Ausgabe Nr. Z l Februar 2008 l SPECTATOR DENTISTRY Lehren, ohne zu belehren Symposium in Karlsruhe erinnert an den verstorbenen Akademieleiter Heners Von DR. NINA STENGER KARLSRUHE - Mitte Dezember fand zu Ehren von Prof. Dr. Dr. b.c. Dr. odont. h.c. Michael Heners, der ein Jahr zuvor unerwartet verstorben war,ein Gedächtnissymposium im Konzerthaus Karlsruhe statt. An den ehemaligen Leiter der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung in Karlsruhe erinnerte sein Nachfolger Prof. Dr. Winfried Walther mit seinen Eröffnungsworten; „Sein Verlust wirkt in Karlsruhe fort." Es schlossen sich ehrende Erinnerungsworte von Dr. Dr. Jürgen Weitkamp, Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Ute Maier, stellvertretende Vorstands Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung BadenWürttemberg, Dr. Jürgen Fedderwitz, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, und Dr. Udo Lenke, Präsident der Landeszahnärztekammer BadenWürttemberg, an, die jeweils ihr Bild von Michael Heners zeichneten. Diese Einzelbilder ließen sich jedoch wie Mosaiksteine zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Heners sei eine außergewöhnliche Persönlichkeit gewesen, ein Vorbild. Er sei authentisch, glaubwürdig und echt gewesen. Er sei stets überzeugt gewesen von seiner Sache und habe überzeugt durch seine eigene Überzeugung. Er wurde als „erstklassiger Wissenschaftler und Praktiker" gewürdigt. In seiner gesellschaftspolitischen Rolle, die er immer wieder auch durch die Karlsruher Vorträge unterstrichen habe, habe er es verstanden, die Zahnmedizin und die Gesellschaft miteinander zu verbinden und ins Gespräch zu bringen und 'habe so einen wichtigen Beitrag zur gegenseitigen Verständigung und Toleranz geleistet. Besonders hervorgehoben wurde seine Fähigkeit, den „gleichberechtigten Dialog" zu führen. Er Prof. Bernd Klaiber gestaltete einen der Fachvorträge in Karlsruhe persönliche Beziehung jedes einzelnen Redners mit Heners. So würdigte beispielsweise Glantz Heners' Wissenschaftliche Tätigkeit, die sich besonders auf das Fachgebiet der Prothetik konzentrierte. Laut Glantz veröffentlichte Heners zwischen 1970 und 2006 mehr als 60 wissenschaftliche Publikationen, von denen 80 Prozent ProthetikThemen waren. Begeistert erzählte er auch von Heners' Verständnis und der praktischen-_ Anwendung des Prinzips der Konuskrone. Gerade auf dem Gebiet der Prothetik sei Heners immer wieder auf der Suche nach Neuem gewesen und habe die durch seine umfangreichen biodynamischen Experimente gewonnenen Erkenntnisse konsequent und auch gegen den sich manchmal bildenden Widerstand umgesetzt. Und dies mit Erfolg und wachsender Anerkennung. Sander, der durch die Initiative von Heners seit vielen Jahren die strukturierte Fortbildung Kieferorthopädie an der Karlsruher Akademie mit Erfolg anbietet, stellte aus seinem Fachgebiet beispielhaft die Problematik gekippter und verlagerter Molaren vor. Mit Hilfe einer von ihm entwickelten Aufrichtefeder sei es mit relativ einfachen Mitteln möglich, solche Zähne in die Zahnreihe und die Kauebene einzuordnen und damit für den Patienten nicht nur zu erhalten verstand „zu lehren, ohne zu belehren". Ihm sei der Kontakt und Dialog zwischen der Wissenschaft und der Praxis auf gleicher Augenhöhe wichtig gewesen. Dies zeige sich auch darin, dass er bereits 1990 auch gegen Kritik von außen die strukturierte Fortbildung und 2005 den Masterstudiengang an der Karlsruher Akademie eingeführt und damit einen großen Beitrag zur Stärkung und Aufwertung der praktisch tätigen Kollegen geleistet habe. Die folgenden Fachvorträge der Prof. Per-Olof Glantz, Malmö, Günther Sander, Ulrn, Bernd Klaiber, Würzburg, Leif Tronstad, Oslo, Georg Zarb, Toronto, Urs Belser, Genf, und Winfried Walther, Karlsruhe, griffen einerseits das Symposiumthema „Bausteine der zahnärztlichen Restauration" auf, waren andererseits jedoch stark geprägt durch die enge und langjährige gute Zusammenarbeit und sondern auch funktionell zu nutzen. Sander verdeutlichte an diesem Beispiel, wie bedeutsam und hilfreich die von Heners initiierten strukturierten Fortbildungen für die Kollegen in der Praxis sind, und wertete dies als einen großen Erfolg Heners'. Ich denke, jeder, der Michael Heners kannte oder ihm im Laufe der beruflichen Fort- und Weiterbildung begegnet war, konnte ihn in vielen Dingen wiedererkennen, die an diesem Tag über ihn gesagt wurden. Es war ein würdiger und schöner Rahmen, um sich an den Verstorbenen zu erinnern und erinnert zu werden. Und nicht zuletzt die große Anzahl an Teilnehmern an diesem Symposium verdeutlicht die Anerkennung,den Stellenwert und das Charisma Heners', die auch noch über seinen Tod hinaus wirken, -