05.02.2013 Fortbildungskurs "Klinische Diabetologie" - DDG München 02-2013 Injektionstechnik und Dosisanpassung Andreas Neu Universitätsklinikum Tübingen Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ISPAD Clinical Practice Consensus Guidelines Pediatric Diabetes Volume 10, Suppl 12, September 2009 Ziele der Langzeitbetreuung AGPD-Leitlinien, 2009 www.diabetes-kinder.de 1 05.02.2013 Empfehlungen zur Injektion VDBD-Leitfaden, 2011 Tübinger Schulungskonzept Universitätsklinikum Tübingen Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Fortbildungskurs "Klinische Diabetologie" - DDG München 02-2013 Injektionstechnik und Dosisanpassung • Injektionsareale • Injektionstechnik • Spritze und Pen • Nadellänge • Injektionshilfen • Dosisanpassung und Spritzplan 2 05.02.2013 Subkutanes Fettgewebe VDBD-Leitfaden, 2011 Injektionsstellen VDBD-Leitfaden, 2011 Kinderschulungsprogramm, modifiziert Injektionsstellen Bauch, Beine und Gesäß sind die bevorzugten Injektionsstellen. Bei Erwachsenen ist eine Injektion in den Oberarm auch ohne Bildung einer Hautfalte möglich, wenn kurze (4 mm) Nadeln verwendet werden. VDBD-Leitfaden, 2011 3 05.02.2013 Injektionsstellen Eine Oberarminjektion bei Kindern und Jugendliche ist nicht empfehlenswert. Das subkutane Fettgewebe am Oberarm ist dünn. Eine Hautfaltenbildung ist dort nur mit Fremdhilfe möglich. Kinderschulungsprogramm, modifiziert (A. Neu) Injektionsstellen Regel: zur gleichen Zeit am gleichen Ort Beispiel: morgens abdominal, abends Oberschenkel, spät Gesäß Aber: konsequenter Wechsel des Injektionsareals schützt das Gewebe Ahern J, 2001 Lipodystrophie 4 05.02.2013 Rotation der Injektionsstellen VDBD-Leitfaden, 2011 Rotation der Injektionsstellen VDBD-Leitfaden, 2011 Tübinger Schulungskonzept Universitätsklinikum Tübingen Klinik für Kinder- und Jugendmedizin 5 05.02.2013 Insulinspiegel und Injektionsort Blutglucose und Injektionsort Fortbildungskurs "Klinische Diabetologie" - DDG München 02-2013 Injektionstechnik und Dosisanpassung • Injektionsareale • Injektionstechnik • Spritze und Pen • Nadellänge • Injektionshilfen • Dosisanpassung und Spritzplan 6 05.02.2013 Injektionstechnik: Faltenbildung VDBD-Leitfaden, 2011 generell: Falte bilden! Regeln zur Hautfaltenbildung VDBD-Leitfaden, 2011 Regeln zur Hautfaltenbildung • Locker zwischen Daumen und Zeigefinger • Griff mit der ganzen Hand erhöht das Risiko der intramuskulären Injektion • Schmerz oder Weißfärbung der Haut vermeiden VDBD-Leitfaden, 2011 7 05.02.2013 Injektionstechnik: Einstichwinkel generell 90°, bei längeren Nadeln schräg (45°) Wechsel der Pennadel 2 Wechsel der Pennadel 8 05.02.2013 Wechsel der Pennadel Wechsel der Pennadel Zimmertemperatur Zimmertemperatur Temperatur 20-37°C Temperatur 20-37°C Nadelwechsel ohne Nadelwechsel Nadelwechsel ohne Nadelwechsel Strauss K., Becton Dickinson Europe Fortbildungskurs "Klinische Diabetologie" - DDG München 02-2013 Injektionstechnik und Dosisanpassung • Injektionsareale • Injektionstechnik • Spritze und Pen • Nadellänge • Injektionshilfen • Dosisanpassung und Spritzplan 9 05.02.2013 Insulinspritzen … sollten eine der Insulinkonzentration entsprechende Graduierung aufweisen. AGPD Leitlinien, 2009 Insulinpens Pennadeln unterscheiden sich in Umfang, Länge und Injektionsschmerz. AGPD Leitlinien, 2009 Pen oder Spritze U-40 oder U-100 Konzentration Praktikabilität (Handling) Dosiergenauigkeit Volumen pro Dosis Unterschiedliche Kinetik 10 05.02.2013 Fortbildungskurs "Klinische Diabetologie" - DDG München 02-2013 Injektionstechnik und Dosisanpassung • Injektionsareale • Injektionstechnik • Spritze und Pen • Nadellänge • Injektionshilfen • Dosisanpassung und Spritzplan Wahl der richtigen Nadellänge Becton Dickinson Wahl der richtigen Nadellänge Becton Dickinson, 2012 11 05.02.2013 Hautbeschaffenheit bei Kindern und Jugendlichen Hautdicke ist geringer als bei Erwachsenen und nimmt mit dem Alter zu. VDBD-Leitfaden, 2011 Hautbeschaffenheit bei Kindern und Jugendlichen Hautdicke ist geringer als bei Erwachsenen und nimmt mit dem Alter zu. Stärke des subkutanen Fettgewebes ist bis zur Pubertät bei Mädchen und Jungen gleich. VDBD-Leitfaden, 2011 Hautbeschaffenheit bei Kindern und Jugendlichen Hautdicke ist geringer als bei Erwachsenen und nimmt mit dem Alter zu. Stärke des subkutanen Fettgewebes ist bis zur Pubertät bei Mädchen und Jungen gleich. Nach der Pubertät entwickeln Mädchen mehr Fettmasse, die Stärke des Subkutanfettes bei Jungen nimmt ab. VDBD-Leitfaden, 2011 12 05.02.2013 Hautbeschaffenheit bei Kindern und Jugendlichen Hautdicke ist geringer als bei Erwachsenen und nimmt mit dem Alter zu. Stärke des subkutanen Fettgewebes ist bis zur Pubertät bei Mädchen und Jungen gleich. Nach der Pubertät entwickeln Mädchen mehr Fettmasse, die Stärke des Subkutanfettes bei Jungen nimmt ab. Bei männlichen Heranwachsenden besteht somit ein höheres Risiko für eine intramuskuläre Injektion. VDBD-Leitfaden, 2011 Hautbeschaffenheit bei Kindern und Jugendlichen Hautdicke ist geringer als bei Erwachsenen und nimmt mit dem Alter zu. Stärke des subkutanen Fettgewebes ist bis zur Pubertät bei Mädchen und Jungen gleich. Nach der Pubertät entwickeln Mädchen mehr Fettmasse, die Stärke des Subkutanfettes bei Jungen nimmt ab. Bei männlichen Heranwachsenden besteht somit ein höheres Risiko für eine intramuskuläre Injektion. Adipöse Menschen haben ähnliche Hautdicken wie normalgewichtige. VDBD-Leitfaden, 2011 Wahl der richtigen Nadellänge VDBD-Leitfaden, 2011 13 05.02.2013 Nadellänge bei Kindern und Heranwachsenden Kinder und Jugendliche sollen eine Nadellänge von 4, 5 oder 6 mm verwenden. Bei Verwendung von 8 mm-Nadeln soll schräg in eine Hautfalte injiziert werden. 12,7 mm-Nadeln finden keine Verwendung mehr. VDBD-Leitfaden, 2011 Fortbildungskurs "Klinische Diabetologie" - DDG München 02-2013 Injektionstechnik und Dosisanpassung • Injektionsareale • Injektionstechnik • Spritze und Pen • Nadellänge • Injektionshilfen • Dosisanpassung und Spritzplan Ängste und psychische Barrieren Erwartungsangst Übertragung von Unsicherheit (Eltern Kind) Spritzenangst, Nadelphobie 14 05.02.2013 Injektionshilfen - Kleinkinder „Stellvertretendes Spritzen“ (Puppen, Stofftiere) Frühes Einbeziehen (Hautfalte bilden) Ritualisierung Cocoman A, 2008 Bartus B, 2001 Injektionshilfen - Schulkinder Verhaltenspsychologische Interventionen (Entspannungstraining, Muskelrelaxation) Schrittweise Desensibilisierung Cocoman A, 2008 Bartus B, 2001 Fortbildungskurs "Klinische Diabetologie" - DDG München 02-2013 Injektionstechnik und Dosisanpassung • Injektionsareale • Injektionstechnik • Spritze und Pen • Nadellänge • Injektionshilfen • Dosisanpassung und Spritzplan 15 05.02.2013 Dosisanpassung Rückwärtsgerichtet: Blutzuckeranpassung Vorwärtsgerichtet: Mahlzeitenanpassung Sliding Scales Blutzuckerangepasste Dosierung Dr Ivor Lewis Consultant Paediatrician, East Surrey Hospital, Redhill, 2012 Therapieplan Blutzucker- und mahlzeitenangepasste Dosierung Beispiel aus einer stationären Langzeiteinrichtung 16 05.02.2013 Elemente der Dosisanpassung Blutzucker-Zielwert z.B. 100 mg/dl Blutzuckeranpassung: Korrekturfaktor z.B. 1 E senkt um 50 mg/dl Mahlzeitenanpassung: Mahlzeitenfaktor (KE-Faktor) z.B. 1 E pro KE Insulinplan Universitätsklinikum Tübingen Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Weitere Informationen www.vdbd.de 17 05.02.2013 Weitere Informationen www.vdbd.de Weitere Informationen VDBD-Geschäftsstelle Am Eisenwald 16 66385 bSt. Ingbert 5,80 Euro in Briefmarken Zusammenfassung Injektion und Dosisanpassung bei Kindern und Jugendlichen Injektionsorte: Bauch, Oberschenkel, Gesäß Nadellänge: bevorzugt kleiner/gleich 8 mm Injektion: in Hautfalte Dosierung: blutzucker- und mahlzeitenadaptiert 18