Research Collection Doctoral Thesis Das anomale magnetische Moment des {tau}-Leptons Author(s): Lustermann, Werner Publication Date: 1996 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-001624632 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use. ETH Library Diss, ETH ex. & DISS. ETH Nr. 11645 Das anomale magnetische Moment des r-Leptons ABHANDLUNG zur Erlangung des Titels DOKTOR DER NATURWISSENSCHAFTEN der EIDGENOSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE ZURICH vorgelegt von Werner Lustermann Dipl.-Phys. der Friedrich-Schiller-Universitat Jena geboren am 16. Juni 1965 in Jena, Thiiringen, Bundesrepublik Angenommen auf Antrag Deutschland von: Prof. Dr. H. Chr. Walter Referent Prof. Dr. H. Hofer Korreferent - 1996 - ETHICS ETH-BIB 00100002575169 Gewidmet meiner Prau Astrid und meinen Kindern Hannes und Leonore Abstract This thesis describes the measurement of the energy distribution of Bremsstrahlung in the process e+e~ Z° —> —> t+t~ photons from . photons is used to extract the square of the F%(0) of the r-lepton. The underlying physical theory is of the measurement yields The energy distribution of these magnetic form factor explained. The result F22(0) From this result is deduced, at an = -0.00279 ± 0.00196(stat.)^XJJ(syst.). upper limit of the anomalous 90% confidence level moment of the r-lepton to be aT < This is the lowest upper limit achieved r-lepton magnetic 0.049. so far in a direct measurement. Thus the pointlike within the accuracy of the measurement and there is no hint of a violation of lepton universality by the r-lepton. The upper limit of the anomalous magnetic moment of the r-lepton is also interpreted as an upper limit of the electric dipole moment of the r-lepton Fedmis At 90% confidence level the result is Fedm< 2.72 -10_16e cm. Within the accuracy of the measurement, the result is consistent with the vation of parity in the The Forward Muon interaction of the electromagnetic Spectrometer of the L3 conser¬ r-lepton. alignment system For muons with a momentum of 45 GeV in the polar angle range are described. 43° > 0 > 36°, a mean momentum resolution of (9.5 ± 0.8)% was reached, by using the Forward Muon Spectrometer. In the polar angle range 36° > 0 > 24° the muon momentum resolution becomes (34.5 ± 2.5)%. i Detector and its ii Zusammenfassung vorliegende Arbeit beschreibt die Messung der Energieverteilung von Bremsstrahlungsphotonen im Prozefi e+e~ —»• Z° —>• t+t~ Aus dem Energiespektrum der Brernsstrahlungsphotonen wird das Quadrat des magnetischen Formfaktors F22(0) des r-Leptons bestimmt. Die zu Grunde liegende physikalische Theorie wird erlautert. Das Ergebnis der Messung ist: Die . F2(0) = -0.00279 ± 0.00196(stat.)^;SSil(syst.). Aus dieser obere Grenze fiir das anomale des erhalt mit 90% statistischer Sicherheit: Messung wurde eine r-Leptons abgeleitet. Man magnetische Moment 0.049. aT < Das ist die kleinste obere Grenze fiir das anomale magnetische Moment des r- r-Lepton ist demnach im Rahmen der erreichten Mefigenauigkeit ein punktformiges Teilchen. Damit gibt es auch keinen Hinweis auf eine Verletzung der Leptonuniversalitat. Die obere Grenze fiir das anomale magnetische Moment des r-Leptons wird ebenfalls als obere Grenze fiir das elektrische Dipolmoment Fedm des r-Leptons interpretiert. Es gilt: Leptons, die man bisher in einer direkten FEdm < mit 90% statistischer Sicherheit. Das igkeit eine Verletzung r-Leptons aus. Das Vorwarts-Myonspektrometer 2.72 Messung • 10"16 erhalten hat. Das e cm Ergebnis schliefit im Rahmen der Mefigenauelektromagnetischen Wechselwirkung des der Paritat in der stem werden beschrieben. des L3 Detektors und sein PositionsmefisyMyonen mit einem eine mittlere Impuls- wurde fiir Mit dem Spektrometer Impuls von 45 GeV im Polarwinkelbereich von 43° > 0 > 36° auflosung von (9.5 ± 0.8)% erzielt. Die im Polarwinkelbereich erzielte Myonimpulsauflosung ist (34.5 ± 2.5)%. in 36° > 0 > 24° iv Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Theoretische 2.1 2.2 Das Grundlagen 3 3 r-Lepton 2.1.1 Eigenschaften 2.1.2 Erzeugung 2.1.3 Photonen im Magnetische 2.2.1 3 Untergrundprozesse und bei LEP 4 rr(7)-Endzustand Momente von 5 Leptonen 6 Der Lande-Faktor 6 Formfaktoren und anomales 6 magnetisches Moment 2.2.3 Messungen der anomalen magnetischen Momente von Leptonen Das anomale magnetische Moment des r-Leptons 2.2.2 2.3 1 Differentielle und 2.3.1 integrale Zerfallsbreite des Prozesses Z° 9 Theoretische Energie- und Winkelverteilung 3 Nachweis von 13 Dipolmoment rr-Paaren mit dem L3 Detektor 15 3.1 Der L3 Detektor 15 3.2 Monte-Carlo-Ereignisse 18 3.3 Identifikation 19 3.4 4 Elektrisches anomaler Pho¬ 11 tonen 2.4 9 —> r+r_7 2.3.2 7 von rr-Ereignissen der rr-Identifikation 3.3.1 Prinzip 3.3.2 Vorselektion 3.3.3 Selektionskriterien Ergebnis der leptonischer Ereignisse Verwendete Daten und 3.4.2 Ergebnisse Identifikation 20 rr(7)-Selektion 3.4.1 19 20 31 MC-Ereignisse der Selektion 31 31 Photonen 35 und verwendete Variablen 35 von 4.1 Prinzip 4.2 Photonen im Monte-Carlo 37 4.3 Nachweis der Photonen im Detektor 41 4.4 Energie- und Winkelverteilung der Photonen v 45 Magnetisches Moment des r-Leptons Bestimmung der Akzeptanz anomaler Photonen 5.1.1 Phasenraumakzeptanz im Ruhesystem des 5.1.2 Akzeptanz in Abhangigkeit von cos 07 47 Anomales 5.1 5.1.3 5.2 5.3 47 Z° rr(7)-Ereignisse Abhangigkeit von F22 Nachweiseffizienz fiir Kurvenanpassung in Statistische und systematische Fehler Monte-Carlo Vorhersage fiir T0 5.3.1 Luminositat und Akzeptanz 5.3.2 5.3.3 Wahl der Schnitte zur Identifikation der Photonen 57 58 Diskussion der Das Vorwarts-Myonspektrometer von L3 Physikalische Motivation zum Bau des Spektrometers Konstruktion des Vorwarts-Myonspektrometers Aufbau des Spektrometers 6.2.1 6.4 52 56 5.5 6.3 51 54 Ergebnis 6.2 49 53 5.4 6.1 48 60 Ergebnisse 63 63 64 64 6.2.2 Die Driftkammer 65 6.2.3 Die Ausleseelektronik 67 6.2.4 Test der Kammern 68 Myonimpulsmessung und Auflosung 6.3.1 Impulsmessung im Feld des Solenoidmagneten 6.3.2 Impulsmessung im Feld des Toroidmagneten Das Positionsmefisystem 6.4.1 Prinzip des Mefisystems 6.4.2 Positionierung der Referenzen auf den inneren VorwartskamPositionierung 70 72 74 74 76 mern 6.4.3 70 der Halterungen der Sensoren 77 79 Abstandssensoren 79 Anforderungen 7.1 Technische 7.2 Verwendete Abstandssensoren 80 7.3 Eichung der Sensoren 7.3.1 Prinzip der Eichung Das digitale Mikrometer 7.3.2 80 7.3.3 Der Schrittmotor 82 7.3.4 Durchfiihrung 7.4 Eichung 82 82 Das lineare Potentiometer 83 MeSprinzip 83 7.4.1 Ausfiihrung 7.4.3 Eichung und Ergebnis Die Triangulationssensoren Das Prinzip der Triangulation 7.5.1 Technische Ausfiihrung 7.5.2 7.4.2 7.5 der 80 Technische VI 84 84 84 84 85 7.5.3 A Eichung 7.6 Infrastruktur 7.7 Ergebnis der und Ergebnis 86 88 Myonimpulsmessung Photonenspektren fiir 1992, 1993 und 1994 Literaturverzeichnis 89 93 97 Danksagung 101 Lebenslauf 103 vn viii Abbildungsverzeichnis Elektron-Positron-Streuung Zwei-Photon-Austauschprozefi 4 5 2.8 Quellen fiir Photonen bei der Erzeugung eines r+r~-Paares am LEP. Wechselwirkung eines Leptons mit dem elektromagnetischen Feld in niedrigster Ordnung und der erste Beitrag hoherer Ordnung Matrixelement zur Beschreibung des radiativen Z°-Zerfalles Definition der kinematischen Variablen im Ruhesystem des IF... Zweidimensionale Verteilung anomaler Photonen. E-y ist die Energie des Photons und 0+ sein Winkel zum r+ Energiespektrum anomaler Photonen 3.1 Gesamtansicht des L3 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 3.2 4 . Energieauflosung 9 11 12 elektromagneti¬ 17 schen Kalorimeter 3.3 9 16 Experimentes fiir Elektronen und Photonen im 6 Ereignis. Die Punkte entsprechen den Daten von 1992-1994. Das Histogramm entspricht der theoretischen Vorhersage (Monte-Carlo) einschliefilich aller Untergrundprozesse, Gesamtzahl von Spuren im normiert auf die Luminositat der Daten und die graue Flache urafafit alle Untergrundereignisse. Alle Schnitte bis auf den an die Ge¬ 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 3.10 3.11 3.12 samtzahl der Spuren sind erfiillt 21 elektromagnetischer Cluster im Ereignis Anzahl der Spuren aufierhalb der beiden r-Zerfallskegel Maximum der Jet-Energie der beiden r-Zerfallskegel Maximum des Myonimpulses der beiden r-Zerfallskegel Minimum des Myonimpulses der beiden r-Zerfallskegel Energie im hadronischen Kalorimeter gegeniiber eines Myons mit einem Impuls p^ > 5 GeV Energie im elektromagnetischen Kalorimeter Summe der elektromagnetischen Energie in beiden Zerfallskegeln. Gesamte im elektromagnetischen Kalorimeter gemessene Energie unkorrigiert (raw) 22 Gesamtzahl Darstellung eines rr7~Ereignisses 4.1 Schematische 4.2 Energieverteilung generierter rr-Monte-Carlo-Photonen Verteilung des Polarwinkels generierter rr-Monte-Carlo-Photonen. 4.3 IX 23 24 25 25 26 27 . 28 29 36 37 38 4.4 Winkel zwischen geladenem Teilchen und generiertem rr-Monte- Carlo-Photon 4.5 39 Energieverteilung generierter Schnitten 4.6 Verteilung 4.7 Winkel (£7 von zum > 1 rr-Monte-Carlo-Photonen nach alien GeV) xlm mr 40 alle 1992 bis 1994 selektierten Photonen. . . nachsten kalorimetrischen Cluster fur alle 1992 bis 1994 selektierten Photonen 4.8 Verteilung 42 des Azimutwinkels fur alle 1992 bis 1994 selektierten Pho¬ tonen 43 Gemessene 44 4.10 Energieverteilung der Photonen Gemessene Winkelverteilung zwischen Photon und Spur 5.1 Gewichtsfunktion 4.9 41 zur Erzeugung der 07-Verteilung 44 anomaler Pho¬ 49 tonen der 0-Winkel anomaler Photonen 5.2 Verteilung 5.3 Verteilung Nachweiseffizienz fur rr(7)-Ereignisse in Abhangigkeit von der Energie des Photons Der Wert der Likelihood-Funktion in Abhangigkeit von F22(0) fur die Kurvenanpassung aller Jahre gemeinsam Quadrat des anomalen magnetischen Momentes in Abhangigkeit vom Schnitt an der Energie des Photons Quadrat des anomalen magnetischen Momentes in Abhangigkeit vom Schnitt am Winkel zwischen Photon und geladener Spur Quadrat des anomalen magnetischen Momentes in Abhangigkeit vom Schnitt am Polarwinkel zwischen Photon und geladener Spur. Energieverteilung der Bremsstrahlungsphotonen einschliefilich des Beitrages anomaler Photonen, der sich fur die obere Grenze von aT ergibt 50 Erzeugung und Zerfall eines Higgs-Bosons Magnettiir mit Vorwarts-Myonspektrometer Vorwarts-Myonkammer Prinzipskizze der Driftzellen und ihrer Anordnung Zahlrate kosmischer Myonen Regionen der Myonimpulsmessung Theoretische Impulsaufiosung eines 45 GeV Myons 64 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 Kumulierte 50 der 0-Winkel ... 5.9 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 von 6.8 6.9 7.2 52 55 56 57 61 65 66 67 69 70 in Abhangigkeit 0 und $ 73 Typische Bewegung einer Kammer Ausschalten der Magnetfelder Prinzip des Positionsmefisystems in x-Richtung 6.10 Positionen der Referenzflachen 7.1 51 beim Ein- und 74 75 76 Mefianordnung zur Eichung der Sensoren Verfahrgenauigkeit des Schrittmotors x 80 81 7.3 Prinzipskizze des linearen Potentiometers 83 7.4 85 7.6 Mefiprinzip Triangulationssensors eines Triangulationssensors (T264X) Eichkurve Typische Auflosung der Triangulationssensoren in Abhangigkeit vom 7.7 Infrastruktur fur die Sensoren 88 7.8 Myonimpulsaunosung in der Solenoidregion des Vorwartsspektrometers mit und ohne Positionsmefisystem Myonimpulsaunosung im Vorwartsbereich in Abhangigkeit vom Po- 89 larwinkel 90 7.5 7.9 des Energieverteilung der Photonen fur 1992 A.2 Winkelverteilung der Photonen fur 1992 A.3 Energieverteilung der Photonen fur 1993 A.4 Winkelverteilung der Photonen fur 1993 A.5 Energieverteilung der Photonen fur 1994 A.6 Winkelverteilung der Photonen fur 1994 A.l XI 86 Abstand. 87 94 94 95 95 96 96 xii Tabellenverzeichnis 3.1 Luminositaten, aufgezeichnet mit dem 3.2 Anzahl der verwendeten 3.3 Ergebnisse 4.1 Anteile der Photonen der 5.2 5.3 5.4 6.1 6.2 von 1992 bis 1994. 30 Monte-Carlo-Ereignisse 30 rr(7)-Selektion aus 32 verschiedenen Quellen nach alien Schnitten fiir zwei verschiedene Werte des 5.1 L3 Detektor Energieschnittes 40 Ergebnisse der Funktionsanpassung fiir das Quadrat des anomalen magnetischen Momentes des r-Leptons Zusammenfassung der systematischen und statistischen Fehler. Zusammenfassung der Ergebnisse zur Messung von a2T Obergrenzen fiir a\, ar und Fedm mit 90% statistischer Sicherheit. ... Hochspannungen in den Driftzellen Fehlerbeitrage zur Myonimpulsaufiosung xiii 54 58 59 60 68 72 xiv Kapitel 1 Einleitung Die Elementarteilchenphysik beschaftigt sich, damit: "zu erkennen was ganz im Sinne von Goethes die Welt im Innersten zusammenhalt". "Faust", Dazu bedarf Teufel, wohl aber modernster Technologien, vor Teilchenbeschleuniger und Teilchendetektoren und einer detaillierten physikalischen Theorie. Der gegenwartige Erkenntnisstand der Elementarteilchenphysik wird im Stan¬ dard Modell [1] zusammengefaBt, das die fundamentalen Bausteine der Materie und ihre Wechselwirkungen im Rahmen einer renormierbaren Quantenfeldtheorie beschreibt. Es vereinheitlicht die elektromagnetische Wechselwirkung, welche durch die Quantenelektrodynamik beschrieben wird, mit der schwachen Wechselwirkung. Beide sind zwei Seiten der allgemeineren elektroschwachen Wechselwirkung. Die Quantenelektrodynamik wurde mit einer Reihe verschiedener Methoden (siehe [2]) sehr genau getestet. Dazu gehoren die prazisen Messungen der anomalen magnetischen Momente von Elektron und Myon. Die Vektorbosonen der schwachen Wechselwirkung wurden erstmals am SuperProton-Synchrotron am CERN direkt nachgewiesen [3]. Fur Prazisionsmessungen der entsprechenden Parameter des Standard Modells wurde der Elektron-PositronSpeicherring LEP1 am CERN2 gebaut. Entlang des Speicherrings mit einem Urnfang von 27 km wurden die vier Experimente Aleph, Delphi, L3 und Opal an vier gegentiberliegenden Punkten installiert. Der Beschleuniger nahm 1989 seinen Be- es heute keines Pakts mit dem allem auf dem Gebiet der trieb auf. Dabei wurden in der ersten Phase Z°-Bosonen erzeugt. von 1989 bis 1995 ca. 16 Millionen In der zweiten Phase ab Juni 1996 sollen Paare Vektorbosonen, W+W~-Paare, erzeugt und ihre Eigenschaften Moment gemessen werden. geladener wie Masse und ma- gnetisches Alle bisherigen Tests des Standard Modells haben keine Abweichungen zwischen den experimentellen Daten und den theoretischen Vorhersagen ergeben. Der LEP-Beschleuniger ist gleichzeitig ein Laboratorium zur Untersuchung von T-Leptonen. Seit 1989 wurden insgesamt ca. 500000 r+r~-Paare in Z°-Zerfallen erzeugt. Das r-Lepton gehort zur dritten Teilchenfamilie und seine Eigenschaften 1 Large Electron Positron collider. 2Conseil Europeen pour la Rechereche Nucleaire 1 Einleitung 2 sind wesentlich ungenauer gemessen, als die an, dafi das r-Lepton ein punktformiges von Elektron und Myon. Man nimmt Teilchen ist und keine innere Struktur besitzt. Demnach sollte die gesamte beobachtbare Struktur und das damit zusam- menhangende anomale magnetische Moment durch Strahlungskorrekturen verursacht sein, wie es auch beim Elektron und beim Myon der Fall ist. Die Annahme eines strukturlosen r-Leptons kann durch die Messung seines anomalen magnetischen Momentes getestet werden. Gleichzeitig wiirde eine Abweichung seines an¬ omalen magnetischen Momentes vom theoretisch erwarteten Wert eine Verletzung der Leptonuniversalitat bedeuten, da es nach dieser Annahme in der gleichen Weise wie Elektronen und Myonen an die elektroschwachen Felder koppelt. Bei diesen wurde aber keine zusatzliche magnetische Kopplung gefunden, die nicht mit der Vorhersage des Standard Modells ubereinstimmt. Der erste Teil der vorliegende Arbeit stellt die Messung des anomalen magne¬ tischen Momentes des r-Leptons mit dem L3 Detektor vor. Die theoretischen Grundlagen fiir die im folgenden beschriebene Messung wer¬ den in Kapitel zwei dargelegt. Gleichzeitig wird eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse von Messungen anomaler magnetischer Momente gegeben. Im dritten Kapitel wird der Nachweis von r+r_-Paaren mit dem L3 Detektor erlautert. Zum Test der entsprechenden Ereignisselektion wird der Wirkungsquerschnitt der Reaktion e+e~ -> Z°,7 —> t+t~ bestimmt. Das vierte Kapitel ist der Identifikation von Bremsstrahlungsphotonen aus dem Endzustand und der Messung der Energie- und Winkelverteilung dieser Photonen gewidmet. Anschliefiend wird im funften Kapitel die Bestimmung der oberen Grenze fiir das anomale magnetische Moment des r-Leptons aus dem zuvor erhaltenen Bremsstrahlungsspektrum beschrieben. In Vorbereitung der zweiten Phase des Betriebes des LEP-Speicherrings, in der W+W~-Paare erzeugt werden, wurde der L3 Detektor, entsprechend den veranderten physikalischen Fragestellungen, mit einem zusatzlichen Myonspektrometer im Das Auflosungsvermogen des Spektrometers fiir Vorwartsbereich ausgestattet. Myonimpulse hangt kritisch von einem komplexen PositionsmeBsystem ab, dessen Kernstiick spezielle Abstandssensoren sind. Der zweite Teil der vorliegenden Arbeit ist entsprechend der unterschiedlichen Aufgaben, die ich fiir das L3 Experiment zu erfiillen hatte, der Beschreibung des Vorwarts-Myonspektrometers gewidmet. Der Aufbau des Spektrometers sowie des Positionsmefisystems werden in Kapi¬ tel sechs vorgestellt. Im siebten Kapitel werden die verwendeten Abstandssensoren detailliert besprochen, und die Ergebnisse der Myonimpulsmessung im Vorwartsbereich werden vorgestellt. Kapitel 2 Theoretische Grundlagen Bei e+e_-Kollisionen kann das anomale der Energieverteilung von magnetische Moment des r-Leptons aus Bremsstrahlungsphotonen im rr7-Endzustand bestimmt werden. folgenden werden die wesentlichen Eigenschaften des r-Leptons zusammengefafit. Seine Erzeugung am LEP und die moglichen Quellen fur Photonen in diesem Prozefi werden besprochen. Der Zusammenhang des anomalen magnetischen Momentes mit dem magnetiIm schen Formfaktor wird erlautert. Die prazisen Messungen der anomalen magnetischen Momente von Elektron und Myon stellen einen entscheidenden Test der elektroschwachen Theorie dar. Die entsprechenden Ergebnisse werden aufgefiihrt. Es folgt eine Ubersicht iiber die magnetischen Momentes des r-Leptons. Die theoretischen Verteilungen fur Bremsstrahlungsphotonen in Abhangigkeit vom anomalen magnetischen Moment erhalt man aus dem Ansatz eines magneti¬ schen Formfaktors. Dieser Ansatz sowie die damit gewonnene Energieverteilung Mefiergebnisse des anomalen fur anomale Photonen werden diskutiert. 2.1 2.1.1 Das r-Lepton Eigenschaften r-Lepton wurde 1974 am Speicherring SPEAR entdeckt [4]. Eine Zusammenfassung der experimentellen Daten zur Physik mit r-Leptonen findet sich in Das Referenz [5]. bensdauer Es ist ein Fermion mit einer Masse 295.6 fs (siehe [6]). von 1777.1 MeV und einer Le- eine Ladung von einer Elementarladung und besitzt ein magnetisches Moment. Ihm ist die Leptonzahl LT 1 zugeordnet, die im Standardmodell eine Erhaltungsgrofie ist. Es unterliegt der elektromagnetischen und der schwachen, nicht aber der starken Wechselwirkung. Seine Zerfalle erfolgen auf Grund der Leptonzahlerhaltung ausschliefilich iiber die schwache Wech¬ selwirkung. Deshalb entsteht in jedem r-Zerfall mindestens ein r-Neutrino, fur das von Es tragt = 3 Kapitel 4 2. Grundlagen Theoretische / J_ Z°,7 Elekt ron- 2.1: Abbildung Positron-Streuung. ebenfalls LT = 1 gilt. Die Abbildung 2.2: Austauschprozefi. hauptsachlichen Verzweigungsverhaltnisse (vgl. [6]) sind: (~ (~ (~ (~ (~ 18%) 18%) 11%) 22%) 7%) 1. r 2. T~ ->• H'V^Vt 3. T~ -» 7T_yT 4. r~ —> p~i/T 5. r~ —> 7r_7r+7r_^T 2.1.2 Die —>• e~uevT und Erzeugung r-Leptonen werden Schwerpunktsenergie Untergrundprozesse y/s ~ 91 GeV e+e- von Photonen an bei LEP paarweise erzeugt: Schwerpunktsenergie von y(s Energie auftreten, qq, mz, ist der werden als Das sind einerseits Zerfalle des Z°-Bosons in andere (e+e~, n+fJ,~, = Stelle des Z°-Bosons stark unterdriickt. Alle anderen Prozesse, die bei dieser betrachtet. entsprechenden -^7,Z°->r+r-(7). Direkt auf der Z°-Resonanz, bei einer Austausch Zerfallskanale und die LEP durch Elektron-Positron-Annihilation bei einer am von Zwei-Photon- vi>\ siehe Abb. 2.1). Untergrund Fermionenpaare Andererseits konnen Elektron und Positron Zwei-Photon-Austauschprozefi (Abb. 2.2) nicht-resonant miteinander wechselwirken. Zum Untergrund tragen auch Teilchen aus der kosmischen Strahlung (Myonen) bei, die durch den Detektor fliegen, sowie Wechselwirkungen von Strahlteilchen mit Restgasteilchen im Strahlrohr des Beschleunigers. iiber einen Das 2.1. r-Lepton 5 V 7to (4) Abbildung Quellen 2.3: (5) fiir Photonen bei der qZ Erzeugung eines t+t -Paares am LEP. Photonen im 2.1.3 Bei der Erzeugung rr(7)-Endzustand des r+r~-Paares treten ein oder mehrere Photonen im Endzu¬ stand auf. Diese stammen aus verschiedenen Quellen (vgl. Abb. 2.3): Anfangszustand konnen Elektron und Positron im Feld des Z°-Bosons Photonen abstrahlen, sogenannte Bremsstrahlung aus dem Anfangszustand 1. Im (isr). 2. r+ und t~ konnen ebenfalls im Feld des Z°-Bosons Photonen abstrahlen. Diese werden als 3. Beim Zerfall des Bremsstrahlung 4. Photonen aus nen 5. in zwei Photonen abge- Zerfallsbremsstrahlung (r decay). dem Zerfall neutraler entstehen. Dabei handelt (fsr). konnen Photonen im Feld des W-Bosons r-Leptons strahlt werden, sogenannte im Endzustand bezeichnet es sich Teilchen, iiberwiegend die beim Zerfall des um r-Leptons den Zerfall neutraler Pio- (it0 decay). Bremsstrahlungsphotonen, die bei der mit dem Strahlrohr oder dem Wechselwirkung der erzeugten Detektormaterial entstehen (others). Teilchen 6. Das W-Boson als geladenes Teilchen kann ebenfalls Photonen abstrahlen. jedoch mit einem Faktor (mT/m\v)8 unterdriickt. Dabei Vorgang sind mT und raw die Masse des r-Leptons und des W-Bosons. Dieser Beitrag wird daher im folgenden vernachlassigt. Dieser Die Beitrage ist von Bremsstrahlung im Anfangs- und Endzustand konnen nicht einander unterschieden werden und interferieren miteinander. von- Kapitel 6 2. Theoretische Grundlagen Abbildung 2.4: Wechselwirkung eines Leptons mit dem elektromagnetischen Feld in niedrigster Ordnung a) und der erste Beitrag hoherer Ordnung b). 2.2 2.2.1 Magnetische Momente von Leptonen Der Lande-Faktor Leptons mit einem auBeren elektromagnetischen Feld beobachtet man, daB das Lepton ein magnetisches Moment besitzt. Das Verhaltnis aus seinem magnetischen Moment \x und seinem Eigendrehimpuls if in Einheiten des Bohrschen Magnetons \xb bezeichnet man als Lande-Faktor oder gyromagnetisches Bei der Wechselwirkung eines Verhaltnis: gi Dabei sind m; 1/21 = die Masse des eh . mit -R Leptons, fiB = h das Plancksche Wirkungsquantum und e die Element arladung. niedrigsten Ordnung der Storungstheorie wird durch den in Abbildung 2.4a gegebenen Feynman-Graphen sprechende elektromagnetische Ubergangsstrom ist: In der diese Wechselwirkung beschrieben. Der ent- ieu{pl)^u{p), wobei p und pi die Damit erhalt 2.2.2 Impulse man aus des einlaufenden und des auslaufenden der Diractheorie fur punktformige Leptonen Formfaktoren und anomales Messungen [7] haben gezeigt, daB Jede solche Abweichung wird als magnetisches Leptons sind. gi — 2. Moment der Lande-Faktor des Elektrons nicht exakt 2 ist. (gi 2)/2 bezeichnet. Ursache dieser Abweichung beim Elektron sind Strahlungskorrekturen. Diesen entsprechen Feynman-Diagramme hoherer Ordnungen in a, die ebenfalls anomales magnetisches Moment a\ = — Gesamtprozefi beitragen. Die groBte Korrektur ist durch den Graphen in Abbildung 2.4b gegeben. Dieser Beitrag wurde erstmals von J. Schwinger (siehe zum 2.2. [8]) Magnetische berechnet und es Momente von 7 gilt: a ai Leptonen — , e2 1 ATrt0%c 137 . wobei —, 2w a = die Sommerfeldsche Feinstrukturkonstante ist. e0 des Vakuums. Weitere erwartet gien des Leptons der Massen und Beitrage der Ordnung a ist die Dielektrizitatskonstante Ladungen man aus den Selbstener- jedoch Renormierung physikalisch beobachteten Grofien zum anomalen magnetischen Moment und des Photons. Diese sind schon bei der der Teilchen auf ihre verwendet worden und tragen nicht mehr bei. Prinzipiell kann ein anomales magnetisches Moment auch daher riihren, dafi das Lepton nicht punktformig ist, sondern eine innere Struktur besitzt. Den allgemeinsten Ansatz hierfur (vgl. [9]) erhalt man unter den Bedingungen von Lorentzkovarianz, Eichinvarianz und Hermitizitat, indem man den elektromagnetischen Ubergangsstrom (?eu(j9/)7Mu(j9)) durch: ieu(pf) YFi(r) ,W) + i «(P) „, 2 m/ (2-1) beriicksichtigt einerseits alle moglichen Feynman-Graphen, die zur Wechselwirkung des Leptons mit dem Photon beitragen und andererseits eine mogliche innere Struktur des Leptons. Die Formfaktoren F\ und F2 hangen 0 fiir den vom Impulsiibertrag (q2) ab. Insbesondere erhalt man an der Stelle q2 1. Das resultiert aus der Erhaltung der Ladung elektrischen Formfaktor i*i(0) in der elektromagnetischen Wechselwirkung. Der magnetische Formfaktor ist in diesem Falle mit dem anomalen magnetischen Moment identisch: /^(O) a/. ersetzt. Dieser Ansatz = = = 2.2.3 Messungen der anomalen magnetischen Leptonen Elektronen und Die anomalen von Myonen magnetischen Momente von Elektron und ae = (1159652188.4 ± Myon hat man sehr genau (siehe [10]): gemessen. Fiir das Elektron ist der genaueste Wert und fiir das Momente 4.3) 1(T12 • Myon (siehe [11]): aM = (1165924 Beide Werte stimmen mit den ebenso = 9) 1(T9. • prazisen theoretischen Vorhersagen iiberein. Fiir das Elektron ist der berechnete Wert aTheorie ± (siehe [12]): (1159652140 ± 28) 1(T12 • Kapitel 8 und fiir das Theoretische 2. Grundlagen Myon (siehe [13]): aTheorie = (116591920 ± 191) • 10-11. Die theoretischen Werte gehen von strukturlosen Teilchen aus. Die Ubereinstimmung von Theorie und Experiment zeigt damit, dafi Elektron und Myon im Rahmen der Mefigenauigkeit punktformig sind. Aufierdem gehen die Berechnungen von der Gleichheit der Kopplungskonstanten fiir die Kopplung von Elektronen und Myonen an das elektroschwache Feld aus. Da die Messungen sowohl fiir das Elektron als auch fiir das Myon mit der jeweiligen theoretischen Vorhersage iibereinstimmen wird diese Annahme der sogenannten Leptonuniversalitat bestatigt. Demnach ist das Myon bis auf seine Masse und eine eigene erhaltene Leptonzahl mit einem Elektron identisch. r-Lepton Beim r-Lepton konnte man auf Grund seiner viel grofieren Masse eher Objekt und damit eine Abweichung vom theoretischen Wert fiir dehntes ten. Weicht das anomale magnetische r-Leptons Vorhersage ab, so ware das ein Beweis dafiir, dafi es eine innere und wiirde gleichzeitig die Leptonuniversalitat verletzen. Die Vorhersage des Standardmodells ist (siehe [14]): Moment des aJheor8e = von ein ausgeaT vermu- der theoretischen Struktur besitzt (11773±3)-l(n7. experimentellen Werte vergleichbarer Genauigkeit. Die Ursachen hierfiir sind die sehr kurze Lebensdauer und die geringe Verfiigbarkeit des r Leptons im Vergleich zu Myon und Elektron. Bisher wurden folgende Obergrenzen fiir Fi publiziert: Dazu • gibt es keine Der erste Wert wurde fiir die Produktion Impulsiibertrag [16]) • • aus von von q2 dem Fehler der r_r+-Paaren = 1350 GeV2 bestimmt und Verwendung publizierter Die zweite Messung ergab 0.11 mit 68% statistischer Sicherheit aT < unter Messung wurde mit gefiihrt [19]. Das Ergebnis ist aT Eine weitere [18] den L3-Daten < ist F2 < 0.023 (siehe Er stammt aus am [17] bei q2 = 0 [18]. von 1991 und 1992 durch- 0.095 mit 90% statistischer Sicherheit. q2 = m| dem Fehler ATTr der Z°-Zerfalls in ein r+r'-Paar L3-Daten beschriebene Methode verwendet. Der neueste Wert ist F2 < 0.01 bei [21]. es mit 95% statistischer Sicherheit. Dabei wurde die in Referenz • am Messung des Wirkungsquerschnittes Speicherring PETRA [15] bei einem LEP [20]. mit 95% statistischer Sicherheit Messung der Partialbreite rTT des magnetische Das anomale 2.3. Moment des r-Leptons 9 M2~ Abbildung 2.5: Matrixelement zur Beschreibung des radiativen Z°-Zerfalles. Ey,py Abbildung 2.6: Definition der kinematischen Variablen im Das anomale 2.3 magnetische Ruhesystem des Z°. Moment des r- Leptons Der radiative Zerfall des neutralen Vektorbosons: Z° —> t+t~j erlaubt eine Mes- sung des anomalen magnetischen Momentes des r-Leptons (siehe [18]). Das Photon (7) wird dabei von einem der beiden r-Leptonen im Feld des Z-Bosons abgestrahlt (fsr). 0 fiir das Photon. Der elektrische Formfaktor gilt q2 Formfaktor magnetische entspricht dem anomalen magnetischen r-Leptons: Fi(q2 aT. 0) Es ist reell und damit = wird 1 und der Moment des = Differentielle und 2.3.1 = integrate Zerfallsbreite r+r~7 ses Z° —»- Berechnung der doppelt differentiellen In der zu niedrigsten Ordnung der Zerfallsbreite Storungstheorie tragen diesem Prozefi bei. Das Photon kann entweder werden. Im Endzustand kann Leptonen das Photon miteinander (siehe gilt man abgestrahlt Abb. Am besten beschreibt Damit des Prozes- zwei Feynman-Diagramme r+ oder abgestrahlt entscheiden, welches der beiden rfolglich interferieren beide Diagramme vom vom r~ nicht mehr hat und 2.5). man den Prozefi im fiir die Masse des Z°-Bosons m-i Ruhesystem E+ + £L = des Z° + E-y (vgl. Abb. und das 2.6). System Kapitel 10 wird durch zwei voneinander unabhangige Theoretische 2. Grofien vollstandig Grundlagen beschrieben. Man definiert diese Grofien relativistisch invariant: x (P++Pi)2 = undA 5 (p-+Pif y = mi Der mr, elektromagnetische Vertexfaktor icy11 ersetzt. Die Kopplung des Z° wird durch r+r~-Paar ist: ans sin &w cos ®w Y(cv - CAJ5). sin2 ®w und ca 1/4 1/4 die Vektor- und Axialvektorkopplung und Qw ist der Weinbergsche Mischungswinkel. Damit ergibt sich unter Vernachlassigung aller Terme mit m\lm\ folgende diffe- Z°-Bosons, Dabei sind mi die Masse des cy = = — rentielle Zerfallsbreite: dY(Z° ttj) -> dT0 dx dxdy dTar dx dy (2.2) dy mit c?rr%F*tf) dTn dx dy 24 ml sin2 0^ 7r c2v T0 entspricht dem Beitrag + cos2 Qw c\)(x y + 2(1 zur - x - Zerfallsbreite, der y)) vom und auch ohne Formfaktoren auftritt und Yano ist der faktor erhalt. Die Rechnung wurde von - A. Borrelli (c2v - c\)x y Vertexfaktor Beitrag am PSI den (2.3) iej*1 herriihrt man vom Form- durchgefiihrt (nicht publiziert). Die differentielle Zerfallsbreite setzt sich Beitrag des Standardmodells in niedrigster Ordnung und einem zu F22 proportionalen Beitrag zusammen. Die gemischten Terme (~ F2), die beim Quadrieren des Matrixelementes entstehen, sind alle mindestens mit m2Tlm\ 1/2600 gegeniiber dem zu F22 proportionalen Term unterdriickt und treten daher im Ergebnis nicht mehr auf. Diese Vernachlassigung aus dem ~ ist so lange gerechtfertigt, wie der Mefifehler Das Vorzeichen des anomalen Verwendung von Gleichung physikalisch mefibare Grofie. Die Rechnung vernachlassigt von magnetischen F2 grofier als 1/2600 ist. Momentes kann 2.3 nicht bestimmen und die durch den Prozefi e+e~ eines Z°-Bosons aufierdem alle —> 7 —> folglich Beitrage ist zum man F22 damit unter die eigentliche, r+r_7-Endzustand, t+t~ und seine Interferenz mit dem Austausch entstehen, da diese fur y/s — mi sehr klein sind. Das anomale 2.3. magnetische r-Leptons Moment des Abbildung 2.7: Zweidimensionale Verteilung anomaler gie des Photons und 0+ sein Winkel zum r+. 11 Photonen. E-y ist die Ener- Integrale Zerfallsbreite Setzt Gleichung man Phasenraum 2.3 in Gleichung erhalt r(z° Das man -+ die tt^) Ergebnis iiber den gesamten und = 0 < < ar 1, integrale Zerfallsbreite: r0 + a2m3zF2V) 64 tx m^ sin2 Qw cos2 Qw ist identisch mit dem in Referenz Theoretische 2.3.2 integriert von: 0<y<l-a; so 2.2 ein und Energie- und (4 + ^) -\{cl-c\)\. (2.4) [18] publizierten Winkelverteilung anoma¬ ler Photonen Die bisher verwendeten Variablen x Deshalb und y sind nicht direkt mefibar. Energie des Photons (E^) und der Winkel zwischen Photon und r+ unabhangige Veranderliche gewahlt. Unter Verwendung der Beziehungen: wurden die (0+) als (2 £L x = - m% - mz)£L(cos 0+ 7—— — [£/7(cos0+ — 1) - 1) j+ m%\ und y E7(l + cos0+) mi + E~,(cos 0+ 1) — Kapitel 12 Q I" I ll 0 I I I M I 10 5 I I ll I 15 II ll I M 20 I I I 25 I I Grundlagen Theoretische 2. I I I I M 30 I I I I I I I i 40 35 I I i 45 Ey(GeV) Abbildung kann man Gleichung dE-, Energiespektrum anomaler Photonen. 2.3 transformieren und erhalt: q2mzF22(mz-2£7)2£. 4-4)*?(cos2e+-i; (m% + £7(cos 0+-l)4<^ dVn d cos 2.8: 0_| 12tt + + [3 + c°s2 0+ 4 4raz#7(cos 0+ 1) + 2m2;]} (4 + 4)(£" - cos 0+) (2.5) - . Verteilung der Photonen fiir den gesamten erlaubten PhaDabei wurde die Partialbreite wie weiter senraum ist in Abbildung 2.7 gegeben. unten beschrieben in eine Anzahl von Ereignissen umgewandelt. Integriert man Gleichung 2.5 iiber alle moglichen Winkel 0+ von 1 < cos 0+ < Die zweidimensionale — 1, so erhalt man: a2 dra dE-y Die fiir 9 7r mz F*tf) E, m2 sin2 0^ cos2 Qw partielle Zerfallsbreite Fano den Wirkungsquerschnitt: kann i27r reera 3(4 man + czA)mz(mz mit Hilfe der - 2£7) folgenden N 1' und ano Ta + lElJy . (2.6) beiden Relationen Elektrisches 2.4. in eine Anzahl von Dipolmoment Ereignissen {Nano) 13 umwandeln. Hierbei sind Y% die totale Zer- fallsbreite des Z-Bosons, ree die Partialbreite fiir den minositat und A die Akzeptanz. Damit erhalt man die Anfangszustand, C die Luspektrale Energieverteilung anomaler Photonen: dNano dE1 Sie ist in a2 Fftg^E^C A (4 mz m2 Y\ sin2 0^ cos2 ®w 4 = Abbildung 2.8 dargestellt. Die + 4)(i -- 2-1) mi Verteilung gleicht + --Lc\ 3 mz einer (2.7) umgekehrten Parabel mit einem Maximum fiir die erwartete Anzahl anomaler Photonen bei Energie von ca. 27GeV. Damit unterscheidet sie sich grundlegend von der Energieverteilung der Bremsstrahlungsphotonen [22], die vom vom Vertexfaktor ie^ herriihren. Deren Energieverteilung fallt mit wachsender Photonenergie wie 1/.E7 ab und steigt fiir E^ y/s wieder an. Der Anstieg resultiert aus der kolinearen Divergenz des Wirkungsquerschnittes. Diese Bremsstrahlungsphotonen stellen den Untergrund fiir die zu beobachtende Verteilung anomaler Photonen dar. Deshalb erwartet man als Signal fiir ein anomales magnetisches Moment des r-Leptons einen Uberschufi hochenergetischer Photonen im Bremsstrahlungsspektrum, insbesondere im Energiebereich von 25GeV<£7 <40GeV. einer ~ 2.4 Elektrisches Prinzipiell der Form kann der elektromagnetische Ubergangsstrom Fedm(q2) v^ls q» Dipolmoment. Dipolmoment enthalten. auch einen Summanden Dabei ist Fedm das anomale elektrische gleichbedeutend mit der Verletzung der Paritat in der elektromagnetischen Wechselwirkung. Bisher ist keinerlei Hinweis auf eine Verletzung der Paritat in der elektromagnetischen Wechselwirkung gefunden worden. Ersetzt man das anomale magnetische Moment in Gleichung 2.1 durch obigen Ausdruck, so kann man die Messung von F2 auch als eine Messung von Fedm interpretieren, wobei F2(0)/2mT durch Fedm{Q) zu ersetzen ist. Die Existenz dieses Momentes ist 14 Kapitel 2. Theoretische Grundlagen Kapitel 3 Nachweis von rr-Paaren mit dem L3 Detektor Messung des anomalen magnetischen Momentes des r-Leptons mufi das Energiespektrum der Bremsstrahlungsphotonen im TT7-Endzustand gemessen werden. Die Identifikation von rr7-Ereignissen erfolgte dabei in zwei Schritten. Im ersten Schritt werden rr(7)-Ereignisse unabhangig davon identifiziert, ob ein Pho¬ ton nachgewiesen wurde und im zweiten Schritt wird zusatzlich der Nachweis eines hochenergetischen Photons verlangt. Zur Die Moglichkeiten scheidendem Mafie Teilchen nachzuweisen und vom Detektor bestimmt. Uberblick iiber die wesentlichen die folgenden Messungen zu identifizieren werden in ent- Beginn ein kurzer L3-Detektors gegeben, der fur Deshalb wird Komponenten des zu verwendet wurde. Festlegung von Selektionskriterien, der Bestimmung der Akzeptanz von Ereignissen und bei der Bestimmung der Anzahl von Untergrundereignissen spielen Monte-Carlo-Ereignisse eine entscheidende Rolle. Die verwendeten Monte-CarloProgramme werden daher aufgefuhrt. Nach einer Erlauterung des Prinzips der rr-Identifikation werden die einzelnen Selektionskriterien detailliert besprochen. Die gewonnenen Ergebnisse werden zusammengefaBt und zur Bestimmung des Wirkungsquerschnittes fur die Erzeugung von r+r~-Paaren verwendet. Der Vergleich des gemessenen Wirkungsquerschnittes mit anderen Messungen stellt einen hervorragenden Test der Selektion dar. Bei der 3.1 Der L3 Detektor speziell zur prazisen Messung von Elektronen, Photonen und Myonen bei einer Schwerpunktsenergie grofier 90 GeV am LEP konzipiert. Alle Detektorkomponenten befinden sich in einem Magneten von 14 m Lange und 12 m Innendurchmesser, der in seinem Inneren ein homogenes Magnetfeld von 0.5 T Der L3 Detektor [23] wurde erzeugt. 15 Kapitel 16 Nachweis 3. Abbildung von rr-Paaren mit dem L3 Detektor 3.1: Gesamtansicht des L3 Experimentes. Teilchenspuren werden in einem Polarkoordinatensystem gemessen, dessen Ursprung im Wechselwirkungspunkt liegt. Hierbei ist 0 der Winkel zur Richtung des einlaufenden Elektronenstrahls und <f> der Winkel in der Ebene senkrecht dazu. Im zugehorigen kartesischen Koordinatensystem zeigt die z-Achse entlang der Flugrichtung des Elektrons und die x-Achse liegt horizontal in der Beschleunigerebene. Die Hauptkomponenten des Detektors sind von innen nach aufien (vgl. Abb. 3.1): • Ein Silikon-Streifen-Detektor, der wurde fur die • 1 vorliegende seit 1994 im Experiment installiert ist. Er Arbeit nicht verwendet. Spurendetektor. Er besteht aus einer Driftkammer (TEC1) mit einer Einzeldrahtauflosung von 50 /um in der r-<f>-Ebene [24] und 62 sensitiven Drahten mit einer NachweisefEzienz von je 93% fur geladene Teilchen. Der 0-Winkel wird mittels einer Proportionalkammer, der Z-Kammer, mit einer Mefigenauigkeit < 2mrad (siehe [25]) gemessen. Die Nachweiswahrscheinlichkeit fur geladene Teilchen in der Z-Kammer ist 99.84%. Der Time Expansion Chamber 3.1. Der L3 Detektor 10 17 n—i—i i i 1—i—i 1111 i i 1—i—i 1111 i i 111 BGO Resolution ^6 & Test Beam o LEP A- UJ 1 UJ 0 • 4 + - + 2 - _i ' ' 10 '''' 3.2: i 1111 1 10' 10 E Abbildung i -i Energieauflosung fiir (GeV) Elektronen und Photonen im elektromagne- tischen Kalorimeter. • Das elektromagnetische Kalorimeter, BGO Kristalle haben die Form das aus BGO2 Kristallen besteht. Die Pyramidenstumpfen mit einer Querschnittsflache von (2 x 2) cm2 bis (3 x 3) cm2 und einer Lange von 24 cm. Die Kristalle sind dicht gepackt und zeigen mit der kleineren Flache in Richtung des Wechselwirkungspunktes. Es dient gleichermafien dem Nachweis Die Energieauflosung ist fiir beide Teilchen von Elektronen und Photonen. gleich und in Abbildung 3.2 gegeben (siehe [44]). Die Winkelauflosung fiir 0 und <f> ist nahezu gleich und liegt fiir Elektronen mit einer Energie von 45 GeV bei 1.4mrad (siehe [26]). • • Ein von Plastik-Szintillationszahler, der einer Genauigkeit von 460 ps mifit. Das hadronische mern besteht, die Flugzeit, vor allem von Myonen, mit Kalorimeter, das aus Uranabsorbern und ProportionalkamEnergieauflosung fiir Hadronen von ca. 10% (siehe mit einer [27]). • Das Myonspektrometer, im Winkelbereich 2.5% (siehe [28]) von hat. 2Bismuth Germanium Oxid das aus 44° < 0 < Lagen von Driftkammern besteht und 136° eine Impulsauflosung fiir Myonen von drei Kapitel 18 Die tektors 0.74 von rr-Paaren mit dem L3 Detektor angegebenen Auflosungen gelten jeweils |cos©| O-Winkel < Nachweis 3. < 0.74. messen. |cos0| Das elektromagnetische Kalorimeter hat eine Liicke zwischen <0.82. Die Luminositat wird mit Hilfe des Winkel-Bhabha-Streuung sitatsmonitor fur den Zentralbereich des De- Die Z-Kammer kann auBerhalb dieses Bereiches keinen auf ca. prazise bekannten Prozesses der Klein- 0.1% genau gemessen. Dazu wird ein Lumino- BGO Kristallen verwendet, der entlang der Strahlachse Seiten des Wechselwirkungspunktes angeordnet ist. 3.2 aus zu beiden Monte-Carlo-Ereignisse Als Monte-Carlo-Ereignisse (MC) bezeichnet man Ereignisse, die auf der Grundlage entsprechenden physikalischen Modells nach dem Zufallsprinzip, d.h. genau wie in der Natur, in einem Computerprogramm erzeugt werden. Mit Hilfe solcher Ereignisse werden die Auswahlkriterien fur den interessierenden ProzeB festgelegt und die entsprechende Akzeptanz sowie der verbleibende Untergrund falsch identifizierter Ereignisse bestimmt. Die Monte-Carlo-Ereignisse werden mit Monte-Carlo-Generatoren erzeugt. Dabei werden ausgehend von einem gegebenen Anfangszustand, auf Grundlage des entsprechenden physikalischen Modells, die Viererimpulse der Teilchen im Endzustand bestimmt. Sind diese nicht stabil, so werden der Zerfallskanal und die Viererimpulse der Zerfallsteilchen ebenfalls ermittelt. In der vorliegende Arbeit wurden rr(7)-Monte-Carlo-Ereignisse, und Monte-Carlo-Ereignisse aller relevanten Untergrundprozesse (siehe Abschn. 2.1.2) verwendet. Bhabha-Ereignisse (ee(7)-Endzustand) wurden mit dem BABAMC Monte-Car¬ lo [29], qq(7)-Ereignisse mit dem Programm Jetset 7.4 [30] und Zwei-Photon-Austausch-Prozesse mit dem Programm DIAG36 [31] generiert. Zur Erzeugung von ^(7)- und rr(7)-Ereignissen wurde das Programm KORALZ V4.0 [32] verwen¬ det. Es benutzt die Programmbibliothek TAUOLA V2.4 [33] zur Simulation der r-Zerfalle in iiber 20 Zerfallskanale. KORALZ V4.0 beriicksichtigt folgende Bremsstrahlungsphotonen: eines • Photonen • Bremsstrahlungsphotonen • aus Simulation dem von Anfangs- und Endzustand bis aus Detektormaterial bei ihrem Detektor zur Ordnung a. Bremsstrahlungsphotonen in semileptonischen Zerfallskanalen In einem zweiten Schritt wird die GEANT [34]. Wechselwirkung der erzeugten Teilchen mit dem durch den Detektor simuliert. Flug [35] verwendet. gleichen Form erzeugt, aufgezeichnet werden. Detektoren in der Ordnung a2. leptonischen r-Zerfallen bis mit dem Monte-Carlo-Generator PHOTOS Programmpaket zur Dabei werden alle wie sie auch bei Dazu wird das Ausgabesignale der einem realen Ereignis im Identifikation 3.3. von rr-Ereignissen 19 Diese Ereignisse werden mit dem gleichen Programm (REL3) wie auch reale e+e--Kollisionen rekonstruiert, wobei der Zustand der einzelnen Detektorkomponenten entsprechend einem vorgegebenen Datennahmeintervall beriicksichtigt wird. 3.3 Identifikation Fiir alle Abbildungen 1. Die Punkte energie von Daten. Die von rr-Ereignissen in diesem Abschnitt reprasentieren (91.194 alle ± 0.006 < Messung der 1992, ,/s gilt: 1993 und 1994 bei einer < Strahlenergie 91.324 ± 0.006) GeV Schwerpunktsaufgezeichneten bei LEP ist in Referenz [36] beschrie- ben. Histogramm entspricht der theoretischen Vorhersage (Monte-Carlo) einschlieBlich aller Untergrundprozesse, normiert auf die Luminositat der Daten. 2. Das 3. Die weifie Flache unter dem Histogramm allein ist der Beitrag des tt{^)- Monte-Carlo. 4. Die graue Histogrammflache umfafit 5. Bis auf den Schnitt eignisse jeweils alle alle Untergrundereignisse. dargestellten Grofie haben die eingetragenen Er¬ Auswahlkriterien, einschlieBlich der aus der Vorselektion, an der erfullt. 3.3.1 Prinzip Bei einem der rr-Identifikation rr(7)-Ereignis zerfallen beide dauer noch im Strahlrohr und es konnen werden. Die Gesamtzahl der r-Leptonen auf Grund der kurzen Lebens- folglich nur die Zerfallsteilchen nachgewie¬ relativ gering, Spuren Ereignis ist dabei Teilchen zerfallen und nur in 0.11% r-Leptonen geladenes aller r-Zerfalle fiinf oder mehr geladene Teilchen entstehen. Die beobachtete Gesamtenergie eines rr-Ereignisses ist rund \^s/2, da bei jedem r-Zerfall mindestens ein Neutrino entsteht, das nicht nachgewiesen werden kann. Der Transversalimpuls der geladenen Teilchen ist entsprechend grofi. Als rr(7)-Ereignisse werden folglich Ereignisse geringer Multiplizitat identifiziert, bei denen nur ein Teil der Gesamtenergie im Detektor nachgewiesen wird und die Spuren mit einem relativ grofiem Transversalimpuls enthalten. Die Signatur fiir rr-Ereignisse ist damit nicht eindeutig und variiert stark von Ereignis zu Er¬ eignis. Ihre Selektion erfolgt daher indem alle Ereignisse mit einer klaren Signatur fiir einen anderen Ereignistyp verworfen werden. Die Selektion von rr-Ereignissen wurde in zwei Schritten durchgefuhrt. In ei¬ ner Vorselektion werden Ereignisse mit geringer Multiplizitat und Spuren mit nicht verschwindendem Transversalimpuls ausgewahlt. Ereignisse hingegen, die offensichtlich nicht aus einer e+e~-Wechselwirkung stammen, wie kosmische Ereignisse sen da 85% aller in genau ein in einem Kapitel 20 und 3. Wechselwirkungen den verworfen. Signaturen fur rr-Paaren mit dem L3 Detektor Strahlteilchen mit leptonischer Ereignisse Im ersten Schritt der Selektion werden neten von Restgasteilchen im Strahlrohr, werIm zweiten Schritt werden dann vorwiegend Ereignisse mit klaren Bhabha- und Zwei-Myon-Ereignisse unterdriickt. von Vorselektion 3.3.2 Nachweis Ereignissen den gesamten Detektor aufgezeichleptonischen Z°-Zerfalle herausgefiltert und alle iibrigen stark Vorselektion entspricht im wesentlichen der in Referenz [37] puaus vom alle unterdriickt. Diese blizierten. Kosmische Myonen werden unterdriickt, indem mindestens Signal im Szintillator innerhalb von 5 ns um den Wechselwirkungszeitpunkt verlangt wird. AuBerdem mufi mindestens eine Spur im Ereignis existieren, die in der r-^>-Ebene nicht weiter als 10mm vom Wechselwirkungspunkt entfernt ist. ein Der Anteil hadronischer geladener Teilchen und Ereignisse wird durch die Einschrankung der Anzahl elektromagnetischer Cluster stark dezimiert (siehe Abschn. 3.3.3). Zwei-Photonen-Austausch-Ereignisse treten vor allem bei kleinen Gesamtenergien und kleinem Transversalimpuls auf. Wenn im Ereignis keine Spur mit einem Transversalimpuls pt > 1 GeV existiert, so wird das Ereignis verworfen. Zusatzlich wird bei Ereignissen, in denen die minimale Akolinearitat zweier Spuren 25° iibersteigt, ein transversales Energieungleichgewicht grofier als 3 GeV verlangt. Es wurde keine maximale Akolinearitat vorgegeben, denn eine solche Bedingung wiirde fur TT7-Ereignisse den Phasenraum des Photons einschranken. Generell werden solche Ereignisse verworfen, in denen keine Energiedeposition im elektromagnetischen Kalorimeter registriert wurde, da diese unmoglich von einem Zerfall des Z°-Bosons stammen. Nach dieser Vorselektion hat gewahlt. der von man Der Anteil kosmischer Ereignisse Das 98% aller leptonischen Z^-Zerfalle aus- praktisch gleich Null, ebenso wie Myonen Wechselwirkungen zwischen Strahlteilchen und Restgas im Strahlrohr. Es verbleibt ein kleiner 3.3.3 ca. in der ist Untergrund hadronischer Grofienordnung von 5%. und Zwei-Photonen-Austausch- Selektionskriterien 45 GeV. Sein Lorentzr-Lepton aus dem Z°-Zerfall hat einen Impuls von Boost sorgt dafiir, dafi die Zerfallsteilchen im Laborsystem alle in einem engen Kegel um die urspningliche Flugrichtung des r-Leptons zu finden sind. Fur die Analyse werden deshalb zuerst die beiden r-Zerfallskegel festgelegt und dann die gemessenen physikalischen Grofien untersucht. Beide Kegel haben einen halben Offnungswinkel von 500mrad. Die Achse des ersten Kegels entspricht der Spur, welche in der r-</»-Ebene am nachsten an den Wechselwirkungspunkt herankommt. Als zweite Achse wird von alien verbleibenden Spuren, die nicht innerhalb des ~ Identification 3.3. rr-Ereignissen von 21 Spuren im Ereignis. Die Punkte entsprechen den 1992-1994. von Histogramm entspricht der theoretischen Vorhersage (Monte-Carlo) einschliefilich aller Untergrundprozesse, normiert auf die Luminositat der Daten und die graue Flache umfafit alle Untergrundereignisse. Alle Schnitte bis auf den an die Gesamtzahl der Spuren sind erfiillt. Abbildung 3.3: Gesamtzahl Daten ersten Ebene von Das Kegels liegen. ausgewahlt. wiederum die nachste zum Wechselwirkungspunkt in der r~4>- rr(^ )-Ereignissen ist aufierhalb des Zentral(vgl. Abschn. 3.1). Hinzu kommt, dafi zum Auffmden von Photonen (siehe Abschn. 4.3) die Koordinaten der Spuren (0 und <p) im Ereignis bekannt sein miissen. Um den Untergrund durch falsch identifizierte Ereignisse moglichst gering zu halten. wurde der Akzeptanzbereich fiir die gesamte Analyse in 0 eingeschrankt. Es gilt: Die eindeutige Identifikation von bereiches des L3-Detektors stark erschwert |cos0Sl| Dabei sind QSl und Zum Zahlen der zur 0S2 / 0.73 und cos 0S2| < (3.1) 0.73. Spuren der beiden Zerfallskegel. wird das Ereignis durch eine Ebene senkrecht Hemispharen geteilt. Die Thrust-Achse entspricht der geladenen Spuren beziiglich | die 0-\Yinkel der zentralen Thrust-Achse in zwei Richtung < der die Summe dei Longitudinalimpulse der Spuren maximal Kapitel 22 3. Nachweis rr-Paaren mit dem L3 Detektor von bump Abbildung 3.4: Gesamtzahl elektromagnetischer Cluster im Ereignis. wird: T max p,t E (3.2) t Dabei ist f>% der Impulsvektor des i-ten Teilchens im Ereignis. Die Anzahl der Nw bezeichnet Hemisphare in Richtung der in Spuren entgegengesetzten Hemisphare. Es werden Spuren gezahlt, die nicht weiter als 10 mm vom Wechselwirkungspunkt ent- Spuren in der der Thrust-Achse wird mit und Na ist die Anzahl nur fernt liegen, mindestens An die einen minimalen Transversalimpuls von 50 MeV aufweisen und mit sechs Drahten in der TEC nachgewiesen wurden. Anzahl der Spuren in einem Ereignis werden folgende Bedingungen gestellt: Nw + Na < 6, mm{Nw,Na) < 3, 1 < ma,x(Nw, Na) Das sind die im Abschnitt 3.3.2 erwahnten Ereignisse eliminieren. < 5. Schnitte, die vor allem hadronische eine maximale Anzahl von 6 Spuren Abbildung legt nahe, da schon fur 7 oder 8 Spuren der groBte Teil der Ereignisse Untergrund ist. AuBerdem zeigt die Abbildung eine gute Ubereinstimmung zwischen den Daten und 3.3 Identifikation 3.3. £ von 23 rr-Ereignissen 10- 10' 8 N Abbildung der 3.5: Anzahl der Monte-Carlo-Vorhersage. Bins 2, 4 und 6 in die Bins Spuren auBerhalb der beiden Man erkennt ein Abwandern 1, 3 und 5. Das sind wurde. nicht von Ereignisse, outc r-Zerfallskegel. Ereignissen aus den bei denen eine der Dieser Effekt wird im Monte-Carlo nachgewiesen geladenen Spuren nicht \ollstandig beriicksichtigt. Fiir die vorliegende Analyse ist dieser Umstand jedoch nicht von Bedeutung, da schon durch die vorangegangenen Forderung nach zwei Spuren im Zentralbereich des Detektors, sichergestellt wurde, dafi in jedem Ereignis mindestens zwei geladene Teilchen nachgewiesen wurden. Die Forderung nach mindestens einer Spur im Ereignis verwirft kosmische Myonen, die nicht nahe genug am Wechselwirkungspunkt \ orbeifliegen. Zur Unterdriickung hadronischer Ereignisse wird weiterhin die Anzahl elektromagnetischer Cluster Nbump in einem Ereignis eingeschrankt. Abbildung 3.4 zeigt deutlich. dafi bei mehr als 20 Clustern im Schnitt wurde wie Ereignis der Untergrund uberwiegt. Der folgt festgelegt: 1 Dabei werden auch \ i'feu77ip _; J-0. einige rr-Ereignisse verworfen, aber dafiir ist der Untergrund insgesamt geringer. Die linke Seite der Ungleichung entspricht der Forderung aus der Vorselektion, wonach mindestens ein Cluster im elektromagnetischen Kalorimeter nachgewiesen werden mufi. Die letzte Bedingung zur Unterdriickung hadro- 24 Kapitel 0 3. 10 Nachweis 20 30 rr-Paaren mit dem L3 Detektor von 40 60 50 70 80 90 100 max(Ejetl, Ejet2)(GeV) Abbildung 3.6: Maximum der Jet-Energie der beiden r-Zerfallskegel. nischer Ereignisse lautet: N0 Dabei ist Noutc die Anzahl der Spuren, ordnet werden konnten. Bei einem erfullt, wie Abb. 3.5 Ubereinstimmung zeigt. < 2. die keinem der beiden rr(7)-Ereignis Man stellt insgesamt, zwischen Daten und vor Zerfallskegel zugeBedingung fast immer allem fiir Noutc Monte-Carlo-Vorhersage Aus raumlich benachbarten Informationen schem und ist diese von = 0, eine gute fest. Myonspektrometer, hadroni- Kalorimeter werden sogenannte Jets elektromagnetischem gebildet. Den Energie Ejet zugeordnet, die mit der gesamten verwendeten Infor¬ mation kompatibel ist. In jedem der beiden r-Zerfallskegel wird der Jet gesucht, der der Spur am nachsten kommt. Die Energien der beiden Jets werden dementsprechend mit Ejetl und Ejet2 bezeichnet. Wird in einem der beiden Zerfallskegel kein Jet gefunden, so ist die entsprechende Jet-Energie Null. Wurde im Ereignis in einem Kegel mit einem halben Offnungswinkel von lOOmrad um den Jet ein Photonkandidat identifiziert so wurde die Energie des entsprechenden Jets um den Betrag der Photonenergie verringert. Mit der ersten Bedingung: Jets wird eine max( Ejetl,Ejet2) werden viele der noch verbliebenen Gleichzeitig verwirft man genau die > 6 GeV, Zwei-Photon-Austauschereignisse ersten drei Eintrage in Abbildung eliminiert. 3.6. Diese 3.3. Identification von 25 rr-Ereignissen > 0 10 5 15 20 25 30 35 40 max(pHl, p^) Abbildung 3.7: Maximum des > Myonimpulses 45 50 (GeV) der beiden r-Zerfallskegel. 10 O 10 10 10 10 i n j| • • Li«i»» • • • • ••••• • 10 0 5 10 15 20 25 30 35 40 min(Pnl' Pn2> Abbildung 3.8: Minimum des Myonimpulses 45 50 <GeV) der beiden r-Zerfallskegel. Kapitel 26 0 Nachweis 3. 10 5 Abbildung 3.9: Energie im Impuls p^ > 5 GeV. 15 von 20 25 rr-Paaren mit dem L3 Detektor 30 35 hadronischen Kalorimeter 40 45 gegenliber 50 eines Myons mit einem zeigen mehr Daten als vom Monte-Carlo vorhergesagt werden. Das deutet darauf hin, dafi der Beitrag vom Untergrund fur Jet-Energien kleiner als 6 GeV leicht unterschatzt wird. Der Rest der Verteilung zeigt eine sehr gute Ubereinstimmung Monte-Carlo-Vorhersage. Falls das Minimum der beiden Jet-Energien grofier als Null ist, wird folgende Bedingung an das Ereignis gestellt: von Daten und min(£?etl,£jet2)>2GeV. Damit kann einen Teil der /i/i-Ereignisse unterdriicken, bei denen keines der Myonen Myonspektrometer nachgewiesen wurde. Das Myonspektrometer weist konstruktiv bedingte Liicken im <^-Bereich auf. Diese liegen symmetrisch um die Strahlachse. Fliegt eines der beiden Myonen durch eine Liicke, so ist es sehr wahrscheinlich, dafi auch das Zweite durch eine Liicke auf der entgegengesetzten Seite fliegt. Die Zusatzbedingung mm(Ejetl, Ejei2) > 0 garantiert, dafi der Schnitt nicht angewendet wird, wenn eine der beiden Jet-Energien Null ist. Dann ist in einem der beiden r-Zerfallskegel kein Jet gefunden worden. Zwei-Myon-Ereignisse wurden vor allem mit Schnitten an den Myonimpuls unbeiden man im terdriickt: max(j3Ml, pM2) < 42 GeV, 3.3. Identifikation von 27 rr-Ereignissen E BGOl/2 (GeV) Abbildung 3.10: Energie im elektromagnetischen Kalorimeter in kegeln. Die Energie ist entsprechend korrigiert, falls ein Photon beiden Zerfallsim Zerfallskegel identifiziert wurde. minfJVuP^) < 5 GeV. Dabei ist p^ der Myonimpuls im ersten Zerfallskegel und p^2 der im zweiten. Die Ubereinstimmung zwischen Daten und Monte-Carlo ist fur beide Verteilungen gut (siehe Abb. 3.8). Die Schnitte sind wiederum so ausgelegt, dafi der verbleibende Untergrund moglichst gering wird. Dabei werden auch rr-Ereignisse betroffen. Das sind mehrheitlich solche, bei denen beide r-Leptonen in ein Myon zerfallen, was nur in 3.6% der rr-Ereignisse der Fall ist. Da bei einem Teil der ///i-Ereignisse nicht beide Myonen im Myonspektrometer nachgewiesen werden, wurde zusatzlich gefordert, dafi die Energie im hadronischen Kalorimeter gegeniiber einem Myon mit p^ > 5 GeV nicht mit einem minimal ionisierenden Teilchen kompatibel ist und dementsprechend gilt: 3.7 und >hcal Die < _^ 0.8 GeV )d oaer Jhcal > 4.5 GeV zugehorige Verteilung ist in Abbildung 3.9 gegeben und zeigt eine gute Uberein¬ stimmung von Daten und Monte-Carlo-Vorhersage. Ereignisse der Bhabha-Streuung e+e~ —> e+e~ und solche die nur minimal ionisierende Teilchen enthalten, werden durch Bedingungen an die elektromagneti- 28 Kapitel 3. Nachweis von rr-Paaren mit dem L3 Detektor 100 BG01 + ^BG02 (GeV) Abbildung 3.11: Summe der elektromagnetischen Energie in beiden Zerfallskegeln. Energie ist entsprechend korrigiert, falls ein Photon im Zerfallskegel identifiziert Die wurde. sche Energiedeposition unterdruckt. Die Energie im elektromagnetischen Kalorimeter des jeweiligen Zerfallskegel (EbgOx und Ebgo2) wurde, wie oben fiir die Jet-Energien beschrieben, korrigiert. Falls ein Photonkandidat in einem der Zer¬ fallskegel lag, so wurde die BGO-Energie um den Betrag der Photonenenergie verringert. Anderenfalls stellt eine obere Grenze der BGO-Energie audi eine obere Grenze fiir die Photonenenergie dar. Das wurde zu einer Verringerung der Nachweiswahrscheinlichkeit fiir hochenergetische Photonen fiihren. Die BGO-Energie in beiden Zerfallskegeln wurde auf 40 GeV beschrankt: Ebgo1 Das fiihrt ausschliefllich < 40 GeV und EBGo2 < 40 GeV. Unterdriickung von Bhabha-Ereignissen. Abbil¬ Energie von ca. 40 GeV eine nahezu perfekte Ubereinvon Daten und Monte-Carlo zeigt, belegt eindeutig, daB oberhalb von 40 GeV der Untergrund dominiert. Hinzu kommt eine leichte Unterschatzung des Untergrundes in diesem Bereich. Wie Abbildung 3.11 zeigt, ist mit dem Schnitt an die BGO-Energie in beiden Zerfallskegeln nur ein Teil des Bhabha-Untergrundes verschwunden. Was bleibt sind einerseits Ereignisse in denen eines der Elektronen auf Grund toter Zonen im Detektor nicht oder nur teilweise nachgewiesen wurde. dung 3.10, stimmung die bis zu zu einer einer 3.3. Identifikation von rr-Ereignissen 29 80 70 E BGOraw 90 100 (GeV) Abbildung 3.12: Gesamte im elektromagnetischen Kalorimeter gemessene Energie unkorrigiert (raw). In diesem Histogramm ist auch der Schnitt an der Summe der BGO Energien in beiden Zerfallskegeln noch nicht angewendet. Andererseits kann die drastisch In verringert Abbildung Energie der Elektronen auch durch Bremsstrahlungsprozesse sein. 3.11 sieht weiterhin, da8 die Zahl der Daten-Ereignisse im grofi vorhergesagt. Diese Abweichung ist auf Myonpaare zuriickzufuhren, bei denen beide Myonen nicht im Myonspektrometer nachgewiesen werden konnten. Jedes der beiden Myonen deponiert rund 350 MeV im elektromagnetischen Kalorimeter. Dementsprechend wird folgende Bedingung an die Ereignisse gestellt: ersten Bin fast dreimal man so 2 GeV < Einen kleinen Teil ist wie EBGOl vom + Monte-Carlo Ebgo? < 64 GeV. Bhabha-Ereignissen mit einem hochenergetischen Photon kann man zusatzlich eliminieren, wenn man eine obere Grenze fiir die gesamte elektromagnetische Energie, einschlieBlich der des Photons, festlegt: von EBGOTau Von diesem Schnitt werden nahezu keine < 78 GeV. rr-Ereignisse betroffen (siehe Abb. 3.12). Kapitel 30 Nachweis 3. Jahr von rr-Paaren mit dem L3 Detektor 1992 1993 1994 Summe £% (pb-1) 22.472 32.968 49.573 105.013 £PDak £3D°d (Pb_1) 22.472 15.522 49.573 87.567 (Pb-1) 19.531 14.913 49.383 83.839 Tabelle 3.1: Luminositaten, Jahr aufgezeichnet mit dem L3 Detektor von 1992 bis 1994. Summe 1992 1993 1994 NUc 210000 170000 498978 878978 £mc (Pb"1) 141.556 114.851 336.912 593.319 76998 60000 236997 373995 58.716 44.701 128.784 232.201 359998 149996 509997 1019991 We (Pb"1) 180.866 100.318 341.383 622.567 N$c Ctc (Pb"1) 60000 0 237780 297780 2.364 0.0 9.371 11.735 AfeeTT 9250 0 8585 17835 £Wc (pb"1) 33.563 0.0 124.601 158.164 lyMC 15000 0 120000 135000 Luc (Pb-1) 2.836 0.0 121.243 124.107 ivMC 0 0 90000 90000 *%& (Pb"1) 0.0 0.0 105.404 105.404 JVMC 125000 0 85000 197500 ^ (Pb"1) 20.263 0.0 14.698 34.961 £mc (Pb"1) ^MC J\reeqq Tabelle 3.2: Anzahl der verwendeten Monte-Carlo-Ereignisse. Dabei steht Nmc fur eine Anzahl von Monte-Carlo-Ereignissen und Cmc fur die integrierte Luminositat. Die Ereignistypen sind wie folgt bezeichnet: D rr-MC, Daten, tt Zwei-Photonee Bhabha-MC, //// ////-MC, qq qq-Monte-Carlo, eeee = = = = = = Austausch mit Endzustand eeee, ee//// Zwei-Photon-Austausch mit Endzustand ZweiZwei-Photon-Austausch mit Endzustand eeTT und eeqq ee////, eeTT = = Photon-Austausch mit Endzustand eeqq. = Ergebnis 3.4. rr(7)-Selektion der Ergebnis 3.4 der rr 31 (7)-Selektion Verwendete Daten und 3.4.1 MC-Ereignisse vorliegende Arbeit wurden die in den Jahren 1992, Detektor aufgezeichneten Daten verwendet. 1993 und 1994 mit dem Fur die L3 Die Daten der Jahre 1992 und 1994 stammen ausschlieBlich direkt auf der Z°-Resonanz (91.194 ±0.006 < y/s < 91.324 ± von Messungen 0.006) GeV. Im Jahre 1993 wurde bei drei verschiedenen und zum Energien gemessen, einmal auf der Z°-Resonanz anderen kurz unterhalb (y/s 93.0 GeV). 88.5 GeV) und oberhalb (y/s ~ ~ elektromagnetischen Strahlungskorrekturen fur den Gesamtprozefi e+e~ —>• r+r~(7) hangen von der Schwerpunktsenergie ab. Wird die Energie grofier als mz Fur y/s < m% hingegen nimmt so nimmt die Strahlung im Anfangszustand zu. die Strahlung im Anfangszustand ab. Um daraus resultierende Komplikationen bei der Messung der Photonenspektren zu vermeiden, wurden nur direkt auf der Resonanz gemessene Ereignisse verwendet. Die zugehorige Luminositat wurde mit CPpa bezeichnet und Cft* entspricht der Gesamtluminositat. Die jahrlich kommt es zu Ereignisse aus Pezeitweiligen rioden, in denen fur die Untersuchung von rr-Ereignissen notwendige Teile des Detektors nicht arbeiteten, wurden bei der weiteren Analyse ausgenommen. Die Wahrend einer Datennahmeperiode ca. von 6 Monaten Ausfallen einzelner Detektorkomponenten. verbleibende Luminositat wurde mit aufgezeichneten ± Jahre mit 0.5% als Der relative Fehler der gleich Zur Definition und Akzeptanzen aus 0.15)% eine Test der Selektionskriterien, Bestimmung von Monte-Carlo-Ereignisse sowie wurden zur Untergrundereignisse zeigt, wieviele Ereignisse fur welchen Endzustand was die entsprechenden Luminositaten sind. Tabelle 3.2 Die im Abschnitt 3.3 Paare zum Ergebnisse Dem- angenommen. und der Anzahl struiert wurden und 3.4.2 gegeben. integrierte Luminositat von Luminositatsmessung wurde fur alle gesamte verwendete Datensatz 0.42) pb-1. verwendet. Eine Ubersicht uber die bezeichnet. und verwendeten Luminositaten ist in Tabelle 3.1 nach enthalt der (83.84 Cgp° Alle rekon- der Selektion dargestellte Selektion identifiziert dem gesamten Phasenraum. Dem entspricht (51.55 eine ± 0.10)% aller tt- Akzeptanz von (83.44± fur tt-Ereignisse im akzeptierten Polarwinkelbereich des Phasenraums. Der Untergrund falsch identifizierter Ereignisse ist (3.21 ± 0.49)%. Dabei entfallen (1.66 ± 0.26)% auf leptonische, (0.58 ± 0.08)% auf hadronische und (0.94 ± 0.48)% auf Zwei-Photon-Austausch-Ereignisse (vgl. Tab. 3.3). Der Fehler der Anzahl von Zwei-Photon-Ereignissen setzt sich aus den Beitragen der verschiedenen moglichen Endzustande in diesem ProzeB zusammen und ist dementsprechend grofi. Er wird daher hier wie im weiteren auf ±50% geschatzt. Zusammen mit den Luminositaten aus Tabelle 3.1 wurde der Wirkungsquer- Kapitel 32 3. Nachweis von rr-Paaren mit dem L3 Detektor Summe Jahr 1992 1993 1994 Aft 15117 11847 39194 66218 NJIt 107145 89352 256635 453133 315 262 554 1131 104.9 ± 5.9 87.4 ±5.0 212.4 ±9.0 404.6 ± 12.1 1504 824 2830 5158 162.4 ±4.2 122.5 ±4.3 409.4 ± 7.7 694.3 ±9.7 8 0 47 55 66.1 ±23.4 (74.8 ±10.9) 247.7 ±36.1 381.7 ±53.0 601.72 0 3005.19 3606.91 83.0 ±41.5 113.3 ±56.6 440 ± 220 637 ±318 416.3 ±48.2 398.0 ±58.1 1310.0 ±223.5 2124.3 ± 323.2 0.5102 ±0.0019 0.5256 ± 0.0027 0.5143 ±0.0013 0.5155 ±0.0010 1.481 ±0.018 1.461 ± 0.020 1.491 ±0.017 1.483 ± 0.015 norm norm n3 norm Am norm NBg norm aTT (nb) Ergebnisse der rr(7)-Selektion. Dabei stent Nsei fur eine Anzahl selekEreignisse und Nnorm ist die Anzahl der selektierten Ereignisse normiert auf die gleiche integrierte Luminositat, die den Daten des entsprechenden Zeitraums entspricht. ATT ist die Akzeptanz fur rr(7)-Ereignisse und aTT der gemessene Wirkungsquerschnitt. Als Fehler der Ereigniszahlen wurde generell der statistische Fehler genommen. AuBer bei Zwei-Photon-Austauschprozessen, da wurde der Feh¬ ler der Ereigniszahl zu ±50% angenommen. Der Untergrund von qq-Ereignissen und Zwei-Photon-Austausch-Ereignissen wurde aus den entsprechenden Werten fur tt1994 abgeleitet. Die Ereignistypen sind wie folgt bezeichnet: D Daten, tt Zwei-Photonqq-Monte-Carlo, eeee Bhabha-MC, fi/J, /u/z-MC, qq MC, ee Tabelle 3.3: tierter = = = = = = Austausch mit Endzustand eeee, eefifi Zwei-Photon-Austausch mit Endzustand ZweiZwei-Photon-Austausch mit Endzustand eerr und eeqq eefj.fi, eerr = = Photon-Austausch mit Endzustand eeqq. = 3.4. Ergebnis der rr(7)-Selektion schnitt fur den Prozefi e+e —» t+t 33 (7) bestimmt: N-rr _ set tt NBg norm ~ ATT wobei ATT die aus ist. Der Fehler der C9°od dem rr-Monte-Carlo ermittelte Akzeptanz ergibt sich aus ' Akzeptanz fur Tr(7)-Ereignisse dem statischen Fehler der verwendeten Ereigniszahlen angegeben. Hinzu kommt der systematische Fehler der Akzeptanz von 0.5%, der sich aus der Ereignisselektion ergibt. Er wurde der Messung des Wirkungsquerschnittes e+e~ —>• t+t~ mit dem L3 Experiment entnommen [44], da die vorliegende Selektion mit der dortigen nahezu identisch ist. Der systematische Fehler der Luminositat ist ±0.5%. Damit ergeben sich die in Tabelle 3.3 zusammengefafiten Ergebnisse fur die Mes¬ sung des Wirkungsquerschnittes im Prozefi e+e~ —>• t+t~ Der fur 1992 erhaltene Wert kann direkt mit dem entsprechenden vom L3 Experiment publizierten Wert vonaTT (1.472±0.012)nb [38] verglichen werden. Die Ubereinstimmung der Werte im Rahmen der Fehler ist perfekt. Die von den anderen drei LEP-Experimenten, ALEPH, DELPHI und OPAL, publizierten Werte fur den Wirkungsquerschnitt aTT (siehe [39], [40] und [41]) stimmenim Rahmen der Mefigenauigkeit ebenfalls mit den hier gemessenen Werten iiberein. Das bestatigt die Richtigkeit der durchgefiihrten Analyse. und ist in Tab. 3.3 . = 34 Kapitel 3. Nachweis von rr-Paaren mit dem L3 Detektor Kapitel 4 Identifikation von Photonen Im vorangegangenen Kapitel wurden rr-Ereignisse selektiert. In diesem Kapitel werden der Nachweis hochenergetischer Bremsstrahlungsphotonen aus dem Endzustand und die Messung des Energiespektrums der Bremsstrahlungsphotonen be- schrieben. Da die Messung des anomalen magnetischen Momentes des r-Leptons nach der im Abschnitt 2.3 dargelegten Theorie ausschliefilich auf der Auswertung des Bremsstrahlungsspektrums von Photonen aus dem Endzustand beruht, mussen Wege gefunden werden, um die aus verschiedenen Quellen (siehe Abschn. 2.1.3) stammenden Photonen im rr7-Endzustand zu unterscheiden. Dazu werden im folgenden direkt die vom rr-Monte-Carlo erzeugten Viererimpulse der Teilchen ausgewertet und entsprechende Auswahlkriterien definiert. Zur Identifikation die genau von Photonen im Detektor sind besprochen Als Ergebnis erhalt man die Energielungsphotonen aus dem Endzustand. 4.1 Prinzip Kalorimeter rendetektor isoliert und Winkelverteilung sind, da (siehe identifiziert, Abschn. die raumlich nen geladener interpretiert, als auch Teilchen (siehe Die zur voraus. Abschn. Eine schematische Photons von von als Cluster im elekalien Spuren im SpuSpuren in gasgefullten nahezu 100% fur den Nach¬ Anderenfalls werden geladene Teilchen als Photo¬ wenn keine zugehorige Spur nachgewiesen wird. Sowohl die TEC die Z-Kammer haben eine entsprechende Nachweiswahrscheinlichkeit von iiber 99.8% geben. 3.1) sie als neutrale Teilchen keine Detektoren hinterlassen. Das setzt eine Effizienz weis der Bremsstrah¬ und verwendete Variablen Photonen werden mit dem L3-Detektor tromagnetischen spezielle Schnitte notwendig, werden. Energie Darstellung eines rr7-Ereignisses ist in Abbildung 4.1 (7) E~, bezeichnet. Der Winkel der Winkel in der r-^-Ebene <£7. Zusammen des Photons z-Achse ist den Koordinaten des 3.1). wird mit 07 und geladenen Teilchens 35 kann man den Winkel des Photons ge- des mit zur Kapitel 36 4. Identifikation von Photonen Abbildung 4.1: Schematische Darstellung eines rr7-Ereignisses. Das Photon mit einer Energie E^ befindet sich ebenso wie die beiden Zerfallsteilchen des rr-Paares im Zentralbereich des Detektors. 07 ist der Polarwinkel des Photons und ^T ist sein Winkel zur nachstgelegenen Spur. Das Photon befindet sich aufierhalb eines Kegels mit dem halben Offhungs winkel £m,n um die geladene Spur. nachstgelegenen Spur bestimmen, der mit £yT bezeichnet wird. Die Projektion die¬ ses Winkels in die r-^Ebene ist </>7T. Der Winkel zum nachstgelegenen Cluster im elektromagnetischen oder hadronischen Kalorimeter wird mit £7,ca/ bezeichnet. Die letzte das Photon betreffende Grofie ist der xlm- Sie ergibt sich bei der Be- elektromagnetischen Schauers im BGO wie folgt. Der von der Grofienordnung der radialen Ausdeh2.3 cm. nung eines elektromagnetischen Schauers, genannt Moliere-Radius, Rm Die gesamte Energie des Schauers eines Elektrons oder Photons ist in einer Matrix aus 5x5 Kristallen enthalten, deren zentraler Kristall direkt vom Teilchen getroffen wurde. Das Profil des elektromagnetischen Schauers in dieser Matrix wurde durch Messungen an einem Teststrahl mit Elektronen gemessen (siehe [23]). Die Energie eines Teilchens wird nun bestimmt, indem das am Teststrahl gemessene Schauerprofil an den beobachteten Schauer des Teilchens angepafit wird. Das xlm ist dabei definiert als die Summe der quadratischen Abweichungen der gemessenen Signale der 25 Kristalle von den im Teststrahl erhaltenen. Diese GroBe ist damit ein stimmung Energie eines Durchmesser der BGO-Kristalle ist = Photonen im Monte-Carlo 4.2. 37 MONTE-CARLO ' E7(GeV) Abbildung 4.2: Energieverteilung generierter rr-Monte-Carlo-Photonen. wendeten Ereignisse haben die rr(7)-Selektion passiert. Mafi dafiir, Alle ver- wie gut der Schauer mit dem fur ein Elektron oder Photon erwarteten ubereinstimmt. Photonen im Monte-Carlo 4.2 Die Photonen im tt~ -Endzustand konnen he Abschnitt 2.1.3). Im folgenden vom verschiedenen Quellen stammen (sie- Wege gesucht, um rr-Ereignisse iibrigen zu unterscheiden. Dazu wurden tt(^) Monte-Carlo-Generator erzeugten Viererimpulse der Teilchen mit einem Photon im Endzustand direkt die aus werden deshalb von alien verwendet, ohne die Simulation ihres Verhaltens im Detektor. Auf diesem Ni¬ ist der Ursprung jedes einzelnen Photons bekannt. Die Unterscheidung von dem Anfangs- und Endzustand ist moglich, da die Interferenz von Photonen aus diesen beiden Quellen auf der Z°-Resonanz sehr klein ist und diese beiden Beitrage von KORALZ V4.0 getrennt erzeugt werden. Im weiteren wur¬ den alle rr-Monte-Carlo-Ereignisse von 1994 untersucht, die als rr(7)-Ereignisse veau Photonen aus identifiziert werden konnten (siehe Tab. 3.3). Energieverteilung (Abb. 4.2) Als erstes betrachten wir die bedeuten nen aus "7r°-decay'' Photonen aus der Photonen. Dabei dem Zerfall des neutralen dem Endzustand, "isr'1 Photonen aus dem Pions, "fsr" Anfangszustand und Photo¬ ur-decay" Kapitel 38 4. Identifikation von Photonen MONTE-CARLO 0Y(rad) Verteilung des Polarwinkels generierter rr-Monte-Carlo-Photonen. verwendeten Ereignisse haben die rr(7)-Selektion passiert. Abbildung Alle 4.3: Bremsstrahlungsphotonen beim Zerfall des des r-Leptons. Mit "others" werden alle Photonen bezeichnet, die auBerhalb einer Kugel mit einem Radius von 4 cm urn den Wechselwirkungspunkt entstanden sind. Es handelt sich dabei um Brems¬ strahlungsphotonen geladener Teilchen im Detektormaterial. Von den dargestellten 641132 Photonen stammt der grofite Teil aus dem Zerfall des neutralen Pions (72.22 ±0.14)% und von Strahlung aus dem Anfangszustand (14.76 ± 0.05)%. Nur (7.72 ± 0.04)% der Photonen stammen von Strahlung aus dem Endzustand. Der Verlauf des Spektrums zeigt fur alle Beitrage, aufier dem der Photonen vom Pion, das typische Verhalten von Bremsstrahlung, wonach die Emissionswahrscheinlichkeit fur Photonen mit 1/E^ abnimmt. Auf Grund der Divergenz des Bremsstrah0 ist der iiberwiegende Teil aller Photonen bei eine Ener¬ lungsspektrums fur E^ als finden. Mit einer Einschrankung der minimalen Energie 1 GeV zu gie kleiner des Photons kann folglich ein Teil des Untergrundes von Photonen, welche nicht Strahlung im Endzustand sind, beseitigt werden. = Verteilung der 0-Winkel (Abb. 4.3) legt einen einfachen Weg nahe, Photo¬ dem Anfangszustand zu eliminieren. Diese Photonen werden auf Grund der kolinearen Divergenz des Bremsstrahlungsspektrums bevorzugt parallel zur Strahlachse emittiert. Eine Beschrankung auf den Zentralbereich des Detektors fur den Nachweis von Photonen bewirkt daher eine starke Unterdruckung von Strahlung Die Abbildung zeigt weiterhin, dafi alle anderen Phoaus dem Anfangszustand. Die nen aus 4.2. Photonen im Monte-Carlo 39 MONTE-CARLO ^ (rad) Abbildung geladener Spur und generiertem rr-Monte-CarloEreignisse haben die rr(7)-Selektion passiert. 4.4: Winkel zwischen Photon. Alle verwendeten gleichmaBig iiber den gesamten 0-Bereich des Zentralbereichs des Detektors verteilt sind. Hingegen sind nur relativ wenige Photonen aus anderen Quellen im Vorwartsbereich zu finden. Die Ursache ist die Forderung nach zwei Spuren im Zentralbereich des Detektors (siehe Abschn. 3.3.3), die dafur sorgt, dafi vorwiegend Ereignisse ausgewahlt werden, bei denen sich beide r-Leptonen im Zentralbereich des Detektors befinden. Da alle Photonen, aufier Bremsstrahlungsphotonen vom Anfangszustand, bevorzugt in der Richtung des r-Leptons zu finden sind, befindet sich der grofite Teil von ihnen im Zentralbereich des Detektors. Abbildung 4.4 zeigt die Verteilung der Winkel zwischen dem Photon und der nachstgelegenen geladenen Spur. Die Photonen aus dem 7r"-Zerfall fliegen bevor¬ zugt in Richtung des zerfallenen r-Leptons, da sie einen Lorentzboost in die entsprechende Richtung erhalten. Das gleiche gilt fiir Photonen, die beim Zerfall des r-Leptons abgestrahlt werden. sowie fiir die iibrigen Bremsstrahlungsphotonen (others). Eine Einschrankung des Winkels zwischen Photon und Spur bevorzugt somit eindeutig Bremsstrahlung aus dem Endzustand. Legt man fiir die besprochenen GroBen folgende Auswahlkriterien fest: tonen relativ En | cos £yT > 0~,| > 1 GeV, < 0.28 0.7, rad, Kapitel 40 Identification 4. von Photonen MONTE-CARLO Ey(GeV) Abbildung Schnitten 4.5: (£7 Energieverteilung generierter rr-Monte-Carlo-Photonen > lGeV). £*> 1.0 GeV fsr (97.7 ±1.7)% 899 125 0.27)% ± 28 (1.05 ±0.10)% r-decay Spalte dem Wert der zur ± 0 (0.03 ±0.02)% 0 8 0 (0.07 ±0.03)% 0 Tabelle 4.1: Anteile der Photonen Ende fiir die (0.43 4 others verwendet wurde. (1.90 ±0.17)% 121 fiir zwei verschiedene Werte des 3.5 GeV (91.1 ±1.2)% 7r°-decay te > 6427 (7.77 am £v 10543 isr dem Wert der nach alien aus verschiedenen Energieschnittes. Photonenspektren Ermittelung 0.08)% Quellen nach entspricht Dabei alien Schnitten die erste Spalte verwendet wurde und die zwei- des anomalen magnetischen Momentes 4.3. Nachweis der Photonen im Detektor Abbildung erhalt 4.6: Verteilung von Abbildung die in xlm mr 41 a^e 1992 bis 1994 selektierten Photonen. wiedergegebene Energieverteilung fur generierte Photonen nach alien Schnitten. Dabei sind (91.1 ± 1.2)% der Photonen Strahlung aus dem Endzustand (siehe Tabelle 4.1). Der Untergrund von Bremsstrahlung beim r-Zerfall und bei Wechselwirkung mit dem Detektormaterial kann vernachlassigt werden. Verlangt man, dafi die Energie des Photons grofier als 3.5 GeV ist, so erhalt man bis auf (2.3 ± 0.2)% Untergrund. der vorwiegend aus Bremsstrahlung aus dem Anfangszustand besteht, ausschliefilich die gesuchten Photonen aus dem so man 4.5 Endzustand. Nachweis der Photonen im Detektor 4.3 Da die r-Leptonen mefibar. schon im Strahlrohr zerfallen ist ihre Flugrichtung Flugrichtung aus den Eine nicht direkt Zerfallsteileindeutige Rekonstruktion ihrer da beim Zerfall eines r+r~-Paares mindestens moglich, zwei Neutrinos entstehen, die nicht nachgewiesen werden. Der Winkel zwischen Photon und nachstgelegenem r-Lepton kann damit experimentell nicht gemessen chen ist ebenfalls nicht werden. Statt dessen wird im weiteren die Richtung des r-Zerfallskegels. dessen Richtung geladene gegeben ist. als Flugrichtung des r-Leptons bezeichnet. Das ist gerechtfertigt. denn auf Grund des Lorentzboosts von 45 GeV fur die Zerfallsteilchen des r-Leptons liegt die bevorzugte Flugrichdurch das stabile Teilchen Kapitel 42 4. Identifikation von Photonen ^,cal(rad) Abbildung Winkel 4.7: zum nachsten kalorimetrischen Cluster fur alle 1992 bis 1994 selektierten Photonen. tung der Zerfallsteilchen in Richtung der urspriinglichen r-Flugrichtung. Dabei ist Abweichung zwischen den beiden Richtungen (25 ± 5)mrad Abweichung ist 55 mrad. Die entsprechende Verteilung ist nicht gaufiformig. Sie hat ein Maximum bei 25 mrad und einen langen Schwanz hin zu grofieren Abweichungen. die wahrscheinlichste und die mittlere Es gibt Energiedepositionen im elektromagnetischen Kalorimeter, die nicht von Zum Beispiel kann ein geladenes Pion, einem Elektron oder Photon herruhren. haufig vorkommt, einen Schauer im BGO auslosen. Um solche Ereignisse zu unterdriicken, wird von einem Schauer verlangt, dafi er mit dem eines Elektrons bzw. Photons sehr gut ubereinstimmt. Es wurde folgende Bedingung gestellt: wie es in r-Zerfallen xL Die entsprechende Verteilung (siehe Abb. < 20- 4.6) zeigt zwischen den selektierten Photonen und den Ein grofier Teil der r-Leptonen vom eine sehr gute Ubereinstimmung Monte-Carlo vorhergesagten. zerfallt in neutrale und neutralen Pionen zerfallen ihrerseits in zwei Photonen. Um geladene Pionen. Die diese Quelle von Unter- grund moglichst gering zu halten wurde verlangt, dafi das Photon nicht nur ohne zugehorige Spur ist, sondern gleichzeitig in beiden Kalorimetern von alien andeJeder hadronische oder elektromagnetische Cluster mufi ren Teilchen isoliert ist. 4.3. Nachweis der Photonen im Detektor 43 ^ (rad) Abbildung 4.8: Verteilung tierten Photonen. Winkelbereich, auBerhalb eines des Azimutwinkels fur alle 1992 bis 1994 selek- von Man findet die erwartete sowohl fiir das Kegels Signal mit 200mrad halbem ^,cai Gleichverteilung fiber Untergrund. den Offnungswinkel liegen. Es gesamten als auch fiir den > gilt: 200mrad. Die entsprechende Verteilung ist in Abbildung 4.7 dargestellt. Bedingung unterdriickt ee(^)-Ereignisse. bei denen das Elektron als Photon identifiziert wurde. Dies geschieht, wenn der Spur ein falscher 0-Winkel zugeordnet wird. Dann erscheint der vom Elektron stammende elektromagnetische Eine letzte Cluster als raumlich isoliert daB mehr der geladenen Spur. Dieser Untergrund fiihrt dazu, hochenergetische Photonen nachgewiesen werden, als man erwartet, da von das Elektron im Normalfall sehr hochenergetisch ist. In diesen Fallen stellt perfekte Ubereinstimmung des Azimutwinkels (</>) von geladener Spur Cluster fest. Deshalb wurde verlangt, daB Photonen einen minimalen Winkel eine d-yT in der r-©-Ebenen mit der > man und von 50mrad geladenen Spur bilden. Abbildung 4.8 zeigt eine gute Ubereinstimmung zwischen der theoretischen Vorhersage und der gemessenen Ver¬ teilung fiir diese GroBe. Ohne diesen Schnitt wiirde man im ersten Eintrag des Histogrammes fast doppelt soviele Ereignisse in den Daten sehen als vom MonteCarlo erwartet. Kapitel 44 % 103 Identification 4. von Photonen r i-H -^ Z 102 *>^^WV^ 1 , , ^^^Wi 10 1 < > 1 > 1.. -1 10 10 15 30 35 40 45 50 Ey(GeV) Abbildung 4.9: chen den Daten alle Gemessene von Energieverteilung der Photonen. Die Punkte entspre- 1992, 1993 und 1994. Das Histogramm beinhaltet alle tt- und Untergrund-Monte-Carlo-Beitrage. Mrad) Abbildung 4.10: Gemessene Winkelverteilung zwischen Photon und Spur. Punkte entsprechen den Daten von 1992, 1993 und 1994. Das Histogramm haltet alle tt- und alle Untergrund-Monte-Carlo-Beitrage. Die bein¬ 4.4. 4.4 Energie- und Winkelverteilung Energie- und der Photonen Winkelverteilung 45 der Photonen Anwendung aller Schnitte aus diesem und dem vorherigen Kapitel erhalt man die Energieverteilung fur Photonen aus dem Endzustand (Abb. 4.9). Die Winkel¬ verteilung dieser Photonen ist in Abbildung 4.10 dargestellt. Beide Verteilungen zeigen wiederum eine sehr gute Ubereinstimmung zwischen der theoretischen Vorhersage und der Messung. Die eingetragenen Fehler sind nur die statischen Fehler. Die Energie- und Winkel verteilungen getrennt nach den Daten aus den Jahren 1992, 1993 und 1994 sind im Anhang A abgebildet. Unter 46 Kapitel 4. Identifikation von Photonen Kapitel 5 Anomales des Magnetisches Moment r-Leptons Bremsstrahlung aus dem Endzustand kann man eine obere Grenze fiir das anomale magnetische Moment des r-Leptons bestimmen (vgl. Abschnitt 2.3). Dazu mufi die Akzeptanz fur anomale Photonen Aus der gemessenen Energieverteilung der bekannt sein. Mit einem Maximum-Likelihood-Fit wird dann die maximale Anzahl anomaler Photonen ermittelt, welche mit den Daten und der theoretischen Vorher- vertraglich ist. Diese Anzahl anomalen magnetischen Moment sage Bestimmung 5.1 anomaler Photonen des der entspricht einem bestimmten r-Leptons. Akzeptanz anomaler Pho¬ tonen Notwendigkeit, die Akzeptanz genau zu bestimmen, ergibt sich aus der differentiellen Energieverteilung anomaler Photonen (Gl. 2.7). Die Akzeptanz A wird direkt mit dem anomalen magnetischen Moment -F22(0) multipliziert, so dafi eine Anderung von A direkt eine Anderung von F2 zur Folge hat, obwohl die Energiever¬ teilung der Photonen gleich bleibt. Dazu mufi sowohl der Absolutwert der Akzep¬ tanz als auch ihre Energie- und Winkelabhangigkeit bekannt sein. Damit kann der akzeptierte Anteil anomaler Photonen durch Integration bestimmt werden. Da zur Beschreibung anomaler Photonen kein Monte-Carlo-Programm verwendet wurde ist die Bestimmung der Akzeptanz nicht trivial und wird im folgenden detailliert Die beschrieben. Bestimmung Schritte zerlegt: Zur der gesamten Akzeptanz wird der akzeptierte Anteil des Phasenraumes durch physikalische Schnitte gegeben ist. 1. Der 2. Die Winkelakzeptanz der Analyse. 47 fiir Nachweisvorgang Photonen, der in drei hauptsachlich Kapitel 48 Magnetisches Anomales 5. 3. Die Nachweiseffizienz fur Photonen, Moment des die im wesentlichen von r-Leptons der Photonener- gie abhangt. Das Photon und das rr-Paar liegen in einer Ebene im Raum. Die erste damit, wieviele der Photonen werden in dieser Ebene von akzeptiert. Dieser Wert wird als Phasenraumakzeptanz Ap Frage ist den Selektionskriterien bezeichnet. Die Ebene, von diesen drei Teilchen aufgespannt wird, hat eine beliebige Lage im Laborsystem. Die zweite Frage lautet damit, wieviele der Photonen fallen im Laborsystem in den akzeptierten Winkelbereich. Da alle Azimutwinkel (</>) moglich sind hangt der Wert nur vom Polarwinkelbereich ab und wird mit At bezei chnet. Die letzte Frage ist dann, wieviele der Ereignisse mit einem Photon im Phasenraum und im entsprechenden Polarwinkelbereich werden als rr(7)-Ereignisse identifiziert. Diese die Grofie ist die Nachweiseffizienz fur Phasenraumakzeptanz 5.1.1 Im rr(7)-Ereignisse (texp). Ruhesystem im Ruhesystem des des Z° werden Photon und rr-Paar durch die Energie Z° des Photons und den Winkel zwischen Photon und r+ im Phasenraum erhalt man indem vollstandig beschrieben. Die Akzeptanz die Anzahl der Photonen im ausgewahlten man Phasenraum durch die Gesamtzahl im vollen Phasenraum dividiert: mz/2 cose?"* f f jrmin (*os@mm / / o -l d2Nan AT? ^^-/'V ^a A & COS V7-I- ano T^— dE^ a cos 0+ dE~<dcosQ + dft^ d cos @+ Durch Einsetzten der entsprechenden Integrationsgrenzen erhalt man die Akzep¬ Integration iiber den Energiebereich ist die geforderte minimale Energie des Photons Em. Der Winkel des Photons zum r+-Lepton ist nicht gemessen worden, sondern der Winkel zum nachstgelegenen r-Lepton (£7T). Die Winkelverteilung des Photons beziiglich des r+ gleicht der bezuglich des t~ Daher liegen genauso viele Photonen in einem Kegel mit einem halben Offhungswinkel von £7T um das r+, wie um das r~. Man erhalt daher den richtigen Phasenraum indem man 0+ symmetrisch einschrankt: tanz. Die untere Grenze fur die . — cos £7T < cos 0+ < cos ^7T. Genaugenommen wird der Phasenraum und damit die Akzeptanz dabei etwas unterschatzt, dann namlich, wenn die beiden r-Leptonen selbst dichter als £7T liegen. In der vorliegenden Selektion wird dies jedoch ausgeschlosjedem Ereignis zwei r-Zerfallskegel gefordert sind, die nach ihrer De¬ finition mindestens 500mrad voneinander getrennt sind. Die Trennung der bei¬ den r-Flugrichtungen ist damit deutlich groBer als der minimale Winkel zwischen Photon und r-Lepton. Damit ist die oben definierte Akzeptanz Ap exakt. Fur 0.9188. Da es sich um eine beE1 > 3.5 GeV und £7T > 0.28 rad erhalt man Ap beieinander sen, da in = rechnete Grofie handelt ist der statistische Fehler Null. Es wird angenommen, dafi der systematische Fehler der beschriebenen Methode vernachlassigt werden kann. Bestimmung 5.1. Abbildung der Akzeptanz 5.1: Gewichtsfunktion tonen. Es wurden die zur anomaler Photonen Erzeugung der 07-Verteilung anomaler Ereignisse von 1994 verwendet. Wie im Abschnitt 4.2 beschrieben werden |cos07| kann < 0.7 man (dNano/dQ^no) Die stand akzeptiert. Energie- nur Bei Kenntnis der daraus die ist entsprechende nicht bekannt, kann von cos©7 Photonen in einem Winkelbereich 07-Verteilung aber wie und Die vom von folgt Vertexfaktor icy^ von fur anomale Photonen Akzeptanz At berechnen. Diese Verteilung gewonnen werden. aus dem Winkelverteilung (d^N/dEy dcos®+) ist aus dem rr-Monte-Carlo bekannt. Dabei die Photonen die Pho¬ rr-Monte-Carlo Akzeptanz in Abhangigkeit 5.1.2 49 normalen Photonen Endzuwerden herruhren als normale Photonen bezeich- gleiche Verteilung Gleichung 2.5 (siehe Abb. 2.7) gegeben. Die Beitrage normaler und anomaler Photonen riihren vom gleichen Vertex her und die Kinematik der entsprechenden Ereignisse ist folglich identisch. Es wird daher angenommen, dafi die Anzahl der Photonen dN^ mit einer festen Energie d£7 und einem festen Winkel zum t+ d cos 0+, die in einen bestimmten Polarwinkelbereich g?07 gestreut werden, fur normale und anomale Photonen gleich ist: net. fur anomale Photonen ist durch dN° d&° dN^ d07 ^ _ ~ d£7 Die dcos 0+ gesuchte Winkelverteilung kann man dE dcos unter 0f °' Verwendung von Gleichung ' ' 5.2 wie Kapitel 50 5. Magnetisches Anomales -1 Abbildung 5.2: Verteilung der -0.6 -0.8 Abbildung 0- Moment des -0.2 -0.4 0.2 0.4 anomalen Photonen iiber den Bereich 0.6 0.8 1 Kumulierte Verteilung Man erkennt, daB die 5.3: der 0-Winkel. Winkel anomaler Photonen. 0 r-Leptons von cos gesamten 0""° annahernd gleich- verteilt sind. folgt schreiben: d2N«no dNano dN«no JQano JQano dE° d COS 7 dE°d 7 d2N°no dE° d cos Q>~+0ono ( 0f° ano d2N< (5.3) 7 x ,ano -i dNd&^7 0^"° \ dE«no d2N°no cos ' d cos 0:C)ano dN^ J07 7 -1 dE^dcos©^0 ^dE^ dcos 0+ Erweitert erhalt man diesen Ausdruck mit dN1/dN1 und sortiert die Faktoren neu, so man: dNano dQano dN1 del w (£7 = E°, cos 0+ = COS 0 °) (5.4) mit dem Gewichtsfaktor: d2Nano w dE*no d cos cPN^ e°?° V^^7 d cos 0+ (5.5) Verteilung der Gewichtsfaktoren ist in Abbildung 5.1 gegeben. Gewichtet man 07-Verteilung von Photonen aus dem Endzustand, so erhalt man die entsprechende Verteilung fur anomale Photonen (Abb. 5.2). Das kumulative Inte¬ gral dieser Verteilung ist in Abbildung 5.3 dargestellt. Es zeigt deutlich, daB die Die damit die Bestimmung 5.1. der Akzeptanz anomaler Photonen 51 5 "»» 0.5 I CO 0.4 0.3 0.2 0.1 " 0 5 10 15 20 25 35 30 40 45 50 E(GeV) Abbildung 5.4: Nachweiseffizienz fiir rr(7)-Ereignisse in Abhangigkeit von der Energie des Photons. Das Histogramm wurde mit Tr-Monte-Carlo-Ereignissen ermittelt. Die glatte Kurve entspricht einem Polynom vierten Grades, welches an das Histogramm angepafit wurde. gleichverteilt sind. ermittelten Akzeptanz wurde auf 0.5% geschatzt. Damit erhalt ± 0.0034 fiir E1 > 3.5 GeV und £7r > 0.28 rad. Photonen iiber den gesamten Bereich Der Fehler der man AT 5.1.3 = so 0.6842 Nachweiseffizienz fiir Die Anzahl der identifizierten von cos Q^no rr(7)-Ereignisse rr-Ereignisse mit einem ster, der als Photon identifiziert wurde im Verhaltnis Carlo generierten Ereignisse die Nachweiseffizienz fiir annahernd mit einem Photon im rr(7)-Ereignisse zur elektromagnetischen Anzahl der vom Clu¬ rr-Monte- akzeptierten Phasenraum, ergibt Energie des Pho¬ entsprechende Verteilung abhangig. rr-Monte-Carlo-Ereignisse ist in 5.4 Abbildung gegeben. Gleichzeitig hangt die Nachweiseffizienz (1992-1994) auch vom Winkel zwischen Photon und r-Lepton ab. Fiir die Energieverteilung der Photonen wurde iiber alle diese Winkel integriert, so dafi diese nur noch gering Fiir die spatere Bestimmung des anomalen magnevom Schnitt an £7T abhangt. tischen Momentes wurde die Verteilung mit dem entsprechenden Schnitt erzeugt. Das Histogramm (Abb. 5.4) zeigt statistische Fluktuationen, die auf die begrenzte Monte-Carlo-Statistik zuruckzufiihren sind. Es wurde ein Polynom vierten Gratons Die eexp. Sie ist fiir alle von der Kapitel 52 Anomales 5. Magnetisches Moment des r-Leptons i ^ i 300 I i 280 7 260 7 240 7 220 7 200 7 180 7 \ / \ \ \ \ \ / / / / // 160 -0.015 -0.02 -0.01 -0.005 0.005 0 0.01 0.015 0.02 F*(0) Abbildung 5.5: Der Wert der Likelihood-Funktion die Kurvenanpassung aller Jahre gemeinsam. des in Abhangigkeit von F22(0) fiir Verteilung angepafit. Das Resultat wurde als Linie eingezeichnet. Im weiteren wird die Efnzienz entsprechend dem Wert des Polynoms, in Abhangigkeit von der Energie des Photons ermittelt. Die gesamte Akzeptanz fiir den Nachweis anomaler Photonen ist folglich: an die A(EJ fiir £7 5.2 = 3.5 GeV und > APAT.eXP{EJ) ^T > = (0.6286 ± 0.0031) eexp{Ey), 0.28rad. Kurvenanpassung Energieverteilung anomaler in Abhangigkeit von F22 (GL. 2.7) hangt vom Quadrat des Formfaktors F22(0) ab, welches somit die eigentliche Mefigrofie darstellt. An die gemessene Verteilung wurde die Summe der Verteilungen von Monte-Carlo-Photonen und anomalen Photonen in Abhangigkeit von F22 angepafit. Dazu wurde die LogDie Photonen Likelihood-Methode verwendet. Die Likelihood Funktion enthalt zwei Summanden. Der erste beriicksichtigt den Kurvenverlauf des Photonenspektrums folgt definiert: die Summe der beobachteten Photonen. Sie ist wie WL = -2 EP^MC + NUFlCA^Nh) Lt=l und der zweite Statistische und 5.3. systematische Fehler 53 ENMC (n 1 + NLo(Fl^^ENh) 1= Dabei wurde der gesamte valle unterteilt, die mit i z= Energiebereich 1 bis von n " \ n von 3.5 GeV < E-, numeriert wurden. (5-6) /. l < mz/2 in n Inter- P steht fiir die Poisson- Verteilung: P{\k) Njy ist die Anzahl selektierten Xke~x = (5-7) -^r- rr7-Ereignissen im i-ten Energieintervall. Anzahl von Monte-Carlo-Photonen {N^MC) in einem Energieintervall ergibt sich dem rr-Monte-Carlo unter Hinzunahme alien Untergrundes wie folgt: 1\Ttt 7 — AT/i/i ]\ree ATeeTT ATeeee 1 4- \ *"MC ^MC 1 J. *-MC 1 4- 1 ~ 7 Die Luminositat in den Daten ist in Tabelle 3.1 im Monte-Carlo entsprechen 7 1 4- '"MC *~MC 7 ~ 7 - 7 7' 1 J- 1 4. N^ aus — I rpgooa ~D . LMCI .(5-8) gegeben denen in Tabelle 3.2. 7' 1 4. *~MC '"MC Die Meeqq\ fdee^ 1 ATqq 7 ~ N von und die Luminositaten ist die Anzahl selektierter Monte-Carlo-Photonen fiir die verschiedenen Endzustande j. N%ano ist der Beitrag anomaler Photonen im entsprechenden Energieintervall i. Er wurde aus der differentiellen Energieverteilung (Gl. 2.7) durch Integration iiber den Energiebereich eines Intervalls berechnet: -E/t+l Kno{FlC,A)= j d~^dE,. E, (5.9) 7 Die Integration wurde numerisch mit Hilfe der Simpson'schen Regel durchgefuhrt 23 Energieintervalle mit einer Schrittweite von 2 GeV, (siehe z.B. [42]). Es gibt n beginnend bei 2 GeV. Das erste Intervall ist kleiner (3.5 GeV; 4 GeV), ebenso wie das letzte (44 GeV; mz/2). Die Kurvenanpassung wurde unter Verwendung des Programmpaketes MINUIT [43] durchgefuhrt und lieferte die in Tabelle 5.1 zusammengefafiten Ergebnisse. Der Fehler entspricht jeweils einer Standardabweichung. Fiir die Anpassung an alle Daten (1992-1994) gemeinsam ist der Verlauf der Log-Likelihood-Funktion in Abbildung 5.5 gegeben. Es zeigt sich, dafi der Wert fur F22 fiir die Daten jedes Jahres und fur alle Jahre gemeinsam mit Null vertraglich ist. Der Wert der Messungen ist fiir 2 der 3 Jahre sowie fiir alle Jahre gemeinsam negativ. Dem entsprache ein imaginarer Wert fiir Die Konsequenz dieser Tatsache wird in aT, was physikalisch nicht sinnvoll ist. = Abschnitt 5.4 diskutiert. Statistische und 5.3 Der statistische Fehler sich die aus aus von F22 systematische aus der beschrankten Anzahl der von Fehler Kurvenanpassung (siehe Tab. 5.1) ergibt Ereignissen. Vergleicht man beobachteten der Likelihood-Funktion gewonnenen Fehler mit denen, die sich aus der Kapitel 54 Magnetisches Anomales 5. Moment des r-Leptons Jahr 1992 1993 1994 1992-1994 F|.(0) +0.001806 -0.002884 -0.003297 -0.002791 +0.003813 +0.004425 +0.002278 +0.001739 -0.003620 -0.004139 -0.002194 -0.001692 ±0.003718 ±0.004285 ±0.002236 ±0.001716 Fehler stat. parab. Fehler Funktionsanpassung fur das Quadrat des anomalen magnetische Moment des r-Leptons. Mit "stat. Fehler" (eine Standardabweichung) wurde der Fehler bezeichnet, der sich aus dem Verlauf der Likelihood-Funktion ergibt. Den "parab. Fehler" erha.lt man, wenn man annimmt, daft der Verlauf der Likelihood-Funktion einer Parabel entspricht (GauBscher-Fehler). Tabelle 5.1: Annahme Ergebnisse gaufischer der Fehler ergeben, so betragt der Unterscheid in alien Fallen einige Prozent. Demnach kann man in guter Naherung annehmen, dafi die gauBisch verteilt sind, mit einer Standardabweichung, die dem positiven Fehler aus der Likelihood-Verteilung entspricht. Diese Annahme wird vom Verlauf der Likelihood-Funktion (Abb. 5.5) gestiitzt, die in der Nahe des Minimums einer nur Fehler Parabel sehr nahe kommt. Die theoretische Vorhersage wurde dabei als absolut richtig diese aber auch auf einer endlichen Anzahl von angenommen. Da Monte-Carlo-Ereignissen beruht, quadratisch zum statistischen hat auch sie einen statistischen Fehler. Dieser wird Fehler der Daten addiert, da beide unabhangig voneinander sind. Schnitte, speziell der zur Auswahl von Photonen, ergibt sich zusatzlich noch ein systematischer Fehler der Akzeptanz, dessen Effekt Aus der konkreten Wahl der zur oberen Grenze 5.3.1 von aT addiert werden muB. Monte-Carlo Vorhersage fur T0 Monte-Carlo-Vorhersage setzt sich aus dem rr-Monte-Carlo und den Beitragen moglichen Untergrundprozesse zusammen. Zur Bestimmung der Unsicherheit aus der begrenzten Anzahl von rr-MonteCarlo-Ereignissen wurden 240000 Ereignisse (1992) in 8 Blocke von je 30000 Ereignissen aufgeteilt. Der Wert von F22 wurde fur jeden dieser acht Blocke von MonteCarlo-Ereignissen unabhangig voneinander bestimmt. Dabei blieben die Verteilungen der Daten sowie die der Untergrund-Monte-Carlo-Prozesse unverandert. Aus den 8 Werten von F22 erhalt man den statistischen Fehler der Einzelmessung (30000 Die aller Ereignisse) der zu 0.004202. Dieser Fehler dividiert durch die Wurzel Einzelmessungen ergibt den Fehler am Mittelwert A^c. der Anzahl Eine Zusammenfas- sung der Werte der einzelnen Jahre findet sich in Tabelle 5.2. zusammen aus Fur alle Jahre ist der Fehler 0.000776. Der statistische Fehler, der sich aus der endlichen Anzahl verwendeter Bhabha- Statistische und 5.3. systematische Fehler 55 X10 1^-0.05 Abbildung vom Quadrat des anomalen magnetischen Momentes Energie des Photons. (Daten von 1994) 5.6: Schnitt in Abhangigkeit der an Monte-Carlo-Ereignisse ergibt, wurde in analoger Weise bestimmt. Dazu wurden die 60000 Ereignisse von 1993 (siehe Tab. 3.2) in 4 Blocke zu je 15000 Ereignissen aufgeteilt. Aus den vier verschiedenen oberen Grenzen von F| ergab sich ein Fehler der Einzelmessung von 0.001056. Damit erhalt man fiir alle Jahre einen Fehler am Mittelwert Ajfrc von 0.000211 (siehe Tab. 5.2). Der Untergrund von Bhabha- und /u/i-Ereignissen ist annahernd gleich grofi. Es wurde daher angenommen, dafi der Fehler an der Einzelmessung auf Grund der beschrankten Anzahl von ^/x-Monte-Carlo-Ereignissen gleich dem fiir BhabhaEreignisse ist. Aus der entsprechenden Monte-Carlo-Statistik (siehe Tab. 3.2) ergibt sich damit fiir alle Jahre zusammen ein Fehler am Mittelwert A^c von 0.000128 (vgl. Tab. 5.2). (AJ}C), Der Fehler der tausch-Ereignissen stammt, ±50% ermittelt. aus der Monte-Carlo-Statistik wurde durch Variation dieses Fiir alle Jahre gemeinsam ergibt sich von Zwei-Photon-Aus- Untergrundbeitrages ein Wert von Die Werte der einzelnen Jahre sind in Tabelle 5.2 1994 wurde dabei direkt durch Variation des um 0.000161. Der Wert fiir zusammengefafit. 77-Untergrundes ermittelt. absoluten Fehler fiir 1994 wurde dann der relative Fehler bestimmt Aus dem (5.76%). Es wurde angenommen, dafi dieser fiir alle Jahre gleich ist und damit konnten die absoluten Fehler der anderen Jahre berechnet werden. Zur Abschatzung des Fehlers des gg-Untergrundes (Aq^c) wurde selbiger um von 1994 ergab sich ein relativer wurden unter der Annahme, dafi er fiir alle ±70% variiert. Aus der Variation fiir die Daten Fehler Jahre AF22/F22 gleich ist, von 13.57%. Damit Fiir alle Jahre zusammengenommen ergab 5.2). unabhangig voneinander und sich ein Fehler Alle bisher betrachteten Fehler sind statistisch wurden daher Tab. die absoluten Fehler der einzelnen Jahre berechnet quadratisch addiert. Es ergibt von (siehe 0.000379. sich der statistische Fehler der Monte- Kapitel 56 Magnetisches Anomales 5. Moment des r-Leptons x10 o ^-0.05 ~r -0.1 • • • • -0.15 • • -0.2 • • -0.25 • "- • • • • • -0.3 • -0.35 I n a 0.2 | I 0.3 0.325 ... 0.225 0.25 0.275 I , J , 0.35 I i 0.375 I , 0.4 0.425 0.45 (rad) Abbildung vom Schnitt am der fur alle Jahre Luminositat und Die Luminositat wird mit einem (siehe [44]). magnetischen Momentes in Abhangigkeit geladener Spur. (Daten von 1994) Winkel zwischen Photon und Carlo-Vorhersage Astat, 5.3.2 des anomalen Quadrat 5.7: gemeinsam 0.000913 betragt. Akzeptanz systematischen Fehler Eine falsche Luminositat fuhrt zu von einer falschen ca. 0.5% gemessen Normierung zwischen Monte-Carlo-Ereignissen. gleichen Verteilungen verschoben, da in der differentiellen Energieverteilung (2.7) direkt das Produkt £F22 steht. Der durch die Luminositatsmessung Aufierdem wird die Anzahl anomaler Photo- Daten und nen bei sonst verursachte Fehler wurde ermittelt, indem die Luminositat dem gemessenen Wert verandert wurde. verwendet und Fehler A£fC es ergab sich ein relativer Fehler fur alle Jahre ist statistisch unabhangig gemeinsam von und kann deshalb mit diesen Die Akzeptanz Dazu wurden die setzt sich an ist 0.000359 F<i von (siehe alien anderen auftretenden um ±0.5% gegeniiber Ereignisse aller Jahre 12.86%. Der absolute Tab. 5.2). Dieser Fehler systematischen Fehlern quadratisch addiert werden. Beitragen zusammen (siehe Abschn. 5.1). Der tt{^) Ereignisse ist 0.5% (siehe [44]). Er wurde der Analyse des rr-Wirkungsquerschnittes entnommen, da bei dieser im wesentlichen die gleichen Schnitte verwendet wurden. Die Akzeptanz des Photons im Phasenraum wurde analytisch berechnet und weist keinen statistischen Fehler auf und aus drei Fehler der Nachweiseffizienz fur systematische Fehler wurde als Null angenommen. Der Fehler der sich aus der Bestimmung der Akzeptanz in cos©7 ergibt wurde zu 0.5% geschatzt. Damit ergibt sich insgesamt ein systematischer Fehler der Akzeptanz von 1%. Variiert man die Akzeptanz unabhangig von der Energie um ±1%, so ergibt sich fur alle Jahre der Statistische und 5.3. systematische Fehler 57 -2 x10 Abbildung vom Schnitt am gemeinsam ein zeptanz Fehler, der Quadrat 5.8: des anomalen Polarwinkel zwischen relativer Fehler an F22 der sich daraus Akzeptanz ergeben Die optimalen zu rr(7)-Ereignisse eexp{E^) gegeben. einer ungenauen Beschreibung der wiirde ist vernachlassigbar. zur Die entscheidenden Auswahlkriterien Fehler 25.83%. Die Energieabhangigkeit der Ak- aus Wahl der Schnitte den von ist durch die Nachweiseffizienz fur 5.3.3 um magnetischen Momentes in Abhangigkeit Photon und geladener Spur. Der Energieabhangigkeit Identiflkation der Photonen zum Nachweis Wert fur den Schnitt und den Photonen wurden variiert, entsprechenden systematischen von bestimmen. Verteilung F% Abhangigkeit der minimalen vom Photon geforderten Energie (Em) ist in Abb. 5.6 dargestellt. Man erkennt ein deutliches Minimum bei 3.5 GeV. Fur kleinere Energien nimmt der Untergrund zu und der Wert wird groBer, Eine von in grofiere Energien wachst der Wert auf Grund der sinkenden Statistik. Variation des Energieschnittes von ± 500 MeV fiihrt zu einem systematischen Fehler fur von 6.44%. F% In Abb. 5.7 ist Abhangigkeit vom Schnitt am Winkel zwischen Photon und geladenem Teilchen dargestellt. Im Bereich von 0.25 rad < £n < 0.31 rad ist der Wert von F2 relativ stabil. Fur grofiere Werte von £^,n wachst er auf Grund der sinkenden Statistik an. Der Schnitt wurde bei £n 0.28 rad festgelegt. Eine Variation von ±30mrad ergibt einen systematischen Fehler von 22.74%. Der Gedanke zu noch kleineren Werten von £n uberzugehen, wie er durch den Punkt bei £n 0.24 rad nahegelegt wird, mufi verworfen werden, da damit ein drastischer Anstieg des Untergrundes von Photonen aus anderen Quellen verbunden in = = ware (vgl. Die Abschn. Forderung 4.2). nach einem minimalen Winkel in der r-(^-Ebene zwischen Pho- Kapitel 58 5. Magnetisches Anomales Moment des r-Leptons ton und geladener Spur hat ebenfalls einen systematischen Fehler zur Folge. Die 0.05rad. entsprechende Abbildung (5.8) zeigt deutlich ein Minimum fiir 4>n Der Anstieg fiir grofiere Werte ist wiederum auf die Abnahme der Statistik zuriickzufiihren und der fiir kleinere Werte auf die Zunahme der Untergrundereignisse. Die Variation um ±10mrad ergibt eine systematischen Fehler von 14.23%. Dieser kleine Variationsbereich ist legitim, da die TEC den Azimutwinkel von Spuren auf wenige mrad genau mifit. = Fiir die beiden anderen Schnitte wird kein nennenswerter Verteilungen (vgl. men von 4.3) Identifikation von Photonen xlm und £-y,cai systematischer Fehler erwartet, da in beiden Fallen die Daten und Abschn. zur und Monte-Carlo-Vorhersage hervorragend ubereinstimnur wenige Ereignisse von diesen Schnitten betroffen sind. Jahr 1992 1993 1994 1992-1994 ATT 0.001588 0.001765 0.001030 0.000776 A ee 0.000466 0.000528 0.000266 0.000211 AW 0.000216 0.000334 0.000181 0.000128 A77 0.000104 0.000167 0.000190 0.000161 A99 0.000245 0.000393 0.000447 0.000379 A stat 0.001690 0.001920 0.001183 0.000913 Ac 0.000232 0.000372 0.000424 0.000359 AA 0.000466 0.000748 0.000852 0.000721 +0.000721 +0.001156 +0.001316 +0.001114 -0.000521 -0.000835 -0.000951 -0.000805 ^sys Tabelle 5.2: 5.4 Die der Zusammenfassung und statistischen Fehler. Ergebnis Ergebnisse der Messung von F| tischen Fehler sind in Tabelle 5.3 ist kleiner als Null und Hingegen ist aus liegt einschliefilich der statistischen und systema¬ zusammengefaBt. Der physikalisch damit in einem gemessene Wert fiir F22 nicht erlaubten Bereich. statistischer Sicht die Wahrscheinlichkeit einen Wert in diesem verbotenen Bereich zu finden in der Vorhersage a2T In annimmt. abweichung retische systematischen fiir Grofienordnung von 50%, wenn man die theogefundenen Fehler als StandardFall gibt es keine eindeutige Methode, um eine als Mittelwert und den diesem obere Grenze fiir den wahren Wert der gemessenen Grofie mit einer bestimmten statistischen Sicherheit anzugeben (siehe [45] und [46]). Ergebnis 5.4. 59 a2T Jahr Tabelle 5.3: Eine allgemein (siehe [47], [48]). 1992 +0.00181 ± 0.00408lg;S 1993 -0.00290 ± 0.00484±g;gSSH 1994 -0.00330 ± 0.00257^^95 1992-1994 -0.00279 ± 0.00196±8;885|1 lichkeit den Wert zur Messung von anerkannte Methode ist die x zu messen, a2.. Verwendung von Bayes Bestimmung oberer Grenzen Betrachtet wenn x man f(x,x) Theorem von Neu- als die Wahrschein¬ der unbekannte wahre Wert ist, dann gilt: /pr,x) P(£) Jf(x,x)P(x)dx ^ (~ g(x,x) Ergebnisse Sie wird ebenfalls bei der angewandt (siehe [49]). trinomassen der Zusammenfassung ist die Wahrscheinlichkeit, dafi x der wahre Wert ist, wenn x gemessen wurde. P(x) ist die Wahrscheinlichkeit, dafi irgendein x der wahre Wert ist. In diese Funktion wird das gesamte Wissen gesteckt, welches man vor der Messung uber die zu messende Grofie hat. Im vorliegenden Fall wird P(x) als Treppenfunktion angenommen: *<*)={ i::-: {0 Das heifit, es x<0 : ist nichts liber den wahren Wert x bekannt, aufier dafi er nicht negativ sein darf. vorliegenden Fall entspricht f(x, x) in guter Naherung einer GauBverteilung (siehe 5.2). Damit erhalt man die obere Grenze u\ von a\ F22(0) als Losung der Gleichung: Im Abschn. = / {< 1 K? 2a* e dot 2tto- =°-9- {al-alf oo / - 2 a2 e ^ dot 2tt(t Standardabweichung a ergibt sich aus der quadratischen Summe von statistischem und systematischem Fehler, da beide unabhangig voneinander sind. a2, ist der gemessene Wert aus der Kurvenanpassung und a2, ist der unbekannte wahre Die Wert. Aus den Meflergebnissen fur a2, (siehe benen Methode obere Grenzen fur a2 5.3) wurden mit der oben beschriebestimmt (siehe 5.4). Zur Bestimmung der Tab. Kapitel 60 oberen Grenze von Anomales 5. miifite ar transformieren. Das ist nicht erlaubten Magnetisches Moment des r-Leptons die Variable in der Wahrscheinlichkeitsdichte man moglich, g(x,x) da durch die Beschrankung auf den Bereich keine Wahrscheinlichkeitsdichte ist. Es ist tiblich physikalischen a2 ziehen, um die Grenze fur aT zu erhalten [46]. Die Ergebnisse sind in Tab. 5.4 zusammengefafit. In Abbildung 5.9 ist die Energieverteilung der Bremsstrahlungsphotonen fur die Jahre 1992, 1993 und 1994 zusammen dargestellt. Dabei wurde zur theoretischen Vorhersage vom Monte-Carlo die Verteilung anomaler Photonen addiert, die der oberen Grenze von 0.049 entspricht. aT Aus der oberen Grenze von aT wurde, wie in Abschn. 2.4 angegeben, eine obere Grenze fur das elektrische Dipolmoment Fedm abgeleitet. Die erhaltenen Werte einfach die Wurzel der Grenze aus von zu = finden sich in Tab. 5.4. a2. Jahr Tabelle 5.4: Fedm (e cm) 0.0896 4.97 • 1993 0.00661 0.0813 4.51 • 1994 0.00315 0.0562 3.12-10-16 1992-1994 0.00239 0.0489 2.72 Obergrenzen fur a2., aT Ubereinstimmung folgende obere Grenzen 10"16 10~16 und Fedm mit 90% statistischer Sicherheit. Ergebnisse fur alle Jahre im Rahmen der mit dem theoretischen Wert eine • < 10~16 0.00802 vorliegenden Ergebnisse zeigen Die aT < 1992 Diskussion der 5.5 < von a2. ~ Mefigenauigkeit 10-6. Daraus wurden mit 90% statistischer Sicherheit bestimmt: aT < 0.049 und ^DM<2.72-10-16ecm. Demnach ist das r-Lepton im Rahmen der findet sich kein Hinweis auf eine Mefigenauigkeit punktformig. Aufierdem Verletzung der Paritat in der elektromagnetischen Wechselwirkung. Die verwendete Mefimethode bestimmt direkt das Formfaktors omale F|(g2 magnetische Abschn. werden. = 0) fur q2 = 0. Quadrat des magnetischen Daraus wurde eine obere Grenze fur das an- abgeleitet. Der entsprechende publizierte Wert (vgl. Messung konnte um einen Faktor drei verbessert 2.2.3) Die Genauigkeit des gemessenen Wertes ist prinzipiell nur durch die zur Moment fiir eine direkte 5.5. Diskussion der 0 Ergebnisse 5 10 15 61 20 25 30 35 40 45 50 Ey(GeV) Abbildung 5.9: Energieverteilung der Bremsstrahlungsphotonen einschliefilich des Beitrages anomaler Photonen, der sich an der obere Grenze von ar ergibt. Die Punkte reprasentieren die Daten (1992-1994) mit dem statistischen Fehler. Das Histogramm entspricht der Summe aus der ermittelten Verteilung fur anomale Photonen (graue Flache) und den vom Monte-Carlo vorhergesagten Photonen aus dem Endzustand (weifie Flache). Der Energiebereich ist in Abschnitte von 2 GeV unterteilt. Verfugung stehende Anzahl sung entscheidend Ereignisse. zu von beschrankt. Ereignisse senken braucht man Um den Fehler der Mes¬ mindestens eine Grofienordnung mehr Eine derartige Anzahl von Ereignissen wird es bei LEP nicht geben Verbesserung des Wertes ist somit nicht zu erwarten. Fur ei¬ ne Prazisionsmessung braucht man ein vollkommen anderes Verfahren, z.B. die Prazession eines r-Leptons in einem aufieren Magnetfeld. Ein solches Experiment und eine deutliche ist aber auf Grund seiner kurzen Lebensdauer kaum zu realisieren. Die anderen im Abschnitt 2.2.3 zitierten Werte wurden bei stellen daher eine des Messung magnetischen Impulsubertrag dar, aber keine direkte Messung und Masso stammende Wert nen F2{q2 erweiterten Standardmodells wird dabei als des Z° und des Abweichung = m\) < Giiltigkeit. aT. zu Speziell 0 gemessen und der von aT Escribano von ih- im Standard Modell Messungen der Zerfallsbreite bei LEP verwendet, bestimmen. Dabei stiitzt von im Rahmen des nur Der Wert richtig Weinbergschen Mischungswinkels von von 0.01 hat angenommen. Dann werden die diesem Wert q2 ^ Formfaktors bei einem bestimmten man um maximale sich auf eine Erwei- Kapitel 62 5. Anomales Magnetisches Moment des r-Leptons terung des Standardmodells, die die Eichsymmetrie des Standardmodells beibehalt und durch eine effektive hat damit wenn nur Lagrange-Funktion beschrieben wird. Der gefundene Wert Giiltigkeit und auch nur dann, in diesem erweiterten Standardmodell der Wert im Standardmodell selbst korrekt ist. Kapitel 6 Das Vorwarts-Myonspektrometer von L3 Seit Anfang 1995 ist das bereich ausgestattet L3-Experiment mit einem Myonspektrometer im Vorwarts- (siehe [50] und [51]). Es deckt einen Polarwinkelbereich von 43° > 0 > 22° und 137° < 0 < 158° ab. Spektrometer wurde so konzipiert, dafi seine Myonimpulsauflosung fiir 43° an den hervorragenden Wert des zentralen Spektrometers von 2.5% (sie¬ 0 36° he Abschn. 3.1) anschliefit, dann mit sinkendem 0 bis auf ca. 25% bei 0 Das = = absinkt und fiir noch kleinere 0-Winkel konstant bleibt. Komponenten, um Myonkammern. diese Anforderung zu erfiillen, ist das Eine der wesentlichen Positionsmefisystem der Spektrometers sind die veranderten physikalischen geplanten schrittweisen Erhohung der Strahlenergie Fragestellungen des LEP. Sein Aufbau und die durchgefiihrten Tests werden erlautert. Das Prinzip der Myonimpulsmessung und die Bedeutung des Positionsmefisystems fiir die Myonimpulsauflosung werden besprochen. Das Prinzip des PositionsmeSsystems wird vorgestellt und seine Komponenten werden beschrieben. Eine wesentliche Komponente sind die Abstandssensoren, da sie eine kontinuierliche Positionsmessung erst ermoglichen. Ihnen ist das gesamte Kapitel 7 gewidmet. Die mit dem Myonspektrometer unter Verwendung des Positionsmefisystems erzielten Ergebnisse fur die Myonimpulsauflosung sind am Ende von Kapitel 7 gegeben. Die Motivation zum Bau des auf Grund der 6.1 Physikalische Motivation zum Bau des Spek¬ trometers Die Schwerpunktsenergie mals auf 130 GeV erhoht. geplant, LEP-Beschleunigers wurde im November 1996 Fiir Juni 1996 ist eine Schwerpunktsenergie von 161 GeV 175 GeV erhoht werden soil [52]. des die im Oktober 1996 nochmals auf Damit werden direkt W+W~-Paare erzeugt. 63 ca. erst- Kapitel 64 Das 6. Vorwarts-Myonspektrometer von L3 Z°H° e-e- I bb I t+t- ' (85%) (9%) \i*\r Abbildung 6.1: Erzeugung und Zerfall eines Higgs-Bosons. jedes andere Fermion-Antifermion-Paar zerfallen. Das Z° kann auch in Paarerzeugung von Fermionen nimmt oberhalb der Z°-Resonanz mit wachsender Schwerpunktsenergie stark ab. So ist z.B. der vom L3-Experiment gemessene Wirkungsquerschnitt fur den ProzeB e+e~ —> ^+/i~ 91.2154 GeV [44]. Bei einer Schwerpunktsenergie von (1.497 ± 0.020) nb bei y/s GeV 136.3 y/s hingegen betragt er nur noch (18.1 ± 3.3) pb [53]. Damit wird ein moglichst grofier Akzeptanzbereich des Detektors immer wichtiger. Das VorwartsMyonspektrometer erweitert den Bereich der Myonimpulsmessung von 73% auf Der Wirkungsquerschnitt fur die = — 92% des gesamten Raumwinkels Erhohung Higgs-Boson Die dem der H° Impulsen der bei den wird durch das 4n. Schwerpunktsenergie von erweitert den Bereich der Suche nach 60 GeV auf 95 GeV. Nachweis eines H°-Bosons ist in unbekannte Teilchen von Abbildung 6.1 Masse ran° wird beliebig zerfallen. Seine Myonen rekonstruiert. Vorwarts-Myonspektrometer moglichen Prozesse zum dargestellt. Dabei kann das noch Einer der Die um Akzeptanz 50% erhoht aus den gemessenen fur diese Ereignisse [51]. Konstruktion des Vorwarts-Myonspektrome- 6.2 ters 6.2.1 Das Aufbau des Spektrometers Vorwarts-Myonspektrometer besteht Ringen, die aus je 16 trapezformigen Driftkammern zusammengesetzt sind. Je drei Ringe sind an den Magnettiiren in Strahlrichtung und drei an den entgegengesetzt liegenden Magnettiiren angebracht (vgl. Abb. 6.2). Einer der drei Ringe befindet sich dabei auf der Innenseite der Tiiren im Feld des Solenoidmagneten. Die anderen beiden Ringe sind aufien befestig. Zwei Myonkammern ergeben ein Achtel eines Kreises (einen Oktanten) und reproduzieren so die Struktur des zentralen Myonspektrometers, das aus zweimal acht Oktanten zusammengesetzt ist und dessen Querschnittsflache ein gleichseitiges Achteck darstellt. Damit decken immer zwei innere Vorwartskammern die Stirnseite eines Oktanten des zentralen Spektrometers ab. Die Magnettiiren wurden mit zusatzlichen Spulen umwickelt, die in diesen ein aus 6 Konstruktion des 6.2. Abbildung mern und 6.2: ist innen 65 Magnettiir mit Vorwarts-Myonspektrometer. Ein Ring Driftkamangebracht (FI) und die beiden anderen befinden sich aufien (FM FO). toroidales Feld des Vorwarts-Myonspektrometers von 1.2 T erzeugen. Die Solenoidmagneten und des Die beiden aufieren Myonkammern (FM derstands-Platten-Zahler [54] (RPC1) Start der Datenauslese des ausgeriisteten Kammern verbunden und als 6.2.2 Prinzipien der Myonimpulsmessung im Feld Toroidmagneten sind im Abschnitt. 6.3 beschrieben. und versehen. FO) sind mit Diese werden als Vorwarts-Myonspektrometers FM und FO wurden mittels einer vollstandige Module im je Experiment einer Lage Trigger fur Widen verwendet. Die beiden so Aluminiumtragestruktur installiert. Die Driftkammer gibt zwei verschiedene Kammern, eine sogenannte Standardkammer und eine spiegelsymmetrische. Beide sind prinzipiell gleich aufgebaut, um eine Serienfertigung zu erlauben. Abbildung 6.3 zeigt die Gesamtansicht der Driftkammer. Vier Lagen von Aluminiumplatten teilen drei Ebenen von Driftzellen ab. Die Drift Es dazu - zellen sind 105 mm breit und 60mm hoch T-Aluminiumprofile begrenzt. Resistive Plate Counter. die [55]. gleichzeitig Sie werden seitlich durch die Aluminiumplatten Doppel- auf Abstand Kapitel 66 6. x-Lage (Driftzellen 1-19) Das Vorwarts-Myonspektrometer Aluminiumrahmen von L3 22,5° y-Lage (Driftzellen 27-1) Abbildung 6.3: Vorwarts-Myonkammer. halten und die mechanische Stabilitat Seiten wird der die gleichzeitig Kammerkorper durch gewahrleisten (vgl. auch Abb. 6.4). An den U-formige Aluminiumprofile abgeschlossen, die Ausleseelektronik aufnehmen. Die Doppel-T-Aluminiumprofile dienen als Kathoden fiir die angrenzenden Zellen und sind gegeniiber den Aluminiumplatten elektrisch isoliert. Jede Driftzelle enthalt fiinf Feldformungsdrahte aus Kupfer-Beryllium mit einem Durchmesser von 75 //m und vier dazwischen liegende Anodendrahte aus Wolfram-Rhenium mit ei¬ nem Durchmesser 30 /im. Samtliche Drahte sind auf beiden Seiten der Driftzel¬ von le iiber Glasrollchen gespannt, die damit die Glasrollchen wurden unter mern eingeklebt, so Verwendung einer Lage der Drahtebene definieren. Die prazisen Schablone [56] in die Kam- daB ihr relativer Abstand und damit die Parallelitat der Draht- ebenen genauer als 10 fim ist. Uber dem ersten und letzten Feldformungsdraht ist jeweils Messingstreifen Aluminimplatte angebracht. Dieser korrigiert das Driftfeld fiir die beiden aufieren Anodendrahte (siehe Abb. 6.4). Als aufiere Drahte werden dabei die beiden Anoden in einer Zelle bezeichnet, die nahe der feldformenden Messingstreifen liegen. Die beiden anderen Anodendrahte werden entsprechend als innere Drahte bezeichnet. ein feldformender auf der Die Kammern werden mit einem nicht brennbaren Gasgemisch betrieben [57]: 86 : 10 : 4. Die Hochspannungen und die Geometrie der : CO2 : iC\H\$ Driftzellen wurden mit Hilfe des Programms WIRCHA [58] so optimiert, dafi das Driftfeld der beiden aufieren Anodendrahte nahezu gleich dem der beiden inneren ist. Das Driftfeld ist l.lkV/cm fiir die in Tabelle 6.1 angegebenen Spannungen. Damit ergibt sich fiir die verwendete Gasmischung im Magnetfeld von 0.5 T eine Driftgeschwindigkeit von ca. 5cm//is und ein Lorentzwinkel von rund 16°. Ar = Die zu erwartende Einzeldrahtauflosung ist rund 250 /im. Jede Kammer enthalt Konstruktion des 6.2. Vorwarts-Myonspektrometers 67 Verstarker und Hochspannungsspeisung y-Lage t1 x-Lage w-Lage Doppel-T-Profil (Kathode) t2 ^ Myon Magnettur • Anodendraht feldformender « Feldformungsdraht (guard strip) Abbildung 6.4: 19 Driftzellen in der Prinzipskizze der Driftzellen Messingstreifen und ihrer Anordnung. und 18 in der w-Lage, die um eine halbe Zellenbreite gegeneinander Messungen der Kammern werden auf das lokale Koordinatensystem des jeweiligen Oktanten bezogen. Dabei zeigt die y-Koordinate in Richtung des Radius durch die Mitte des Oktanten und die z-Koordinate parallel Die Richtung der x-Koordinate zur Strahlrichtung in die Mitte des Magneten. ergibt sich daraus nach der Rechten-Hand-Regel. Die Drahte der Lagen x und w messen in der x-Richtung, die gleichzeitig die Hauptkrummungsrichtung ist, so dafi in dieser jede Myonspur mit 8 Drahten gemessen wird. Daraus ergibt sich die 89 jum (siehe [59]), wenn man Punktauflosung in der x-Richtung zu 250^m/\/8 das Ubersprechen des Signals von einem Anodendraht in der Driftzelle zu einem anderen vernachlassigt. Die y-Richtung wird mit den 27 Driftzellen der y-Lage mit jeweils vier Drahten entlang der Spur gemessen. Folglich ist die erwartete Punktauflosung in dieser Richtung 125 fim. x-Lage verschoben sind. Die = 6.2.3 Die Ausleseelektronik Signale der vier Anodendrahte jeder Driftzelle werden Hybridvorverstarker mit bipolaren Ausgangen ausgelesen. Die von einem Vier-Kanal- Dieser wurde auf der Kapitel 68 Das 6. Vorwarts-Myonspektrometer Spannung in Anodendraht +3800 Feldformungsdraht +2870 guard strip +2840 Kathode -3000 Tabelle 6.1: Hochspannungen von L3 V in den Driftzellen. Grundlage des in Referenz [60] beschriebenen Verstarkers entwickelt. Die Vorverstarkerplatine verteilt gleichzeitig Hochspannungen an Anoden, Feldformungsdrahte und die beiden feldformenden Messingstreifen, sowie ein TO-Kalibrationssignal auf die vier Eingange des Vorverstarkers. Um die Anzahl der Auslesekanale zu reduzieren, werden die Signale der Kammern liber 8 zu 1 Multiplexer ausgelesen. Damit kann von je acht Driftzellen nur eine gleichzeitig ausgelesen werden. Die Gruppierung der Driftzellen zu einem Mul¬ tiplexer erfolgte daher so, dafi bei einem "normalen" yu+/^_-Ereignis ausgeschlossen ist, dafi zwei Zellen auf einem Multiplexer gleichzeitig ein Signal sehen [61]. Insgesamt existieren acht Multiplexer je Kammer mit zusammen 32 Ausgangssignalen. Diese werden von einer Schnittstellenkarte die Daten der Kammer nach aufien Eingangskanal wird es weitergibt. Die (DETCOM2), Multiplexer einen schnellen Diskriminator dessen Schwelle setzt wird. Uberschreitet das so gesteuert zusammen Anodensignal enthalten fur vom jeden DETCOM ge- in einer Zelle die Diskriminatorschwelle, Datenaufnahmesystem gesendet. einem Zeit-zu-digital-Konvertern (TDC3) in ein zusammen mit der Zelladresse gespeichert. mit der Zelladresse Dort wird die Zeitinformation mit die aufierdem an das digitales Signal umgewandelt und Zur Kalibration der Signalverarbeitungszeiten in der Elektronik wurde ein T0Kalibrationssystem installiert. Dieses erlaubt die Einspeisung von Impulsen auf die Eingange der Vorverstarker, getrennt nach acht Gruppen. Die Gruppen sind so zusammengestellt, dafi auf jedem Multiplexer genau eine Driftzelle anspricht. Aus der Zeitdifferenz von eingespeistem und via Ausleseelektronik empfangenen Signal ergibt sich seine Laufzeit. 6.2.4 Test der Kammern Zwei Drittel der Myonkammern tronik bestiickt und getestet. Die getestet. wurden Myonen fur alle Drahte Kalibrationssystem getestet. wurden 2DETector COMmunication card. 3Time to Digital Converter. der ETH-Zurich mit Drahten und Elek¬ Es wurde die Hochspannungsfestigkeit sche an Gasdichtigkeit des Kammerkorpers gepriift, die Zahlraten fur kosmibestimmt, und schliefilich wurde das T0wurde 6.2. Konstruktion des -g 4000 Q 3500 Z, 3000 Vorwarts-Myonspektrometers 69 u 2500 2000 Anode +4.04 kV Feld +2.60 kV Streifen +2.83 kV Kathode -3.20 kV 1500 1000 y 500 0 100 50 150 200 250 300 Draht Abbildung produziert 6.5: die Zahlrate kosmischer Trapezform Myonen. der Kammern in alien drei die Tests der Kammern. Man erkennt x-Ebene. Der Verlauf des Histogramms reLagen. Es ist typisch fur einige "rauschende" Drahte in der w- und (Kammer S12). Die Tests wurden ein erstes Mai nach der Installation der Vorverstarker durch- gefiihrt. Aus Griinden der Einfachheit wurde anstelle des im Abschnitt 6.2.2 angegebenen Gasgemisches bei alien Tests Ar : COi im Verhaltnis 80 : 20 als Kammergas verwendet. Die Hochspannungen wurden dementsprechend geandert (siehe Abb. 6.5). Es wurden alle 256 Drahte parallel iiber Diskriminatoren mit einer Schwelle von 40 mV und Zeit-zu-digital-Konverter ausgelesen. Die Zahl der Ereignisse pro Draht wurde in einem Histogramm aufgezeichnet (siehe Abb. 6.5). Das erhaltene Histogramm entspricht dabei der Form der Kammer in der entsprechenden Lage, da die erwartete Zahlrate proportional zur Lange der Drahte ist. Aus dem Histogramm lassen sich detaillierte Schliisse iiber die Funktion der Kammer ziehen. Werden von jedem Draht Signale registriert, so liegen die Anodenspannungen aller Drahte an und samtliche Vorverstarker arbeiten korrekt. Zum Test der Felddrahtspannung wurde diese um 10% erhoht. Damit sinkt die Gasverstarkung an den Anoden und somit die Zahlrate der einzelnen Drahte. Solche Anoden, die dabei eine zu hohe Zahlrate zeigen, haben einen benachbarten Felddraht, der nicht angeschlossen ist. Ganz analog wurde gepruft, ob alle feldformenden Messingstreifen angeschlossen sind, indem die Spannung der Streifen um 10% erhoht wurde. Die Strome samtlicher Hochspannungen wurden gemessen und mufiten prakNull, so war das in der Regel auf Verunreinigungen zuriickzufiihren. In wenigen Fallen war auch ein Kurzschlufi die tisch Null sein. Waren sie nicht in den Driftzellen Kapitel 70 zentrales Abbildung und MM) Spektrometer Regionen 6.6: onspuren, die nur 6. der Das Vorwarts-Myonspektrometer von Vorwarts-Myonspektrometer Myonimpulsmessung. In der Region S wird fur MySpektrometers (MI die beiden inneren Kammern des zentralen treffen eine dritte Koordinate mit der inneren Vorwartskammer (FI) Impulsmessung erfolgt Spektrometer. arbeitet das Vorwartsspektrometer eigenstandig. Hier wird der Myonimpuls der Ablenkung der Spur im Feld des Toroidmagneten bestimmt. messen. Ursache. L3 Die wie im zentralen ge- Im Bereich T aus Den Verunreinigungen wurde einerseits durch Spiilen der Kammer mit Gas und andererseits mit der Erhohung der Anodenspannung begegnet. Die hohere Spannung hat einen hoheren Strom zur Folge, mit dem man hofft, feinste Verunrei¬ nigungen zu verbrennen. Notigenfalls wurde die Driftzelle geoffnet, offensichtliche Verunreinigungen wurden entfernt und die Zelle geputzt. Das TO-Kalibrationssystem wurde einmal fiir jede der acht Gruppen separat getestet, um defekte oder falsch zugeordnet Zellen aufzufinden. Dann wurden alle 256 Kanale gleichzeitig getestet, wobei ihre Zahlraten identisch sein mufiten. Der Test der Kammern wurde nach der Montage der Multiplexer wiederholt. Analoge Tests wurden nach dem Transport der Kammern ans CERN, unmittelbar vor und unmittelbar nach ihrer Installation im Experiment durchgefuhrt. 6.3 6.3.1 Myonimpulsmessung Impulsmessung und im Feld des Auflosung Solenoidmagneten Im Bereich des Solenoidmagneten wird der Myonimpuls aus der Abweichung der Myonspur Magnetfeld B bestimmt (siehe Abb. 6.6 Region S). Die Koordinaten des Myons in der Krummungsebene werden dabei dreimal gemesZweimal von der inneren und mittleren Kammer des zentralen Spektrometers sen. von und einmal einer Geraden im von Spektrometers der inneren Vorwartskammer. wird in dieser Region (43° > 0 Die aufiere Kammer des zentralen > 36°) nicht getroffen. 6.3. Myonimpulsmessung Bezeichnet die man Flugstrecke des Myons des Myons zu: Auflosung und Abweichung senkrecht von zum 71 der Geraden mit S und die Magnetfeld mit L, ergibt so sich Lange der der Impuls BL2ec P Elementarladung die wobei e erhalt man und den relativen Fehler des ^ Damit tragen alle Myonimpulses bei. zentralen- und des Fehler, = = (IU) -Js~' Vakuumlichtgeschwindigkeit Impulses: c die ist. Daraus jgy/(L5Sy + (2S8LY. die einen Beitrag zu (6.2) liefern, SL und 8S zum Fehler des ergeben sich aus dem Aufbau des Vorwarts-Myonspektrometers und dem Prinzip des PositionsDie dominierenden Fehler mefisystems (siehe Abschn. 6.4.1): • Punktauflosung der inneren und mittleren Myonkammern des zentralen Spek- trometers der Drahte im zentralen • Positionierungsfehler • Punktauflosung • Positionierungsgenauigkeit Myonspektrometer der inneren Vorwartskammern der Referenzflachen auf den inneren Vorwarts¬ kammern • Mefigenauigkeit • Weitere kleine Das Ziel Abschn. Beitrage, ist, fiir 6 3.1) der Abstandssensoren. = 43° anzuschliefien. wie z.B. an die Vielfachstreuung, die Myonimpulsauflosung vernachlassigt wurden. im Zentralbereich Zu kleineren 0-Winkeln hin ergibt (siehe sich eine steti- Verschlechterung der Impulsauflosung auf Grund der sich verkiirzenden Flug¬ 36° an die Auflosung strecke der Myonen senkrecht zum Magnetfeld, die fiir 0 in der Region T ankniipft. Um die Abhangigkeit der Myonimpulsauflosung vom Positionsmefisystem studieren zu konnen, wurde eine analytische Rechnung [62] ge = durchgefuhrt. Berucksichtigt man die bekannten Fehler und schatzt die Fehler des Positionsmefisystems ab (Tabelle 6.2), wobei angenommen wird, daB die Sensoren selbst keinen Mefifehler haben, so erhalt man eine untere Grenze fiir die erreichbare Myonimpulsauflosung im Bereich 43° < 0 < 36° von 2.2% < Sp/p < 18% fiir Myonen mit einem Impuls von 45 GeV. Ausgehend von dieser Grenze wurden verschiedene Auflosungen fiir die Senso¬ ren angenommen, mit dem Ziel, das notwendige Auflosungsvermogen abzuschatzen, welches die angestrebte Genauigkeit der Myonimpulsmessung garantiert. Der Feh¬ ler der Sensoren sollte kleiner sein als der der iibrigen Komponenten im System, um nicht zum dominierenden Faktor zu werden. Damit wurde folgendes Resultat erzielt. Mit einem Mefifehler von 100//m fur die x- und y-Sensoren und von 200//m Kapitel 72 Das 6. Vorwarts-Myonspektrometer Fehlerquelle MI-Kammer x-Koordinate 71 Punktauflosung MI-Kammer y-Koordinate 100 Punktauflosung MI-Kammer z-Koordinate 500 Punktauflosung MM-Kammer x-Koordinate Punktauflosung MM-Kammer Punktauflosung FI-Kammer x-Koordinate 89 Punktauflosung FI-Kammer y-Koordinate 125 Auflosung Die y-Koordinate 100 Positionierung der y-Sensoren 100 Positionierung der z-Sensoren 200 Position der z-Referenzen im Zentralbereich 200 Position der z-Referenzen auf der FI-Kammer 300 6.7). Fehlerbeitrage man eine zur Myonimpulsauflosung. Myonimpulsauflosung tolerierende ergibt sich eine Positionsmefisystem mufi daher messen als in der z-Richtung. der z-Sensoren von lich genauer 500 pm Impulsmessung im Feld des Im Winkelbereich 36° > 0 > 24° Vorwartskammern. Sein bestimmt. Bezeichnet der Impuls man Magnettiir von der Kenntnis der und y- x- gering. Bei einer Auflosung Myonimpulsauflosung zwischen 2.8% und 24.0%. Das aus zu der Sensoren betrachtet. Koordinate ab. Der Einflufi der z-Koordinate ist bzw. zwischen 2.8% und 21.2% Diese Werte wurden als obere Grenze fur die Myonimpulsauflosung hangt hauptsachlich 6.3.2 100 der x-Sensoren Tabelle 6.2: (siehe 60 Positionierung Abb. L3 Wert in //m Punktauflosung fur die z-Sensoren erhalt von (siehe wird aus nur in der x- und y-Richtung Toroidmagneten 6.6) durchquert das Myon alle drei Ablenkung der Spur in der Magnettiir Abb. der die Differenz der Ein- und Austrittswinkel des mit abend-, so wesent- ist sein Impuls wie Myons folgt gegeben (siehe [63]): DB P — abend K Dabei sind D die Dicke der Polarwinkel des Myons und — (6.3) 7^ cos 0 Magnettiir, B K 3.336 Vs/m in- die Starke des eine Konstante Magnetfeldes, 0 zur Umwandlung der der Einheiten. Die Myonimpulsauflosung ist durch die Vielfachstreuung der Myonen in der 6.3. Myonimpulsmessung Abbildung von 6.7: Theoretische und Magnettiir abgedeckt von Myons in Abhangigkeit entspricht dem, der von einer eines 45 GeV Impulsauflosung 0 und $. Der betrachtete Bereich einzelnen Kammer 73 Auflosung 22.5° in $ wird. beschrankt: 5p &ms s ... iur = — . oabend ^ « la aMSi As (6.4) ocbend P Vielfachstreuung und Sa^end der Magnettiir ist. <xms ist wie wobei a^fs der mittlere Ablenkwinkel auf Grund der der Mefifehler der Winkelablenkung des Myons in folgt gegeben [64]: QMS = °-^J^ [l + 0.038 In (_» )1 COS0/J fA0C0s6 p Dabei ist X0 benheiten im 0 = 30° eine = 0.0176 m die Strahlungslange von Eisen. 1.2 T und 0.9 m, B Experiment, D relative Impulsauflosung von 32% [63]. = (6.5) . \X0 I = p Entsprechend = der 45 GeV erhalt Gege- man fiir Kapitel 74 ^J j«f;v;. K c L3 MAGNET AN ^ MAGNET AUS • • 56400 • - ^ von mxmm mmmmmmmmmwm< 356600 ,2 Vorwarts-Myonspektrometer Das 6. SX2 OKTANT SLAVE 7 _• 56200 •••*•**•**« *•%*.<•<•<'v.. 56000 • 55800 55600 i.i ~ i— .i.i i i i , , , i , , , i , , , i 10 Zeit Abbildung (d) Typische Bewegung einer Kammer in x-Richtung beim EinAusschalten der Ma'gnetfelder. Man erkennt deutlich, dafi die Position der nach jedem Schaltvorgang eine andere ist. Das 6.4 6.4.1 Das zu 6.8: des PositionsmeBsystem Mefisystems miBt kontinuierlich die Lage der Vorwartskammern relativ den als unverriickbar betrachteten Kammern des zentralen Eine kontinuierliche diese Messung ist L3-Magneten befestigt geoffnet Tvir PositionsmeBsystem Prinzip Tiiren des und erforderlich, sind. Die Myonspektrometers. weil die Vorwartskammern Lage der Tiiren andert an sich, den wenn und wieder geschlossen werden, um einige mm. Auch ein Ein- und Magnetspulen hat eine Verschiebung der Tiiren zur Folge (siehe Abb. 6.8). Diese Bewegungen sind nicht reproduzierbar. Sind beide Magnetfelder eingeschaltet, so sind die Positionen der Tiiren und somit der Kam¬ mern relativ konstant und andern sich nur in einer Grofienordnung von 50 ^m. Die vier wesentlichen Schritte der Positionsmessung der Vorwartskammern sind in Abbildung 6.9 veranschaulicht: Ausschalten einer oder beider 1. An der Tragestruktur des zentralen Spektrometers werden Halterungen fur Abstandssensoren angebracht. Diese enthalten prazise Referenzlocher. Die Lage der Drahte des zentralen Spektrometers gegeniiber diesen Referenzen wird genau 2. Auf den vermessen. Kammerkorpern der inneren Vorwartskammern werden sehr genaue angebracht, die die Lage der Drahtebenen in den Kammern Referenzmarken Das 6.4. zentrales PositionsmeBsystem Spektrometer 75 PositionsmeBsystem Vorwartsspektrometer MO MM Ml FBRASNIK SYSTEM Magnettur Abbildung 6.9: Prinzip des Positionsmefisystems. Am zentralen Spektrometer Halterungen fur Abstandssensoren angebracht und deren Position gegeniiber den Drahten des zentralen Spektrometers gemessen (A). Die inneren Vorwartskammern werden mit Referenzmarken versehen, die die Lage ihrer Drahwerden tebenen reprasentieren (C). Der Abstand vom zentralen Spektrometer zu diesen Referenzen wird mit Abstandssensoren permanent gemessen (B). Ein optisches Mefisystem verbindet die Lage der beiden aufieren Vorwartskammern mit der der inneren Vorwartskammer nahezu perfekt reprasentieren. 3. Die relative ren 4. (D). Lage des Paketes aufierer Vorwartskammern wird mit einem speziellen Mefisystem [63] Abstandssensoren mit halterungen passen, Referenzstiften, messen gegeniiber der inne¬ bestimmt. die in die Referenzlocher der Sensor- permanent die Abstande zwischen diesen und den Referenzmarken auf den FI-Kammern. Insgesamt Drei davon den Fur wird die Lage jeder FI-Kammer von 6 Abstandssensoren gemessen. z-Richtung, x-Richtung und einer in y-Richtung. Aus 6 Messungen lafit sich die Lage einer Kammer im Raum eindeutig bestimmen. die 32 FI-Kammern werden folglich 192 Abstandsensoren benotigt. messen in zwei in Kapitel 76 Das 6. 2274 Vorwarts-Myonspektrometer Y x-Wurfel mm 100 L3 mm 40 100 von W X mm X1 mm Z2 10 mm 60 mm E E in CO o CO y-Wiirfel 40 yi m m|H X2 40*him Hilfswurfel 1016.5 Abbildung 188 mm 6.10: Positionen der Referenzflachen. Der x-Wurfel und der Hilfswurfel werden mit einem Laserinterferometer auf der Kammer ausgerichtet, welches an die gestrichelten Linien reprasentieren wird mit Hilfe eine Lineals angelegt wird. Die Positionierung 6.4.2 mm positioniert. Der y-Wiirfel beiden vorhandenen W'iirfel Drahte. der Referenzen auf den inneren Vor- wart skammern parallel zueinander, da sie iiber prazise geklebte (siehe Abschn. 6.2.2). Folglich ist es hinreichend, die auf die Oberflache der Kammer zu projizieren. Alle Drahte in einer Kammer sind Glasrollchen gefiihrt werden Position einer Drahtebene Als Referenzflachen dienen Aluminiumwiirfel 40 x 60) bestehen aus gehartetem, zueinander senkrechte (40 x 40 x 40) mm3 eloxiertem Aluminium und haben zwei (90° Positionierung des folgt gleichzeitig mit Hilfe Die von und (40 x mm3. Erstere werden als x-Wurfel und letztere als y-Wiirfel bezeichnet. Sie ± 25 ) prazise gefertigte, Referenzflachen mit einer Ebenheit x-Wiirfels und eines Hilfswurfels (siehe von Abb. 10 /mi. 6.10) er- eines Laserinterferometers und zweier Mikrometer. Die Mikrometer tasten die Positionen der beiden Glasrollchen der Zelle X19 (siehe 6.4. Das Abb. 6.3) Positionsmefisystem der Kammer ab. Mit Hilfe genau nik werden diese Positionen auf Laser verbindet die beiden Aufbau wird samte Halterungen 3 ca. justiert, so 77 m gefertigter und vermessener fur Referenzwurfel iibertragen. voneinander entfernten Mikrometer. dafi der Laserstrahl exakt parallel Mecha- zu Ein Der ge- den Drahten der X19-Ebene ist. Damit befindet sich die x-Referenzfiache der Wiirfel ebenfalls exakt in dieser Ebene. Die Wiirfel werden in die auf der Kammeroberflache fur den x-Wiirfel und den y-Richtung Halterungen eingesetzt und festgeklebt. Die damit erreichte Positioniergenauigkeit Hilfswiirfel ist in der x-Richtung kleiner 15//m und in der kleiner 50 /mi. Anbringung des y-Wiirfels wird eine Art Lineal verwendet, welches an die beiden zuvor aufgeklebten Wiirfel angelegt wird und iiber Referenzflachen zur Positionierung des y-Wiirfels verfugt. Die Positioniergenauigkeit in x ist besser als 50/mi und die in y-Richtung ist besser als 100 /mi. Die z-Referenzen bestehen aus Aluminiumplatten (100 x 100 x 10) mm3. Sie werden an den vorgegeben Stellen auf die Oberflache der Kammer aufgeklebt. Ihr Abstand zur ersten Ebene Drahte der Kammer ist auf 300/im genau bestimmt. Zur 6.4.3 Positionierung Halterungen fur x- und der der Sensoren Halterungen y-Sensoren Tragestruktur jedes Oktanten des zentralen Spektrometers sind zwei L-formige Halterungen so montiert, daB sie zwischen die beiden inneren Vorwartskammern ragen, die gemeinsam einen Oktanten abdecken. Eine der Halterungen tragt An der x-Sensor, einen der den Abstand zu der auBeren Kammer des zentralen der mittleren Kammer Diese messen befestigt. die Abstande zu beiden x-Blocken mifit. Sie befindet sich nahe Spektrometers. Die andere Halterung ist nahe y-Sensoren. gegentiberliegenden Vor- Sie tragt einen x-Sensor und und zwei den y-Blocken der beiden wartskammern. Die Halterungen jeden Sensor ein Pafiloch (5lo."ooomm)? welches Mefirichtung bestimmt. Ein Schlitz von 50 mm, der Sensors aufnimmt, verhindert Verdrehungen gegeniiber enthalten fur die Position des Sensors in der einen zweiten Pafistift des Mefirichtung. der Die Position der Pafilocher wurde unter ters Verwendung (siehe [28] und Ebene im Raum. gemessen. gegeniiber [28]. In gegeniiber den Drahten des zentralen Spektrometers Laser-Positionsmefisystems des zentralen Spektrome¬ bestimmt. Ein rotierender Laserstrahl Die Position des Strahls wird mit jedem Oktanten befinden sich 5 solcher den Drahten in x [66] erzeugt eine speziellen Empfangern [66] Empfanger, deren Position besser als 30 fj,m und in y besser als 100 /mi bekannt ist Es wurden weitere mit Halterung entsprechenden Pafistiften versehene Empfanger in die eingesetzt und so deren Position bestimmt. Damit wurde Referenzen in der x-Richtung auf 50/mi genau gemessen [63]. der Sensoren die Position der Bestimmung der Position der einzelnen Oktanten, ein Zur chen [65]) des der y-Halterungen wurden die Laser sowie eine CCD-Zeile als y-ReferenzenflaEmpfanger ver- Kapitel 78 wendet. Die CCD-Zeile der auf war 6. Das Vorwarts-Myonspektrometer von L3 entsprechenden PaBstiften in den Halterungen Position der Halterungen der y-Sensoren wurde so mit den y-Sensoren befestigt. Die 50//m genau bestimmt [63]. Halterungen fur z-Sensoren Je Oktant des zentralen festigt. Spektrometers Diese sind mit zwei PaBlochern wurden 6 Halterungen (2+o;ogomm) mit Hilfe eines Theodoliten und bekannter fur z-Sensoren be¬ versehen. Ihre Position wurde geodatischer Punkte in der L3-Halle gemessen. Dazu wurde ein mit Pafistiften versehene Marke in die Sensoren eingesetzt. genau gemessen Lage der z-Halterungen wurde [63]. Messungen wurden von der CERN Vermessungsgruppe durchgefuhrt Ergebnisse finden sich in Referenz [67]. Die die Die absolute Halterungen der damit auf 500/um und Kapitel 7 Abstandssensoren Die Abstandssensoren sind der kontinuierlich arbeitende Teil des gesamten Positi- onsmefisystems. Sie erlauben die permanente Messung der Bewegungen der innegegeniiber Spektrometer. Gleichzeitig ist ihre Mefigenauigkeit mitentscheidend fur die Myonimpulsauflosung im Vorwartsbereich. Nach einer kurzen Motivation fur die zwei gewahlten Sensortypen wird das Kalibrationssystem detailliert beschrieben. Es garantiert die angestrebte Mefige¬ nauigkeit der Sensoren. Im weiteren werden die beiden Sensortypen einschliefilich der erzielten Auflosungen genau besprochen. Am Ende werden die unter Verwendung des gesamten Positionsmefisystems erzielten Ergebnisse fur die Myonimpulsmessung vorgestellt. ren dem zentralen Vorwartskammern 7.1 Technische Anforderungen Spektrum von Abstandssensoren, welche auf den unterschiedlichsten Mefiprinzipien beruhen. Um den fur die gestellte Mefiaufgabe geeigneten Sensor herauszufinden, wurden die an diesen gestellten Anforderung genau spezifiziert: Es existiert ein breites 1. Die Sensoren messen absolute Abstande in einem Bereich 2. Sie erreichen die in Abschnitt 6.3.1 Ausfiihrung, Experiment angepafit. 3. Ihre mechanische ten im 4. Die Sensoren arbeiten ohne von (50 ± 15) mm. geforderte Mefigenauigkeit. insbesondere ihre Einschrankung Grofie, in einem ist den Gegebenhei- magnetischen Feld von 0.5 Tesla. 5. Die Konstruktion ihrer Mechanik und Elektronik Dauerbetrieb iiber ca. 5 Jahre. 79 garantiert einen stabilen Kapitel 80 7. Abstandssensoren PaBstift -4 </> _a> Referenz- Sensor wiirfel (0 3 < T3 Schritt- Schrittmotortisch C 3 motor- O) treiber c 3 Grundplatte O) w o > E (0 IEEE-BUS Strom- 16 Kanal versorgung Multimeter o Abbildung 7.1: MeBanordnung fur linearen Potentiometer und 6. In Anbetracht der gering sein, 7.2 urn 1 Eichung der Sensoren. Der gleiche Triangulationssensoren verwendet. zur insgesamt 200 Mefikanale soil der Preis den Rahmen des Gesamtprojektes nicht zu je Aufbau wird Kanal relativ sprengen. Verwendete Abstandssensoren Lineare Potentiometer erfullen die oben Sie werden zur Messung aufgefiihrten Anforderungen vollstandig. der z-Koordinaten verwendet, da hier ein mechanischer Kontakt zwischen Sensor und Referenzflache problemlos moglich ist. Bei der Messung der Koordinaten x und y liegt die Mefirichtung senkrecht zur Bewegungsrichtung der Magnettiiren, wenn diese geoffnet bzw. geschlossen werden. Um daraus resultierend Schwierigkeiten auszuschliefien, wird hier ein kontaktloses, optisches Mefiverfahren angewandt. Es wurden Triangulationssensoren gewahlt, da sie obige Anforderungen erfullen und gleichzeitig optisch und mechanisch relativ einfach konstruiert sind. Zur Messung der y-Koordinate enthalten sie einen Mefikanal. Bei der Messung der x-Koordinate befindet sich der x-Sensor direkt zwischen zwei gegenuberliegenden Kammern in einem Oktanten. Er enthalt deshalb zwei Mefikanale in entgegengesetzter Richtung und mint gleichzeitig die x-Koordinaten beider Kammern. 7.3 7.3.1 Eichung Prinzip der Sensoren der Eichung Die Sensoren sollen einen absoluten Abstand messen. Deshalb werden sie mit chanischen Referenzmarken ausgestattet. Der Abstand zwischen einem me- Mefiobjekt Eichung 7.3. der Sensoren 81 U.UI I 0 09 0.01 - 0.02 I ^ - 0.03 - 0.04 n nc i > i I i i i 10 I i i i i 15 I i i I i i 20 I , , , i I i i 30 25 i ,!,,,.!. 40 35 ds(mm) Abbildung 7.2: Verfahrgenauigkeit des Schrittmotors. mit dem Mikrometer gemessenen Abstandes dm vorgegebenen Abstand ds in Abhangigkeit von entspricht angepafit. dem Mittelwert Man erkennt aufgezeichnet 5 Mefikurven. deutlich, und der Referenzmarke in wird von gegeniiber dem ds dargestellt. von vom Schrittmotor Das Histogramm An die Daten wurde eine Gerade dafi der Schrittmotor Abhangigkeit Es ist die Differenz des der systematise!! zu Ausgangsspannung kurz fahrt. des Sensors und dient als Eichkurve. Bei den linearen Potentiometern ist dazu die Abstanden ausreichend. nen rer einfachen Mechanik und Messung bei zwei verschiedeTriangulationssensoren haben auf Grund ihElektronik eine nichtlineare Ausgangsspannung in Die Abhangigkeit vom Abstand. In diesem Fall mufi eine Eichkurve iiber den gesamten Mefibereich aufgenommen werden. Um die Arbeit zur Eichung der rund 200 Sen¬ soren zu automatisieren, wurde ein Schrittmotortisch verwendet. Der gesamte Kalibrationsaufbau ist in Der Sensor wird auf der zur Grundplatte Abbildung kann. Zur dargestellt. fixiert. Diese enthalt Aufnahme der Pafistifte der Sensoren. ist ein Referenzwiirfel 7.1 Prazisionspassungen Auf dem Schlitten des Schrittmotors montiert, der iiber den gesamten Mefibereich bewegt werden Bestimmung der Nullposition wird ein digitales Mikrometer verwendet. notwendigen Signale werden mit einem Mehrkanalmultimeter ausgelesen. Die Steuerung des gesamten Systems erfolgt mittels eines PC. Alle Kapitel 82 7.3.2 Das Das digitale digitale Gerat kann in jeder singplatte befestigt, Abstandssensoren Mikrometer Mikrometer wurde Es hat einen Mefibereich 7. zur 50 von absoluten Definition der Abstande verwendet. mm und eine Mefigenauigkeit Position auf Null gesetzt werden. von ±3/«m. Das Es wurde auf einer Mes- die genau wie die Sensoren mit PaBstiften versehen ist. diesen PaBstiften wurde das Ganze in einen L-formigen Eichblock eingesetzt. Mit Das Mikrometer wurde auf Null gesetzt. Der Abstand zwischen der Referenzflache des betragt (31000 ±3) fim Eichblocks und den PaBstiften beriicksichtigt. Er wurde mit einer Genauigkeit < 3yum gemessen. det. 3-dimensionalen MeBmaschine des PSI mit einer Der Schrittmotor 7.3.3 Zur und wurde im weiteren stets Automatisierung der Eichung der Sensoren wurde ein Schrittmotor verwen¬ Der gesamte Verfahrweg betragt 500 mm und der kleinste mogliche Schritt ist 12.5 fim. Die Genauigkeit gitalen Mikrometer der Bewegungen des (siehe Abschn. 7.3.2) Testkurven mit je Differenzen dem gemessenen Abstand aus Schrittmotortisches wurde mit dem digemessen. 10 Schritten und einer Schrittweite Dazu wurden 4 von dm und dem aus mm insgesamt fiinf aufgenommen. Die Schrittweite und Anzahl der Schritte berechneten Abstand ds wurden iiber die fiinf Messungen gemittelt und Abhangigkeit vom dargestellt (siehe 7.2). Die Anpassung einer Geraden an die MeBwerte liefert eine systematische Abweichung des Anstiegs von —0.1%. Dieser systematische Fehler wurde fur alle weiteren Messungen korrigiert. Aus der mittleren quadratischen Abweichung der Mefipunkte von der Geraden dividiert durch die Wurzel aus der Zahl der Mefipunkte ergibt sich eine mittlere Abweichung von der Geraden von ±6/um. Abstand in 7.3.4 Durchfuhrung der Abb. Eichung Die Eichkurven aller Sensoren wurden 1. folgendermafien aufgenommen: Der Schlitten des Schrittmotors mit dem Referenzwiirfel wurde in die erste Mefiposition (kleinster Abstand) gefahren. 2. Das digitale Mikrometer wurde im Eichblock auf Null gesetzt und dann Stelle des Sensors in die Prazisionslocher der an Schrittmotorgrundplatte einge¬ setzt. Damit wurde der absolute Abstand der ersten Position gemessen. 3. Der Sensor wurde in den PaBlochern montiert und 4. Die festgeschraubt. Spannungen wurden ausgelesen und der Schlitten in die bewegt, bis das Ende des Mefibereichs erreicht war. sition nachste Mefipo¬ Das lineare Potentiometer 7.4. 83 o Qu OUF m Schleifkontakt Tastspitze O If: Widerstandsschicht Abbildung zu 7.3: messende verschoben. Prinzipskizze des linearen Potentiometers. Objekt so wird der Schleifkontakt entlang der Damit stellt sich eine aridere Verschiebt sich das Widerstandsschicht Ausgangsspannung Um ein. Ur ist die Referenzspannung. Die Ergebnisse wurden separat fur Sensor in einem File jeden MeBwerte und die Seriennummer des Sensors enthalt. gespeichert das alle Verarbeitung Die weitere der Eichkurven, d.h. insbesondere ihre Programm unter Verwendung des Parametrisierung wurde mit einem anderen Programmpaketes MINUIT [43] durchgefiihrt. Das lineare Potentiometer 7.4 7.4.1 Mefiprinzip Die linearen Potentiometer arbeiten nach dem Abb. 7.3). An eine dunne Ur angelegt. homogene Prinzip von Spannungsteilern (siehe Referenzspan¬ Widerstandsschicht wird eine Auf dieser Widerstandsschicht bewegt sich ein Schleifkontakt der mit der Tastspitze fest verbunden ist. Die Spannung am Schleifkontakt Um ist damit linear von seiner Position entlang der Flache abhangig. Um unabhangig von kleinen Schwankungen der werden. normiert zu man die Referenzspannung Ausgangsspannung auf die Referenzspannung und erhalt damit U Um/UR. Die in Abstand ist damit wie vom Spannung Abhangigkeit folgt gegeben: nung = —— = Dabei ist D der Abstand zum Mefiobjekt. der Geraden und werden bei der U -\- m Ur Eichung m (7.1) n. und n sind Anstieg und Nulldurchgang des Potentiometers bestimmt. Kapitel 84 Technische 7.4.2 stand der Widerstandsschicht ist R Die Referenzspannung sich eine Sensitivitat Leistungsaufnahme von von Abstandssensoren Ausftihrung Der verwendete Sensor hat einen MeBbereich konstant. 7. = 5kfi. Er ist wurde auf Ur 2mV/10^m fur 50 von mm. Der elektrische Wider- entlang der Schicht auf 0.1% 10V gesetzt. = Abstandsanderungen Damit und eine ergibt geringe 20 mW. Jeder Sensor ist fest auf einer Grundplatte aus Aluminium installiert. Im Boden dieser Grundplatte sind zwei PaBstifte eingelassen. Die Ebene durch die Mitte dieser Stifte senkrecht zur Mefirichtung definiert den Abstand D 0 des Potentio¬ meters. Sie dient als Referenz sowohl bei der Eichung der Sensoren, als auch spater bei der Messung im Experiment. = 7.4.3 Die Eichung Eichung und Ergebnis wurde wie im Abschnitt 7.3 beschrieben Sensor wurden 20 Punkte in einem Abstand von 2 mm durchgefuhrt. gemessen. Fur jeden An die Eich- kurve wurde eine Gerade angepaBt. Dabei wurden die Abstande vom Schrittmotor entsprechend der systematischen Abweichung von —0.1% (siehe Abschn. 7.3.3) korrigiert. Der Anstieg m der Geraden und ihr Nulldurchgang n wurden bestimmt. Damit konnen Abstande entsprechend Gleichung 7.1 berechnet werden. Die Residuen der kleiner als ters Kurvenanpassungen der 100 linearen Potentiometer sind alle eingeschlossen ist der statistische Fehler des Potentiome¬ des gesamten Kalibrationsaufbaus. Die Aufiosung der linearen Darin 10//m. selbst, sowie der Potentiometer ist damit kleiner als Die 7.5 7.5.1 Das 10/um. Triangulationssensoren Das Prinzip MeBprinzip des der Triangulation Triangulationssensors ist in Abbildung 7.4 dargestellt. Das Licht einer Laserdiode wird mittels einer Linse in Richtung des zu messenden Objektes fokussiert. Der Brennpunkt liegt dabei weiter weg als die grofite zu messende Distanz. Das am Objekt gestreute Licht wird mittels einer zweiten Linse und einem positionsempfindlichen Detektor (PSD) beobachtet. Dabei hangt der Beobachtungswinkel und damit die Lage des Lichtflecks auf dem positionsempfindlichen Detektor vom Abstand des Objektes ab. Dieses Triangulationsprinzip ist weitgehend unabhangig von der verwendeten Oberflache. Voraussetzung ist, daB diese den liberwiegenden Teil des Lichts streut und nicht reflektiert. AuBerdem darf sie keine groBen lokalen Inhomogenitaten aufweisen, da diese wiederum zur Reflektion von Licht unter einem festen Winkel fiihren wiirde. Bezeichnet man mit Ul und Ur die beiden Ausgangsspannungen des PSD, dann Die 7.5. Triangulationssensoren 85 Laserdiode Abbildung 7.4: MeBprinzip des Triangulationssensors. fiir drei verschiedene Positionen des Zentralstrahl eingezeichnet ist. Man zu messenden sieht, Die Zahlen Objektes 2 und 3 stehen 1, fiir die jeweils der dafi der Lichtfleck in diesen drei Fallen positionsempfmdlichen Detektors (PSD) abgebildet linke und die rechte Ausgangsspannung des PSD. auf verschiedene Stellen des wird. Ul und Ur sind die ist die Ausgangsspannung des Sensors wie u definiert: UL-UR (7.2) = uL + unabhangig Zusammenhang zwischen Abstand und der u R insgesamt empfangenen Lichtmenge. Der Ausgangsspannung ist nichtlinear (siehe Damit ist diese von folgt Abb. 7.5). 7.5.2 Die Teclmische Ausfuhrimg Triangulationssensoren vom Typ OPTIMESS 30LP wurden der von Elag Elek- tronik AG in Winterthur speziell fiir unsere Anwendung gebaut. Sie messen konvon (50 ± 15) mm. Der Sensor befindet sich in einem Spritzgufigehause mit den Abmessungen (98 x 64 x 34) mm3. In den Boden des Gehauses sind zwei Pafistifte eingeklebt, die als Referenzmarken des Sensors dienen. Der nominale Abstand der beiden Stifte ist (60.00 ± 0.01) mm. taktlos in einem Bereich Bei der Eichung geeicht Sensorhalterung der x-Sensoren wird der linke Kanal auf den linken Pafistift und der rechte Kanal auf den rechten Pafistift. Im aber nur ein Pafiloch und ein miissen beide Kanale auf den der beiden Pafistifte wird x-Richtung. zu Experiment Langloch (vgl. gleichen Pafistift bezogen werden Abschn. enthalt die 6.4.3). Damit und der Abstand einer entscheidenden Korrektur fiir die Messung in der Deshalb wurde der Abstand der PaBstifte bei alien Sensoren mit einer Mefimaschine auf ±3/im gemessen. Der mittlere Abstand betrug (60000 ± 33) /im. Kapitel 86 Abstandssensoren 7. Of) C a S3 _J _J I 40 I I L—J i I 45 I i 50 i I I | | | L I I I I ' ' 60 55 ' ' I L 65 Abstand D (mm) Abbildung 7.5: Typische Eichkurve eines Triangulationssensors (T264X). Die Punkte entsprechen den Mefiwerten und die glatte Kurve einem Polynom 5. Ordnung welches an diese angepaBt wurde. Die 80 mA. Betriebsspannung der Sensoren ist ±15 V und ihre Stromaufnahme betragt Dem entspricht eine Leistungsaufhahme von 2.4 W je Mefikanal. Die Aus- gangsspanmmg variiert von —5V bis +5V uber den gesamten Mefibereich ergibt 7.5). 3.3mV/10|um. standsanderungen 30 mm (vgl. Abb. Damit sich eine mittlere Empfindlichkeit von fiir Ab- von 7.5.3 Eichung und Ergebnis Die Sensoren wurden mit dem in Abschnitt 7.3 beschriebenen Aufbau Triangulationssensoren arbeiten mit dem Streulicht Objekt. aufwies, wurde vom flache des Referenzwurfels eine deutliche Reflektivitat geeicht. Die Da die Obersie mit Pa¬ pier tiberklebt. In gleicher Weise wurde mit alien Referenzwiirfeln im Experiment verfahren. Die Dicke des Papiers von 75/^m wird in den Messungen entsprechend berucksichtigt. Fiir die Eichkurve wurden 32 Punkte in einem Abstand Wobei der erste und der letzte Punkt jeweils von 1 mm gemessen. aufierhalb des Mefibereiches lagen. Die 7.5. Triangulationssensoren 87 0.05 /-n S g 0.04 "d 0.03 0.02 0.01 0 -0.01 -0.02 -0.03 -0.04 40 45 55 50 60 65 Abstand D (mm) Auflosung der Triangulationssensoren in Abhangigkeit vom Ab¬ stand. Die Punkte reprasentieren die mittlere Abweichung der 100 MeBkanale im zugehorigen Entfernungsbereich und der Fehlerbalken entspricht dem statistischen Abbildung 7.6: Fehler. An die Eichkurve (siehe U = Abb. a0 + 7.5) a1D + wurde ein a2D2 + Polynom a3D3 + 5. a4D4 Ordnung: + a5D5 (7.3) Dabei ist U die gemessene Spannung (Gl. 7.2) und D ist der Abstand Referenzwurfel. Das Verhalten des Sensors wird durch die 6 Parameter (ao angepafit. zum bis C5) hinreichend genau beschrieben. Die mittlere angepafiten Mefiwerte von Gleichung 7.3 erhalt der man quadratische Abweichung Kurve ist fur alle Kanale kleiner als den Abstand D zu einer gemessenen 12/im. Spannung der Aus U durch Minimierung. Uberprufung der Kalibration und zur Messung des Auflosungsvermogens Triangulationssensoren wurde fur jeden Kanal eine zweite Eichkurve aufgenom- numerische Zur der men. Dabei wurden 52 Werte in einem Abstand Mefibereich gemessen. Fur jeden von 0.6 mm iiber den gesamten der 52 Punkte wurde die gemessene mit Hilfe der Eichkurve in einen Abstand umgewandelt und mit der Spannung vom Schritt- gegebenen Vorhersage verglichen. Der durch den Schrittmotor gegebene Abstand wurde dabei um den systematischen Fehler der Bewegung des Schrittmotortisches von —0.1% (siehe Abschn. 7.3.3) korrigiert. Der Mittelwert und die mittlere quadratische Abweichung der Differenzen aus gemessenem und vorhergesagtem Abstand wurde in 10 Abstandsbereichen bestimmt. Das Ergebnis ist in motor Kapitel 88 35 Abstandssensoren 7. m Stromversorgung 1 [ SZ3 1 I IUIZ3 1 i SY1 I I SX2&MX2 I I MY1 I I SZ1 I I SZ2 I I SX1 & MX1 I I I I MZ1 // Multiplexer » 16fach differentiell i" MZ2 40m ADC VME Verteilerkasten ETHERNET Abbildung Abbildung man aus 7.6 dargestellt. 7.7: Infrastruktur fur die Sensoren. Der MeBfehler der Sensoren ist abstandsabhangig, wie der nichtlinearen Eichkurve erwartet. Abweichungen der Mittelwerte sind statistisch Mefigenauigkeit der Triangulationssensoren ist iiber Die gemessenen Die traglich. mit Null ver- den gesamten Mefibereich besser als 30 jUm. 7.6 Infrastruktur Abbildung zeigt die zum Betrieb der Sensoren im Experiment notwendigen Baujedem Oktanten des Spektrometers im Zentralbereich ist ein Vertei¬ 7.7 gruppen. An lerkasten montiert. Dieser versorgt die Sensoren des entsprechenden Oktanten mit Spannung. Mefisignale iibertragt diese mittels 50-poliger Kabel iiber Multiplexer zum Analog-Digital-Konverter (ADC). Dieser benndet sich in einem VME-Modul welches systematisch alle Mefistellen abfragt und die erhaltenen Spannungen speichert und unter Verwendung der Eichkurven in Abstande umrechnet. Diese werden an das Online-Computersystem von L3 weitergeleitet und dort in einer Datenbank gespeichert. AuBerdem sammelt er die der Sensoren und Stromversorgung stellt ±15 V mit einer maximalen zur Verfiigung und versorgt damit jeweils 2 Oktanten. Die 1 A iiber 15 den die m Kabel zu den Verteilerkasten mit zehn Kabeln Spannungen benotigen nur ein Kabel). ren Die Potentiometer verwendet ±5V, werden, iibertragen. zu Stromaufnahme Spannung wird Vom Verteilerkasten den Sensoren verteilt die als Die (je aus wer¬ zwei x-Sensoren Referenzspannungen werden im Verteilerkasten von fur die linea- aus den ±15 V Ergebnis 7.7. der Myonimpulsmessung 89 i 250 200 150 j\ 100 50 vTLrrrT,!..., 2.25 Abbildung 2.5 0.25 0.5 i 0.75 ... rT~STTT i 1 1.25 1.5 Tl _ y- 11 1.75 Histogramme zeigen die Strahlenergie dividiert durch den gemessenen Myonimpuls fiir 1600 Zwei-Myon-Ereignisse im Polarwinkelbereich 43° > 0 > 36°. Im linken Histogramm wurden die Myonimpulse ohne die Ergebnisse Positionsmefisystems rekonstruiert. Beim rechten Histogramm wurden diese hingegen berucksichtigt. 7.8: Die abgeleitet. Als Analog-Digital-Konverter wird ein 12-Bit ADC verwendet, von —5V bis +5V mifit. Seine Auflosung liegt damit bei 2.5mV. 7.7 Die Ergebnis der Einzeldrahtauflosung der im Bereich Myonimpulsmessung wurde mit den mittleren und aufieren Vorwartskammern gemessen, da diese sich nicht im Magnetfeld befinden. An die acht inneren und xw-Lagen der beiden Kammern wurde getrennt eine Gerade angepafit. Die Einzeldrahtauflosung ergibt sich aus der entsprechenden Verteilung der Residuen. Dazu wurden Myonspuren verwendet, die nicht durch die Drahtebene oder das Doppel-T-Aluminiumprofil verlaufen. Damit ergab sich eine Einzeldrahtauflosung von (236 ± 16) /xm fiir aufiere Drahte und (252 ± 16) /xm fiir innere Drahte (siehe [51]). Das Resultat entspricht der Erwartung von 250/um. die acht aufieren Drahte der und Der Unterschied resultiert dem leicht verschiedenen Driftfeld fiir innere und ~ aus aufier Drahte. Mefigenauigkeiten der Abstandssensoren sind mit 30 fim fiir die x- und yRichtung und 10/im fiir die z-Richtung deutlich besser als die gesetzten Grenzwerte (siehe Abschn. 6.3.1). Fiir die Genauigkeit der Positionierung von Sensorhalterungen am zentralen Spektrometer und Referenzflachen auf den inneren Vorwartskammern wurde die Grofienordnung von 100 jum in x- und y-Richtung erreicht. Die Positionierung der z-Sensoren ist mit 500 ^m gegeniiber den geschatzten 300//m (siehe Tab. 6.2) etwas schlechter als urspriinglich angenommen. Das hat Die Kapitel 90 7. Abstandssensoren ou 45 i Q< 40 '- 35 '- i ft + to + 30 25 20 15 ~ ~ r 10 ~- 5 '- n 0.65 i I i 0.7 0.75 0.8 i.i. 0.85 0.9 0.95 COS Abbildung 7.9: larwinkel. Das 0 Myonimpulsauflosung im Vorwartsbereich in Abhangigkeit vom PoPositionsmeBsystem wurde bei der Rekonstruktion der Myonspuren verwendet. jedoch keine Auswirkung auf die Myonimpulsauflosung, da die Messung der zRichtung keine entscheidende Rolle spielt. Die Bedeutung des PositionsmeBsystems fur die Myonimpulsauflosung laBt sich Beide Histogramme zeigen die Strahlenergie dividiert aus Abbildung 7.8 ablesen. durch den gemessenen Myonimpuls fur die gleichen Myonspuren in einem Polarwinkelbereich von 43° > 0 > 36°. Im linken Histogramm wurden die gemessenen Positionen der inneren Vorwartskammern nicht zur Rekonstruktion der Myonim¬ pulse verwendet. PaBt man eine GauBverteilung an das Histogramm an, dann ist die Myonimpulsauflosung 56.3%. Im rechten Histogramm hingegen wurde das Po¬ sitionsmeBsystem bei der Rekonstruktion der Myonimpulse verwendet. Die erzielte Verbesserung ist offensichtlich. Das Histogramm wird durch eine GauBverteilung nicht hinreichend genau beschrieben. Deshalb wurde die Summe aus zwei GauB- verteilungen angepafit. Dabei beschreibt die erste GauBkurve die Verteilung der Myonimpulse von korrekt rekonstruierten Myonen. Das sind ca. 85% aller Myonen im Histogramm. Die zweite beriicksichtigt den Untergrund von ca. 15% in dieser Verteilung, der von falsch rekonstruierten Myonimpulsen herriihrt. Die Myonim¬ pulsauflosung fur den Untergrund ist 37.6% und die mit dem Vorwartsspektrometer erzielte mittlere Myonimpulsauflosung in der Solenoidregion liegt bei (9.5 ± 0.8)%. Abbildung 7.9 ist die erzielte Myonimpulsauflosung in Abhangigkeit vom Polarwinkel dargestellt. Die Lage der MeBpunkte entspricht der theoretisch berechneten Impulsauflosung (siehe Abschn. 6.3). In der Solenoidregion fallt die auf bei 0 ± 43° 36° ab. 0.6)% Impulsauflosung von (6.5 (20.2 ± 1.0)% bei 0 In = = 7.7. Ergebnis der Myonimpulsmessung 91 Der erste Wert weicht dabei als einziger von der theoretischen Erwartung (2.5%) Nachweisregion fiir die Myonspur in der inneren Vorwartskammer in der Ecke des L3-Magneten, die von der Innenflache des zylindrischen Magneten und den geschlossenen Magnetturen gebildet wird. In dieser Re¬ gion ist das Magnetfeld nicht mehr homogen. Das hat eine Veranderung des Driftfeldes fiir die Elektronen in der Kammer zur Folge, die bisher nicht beriicksichtigt wird und somit eine mogliche Ursache fiir die etwas verschlechterte Impulsauflosung ab. Bei 0 = 43° befindet sich die ist. Die Myonimpulsaufiosung im Feld des (34.0 2.5)% Impulsauflosung ist, wie erwartet (siehe der Magnettiir. 0 = 33.6° und ± bei 0 = Toroidmagneten 28.1°. ist (35.0 ± 2.5)% bei Der beschrankende Faktor fiir die Abschn. 6.3.2), die Vielfachstreuung in 92 Kapitel 7. Abstandssensoren Anhang A Photonenspektren und 1994 93 fiir 1992, 1993 94 Anhang 0 5 A. 10 Photonenspektren 15 20 25 30 35 fiir 1992, 40 45 1993 und 1994 50 EY(GeV) Abbildung A.l: Energieverteilung Abbildung A.2: Winkelverteilung der Photonen fiir 1992. der Photonen fiir 1992. 95 > o th 10 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Ey(GeV) Abbildung A.3: Energieverteilung der Photonen fiir 1993. ^(rad) 'ye Abbildung A.4: Winkelverteilung der Photonen fiir 1993. Anhang 96 0 A. 5 10 Photonenspektren 15 20 25 30 35 fiir 1992, 1993 und 1994 40 45 50 Ey(GeV) Abbildung A.5: Energieverteilung der Photonen fiir 1994. -a u © o ^ (rad) Abbildung A.6: Winkelverteilung der Photonen fiir 1994. Literaturverzeichnis [1] S. L. Glashow, Nucl. Phys. 22(1961)579; Weinberg, Phys. Rev. Lett.l9(1967)1264; A. Salam, "Elementary Particle Theory", Ed. S. Wiksell" [2] Hrsg. in [3] and (1968)367. Kinoshita, Quantum Electrodynamics, High Energy Physics, Bd. 7(1990)1-14. T. Advanced Series on Directions al., Phys. Lett. B 122(1983)103; Arnison et al., Phys. Lett. B 126(1983)398; Arnison et al, Phys. Lett. B 129(1983)273; Bafnaia et al., Phys. Lett. B 122(1983)476; Bafnaia et al., Phys. Lett. B 129(1983)130. G. Arnison et G. G. P. P. [4] M. L. [5] S. Genitle und M. [6] P. D. [7] P. Kusch und H. M. [8] J. [9] W. Greiner und J. Perl, Ann. Rev. Nucl. Sci. 30(1980)299-335. Pohl, Physics of r-Leptons, CERN-PPE/95-147(1995)l106, eingereicht bei Phys. Rep. Group et al., Phys. 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Deiters begleitet und Dafiir danke ich ihm ganz herzlich, sowie insbesondere fiir die sehr gute bei meinem Beitrag zum Bau des Vorwarts-Myonspektrometers. gleichermafien herzlich fiir die ausgezeichnete Betreuung meiner Arbeit und das engagierte Lesen des Manuskripts. Von seiner stetigen Gesprachsbereitschaft und seiner Kompetenz habe ich sehr profitiert. Frau Dr. A. Borrelli danke ich ganz besonders fiir die Berechnung der diffeHerrn Dr. M. Pohl danke ich rentiellen Zerfallsbreite des von mir untersuchten Prozesses und die ausfiihrlichen Erlauterungen der theoretischen Hintergriinde. Den Kollegen meiner Arbeitsgruppe Dr. M. Fabre und A. Robohm danke ich fiir viele anregende Diskussionen und die sehr gute Arbeitsatmosphare. Insbesondere bedanke ich mich bei Herrn Fabre fiir die Vermittlung umfangreichen Wissens iiber das Myonspektrometer. Fiir die freundliche Aufnahme und allseitige Unterstiitzung im Institut fiir Teilchenphysik der ETHZ beim Test der Myonkammern danke ich stellvertretend Herrn Dr. G. Viertel, Dr. D. Ren, H. P. von Gunten, U. Horisberger und alien Kolle¬ gen. Ganz speziell danke ich N. Scholz fiir die sehr angenehme und fruchtbare Zusammenarbeit. Experiment mitzuarbeiten bei alien beigetragen haben. Dabei danke Kollegen, ich speziell den Mitgliedern der r-Gruppe und stellvertretend Dr. A. Kunin, Dr. P. Fisher, Dr. J. Gerald, Dr. A. Gougas und D. Kim, von deren Arbeit ich sehr stark profitiert habe. Fiir die guten Arbeitsbedingungen danke ich dem PSI, sowie alien Mitarbeitern, die zu dieser Arbeit beigetragen haben. Stellvertretend mochte ich S. Hochmann, R. Schnyder, W. Schops, A. Dijksman und R. Schmidt danken. Herrn Prof. Dr. Jegerlehner und Dr. R. Rosenfelder danke ich fiir die geduldiIch bedanke mich fiir die Moglichkeit die direkt oder indirekt zu am L3 dieser Arbeit Erlauterungen zahlreicher theoretischer Fragen. Dr. M. Janousch, K. Kirch und Dr. D. Taqqu Durchsicht des Manuskripts und wertvolle Hinweise. gen 101 danke ich fiir die sorgfaltige Leer - Vide - Empty Lebenslauf Name: geboren Werner Lustermann 16. Juni 1965 am: Geburtsort: Jena, Bundesrepublik Deutschland Eltern: Harry Lustermann Ingrid Lustermann, geb. Familienstand: Jantke verheiratet mit Astrid Lustermann, geb. Knye-Neczas, zwei Kinder Hannes, geb. Leonore, geb. 16. Dezember 1987 6. Februar 1996 Von 1972 bis 1980 besuchte ich die schule in Jena und anschliefiend Technischer von Allgemeinbildende Polytechnische Ober1980 bis 1984 die Spezialschule Physikalisch- ebenfalls in Jena, die ich mit dem Abitur abschlofi. Richtung, Danach arbeitete ich September 1984 bis 1985 als Erzieher in einem Kinderheim in Jena. Von September 1985 an arbeitete ich im "VEB Mikroelektronik Muhlhausen" in der Fertigung von Kleincomputern. von Anschliefiend leistete ich Im Oktober 1987 vom Mai 1986 bis Oktober 1987 den Grundwehrdienst. begann ich mit dem Studium der der Friedrich-Schiller-Universitat in abschlofi. Physik plom fiir Hochenergiephysik in Jena, Diplomarbeit habe ich am DESY-Zeuthen Seit Dezember 1992 am CERN ausgefiihrt. am Paul-Scherrer-Institut, Schweiz. Die und wissenschaftlicher Assistent Fachrichtung Physik an das ich im November 1992 mit dem Di- 103 Institut bin ich