kulturelle Monatsschrift Band (Jahr): 5 (1945) - E

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Du : kulturelle Monatsschrift
Band (Jahr): 5 (1945)
Heft 10
PDF erstellt am:
03.11.2017
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Vom Sternenhimmel im Oktober
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KANN DER COIFFEUR
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nes, brüchiges Haar wieder gesund macht Bonawell Bonawell ist nicht eine jener Brillantinen, die
Ihre Haare nur äußerlich mit einer glänzenden, kleb¬
rigen Schicht überziehen, Bonawell ist eine creme¬
artige Nährmilch, die Ihre Haare von Grund auf
regeneriert, ihnen unvergleichliche Geschmeidigkeit
verleiht und sie zart und seidenweich macht. Sie
werden staunen, wie leicht und nachhaltig das Übel
verschwindet, das Sie jahrelang bedrückte. Bonawell
wird Ihnen die glanzvolle Frisur ermöglichen, die
Sie sich schon lange wünschten. Ihr Coiffeur ist für
die Anwendung der Bonawell-Spezialkur besonders
ausgebildet. Er wird Ihnen weitere interessante
Details geben können.
Dpetsch Grelber & Cie.
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Kosmetische Abteilung
Wenn wir den allgemeinen Himmelsanblick für einen bestimmten
Zeitpunkt beschreiben, so müssen wir daran denken, daß die nämliche
Lage dt;r Sternbilder an der Sphäre zwei Wochen später bereits eine
volle Stunde früher zu erwarten ist. Beobachten wir aber 14 Tage
früher, so wird die beschriebene Himmelskonstellation erst eine Uhr¬
stunde später erreicht sein. Der Fixsternhimmel geht gegenüber
unserer Uhr täglich um rund 4 Minuten vor. Diese grundlegende Tat¬
sache kann jeder Sternfreund leicht selbst nachprüfen: Er braucht
nur die Aufgangs- oder Untergangszeiten — oder besser das Auftauchen
oder Verschwinden des nämlichen Fixsterns an einer Mauerkante oder
einer Telegraphenstange — vom gleichen Standort aus täglich mit
dem Stand seiner Uhr zu vergleichen. Dieser Unterschied von «Sternzeit» und «bürgerlicher Zeit» ist eine Folge des scheinbaren Wanderns
der Sonne unter den Fixsternen gegen Osten zu und diese scheinbare
jähflicht! Sonnenbewegung wiederum ist ein Spiegelbild der wahren
Bewegung des Erdballes um die Sonne.
Treten wir um Monatsmitte gegen 21 Uhr ins Freie, geschützt gegen
die überaus störenden Einflüsse des künstlichen Lichtes menschlicher
Siedelungen, su wird die Sternschau folgendes Bild ergeben: Das
Lichtband der Milchstraße steigt aus dem Nordosten empor, streicht
über die Scheitelgegend hinweg, um sich zur Gegenseite der Landschaft
gegen den südwestlichen Teil des Sehkreises zu senken. Im abendwärts
liegenden Teil ihres Verlaufes senken sieh die einprägsamen SommerSternbilder des Schwans, des Adlers und der Leier dem Untergang zu.
Im östlichen Teil ist ihr zarter Lichtsehleier mit den aufgehenden
glanzvollen VVintersternbildcrn des Fuhrmannes, des Perseus und der
Cassiopeia bestickt. Besonders die schimmernden Milchst raßenwulken
der Scheitelgegend bieten in einem lichtstarken Feldsteeher eine er¬
staunliche Augenweide. Ueberwältigend ist der ungeheure Sternreichtum, jedes noch so schmächtige Lichtfünklein eine gewaltige Sonne,
an Strahlenkraft unserer Tagesleuchte in nichts nachstehend.
Wenden wir uns gegen Norden, so erblicken wir ohne Mühe die sieben
hellsten Sterne des Großen Bären, den Himmelswagen. Wie eine riesige
Schöpfkelle erfüllen die schönen Gestirne ein weites Himmelsareal
nahe des Horizontes. Steht das Bild zu andern Zeiten nahe des Schei¬
telpunktes, so erscheint uns die gleiche Konstellation bedeutend
kleiner. Dieser rein physiologische Eü'ekt bereitet dem Anfänger der
llimmelsbeobachtung erbebliche Schwierigkeiten. Alle Objekte in
llorizontnähe erscheinen groß und weit gedehnt, nahe des Scheitel¬
punktes dagegen bescheiden klein und eng gedrängt. Auch bei irdischen
Objekten macht sich der Größenunterschied bei horizontaler oder
vertikaler Blickrichtung stark bemerkbar. Senkrecht über dem Großen
Bären, zwischen ihm und dem Milehstraßenzug, findet man leicht das
Bild des Drachen und des Kleinen Bären, dessen Hauptstern der
Polarstern ist, der einzig ruhende Punkt in der Erscheinungen Flucht.
lieber dem Ostpunkt sind eben die Sterne des Stiers mit dem ent¬
zückenden Steruhäufchen des Siebengestirns als Vorboten strengerer
Jahreszeit aufgegangen. Auch das Siebengestirn — die Plejaden —
bietet im Feldstecher einen herrlichen Anblick. Am Südhimmel sind,
mit Ausnahme des Pegasus und der Andromeda, die vor uns liegenden
Butler nicht besonders eindrucksvoll und daher tuteli nicht leicht zu
linden. I'm tien Steinbock, den Wassermann, die Fische und den
riesigen Walliseh sicher zu identifizieren, müssen wir schon zu einer
kleinen Sternkarte greifen.
Jetzt wenden wir uns der Welt der Planeten zu! Merkur bleibt
unsichtbar. Dagegen erglänzt -Venus immer noch als alles überstrah¬
lender Morgenstern. Sie geht gegen 2 Stunden vor der Sonne auf und
wandert vom Bild des Löwen her in das der Jungfrau ein. Im Verlaufe
des Monats nimmt ihr Sonnenabs tand von 29 Grad auf 22 Grad ab.
Mars steht als auffällig rotes Himmelslicht im Bild der Zwillinge. Sein
150 Mil¬
Abstand beträgt jetzt fast genau 1 astronomische Einheit
lionen Kilometer. Seine Leuchtkraft kommt der der hellsten Fixsterne
gleich. Raschen Laufes holt er am 26. Monatstag den recht langsamen
Saturn ein, der auch in den Zwillingen steht. Jupiter gelangt am 2. Ok•
tober ili Konjunktion zur Sonne, aber am 30. ist er bereits wieder am
Morgenhimmel bei Venus zu erblicken.
Neumond und Vollmond fallen auf den 6. und den 21. Oktober. Auf
seiner Himmelsreise steht der Mond am 2. bei Regulus, am 3. bei Venus,
am 10. bei Antares, am 23. bei Aldebaran und am 27. bei Mars und
Saturn, mit diesen schönen Sternen eine besonders hübsche Konstel¬
lation bildend.
Peter Stuker
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