Strahlende Gesichter beim Basler Röntgenkongress

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DTCH0606_04-05_Radiologie
15.06.2006
13:57 Uhr
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DENTAL TRIBUNE
Medicine
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Swiss Edition · Nr. 6/2006 · 16. Juni 2006
Strahlende Gesichter
beim Basler Röntgenkongress
von Dr. med. dent. Klaus Neuhaus
BASEL – Unter dem Motto „Bildgebung in der Zahnmedizin;
Was ist möglich – was ist nötig“
fand vom 12. bis 13. Mai die 1. Gemeinschaftliche Tagung der
Schweizerischen Gesellschaft
für Dentomaxillofaziale Radiologie (SGDMFR) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für
Röntgenologie (ARö) in Basel
statt. Namhafte Referenten aus
der Schweiz und Deutschland
zeichneten in erfrischend kurz
gehaltenen Vorträgen ein aufregendes Bild aktueller Aspekte
der zahnärztlichen Radiologie.
Neue diagnostische Möglichkeiten durch die digitale
Volumentomographie (DVT)
➟
➟
Die DVT bietet durch eine de-
Priv.-Doz. Dr. Karl Dula (Präsident der SGDMFR; Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie der Universität Bern; links) und
Prof. Dr. Uwe Rother (1. Vorsitzender der ARö; Direktor der Poliklinik für Röntgendiagnostik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; rechts) haben gut lachen: Die 1. Gemeinschaftliche Tagung der SGDMFR und der ARö war ein voller Erfolg.
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tailgetreue Widergabe anatomischer Strukturen in drei Dimensionen ein zuverlässiges Instrument zur ergänzenden präoperativen Diagnostik und Planung,
zum Beispiel vor der Entfernung
retinierter Molaren oder vor
Implantation, wie Dr. Kaspar
Oberli, Oberarzt an der Klinik für
Oralchirurgie und Stomatologie
der Universität Bern, ausführte.
Insbesondere bei fehlender lamina dura in der PSA, bei Abknicken oder Verengung des Canalis mandibulae oder seiner Projektion auf die Wurzelspitze zu
entfernender retinierter Molaren sei eine ergänzende DVTAufnahme sinnvoll. Die angefertigten DVT-Bilder können dem
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Fantastisch
hohes Niveau
der Vorträge
Interview mit Prof. U. Rother, Hamburg
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Herr
Prof.
Rother,
die
1. Gemeinschaftstagung der
SGDMFR und der ARö kommt
mit ca. 160 Teilnehmern und
der grossen Industrieausstellung offensichtlich sehr gut
beim Publikum an. Wie kamen
Sie dazu, die Jahrestagungen
der beiden Landesgesellschaften zusammenzulegen?
In der Schweiz und in Deutschland haben wir mit der SGDMFR
und der ARö sehr kompetente,
gleichartige nationale Organisationsformen in der zahnärztlichen Radiologie. Der Grundgedanke lag nah, gemeinsame Ansatzpunkte zur Kompetenzbündelung zu finden. Dies scheint
uns notwendig, um die sehr dynamische Entwicklung, die wir
zurzeit in unserer Disziplin erleben, zu unterstützen, sie zu evaluieren und ggf. auf gemeinsame
Empfehlungen hinzuarbeiten.
Welche neuen Entwicklungen
werden Einfluss auf den zahnärztlichen Alltag haben?
Zahnärzte müssen insbesondere
auf Grund der speziell für ihren
Berufsstand zugelassenen Neuerungen wie der Digitalen Volumentomographie (DVT) lernen,
in neuen Dimensionen, d.h.
räumlich, zu denken und zu planen. Die Panoramaaufnahme
bleibt ein wichtiges diagnostisches Basisverfahren in der
Zahnheilkunde, aber es wird immer wichtiger, zusätzliche präoperative Informationen durch
eine 3-D-Darstellung zu erlangen. Das bringt Sicherheit und
Prof. U. Rother: „Die DVT bringt als
Ergänzung zur Panoramaaufnahme Sicherheit und reduziert die
Möglichkeit von Komplikationen.“
reduziert die Möglichkeit von
Komplikationen.
Werden die neuen Entwicklungen auch Einfluss auf die
Gesetzgebung haben?
Da bin ich mir ganz sicher. Sehen
Sie, kein Allgemeinorthopäde
verlässt sich bei der Planung zur
Insertion einer Hüftendoprothese bloss auf ein Röntgenbild in
einer Ebene! Es gibt auch in der
Zahnheilkunde bereits jetzt entsprechende Gutachterkommentare, wonach die Zahnärzte bezüglich ihrer präoperativen Implantatdiagnostik in Zukunft
noch mehr in die Pflicht genommen werden.
Zum Schluss: Was ist Ihr persönliches Highlight des Kongresses?
Das fantastisch hohe Niveau der
Vorträge allgemein sowie der
Nachwuchswissenschafter im
Besonderen. DT
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Swiss Edition
Freude und Erleichterung: Die strahlenden Siegerinnen des Nachwuchswettbewerbs waren Dr. Nasila Nohadani (kieferorthopädische Weiterbildungsassistentin an der Universität Bern; links) und Dr. Dorothea Berndt (oralchirurgische
Weiterbildungsassistentin an der Universität Basel; rechts). Dr. Nohadani führte
mit ihrem Vortrag „Verlagerte Prämolaren auf dem OPG – Sein oder Schein?“
aus, dass das OPG Verlagerungen vortäuscht, wenn die Zähne in bukko-oraler
Richtung geneigt stehen. Dr. Berndt beeindruckte mit ihrer richtungsweisenden
Studie über charakteristische „Strahlenbedingte Artefakte zahnärztlicher Materialien in der digitalen Volumentomographie“.
...die grosse
Volumentomografie
Vorteile und Indikationen
der Volumentomografie
•
Bis 90% geringere Strahlenbelastung gegenüber
konventionellem CT. Die Belastung entspricht in
etwa einer OPT-Aufnahme.
•
Präimplantologische Planung und die Bestimmung von Knochenquantität und -qualität.
•
Schablonengeführte Implantation
(z.B. NobelGuide®).
•
Genaue Darstellung und Markierung des
Mandibularkanals in drei Ebenen.
•
•
Befundung der Nasennebenhöhlen.
•
•
Dreidimensionale Darstellung des Kiefergelenkes.
•
Ansicht von Zysten, Tumoren, Fremdkörpern,
Traumen und anderen pathologischen Prozesse
des Gesichtsschädels.
Markus Zahn von der Firma Sirona führt das neue digitale Orthophos XG plus
vor.
➟
Zahnarzt entweder als herkömmlicher Ausdruck, als
elektronische Bilder oder sogar
als Film zur Verfügung gestellt
werden. DVT-Geräte wie das
NewTom 3G oder das Accuitomo
weisen im Vergleich zur herkömmlichen Computertomographie eine deutlich geringere
Strahlenbelastung auf (Accuitomo ≈ 1 PSA; NewTom 3G ≈ 5–10
PSA).
Zukünftige Entwicklungen:
3-D-Bildgebung und Computer Aided Surgery (CAS)
Die derzeitigen Entwicklungen führen dahin, dass durch Fusionierung von Bilddaten die
komplexe Darstellung von
Weich- und Hartgeweben als
virtuelle 3-D-Körper präzise gelingt. Ferner gibt es Ansätze, vorhandene CT- oder DVT-Informationen in Navigations-Software
(Robodent, Berlin) zu speisen.
Prof. Stefan Haßfeld, Inhaber des
Lehrstuhls für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie an der
Universität Witten/Herdecke,
betonte, dass somit eine intraoperative
Echtzeitkontrolle
über Implantatpositionen besteht.
Intraorale Filme:
über 50 % sind fehlerhaft
Priv.-Doz. Dr. Dr. Rainer
Rahn, Oralchirurg aus Frankfurt
am Main, wies in einer Untersuchung bei 10 zahnärztlichen Praxen nach, dass mehr als die
Hälfte der intraoralen Filme fehlerbehaftet waren. Durch korrekte Einstellung und Verarbeitung lässt sich ein Grossteil der
Fehler vermeiden. Für Röntgenmessaufnahmen wird der stabile
Endo-Ray II-Halter empfohlen.
Informative Vorträge aus den Bereichen Parodontologie, Endodontologie, Kariologie und der
dentalen Traumatologie rundeten das Bild ab.
Die eindeutig positive Resonanz auf diese erste gemeinsame
Tagung der SGDMFR und der
ARö lässt auf weitere Veranstaltungen in diesem Rahmen hoffen. DT
3D-Diagnostik verlagerter Zähne und benachbarter anatomischer Strukturen.
Möglichkeit der Beschriftung und Markierung
von Strukturen.
Generalvertretung für Schweiz und Österreich:
LUDENT
D
E
N
T
A
L
A
G
E
N
T
U
R
Habsburgerstrasse 22, Postfach 3620
CH-6002 Luzern
Telefon 041 420 92 00, Fax 041 420 92 12
[email protected], www.volumentomografie.ch
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