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Effizientes Finanzreporting erhöht
das Vertrauen und senkt Kosten
SOURCE:
http://www.isreport.de/business-intelligence/effizientes-finanzreporting-erhoeht-dasvertrauen-und-senkt-kosten.html
DATE:
Ausgabe 7+8/2012
AUTHOR:
isreport; jf
Trotz hoher Investitionen in IT-Systeme verzichten über 70 Prozent der deutschen Unternehmen im Reporting noch lange nicht auf E-Mails und Tabellen. Eine Studie von Dynamic Markets verzeichnet im Finanzwesen Nachholbedarf.
DIE MEHRHEIT der Unternehmen hat laut dem Marktforschungsunternehmen Dynamic Markets erheblich in IT-Systeme für Finanzberichte investiert. Weil viele dieser Erweiterungen ad
hoc erfolgten, sind die entstandenen Lösungen jedoch oft ineffektiv und es mangelt an Sichtbarkeit, Qualität und Vertrauen in die Finanzdaten.
1 123 Mitarbeiter aus den Finanzabteilungen von Unternehmen hat Dynamic Markets im Februar und März 2012 im Auftrag von Oracle und Accenture für die Studie „Challenges of Corporate
Financial Reporting“ befragt. Die Unternehmen kamen aus zwölf Ländern, darunter England,
USA, Frankreich, Deutschland, Russland und Spanien.
Dem Reporting fehlt es vielerorts an Transparenz
Das Ergebnis der Studie fällt ernüchternd aus: 60 Prozent der befragten Unternehmen sind
nicht in der Lage, die Kosten für die Erstellung ihrer Finanzberichte exakt zu identifizieren. In
Deutschland liegt der Anteil mit 72 Prozent über dem Durchschnitt. Als Ausweg schlägt Accenture vor, dass Unternehmen ihre Investitionsstrategien überdenken, um steigende Kosten,
ineffektives Finanzreporting sowie die Überschreitung interner wie externer Termine zu vermeiden.
„Angesichts des volatilen Umfelds investieren Unternehmen zunehmend in ihr Performance
Management“, berichtet Scott Brennan, Executive Director, Accenture Finance & Enterprise
Performance Consulting Group. „Mit ihren Ergebnissen zufrieden sind aber nur diejenigen, die
eine Vision haben. Sie verstehen die Strategie ihres Unternehmens, wissen genau, welche
Metriken sie beobachten müssen, und sie wissen um die Wichtigkeit einer zentralen Lösung für
Enterprise Performance Management.“
An Veränderungen arbeiten die Unternehmen durchaus. Sie sind sich laut Studie dessen bewusst, dass sie in neue Systeme für das Finanzberichtswesen investieren müssen, um effizienter zu werden. 82 Prozent aller Befragten haben ihre Abschluss-, Einreichungs- und Berichtsprozesse innerhalb der letzten drei Jahre verändert. Bei deutschen Unternehmen waren es
lediglich 75 Prozent. Immerhin 47 Prozent haben in den letzten zwölf Monaten erhebliche Investitionen in wenigstens einem dieser drei Bereiche getätigt. Deutsche Unternehmen kommen hier
auf einen Wert von 52 Prozent.
E-Mails und Tabellen laufen häufig als Hilfswerkzeuge mit
Zwölf Prozent der befragten Unternehmen haben nur in eine der drei
Phasen des Berichtsprozesses (Abschluss, Bericht, Einreichung)
investiert, zehn Prozent haben in zwei davon investiert und 25 Prozent in alle drei. Deutsche Unternehmen haben immerhin mit 35
Prozent in alle drei Phasen investiert. Investitionen in eine oder zwei
Phasen gab es jeweils nur bei neun Prozent. Trotz dieser Modernisierungen nutzen die Fachabteilungen allerdings für das Berichtswesen oft immer noch Tabellen und E-Mails: 72 Prozent aller befragten Unternehmen setzen auf Tabellen und 68 Prozent auf E-Mails.
Deutschland liegt in dieser Disziplin mit Werten von 70 beziehungsweise 72 Prozent ungefähr
im Durchschnitt. Der geringe Nutzungsgrad der spezialisierten Reporting-Werkzeuge lässt laut
Accenture darauf schließen, dass diese Systeme die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen.
In 21 Prozent der befragten Unternehmen gaben die Controller zu, dass die Kosten für Finanzabschluss, -berichte und -einreichung gestiegen sind. Deutschland weist hier mit lediglich neun
Prozent den niedrigsten Wert aller befragten Länder auf. Der Reporting-Prozess gestaltet sich
allerdings für viele Finanzabteilungen so intransparent, dass die Mitarbeiter nicht verstehen,
welche Kosten mit dem Finanzwesen verbunden sind und welche finanziellen Auswirkungen
verzögerte oder ungenaue Reports nach sich ziehen können. 60 Prozent aller Befragten gaben
an, dass sie nicht alle Kosten kennen, die im Zusammenhang mit der Verwaltung und Veröffentlichung der finanziellen Ergebnisse anfallen. Für Deutschland beläuft sich dieser Wert sogar auf
72 Prozent aller beteiligten Unternehmen.
Die Qualität der Finanzdaten ist für viele Fachabteilungen unklar
Eine Mehrheit der befragten Unternehmen gibt an, immer noch gravierende Probleme mit Finanzberichten aufgrund ungeeigneter Reporting-Systeme zu haben. 68 Prozent haben laut
eigener Aussage wenig Einblick in den Berichtsprozess. In Deutschland liegt dieser Wert bei 59
Prozent. 84 Prozent der befragten Manager fällt es schwer, die Qualität der Finanzdaten während des Berichtsprozesses zu kontrollieren. Gleiches gilt auch für 82 Prozent der deutschen
Unternehmen. Die Mehrheit der befragten Finanzmanager wünscht sich, dass ihr Unternehmen
dem Performance Management zusätzliche Aufmerksamkeit zukommen lässt.
Unzuverlässige und undurchsichtige Daten stellen Finanzabteilungen vor große Herausforderungen. Probleme entstehen unter anderem deshalb, weil Mitarbeiter ihre Arbeit nicht effizient
erledigen können. 71 Prozent aller Befragten gaben an, dass Probleme, die aus der Datenanalyse resultieren, ihre Effektivität senken. In Deutschland trifft das lediglich auf 65 Prozent der
Befragten zu.
Wenn es nicht möglich ist, Daten effektiv zu sammeln und zu analysieren, kann das gesamte
Unternehmen darunter leiden. 15 Prozent aller befragten Unternehmen, in Deutschland 16 Prozent, haben aufgrund nachträglicher Änderungen bei der Rechnungslegung bereits Pflichttermine für die Einreichung von Abschlüssen verpasst. Das kann zu Strafen führen und den Aktienkurs negativ beeinflussen.
Jedes zweite Unternehmen investiert in IT-Werkzeuge
Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen sind Unternehmen nicht untätig, sondern verbessern ihre Methoden zur Erstellung von Finanzberichten laufend und schrittweise. 86 Prozent
aller befragten Finanzmanager planen erhebliche Investitionen innerhalb der nächsten fünf Jahre, in Deutschland sogar 88 Prozent. 46 Prozent beabsichtigen, alle drei Phasen der Finanzberichtserstellung zu überprüfen, in Deutschland planen das sogar 50 Prozent. Mit einem umfassenden Ansatz lassen sich laut Accenture die Berichtsprozesse besser an die PerformanceErwartungen anpassen.
„Der Erfolg moderner Unternehmen beruht auf guter Datenqualität und der Fähigkeit, diese
Daten aussagekräftig zu analysieren“, berichtet Professor Andy Neely, Director der Cambridge
Service Alliance. „Ohne diese beiden Faktoren wird es schwierig, Erkenntnisse zu gewinnen,
die zum Unternehmenswachstum beitragen.“ Die Studie zeige, dass den Finanzabteilungen
oftmals diese beiden Fundamente fehlen. „Die Finanzabteilungen müssen nun einen Weg finden, Daten besser sammeln, sortieren und abfragen zu können. Nur so werden sie die anstehenden Herausforderungen meistern.“
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