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Checkliste für Risikopatient
„Zahnimplantat“
Verloren gegangene Zähne können durch Zahnimplantate ersetzt werden. Millionen von Menschen können mit Implantaten so fest zubeißen wie mit ihren natürlichen Zähnen - und das bei hervorragender Ästhetik. Die künstlichen Zahnwurzeln
schädigen im Gegensatz zu einer Brücke keine gesunde Zahnhartsubstanz und sind
komfortabler als eine Teil- oder Vollprothese.
Einflussfaktoren für eine Periimplantitis
Damit Zahnimplantate erfolgreich gesetzt werden können, müssen wichtige Voraussetzungen erfüllt sein. Damit Zahnimplantate möglichst lange im Kiefer verankert
bleiben und keine Entzündungsprozesse auslösen, müssen sie gut gepflegt werden.
• Schlechte Mundhygiene
Im Mund befinden sich bis zu 1.500 verschiedene Bakterienarten, die sich auf
der Oberfläche des Implantats ansiedeln können. Diese bakteriellen Beläge (auch
Biofilm oder Plaque genannt) sind für Implantate genau wie für natürliche Zähne
riskant, da sie Entzündungen am Zahnfleisch und Knochen auslösen und den Erhalt
Ihres Implantates gefährden können. Diese Beläge müssen für eine lange Lebensdauer des Implantates regelmäßig entfernt werden. Für Implantatpatienten empfehlen sich daher regelmäßige Kontrolltermine in der zahnmedizinischen Praxis. Auch
der häuslichen Mundhygiene kommt eine entscheidene Rolle zu: Der Gebrauch von
Zahnseide, Interdentalbürstchen oder von Mundspülungen hilft dabei, die Keimzahl
am Implantat effektiv zu kontrollieren.
Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass sich das Zahnfleisch um ein
Implantat entzündet.
• Starkes Rauchen
• Überbelastung durch Knirschen oder Pressen
•Keine regelmäßige Kontrolle und Reinigung des Implantats in der
zahnmedizinischen Praxis
• Eine unbehandelte Parodontitis
• Allgemeine Erkrankungen wie z.B. Diabetes oder Osteoporose
• Strahlen- bzw. Medikamenteneinfluss
Check:
Check:
Periimplantäre Mukositis
Periimplantitis
• ist eine Entzündung des Weichgewebes um das Implantat
• vergleichbar mit einer Gingivitis am natürlichen Zahn
• verläuft meistens schmerzfrei
•eine periimplantäre Mukositis ist in der Regel behandelbar,
wenn sie frühzeitig erkannt wird
• Entzündung und Rückgang des Zahnfleisches um das Implantat
•verbunden mit einem Rückgang des Kieferknochens, der das Implantat
stützen soll
• verläuft häufig schmerzfrei
• in der Regel sehr schwer bis gar nicht behandelbar
• kann untherapiert zum Verlust des Implantates führen
Handlungsempfehlungen
bei Patient „Zahnimplantat"
Handlungsempfehlung beim Einsatz von Implantaten
Handlungsempfehlung zur Nachsorge von Implantaten
Entzündungen an einem Implantat können eine periimplantäre Mukositits und
als deren Folge eine Periimplantitis verursachen.
Bei den meisten Patienten ist eine Versorgung mit dentalen Implantaten möglich.
Folgende Voraussetzungen sollten dafür erfüllt sein:
• Der Patient sollte eine sehr gute Mundhygiene vorweisen.
•Etwaige Karies und Parodontitis sollen im Vorfeld der Implantation
­behandelt worden sein.
• Das Kieferwachstum muss abgeschlossen sein.
•Der Kieferknochen muss in ausreichender Menge und Qualität vorhanden
sein oder sich aufbauen lassen.
•Nerven und Blutgefäße dürfen nicht so im Kiefer liegen, dass sie durch die
Implantation geschädigt werden.
•Das Zahnfleisch muss gut am Implantat anliegen, so dass Bakterien diese
Weichgewebsmanschette nicht durchdringen können.
•Keine Anlagerung von Plaque oder Biofilm – diese Beläge bestehen aus
Bakterien, die Entzündungen verursachen können.
•Stabiler Sitz im Knochen – Mikrobewegungen des Implantats können
­Bakterien ein Vordringen zum Knochen erleichtern.
• Regelmäßige Kontrolle und Reinigung in der zahnmedizinischen Praxis.
• Gegebenenfalls notwendige aktive PA-Therapie bereits vor der Implantation.
•Implantate regelmäßig klinisch und radiologisch kontrollieren – so kann rechtzeitig eine Therapie begonnen werden, falls Entzündungen festzustellen sind.
•In den ersten Tagen nach dem Eingriff sollte die Wundregion vom Patienten
nicht mechanisch gereinigt werden.
•3 und 6 Monate nach der Implantation sollten bereits zwei professionelle
Zahn- und Implantatreinigungen durchgeführt werden.
•Nach Einheilung und Freilegung des Implantates müssen dessen sichtbare
Teile vom Patienten täglich mit speziellen Bürstchen gereinigt werden.
•Mundhygieneinstruktion des Patienten und Pflegeprodukte für die Implantate
empfehlen.
•Langfristig mehrmals jährliche professionelle Zahn- und Implantatreinigung
in der zahnärztlichen Praxis – je nach individuellem Risiko des Patienten.
•Wie bei natürlichen Zähnen sollen Implantate mit Zahnbürste und Zahnseide
und/oder speziellen Implantatbürstchen vom Patienten mehrmals täglich
gereinigt werden.
Die schwer zugänglichen Stellen des Implantates können nur in der zahnmedizinischen Praxis vollständig von Belägen gereinigt werden. Binden sie alle
Implantat-Patienten daher in das Recall-System ihrer zahnmedizinischen Praxis ein – die professionelle Zahn- und Implantatreinigung trägt entscheidend
zum langfristigen Erhalt des Implantates bei. Hierbei werden Plaque, Biofilm
und Zahnstein vom Implantat und den anderen Zähnen entfernt. Nach einer
parodontalen Befunderhebung incl. Anamnese können spezielle Methoden
wie die Ultraschalltechnologie oder eine Luft-Pulver-Wasserstrahlreinigung
angewendet werden.
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