Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH – Müllroser Chaussee 7 – 15236

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Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité – Universitätsmedizin Berlin
Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH – Müllroser Chaussee 7 – 15236 Frankfurt (Oder)
Postfach 1281, 1282 – 15202 Frankfurt (Oder)
MEDIZINISCHE KLINIK III
Chefarzt:
Prof. Dr. med. Hans-Peter Buscher
Telefon:
Telefax:
e-mail:
Internet:
+49 335 548-2371
+49 335 548-2372
[email protected]
http://www.klinikumffo.de
Einwahl: +49 335 548-0
Zentralfax: +49 335 548-2003
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Datum
Prof.Bu/al
28.09.2009
Strukturproblem in der klinischen Versorgung in Brandenburg
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Qualitätszirkel Gastroenterologie Frankfurt (Oder), der von klinischen und
niedergelassenen gastroenterologisch tätigen Ärzten besucht wird, hat in seiner letzten
Zusammenkunft ein potenzielles Strukturproblem diskutiert, auf das wir wegen seiner
politischen Dimension gern hinweisen möchten.
Die größeren Kliniken des Landes, so auch das Klinikum Frankfurt (Oder) sind gehalten,
zur besseren Versorgung und zur Sicherung einer hohen Betreuungsqualität in bestimmten
Fachdisziplinen Zentren zu bilden. Im aktuellen Fall handelt es sich um die Strukturierung
von Darmzentren. Die zur Zertifizierung erforderlichen Untersuchungs- und
Operationszahlen können von der überwiegenden Anzahl der Krankenhäuser in
Brandenburg nicht erbracht werden, da Häuser der Grund- und Regelversorgung im
Regelfall auch nicht alle in den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der
von der DKG beauftragten Zertifizierungsinstanz OnkoZert für ein Darmzentrum
geforderten Fachspezialisten und Fachabteilungen vorhalten können.
Aus unserer Sicht sinnvoll wäre in einem Flächenland wie Brandenburg die regionale
Bildung von Kooperationsverbünden zwischen diesen kleineren und mittleren Häusern
sowie den Häusern der Schwerpunktversorgung, in denen die Leistungsverteilung nach
den jeweils gegebenen strukturellen sowie organisatorischen Möglichkeiten, Fallzahlen und
Kompetenzen geregelt wird („kooperative Darmzentren“). Durch derartige Kooperationen
könnte die gastroenteriologische und viszeralchirurgische Standardversorgung von
Patienten mit Darmkrebs auf dem angestrebten hohen Niveau auch an den kleineren
Häusern aufrechterhalten werden, die eine ausreichend hohe Fallzahl von Patienten
betreuen.
Nach den derzeitigen Vorgaben von OnkoZert müssen jedoch an jedem Standort getrennt
alle Vorbedingungen zur Zertifizierung erfüllt werden. Damit ist derzeit den kleineren und
Sitz der GmbH:
Geschäftsführer:
Bankverbindungen:
Frankfurt (Oder)
Mirko Papenfuß, Fred Vock
Deutsche Bank Frankfurt (Oder)
DKB, Deutsche Kreditbank Frankfurt (Oder)
HypoVereinsbank Frankfurt (Oder)
Registergericht Frankfurt (Oder) - HRB-Nr.: 9018 FF
BLZ 120 700 00 - Konto-Nr. 2 023 125
BLZ 120 300 00 - Konto-Nr. 534 834
BLZ 170 200 86 - Konto-Nr. 5 150 132 950
Zuschriften bitte ausschließlich
an die Gesellschaft
- unter Angabe der Abteilung,
nicht an Einzelpersonen.
mittleren Häusern in Brandenburg, die bisher die Betreuung von Patienten mit Darmkrebs
wahrgeommen haben, eine eigene Zentrumsbildung, aber auch eine Einbindung in ein
anderes Zentrum nicht möglich.
Wir
möchten
die
politischen
Entscheidungsträger
und
medizinischen
Entscheidungsgremien von diesem Problem in Kenntnis setzen, da es wahrscheinlich
erhebliche Auswirkungen auf die zukünftige Versorgung der Bevölkerung im Flächenstaat
Brandenburg haben wird. Die auch aufgrund der hohen Zahl von Erkrankten (ca. 1500
Neuerkrankungen jährlich im Bundesland Brandenburg) erforderliche wohnortnahe und
nicht allein auf sehr wenige Zentren zu konzentrierende Betreuung von Patienten mit
Darmkrebs wird durch den Ausschluß kleinerer Häuser von einer Einbindung in kooperative
Darmzentren gefährdet. Die daraus resultierende Leistungskonzentration hat darüber
hinaus erhebliche Auswirkungen auf die Leistungsentwicklung der chirurgischen
Fachabteilungen vor Ort und auf die Möglichkeit der Notfallversorgung von
Darmkrebspatienten auf hohem Niveau. Außerdem würde ein wichtiger Teilbereich in der
Ausbildung zum Viszeralchirurgen in vielen Kliniken nur noch eine marginale Rolle spielen
und die Attraktivität der Kliniken für Ausbildungsassistenten deutlich sinken. Damit steht
insgesamt die Lebensfähigkeit dieser Kliniken und die Qualität der stationären
chrirugischen Versorgung in der Breite des Flächenlandes langrfristig auf dem Spiel.
Umgekehrt kann es sehr wohl gelingen, durch die Bildung regionaler kooperativer
Darmkrebszentren die gewünschte und erforderliche Sicherung eines sehr hohen,
einheitlichen Qualitätsstandards in der Betreuung von Patienten mit Darmkrebs zu
erreichen. Wir unterstützen daher die Bemühungen des Arbeitskreises „Brandenburger
Darmkrebszentren“ bei der LAGO, ein Modell für kooperative, standortübergreifende
Darmkrebszentren zu entwickeln und deren Anerkennung durch die Deutsche
Krebsgesellschaft und die Kostenträger sowie die Zertifizierungsmöglichkeit durch
OnkoZert zu erreichen.
Wir möchten die Zuständigen bitten, das Problem mit den betroffenen Einrichtungen
zusammen zu besprechen und Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Unter Umständen ist
eine politische Lösung erforderlich.
Im Auftrag der Mitglieder des Qualitätszirkels Gastroenterologie Frankfurt (Oder)
Prof. Dr. med. H.-P. Buscher
Chefarzt Medizinische Klinik III
Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH
Dr. med. Ch. Jenssen
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin
Krankenhaus Märkisch-Oderland GmbH
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