Medienmitteilung Grossbritannien: grüne Energiezukunft mit Kernenergie (Bern, 21. Oktober 2013) Die britische Regierung und die EDF Group haben sich auf die Rahmenbedingungen für den Bau eines neuen Kernkraftwerks geeinigt. Hinkley Point C soll ab 2023 als verlässliche und saubere Energiequelle Strom für fast sechs Millionen Haushalte liefern. Mit Kernenergie als Teil seines angestrebten grünen Strommixes will Grossbritannien längerfristig die Versorgungssicherheit stärken, CO2Emissionen verringern und die Energiekosten möglichst tief halten. Die britische Regierung und die EDF Group haben eine Vereinbarung getroffen, welche die Grundsätze eines Investitionsvertrages für neue Kernkraftwerke definiert. Zur Anwendung kommt ein Förderschema, mit dem die britische Stromversorgung schrittweise und zu möglichst geringen Kosten auf umwelt- und klimaschonende Technologien wie Kernenergie, erneuerbare Energien und CO2-Abscheidung bei fossil befeuerten Kraftwerken umgestellt werden soll. Ausstehend ist noch die Zustimmung der EU-Kommission. Mit dieser Vereinbarung wird der Weg geebnet für das erste neue Kernkraftwerk Grossbritanniens seit 1995. Das Werk Hinkley Point C in Somerset an der Südwestküste soll in zehn Jahren in Betrieb gehen. Das Energieministerium bezeichnet es als verlässliche Quelle sauberer Energie, die «genug Strom für beinahe sechs Millionen Haushalte oder eine Region zweimal so gross wie London» liefern wird. Diese einheimische Energie werde mittelund langfristig helfen, Stromknappheit zu verhindern, Emissionen zu verringern und die Energiekosten für die Konsumenten zu senken. Das Energieministerium rechnet für 2030 – gegenüber einem Strommix ohne Kernenergie – mit jährlichen Einsparungen von 11%. Grosse Investitionen, neue Arbeitsplätze und weniger CO2 Der Bau des neuen Kernkraftwerks mit zwei Druckwasserreaktoren modernster Bauart von je 1600 Megawatt elektrischer Leistung und der zugehörigen Infrastrukturen führt zu Investitionen von rund 16 Milliarden britischen Pfund, wovon laut Energieministerium über die Hälfte (57%) an britische Firmen gehen soll. Während des Baus beschäftigt das Projekt etwa 25'000 Personen, davon zur Spitzenzeit 5600 am Standort selbst. Für die erwartete Betriebsdauer von 60 Jahren werden 900 Stellen geschaffen. Das Kernkraftwerk wird mit einer Reduktion der energiebedingten CO2-Emissionen um neun Millionen Tonnen pro Jahr einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele leisten. Unterstützung von verschiedenen Seiten Der britische Premierminister David Cameron bezeichnete die Vereinbarung als Beginn einer neuen Generation zukunftsweisender Nukleartechnik in Grossbritannien, die einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Versorgungssicherheit des Landes leisten solle. In verschiedenen Seite 1 von 2 21. Oktober 2013 politischen und wirtschaftlichen Kreisen Grossbritanniens wurde die Vereinbarung willkommen geheissen. Die Oppositionspartei Labour befürwortet die Kernenergie grundsätzlich. Kernenergie ist laut einer Stellungnahme von Labour «nicht die einzige Antwort – aber sie ist ein wichtiger Teil unserer Zukunft». Laut der Confederation of British Industry wird die Investition in neue Kernkraftwerke helfen, die Folgen steigender Energiekosten zu mildern. Die Gewerkschaft «Unite» zeigte sich erfreut, dass die Regierung die Stabilität und Sicherheit liefert, die das Land angesichts der riesigen Herausforderungen im Energiesektor brauche. Medienmitteilung des britischen Energieministeriums: https://www.gov.uk/government/news/initial-agreement-reached-on-new-nuclear-powerstation-at-hinkley Medienmitteilung der EDF: http://edfenergy.presscentre.com/News-Releases/Agreementreached-on-commercial-terms-for-the-planned-Hinkley-Point-C-nuclear-power-station82.aspx Kontakt: Michael Schorer Leiter Kommunikation Nuklearforum Schweiz Tel.: 031 560 36 50 E-Mail: [email protected] Das Nuklearforum Schweiz ist ein Verein zur Förderung der sachgerechten Information über die zivile Nutzung der Kernenergie. Seit über 50 Jahren unterstützt das Nuklearforum als wissenschaftlichtechnische Fachorganisation die Meinungsbildungsprozesse im Bereich der Kernenergie. Seite 2 von 2