Prof. Dr. C. Becker Übungen zur Vorlesung Stochastik II Lösungshinweise zu Blatt 3 Aufgabe 1 Eϑ (M ) = Eϑ ( n n 1X 1X Xi ) = Eϑ (Xi ) = ϑ n i=1 n i=1 | {z } ϑ 1 Eϑ (max(X1 , . . . , Xn ) + min(X1 , . . . , Xn )) 2 1 = Eϑ (max(X1 − ϑ, . . . , Xn − ϑ) + ϑ + min(X1 − ϑ, . . . , Xn − ϑ) + ϑ) 2 1 (Eϑ (2ϑ) + Eϑ (max(X1 − ϑ, . . . , Xn − ϑ) + min(X1 − ϑ, . . . , Xn − ϑ))) = ϑ = | {z } 2 Eϑ (T ) = =0 Im letzten Schritt wurde die Symmetrie der Verteilung bzgl. ϑ benutzt. Aufgabe 2 Die Likelihood-Funktion ist ρN = N1n . Es gilt N ≥ max(x1 , . . . , xn ). Setze τ̂ (x1 , . . . , xn ) = max(x1 , . . . , xn ). Jedes τ̃ ≥ τ̂ verringert die Likelihood-Funktion, also ist τ̂ der ML-Schätzer. Wegen PN (N > τ̂ ) > 0 und PN (N ≥ τ̂ ) = 1 ist der Schätzer nicht erwartungstreu. Aufgabe 3 Vorbemerkung: Man kann Mengen {x1 , . . . , xn } (ohne Beachtung der Reihenfolge der xi ) oder Tupel (x1 , . . . , xn ) (mit Beachtung der Reihenfolge der xi ) betrachten. Betrachtung der Mengen ist einfacher! Die Likelihood-Funktion ist 1 ρN ({x1 , . . . , xn }) = N n Es muß gelten: N ≥ max(x1 , . . . , xn ). τ̂ (x1 , . . . , xn ) = max(x1 , . . . , xn ) ist der kleinstmögliche Schätzer, jeder größere Schätzer macht die Likelihood-Funktion kleiner. Also ist τ̂ der ML-Schätzer. N X E(τ̂ (x1 , . . . , xn )) = kP (τ̂ = k) = k=n (Man überprüfe, daß PN k=n N X k=n k k−1 n−1 N n k−1 (n−1 ) = 1 !) (Nn ) N 1 X ! k−1 E(τ̂ ) = N k n−1 k=n n N 1 X k = N k=n N X n 1 = N n n (k − 1)! (n − 1)!(k − n)! k! k=n n!(k − n)! N n X k = N k=n n ! n n N +1 = N n+1 ! siehe Formelsammlung n n(N + 1) = n+1 Der Schätzer τ̂ ist also nicht erwartungstreu. Einen erwartungstreuen Schätzer τ̂ − 1. erhält man mit τ̃ = n+1 n Aufgabe 4 P −λ λk Erwartungswert des Schätzers E(T ) = ∞ . k=0 T (k)e k! 3 −λ 3 −3λ Dies soll = P (X = 0) = (e ) = e sein. Also gilt die Identität e−3λ = ∞ X k=0 T (k)e−λ λk k! Gesucht T : IN → IR, dabei soll T nur von k abhängen, nicht von λ. Daher ist die Wahl T (k) = e−3λ nicht zulässig. e−2λ = ∞ X k=0 T (k) ∞ X λk (−2λ)k = k! k! k=0 Koeffizientenvergleich liefert T (k) = (−2)k (wegen Eindeutigkeit der Taylorreihe in λ). Für k > 0 liefert der Schätzer T Schätzwerte für die Wahrscheinlichkeit, die negativ oder > 1 sind. Dies ist unsinnig.