FERIENKURS ZUM PROPÄDEUTIKUM NUMERIK MATTHIAS VESTNER 1. Grundlagen Aufgabe 1.1. (1) Bezeichne z0 bzw. z1 die kleinste Maschinenzahl einfacher Genauigkeit, die noch größer ist als 0 bzw. 1. Gebe für die folgenden Mengen jeweils z0 , z1 sowie das größte und das kleinste Element (6= ±∞)an: (a) M10,4,−3,3 (b) M2,24,−126,127 (2) Was passiert, wenn wir auch unnormalisierte Zahlen zulassen? (3) Gesucht sind jeweils zwei Zahlen x 6= 0, y aus obigen Mengen, so dass xy =0 Aufgabe 1.2. Berechne jeweils die absolute und die relative Kondition folgender Probleme (1) f (x) = x − y für festes y ∈ R (2) f (q) = x1 , dabei bezeichne x1 die größere Nullstelle des Polanoms x2 −2x+q (3) f (p) = x1 , dabei bezeichne x1 die größere Nullstelle des Polanoms x2 −px+1 Für welche Werte von p und q ist sind diese Probleme schlecht konditioniert? (4) ”Bestimme die Nullstelle einer stetig differenzierbaren Funktion f”. Stimmt das Ergebnis mit der Intuition überein? Aufgabe 1.3. Zur Lösung des Problems y = f (a, b, c) = a + b + c stehen die folgenden Algorthmen zur Verfügung: • f˜1 (a, b, c) = (a ⊕ b) ⊕ c • f˜2 (a, b, c) = a ⊕ (b ⊕ c) Welche Auswirkungen haben Rundungsfehler auf das Ergebnis? Welchen der Algorithmen sollte man im Fall (1.1) t = 8 (1.2) a = 0.23371258 · 10−4 (1.3) b = (1.4) c = −0.33677811 · 102 0.33678429 · 102 nutzen. Überprüfe deine Vermutung! Aufgabe 1.4. Zeige, dass eine rückwärtsstabile Implementierung der Subtraktion ist. 2. Lineare Gleichungssysteme Aufgabe 2.1. Sei A eine 3 × 3-Matrix. Schreibe folgende Operationen als MatrixMatrix-Produkte: • verdopple Spalte 1 1 2 MATTHIAS VESTNER • halbiere Zeile 3 • addiere Zeile 2 auf Zeile 3 • vertausche die Spalten 1 und 2 Aufgabe 2.2. Bescheibe mit Worten, wie Matrix A verändert. 1 −1 0 1 B = 0 1 0 B = 0 0 −1 1 0 die Multiplikation von B mit A die 0 1 0 0 1 0 0 B = 1 0 0 0 1 Aufgabe 2.3. Zeige, dass die nichtsingulären bzw. unipotenten unteren Dreiecksmatrizen jeweils eine Untergruppe der invertierbaren m × m-Matrizen bilden! (Induktion) 2 1 1 Aufgabe 2.4. Bringe die Matrix A = 4 3 3 durch geeignete Multiplikation 8 7 9 mit unteren Dreiecksmatrizen auf obere Dreiecksgestalt! Aufgabe 2.5. Zeige: Besitzt eine Matrix A ∈ Rm×m eine Zerlegung A = L · R, so sind L und R eindeutig. Hinweis: Auch die oberen Dreieckmatrizen bilden eine Gruppe. 0 1 Aufgabe 2.6. Zeige, dass die Matrix keine LR-Zerlegung besitzt! 1 1 Aufgabe 2.7. SPD-Matrizen lassen sich folgendermaßen zerlegen: A = LLT (CholeskyZerlegung). Entwickle einen Algorithmus zur Bestimmung von K. Hinweis: Werte die Gleichung elementweise aus. 3. Lineare Ausgleichsprobleme 4. Nichtlineare Gleichungssysteme 5. Polynominterpolation 6. Schnelle Fourier-Transformation