Implantate für Rentner unerschwinglich? Zahnersatz: fester Halt der Dritten ohne Haftpulver Müssen verloren gegangene Zähne ersetzt werden, so entstehen meist sehr hohe Kosten für künstlichen Zahnersatz, insbesondere dann, wenn der Zahnersatz mittels Implantaten (künstliche Zahnwurzeln) verankert werden soll. Zahnlose Patienten haben häufig große Probleme mit Ihrem Zahnersatz, den sogenannten „Dritten“: meist ist der Kieferkamm so stark geschrumpft, dass Ihre Prothesen nicht nur beim Essen lageinstabil sind, sondern selbst beim Sprechen „klappern“. Diese Patienten versuchen Ihrem Schicksal durch Anwendung von Haftpulver zu entgehen. Der Saughalt haftpulverfixierter Prothesen beträgt selten mehr als 1kg, während die Beißkraft im Bereich von Zentnern liegt, wodurch es zum „Kippeln“ der Prothesen beim Beißen kommt. Der Patient vermeidet dann häufig feste Nahrung bzw. kann diese nicht mehr vernünftig zerkleinern. Die Zerkleinerung der Nahrung durch die Zähne ist aber eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Verdauung. In der Vergangenheit hat die Zahnmedizin versucht, den geschrumpften und zahnlosen Kieferkamm mittels künstlichem Knochenersatzmaterial/ eigenem Knochen wiederaufzubauen. Der Erfolg war jedoch nicht von Dauer. Erst die Entwicklung von Implantaten brachte diesen Patienten eine wirkliche Verbesserung Ihres Prothesenhaltes. Mittels der künstlichen Zahnwurzeln können die Dritten so verankert werden, dass festes Beißen und Kauen wieder möglich sind. Das Verbindungselement zwischen Implantat und Zahnersatz war in der Pionierzeit der Implantate der sogenannte „Steg“. Dieser wurde individuell hergestellt, wodurch die hohen Kosten zu erklären sind. Die Stegverbindung hat sich sehr bewährt und wird immer noch verwendet: aus Kostengründen geht man heute mehr zu sogenannten konfektionierten Verbindungselementen über. Bewährt haben sich dabei sogenannte Druckknopfverbindungen, die die Industrie als Fertigteile liefert. Dadurch betragen die Kosten einer Druckknopfverbindung nur noch die Hälfte derjenigen einer Stegverbindung. Die Druckknopfverbindungen stehen den Stegverbindungen weder in Ihrer Funktion noch von Ihrer Haltbarkeit nach und sind einfacher zu pflegen: dies ist bei älteren Patienten sehr wichtig. Die Druckknöpfe können nachträglich in bereits vorhandenen Zahnersatz eingearbeitet werden, so dass die alten, gewohnten Prothesen weitergetragen werden können. Der Zugewinn an Lebensqualität ist beträchtlich: dank der Implantatverankerung der Dritten bereitet das Essen wieder Freude und man kann Speisen zu sich nehmen, wie zu Zeiten der eigenen Zähne. (Dr. Manfred Mainitz, Rammelsbach)