Buch: Ein Wegweiser für Studenten und Abiturienten. Frankfurt a. M. 1986. Hesse, Jürgen/Schrader, Hans Christian: Praxismappe für Praktikanten, Volontäre, Trainees. Frankfurt a.M. 2006. Püttjer, Christian/Schnierda, Uwe: Assessment Center Training für Studierende und Hochschulabsolventen: Der Praxisratgeber für Ihren beruflichen Erfolg. Kiel 1997. Vogelgesang, Waldemar: Das Forschungspraktikum im Fach Pädagogik: Bestandsaufnahme und Evaluation. 1983. Worth, Maria-Anna: Gezielt bewerben für Praktika im Studium. Praktikum nach Maß als Karrierestart. Niederhausen/Ts 1999. 35