Köln, 14. Mai 2016 Presseinformation Zahngesundheit und Zahnersatz bei Diabetes Ping Pong bei „Zucker“ und Zähnen Unter der Volkskrankheit Diabetes mellitus leiden in Deutschland nach aktuellen Schätzungen über 8 Millionen Menschen. Nicht alle von ihnen wissen um ihre Stoffwechselstörung. Ein unbehandelter Diabetes führt in der Regel zu massiven Folgeschäden mit starken Beeinträchtigungen der Patienten. Alleine aus diesem Grund sollte jeder in regelmäßigen Abständen beim Arzt oder in der Apotheke einen Zuckertest durchführen lassen. Ist die Krankheit erst festgestellt, so müssen die Betroffenen ihre Lebensweise gesundheitlichen ganz Risiken auf die ausrichten. Beherrschung Ein ihrer weitgehend beschwerdefreies Leben ist dabei unter Beachtung bestimmter Voraussetzungen sehr wohl möglich. Enorm wichtig ist es, stets auf eine optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels zu achten. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung ist generell ein Muss, Rauchen hingegen tabu. Diabetes beeinflusst auch die Mundgesundheit Gerade im Hinblick auf die Mundgesundheit gibt es einiges zu berücksichtigen. So haben Diabetiker ein dreifach erhöhtes Risiko, an Parodontitis, einer durch Bakterien verursachten Entzündung des Zahnhalteapparats, zu erkranken. Vor allem die hohen Blutzuckerwerte bei mangelhaft eingestelltem Diabetes schwächen das Immunsystem und begünstigen Kontakt: Infektionen. proDente e.V. Dirk Kropp Aachenerstr. 1053-1055 50858 Köln Telefon +49 221 170 99 740 Telefax +49 221 170 99 742 Mobil +49 163 776 336 8 [email protected] www.prodente.de Eitrige Abszesse, schwere Zahnfleischentzündungen und Risse in den Mundwinkeln können die Folge sein. Eine schlechte Durchblutung im Mundbereich verzögert zudem die Wundheilung. Im schlimmsten Fall verlieren die Zähne infolge eines massiven Knochenabbaus durch die Entzündung vollständig ihren Halt und können ganz ausfallen. Die Nahrungsaufnahme wird erschwert und die Lebensqualität der Patienten unterliegt ganz erheblichen Einschränkungen. Wechselwirkung zwischen Parodontitis und Diabetes Umgekehrt kann eine unbehandelte Parodontitis, genau wie andere Entzündungen im Körper auch, den Verlauf der Diabeteserkrankung mit all ihren Begleiterscheinungen negativ beeinflussen. Diese Wechselwirkung gilt es zu beeinflussen: Je besser der Zuckerspiegel eingestellt ist, umso geringer ist das Parodontitisrisiko. Je gesünder Mund und Zähne sind, desto besser ist der Diabetes zu beherrschen. Hier wirken die Zahnärzte und die Diabetologie im Sinne des Patienten sehr erfolgreich zusammen. Mundhygiene erfordert penible Sorgfalt Was kann der Diabetiker selbst tun? Eine äußerst sorgfältige Zahn- und Mundhygiene Zahnzwischenräume mit effektiver Reinigung sowie der regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind für Betroffene unabdingbar. Ist eine Parodontitis bereits behandelt worden, gilt es dennoch sich unter Umständen sogar alle drei Monate beim Zahnarzt vorzustellen, um den Status Quo langfristig stabil zu halten. Als empfehlenswert, weil besonders effektiv und vorbeugend, hat sich die vom Zahnarztteam durchgeführte professionelle Zahnreinigung (PZR) herausgestellt. Die Kosten dafür werden trotz aller erwiesenen Vorteile bislang nicht von den Krankenkassen getragen. Zahnimplantate auch bei Diabetikern möglich Sobald Zahnersatz fällig ist, muss bei Diabetespatienten sorgfältig abgewogen werden, welches die beste Lösung ist. Wegen der gestörten Wundheilung kommen Zahnimplantate nicht in jedem Falle in Frage. Sofern jedoch der Diabetes optimal eingestellt ist, die Zähne zu Hause penibel gepflegt Prophylaxesitzungen erfolgen, werden ist und das regelmäßige Einsetzen von Implantaten durchaus möglich. Je nach Umfang der geplanten Therapie muss gegebenenfalls dafür eine stationäre Aufnahme erwogen werden. Prothesen müssen zeitnah gereinigt werden Bei Prothesen hingegen besteht die Gefahr von gehäuften Druckstellen. Hier ist die gründliche Pflege oberstes Gebot, um langwierige Schäden fernzuhalten. Zahnersatz und Mundschleimhaut müssen nach jeder Mahlzeit penibel von Essensresten befreit werden, ansonsten drohen Mundgeruch und Infektionen. Zur Verbesserung der Durchblutung und Vermeidung von Entzündungen wird eine tägliche, vorsichtige Massage von Kiefer und Gaumen mit einer sehr weichen Zahnbürste empfohlen. Der Zahnarzt muss Bescheid wissen Fazit: Diabetespatienten sollten ihren Zahnarzt umgehend über ihre Erkrankung informieren. Nur mit diesem Wissen ist der Mediziner in der Lage, die Prophylaxeberatung, Behandlung und auch die Frage des Zahnersatzes individuell auf die ganz spezielle Problematik abzustimmen. Vor allem im Vorfeld chirurgischer Eingriffe muss der Zahnarzt genau über den gesamtgesundheitlichen Zustand im Bilde sein. 4.465 Zeichen, Beleg erbeten Initiative proDente e.V. – Fakten Fünf Verbände, die das gesamte dentale Leistungsspektrum in Deutschland repräsentieren, engagieren sich seit 1998 in der Initiative proDente e.V. Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) Der Freie Verband der Deutschen Zahnärzte (FVDZ) Der Verband der Deutschen Zahntechniker-Innungen (VDZI) Der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) Bundesverband Dentalhandel (BVD) Warum diese Initiative? proDente hat sich zum Ziel gesetzt, fundiertes Fachwissen aus den Bereichen Zahnmedizin und Zahntechnik zu vermitteln. Die Initiative will zur Unterstützung der Zahnärzte und Zahntechniker engagierte Aufklärung für den Patienten bieten.