Research Collection Doctoral Thesis Ein Symmetrierkompensator für Hochspannungsleitungen Author(s): Orglmeister, Gunthard Publication Date: 2002 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-004315237 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use. ETH Library -1- Diss. ETH Nr. 14537 Ein Symmetrierkompensator für Hochspannungsleitungen ABHANDLUNG zur Erlangung des Titels DOKTOR DER TECHNISCHEN WISSENSCHAFTEN der EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE ZÜRICH vorgelegt von GUNTHARD ORGLMEISTER Dipl.-Ing. TU Wien, DESSI Universität Genf geboren von Angenommen Prof. Dr. G. Prof. Dr. H. Stemmler, 10. April Österreich am auf Antrag von Andersson, Referent Korreferent Prof. Dr. H. 1968 Glavitsch, 2002 (Leiter der Dissertation) Korreferent -2- -3- Für Elisabeth -4- -5- Vorwort Die vorliegende der Professur für Arbeit entstand während meiner Leistungselektronik Tätigkeit und Messtechnik der als Assistent an Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Herrn Professor Stemmler, der mir die Durchführung dieser Arbeit ermög¬ lichte, möchte ich ausreichende dieser Stelle für seine über seine an engagierte Unterstützung hin¬ Pensionierung und die Übernahme des Korreferats sehr herzlich danken. Ich danke Herrn Professor Andersson für die freundliche Übernahme des Referats und Herrn Professor Glavitsch für die Übernahme eines Korrefe¬ rats. Von beiden bekam ich sehr wertvolle Unterstützung insbesondere in Fragen der elektrischen Energieübertragung. Herrn Professor Kolar danke ich Monate meiner Arbeit hend frei zu gehalten hat, von um dafür, dass den üblichen er mich während der letzten Aufgaben eines Assistenten weitge¬ mich auf das Schreiben der Arbeit konzentrieren können. Meinen Leistungselektronik möchte ich für viele interessante Diskussionen und Anregungen danken. Ein grosser Dank gilt dabei meinen ehemaligen Kollegen Dr. Jost Allmeling und Dr. Andreas Beer für die grosse Unterstützung beim Bau der Laboranlage und für die Motivation zum Durchhalten auf Durststrecken. Ein besonderer Dank gilt auch den Mitarbeitern der institutseigenen Werkstätte für ihre Unterstützung beim Aufbau und bei der Inbetriebnahme der Laboranlage sowie Herrn Markus Berger für tatkräftige Hilfe bei allen Computerproblemen. Kollegen Der grösste Dank Orglmeister, esse an jede an der Professur für gebührt aber meinen Eltern Dr. Gunthilde und Dr. Hanns Erziehung in mir den Grundstein Wissenschaft gelegt haben und mir auf die durch ihre Technik und erdenkliche Unterstützung für das Inter¬ meinem Weg zuteil werden Hessen. Besonders danken möchte ich auch meiner Frau Elisabeth, die mir während der letzten beiden Jahre meiner Doktorarbeit als liebevolle Partnerin Seite stand, für ihre Geduld und ihr gewidmet. zur grosses Vertrauen. Ihr sei diese Arbeit -6- -7- Inhaltsverzeichnis Kurzfassung 11 Abstract 13 Symbolverzeichnis 15 1 Einleitung 21 2 Hochspannungsnetze 2.1 Elektrische Netze 2.2 und Leistungselektronik 25 2.1.1 Spannungsebenen 25 2.1.2 Netzformen 26 2.1.3 Das Verbundnetz 28 2.1.4 Energiefluss 28 2.1.5 Starke und schwache Netze 30 Transformatoren 31 31 2.2.2 Wicklungskonfiguration Kernkonfiguration 2.2.3 Der Nullstromtransformator 34 2.2.1 in 33 Hochspannungsleitungen 2.3 Störungen 2.4 FACTS-Geräte 34 36 Seriell 2.4.2 angeordnete Geräte Parallel angeordnete Geräte 2.4.3 Der Unified Power Flow Controller 2.4.1 Symmetrierung Möglichkeiten zur Kompensation 36 37 (UPFC) 2.7 von Unsymmetrien 39 2.5.1 Zwei FACTS-Shuntelemente 2.5.2 Symmetrierung 2.5.3 Nullstromtransformatoren und FACTS-Elemente in Serie 41 2.5.4 Seriekompensation 41 2.5.5 Seriekondensatoren 43 mit Nullstromtransformator Abgrenzung der Arbeit Der Einsatz des Symmetrierkompensators 2.6.1 Schaltungskonzept 2.6.2 Erdung 2.6.3 Typische Netzkonfigurationen Zusammenfassung 2.5.6 2.6 38 39 2.4.4 2.5 25 39 40 43 45 45 46 48 52 -8- 3 Mathematische 3.1 3.5 Darstellung dreiphasiger elektrischer Grossen 3.1.1 Phasengrössen 3.1.2 Drehzeiger 3.1.3 Zeiger Das System 3.2.1 Phasengrössen 3.2.2 Nullkomponenten 3.2.3 Drehzeigerdarstellung 3.2.4 Zeigerdarstellung Leistungsfluss 3.3.1 Leistungsfluss über eine dreiphasige Leitung 3.3.2 Leistungsfluss über eine unterbrochene Leitung 3.3.3 Leistungsfluss bei Einsatz des Symmetrierkompensators Symmetrische Komponenten Zusammenfassung 4 Regelung 77 4.1 Regelziele 4.1.1 Koppelung 77 3.2 3.3 3.4 53 Analyse Die 4.1.2 zweier Netze 4.3 4.4 Versorgung eines einzelnen fernen Verbrauchers Blindstromkompensation 4.1.4 Nullkomponente Regelstruktur Innere Stromregelung 4.3.1 Dead-Beat-Regler 54 54 55 56 59 60 65 65 69 70 72 75 78 79 79 80 81 82 Zeitkontinuierliches Streckenmodell 83 4.3.3 Modulation 84 4.3.4 Strommessung 87 4.3.5 Zeitdiskretes Streckenmodell 89 Symmetrierung des Netzstroms 4.4.1 Gegensy stemkompensation 91 auf der Zeigerebene Aufbau eines PLL Moving Average Filter Schnelle Vorsteuerung 4.4.4 4.4.5 Integrierende Oszillatoren Realisation als digitale Regelung 4.4.6 Äussere Regelkreise auf der Zeigerebene 4.5.1 Blindleistungskompensation 4.5.2 Regelung der Zwischenkreisspannung Zusammenfassung 4.4.3 4.6 53 4.3.2 4.4.2 4.5 53 77 4.1.3 4.2 53 91 93 95 97 99 101 102 102 102 104 -9- 5 Computersimulationen 5.1 Die 105 5.5 105 Kopplung zweier elektrischer Netze 107 5.1.1 Einstufige Regelung 5.1.2 Mehrstufige Regelung ohne Blindleistungskompensation 108 5.1.3 Mehrstufige Regelung mit Blindleistungkompensation 109 119 5.1.4 S chnelle Vorsteuerung 129 Versorgung eines fernen Netzes 135 Versorgung eines abgelegenen Verbrauchers 145 Versorgung eines einphasigen Bahnnetzes 146 5.4.1 Bahnnetzversorgung ohne Blindleistungsregelung 147 5.4.2 Bahnnetzversorgung mit Blindleistungsregelung 152 Zusammenfassung 6 Realisation einer 6.1 Beschreibung 5.2 5.3 5.4 der 153 Laboranlage Anlage 6.1.1 Die verschiedenen Einheiten des 6.1.2 Die 154 Systems 154 156 6.1.5 Leistungsteile Regel- und Steuereinheiten Das Leitungsmodell Die Synchronmaschine 6.1.6 IGBT-Schalter 165 6.1.3 6.1.4 der 158 160 163 165 6.3 Laboranlage Die Koppelung zweier Netze über eine Leitung 6.2.1 6.2.2 Versorgung eines einphasigen Bahnnetzes 6.2.3 Versorgung eines abgelegenen Verbrauchers Zusammenfassung 7 Ausblick 181 Literaturverzeichnis 183 6.2 Messungen Anhang an A Transformatoren bei den NOK A.2 Erdung B. 1 172 175 179 187 A. 1 Anhang 165 bei den NOK 187 189 B Normierte 187 Darstellung Lebenslauf elektrischer Grossen 189 191 -10- -11- Kurzfassung In der heutigen Betriebspraxis der Betreiber elektrischer gungsnetze wird nach einem Fehler einer zwei erfolglosen Energieübertra¬ Übertragungsleitung Wiedereinschaltversuchen die Leitung und ein bis in allen drei Phasen geschieht unabhängig von der Anzahl der betroffe¬ nen Phasen. Unter dem Gesichtspunkt, dass mehr als 85% dieser Fehler nur eine einzige Phase betreffen, scheint es interessant, im Fehlerfall die nicht vom Netz getrennt. Dies betroffenen Phasenleiter weiter Übertragungssicherheit zu des Netzes verwenden und zu so Verfügbarkeit und erhöhen. unsymmetrische Übertragung über eine in einer Phase unterbrochene Leitung zu unerwünschten Gegen- und Nullsystemströmen bei Erzeugern und Verbrauchern führen würde, ist eine geeignete Einrichtung vorgesehen, Da die die die Ströme und metriert, dass das Anschlusspunkt einer Leitung so symnegativen Folgen des unsymmetrischen Unter¬ Spannungen Netz von am bruchs bewahrt bleibt. Da schon seit einigen Jahren leistungselektronische Systeme zur Leistungsfluss-, Blindleistungs- und Spannungsregelung als FACTS-Geräte in Ener¬ gieübertragungsnetzen in Einsatz stehen, liegt es nahe, diese um die Funk¬ tionalität der Symmetrierung zu erweitern. In dieser Arbeit wurde ausgehend von der Struktur bekannter Blindleistungskompensatoren ein Symmetrierkompensator für Hochspannungslei¬ tungen entwickelt. Dieser besteht aus einem über einen Kopplungstransfor¬ mator shuntmässig an die Leitung angeschlossenen dreiphasigen Gleich¬ spannungswechselrichter. Dieser saugt am Anschlusspunkt unsymmetrische und umgekehrt. Die Ströme ab und speist dreiphasig symmetrische ein hierbei mit doppelter Netzfrequenz auftretenden Leistungspulsationen wer¬ den durch den Gleichspannungszwischenkreis ausgeglichen. - Für die verwendete Schaltung wurde eine mehrstufige digitale Regelung ba¬ sierend auf einem Dead-Beat-Regler und integrierenden Oszillatoren ent¬ wickelt und mit anderen Regelverfahren verglichen. Anhand ausführlicher Computersimulationen und eines für diese Zwecke aufgebauten Labormo¬ dells konnte die Funktionalität von Regelung und Schaltung bewiesen wer¬ den. -12- Regelung kann in jedem Fall binnen einer Netzperiode nach dem Unter¬ bruch symmetrische Verhältnisse am Anschlusspunkt wieder herstellen. Ausser zur Symmetrierung kann das entwickelte FACTS-Gerät auch zur Blindleistungskompensation eingesetzt werden. Damit kann die Spannung am Anschlusspunkt stabilisiert und eine empfindliche Last mit gleicher Leistung weiter versorgt werden, solange die thermische Leistungsgrenze Die der Phasenleiter nicht überschritten wird. Es stellt damit ein nützliches Hilfsmittel zur Verbesserung hender Netze dar. der Versorgungsqualität und -Stabilität beste¬ -13- Abstract According to today's common practice at power grid utility companies any persistent fault even a single phase one in an electric power transmission line leads to complete three phase interruption of the line. The fact that more than 85 % of the faults in power transmission lines are single phase faults - - gave rise to the idea to continue the use of the two not affected sound ductors for the transport of electric energy and to bility and the average transmission capacity However, the asymmetrical transmission line with one thereby of the power over a three increase the relia¬ grid. phase unconnected conductor would lead to undesired ative sequence currents at generators and loads. ment is necessary to the transmission the currents and symmetrise line. The asymmetrical con¬ transmission zero and neg¬ Therefore, special equip¬ voltages at the terminals of currents have to be limited to the transmission line itself. FACTS devices based on power electronics in power lines to control the power are now flow, the reactive should not be used for the voltages. Why they in use for several years power and the terminal symmetrisation of currents as well? In this thesis a new FACTS device based on the structure of existing reactive power compensators has been developed and tested for the forced symmetri¬ sation of the currents and voltages at the terminals of high voltage transmis¬ sion lines. The device consists of a three phase three pulse voltage source in¬ verter connected via a transformer in parallel to the terminal of the transmis¬ sion line. At the connection point it draws all asymmetric current compo¬ nents out of the line and it injects symmetrical ones. For this compensation it has to store the transmitted energy for half a period of fundamental fre¬ quency in the dc link capacitors. For the used device Beat controller and a multi level digital control algorithm based been developed on a Dead and com¬ integrating oscillators had pared with other control algorithms. By the means of extensive computer simulation and measurements in a laboratory model constructed especially for this purpose, the functionality of the new device and its control has been proved. -14- The device is able to restore symmetrical currents and voltages at the con¬ nection point within one period of fundamental frequency. Besides, for the symmetrisation the new developed FACTS device can be used for reactive power compensation: The amplitude of the voltage at the connection point can also be stabilised as long as no over currents in the conductors occur. Therefore the the new device can supply capacity, quality be considered and reliability of as a useful existing means power to increase grids. -15- Symbolverzeichnis Allgemeine • ist ein Platzhalter für eine beliebige Grosse (Spannung, Strom, Leistung). Im Index steht ein x für eine beliebige nähere Bezeichnung einer Grosse. Beispiel: XWR steht für irgendeine Gleichgrösse eines Wechselrichters, Ux für irgendeine Spannungsamplitude x, UWRx für die Amplitude der Wechselrichterausgangsspannung irgendeines Wechsel¬ x richters • Nomenklatur x. ist ein Platzhalter für eine a beliebige Zahlengrösse. ist Platzhalter für eine natürliche Zahl • n • Der Ort einer Grosse im • Die drei Phasen werden durch die kleinen lateinischen Buchstaben a, b vollständigen Aufbau mit zwei Symmetrierkompensatoren wird mit den Zahlen 1 (für Grossen am linken Leitungsende) und 2 (für Grossen am rechten Leitungsende) im Index angegeben (Xlx, und c im Index unterschieden (Xxal, Xxbl usw.). Bei einphasigen Model¬ len und Simulationen entfällt die • Phasenbezeichnung. Momentanwerte werden mit Kleinbuchstaben angegeben (x(t)). Ampli¬ tudenwerte und Konstanten werden mit Grossbuchstaben angegeben (X) Beispiel Amplitude UWRla der Wechselrichterausgangsspannung uWR\a(t) linken Wechselrichters der Phase Falls des a. entsprechenden Orten nicht eine spezielle Bedeutung der Sym¬ bole angegeben ist, gelten die folgenden Bedeutungen für die in dieser Dis¬ sertation auftretenden Symbole: an den Einphasige Wechselgrösse, Drehzeiger =xx(t) einphasige Wechselgrösse gig von der Zeit t, auch ohne (t). xx ' x x der Phase Drehzeiger einer Drehzeiger der n-ten Harmonischen der dreiphasigen und Grosse xa è Zeiger x. Immer abhän¬ c. Drehzeigergrösse x -16- einer Zeiger X dreiphasigen Grosse xa b c in einem mit der Grundharmonischen des Netzes mitrotierenden Koordinaten¬ system X) einer Zeiger dreiphasigen Grosse xa Grundharmonischen des Netzes ^ x b c in einem mit der mitrotierenden Koordinaten¬ system Zeiger einer dreiphasigen Grosse xa b c in einem mit der nega¬ tiven Grundharmonischen mitrotierenden X Zeiger (also dem Gegensystem) Koordinatensystem des Netzes der n-ten Harmonischen der Grosse X Spannungen lx Spannung des Wechselspannungsnetzes 1 in der Phase x 2x Spannung des Wechselspannungsnetzes 2 in der Phase x. Sx Spannung über den TLx Spannungsabfall entlang 20 Spannung u U U u U Leitungsunterbruch der U U Spannung am linken L2x Spannung am rechten DCa des Netz¬ des Wechselrichters a in x. L\x U x. x. geerdeten Sternpunkt dem Erdpotential Wechselrichter-Ausgangsspannung der Phase in Phase zwischen dem nicht anschlusstransformators und uWRax Leitung in der Phase Gleichspannung Leitungsende in der Phase Leitungsende über der x. in der Phase DC-Kapazität CDC x. des Wechselrich¬ ters a. U st Steuerspannung / Steuersignal für das Unterschwingungsver¬ fahren. Ströme 'lx Strom am Netzanschlusspunkt 1 in der Phase x. (2x Strom am Netzanschlusspunkt 2 in der Phase x. 'Lx Strom über die 1) bezogene sammenhangs Das Netz wird nicht nur eindeutig Leitung in der Phase angegeben, ist. wenn die x. Zuordnung aufgrund des Zu¬ -17- i\¥Rax AI Strom am Phase x. Wechselrichtereingang des WR-Moduls a in der Variabler Anteil des Stromes / Passive Elemente LL, LL' Leitungsinduktivität, Leitungsinduktivitäts-Belag [H/km]. CL, CL' Leitungskapazität, Leitungskapazitäts-Belag [F/km]. RL, RL' Leitungswiderstand, Leitungswiderstands-Belag [Q/km]. Zo Wellenwiderstand der Zx Impedanzwert Lö Streuinduktivität eines Anschlusstransformators LK Entkopplungs-Induktivität LT Induktivität eines einer Leitung [Q]. passiven [Q]. [H]. eines Wechselrichters [H]. Netzanschlusstransformators, schliesst meist die Inneninduktivität des CDC Grosse X Zwischenkreiskapazität angeschlossenen Netzes eines Wechselrichters Andere Grossen t Zeit f Frequenz [Hz]. /o Grundfrequenz (50Hz). 00 Kreisfrequenz [rad/s]. [s]. Kreis-Grundfrequenz (2 / Länge der Leitung [km]. ß Winkelbelag der Px Wirkleistung einer Qx Blindleistung Sx Scheinleistung n Ordnungszahl. Au Differenzspannung Acp Phasenverschiebung • k 50 rad/s). Leitung [°/km]. einer Komponente Komponente einer X X Komponente [W]. [Var]. X [VA]. mit ein [F]. [H]. -18- Phasenlage cp Indices der a, b, a, ß Real- und Imaginärteile eines Drehzeigers. d, q Real- und Imaginärteile eines Zeigers. c Phasenbezeichnung dreiphasigen DC Gleichspannungs- (DC-) seitige TV Nenngrösse. / Filtergrösse. st Steuergrösse. 1,2...« Numerierung. L und TL Leitungsgrösse. K Entkopplungsgrösse. G Streuinduktivität. min Minimal wert einer Grosse. max Maximalwert einer Grosse. Grosse. Grosse. Abkürzungen AC Wechselstrom, Alternating Current DC Gleichstrom, Direct Current FACTS Flexible AC Transmission GTO Gate Turn Off Thyristor IGBT Insulated Gate Bipolar IGCT Integrated Gate Commutated Im Imaginäre Achse MAV Moving Average pu Auf die PLL Phase Locked System Transistor Thyristor Value Nenngrösse bezogene Grosse (Per Unit) Loop -19- PWM Pulsbreitenmodulation Re Reelle Achse UPFC Unified Power Flow Controller USV Unterschwingungsverfahren WR Gleichspannungs-Wechselrichter (Pulse Width Modulation) -20- -21- 1 Einleitung Die zunehmende Deregulierung der Strommärkte und der steigende Bedarf nach elektrischer Energie in den Ballungszentren fern der Kraftwerke führt zu einem Energietransport über immer weitere Distanzen. Bereits heute ha¬ ben daher gewisse Leitungen ihre Belastungsgrenze erreicht, und eine Er¬ weiterung der Öffentlichkeit Übertragungskapazitäten wäre vielerorts erforderlich. In der Freileitungsbau aus ästhetischen und ökolo¬ gischen Gründen (im besonderen durch die Befürchtungen von Auswirkun¬ gen der elektromagnetischen Felder und der Verbauung unberührter Bergge¬ stösst jedoch der genden) auf grossen Widerstand. Da zudem in den dicht besiedelten Gebie¬ ten Mitteleuropas ein Mangel an noch freien Trassen für Hochspannungslei¬ tungen besteht, ist die Erhöhung der Übertragungskapazität der bestehenden Netze ohne den Bau neuer Leitungen ein wichtiges Anliegen der Elektrizi¬ tätswirtschaft. In der gegenwärtigen Praxis der Netzplanung ist es so, dass auf der Ebene der Hochspannungsnetze stets so viele Leitungen vorhanden sein müssen, dass auch beim Ausfall einer davon keine der verbleibenden Leitungen überlastet wird, es zu keinen Spannungsabsenkungen kommt und in Summe die Nennleistung weiterhin übertragen werden kann. Diese Auslegungungs¬ regel wird als (n-1)-Kriterium bezeichnet. Bei besonders kritischen Übertra¬ Italien und Versorgung der Stadt New gungen (z.B. Verbindung Schweiz York) muss der einwandfreie Betrieb auch beim gleichzeitigen Ausfall von zwei Leitungen sicher gestellt bleiben. Hier spricht man vom (n-2)-Krite- rium. Es liegt also der Schluss nahe, dass ein Verzicht auf die strikte Einhaltung des (n-1) oder (n-2)-Kriteriums also eine Verringerung der Redundanz die übertragbare Leistung bestehender Systeme erhöhen würde. Die Versor¬ gungssicherheit muss dann allerdings auf andere Art sichergestellt werden. - Statistische polige gezeigt, dass es % aller Fehler in Hochspannungsleitungen um ein¬ handelt. In der bisherigen Praxis werden beim Auf¬ Untersuchungen sich bei mindestens 85 Erdkurzschlüsse - bei Netzbetreibern [11] haben treten eines solchen Fehlers nach etwa 400 und 800 Millisekunden zwei Wiedereinschaltungen versucht. Bleiben diese tung in allen drei Phasen terbrechen von vom erfolglos, wird die ganze Lei¬ einpolige Un¬ zulässig, da sich die Netz getrennt. Das permanente Stromkreisen ist grundsätzlich nicht -22- Unsymmetrien in der Spannung und im Strom auf die angeschlossenen Transformatoren, Generatoren und Motoren mit schwerwiegenden Schäden auswirken würden. Es würden im gesamten Null- und System Gegen- systemkomponenten auftreten. Der Nullstrom würde durch den verursach¬ ten Erdstrom zu Spannungsanhebungen in den Stationen führen, während die durch das Gegensystem verursachten Drehfelder in Maschinen zu einer unzulässigen Erwärmung von Ständern und Rotoren führten. In dieser Arbeit soll eine leistungselektronische Schaltung vorgestellt werden, mit deren Hilfe es möglich ist, im Falle eines einpoligen Fehlers nur den betroffenen Phasenleiter vom Netz zu nehmen, während über die nun verbleibenden Phasenleiter weiterhin ein grosser Teil der Nennleistung der Symmetrier- übertragen werden kann. Die vorgeschlagene Schaltung kompensator symmetriert die Ströme und Spannungen an den Anschluss¬ punkten, sodass es zu keinen Schäden in den angeschlossenen Netzen - - kommt. Da durch den Einbau des Symmetrierkompensators die Wahrscheinlichkeit einer dreiphasigen Abschaltung der Leitung auf weniger als 15 % aller Feh¬ ler beschränkt bleibt, kann auf die strikte Anwendung des (n-1) oder (n-2)Kriteriums zu Gunsten einer geringeren Redundanz verzichtet werden. Statt dessen wäre ein stochastisches Kriterium für die minimale Versorgungssi¬ cherheit zu definieren. Durch die erhöhte Übertragungssicherheit der einzel¬ Leitung kann daher die Nennübertragungsleistung des aus mehreren Leitungen bestehenden Übertragungsnetzes erhöht werden. Der Symmetrierkompensator bietet sich damit als kostengünstige Alternative zum Netz¬ nen ausbau an. Unterbruch Netzl (Symmetrische Ströme. und Spannungen) Netz 2 Ubertmgungsleîtung Symmetrierkompensator Symmetrier- koinpensator L I optionaler "High Figur 1.1: Der Einsatz der gen (Symmetrische Ströme und Spannungen) Ground"-Leiter Symmetrierkompensatoren Übertragungsleitung an einer dreiphasi¬ -23- Figur 1.1 ist das Grundprinzip der vorgestellten Schaltung dargestellt: An jedem Ende der zu schützenden Leitung wird ein Symmetrierkompensator angebracht, der für symmetrische Ströme- und Spannungen in den ange¬ schlossenen Netzen sorgt. Der Anschluss erfolgt üblicherweise über Trans¬ formatoren. Je nach Schaltungskonzept ist zur Aufnahme der allenfalls ent¬ stehenden hohen Erdströme ein High-Ground-Leiter erforderlich, der mit In geringem Isolationsbedarf in bestehende werden kann Hochspannungsleitungen integriert [11]. Von Seite der Energieübertragung wurden Konzepte zur Symmetrierkompensation bereits in [11] vorgestellt. Die Auswirkungen solcher Systeme auf Energieübertragungssysteme werden in einer laufenden Arbeit am Power Systems Laboratory der ETH Zürich untersucht. Dort wird der Symmetrier¬ kompensator als "Black Box" betrachtet, die die zur Symmetrierung erfor¬ derlichen Ströme und Spannungen im Anschlusspunkt sicherstellt. In der hier vorgestellten Arbeit liegt jedoch das Augenmerk auf der konkreten Realisation und Regelung der leistungselektronischen Komponenten. zugrunde liegenden Überlegungen, die Ausführungen, die Il¬ und Erklärungen sind in den nachstehenden Kapiteln wie folgt Die der Arbeit lustrationen unterteilt: Zunächst wird im "Hochspannungsnetze und Leistungselektro¬ nik" das Umfeld der elektrischen Energieübertragung auf Hochspannungs¬ ebene vorgestellt, in dem der Symmetrierkompensator eingesetzt werden soll. Es werden die wichtigsten bisher in der Energieübertragung eingesetz¬ ten leistungselektronischen Systeme genannt. Dazu werden mögliche Schal¬ tungsvarianten für die Strom- und Spannungssymmetrierung diskutiert. Kapitel 2 " Kapitel 3 "Mathematische Analyse werden für die gewählte Schal¬ tungsvariante des Symmetrierkompensators die stationären Strom- und Spannungsverhältnisse in mehreren für die Leistungselektronik und Rege¬ lungstechnik gebräuchlichen Darstellungsformen hergeleitet sowie der Energiefluss im Falle eines Unterbruchs mit und ohne Kompensation analy¬ Im siert. "Regelung" dient der Darstellung der für diese Anwendung entwickelten mehrstufigen digitalen Regelstruktur, wobei mehrere unter¬ suchte Varianten mit ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt werden. Die Schaltungstopologie wird an dieser Stelle auch erläutert. Das Kapitel 4 -24- " "Simulationsergebnisse werden die transienten Vorgänge beim Eintritt des einphasigen Unterbruchs anhand von Computersimulation für mehrere typische Betriebsfälle und verschiedene Varianten der Regelung vorgestellt. Im Kapitel 5 Zur Verifikation der theoretischen Überlegungen Computersimulatio¬ aus zwei Symmetrier- umfangreiche Laboranlage bestehend kompensatoren, einem unabhängigen zweiten Netz und dem Modell einer 500 km langen Leitung aufgebaut. Dieses wird im Kapitel 6 "Realisation einer Laboranlage vorgestellt. Dazu werden anhand der Strom- und Span¬ nungsverläufe beim Eintritt des einphasigen Unterbruchs die Funktionsfä¬ higkeit des Symmetrierkompensators und die Vergleichbarkeit mit dem Si¬ mulationsergebnissen für einige ausgewählte Betriebsfälle gezeigt. nen wurde eine und " Die wesentlichen Einsatzes von Beiträge dieser Arbeit für die Forschung im Bereich des Leistungselektronik • Die • Die realisierte Kombination in der Energieübertragung sind: Entwicklung einer optimal auf die Bedürfnisse der leistungselektro¬ nischen Symmetrierkompensation abgestimmten Regelung, die im Falle eines Unterbruchs ein sehr schnelles Eingreifen des Kompensators er¬ möglicht und dauerhaft symmetrische Ströme und Spannungen an den Anschlusspunkten sicherstellt. trierkompensation in einem Blindleistungsregelung einzigen Gerät. von und Symme¬ Analyse des Betriebsverhaltens sowohl im transienten als auch im eingeschwungenen Zustand durch theoretische Berechnung, Computersimulation und Laborversuche. • Die ausführliche • Die das und Entwicklung und der Aufbau eines umfangreichen Labormodells, für vielfältige Versuche im Grenzbereich von Leistungselektronik Energieübertragung eingesetzt werden kann. -25- 2 Hochspannungsnetze und Leistungs¬ elektronik Kapitel gibt eine allgemeine Einführung in die Probleme der elektri¬ schen Energieübertragung und die Einsatzmöglichkeit von Leistungselek¬ tronik in diesem Bereich und zeigt schliesslich im Konkreten, in welches Umfeld der in dieser Arbeit entwickelte Symmetrierkompensator eingebet¬ Dieses tet werden soll. 2.1 Elektrische Netze 2.1.1 Spannungsebenen Elektrische Netze dienen der Übertragung von elektrischer Energie vom Er¬ zeuger zum Verbraucher. Je nach Art der Anwendung erfolgt diese Übertra¬ gung auf unterschiedlichen Spannungsniveaus. a) Niederspannungsnetz oder lokales Verteilnetz Niederspannung spricht man bei einer Übertragungsspannung von bis zu 1 kV Niederspannungsnetze dienen der Feinverteilung von elektrischer Energie an Endverbraucher mit geringem Leistungsbedarf wie zum Beispiel Haushalte. Ihr Vorteil liegt im vergleichsweise geringen Isolationsbedarf und ihr Nachteil in hohen Leitungsverlusten. Eine Übertragung über weitere Strecken ist daher auf diesem Spannungsniveau nicht sinnvoll. Von b) Mittelspannungsnetz Von oder Mittelspannung spricht Regionales Verteilnetz man bei einer Übertragungsspannung 1 und 45 kV Mittel Spannungsnetze dienen der Verbrauchern sowie der halb eines kleinen Versorgung von zwischen grösseren Einspeisepunkte von Niederspannungsnetzen geographischen Gebietes. c) Hochspannungsnetz oder < inner¬ berlandnetz Hochspannung bezeichnet, wobei für Spannungen ab 220 kV auch die Bezeichnung "Höchstspannung" gebräuch¬ lich ist. In der Schweiz bestehen Leitungen bis zu einem Spannungsniveau der verketteten Spannungen von 380 kVeff. Hochspannungsnetze dienen der Übertragung elektrischer Energie über grosse Distanzen. Ihr Vorteil besteht Spannungen über 45 kV werden als -26- in den geringen elektrischen wand für die Isolation 2.1.2 Verlusten, denen als Nachteil der hohe Auf¬ gegenübersteht. Netzformen Ausser nach dem Spannungsniveau lassen sich Netze auch nach ihrer Struk¬ tur unterscheiden. In der elektrischen Energieübertragung sind vier Formen gebräuchlich: [7] a) Radialnetz Verbraucher Generator oder Einspeisung Figur 2.1: Radialnetz: Jeder Verbraucher wird Pfad nur über einen einzigen gespeist. Das Radialnetz stellt die einfachste Form eines elektrischen Netzes dar. Vom Generator oder Einspeisepunkt gehen Stichleitungen aus, an denen die Verbraucher angeschlossen sind. Es werden somit auch alle Verteilstationen nur von einer Seite aus gespiesen. Beim Ausfall einer Versorgungsleitung bleiben auch alle nachgeschalteten Verbraucher unversorgt. Diese Netze sind typisch für lokale Verteilnetze. Im Hochspannungsbereich kommt diese Struktur vereinzelt vor bei der Versorgung eines abgelegenen Grossverbrau¬ chers oder einer entlegenen Talschaft. In der Praxis sind reine Radialnetze selten. Häufig Betriebsfall nicht Ausfall eines bestehen im normalen eingeschaltete alternative Versorgungswege, Versorgungsweges eingeschaltet werden können. die beim b) Ringnetz Beim Ringnetz wird gegenüber dem Radialnetz die Versorgungssicherheit erhöht, indem zu den meisten Verteilstationen mehrere Zuleitungen beste¬ hen. Durch diese teilweise gungsleitung meistens Vermaschung kann ausgeglichen werden. der Ausfall einer Übertra¬ -27- Generator oder Verbraucher Einspeisung Figur Ringnetz 2.2: c) Strangnetz Verbraucher Generatoren oder Generator oder Einspeisungen Einspeisung Figur Strangnetz: Versorgungsleitungen verbinden jeweils zwei 2.3: Ein¬ speisestationen Strangnetze weils zwei zeichnen sich dadurch aus, dass die Einspeisestellen Versorgunsleitungen je¬ verbinden. Jeder Verbraucher kann daher von zwei Seiten versorgt werden. Ringnetz sind im normalen Betriebs¬ fall die Zuleitungen nur über einen Weg eingeschaltet. So erfolgt der Ener¬ gietransport immer in einer definierten Richtung. Der alternative Pfad wird nur bei einem Ausfall des ersten Pfades eingeschaltet. Strang- und Ring¬ netze werden im Mittel Spannungsbereich verwendet. Sowohl beim Strangnetz als auch beim d) Maschennetz In einem Maschennetz werden alle Stationen von Einspeisepunkten zu den Lastpunkten sind ständig mindestens zwei Übertragungswege eingeschaltet. Hochspannungsnetze werden aus Gründen der Versorgungssicherheit vom Sonderfall der Ver¬ sorgung einer fernen Talschaft oder eines abgelegenen Grossverbrauchers abgesehen immer als Maschennetz ausgeführt. aus gespiesen. Von den mindestens zwei Seiten - - -28- Generatoren oder Generator oder Einspeisungen Einspeisung Figur Maschennetz: Alle Stationen werden 2.4: ten 2.1.3 von mindestens zwei Sei¬ gespeist. Das Verbundnetz Ein elektrisches Netz besteht und Verbrauchern. In Erzeugern (Generatoren in Kraftwerken) einem Verbundnetz, wie es in Westeuropa üblich ist, aus sind mehrere benachbarte Netze brauchern - jedes bestehend aus Erzeugern und Ver¬ Leitungen miteinander verbunden. Diese Leitungen erlau¬ ben einen Energieaustausch zwischen den Netzen. Ein Netz mit Energie¬ mangel kann mit der überschüssigen Energie eines anderen Netzes beliefert werden. Figur 2.5 zeigt ein Beispiel für ein solches Verbundnetz. Der Aus¬ fall einer der Verbindungsleitungen kann diesen Energieaustausch gefähr¬ den, da dann der Austausch unter Umständen nur mehr über ein drittes Netz - über möglich ist und es dadurch Leitungen kommen kann. Im Fall eines leicht zu einer Überlastung engmaschigen Verbundnetzes, ist, sind die beiden benachbarten wie Netze durch der verbunden. Um eine hohe Effizienz der der entsprechenden in Figur 2.6 dargestellt mehrere Leitungen miteinan¬ Übertragung sicherzustellen, er werden die Leitungen mit Höchstpannung betrieben (in der Schweiz bis 380 kV). Da diese Spannung oft höher liegt als die lokalen Netzspannungen, sind in diesen Fällen die Leitungen durch Tranformatoren an die Netze an¬ geschlossen. 2.1.4 Energiefluss Wird in einem der beteiligten Netze mehr Energie verbraucht, als durch die Erzeuger zur Verfügung gestellt werden kann, sinkt die Netzfrequenz ge¬ ringfügig ab und es kommt zu einer Phasenverschiebung zwischen den bei- -29- Netz3 Netzl 4 Netz 4 Netz 5 Figur 2.5: Beispiel eines vernaschten Verbundnetzes. Fünf lokale Netze sind über Hochspannungsleitungen miteinander verbunden. Die Verbraucher und Generatoren jedes einzelnen Netzes sind in der Darstellung zusammengefasst in Vx und Gx. Netz 1 Netz2 L Leitung A ö\A irr L i/r Leitung ölB B i/r L L Leitung aie (TV C irr i/r L Leitung D o\D V, Figur G2 i/r ö2D i/r 2.6: Zwei durch mehrere Jedes Netz besteht Um eine hohe die an Der aus miteinander verbundene Netze. Generatoren (G) Übertragungsspannung Leitungen durch Lransformatoren die Netze angeschlossen. den Netzen und damit Leitung. Leitungen Energie- zu und einer Spannung Leistungsfluss und Verbrauchern (V). gewährleisten, sind (mit Streuinduktivitäten) zu über die die Netze verbindende über diese Leitung ist proportio- -30- nal Sinus der Phasenverschiebung Acp zwischen den beiden Netzspan¬ nungen und folgt Gleichung (2.1), wobei Ulxmd U2 die Amplituden der Anschlussspannungen darstellen. zum In der Energietechnik wird meistens an Stelle der Amplituden mit Effektiv¬ werten der verketteten Spannung gearbeitet. Gleichung (2.1) verändert sich damit zu: Kff Zo (2-2) sin(A(p) sinß/ sind konstante Leitungsparameter: Zo ist der Wellenwiderstand ß der Winkelbelag. Mehrere parallele Leitungen entsprechen elektrisch • und einer Parallelschaltung. Der Ausfall einer der parallelen Leitungen führt da¬ her zu einer entsprechend geringeren Übertragungsleistung bei gleicher Phasenverschiebung. Da einerseits die maximalen Ströme über eine Leitung begrenzt sind, andererseits aber auch eine durch Überlastung bedingte zu hohe Phasenverschiebung eines Netzes gegenüber anderen Netzen zu Ab¬ schaltungen führt, kann der Ausfall einer Leitung zur Instabilität der Netze führen.1^ 2.1.5 Starke und schwache Netze a) Starkes Netz Unter einem starken oder starren Netz versteht Netzimpedanz. Verhältnisses am Diese weist von Nennspannung Anschlusspunkt Änderung des typischer zu Weise Werte Nennstrom ein Netz mit kleiner man von als 3 % des weniger (Un/In) eines starken Netzes verändert sich auf. Die nur Spannung geringfügig bei Stromes über den solches Netz als Anschlusspunkt. In der Simulation kann ein Spannungsquelle mit sehr kleinem Innenwiderstand ange¬ nähert werden. b) Schwaches Netz Unter einem schwachen oder grosser empfindlichen Netz versteht man ein Netz mit Netzimpedanz. Diese weist typischer Weise Werte von mehr als 10 % des Verhältnisses derung 1) Nennspannung des Stromes über den Kapitel 3.3 auf cher eingegangen. In von zu Nennstrom Anschlusspunkt Seite 65 wird auf die Berechnung (Un/In) auf. Bei Än¬ ändert sich auch die des Leistungsfluss Span- ausführli¬ -31- nung lich Anschlusspunkt. Unsymmetrien Unsymmetrien in der Spannung. am zu im Strom führen daher Bei Anschluss eines Netzes über einen Transformator danz Netzimpedanz addiert werden. schlossenen Leitung kann daher ein sonst zur aus zu 2.2 einem schwachen werden muss unweiger¬ dessen Impe¬ Aus dem Blickwinkel der ange¬ als stark eingestuftes Netz durch¬ (siehe [14]) Transformatoren Transformatoren sind die nen". Auf dem Weg vom am meisten verbreiteten elektrischen "Maschi¬ Erzeuger zum Verbraucher wird elektrische Ener¬ gie mehrmals umgespannt: von der im Mittelspannungsbereich liegenden Generatorspannung auf die für die Übertragung wirtschaftlichere Hoch¬ spannung, dann zur Feinverteilung wieder herunter auf Mittel Spannung und Niederspannung. Da die Fernübertragung elektrischer Energie vielfach auf einem höheren Spannungsniveau erfolgt als in den Netzen, die durch die Hochspannungsleitung verbunden werden, finden sich oft Transformatoren jedem Knoten einer solchen schnitt werden die in der Höchstspannungsleitung. Im folgenden Energieübertragung verwendeten Wicklungs- Kernkonfigurationen Drehstromtransformatoren diskutiert. an 2.2.1 von Ab¬ und Wicklungskonfiguration Energierübertragung sind Transformatoren in Sternschaltung, Drei¬ eckschaltung und Zickzackschaltung gebräuchlich (siehe Figur 2.7). Für Transformatoren, die Netze von über 30 kV umspannen, wird aber wegen In der des in der Sternschaltung günstigeren Isolationsbedarfs nur die Stern-/Sternschaltung eingesetzt(Siehe [5] S 100). Da sich die hier durchgeführte Arbeit auf diesen Spannungsbereich bezieht, wird in der weiteren Arbeit nur diese Schaltung behandelt. Ausgleichswicklung Zusätzlich den beiden in Stern geschalteten Hauptwicklungen wird mei¬ stens eine auf 1/3 der Transformatorleistung ausgelegte Ausgleichswicklung in Dreieckschaltung (eine so genannte Tertiärwicklung) angebracht, deren Anschlüsse entweder gar nicht herausgeführt sind oder allenfalls der Versor¬ gung des Eigenbedarfs der Anlage dienen (siehe Figur 2.7 e). Durch die Ausgleichswicklung kann eine geringe Nullreaktanz des Transformators er¬ reicht werden. Sie war bis vor kurzem in praktisch allen Hochspannungszu -32- Figur 2.7: Übliche Wicklung skonfigurationen : a) b) c) d) e) transformatoren den und Sternschaltung auf beiden Seiten. Schaltsymbol YyO Dreieckschaltung auf beiden Seiten, Schaltsymbol: DdO 150° Stern-Dreieckschaltung, Schaltsymbol: Yd5, Acp 150° Zickzackschaltung, Schaltsymbol: Yz5, Acp Transformator in TyO-Schaltung mit Ausgleichswicklung = = vorhanden, wird aber heute in Einzelfällen aus Kostengrün¬ weggelassen. Häufig wird die Ausgleichswicklung auch herausgeführt dient damit gleichzeitig der Versorgung des Eigenbedarfs der Anlage.^ Sternpunkte der in Stern geschalteten Wicklungen sind insbesondere in Hochspannungsnetzen praktisch immer fest mit Erde verbunden, um im Die Falle eines Erdschlusses Überspannungen der anderen Phasen zu verhin¬ dern. 1) Bei den Nordostschweizer Kraftwerken (NOK) verfügen alle Transformatoren für das 110 kV-Netz über solche Tertiärwicklungen mit Anschlüssen zur Eigenversor¬ gung der Anlage mit einer Ausgangsspannung von 16 kV (siehe Anhang A.l auf Seite 187) -33- Kernkonfiguration 2.2.2 Figur Dreischenkel- und Fünfschenkel-Transformator 2.8: Hochspannungsebene wird im allgemeinen angestrebt. Diese hängt auch von der Kernkonfi¬ Für Transformatoren auf der eine niedrige Nullreaktanz guration ab ([5]S 98ff): • Dreischenkel-Transformator: Niedrige Nullreaktanz bei Sternpunkter¬ dung (in der Grössenordnung der Streuimpedanz). Der Nullfluss kann aber von der tertiären Dreieckswicklung kompensiert werden. • Fünfschenkel-Transformator: Dieser Transformatortyp hat eine hohe Nullreaktanz, da sich der Nullfluss über das Joch und die Schenkel - nungsebene • also über Eisen eher - schliessen kann. Er ist für die äusseren Hochspan¬ ungeeignet. Drei Einphasen-Transformatoren: Bei Spannungen über 380 kV werden häufig drei Einphasen-Transformatoren elektrisch zu einer Drehstrom¬ bank zusammengeschaltet. Diese hat Vorteile beim Transport und der Er¬ satzteilhaltung, da im Schadensfall nur kleinere Einheiten ausgetauscht werden müssen (siehe [5] S 98 Mitte und [13]): I Figur 2.9: I I Drei Einschenkel-Transformatoren Ergebnis Symmetrierkompensator soll in erster Linie für Höchstspannungsnetze konzipiert werden. Daher kann davon ausgegangen werden, dass die Transformatoren, über die die Leitung angeschlossen ist, über eine Tertiärwicklung in Dreieckschaltung verfügen und damit eine geDer hier untersuchte -34- ringe Nullreaktanz aufweisen. Die halten des 2.2.3 Kernkonfiguration hat dann Symmetrierkompensators keine weitere Bedeutung. Der Nullstromtransformator Figur 2.10: Nullstromtransformator: links in üblicher Stern- Dreieckdarstel¬ lung, rechts in einer vereinfachten wie sie in den Eine Sonderform tung für das Ver¬ von zeugen von symbolischen Darstellung, folgenden Schaltungsbildern verwendet wird. Transformatoren stellt der ausschliesslich der Ablei¬ Nullströmen dienende Nullstromtransformator dar. Nullströme in der Spannungen schaltung addieren und nur Sekundärwicklung, die sich über die Innenimpedanz des er¬ durch die Dreieck¬ Transformators ab¬ fallen. 2.3 Störungen in Hochspannungsleitungen Ziel des in dieser Arbeit entwickelten beim Auftreten weit als von möglich zu Kompensators ist es in erster Linie, Störungen in Hochspannungsnetzen deren Folgen kompensieren und damit weiterreichendere Schäden verhindern. Deshalb sollen hier kurz die so zu häufigsten auftretenden Fehler Abhandlung über deren Auswir¬ am aufgezeigt werden, ohne eine detaillierte kungen zu geben. Fehler an Freileitungen sind meistens durch äussere flüsse wie Blitzschlag, Sturm, Lawinen oder stürzende Bäume bedingt. In Figur 2.11 sind einige unsymmetrische Fehler skizziert. Ein¬ a) Einpoliger Erdschluss Es handelt sich einpoligen Kurzschluss, der dann vorliegt, wenn ein Phasenleiter niederohmig mit Erde verbunden ist. Bei Netzen mit niederohmig geerdeten Transformatorsternpunkten wird diese Kurzschlussart um einen auch als Erdkurzschluss bezeichnet und führt 80 % aller Fehler in Freileitungsnetzen treten zu hohen Erdströmen. Etwa in Form von Erdschlüssen auf. -35- Figur 2.11: Unsymmetrische Fehler in Hochspannungsleitungen a) Einpoliger Erdschluss b) Zweipoliger Kurzschluss ohne Erdberührung c) Zweipoliger Kurzschluss mit Erdberührung In der heutigen Praxis der Netzbetreiber wird beim Auftreten eines solchen Fehlers die Leitung kurz vom Netz getrennt und nach maximal einer Se¬ kunde die Wiedereinschaltung versucht. Oft hat sich der Fehler dann schon (z.B. Lichtbogenkurzschluss) und der normale Betrieb kann wieder aufgenommen werden. Bleibt der Fehler bestehen, wird die ganze Leitung vom Netz genommen. von selbt behoben Symmetrierkompensator vorhanden, braucht nur die schadhafte Phase längerfristig vom Netz getrennt werden. Zudem kann er je nach ge¬ wählter Auslegung auch in der Zeit bis zum Wiedereinschaltversuch die Weiterversorgung sicher stellen. Ist ein b) Einpolige Leiterunterbrechung Einpolige Unterbrechungen treten insbesondere mente wie Schalter auf, die in einer Phase nicht Erdschluss kann durch Trennung durch schadhafte Netzele¬ schliessen. Der einphasige des schadhaften Leiters leicht in den Zu¬ stand der einpoligen Unterbrechung übergeführt werden. Auch dieses Fehlers können durch einen Symmetrierkompensator, wie Arbeit vorgestellt wird, ausgeglichen werden. die er Folgen in dieser c) Zweipoliger Kurzschluss Ein zweipoliger Kurzschluss ist ein Kurzschluss meist durch einen bogen zwischen zwei Phasenleitern mit oder ohne Erdberührung. - - Licht¬ -36- d) Dreipoliger Kurzschluss Tritt ein Kurzschluss zwischen allen Phasen auf, spricht man von einem symmetrische Störfall ist vergleichsweise selten nur etwa 3 % der Fehler in Hochspannungsnetzen betreffen alle drei Phasen. Da in diesem Fall kein Leiter mehr zur Energieübertragung zur Ver¬ fügung steht, kann auch eine Symmetrierkompensation nichts bewirken. Die negativen Folgen für angeschlossene kritische Verbraucher könnten jedoch durch Anlagen der unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) verhin¬ dert oder zumindest begrenzt werden. dreipoligen Kurzschluss. Dieser - 2.4 Zur FACTS-Geräte Verbesserung der Versorgungs- und Übertragungsqualität Wechselstrom-Übertragungssystemen schen wurden leistungselektronische Systeme entwickelt. Diese werden FACTS-Geräte zusammengefasst. "FACTS" steht dabei Transmission Systems". Die erste Generation gung (SVCs) bestand leistungselektronischer aus von elektri¬ verschiedene unter dem Begriff für "Flexible AC Geräte in der gesteuerten Induktivitäten zitäten, während die moderneren FACTS-Geräte Energieübertra¬ und geschalteten Kapa¬ aus Gleichspannungs¬ wechselrichtern bestehen. Da der Symmetrierkompensator auf der selbst ein solches darstellt, soll hier Technik der FACTS-Geräte aufbaut und ein kurzer Überblick über die wich¬ tigsten 2.4.1 Arten solcher Geräte Seriell gegeben werden. angeordnete Geräte Seriell in der Leitung angeordnete Leitungsimpedanz verändern und Wirkleistung beeinflussen. Geräte können die von aussen damit die durch die Leitung messbare fliessende a) Static Synchronous Series Compensator (SSSC) [23] koppelt über einen in Reihe mit der Leitung geschalteten Transformator Spannung in die Leitung ein. Mit der Amplitude der einge¬ koppelten Spannung wird der Leistungsfluss über die Leitung beeinflusst. Eine Regelung sorgt dafür, dass ausschliesslich Blindleistungsaustausch mit dem Netz stattfindet. Sein prinzipieller Aufbau ist in Figur 2.12 skizziert. Der SSSC -37- U-sssc Leitung Figur 2.12: Static Synchronous Series Compensator b) Transformerless Reactive Series Compensator (TL-RSC) Figur 2.13: Transformerless Reactive Series Compensator Kopplungstransformatoren verzichtet. Durch die Reihenschaltung mehrerer Wechselrichter kann die Kompensati¬ onsspannung auf ein ausreichend hohes Niveau gebracht und damit der Leistungsfluss über die Leitung geregelt werden. Im TL-RSC 2.4.2 [15] Parallel wird auf die teuren angeordnete Geräte Parallel angeordnete Geräte dienen primär der Spannungsregelung. Mit ihnen lässt sich am Anschlusspunkt ein induktiver oder kapazitiver Kom¬ pensationsstrom einspeisen. Statcom [23] erzeugt am Ausgang des Wechselrichters eine Spannung zur Netzsanschlussspannung UStatcom. Die Amplitudendifferenz diesen beiden Spannungen zwingt dann einen Kompensations¬ Der Statcom in Phase zwischen blindstrom Lstatcom vom Netz in den Wechselrichter. Mit der Regelung wird -38- Leitung ^-Statcom Figur 2.14: Der Statcom darauf geachtet, dass reiner Blindstrom bezogen wird, kreisspannung konstant bleibt. 2.4.3 Der Unified Power Flow Controller damit die Zwischen¬ (UPFC) Use Leitung _l ^^ USh \ Figur WRi 2.15: Der UPFC WR2 Der Unified Power Flow Controller [13] weist sowohl einen parallelen als auch einen seriellen Ast auf. Es werden dabei ein Statcom und ein SSSC dass sie einen so miteinander gekoppelt, gemeinsamen Zwischenkreis aufweisen. Dadurch kann nun der Serieteil auch Wirkleistung einspeisen oder aufnehmen, da die Änderun¬ gen der Zwischenkreisspannung durch den Shuntteil ausgeglichen werden können. Damit besteht die Möglichkeit, unabhängig von der Wirkleistung auch die Blindleistung am Ende der Leitung zu regeln. Diesen flexiblen Ein¬ satzmöglichkeiten steht als Nachteil der grosse Hardwareaufwand gegen¬ über. -39- 2.4.4 Symmetrierung Alle bisher vorgestellten FACTS-Geräte dienen primär der Leistungsflussund Spannungsregelung. Dabei wird im allgemeinen davon ausgegangen, dass dreiphasig symmetrische Ströme und Spannungen vorliegen und auch solche eingespeist werden. Mit den gezeigten Schaltungen ist es jedoch bei entsprechender Regelung auch möglich, unsymmetrische Ströme und Spannungen einzuprägen und damit Unsymmetrien im Netz auszugleichen. Dies soll im Rahmen dieser Arbeit gezeigt werden. 2.5 Möglichkeiten zur Kompensation von Unsymme¬ trien Hochspannungsleitung können aus verschiede¬ also eine Abweichung von dreiphasig sym¬ nen Gründen Unsymmetrien metrischen Strömen auftreten. Häufig werden die Unsymmetrien durch unsymmetrische Verbraucher bedingt. Sie sind zum Teil auch durch unsym¬ metrische Komponenten des Übertragungssystems bedingt. Auch Leitungen sind trotz Verdrillung nicht 100 % symmetrisch. Die stärkste Unsymmetrie stellen jedoch der Erdkurzschluss und der vollständige Unterbruch einer Phasenleitung dar (wobei der Erdschluss in einen Unterbruch übergeführt werden kann). Wenn es möglich ist, den vollständigen Unterbruch einer Phasenleitung zu kompensieren, dann ist die Kompensation auch hinrei¬ chend für kleinere Unsymmetrien. Im täglichen Betrieb einer - - 2.5.1 Zwei FACTS-Shuntelemente Bei der in dargestellten Konfiguration erzeugen die beiden FACTS-Elemente das an jeder Seite zur Kompensation erforderliche Gegen- und Nullsystem. Die Kompensation für das Gegensystem erfolgt zum Beispiel durch einen dreiphasigen Wechselrichter. Mit Hilfe eines vierten an Erde angeschlossenen Zweiges lässt sich auch das Nullsystem ^ Da die durch von den durch die Leitung verbundenen Netzen fernhalten. die Leitung übertragenen Nullsystemströme nicht über die angeschlossenen Netze abfliessen können, ergibt sich ein erhöhter Stromfluss über Erde. Dieser muss wegen der sonst in der Nähe der Erdungspunkte entstehenden gefährlichen Schrittspannungen unbedingt verhindert werden. Daher ist in Figur 2.16 - 1) - Aufbau und Funktionsweise eines Wechselrichters mit vierter Phase wurde im De¬ tail beschrieben in [10]. -40- Netzanschluss Netzanschluss y Leitung FACTS FACTS Symmetrier- Symmetrier- Element Element High Figur 2.16: Zwei FACTS-Elemente in Ground Leiter Shunt-Schaltung mit High-Ground- Leiter diesem Fall ein High-Ground-Leiter in die Übertragungsleitung einzubauen, der den sonst über Erde fliessenden Strom aufnehmen kann Symmetrierung 2.5.2 (siehe [11]). mit Nullstromtransformator Netzanschluss Netzanschluss , y Leitung FACTS FACTS Symmetrier- Symmetrier- Element Element High Figur 2.17: Zwei einphasige Ground Leiter FACTS-Elemente an Sekundärseite von Nul- stromtransformatoren Die in Figur 2.17 dargestellte Schaltung ermöglicht die Kompensation des in der einphasig unterbrochenen Leitung auftretenden Nullsystems: Das Nullsystem erzeugt an der Sekundärseite des Nullstromtransformators eine Spannung, die durch das FACTS-Element in diesem Fall eine einphasige Spannungsquelle kompensiert wird. Die Nullsystemströme können damit in Richtung Erde abgeleitet werden. Das heisst, die angeschlossenen Netze sind frei von Nullsystemströmen. Es fliesst aber ein erhöhter Erdstrom - - -41- Leitung. Deshalb ist auch hier lich. Die komplexen Effektivwerte der Ströme sind in Figur 2.18 dargestellt. parallel zur symmetri sehe Netzströme ein in High-Ground-Leiter erforder¬ diesem System auftretenden durch Nulltransformator addierte Ströme t t t Y t Ströme über die unterbrochene Figur 2.18: Strom im einphasig High-Ground-Leiter Leitung Komplexe Amplituden der Ströme im Netz, der Leitung und dem High-Ground-Leiter bei Symmetrierkompensation durch ein FACLS-Gerät an der Sekundärseite eines Nulltransforma¬ tors. 2.5.3 Nullstromtransformatoren und FACTS-Elemente in Serie Die in Figur 2.5.4 Seriekompensation dargestellte Schaltung entspricht von ihrem äusseren Ver¬ halten her dem Verhalten der Schaltung gemäss Figur 2.17, da es gleichwer¬ tig ist, ob die Gegenspannung über die Sekundärseite des Nullstromtransfor¬ mators eingeprägt wird oder über die Groundverbindung. Es gelten daher auch die in Figur 2.18 dargestellten Strom Verhältnisse. 2.19 Die in Figur 2.17 und Figur 2.19 dargestellten Schaltungen können zwar symmetrische Ströme in den angeschlossenen Netzen sicherstellen. Sie füh¬ ren aber zu einem hohen Strom über Erde beziehungsweise den HighGround-Leiter. Wird durch die in Figur 2.20 dargestellte Seriekompensation gleichzeitig die Längsspannung der Leitung verändert, kann der Stromfluss über Erde reduziert werden. Dazu wird in jedem Phasenleiter mittels eines FACTS-Elements eine Längsspannung eingeprägt, die das Auftreten von Gegensystemströmen kompensiert. In diesem Fall erfolgt der Energiefluss -42- Netzanschluss Netzanschluss Leitung FACTS FACTS Symmetrier- Symmetrier- Element Element High Figur 2.19: Zwei einphasige Ground Leiter FACTS-Elemente an Groundverbindung von Nullstromtransformatoren Netzanschluss Leitung Netzanschluss FACTS SymmetrierElement FACTS FACTS Symmetrier- Symmetrier- Element Element Ground Figur 2.20: Zwei einphasige FACTS-Elemente Groundverbindung von zur Kompensation des Nullsystems. Zusätzliches FACTS-Element in der Leitung zur Kompensation des Gegensystems. an Nullstromtransformatoren pulsierend. Dies FACTS-Geräte 1) muss durch die ausgeglichen Eine ausführliche Abhandlung Zwischenkreisspeicher der beteiligten werden können. ^ Die Kombination über die Seriekompensation stellt [15] dar. von Serie- -43- kompensation und Parallelkompensation besonders aufwendige Variante dar. 2.5.5 stellt eine von der Installation her Seriekondensatoren Figur 2.21: FACTS FACTS Symmetrier- Symmetrier- Element Element Seriekondensatoren in der Leitung kompensieren induktivität und verhindern das Auftreten der von die Leitungs¬ Gleichströmen in Leitung Einfügen von Seriekondensatoren in jeden Phasenleiter der Über¬ tragungsleitung kann das Auftreten von Gleichströmen in der Leitung ver¬ hindert werden. Diese Kondensatoren können so dimensioniert werden, dass Durch das durch sie die Leitung reduziert wird. Bei Vorsicht geboten, da damit auch die Längsinduktivität maschten Netz ist hier aber der Länge der Leitung verkürzt wird. Masse über diese 2.5.6 Leitung Abgrenzung einem ver- elektrische Der Strom würde dann in verstärktem fliessen. der Arbeit Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung eines Symmetrierkompensators, wo¬ bei das Hauptgewicht auf die eingesetzte Leistungselektronik und deren Re¬ gelung zu legen ist. Die bei den in Kapitel 2.5.1 bis Kapitel 2.5.5 dargestell¬ ten Schaltungen eingesetzten FACTS-Elemente sind sehr ähnlich aufgebaut oder wie im Falle der Seriekompensation schon anderwärtig ausführlichst behandelt [15]. Wir behandeln daher im Weiteren nur eine typische Schal¬ tung im Detail. Wir entschieden uns für die in Figur 2.22 dargestellte Konfi¬ guration mit zwei Shunt-Elementen ohne High-Ground-Verbindung: Diese Schaltung hat zwar den Nachteil, dass sie kein Nullsystem kompen¬ sieren kann, dafür kann auf die verhältnismässig teure Installation eines -44- Ydy-Trafo Ydy-Trafo Leitung i Über¬ FACTS spannungsschutz FACTS Symmetrier- Symmetrier- Element Element Ground Figur 2.22: Zwei FACT S-Elemente in Shunt-Schaltung ohne High-Ground- Leiter möglich ist, das Nullsystem durch das Nicht-Erden der Transformatorsternpunkte an einem Ende der Leitung zu unterbinden \ stellt sie eine kostengünstige Variante der Symmetrierkompensation dar. Für diese Schaltung konnte auch ein Labormodell aufgebaut werden. High-Ground-Leiters Ströme über die unterbrochene verzichtet werden. Da es einphasig Leitung / \ durch Wechselrichter addierte Blindströme Figur 2.23: Illustration anhand der Leitung 1) Siehe "Erdung" symmetrische Netzströme Funktionsweise des Symmetrierkompensators komplexen Amplituden der Ströme im Netz, der zur und des Wechselrichters. auf Seite 46 -45- Das Nicht-Erden der Transformatorsternpunkte aktuellen Gegebenheiten in an einem Leitungsende ist einem vermaschten Netz¬ aufgrund der werk nur schwierig zu erreichen es wären Änderungen an sehr vielen Transformatoren nötig -, was gewisse Einschränkungen für die Einsetzbarkeit dieses Konzeptes mit sich bringt. Hingegen kann bei der Versorgung zwar - eines einzelnen fernen Verbrauchers oder einer Talschaft auf die Transfor¬ Leitungsende verzichtet werden. Ebenfalls anwendbar ist dieses Konzept für Leitungen, die an beiden Enden über Transformatoren mit den Netzen verbunden sind, sowie bei der Versorgung matorerdung an einem einphasiger Bahnnetze. In nahmen untersuchen und die dadurch entstehenden Kosten gegen die zu Vorteile der 2.6 jedem Symmetrierkompensation abzuwägen. Der Einsatz des Wie in den Fall sind die erforderlichen Schutzmass- vorangehenden Übertragungsleitung zur Symmetrierkompensators Abschnitten gezeigt, Instabilitäten im Netz führen. Es wird daher ange¬ strebt, die Ausfallswahrscheinlichkeit niedrig misches Optimum zu Übertragungsleitungen kann der Ausfall einer bringen. Dafür kann zu halten und auf ein ökono¬ zum Beispiel die Anzahl der gewählt werden, dass der Ausfall einer Lei¬ tung durch die übrigen Leitungen kompensiert werden kann. Dazu wurde von den Netzbetreibern das so genannte n-1-Kriterium definiert, das ver¬ langt, dass jeweils eine Leitung mehr, als für den Betrieb erfordlich wäre, vorhanden sein muss. so hoch Bei besonders kritischen Übertragungen wird auch das n-2-Kriterium mehr vorhanden angewendet, bei dem dann mindestens zwei Leitungen sind, als bei Nennbetrieb erforderlich wäre. Der in dieser Arbeit entworfene die Übertragungssicherheit einer Aufbau von Überkapazität nicht der Symmetrierkompensator soll jedoch einzelnen Leitung soweit erhöhen, dass mehr erforderlich ist. Tatsächlich haben Studien belegt, dass über 85 % aller Abstellungen von Hochspannungslei¬ tungen auf einphasige Unterbrüche zurückzuführen sind [11]. Durch den Einsatz eines Symmetrierkompensators können einphasige Unterbrüche kompensiert werden, ohne die Leitung vom Netz zu nehmen. 2.6.1 Das Schaltungskonzept Konzept des Symmetrierkompensators besteht darin, dass Ende der jedem Leitung ein dreiphasiger Wechselrichter Gleichspannungszwischenkreis installiert wird (gemäss Figur 1.1 zu schützenden an mit und -46- Figur 2.22). Dieser kann Unsymmetrien an seinem Anschlusspunkt ausglei¬ chen. Es sind dabei • jedoch folgende Einschränkungen zu machen: Im Falle des Unterbruchs einer Phasenleitung kommt es über der Leitung zu einer pulsierenden Energieübertragung im Gegensatz zur kontinuierli¬ chen Energieübertragung in einem symmetrischen Drehstrom system, wie sie ausserhalb der Leitung herschen soll. Die Zwischenkreiskapazitäten müssen daher so gross ausgelegt werden, dass sie die übertragene En¬ ergie während mindestens einer halben Netzperiode Zwischenspeichern können. • Ein nach diesem Konzept installierter Wechselrichter kann keine Nullsy¬ ausgleichen. Solche Null system ströme müssen daher durch die Netzkonfiguration verhindert werden. Dies ist nur dadurch möglich, dass die der Leitung zugewandte Seite der Transformatoren, mit denen die Leitung ans Netz angeschlossen ist, nur an einem Ende der Leitung geerdet sind.1) stemströme 2.6.2 Erdung Figur 2.24: Beispiel für Beschallung des Sternpunktes: schutz verhindert untolerierbare leiter Überspannungs¬ Überspannungen der Phasen¬ Erde gegenüber Einen wesentlichen Teil des Ein Konzepts stellt die Erdung dar. Mit der vorge¬ eines Symmetrierkompensators (Shuntausführung ohne High-Ground-Leiter) kann ein auftretender Erdstrom nicht kompen¬ siert werden. Daher darf der leitungsseitige Transformator-Sternpunkt nur an einem Ende der Übertragungsleitung geerdet sein. Bei bestehenden schlagenen Topologie 1) Ist dies nicht möglich, ist ein High-Ground-Leiter zur Aufnahme der Erdströme zu (Siehe [11]). Zur Kompensation ist der Wechselrichter mit einem vier¬ den High-Ground-Leiter angeschlossen Zweig zu versehen (siehe [10]). installieren ten - an - -47- Hochspannngsnetzen dient aber die Erdung dazu, dass bei einem Erdschluss die Phasenspannungen gegenüber Erde nicht wesentlich angehoben wer¬ den1^ (Siehe auch [5], Seite 481f). Beim Weglassen einer Erdung ist daher ein anderer Überspannungsschutz zu installieren, der Überspannungen von mehr als 20 % wirksam verhindern kann. Der Überspannungsabieiter kann jedoch nur während eines transienten Einschwingvorgangs während einiger Netzperioden Strom führen. Er darf keinesfalls zur Abführung von Strom über längere Zeit benutzt werden. Abbildung Figur 2.24 ist eine mögliche Beschaltung des Sternpunktes dargestellt. Solange keine kritische Überspannung erreicht ist, verhält sich der Überspannungsschutz wie ein grosser Widerstand. Für die Regelung des Symmetrierkompensators kann daher von einer Trennung von der Erde aus¬ gegangen werden. Die Regelung muss aber sicherstellen, dass die Spannung des Sternpunkts gegenüber Erde nie 20 % der Nennspannung übersteigt. Zur Realisierung des Überspannungsschutzes können zum Beispiel Metalloxidableiter eingesetzt werden. Metalloxidableiter bestehen aus einem nichtli¬ nearen Widerstand mit einer nahezu idealen rechteckigen Kennlinie. Bei Betriebsspannung ist der Strom sehr klein (im mA-Bereich), während bei Überschreiten der Ansprechspannung der Widerstand so klein wird, dass ein In weiteres S Ansteigen der Spannung verhindert wird (siehe [5] S 26 Iff und [7] 625f)2) Aufgrund der Überlegung, dass ein Auftrennen der Erdverbindung theore¬ in Kapitel 2.6.3 dargestellten tisch möglich erscheint, wurde in den Benchmarksystemen jeweils der leitungsseitige Sternpunkt an nur einem Ende der zu schützenden Übertragungsleitung geerdet. Bei Konfigurationen mit nur einem Symmetrierkompenstor wurde dabei immer das Ende der Leitung gewählt, an dessen Ende sich der Kompensator befindet. Dies ge¬ schah aus der Überlegung heraus, dass so nur an einem Ende der Leitung Veränderungen erforderlich sind, während das andere Ende durch das alte - Schutzkonzept 1) hinreichend geschützt - bleibt. Im Netz der NOK sind 220 kV und 380 kV-Netze fest kV-Netze über eine Drossel kA 2) begrenzt. Siehe auch Die früher für den geerdet sind, die allfällige Anhang A.2 auf Seite 187 Überspannungsschutz sich wegen ihrer unpräzisen diese nicht. Anwendung geerdet, während 50 zu 110 Erdströme auf maximal 4 weit verbreiteten Ventilableiter Kennlinie und des - löschenden eignen Lichtbogens für -48- 2.6.3 Typische Netzkonfigurationen In diesem Abschnitt werden der Einsatz eines da¬ her Netzkonfigurationen vorgestellt, für die Symmetrierkompensators sinnvoll erscheint, und für die er ausgelegt werden a) Starres Netz soll. mit einem empfindlichen einphasiger starres Verbraucher Unterbruch empfindlicher oder abgelegener Netz Verbraucher 3P-WR Figur 2.25: Starres Netz mit einem empfindlichen oder abgelegenen Ver¬ braucher Das linke Netz (Figur 2.25) ist ein grosses starres Netz mit b) Starres Netz mit mehreren niedriger Innen¬ impedanz, das eine unverzerrte dreiphasig-symmetrische Spannung liefert, auch wenn die Auskopplung nur zweiphasig erfolgt. Der Verbraucher hinge¬ gen benötigt eine dreiphasig symmetrische Versorgung. Der Einsatz eines Symmetrierkompensators ist daher nur auf der dem schwachen Netz zuge¬ wandten Seite der Leitung erforderlich. An den Anschlusspunkten der Netze und des Symmetrierkompensatores sind Drei-Schenkel-Transformatoren mit Tertiärwicklungen dargestellt, wie sie bei vielen Hochleistungsnetzen üblich sind, (siehe [6] S 182). Zur Erdung und Auswahl der TransformatorTopologie siehe Kapitel 2.6.2 und Kapitel 2.2. Anstelle stellt) 1) von einem empfindlichen (wie in Figur 2.25 darge¬ (Figur 2.26). Die Aufgabe des Kompen- empfindlichen können auch mehrere treten Ein empfindlicher Verbraucher ist dreiphasig symmetrischen Strömen ein Verbraucher Verbraucher, der und Spannungsverhältnisse am nur bei Versorgung mit Spannungen einwandfrei funktioniert. unsymmetrischer Belastung sym¬ Anschlusspunkt. Ein starkes oder starres Netz hat auch auch bei metrische Verbrauchern -49- empfindliche Verbraucher einphasiger Starres Net Figur 2.26: Unterbruch Starres Netz mit mehreren empfindlichen sators bleibt dabei pologie siehe gleich. Zur Erdung und Auswahl Kapitel 2.6.2 und Kapitel 2.2. c) empfindliches Netz mit einem Verbrauchern der Transformator-To- empfindlichen Verbraucher1* (Figur 2.27) hat eine hohe Innenimpedanz. Eine unsymme¬ trische Belastung hätte daher auch unsymmetrische Spannungen am An¬ schlusspunkt zur Folge. Der Verbraucher benötigt für einwandfreien Betrieb ebenfalls eine dreiphasig-symmetrische Versorgung. Es ist daher der Einsatz von je einem Symmetrierkompensator an jedem Ende der Leitung ange¬ zeigt. Zur Erdung und Auswahl der Transformator-Topologie siehe Kapitel 2.6.2 und Kapitel 2.2. Das linke Netz d) empfindliches Netz In mit einphasigem Bahnnetz2* Ländern, in denen die Bahnstromnetze die gleiche Frequenz wie die Lan¬ (wie zum Beispiel in Frankreich 50 Hz), wird die für die Traktion erforderliche Energie häufig durch einphasige Transformatoren zwischen zwei Phasenleitern des dreiphasigen Hochspannungsnetzes ausgedesnetze aufweisen 1) Ein 2) Die empfindliches Netz ist ein Netz, symmetrisch belastet werden darf. Schaltung in vember 1999 für das aufgrund seiner Konfiguration Figur 2.27 entspricht einer Ausschreibung der einen Symmetrierkompensator in Evron/Laval. SNCF nicht vom un¬ No¬ -50- Unterbruch einphasiger empfindlicher empfindliches Net Figur 2.27: Verbraucher empfindliches Netz mit einem empfindlichen Verbraucher empfindliches Netz Bahnnetz p c X ) \ \ 1 { X T Figur 2.28: Der Symmetrierkompensator bei der gen Bahnnetzes als Alternative zu Versorgung eines einphasi¬ einem statischen Kompensa- tor koppelt. Dies stellt eine häufig auftretende im Falle eines schwachen Netzes zu unsymetrische Belastung dar, die Problemen führen könnte. An der Stelle Ankopplung des Bahnnetzes stehen häufig statische Kompensatoren im Einsatz. Eine vollständige Kompensation und eine sofortige Reaktion auf jeglich Laständerungen wie sie gerade im Bahnbetrieb durch anfahrende Züge häufig sind, ist jedoch nur durch den Einsatz des Symmetrierkompensators möglich. der -51- Vermaschtes e) empfindliches Netz empfindliche empfindliche Erzeuger Verbraucher einphasiger Unterbruch 3P-WR Figur 2.29: empfindliches 3P-WR vermaschtes Netz mit mehreren empfindlichen Verbrauchern In einem vermaschten Netz bestehen zusätzlich fehlerhaften Leitung noch andere Strompfade vom Netz zum Verbraucher. Da aber beim einpha¬ sigen Unterbruch einer Leitung nicht mehr für alle Phasen gleiche Wider¬ standsverhältnisse gelten, ergibt sich eine unsymmetrische Belastung des Netzes, die ohne Kompensation zu unsymmetrischen Verhältnissen beim Verbraucher führt. Ohne Kompensator müsste die Leitung daher vollständig vom Netz genommen werden. Wird die Leitung jedoch beidseitig mit einem Symmetrierkompensator bestückt, kann auch über sie weiterhin ein Teil der zur benötigten Energie übertragen werden. Die Höhe der über die Leitung flies¬ senden Energie lässt sich durch Blindstromkompensation beeinflussen. Die Einschränkung, dass die leitungsseitigen Sternpunkte nur an einem Ende der Leitung geerdet sein dürfen, stellt allerdings im vermaschten Netz eine grössere Schwierigkeit dar. Entweder müssen auf einer Seite alle Transformato¬ ren im vermaschten Netz über einen Überspannungsschutz geerdet werden (siehe Kapitel 2.6.2), oder die Leitung ist über einen Kopplungstransforma¬ tor j) an das Netz zu schliessen. Vermaschtes starres Netz Das vermaschte starre Netz dreiphasig symmetrischen (Figur 2.30) Verhältnissen führt auch ohne an den Kompensator zu Verbrauchern, da der alter- -52- Starre empfindliche Erzeuger Verbraucher einphasiger Unterbruch 3P-WR Figur 2.30: Starres vermaschtes Netz mit mehreren empfindlichen Verbrau¬ chern native Pfad soviel Übertragungskapazität aufweist, dass der Teilausfall einer Leitung nicht wesentlich stört. Mit Hilfe des Symmetrierkompensators ist es jedoch möglich, weiterhin Energie über die fehlerhafte Leitung zu leiten und damit das restliche Netz 2.7 zu entlasten. Zusammenfassung Kapitel wurde ein kurzer Überblick über die Einbettung des Sym¬ metrierkompensators in elektrische Energieübertragungssysteme gegeben. Dazu wurde gezeigt, dass sehr unterschiedliche Möglichkeiten zur Kompen¬ sation von Unsymmetrien in Hochspannungsleitungen bestehen. Eine mög¬ liche Topologie der ungeerdete Symmetrierkompensator in Shunt-Schal¬ wurde ausgewählt. Er wird in einem elektrischen Energieübertra¬ tung gungssystem mit ungeerdeten Sternpunkten und ohne High-Ground-Verbin¬ dung untersucht. In diesem - - -53- 3 Mathematische Analyse Kapitel werden die Gleichungen der Ströme und Spannungen im System aufgestellt und analysiert. Wir konzentrieren uns dabei auf den stationären Fall nach einem einphasigen Unterbruch. Die Dynamik beim In diesem Übergang vom ungestörten in den gestörten Zustand wird später in der Simulation behandelt, da sie sich dort anschaulicher zeigen lässt. 3.1 Darstellung dreiphasiger Die elektrischer Grossen Darstellung dreiphasiger elektrischer Grossen in der Elektrotechnik sind drei Darstellungsformen üblich: Phasengrössen, Drehzeiger und Zeiger (Siehe auch [1]: Tafel I). Bei der 3.1.1 Phasengrössen Bei der Phasengrössen wird jede Phase für sich betrachtet. Es werden die Maschen- und Knotengleichungen für jede einzelne Phase aufgestellt. Zusammen mit den Gleichungen der anderen Phasen bilden sie ein Gleichungssystem, das das System beschreibt. Die Phasengrössen sind die Grossen, die man bei einer Messung ohne weitere Umformung unmittel¬ Darstellung der bar erhält. Drehzeiger 3.1.2 Durch Addition der man in geometrische die Darstellung Phasengrössen xa Drehzeigern x .^ b c gemäss (3.1) erhält U0° Für die Rücktransformation xa(t) xb{t) x(t) 1) = = = von Drehzeigern in (3.1) Phasengrössen gilt: Re(x(t)) (3.2) Re(x(t)-e-jU0°) (3.3) Re(x(t) Wir rechnen mit e*120*) Amplituden (3.4) und nicht mit Effektivwerten. -54- 3.1.3 Zeiger Übergang Zeigerdarstellung X werden die Drehzeiger x durch den Einheits-Drehzeiger 1 e/tof dividiert. Man erhält dadurch eine Darstel¬ lung in Koordinaten eines synchron mit der Frequenz der Grundschwingungsgrössen rotierenden Koordinatensystems. Die Wechselgrössen der Grundschwingung werden dadurch auf Gleichgrössen abgebildet. Im Falle dreiphasig symmetrischer drei-Phasen-Grössen erhält man somit stationäre (sinusfreie) Werte. Der Einheits-Drehzeiger 1 e1"" soll in unserem Fall mit der bezogenen Spannung mitrotieren. Er wird durch einen sogenannten PLL (phase locked loop) gebildet. Zum auf die • • * -j . X(t) = = —— j\a(t) x(t) I 00(7) e dt (im allgemeinen Fall) (3.5) dt e X * x = —^-t = x j°V e Die PLLs werden reelle Achse also men. - Dies hat den Zeigers (im stationären Fall: co(0 = (3.6) coo) eingestellt, dass die Einheits-Drehzeiger 1 e/tof auf den Zeiger der bezogenen Spannung zu liegen Vorteil, dass in der weiteren Rechnung die Realteile so • dem Wirkanteil und die Imaginärteile - die kom¬ d des q dem Blindanteil entspre¬ chen. 3.2 Das System Figur 3.1 ist das durch die nachfolgenden Gleichungen beschriebene System skizziert. Es besteht aus zwei über eine in einer Phase unterbrochene Leitung verbundenen Netzen. Die Netze sind über Anschlusstransforma¬ toren mit den Ersatzinduktivitäten LT1 2 an die Leitung angeschlossen. Das In Netz 1 wird dabei als starr angenommen. Das heisst seine Inneninduktivität Lj ist klein gegenüber LT1 und wird daher vernachlässigt. Da aufgrund der Topologie kein Nullsystem betrachtet werden muss, können die magneti¬ schen Kopplungen Mab zwischen den Leitern als Teile der Ersatzinduk¬ bc tivitäten LTj 2ab betrachtet werden. Die dreiphasigen Leitungsströme iia,b,c des Netzes 1 und iia,b,c des Netzes 2 sind identisch. In der Zeigerdarstellung unterscheiden sie sich jedoch darin, dass unterschiedliche PLLs zur Anwendung kommen. Da dieser ac c -55- Leitung ula,b, usa b Figur 3.1: Schematische uTLabc c Darstellung zwei über eine schadhafte Lei¬ von tung verbundenen Netzen. An beiden Enden der Leitung ist ein Kapazitäten werden der transienten Vorgänge berücksichtigt. Symmetrierkompensator angebracht. erst bei der Simulation Die Unterschied keine erst im 3.2.1 Bedeutung für Phasengrössen und Drehzeiger hat, Kapitel 3.2.4 "Zeigerdarstellung" darauf eingegangen. wird Phasengrössen a) Maschengleichungen Ha uAh l\c ha = i\b = + LTA i\ = + + u + , K,C + iib + + LT1 + hb LT:> + + Da die inneren direkt LT ha Spannungen ula gemessen werden können, ha hb Lo + uln + u2b ^2c T2 u U L\b UL\c = sb + M20 (3.7) u20 (3.8) «20 (3.9) u c c L\a ' und u2a b der Netze 1 und 2 nicht c kann statt dessen auch mit den messbaren b Netzanschlussspannungen uLla b und uL2a b gerechnet chungen (3.7) bis (3.9) erhalten dann folgende Form: u + a c lL2a U lL2b U lL2c U L2a L2b L2c werden. Die Glei¬ u u u 20 (3.10) 20 (3.11) 20 (3.12) -56- b) Knotengleichungen ha+lWR\a l\b + lWR\b l\c + lWR\c ha-iwRla ij¥R2b hb~ l2c-lWR2c 3.2.2 = lLa ( = lLb ( = lLc ( = lLa ( = hb (3-17) lLc (3-18) = Nullkomponenten Gleichungen der Phasengrössen a, b, c (Gleichung (3.7) bis (3.9) für die Spannungen und Gleichung (3.13) bis (3.18) für die Ströme) lassen sich Nullkomponenten und damit Asymme¬ Durch algebraische Addition der - trien - erkennen. Es sei angenommen, dass die ^2a + U2b + U2c Netzspannungen nullkomponentenfrei sind: (3.20) 0 = Die Netzströme sind ebenfalls Netzströme ila b c und i2a zwang Null sein müssen. Es b c gilt nullkomponentenfrei, da die Summe der in beiden Sternpunkten durch Schaltungs¬ also: hb + hc = 0 (3-21) ha+hb + hc = 0 (3-22) ha + Da die Wechselrichter keinen auch die Wechselrichterströme sein: Sternpunktleiter haben, müssen iwRia,b,c und iwR2a,b,c nullkomponentenfrei lWR\a+lWR\b + lWR\c = ° (3-23) lWR2a+lWR2b + lWR2c = ° (3-24) Die Summen der unter Gleichungen (3.13) bis (3.15) Berücksichtigung von (3.21) bis (3.24) lLa+lLb+lLc = 0 und (3.16) bis (3.18) liefern (3-25) -57- Das heisst, dass auch der Leitungsstrom iiaj,c nullkomponentenfrei ist.1) Die Spannungen wegen LL sind nicht alle hingegen iib + iLa-LL LL + îlc LL = «Sa usb + a ist jedoch (3.27) (3.26) und (3.27) gilt: -Ilc-L = (3.28) dreiphasige Spannung uSa> «Sb = gilt (3.26) 0 0 = und wegen Für die Zwar (3.25): Wegen des Unterbruchs in der Phase ihb-L nullkomponentenfrei. + usc è c über die Unterbrechungsstelle gilt: (3-29) «Sc*0 = (3.30) 0 Die algebraische Addition der Gleichungen (3.7) bis (3.9) unter Berücksich¬ tigung der Gleichungen (3.19) bis (3.30) liefert folgendes Ergebnis: 0 = Mit Usa + Usb + Usc (3-31) 3-U20 + (3.30) folgt daraus u20 Daher wird der Sternpunkt uSa = (3.32) --r- der u2a^^ mit einer Sinusspan¬ Netzfrequenz beaufschlagt. Amplituden der nung gegenüber Spannung über den Unterbruch uSa und der Erdspannug u2q hängen von der Phasenverschiebung der beiden Netze zueinander ab. Es gilt: Netzspannung Erde u2q in USa = Die (3-33) 2^ULla~UL2a) Herleitung dieses Zusammenhangs greifen wir zurück auf die Maschen¬ gleichungen (3.10) bis (3.12) und formen sie so um, dass wir usa isolieren können. Der Einfachheit halber bezeichnen wir die über die Leitung abfal¬ lenden Spannungen mit uTLabc. Zur 1) Nullkomponentenfrei Symmetrie. 2) Mit ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für "Sternpunkt der Netzspannung" ist der leitunsseitige Sternpunkt des Netz¬ gemeint. Ist kein Transformator vorhanden, ist der Generatorstern¬ punkt gemeint. transformators -58- LL ÎLla U = lL2b U = LT lL2c U = TLa (3.34) TLb (3.35) TLc (3.36) Die in der weiteren Rechnung verwendeten Spannungen sind in Figur 3.2 dargestellt. uLla,b,c uTLa,b,c uSa,b,c 4 uL2a,bc b ) (3.37) u20 Figur Das vereinfachte Schaltbild 3.2: -UL\a+ USa " UL\a + USa + UTLa + UL2a + UTLa + UL2a ~ ~ Aus der UL2b UL2c Schaltungstopologie dass bekannt, gilt: USb = UTLb Die + = USa = USa = UTLc von ~ uSa (3.37) ~ USc + UL\c = und den vorangegangenen (3.38) Überlegungen ist (3.39) (3.40) UTLc lassen sich nun vereinfachen zu: (3.41) (3.42) (3.41) ~ ~ UTLb Berechnung UTLa Gleichungen USa Aus USc ~ zur und (3.42) ergibt UL\a~UL2a sich: (3.43) -59- Da beide Netzspannungen uL1 und uL2 dreiphasig symmetrisch sind, ist auch deren Differenz eine dreiphasig symmetrische Spannung: (ULla-UL2a) Die + (ULlb-UL2b) Gleichung (3.43) + (ULlc-UL2c) vereinfacht sich damit = (3-44) ° zu ~(ULla~ UL2a) USa UL\a~UL2a = ,~ Az, (3-45) ö (3.46) Bei dieser Herleitung wurde der Symmetrierkompensator unberücksichtigt gelassen. Natürlich gelten diese Zusammenhänge auch nach Eingreifen des Symmetrierkompensators. Durch das Aufprägen eines Gegensystems und das fakutlative Einprägen eines Blindstromes beeinflusst er jedoch die Netz¬ sodass sich auch die Spannung anschlussspannungen uLla b und Ui2a h über dem Unterbruch uSa gegenüber dem ungeregelten Fall ändern kann.1) c Unter der c, Annahme, dass uLla b und uL2a b die gleichen Amplituden auf¬ weisen und sich nur in der Phasenlage unterscheiden, lässt sich die Ampli¬ c c tude der Differenzspannung AuLa (uLla-uL2a) auch als Funktion Phasenverschiebung Acp zwischen den beiden Netzen darstellen.2^ AÛLa Die = = 2«iflsin(^B) (3.47) Phasenlage (PamLö der Differenzspannung AuLa gegenüber 3.2.3 Drehzeigerdarstellung Durch geometrische man die Addition der gemäss (3.1) die Gleichung (3.7) Maschengleichungen (3.7) Darstellung in Drehzeigern. Zu diesem mit /\ (3.8) mit dann addiert und die Summe mit 2/3 1) Wie stark der Einfluss des hängt zes 2) Die von der e"20' und (3.9) mit e uLla bis beträgt: (3.9) erhält Zweck werden yl20° multipliziert, multipliziert: Kompensators auf die Netzanschlussspannungen ist, der Inneninduktivität der Netze ab. Im Idealfall eines ideal starren Net¬ mit Inneninduktivität Null ändert sich nichts. Gleichungen (3.47) und (3.48) gelten unter der Annahme, dass die Phasenver¬ schiebung Acp zwischen den beiden Netzen zwischen -%/2 und %/2 liegt. -60- ù = «! w) /, = • (3-49) LTl + + us iL2 LL + i2 LT2 + i2 L2 + (3.50) u2 u20 ist eine reine Nullkomponente. Ihr Drehzeiger ist 0 und sie daher nicht in der Drehzeigerdarstellung nieder. sich schlägt Durch geometrische Addition der Knotengleichungen (3.13) bis (3.15) be¬ ziehungsweise (3.16) bis (3.18) erhält man in analoger Weise die Drehzei¬ gerdarstellung der Ströme. Il k h = + (- i\vR\ (3-52) h-hrR2 = Möchte Drehzeigern auf Zeiger übergehen, berücksichtigt werden: man nun von schiedlichen PLLs müssen die unter¬ Zeigerdarstellung 3.2.4 Zeigerdarstellung erhält man gemäss Kapitel 3.1.3, Gleichung (3.6), in dem die Drehzeigerdarstellung durch Einheits-Drehzeiger 1 e/tof dividiert Die • wird. Einheits-Drehzeiger werden durch die PLLs (phase locked loop) gebildet. Im untersuchten System sind zwei PLLs im Einsatz: Die PLL 1 bezieht sich auf die Netzanschlussspannung uLlabc des 1. Netzes und liefert den Ein¬ heits-Drehzeiger e\. 7x = \-<jm (3.53) Die PLL 2 bezieht sich auf die zes t2 und liefert den = 1 V(œ/ + Netzanschlussspannung Einheits-Drehzeiger 72. uL2abc des 2. Net¬ A(p) (3.54) Es wird angenommen, dass beide Netze die sen, so dass sich die beiden gleiche Netzfrequenz aufwei¬ Einheits-Drehzeiger 7X und 72 nur durch die Phasenverschiebung Acp zwischen den beiden Netzen unterscheiden. Die PLLs werden so eingestellt, dass die Einheits-Drehzeiger 1 e/tof reelle Achse also auf den Zeiger der bezogenen Spannung zu liegen men. Dies hat den Vorteil, dass in der weiteren Rechnung die Realteile • - - die kom¬ d des -61- dem Wirkanteil und die Zeigers q dem Blindanteil entspre¬ Imaginärteile chen. Energie wird über eine Leitung nur transportiert, wenn zwischen den Lei¬ tungsenden eine Spannungsdifferenz besteht. Bei der angenommenen glei¬ chen Amplitude beider Netzspannungen ergibt sich diese Differenzspan¬ ^ nung aus der unterschiedlichen Phasenlage der Netzspannungen. Die Spannungen von Netz 1 und Netz 2 haben im allgemeinen Fall eine un¬ terschiedliche Phasenlage. Daher liefern die beiden PLLs unterschiedliche Einheits-Drehzeiger. Figur 3.1 müssen daher in der Berechnung getrennt behandelt werden. Die hochgestellten Indizes (1) und (2) geben an, ob die Grossen auf die PLL1 oder PLL2 bezogen sind. Die linke und rechte Seite von £*//' (3.55) der erhält Gleichung (3.50) ausgeht, Einheits-Drehzeiger ex desPLLl: Wenn man von ; 1 , L n man bei Bezug auf den (3.56) 22 Die auf den Einheits-Drehzeiger ex bezogenen Gleichungen (3.51) und (3.52): Ströme erhält man aus den 7(D =/(D+/(i) iWRl .1 rd) _ ~ ii r(D -{wRi und bei Bezug auf den Einheits-Drehzeiger e2 des Gleichung (3.50): und aus (2) II (2) = (2) 1) den Die l\ (2) L -LL Gleichungen (3.51) -(2)() und L -LT2 ergibt -(2)() +I\ "(2) Uf)+I_ +I\ (2) + +I L +I "(2) / 2)} PLL2 sich aus der (2) I) (2) .L L+ir -L2+ir2 (3.59) (3.52): (2) +i.wr\ (2) übertragene Leistung (siehe Kapitel 3.3.1) ist proportional zum Sinus der Phasenverschiebung Acp -62- Die Umrechnung auf den Einheits-Drehzeiger von e, des PLL1 bezogenen die auf auf den Einheits-Drehzeiger e2 des Zeigern X auf Zeiger X PLL2 bezogen sind, ist möglich unter Berücksichtigung der Phasenverschie¬ bung Acp zwischen den beiden Einheits-Drehzeigern ex und e2. , (3.62) f f (3.63) Im Weiteren wird mit den Strömen weiter nur zept auf einer Zunächst tO) h = = da das Regelkon¬ der Ströme beruht. Symmetrierung erfolgt eine Aufteilung in Real- und Imaginärteil: 7(1), ,-/D hd +Jhq t(2) \l gerechnet, /O A/n (3-64) t{2),.t{2) hd ex &c\ (3-65) +Jhq Die beiden Netze 1 und 2 werden nun getrennt betrachtet. Dies ist auch im Hinblick auf den Einsatz des entwickelten FACTS-Gerätes sinnvoll: Das Gerät auf jeder Seite der gen aufgrund am anderen Ende der folgenden Gleichungen auf den Einheits-Drehzeiger und Wirkteil des ILd qkonst chen dem Leitung /(1) = (3^.66) e, bis jeweili¬ und Teile AILd (3.75) stellen /t1) (i) mit aufgeteilt in einen konstanten sinusförmigem Verlauf. Diese entspre¬ werden während die konstanten Anteile jiD y/^1) 4. + hd = r(D hdkonst , von IL dem Mit¬ ex ^\ (3-66) Jhq + die sich alle Zeiger dar, desPLLl des Netzes 1 beziehen. DerBlind- Leitungsstromes IL Gegensystem, hd At(1) s*, f-n, (3-67) AILd hq 1) am arbeiten. system entsprechen \ II der 1 a) Netz Teil soll gemessenen Verhältnisse und ohne Kommunikation Anschlusspunkt mit dem FACTS-Gerät Die Uebertragunsleitung = hqkonst + Ahq (3-68) Gegensystem rotiert mit gleicher Frequenz wie das Mitsystem, aber mit umge¬ Drehrichtung. Da im weiteren Verlauf das Gegensystem auf Null geregelt werden soll, kann es durchaus sinnvoll sein, eine auf das Gegensystem bezogene PLL einzusetzen, mit deren Hilfe man das Gegensystem als stationären Zeiger dar¬ Das kehrter stellen kann. -63- Wenn man Al[l] und Wechselrichter-Stromquellen die sinusförmigen liefern lässt, von l[l] und die Anteile fLl)q M{Pq (3-69) Ld+JAILq+JAILq so bleiben für den Netzstrom A/(D _ /I) übrig: (3 70) 7A/(1) /I) ~ + A/ + /A/ + / +/7 yd) Das Netzl wird rein noch die konstanten Anteile + 1Ldkonst^J1Lqkonst _ {\ nur \L \WR\ /D I} so symmetrisch also nur mit Strömen im Mitsystem beaufschlagt, also belastet. Blindstromkompensation Zusätzlich Kompensation des Gegensy¬ können die Wechselrichter auch zur Blindstromkompensation und stems damit zur Stabilisierung eines schwachen Netzes benutzt werden. Optimaler Weise wird der Netzblindstrom damit so eingestellt, dass die Spannung am Anschlusspunkt dem Wert der Nennspannung des Netzes entspricht. In die¬ Symmetrieraufgabe zur - also der - Fall sem muss Iqikomp strom der Wechselrichterstrom noch durch einen Konstant-Blinderweitert werden. Die ändern sich für diesen Fall {WR\ ~ /D_ \\ Gleichungen (3.69), (3.71) und zu: iX1Ld+J\iX1Lq^Lq\komp> A/(D 7A/(1) I^1Ld~JIMLq + ^ A/(1) /A/(1)+/(1) +/7(1) + +//1 ^Ld^J^Lq ^1Ldkonst^J1Lqkonst^J qlkomp ^ 1q\komp) Die obigen Gleichungen b) Netz (3.72) werden durch die Figur 3.3 veranschaulicht. 2 Beachtung der unterschiedlichen Richtung der Zählpfeile sind gleichen Beziehungen wie bei Netz 1 auch für die Grossen anwendbar, auf den Einheits-Drehzeiger e2 des PLL 2 des Netzes 2 bezogen sind: Unter 7-(2) II = .(2) 1Ld + J2) Jhq die die (^ 7.s (3-76) -64- A/ j^V v . Figur / WR \, komp Zeigerdarstellung der auf den Einheits-Drehzeiger ex des Net¬ zes 1 bezogenen Ströme im Netz 1, der Leitung und dem Wech¬ selrichter 1. Der Zeiger des Stromes /; steht still. Der Leitungsstrom IL besteht aus einem konstanten Anteil Ll honst und einem sinusförmigen Anteil der dem Gegensystem AIL entspricht. Er rotiert in der Zeigerdarstellung um die Spitze von 3.3: , lL konst. Der Strom aus dem Wechselrichter Lwri besteht aus der kompensierenden Anteils AIWR} und dem Anteil IWR zur Kompensation von Blindströmen. In der l kom obigen Darstellung sind rotierende Zeiger punktiert eingezeich¬ net, während konstante Zeiger mit vollen Linien dargestellt sind. Hilfsgrössen sind dünner dargestellt als tatsächlich messbare Signale. Summe des (2) LLd _ ~ (2) AIL (2) LLdkonst^ ^Ld _ I^R1 nur = A/(2) (3.79) -A/S -J^ll A/S +jM?q lfdkomt +Jl?qkomt (3.81) lf] (3.82) = + stationäre Anteile bleiben: Beziehungsweise t , -A/fj -jAlfq variable Anteile: t? A2) mit + = l{l]konst +jI(Lq\onst Blindstromkompensation: Mil +Jl{2L (3 -83) -65- (3-85) T{2) - \2 3.3 T{2) + i(T{2) + T{2) \ 1Ldkonst^J\1Lqkonst^ 1q2komp) Leistungsfluss Anwendung für leistungselektronische Geräte in der Ener¬ gieübertragung stellen Einrichtungen zur Leistungs- oder Energieflussrege¬ lung dar. In diesem Abschnitt soll nun aufgezeigt werden, welchen Einfluss Eine wesentliche der einphasige Unterbruch und seine Kompensation durch einen Symmetrierkompensator auf den Leistungsfluss zwischen zwei Netzen haben. 3.3.1 Leistungsfluss über eine Ein elektrisches Netz besteht dreiphasige Leitung aus Erzeugern (Generatoren), Übertragungs¬ einrichtungen (Leitungen, Transformatoren) und Verbrauchern (Lasten). In einem Verbundnetz sind mehrere benachbarte Netze, jedes bestehend aus mehreren Erzeugern und Verbrauchern, über elektrische Leitungen mitein¬ ander verbunden. Diese Leitungen erlauben einen Energieaustausch zwi¬ schen den einzelnen Netzen. Ein Netz mit Energiemangel kann über eine Leitung mit überschüssiger Energie eines anderen Netzes beliefert werden. In unserem Beispiel gehen wir von zwei Netzen aus, die über eine dreipha¬ sige Leitung miteinander verbunden sind. Jedes dieser Netze besteht aus verteilten Generatoren (G) und Lasten (L). Die Konfiguration erlaubt bidi¬ rektionalen Energietransfer. Das Netz 2 wird hier jedoch als das Netz be¬ trachtet, welches die Energie normaler Weise empfängt. Es wird darüber hinaus angenommen, dass beide Leitungen über Transformatoren an die Wechselspannungsnetze angeschlossen sind, um die hohe Übertragungs¬ spannung auf ein angemessenes Niveau herunterzutransformieren. Streuinduktivität der Transformatoren sind in duktivität L Figur 3.4 in die Die Leitungsin¬ integriert. Energiemangel im Netz 2 muss durch einen entspre¬ chenden Energieüberschuss im Netz 1 gedeckt werden. Die Leistung P, welche durch die dreiphasige Leitung fliesst, deckt gerade die Differenz zwischen verbrauchter und erzeugter Leistung PL PG im Netz 2 bzw. die negative Differenz zwischen verbrauchter und erzeugter Leistung Der angenommene - -66- Die betrachtete Leitung besteht aus drei gleichen Phasenleitern mit der In¬ duktivität L. Der Einfachheit halber betrachten wir die los. Sie ist in Leitung als verlust¬ dargestellt. In Phase Figur 3.4 eingebettet in die beiden Netze A ist ein Schalter eingezeichnet, der einen möglichen Unterbruch Für die ersten Überlegungen bleibt er geschlossen. darstellt. Netz 2 Netzl Phasenleiter A 3^ u G2 jM2„ L \a Phasenleiter B u \u lh L \b Phasenleiter C u Figur L \c. Modell der 3.4: U 2c dreiphasigen Übertragungsleitung. Die Induktivitäten L stellen die Ersatzinduktivitäten für jeweils einen einzelnen Leiter dar. Leistungsfluss über eine Leitung wird bestimmt durch die über die Lei¬ tung abfallende Spannung und die Leitungsparameter (Induktivitätsbelag, Kapazitätsbelag, Widerstandsbelag). Hier gehen wir davon aus, dass die bei¬ den Netzspannungen die gleiche Amplitude aufweisen. Dann bestimmt sich die über die Leitung abfallende Spannung durch die Phasenverschiebung zwischen den Netzen. Diese Phasenverschiebung entsteht dadurch, dass ein Netz, dessen Leistungsbedarf ansteigt, in der Phase leicht zurückfällt, wäh¬ Der rend ein Netz mit Durch diese Phasendifferenz kommt tragene Leistung berechnet sich nach Pl>2 uru2 2 Z, o Phasenlage vorauseilt. es zum Leistungsausgleich. Die über¬ folgender Formel: Leistungsüberschuss ~smß7 sin(cp) mit seiner (3.87) -67- und Uj U2 sind die Amplituden der Netzspannungen ulabc und u2aj,c. cp Phasenverschiebung zwischen den Zeigern der beiden Netzspannun¬ ist die gen.x) gilt: Es U\a = U\b = U\c = Zo ux ux ux • • sin(coO U2a = sin(co?-120° ) U2b = sin(co?+ U2c = sinß/ und sind die zu U,-U2 3 ^ Änderung Leistungsflüsse -q» (3.89) 120°-Fcp) (3.90) -120° + (3.88) h Im Falle der verlustlosen co die Kreisfrequenz wird in diesem Fall zu: ( der einen konstanten Leistungsfluss, Phasenverschiebung ändert, da die um der sich nur Summe der durch die drei Phasenleiter konstant bleibt. Für die spätere Betrachtung der unterbrochenen Leitung interessiert Leistungs- und Energiefluss durch jeden einzelnen Leiter. aber auch der Die über einen Leiter schlussspannung übertragene Leistung und dem Strom, = a ist das Produkt aus uns der An¬ dem der Leiter durchflössen wird. von Betrachten wir den Fall für die Phase Pa Leitung der beiden sm((p) Es handelt sich hierbei durch sin ( co? u2- coL, wobei darstellt.2^ Gleichung (3.87) P u2- sin(co? Leitungsparameter. Zosinß/ vereinfacht sich Netze 120° ) u2- sin(œr + cp) in Figur 3.4: (3-92) U\a-lLa (3.93) Für stationäre Verhältnisse Einschwingvorgänge = Spannung uLa = über die Ul 1) In den 2) Siehe —^^ sin(coO- Ux S.34 = • -^^ • sinfco?-^ (3.94) Leitung: vorangehenden [15] cosco? sinco^ sinco^ ^ff cosco? ^ abgeschlossen) gilt: sinfco?^ sind ist konstant und die (co sin(cctf-cp) Abschnitten wurde statt cp auch (3.95) Acp verwendet. -68- uLa 2Ur = damit wird Für die srin(|) sin(©f ^) iLa (3.96) + • zu Leistung gilt: sin(coO 2Ul- Ux sin[^J sin[octf- ^ • (3.98) Es handelt sich hierbei Momentanleistung. Uns interessiert aber vor allem die mittlere Leistung, beziehungsweise die während einer Netzperi¬ ode übertragene Energie. Pa eine rT 1 = um (3-99) r\Padt 0 p = a Die f ( sin L T sin (out - fj] dt (3.100) Lösung des Integrals ergibt zunächst: 2t/;-sin(| Pn (ßt = --(sinco^cosl und lässt sich vereinfachen (ùt- ^)-cosco?sin( (ùt- ^)) (3.101) zu: (3.102) UJ±j VZ/ VZ/ 2 P = a Wie erwartet gilt Pa gleiche Leistung. = P/3 . Es fliesst also durch jeden Leiter im Mittel die -69- 3.3.2 Leistungsfluss In dieser Abhandlung über eine unterbrochene interessieren uns vor Leitung allem die Verhältnisse beim Un¬ terbruch eines der drei Phasenleiter. Wir berechnen daher den fluss durch einen Phasenleiter , wenn Leistungs¬ einer der beiden anderen Phasenleiter (das entspricht der Öffnung des Schalters der Phase A in Figur 3.4). Da sich, wie in Kapitel 3.2.2 gezeigt eine Spannung u2q zwi¬ schen dem nicht geerdeten Transformatorsternpunkt und Erde einstellt, än¬ dert sich auch die über der Leitung abfallende Spannung gegenüber den Verhältnissen in Kapitel 3.3.1. Für die Spannung uLh über den Phasenleiter B gilt (uIb und u2b sind die Phasenspannungen der angeschlossenen Netze): unterbrochen ist ULb u2o = U\b~U2b + (3.104) U20 beträgt gemäss (3.32) und (3.33): (3.105) Unter der u2b-un Annahme, dass ulb = 2UX zu ula um 120° phasenverschoben ist, gilt: sin(D cos(©f-^-|) (3.106) • (3.107) Gleichung (3.107) lässt sich mit Hilfe der Additionstheoreme der metrischen Funktionen umformen trigono¬ zu: (3.108) Für die Momentanwirkleistung im Phasenleiter B ergibt sich damit: -70- 2k\ ^ ot- Pb = — ]• f(D\f . ~ - 1 — ®\ n: . ( 2k ^ CT fj Ptdt U\ 3 = • 3 ^ • mittlere ~ Leistung erhält man gen. Die über die gesamte Leitung übertragene Leistung 50 % der durch nur (3-109) die mittlere Integration (3.110) ist, wird nur - sm(cp) Da Phase A unterbrochen Es wird also Cp' ——^ I -J3sm\(ut-——^ wie beim nicht unterbrochenen Fall übertragene Leistung. Diese von Gleichung (3.109) : = 2k , 7Tr Uns interessiert aber Pb f sml^Jlcoslco? über Phase B und C Leistung übertragen, Energie wird damit übertra¬ zu die ohne Unterbruch über¬ tragen würde: P\,2Unterbruch (3.112) ~ \,2normal 9 Dieser Zusammenhang gilt unter der Voraussetzung, dass die Phasenver¬ schiebung cp zwischen den beiden Netzen konstant bleibt. In einem realen Netzgefüge, würde sich bei entsprechendem Leistungsbedarf eine grössere Phasenverschiebung einstellen, damit die erforderliche Leistung geliefert werden kann. 3.3.3 Leistungsfluss bei Einsatz des Symmetrierkompensators Bei Aktivierung des Symmetrierkompensators verändern sich die jeweiligen Netzanschlussspannungen da ihnen eine Spannung zur Kompensation des Gegensystems überlagert wird. Gleichung (3.111) gilt weiterhin allerdings nur für die Leitung selbst, nicht für die Induktivitäten in den angeschlosse¬ nen Netzen. Da die angeschlossenen Netze durch den Eingriff des Symme¬ trierkompensators mit dreiphasig symmetrischen Strömen belastet werden, entspricht der Leistungsfluss über deren Inneninduktivität den Verhältnissen in Gleichung (3.91). Es sind nun zwei Vorgehensweisen möglich: • Man berechnet die Anschlussspannungen mit den gen der Wechselrichter und berechnet daraus in in Kapitel 3.3.2 die übertragene Leistung. überlagerten Spannun¬ Analogie zum Vorgehen -71- • Man betrachtet die Leitung mit einphasigem Unterbruch als "Black box", die Gleichung (3.112) gilt, durch die also bei gleichen Parametern % der Leistung fliesst, die sich aus der Gleichung (3.91) ergeben Dies entspricht der Annahme, dass die Leitungsinduktivität für für die nur 50 würde. den Fall des Unterbruchs das Es gilt doppelte vom Normalfall beträgt: also: ^gesamt Für die ~ ^Netzl + ^ ^Leitung + ^Netz2 ' übertragene Leistung gilt t/i 3 2 (û(LNetzl 2 + • • (3.113) dann: Uo LLeitung + LNetz2) übertragener Leistung zur im Störungsfall übertragenen Leistung hängt also vom Verhältnis der Leitungsinduktivität zur Netzinduktivität ab. Ausser im theoretischen Grenzfall zweier völlig starrer Netze ohne Inneninduktivität wird immer mehr Leistung übertragen als bei einem Unterbruch ohne Kompensation. Das Verhältnis von im Normalfall / p p _ \,2Unterbruch,komp \,2normal /o Leit j + \ / Netzl _i_ / + Netzl Auch dieser Netz2 \j j ^ j ^Netz2 solange sich die Phasenver¬ schiebung cp zwischen den beiden gekoppelten Netzen nicht ändert. In ei¬ nem realen Netz wird sich eine dem Leistungsbedarf entsprechende Phasen¬ verschiebung einstellen. Zusammenhang gilt natürlich nur, Blindstromkompensation : Wie in Kapitel 3.2.4 beschrieben, können die Blindstromkompensation eingesetzt werden. Durch nahme von Kompensatoren auch Einspeisung zur oder Auf¬ Blindströmen kann über den Einfluss auf die Netzanschluss¬ spannungen der ist dabei Leistungsfluss beliebig gesteigert oder gesenkt werden. Es allerdings darauf zu achten, dass der aufgrund der thermischen Be¬ lastungsgrenzen maximal zulässige Strom in den Phasenleitern nicht über¬ schritten wird. Regelung Aufgabe den der Regelung Wechselrichter Ströme AILd q die sowie erforderlichen Ströme ist es nun, einen Unterbruch zu erkennen und durch Kapitel 3.2.4 erforderlichen variablen gegebenenfalls die zur Blindstromkompensation gemäss Iq\komp q2komP herzustellen. -72- 3.4 Symmetrische Komponenten In der elektrischen Energietechnik (wo sehr rasche Regelungen mit Ausre¬ gelzeiten von Bruchteilen einer Netzperiode selten notwendig sind) wird üblicherweise an Stelle der Darstellung in Phasengrössen, Drehzeigern und Zeigern zur Beschreibung dreiphasiger elektrischer Systeme die Darstellung in symmetrischen Komponenten verwendet. Dabei wird jedes Betriebsmittel des Systems in die drei Komponenten Mitsystem, Gegensystem und Null¬ l' system zerlegt dargestellt. Diese in der Leistungelektronik nicht gebräuchliche Darstellungsweise wurde für die Regelung dieser Arbeit nicht herangezogen. Der Vollständig¬ keit halber soll die Funktionsweise des Symmetnerkompensators dennoch hier auch in dieser Darstellungsweise kurz illustriert werden. Im Unter¬ schied zu den dynamischen Grossen der Leistungselektronik wird hier ausschliesslich mit Effektivwerten gearbeitet.2^ Leitung Netz 1 Netz 2 [' Mitsystem Gegensystem Nullsystem einphasiger Unterbruch Figur 3.5: Ersatzschaltbild für eine zwei Netze verbindende Leitung mit einem einphasigen Unterbruch an einem Ende. Die grauen Qua¬ der repräsentieren die für das Mit-, Gegen- oder Nullsystem wirksamen Längs- und Querimpedanzen von Netzen und Lei¬ tung. 3.5 wird das schon in den vorangehenden Abschnitten dieses Kapi¬ tels betrachtete Übertragunssystem mit einem einphasigen Unterbruch skiz¬ ziert. Ohne Gegenmassnahmen führt ein solcher Unterbruch zwangsläufig zu Gegen- und Null system strömen sowohl in der Leitung als auch in den an¬ geschlossenen Netzen. In Figur 1) Zur Erklärung 2) Die Darstellung werte der symmetrischen Komponenten in Effektivwerten ist hier nicht in Mit- und Gegensystem zerlegt siehe [5] S 418ff und sinnvoll, da dynamische werden können. [21] Momentan¬ -73- Netz 2 Leitung Netzl I, Lmit mit Mitsystem Z; z Lmit 2mit gegen gegen Gegensystem Z 1 gegen Lgegen h z10 Figur z 2gegen Nullsystem z Z20~' LO Ersatzschaltbild des Längsimpedanzen aufgebauten verein¬ fachten Netzwerks. Zxmtgegen 0 stellen die Längsimpedanzen in Mit-, Gegen- und Nullsystem dar. Uj und U2 sind die inneren Spannungsquellen der Netze. Sie weisen ausschliesslich Mitsystemanteile auf. Ströme und Spannungen sind Effektivwerte. 3.6: aus Die Funktion des Symmetnerkompensators soll anhand eines vereinfachten nur aus Längsimpedanzen aufgebauten Netzwerkes, wie es auch in den vor¬ angegangenen Abschnitten verwendet wurde, gezeigt werden (Figur 3.6). Da der Transformatorsternpunkt an einem Ende nicht geerdet ist, weist das Nullsystem eine unendlich hohe Impedanz auf. Es kann daher in der weite¬ ren Betrachtung weggelassen werden. Netzl I, Leitung mit Netz 2 I, mit Mitsystem u, z, Zlmit z Lmit 2mit I, gegen y lgegen ^lgegen Figur 3.7: Eine der y ^Lgegen Vereinfachtes Ersatzschaltbild ohne Gegensystem z 2gegen Nullsystem Regeln zur Darstellung dreiphasiger Systeme durch symmetrische Komponenten besagt, dass die Ströme auf beiden Seiten eines Unterbruchs im jeweiligen Teilsystem (Mit, Gegen oder Null) gleich sind. Imt ist daher im Netz 1, in der Leitung und im Netz 2 gleich. -74- Figur 3.7 zur Darstellung in Figur 3.8. umformen. Dort wurde nun der Symmetrierkompensator als Stromquelle hinzugefügt, die den Gegensystem ström Igegen im Netz 1 und 2 kompensiert. Zur besseren Veranschaulichung Leitung lässt sich die Jl Netz I l Netz 2 mit r\ ^- 7 7 ^Lmit ^lmit Mitsystem r< 7 A * B gegen Gegensystem z 7 Lgegen 7 Igegen 1 Figur komp Ersatzschaltbild mit 3.8: zur Symmetrierkompensator Kompensation des Gegensystems Aus dem Ersatzschaltbild in Figur 3.8 lässt sich der als Stromquelle Kompensation erforderliche Strom aus den Mit- und Gegensystemimpedanzen sowie den Netzspannungen leicht berechnen. Es soll gelten: zur (3.116) 1gegen Zudem muss die Spannungsdifferenz zwischen den Punkten A und B null sein. Ohne Kompensation: Stromanteil gegen,komp Mit Igegen^unkomp UY-U2 (3.117) = Kompensation: aus 7 ,7 ,7 komp 7 (3.118) (3.116) gilt: UY-U2 komp 2 Dies ist der + vom Z + Z + (3.119) Z Symmetrierkompensator zu liefernde Strom. -75- 3.5 Zusammenfassung In diesem Kapitel wurde die Funktionsweise des anhand eines vereinfachten eines Symmetrierkompensators Übertragungssystems Unterbruchs mathematisch analysiert, wobei auch auf zusätzliche Funktionen wie die Blindstromkompensation eingegangen wurde. Damit liegt die theoretische Grundlage für die im näch¬ sten Kapitel beschriebenen Regelungsverfahren vor. permanenten einphasigen für den stationären Fall -76- -77- 4 Regelung In diesem Kapitel wird zunächst gezeigt, für welche Anforderungen die Regelung auszulegen ist. Es wird sodann die eingesetzte Struktur vorge¬ stellt, wobei auch von der aktuellen Realisation abweichende Varianten mit ihren Vor- und Nachteilen diskutiert werden. 4.1 Regelziele Aufgabe der Regelung ist es, einen Unterbruch Wechselrichter sofort die erforderlichen zu erkennen und durch den Kompensation des Gegensystems und anderer kurzfristiger Unsymmetrien sowie gegebenen¬ falls zur Blindstromkompensation zu liefern. In den folgenden Abschnitten soll aber inbesondere auch auf die speziellen Anforderungen bei verschiede¬ nen typischen Anwendungen des Symmetrierkompensators eingegangen Ströme zur - - werden. 4.1.1 Koppelung zweier Netze Koppelung zweier Netze. Er liegt auch der ausführlichen mathematischen Analyse im Kapitel 3 zugrunde. Be¬ trachtet werden jeweils die zu erreichenden Verhältnisse von Strom und Spannung am Anschlusspunkt des Netzes. Als Anschlusspunkt wird die dem Symmetrierkompensator und der Störung zugewandte Seite des Netz¬ transformators betrachtet (Siehe Figur 4.1). In Figur 4.1 ist nur die Installa¬ tion an einem Ende der Leitung dargestellt, während die Installation am an¬ deren Ende nur angedeutet wurde. Diese Art der Darstellung wurde gewählt, da die Kompensatoren an beiden Enden der Leitung unabhängig von einan¬ der arbeiten. Welcher Art das Netz und der allfällige Kompensator am ande¬ ren Ende sind, hat für die Regelung keine Bedeutung. Die Kompensation ist unabhängig von der Richtung des Energieflusses. Das heisst, dass es hier keine Bedeutung hat, ob das beim Anschlusspunkt des Kompensators ange¬ Der wichtigste Anwendungsfall ist die schlossene Netz Energie aufnimmt oder abgibt. In Abhängigkeit von der nenimpedanz der beteiligten Netze variieren die Regelziele geringfügig: In¬ a) Starkes Netz1* Es wird eine Dazu optimale Ausnützung der werden dreiphasig-symmetrische verbliebenen Ströme Leitung angestrebt. (Drehzeigerströme) im -78- beliebiges Ausgleichswicklung Netz schwaches Netz \ (Lieferant oder Verbraucher) - (Verbraucher \ einphasiger Unterbruch oder Lieferant)\ Symmetrische Verhaltnisse Anschlusspunkt I—LU Figur 4.1: /\nscniusspunKi (Netz oder Verbraucher) Der Anschluss des Symmetrierkompensators an das schwache Netz oder den empfindlichen Verbraucher. Es wird angenom¬ men, dass nach dem Unterbruch über die Leitung eine nullsystemfreie stattfindet. Die Übertragung einphasige Beschaffenheit des grau gezeichneten linken Netzes oder Ver¬ brauchers ist für den rechten, dunkel gezeichneten Kompensator unbedeutend. Der Energiefluss ist in beiden Richtungen mög¬ lich. Anschlusspunkt hergestellt. metrierung symmetrisch. Die Anschlussspannung wäre auch ohne Sym- b) Schwaches Netz1^ Es wird eine symmetrische Belastung oder Speisung des schwachen Netzes angestrebt. Dazu werden dreiphasig-symmetrische Ströme (Drehzeiger¬ ströme) im Anschlusspunkt hergestellt. Unsymmetrische Ströme hätten auch unsymmetrische Spannungen am Anschlusspunkt zur Folge. 4.1.2 Die Versorgung eines einzelnen fernen Verbrauchers Versorgung eines einzelnen Verbrauchers ist sichergestellt, dem ihm zugewandten Anschlusspunkt des Netztransformators geforderte symmetrische Nennspannung anliegt: 1) Zur Definition von starken und schwachen Netzen siehe Kapitel die wenn von an ihm 2 15 auf Seite 30 -79- a) Dreiphasig symmetrischer Verbraucher Eine dreiphasig-symmetrische Spannung für einen dreiphasig symmetri¬ schen Verbraucher kann sichergestellt werden, wenn der Anschlusspunkt mit dreiphasig-symmetrischen Strömen beaufschlagt wird. Die Amplitude der Spannungen kann über die Amplitude der Ströme geregelt werden. b) Unsymmetrischer Der unsymmetrische metrische Verbraucher Verbraucher arbeitet nur einwandfrei, wenn eine sym¬ Anschlusspunkt sichergestellt wird. In diesem Fall müsste der Stromregelung eine Spannungsregelung überlagert werden, da symmetrische Ströme dann nicht mehr zu symmetrischen Spannungen führen und symmetrische Spannungen nicht mehr zu symmetrischen Strö¬ men. Ein unsymmetrischer Verbraucher stellt jedoch keine typische Anwen¬ vom nachfolgend dung für Hochspannungsnetze dar und wird daher erwähnten Sonderfall abgesehen in dieser Arbeit nicht näher behandelt. Nennspannung am - - c) 50 Hz Bahnnetz Einen Sonderfall eines Verbrauchers stellt die einphasige Versorgung eines 50 Hz Bahnnetzes dar. Sie wirkt auf das Hochspannungs¬ netz in gleicher Weise, wie ein Unterbruch einer Phasenleitung und wird da¬ her vom Symmetrierkompensator ohne weitere Anpassungen kompensiert. 4.1.3 unsymmetrischen Blindstromkompensation Zusätzlich Wiederherstellung symmetrischer Verhältnisse beim einpha¬ sigen Unterbruch einer Leitung kann der Symmetrierkompensator auch zur Blindstromkompensation herangezogen werden. Damit lässt sich trotz geän¬ derter Impedanzverhältnisse die Spannung am Anschlusspunkt stabilisieren. Eine entsprechende Regelung kann der Regelung zur Strom symmetrierung überlagert werden. 4.1.4 Die zur Nullkomponente vorgesehene Topologie des Symmetrierkompensators ist nicht geeignet, Nullkomponenten auszuregeln. Um diese zu verhindern, darf die Übertra¬ gungsleitung nur an einem Ende geerdet sein (Siehe "Erdung" auf Seite 46 (Kapitel 2.6.2). -80- 4.2 Regelstruktur Erfüllung der im vorangehenden Abschnitt aufgezeigten Regelziele wurde eine dreistufige Regelstruktur gewählt, wie sie in Figur 4.2 darge¬ stellt ist. Da die Symmetrierkompensatoren an den beiden Leitungsenden völlig unabhängig von einander funktionieren und bei gewissen Anwendun¬ gen auch nur ein einzelner Kompensator installiert werden kann, wird in Zur diesem Kapitel jeweils nur eine Seite der Leitung betrachtet. 'Netz Blindleistungs- 'NetjoU^ Kompensation Gegensystem Kompensation U innere Strom¬ t regelung ust Wechsel¬ richter lWR Zwischen¬ JDC kreis Zwischenkreis- DC soll Regelung Figur lWR,soU 4.2: l~Netz soll,d Übersicht über die mehrstufige Regelstruktur a) Innere Stromregelung Ein schneller innerer Regelkreis stellt kürzester Zeit den Strom liefert oder Regelung verlangt b) Kompensation sicher, dass der Wechselrichter innert aufnimmt, der durch die übergeordnete wird. von Unsymmetrien Die zentrale Aufgabe des Symmetrierkompensators ist die Kompensation von Unsymmetrien. Diese Regelstufe ermittelt den Wechselrichterstrom, der nötig ist, um alle störenden Anteile des Netzstroms zu kompensieren. Den wichtigsten Es soll aber auch Teil dieser störenden Anteile stellt das möglich sein, kurzfristige Gegensystem Ausreisser anderer Art zu dar. kom¬ pensieren. c) f usserer Regelkreis zur Blindleistungskompensation Es kann ein Sollwert UNsoll für die Amplitude der Anschlussspannung vor¬ gegeben werden. Die Blinstromkompensation regelt den Blindanteil des Wechselrichterstroms derart, dass die gewünschte Anschlussspannungsam- -81- plitude erreicht wird. Durch die fluss über die Leitung Anschlussspannung kann auch der Energie- konntrolliert werden. d) f usserer Regelkreis zur Gleichspannungsregelung Dieser äussere dem bei Regelkreis länger dient der Ladekontrolle des als eine halbe Periode dauernden wert ein zusätzlicher Wirkstrom kreises 4.3 eingestellt zum Zwischenkreises, in¬ Abweichungen vom Soll¬ Laden oder Entladen des Zwischen¬ wird. Stromregelung Innere In diesem die Kapitel wird das Konzept der inneren Stromregelung vorgestellt, sicherstellt, dass der Wechselrichterstrom dem durch die überlagerte Re¬ gelung ermittelten Wechselrichtersollstrom möglichst präzise folgt. Eine Ausregelung sollte in etwa 1 bis 2 ms möglich sein. Zum Unterschied von der später vorgestellten äusseren Regelung zur Blindleistungskompensation wird nicht auf der Zeigerebene mit ihren stationären Grossen gearbeitet, sondern auf der Drehzeigerebene, auf der alle Wechselgrössen als Sinussi¬ gnale mit Netzfrequenz auftreten. Im Falle eines Unterbruchs einer Phasen¬ leitung also einer unsymmetrischen Übertragung treten unsymmetrische Stromteile in der gleichen Grössenordnung auf wie symmetrische. In der Zeigerdarstellung eines mit der Grundschwingungsfrequenz rotierenden Koordinatensystems treten diese unsymmetrischen Stromteile als 100 Hz Oszillation in Erscheinung. Für den inneren Stromregler, der sowohl unsym¬ metrische Ströme zur Kompensation als auch symmetrische Ströme zur Blindleistungskompensation liefern muss, scheint der Wechsel auf die Drehzeigerebene sinnvoll, um nur mit Signalen einer Frequenz arbeiten zu - - müssen. Regelung auf der Drehzeigerebene werden die gemessenen dreiphasi¬ gen Spannungen und Ströme, wie in Kapitel 3.1.2 gezeigt, in Drehzeiger eines stationären orthogonalen Koordinatensystems transformiert: Zur * x 2 = ;0° ^(Xa-e1 . J12O +xb-el . -jl20\ +xc-eJ Durch diese lineare Transformation werden die Da keine ^ einander abhängigen unabhängigen Zeigerkomponenten xa Kreuzkopplungen wie bei rotierenden Koordi- xa, xb, xc in die zwei Phasengrössen und xß umgeformt. ,A (4.1) ) von -82- natensystemen auftreten, kann der Regler für ein einphasiges System ausge¬ legt und für beide Phasen realisiert werden. Die Regelung wert des Regler her auf der Drehzeiger ebene bedeutet aber, dass Wechselrichterstromes als Sinusgrösse auftritt. Ein kann aber einer Änderung des Sollwertes nur auch der Soll¬ klassischer PI- nachfahren und ist da¬ Regelgrössen mit einem stationären Endwert geeignet, wie sie auf der Zeigerebene auftreten. Es war daher ein Regler ohne Integralanteil zu finden, der einer Änderung des Sollwertes direkt folgen kann. Die sen nur für System gemessenen Ströme und Spannungen werden nur zu gewis¬ Zeitpunkten eingelesen. Durch diese Abtastung wird die zeitkontinuier¬ am liche Regelstrecke zu einer zeitdiskreten. Im Allgemeinen ist die Abtastzeit so klein gegenüber der massgeblichen Zeitkonstanten des Systems, dass auch eine quasikontinuierliche Betrachtungsweise zulässig wäre. Da in un¬ in ein bis zwei Abtast¬ serem Fall aber eine sehr schnelle Ausregelung schritten angestrebt wird, bewegen sich Abtastzeit und Zeitkonstante des geschlossenen Regelkreises in der selben Grössenordnung. Es ist daher eine zeitdiskrete Regelung erforderlich. - - 4.3.1 Dead-Beat-Regler Die Regelstrecke kann durch ein zeitdiskretes Modell genau approximiert werden, da die Zeitkonstante der Strecke (4) wesentlich grosser ist als die Abtastzeit. Die Totzeit des Modulators und die Rechenzeit, die sich bei zeit¬ kontinuierlicher Betrachtung nur ungenau modellieren lassen, verursachen bei zeitdiskreter Betrachtung Schwierigkeiten. Kompensationsalgorithmus entworfen. Wird die Übertragungsfunktion des digitalen Regelkreises so gewählt, dass er eine minimale endliche Einstellzeit hat, spricht man von einem Dead-Beat-Reg¬ ler. Seine Genauigkeit und Stabilität hängt sehr stark von der Genauigkeit des Streckenmodels ab. In der vorliegenden Anordnung besteht die Regel¬ strecke im Wesentlichen aus der Entkopplungsinduktivität beziehungsweise der Induktivität des Kopplungstransformators. Beide Werte sind sehr genau bekannt. So kann auf einfache Weise ein schneller und stabiler Regler ent¬ worfen werden. Sein Funktionsprinzip ist in Figur 4.3 dargestellt. Der Regler wurde daher als keine -83- Stellgrösse Sollwert diskrete Zeitschritte Istwert Figur (T) Funktionsprinzip eines Dead-Beat-Reglers: Bei einer Än¬ derung des Sollwerts wird im Falle eines Systems 1. Ordnung bis zum nächsten Abtastschritt eine Stellgrösse berechnet, die 4.3: Das genau so gross Abtastschritten ist, dass innerhalb einer endlichen Anzahl von Abtastschritt) der Ist¬ wert den Sollwert erreicht. Ein Dead-Beat-Regler ist nur reali¬ sierbar, wenn die Streckenübertragungsfunktion genau bekannt (hier beim übernächsten ist. 4.3.2 Zeitkontinuierliches Streckenmodell Figur Modell der 4.4: Grundlage gelstrecke. der Es Regelstrecke Reglerauslegung ist ein hinreichend genaues Modell der Re¬ soll den Zusammenhang zwischen Wechselrichterausgangs¬ spannung und Wechselrichterstrom beschreiben. ^ regelungstechnischer Sicht stellen der Leitungsstrom iL und die Span¬ nung am Anschlusspunkt upcc Störgrössen dar. Für die innere Stromrege¬ lung hat der Leitungsstrom jedoch keine Bedeutung und kann weggelassen werden. Die leicht messbare Spannung am Anschlusspunkt upcc kann mit der Wechselrichterausgangsspannung uWR zur Reglerausgangsspannung u zusammengefasst werden. Aus > UR _ ~ UWR~ UPCC (4.2) -84- Es kann davon ausgegangen werden, dass für die Kopplungsinduktivität LK und den Kopplungswiderstand RK gilt: (4.3) j<ùLK»RK Der Widerstand der Einkopplung RK kann daher für die bleiben. Das Modell der unberücksichtigt mit zur in Figur 4.5 dargestellten 4 Figur Die 4.5: T^R{s)dabei ist und Form. tQ ! Vereinfachtes Modell der Übertragungsfunktion die Regelstrecke Regelstrecke der Strecke (4.4), wobei Wechselrichterstromes T^R{t) ergibt Laplacetransformierte des die Laplacetransformierte UR{s) Reglerauslegung vereinfacht sich da¬ sich damit der zu Reglerausgangsspannung tR{t). W) G{s) = -^— = i J- (4.4) Messwerterfassung Einfluss auf das Streckenmodell im zeit¬ diskreten Bereich und damit auf Auslegung der Regelung hat, wird diese im folgenden Abschnitt beschrieben, bevor zur eigentlichen digitalen Regler¬ Da die Art der auslegung übergeleitet 4.3.3 wird. Modulation darauf, dass in einer vorzugeben¬ den zeitlichen Abfolge jeder Ausgang an die positive Seite, die negative Die Funktion eines Wechselrichters beruht Seite oder das Nullpotential des Gleichspannungszwischenkreises gelegt wird. Der Modulator steuert nun diese zeitliche Abfolge der Schaltzustände derart, dass der Kurzzeitmittelwert der Wechselrichterausgangsspannung ei¬ ner Steuerspannung entspricht, oder dass der Wechselrichterstrom direkt dem vorgegebenen Sollwert folgt. Die verschiedenen Modulationsverfahren sind in der Literatur ausführlich behandelt. Eine umfassende Zusammenstel¬ lung der bekanntesten Verfahren findet sich in sollen nur zwei besonders die Wahl des hier [3] und [12]. An dieser Stelle typische Modulationsverfahren vorgestellt und eingesetzten Modulationsverfahrens begründet werden. -85- Die Wahl des Modulationsverfahrens richtete sich nach • Um die Schaltverluste keitsgrenze der begrenzen und damit die thermische Belastbar¬ Halbleiter nicht zu überschreiten, ist bei heutigen Halb¬ leitern eine maximale • erzeugt, Einsatz • zu Schaltfrequenz Es wird ein Modulationsverfahren trum Die um geeigneter Belastung folgenden Kriterien: von etwa 1 kHz einzuhalten. bevorzugt, das ein definiertes Spek¬ die Harmonischen und Subharmonischen durch den selektiver Filter kompensieren aller Halbleiter sollte im Mittel zu können. gleich sein. Anderenfalls müssten einzelne stärker belastete Halbleiter überdimensioniert werden. • • nung sowohl in niederfrequente Änderungen der Anschlussspan¬ Amplitude wie in Phase nachbilden können. Der Modulator muss zusammen Der Modulator sehr rasche muss mit einem Stromregler oder alleine eine Stromregelung ermöglichen. a) Toleranzbandregelung Bei Modulatoren nach dem Toleranzbandverfahren ist die Schaltsignale werden Band so Stromregelung untrennbar verbunden. Die Umschalter angesteuert, dass sich die Phasenströme in einem vorgegebenen bewegen. Erreicht entsprechende Phase umgeschaltet. um wird die mit der Erzeugung der den Stromsollwert Da sich bei einem dreiphasigen System zu berücksichtigen, Sternpunkt das Um¬ auswirkt, kann, um diese Be¬ auf die den. Dort wird der Wechselrichter Wechselrichterstromzeigers IWR Bandgrenze, mit offenem schalten eines Schalters auf alle drei Ströme einflussung ein Strom die so Zeigerdarstellung gewechselt wer¬ angesteuert, dass sich die Spitze des immer innerhalb einer bestimmten Tole¬ ranzfläche befindet. Berührt die Zeigerspitze den Rand der Toleranzfläche, wird der Schaltzustand so geändert, dass die Zeigerspitze wieder ins Innere der Toleranzfläche gedrückt wird. Für die Auswahl des neuen Schaltzustan¬ des wird eine Schalttabelle benötigt, in die auch der Zeiger der Anschluss¬ spannung eingeht. Die Überwachung der Toleranzfläche erfolgt in der Regel in durch Komperato- Dies erlaubt das unmittelbare analoger Schaltungstechnik. Reagieren auf dynamische Änderungen von Soll- und Iststrom, ohne dass durch Abta¬ stung und digitale Berechnung entstehende Totzeiten zu berücksichtigen ren -86- wären. Das Toleranzbandverfahren stellt daher im Modulationsverfahren die Vergleich zu schnellstmögliche Stromregelung dar. anderen angeführten Anforderungen an das für die Anwendung im Symmetrierkompensator einzusetzende Modulationsverfahren erfüllt die Toleranzbandregelung jedoch nicht vollständig: Die weiter oben • Die Frequenz der Schalthandlungen ist nicht konstant und kann beliebig ansteigen. Damit kann die verlangte Begrenzung der Schaltfrequenz nicht erreicht werden. • Wegen der nicht konstanten Schaltfrequenzen sind die Stromoberschwin¬ gungen auf den ganzen schwer • Frequenzbereich verteilt und können daher nur ausgeregelt werden. Es kann keine gleichmässige Belastung der Halbleiter sichergestellt wer¬ den. Das Toleranzbandverfahren wird daher für die hier vorgestellte Hochlei¬ stungsanwendung nicht eingesetzt. Für Systeme kleinerer Leistung ist es jedoch durchaus geeignet (siehe zum Beispiel [14]). b) Tr%gerverfahren Trägerverfahren werden alle jene Modulationsarten genannt, welche für die Generierung der Schaltsignale ein hochfrequentes Hilfssignal, ein soge¬ nanntes Trägersignal, benötigen. Die Steuersignale (oder Steuerspannun¬ gen) werden dabei mit dem Trägersignal verglichen. Überschreitet eine Steuerspannung das Trägersignal, kommt es in der entsprechenden Phase zu einer Schalthandlung. Bei Zweipunktwechselrichtern, bei denen nur zwi¬ schen positiver und negativer Seite des Zwischenkreises umgeschaltet wer¬ den kann, genügt ein Trägersignal. Bei Dreipunktwechselrichtern, bei denen der Ausgang jeder Phase zusätzlich auch an das Mittel- oder Nullpotential der Zwischenkreisspannung geschaltet werden kann, werden zwei Trägersi¬ gnale verwendet. In den Schnittpunkten von Trägersignalen und Steuerspan¬ nung ändert sich die Schaltspannung des Wechselrichters nach folgendem Schema: Liegt der Wert der Steuerspannung tiefer als beide Trägersignale, wird die negative Zwischenkreisspannung (—^-) an den Ausgang des Wechselrichters geschaltet. Liegt der Wert der Steuerspannung zwischen den beiden Trägersignalen, wird das Null- oder Mittelpotential des Zwi¬ schenkreises an den Ausgang des Wechselrichters geschaltet. Liegt der Wert der Steuerspannung über den beiden Trägersignalen, wird die positive Zwi¬ schenkreisspannung (J^-)an den Ausgang des Wechselrichters geschaltet. -87- Als Kurvenform für die Trägersignale sind sowohl Sägezahnkurven als auch Dreiecksignale gebräuchlich. Die geringsten Strom- und Spannungsverzer¬ rungen werden erreicht, wenn in allen Phasen das selbe dreieckförmige Trä¬ gersignal verwendet wird (siehe [1] und [3]). Dieser Fall schwingungsverfahren oder Pulsbreitenmodulation (PWM) wird als Unter¬ bezeichnet. Das zweite ters) wird versetzter Halbleiter Trägersignal (für die Modulation eines Dreipunktwechselrich¬ optimal erweise zum ersten Trägersignal um 180° versetzt. Bei Taktung kann bei gleichbleibender mittlerer Schaltfrequenz der eine Verdopplung der resultierenden Pulsfrequenz erreicht wer¬ den. Da die auf Seite 85 angeführten Kriterien für die Wahl eines Modulations¬ verfahrens am besten vom Unterschwingungsverfahren zusammen mit ei¬ nem schnellen Stromregler erfüllt werden, wird dieses für die Realisierung des Symmetrierkompensators eingesetzt. 4.3.4 Strommessung Leistungshalbleiter können nicht beliebig schnell getaktet werden, da die proportional mit der Taktfrequenz ansteigenden Schaltverluste leicht zu einer Überschreitung der zulässigen Betriebstemperaturen führen können. Bei GTOs sind Schaltfrequenzen von einigen hundert Hertz möglich, wäh¬ rend mit IGBTs im Kilohertz-Bereich getaktet werden kann. Aufgrund dieser relativ niedrigen Schaltfrequenzen bleiben die Wechsel¬ richterströme mit einem mehr oder weniger starken Rippel beaufschlagt. Würde der Wechselrichterstrom ungefiltert an den Reglereingang zurückge¬ liefert werden, könnte dieser Rippel zur Instabilität des Reglers führen. Anstatt den gemessenen Strom durch einen Tiefpassfilter zu filtern, was die Phasenreserve des Regelkreises verringert und damit dessen Stabilität ver¬ schlechtert, gibt es eine Methode, die es erlaubt, den Strom ohne seine Oberschwingungen zu messen: Das anschliessend beschriebene oberschwingungsbefreite Abtasten. In Figur 4.6 ist die Funktionsweise des Modulators für einen 3-Punkt-Wech¬ selrichter illustriert. Es wurde dort Veranschaulichung eine einphasige Darstellung gewählt, an der sich das auch im dreiphasigen Fall gültige Prin¬ zip zeigen lässt (siehe auch [16]). Eine durch die Regelung vorgegebene Steuerspannung uST wird über die beiden Trägersignale gelegt. In den Schnittpunkten von Trägersignalen und Steuerspannung ändert sich die zur -88- a) Trägersignale Steuerspannung uST lDC b) — - — - Wechselrichterausgangsspannung uWR Gegenspannung upcc Wechselrichterstrom iWR Grundschwingungsstrom UDC 1 2 i 0 ff,*!"**0»«,« 0 - -1 Oberschwingungsstrom Grundschwingungsstrom c) 1 0 -1 0 Figur 4.6: T 2T Illustration 3T 4T 5T 6T 7T 8T 9T 10T oberschwingungsfreien synchronen Abtasten anhand einer einphasigen Darstellung: Aufgrund der Steuer¬ spannung und der Trägersignale erzeugt der Wechselrichter eine Ausgangsspannung gemäss b), die bei induktiver Beschallung und der ebenfalls in b) dargestellten Gegenspannung den skiz¬ zierten Stromverlauf bewirkt. Eine Aufteilung des Stromes in Grund- und Oberschwingung gemäss c) lässt erkennen, dass der Oberschwingungsstrom in den Eckpunkten und Schnittpunkten der Trägersignale Nulldurchgänge hat. Beim Abtasten zu diesen Zeitpunkten wird daher nur der Grundschwingungsstrom erzum fasst. Schaltspannung des Wechselrichters nach folgendem Schema: Liegt der Wert der Steuerspannung tiefer als beide Trägersignale, wird die negative Zwischenkreisspannung (—^-) an den Ausgang des Wechselrichters ge¬ schaltet. Liegt der Wert der Steuerspannung zwischen den beiden Trägersi¬ gnalen, wird 0 an den Ausgang des Wechselrichters geschaltet. Liegt der -89- Wert der Trägersignalen, wird die positive Zwischenkreisspannung (-^-)an den Ausgang des Wechselrichters geschal¬ tet. Die digitale Regelung wird so eingestellt, dass die Steuerspannung nur zu den Zeitpunkten der Spitzen und Nulldurchgänge der Trägersignale ak¬ tualisiert wird. So wird sichergestellt, dass die Steuerspannung während ei¬ nes Intervalls nur ein Steuersignal schneidet und es daher zu genau einem Schaltvorgang je Intervall kommt. Die Wechselrichterausgangsspannung gemäss Teilfigur b) ergibt gemittelt über ein Intervall genau die Steuerspan¬ Steuerspannung über den beiden nung. Der sich einstellende Wechselrichterstrom iWR ergibt sich aus dem Integral des Spannungsabfalls über der Kopplungsinduktivität LK (der sehr kleine vernachlässigt). Dieser Spannungsabfall ist die Differenz zwischen Spannung im Anschlusspunkt (Gegenspannung oder upcc) und der Wechselrichterausgangsspannung uWR. Kopplungswiderstand ijVR(t) = wird hier ^\(uWR{t)-u {t))dt (4.5) Figur 4.6c wird der Wechselrichterstrom iWR aufgeteilt in den Grundschwingungs- und den Oberschwingungsstrom. Wie sich leicht erkennen lässt, hat der Oberschwingungsstrom zu den Zeitpunkten der Spitzen und In Nulldurchgänge tastung zu der diesen Trägersignale ebenfalls Nulldurchgänge. Bei einer Ab¬ Zeitpunkten wird also nur der Grundschwingungsstrom erfasst. Ein gewisser Nachteil dieser Methode besteht darin, dass die Aktualisierung der Steuerspannung und das Abtasten des Stromes gleichzeitig erfolgen müssen. Da die Steuerspannung aus dem abgetasteten Strom berechnet wer¬ den muss, führt dies zu einer zusätzlichen Totzeit im System. Der Signal¬ prozessor braucht in dieser Anwendung nicht besonders schnell zu sein, da die ganze Abtastperiode für das Auswerten der Messergebnisse ^ Berechnung der neuen Steuerspannung zur Verfügung steht. 4.3.5 und die Zeitdiskretes Streckenmodell Wie im vorangehenden Abschnitt gezeigt, wird der Strom oberschwin¬ gungsfrei gleichzeitig mit der Aktualisierung der Steuerspannung abgeta¬ stet. Das in Kapitel 4.3.2 vorgestellte zeitkontinuierliche Streckenmodell muss, um das gesamte Systemverhalten zwischen Reglerein- und Regler1) Weitere Methoden vorgestellt in oberschwingungsfreien Stromerfassung [16] Kapitel 6.3. zur sind ausführlich -90- ausgang beschreiben zu können, um Abtaster, Modulator und Rechenzeit weitert werden. Die durch die Rechenzeit verursachte Totzeit TR kann er¬ nur ein ganzzahliges Vielfaches der Abtastzeit T betragen. Hier wird sie als ein¬ faches Totzeitglied z dargestellt. Der Modulator kann durch ein Halte¬ glied militer Ordnung H0(s) näherungsweise dargestellt werden. Der ge¬ samte Regelkreis zusammen mit dem dafür entworfenen Dead-Beat-Regler ist in Figur 4.7 dargestellt. kT lWR,soll ^ kontinuierliche Rechenzeit diskrete Figur 4.7: lWR Regelstrecke -1 Regelstrecke G(z) Regelkreis der inneren Stromregelung. Der punktiert unter¬ legte Bereich entspricht dem Modell der zeitdiskreten Regel¬ Der strecke. Die Streckenübertragungsfunktion G(z) = z~l in diskreter Darstellung ~rT~l lautet: (4.6) -1 Durch Einsetzen in G(z) erhält Korrespondenztafeln T (4.7) = LAz man -z-\-z~ erfolgt, wie in der Literatur dargestellt (ins¬ besondere [2] Band 2 Seite 153 und [16] Seite 87), indem als Übertragungs¬ funktion KG(z) für den ganzen, geschlossenen Regelkreis eine endliche Der Entwurf des 1) Z{x} Reglers selbst steht fur die z-Transformierte formierte von x r-l von x, L {x} fur die inverse Laplace-Trans- -91- Verzögerung vorgegeben wird, also von Beispiel -2 z für eine Einstellzeit zwei Abtastzeiten. G{z) R{z) = -2 = \+R{z)-G{z) Für zum unsere sehr einfache, stehende Strecke R(z) ergibt (4.8) Z Integrator (Induktivität) und Halteglied be¬ nur aus sich damit ein Regler mit der Übertragungsfunktion (4.9) = Dieser T lässt sich in einer Regler durch eine einfache digitalen Regelung sehr leicht realisieren Rückkopplung mit Verzögerung um einen Tastschritt. _ t Figur T Die Realisation des 4.8: Mit ihm wird jede Änderung Dead-Beat-Reglers R{z) gemäss (4.9) des Sollwertes binnen zwei Tastschritten, also der halben Periodendauer eines Trägersignals, ausgeregelt. Da für die ge¬ plante Hochleistungsanwendung eine Taktfrequenz von 900 Hz geplant ist, ergibt sich eine Ausregelzeit von etwas über 1 ms. Die beim Nachfahren ei¬ nes periodischen Signals durch diese Totzeit entstehende Phasenverschie¬ bung kann durch die im nächsten Kapitel beschriebene übergeordnete Rege¬ lung zur Kompensation des Gegensystems ebenfalls kompensiert werden. 4.4 Symmetrierung In diesem Kapitel selrichtersollstrom Netzströme zu des Netzstroms wird die Regelung vorgestellt, mit deren Hilfe der Wech¬ ermittelt wird, der nötig ist, um die Unsymmetrien der kompensieren. Es werden dabei zwei mögliche Ansätze dis¬ kutiert, die beide im Rahmen dieser Arbeit untersucht wurden. 4.4.1 Gegensystemkompensation auf der Zeigerebene1) Figur 4.9 ist das Schema einer konventionellen Struktur für die äussere Stromregelung zur Gegensystemkompensation dargestellt. Der dreiphasige wird gemessen und auf die Zeigerebene ' des GegenNetzstrom iNa b In c -92- j ±N,neg,soll Trennung Mitsystem / Gegensystem (Moving Average) Figur 4.9: Das Schema der Regelung stems: Der Netzstrom bene des Gegensystems auf der ,,c Zeigerebene des wird gemessen, auf die transferiert (zu IN )und Gegensy¬ Zeigere¬ durch einen in einen Mit- und Moving-Average-Filter aufgeteilt Gegensyin stemanteil. Der Gegensystemanteil INne dieser Darstel¬ eine wird durch einen lung Gleichgrösse PI-Regler zu Null geregelt. Der Block dq/aß stellt eine Tranformation von einem mit dem bezogenen System (hier das Gegensystem) mitrotierenden Ko¬ ordinatensystem in ein ortsfestes Koordinatensystem dar und aß/dq die entsprechende Rücktransformation. - - systems transformiert 1^ Zeigerebene des Mitsystems stellt das Gegensystem eine Schwingung mit doppelter Netzfrequenz dar. Auf der Zeigerebene des Gegensystems stellt das Mitsystem eine Schwingung mit doppelter Netzfrequenz dar. Dies erlaubt den Einsatz eines Moving-Aver¬ age-Filters, um jeweils den nicht stationären Teil der Zeigergrössen herauszufiltern und damit das Mit- und Gegensystem zu trennen. Der Gegensy¬ stemanteil kann nun durch einen Integralregler mit Proportionalanteil eizu - . Auf der - 1) Zeigergrössen in einem mit der positiven Grundschwingung mitrotierenden Koor¬ dinatensystem werden durch unterstrichene Grossbuchstaben gekennzeichnet (z.B. X ), während Zeiger in einem mit negativer Grundschwingungsfrequenz rotieren¬ den Koordinatensystem also dem Gegensystem mit einem hochgestellten (n) ge¬ kennzeichnet sind (z.B X" ). Der tiefgestellte Zusatz "neg" bezeichnet den Gegensystemanteil der entsprechenden Grosse. Der tiefgestellte Zusatz "pos" be¬ zeichnet den Mitsystemanteil der entsprechenden Grosse. - 2) Zur Zeigerdarstellung siehe - Kapitel "Zeiger" auf Seite 54 -93- geregelt werden. Der Ausgang des Reglers ist hier¬ bei für die innere Stromregelung der Sollwert des Stroms, der vom Wechselrichter geliefert werden muss. Das ist nach Rücktransformation auf die Drehzeigerebene also auf ein ortsfestes Koordinatensystem der Ein¬ gangswert für die innere Stromregelung. nen PI-Regler - zu Null - - Das in Figur 4.9 gezeigte Schema setzt voraus, dass die gemessenen Ströme in der Zeigerdarstellung vorliegen. Da die Messgeräte nur Phasengrössen erfassen können, ist eine Umrechnung in Zeigergrössen erforderlich. Zu¬ nächst erfolgt eine Umwandlung in Drehzeigergrössen also in Koordinaten eines ortsfesten Koordinatensystems gemäss Gleichung (4.10). Das ist eine reine Umformung mit geringem Rechenzeitaufwand. - * x 2, ;0° ^{xa-é = , /120° +xb-el , -/120°N +xb-eJ ) ,. inN (4.10) Umwandlung in Zeigergrössen eines mit den Grundschwingungsgrössen synchron rotierenden Koordinatensystems gemäss Gleichung (4.11) ist jedoch der Einheitsdrehzeiger e1 der bezogenen Spannung erfor¬ Für die weitere derlich. X=x-e~jm Dieser wird mit Hilfe des in (4.11) Kapitel 4.4.2 beschriebenen Phase-Locked- Loop (PLL) gebildet. Um die Regelung des Netzstromes möglichst frei von Störungen zu halten, wird als bezogene Spannung die Netzanschlussspannung gewählt. Im Falle eines starren Netzes behält sie auch im Unterbruch ihre dreiphasig symme¬ trische Form bei. Im Falle eines schwachen Netzes bleibt die dreiphasig symmetrische Form zwar nicht vollständig erhalten. Der PLL kann jedoch so ausgelegt werden, dass dennoch ein Einheitsdrehzeiger mit konstanter Frequenz gebildet werden kann. Der PLL verhält sich dabei ähnlich wie eine grosse rotierende Masse, deren Drehung durch kleine kurzfristige Spannungsänderungen nicht beeinflusst wird. Den Einheitsdrehzeiger kann sich als einen mit dem Rotor einer solchen Masse mitrotierenden Zei¬ man ger vorstellen. 4.4.2 Das Der Aufbau eines PLL Grundprinzip des eingesetzten PLL (gemäss Figur 4.10) ist folgendes: Drehzeiger der bezogenen Spannung uNa>^ wird mit einem beliebigen -94- COnTT Figur 4.10: Der Aufbau des PLL j(äot Einheitsdrehzeiger e (in der numerischen Implementation: co07t) vergli¬ chen. Die Phasenlage dieses Einheitsdrehzeigers wird nun durch einen PIRegler mit Anti-Reset-Windup so geregelt, dass die Phasenverschiebung zwischen den beiden Phasen zu Null wird. Der Ausgang des Reglers ent¬ spricht dabei einer Phasenverschiebung Acp zwischen einem beliebig ange¬ nommen Referenzsystem (co07t) und der Netzspannung. Der PI-Regler wird so langsam eingestellt, dass kleinere Schwankungen der Phasenlage des Drehzeigers der bezogenen Spannung keine wesentlichen Auswirkungen auf den Ausgangswinkel des PLL haben. Ausserdem wird die maximale Phasenverschiebung Acp und damit eine zu rasche Änderung der Phasen¬ lage limitiert. - - PI-Regler Figur mit Anti-Reset-Windup 4.11: PI-Regler (ARW) mit Faktoren ki Anti-Reset-Windup: "Sat." ist ein Begrenzer. Die und kp sind die Regelparameter, ^wird auf einen Wert gesetzt, der kleiner als ki ist. Wird ein Intergraregler über ein Begrenzungsglied an die Regelstrecke an¬ geschlossen, integriert der Integrator bei Erreichen der Begrenzung weiter. Selbst wenn das Eingangssignal wieder abfällt, ändert sich der Ausgang -95- der Integrator wieder bis den Wert der Ausgangsbegrenzung hinunter integriert hat. Möchte man ein solches Hysterese-Verhalten des Reglers vermeiden, muss die Differenz zwischen dem Eingang und dem Ausgang des Begrenzungsgliedes an den Eingang des Integrators rückge¬ koppelt werden. Auf diese Weise kann ein weiteres Aufintegrieren des Inte¬ grators verhindert werden, da ein höherer Ausgangswert des Integrators so¬ fort durch eine tieferen Eingangswert kompensiert wird. erst, 4.4.3 wenn Moving Average Figur 4.12: an Filter Der Aufbau eines Moving Average Filters Ein Moving Average Filter erlaubt das vollständige Ausfiltern einer vorge¬ gebenen Frequenz und aller ganzzahligen Vielfachen dieser Frequenz. Das Eingangssignal wird um die halbe Periodendauer der zu filternden Frequenz verzögert und zum unverzögerten Eingangssignal addiert. Bei stationären Schwingungen funktioniert dieses Filter einwandfrei. Eine Änderung der Amplitude wird jedoch wegen der Zeitverzögerung erst nach einer halben Netzperiode vollständig ausgeglichen. Bei einer Regelung auf der Zeigere¬ bene eines rotierenden Koordinatensystems ist im Allgemeinen eine Ent¬ kopplung der Ausgangssignale erforderlich (siehe [12] S77). In unserem Fall ist jedoch die Totzeit der Regelstrecke deutlich kleiner als die Peri¬ odendauer der Netzfrequenz, und es kann daher auf eine Entkopplung ver¬ zichtet werden. Ausser der Kompensation für das wie in Figur 4.2 Blindstromkompensation Gegensystem müssen, dargestellt, auch Sollwerte des Mitsystems für die und die Spannungsregelung des Zwischenkreises erreicht werden. Für diese ist ein eigener Regler auf Basis des Mitsystems erforderlich. Die Struktur für diese aus parallelen Reglern aufgebaute Regelung ist in Figur 4.13 dar¬ gestellt. -96- Figur 4.13: Das Schema der Regelung auf der Zeigerebene mit getrennten Reglern für Mit- und Gegensystem. Der Sollwert des Netzstro¬ mes wird als Gleichgrösse durch die übergeordnete Regelung geliefert. Der Sollwert des Netzstroms im Gegensystem ist in jedem Fall Null. Bei Leistungselektronikanwendungen ist stets auch eine Ausregelung von Harmonischen gewünscht. Diese kann erreicht werden, in dem zu den oben beschriebenen Regelungen noch weitere Regelungen auf der Zeigerebene des synchron mit der jeweiligen Harmonischen mitrotierenden Koordinaten¬ systems parallel geschaltet werden. Um ein mit einer Harmonischen mitro¬ tierendes Koordinatensystem zu erhalten, ist der von der PLL gelieferte Ein¬ heitsdrehzeiger 1 e7 mit der Zahl der jeweiligen Harmonischen zu multi¬ plizieren, bevor er zur Berechnung der Zeiger des rotierenden Koordinaten¬ systems verwendet wird. Für die Darstellung der Drehzeigergrösse x auf der Zeigerebene der n-ten Harmonischen gilt: • {n)X = (4.12) x Mit der gezeigten Regelung lässt sich ein funktionierender Symmetrierkompensator aufbauen, der symmetrische dreiphasige Ströme im angeschlosse¬ nen Netz herstellt. Ein gewisser Nachteil besteht jedoch darin, dass insbe¬ sondere im Fall einer gewünschten Ausregelung der Harmonischen ein rela- -97- tiv hoher Rechenaufwand mationen in die Zeigerebene und zurück) erforderlich sind. Ein anderer Nachteil besteht darin, dass die Trennung von Mit- und Gegensystem eine Zeitverzögerung von mindestens einer halben Netzperi¬ (von der besteht, da für jede Harmonische zwei Transfor¬ Drehzeiger- ode bewirkt. 4.4.4 Schnelle Vorsteuerung r Moving Average dq, i\VR, /aß Figur 4.14: soll schnelle innere Strom¬ regelung Vorsteuerung für kontinuierliche Ströme bei kurzfristigen Un¬ terbrüchen. Der Moving Average Filter muss über eine längere Zeit (z.B. meherere Perioden der Grundschwingungsfrequenz) mittein, um kurzzeitige Störungen perfekt zu kompensieren. Damit können ohne jeden Verzug die zur Kompensation erfor¬ derlichen Ströme bereitgestellt werden. Zeigerebene wurde in [20] und [14] vorgestellt. Er beruht im Wesentlichen auf folgendem Konzept: Der Wirkanteil des Leitungsstroms wird über eine längere Zeit gemittelt. Tritt aufgrund eines einphasigen Unterbruchs der Leitung eine Unsymmetrie auf, soll dieser Wirkanteil weiterhin vom Netz geliefert beziehungs¬ weise aufgenommen werden. Um all die anderen unerwünschten Stromkomponenten zu eliminieren, Ein anderer Ansatz muss man • zur Stromregelung auf der einfach: die aktuellen Werte des Wirkstromes IL At) in der Leitung IL d(t) und des Blindstromes messen, gleitenden Mittelwert 11 d(t, T) der Wirkstromkomponente IL d(t) über ein fixes, aber gleitendes Zeitfenster T berechnen: •einen -98- Jt + T) 11 d(t, T)=\ • (4.13) IL d{t)dt Jt Die Differenz beider Komponenten ist der vom Wechselrichter zu lie¬ fernde Strom: W// = hjit) Dies führt ohne jeden ~ T) hjt> (4-14) +Jh_q(t) symmetrischen, sinusförmigen, dreiphasi¬ speist alle im angeschlosse¬ nen Netz nicht erwünschten Stromkomponenten am Netzanschlusspunkt ein und überlässt nur den gefilterten Wirkanteil des Mitsystems dem ange¬ Verzug zu gen Strömen. Das bedeutet: Der Wechselrichter schlossenen Netz. I_N{t) Dieses = h_d(t,T)+j-0 (4.15) Vorsteuerverfahren, das auch in Figur 4.14 skizziert ist, liefert sehr gute Ergebnisse besonders beim Ausfiltern kurzfristiger Störungen der Netzströme, wie sie Beispiel durch schmutzige Lasten hervorgerufen werden (Siehe [14]). Es muss natürlich mit einer geeigneten Regelung kom¬ biniert werden, die eine längere Wirkleistungsentnahme aus dem Zwischen¬ kreis verhindert und den Strom geänderten Leistungsbedürfnissen nach¬ zum führt. Für einen effizienten Einsatz ist aber eine phasenfehlerfreie innere Stromre¬ gelung erforderlich. Eine Realisation wäre zum Beispiel mit Hilfe eines To¬ leranzbandreglers möglich. Da sich dieser aber für Hochleistungsanwen¬ dungen wegen der variablen Schaltfrequenzen nicht eignet (siehe "Toleranz¬ bandregelung" auf Seite 85), wurde dieses Verfahren hier nicht weiter ver¬ folgt. Es werden jedoch in Kapitel 5.1.4 Simulationsresultate mit einer derartigen Vorsteuerung (allerdings noch ohne überlagerte Regelung) prä¬ sentiert. Ein anderer Nachteil besteht darin, dass während einer gewissen Zeit1) nach dem Unterbruch der Phasenleitung der Wirkleistungsfluss konstant gehalten wird. Dies stellt hohe Ansprüche an die Energiespeicher im Zwischenkreis und ist nicht in allen Fällen angezeigt: Wie in Kapitel 3.3.2 gezeigt wurde, ändert sich bei der Kopplung zweier Netze der Leistungsfluss durch einen Unterbruch, solange sich die Phasenverschiebung zwischen diesen Netzen nicht ändert. 1) Die Zeit hängt von der Einstellung des Moving Avarage-Filters ab. -99- Integrierende 4.4.5 Oszillatoren Stromregelung auf der Drehzeigerebene (also im orts¬ Koordinatensytem) realisiert wurde, scheint es naheliegend, auch die Da bereits die innere festen überlagerte Regelung auf die Drehzeigerebene zu übertragen. bisherige Regelung beruhte darauf, dass die Eingangsgrössen in ein ro¬ tierendes Koordinatensystem übertragen, dort als Gleichgrössen geregelt und schliessendlich wieder auf ein ortsfestes Koordinatensystem rücktrans¬ formiert wurden. Im neuen Ansatz soll nun der Drehzeiger direkt geregelt werden, ohne dass eine Transformation auf die Zeigerebene erforderlich ist. Dafür ist ein Regler zu finden, der als Integrator die Länge des Drehzeigers regelt, ohne dessen Phasenlage zu beeinflussen. Die Wir gehen Jc(f) = von einem Eingangssignal Jm (4.16) aus, auf dessen als Amplitude Ausgangssignal: y{t) = der Integralregler wirken krt-e]m (4.17) Berechnung der Übertragungsfunktion wird stellung der Signale als Laplace-Transformierte: Die h soll. Wir erhalten damit erleichtert durch die Dar¬ ± Y(s) (4-18) kl = (4.19) (s -j(ù) Die Übertragungsfunktion lators w - ergibt sich damit 1 X{s) Dies ist ein von des Integrators - oder auch integrierenden Oszil¬ zu s der Zeiger- auf die tor. Zu diesem kann für eine Drehzeigerebene transformierter Integra¬ schnellere Ausregelung noch ein Proportional¬ anteil hinzuaddiert werden. Durch diesen ist eine unmittelbare Reaktion auf kurzfristige Änderungen Proportionalanteil ergibt des Netzstromes oder Sollwertes sich die möglich. Reglerübertragungsfunktion zu: Mit dem - R(s) = kP 100 - (4.21) S-j(Ù In der in dieser Arbeit untersuchten Anwendung ist eine Regelung sowohl im Mitsystem als auch im Gegensystem erforderlich. Um eine Struktur zu erhalten, wie sie in Figur 4.13 dargestellt ist, ist für das Mitsystem ein in po¬ sitiver Richtung rotierender Integrator erforderlich und für das Gegensystem ein in negativer Richtung rotierender. Die Proportionalanteile der beiden Teile können zusammengefasst werden. Damit erhalten wir als Reglerüber¬ tragungsfunktion R(s) = Die in h kP S-j(Ù (4.22) S+j(Û gezeigte Regelstruktur für die Zeigerebene vereinfacht sich dadurch zu der in Figur 4.15 dargestellten Struktur mit integrierenden Oszillatoren. Für eine zusätzliche Ausregelung der Harmonischen können weitere Oszillatoren mit den Frequenzen der entsprechenden Harmonischen zu den eingezeichneten Oszillatoren für die Grundschwingung parallel ge¬ Figur 4.13 schaltet werden. N, pos,soll l N,neg,soll Figur Das Schema der 4.15: Während sich die Regelung auf der Drehzeigerebene. Netzperiode auf den ver¬ änderten Netzstrom einstellen, kann über den Proportionalteil also den di¬ rekten Pfad unmittelbar auf eine Änderung reagiert werden. Zusammen mit der raschen inneren Stromregelung wird damit wie durch die Simula¬ tionen in Kapitel 5.3 gezeigt werden wird eine Ausregelung von Unsymmetrien des Netzstroms innerhalb einer Netzperiode erreicht. Integratoren erst während einer - - - - - 4.4.6 Realisation als 101 - digitale Regelung Da, wie im Kapitel 4.3 erklärt, in Anbetracht der im Vergleich zeit Abtastzeit eine zeitdiskrete Realisation der inneren langen Ausregel¬ Stromrege¬ zur lung erforderlich war, wurde im Hinblick auf die Konsistenz der gesamten Regelung auch die in diesem Abschnitt beschriebene übergeordnete Rege¬ lung zeitdiskret implementiert. Aufgrund der bereits durch die Integratoren längeren Ausregelzeit in der Grössenordnung der Periodendauer der Grund¬ schwingung wäre das nicht zwingend nötig, und auch eine quasikontinuier¬ liche Regelung liefert gute Ergebnisse. Die der Approximation Übertragungsfunktion eines integrierenden Oszilla¬ tors yv (4.23) s- mit Hilfe der Methode der df Vorwärts-Differenzenquotienten J{{k+\)T)-f{kT) dt t = liefert als diskrete Rj(z) Hilfe Figur Übertragungsfunktion: (4.25) = z Eine (4.24) T kT - praktische eines 4.16 Figur Realisation Glieds zur Gleichung (4.25) am Digitalrechner mit Verzögerung um einen Zeitschritt (l/z) ist in von dargestellt. 4.16: Zeitdiskrete Realistation eines integrierenden Oszillators - Äussere Regelkreise 4.5 102 - auf der Zeigerebene Die Regelkreise zur Blindleistungskompensation und zur Regelung der Zwischenkreisspannung werden günstigerweise auf der Zeigerebene eines mit der Grundschwingung von Strom und Spannung synchron mitrotieren¬ den Koordinatensystems realisiert, da dort ein direkter und getrennter Zu¬ griff auf die 4.5.1 Wirk- und Blindgrössen möglich ist. Blindleistungskompensation Symmetrierkompensator soll zusätzlich zur Kompensation von Unsymmetrien auch in der Lage sein, Blindströme aus dem Netz aufzunehmen oder Der abzugeben. Damit kann einerseits die Belastung der Leitungen durch unnötige Blindströme reduziert werden. Andererseits kann damit die Spannung am Anschlusspunkt stabilisiert werden. Insbesondere für die Ver¬ sorgung eines empfindlichen Verbrauchers reicht die Symmetrierung der Ströme nicht aus. Für ihn muss auch das Niveau der Anschlussspannung konstant gehalten werden. an das Netz Für die Blindleistungskompensation wurde folgendes Konzept verfolgt: Die dreiphasige Spannung uLla b am Anschlusspunkt wird gemessen und deren Amplitude ermittelt. Aus der Differenz von Spannungsamplitude und Soll¬ wert der Spannungsamplitude wird durch einen PI-Regler der Sollwert des Wechselrichterblindstromes geregelt und dem Wechselrichtersollstrom der Symmetrierkompensation überlagert. c 4.5.2 Der Regelung der Energiegehalt Zwischenkreisspannung der Zwischenkreiskondensatoren ist durch ihre Ausle¬ gung limitiert. Für die grossen über Hochspannungsleitungen zu übertragen¬ den Leistungen scheint eine wirtschaftliche Auslegung nur möglich, wenn der Kompensator so eingestellt wird, dass der Wechselrichter nie länger als während der Dauer von wenigen Perioden der Netzfrequenz Energie an das Netz liefern oder aus ihm aufnehmen muss.1) Es ist daher eine Regelung einzubauen, die das Spannungsniveau im Zwischenkreis und damit dessen Energiegehalt im Mittel konstant hält. Während eines einphasigen Unterbruchs und der daraus resultierenden ein¬ phasigen Übertragung über die Leitung erfolgt übertragung mit doppelter Netzfrequenz. Diese 1) Im günstigsten Fall ist die ode erforderlich. Energiespeicherung nur eine pulsierende Energie¬ Pulsation muss während einer halben für einen Netzperi¬ - 103 - u, Ll Amplitude PI Iw. WRq, JL1 soil soll System da, mit inneren /aß PI Regelungen soll 'd S 4.17: U,ZK Iw. WRd, soll UZK Figur uLla,b,c Moving Average Die Regelungen auf der Zeigerebene für die Blindleistungs¬ kompensation und die Zwischenkreisspannung. Die Sollwerte für Wirk- und Blindanteil (IwRd,soll und IwRq,soll) des Wechsel¬ richterstromzeigers IypR werden von den Sollwerten aus der terlagerten Symmetrierkompensationsregelung überlagert. un¬ Energiefluss im angeschlossenen Netz vom Symmetrierkompensator ausgeglichen werden und führt daher zu einer pulsierenden Zwischenkreisspannung. Diese Pulsation der Zwischenkreisspannung darf durch die Zwischenkreisregelung nicht zu kompensieren versucht werden, kontinuierlichen da die Regelung sonst der eigentlichen Funktion des tors zuwiderlaufen würde. Die gemessene her durch ein Filter glättete Signal regelt geglättet, SymmetrierkompensaZwischenkreisspannung wird da¬ das den 100 Hz Anteil unterdrückt. Das ge¬ über einen PI-Regler den Sollwert des Wirkanteils des Wechselrichterstroms. Die Sollwerte Blindleistungs- und Zwischenkreisregelung werden zu¬ sammen auf die Drehzeigerebene transformiert und dem Sollwert für den Wechselrichterstrom, der sich aus der Symmetrierkompensation ergibt, überlagert. aus - 4.6 104 - Zusammenfassung In diesem Kapitel wurde eine Regelstruktur vorgestellt, die eine rasche Kompensation von durch einphasige Leitungsunterbrüche entstehenden Unsymmetrien erlaubt. Sie besteht aus einer auf einem Dead-Beat-Regler basierenden inneren Stromregelung, integrierenden Oszillatoren zur Kom¬ pensation des Gegensystems und allfälliger Harmonischer sowie äusseren Regelkreisen zur Gleichspannungsregelung und der Blindstromkompensa¬ tion. Wie die in den anschliessenden Kapiteln gezeigten Simulationen und Mes¬ sungen an der Laboranlage zeigen werden, erlaubt die gewählte Regelstruk¬ tur eine fast vollständige Elimination der Unsymmetrien innerhalb von ein bis zwei Netzperioden. Ein direkter Pfad parallel zu den integrierenden Oszillatoren erlaubt zudem eine rasche Reaktion auf kleinere Störungen im Netzstrom. -105- Computersimulationen 5 Kapitel sollen die bisher vorgestellten theoretischen Überlegun¬ anhand einiger Computersimulationen für vier typische Anwendungs¬ In diesem gen fälle illustriert und verifiziert werden. Die Simulationen wurden in Matlab/ Simulink PLECS durchgeführt, wobei [24] integriert wurde. der elektrische Teil mit Hilfe der Toolbox In den ersten beiden Abschnitten wird die wichtigste Anwendung des Symmetrierkompensators, nämlich sein Einsatz an Hochspannungsleitungen, die zwei elektrische Netze miteinander verbinden, vorgestellt. Diese Anwen¬ dung wird auch dazu herangezogen, die Funktion der verschiedenen Teile der mehrstufigen Regelstruktur zu zeigen. In den weiteren Abschnitten wer¬ den andere wichtige Anwendungsmöglichkeiten wie die Versorgung eines einzelnen grossen Verbrauchers sowie die Versorgung eines einphasigen Bahnnetzes aus einem empfindlichen dreiphasigen Netz gezeigt. Dort wer¬ den dann jeweils nur Simulationen mit der vollständigen Regel Struktur vor¬ gestellt. Der in realen Netzen vergleichsweise häufig auftretende Erdschluss mit nachfolgender Abschaltung wird hier nicht simuliert, sondern nur die bei Einsatz eines Symmetrierkompensators zulässige nachfolgende einphasige Abschaltung des schadhaften Leiters. 5.1 Die Kopplung Anwendung des Symmetrierkompen¬ sators, wie es in den vorangegangenen Kapiteln vorgestellt wurde, skizziert. In den Inneninduktivitäten LN1 undL^ sind jeweils die Ersatzinduktivitäten der Anschlusstransformatoren mitberücksichtigt. Die Leitungsinduktivität LTL stellt die Ersatzinduktivität der Leitung dar. LW1 und LW2 sind die Er¬ satzinduktivitäten der Kopplungstransformatoren. In Figur 5.1 ist das zweier elektrischer Netze Grundkonzept der Da der am Symmetrierkompensator jedoch unabhängig von den Verhältnissen anderen Ende der Leitung arbeitet, bleibt auch in den hier vorgestellten Simulationen der zweite wird durch seine innere LN2 Kompensator unberücksichtigt. Spannung und der Innenwiderstand RN2 u2a b c repräsentiert. werden zu Das zweite Netz Die Inneninduktivität Widerstand und Ersatzindukti- - 106 - ula,b, 1 /Compensator Figur 5.1: vität der System Kompeiisalor Schematische Darstellung zweier über eine Leitung verbunde¬ ner Netze. Die Leitung ist an beiden Enden mit einem Symmetrierkompensator ausgestattet. Leitung addiert. Da die Innenspannungen der Netze in einem realen nicht direkt resultaten im 2° 2 zugänglich sind, werden Allgemeinen nicht dargestellt. diese auch in den Simulations¬ Kapazitätsbelag CTL der Leitung in der mathematischen Analyse im Kapitel 3 nicht berücksichtigt wurde, werden an dieser Stelle Simulationen sowohl mit als auch ohne Kapazitätsbelag vorgestellt, um die Auswirkungen der Kapazität beurteilen zu könne. Da der Sofern bei den einzelnen Simulationen nichts anderes im Weiteren mit den in Tabelle 5.1 rechnet. Wie in der aufgelisteten Energietechnik üblich gen nicht absolut sondern relativ ^ zu ihrer angegeben ist, wurde elektrischen Grossen ge¬ werden die Ströme und Bezugsgrösse - Spannun¬ also normiert - an¬ gegeben. Die Induktivitäten und Widerstände wurden grosser gewählt, als dies einem realen Hochspannungsnetz entspricht, um ein extrem schwaches Netz dar¬ zustellen, an desssen Anschlusspunkt die Auswirkungen von Unsymmetrien und Belastungsschwankungen deutlicher als bei einem realen Netz zu er¬ kennen sind. Die Simulationsergebnisse werden auf diese Art anschaulicher und lassen die Funktionalität des Symmetrierkompensators besser erkennen. In den meisten gezeigten Simulationen wird der Wechselrichter mit Zwi¬ schenkreis idealisiert als Spannungsquelle angenähert. Dies ist sinnvoll, um geringe Rechenzeiten und anschaulichere (rippelfreie) Resultate zu errei¬ chen. Die bei einer üblichen Leistungselektronikanwendung typischen Stromrippel treten nicht in Erscheinung, da die gewählte Vereinfachung ei1) Zur Normierung von Modellgrössen siehe Anhang B. -107- Tabelle 5.1: Die elektrischen Grossen JN etzspannungsamplitude ULl Anschlusspunkt Amplitude der inneren Spannung = lp.u. am Amplitude der inneren Amplitude des Nennstroms Spannung Netzfrequenz Phasenverschiebung den inneren = U2 = Ix = / zwischen = A(Pl,2 1.15p.u. 1.15p.u. 1 p.u. 50 Hz = 30° (n/6) Netzspannungen Inneninduktivität Netz 1 Lm Inneninduktivität Netz 2 LN2 Leitungsinduktivität LTL Leitungskapazität Lm Innenwiderstand Netz 1 Leitung = 0.636- 10"3p.u. (20 %) = 0.636- 10"3p.u. (^ZU /o) = 0.636-10"3p.u. (20 %) O...31.4p.u. (0-10%) CTL Entkopplungsinduktivität Widerstand U} = = 0.636- Rm und Netz 2 = 10"3p.u. 0.1 p.u. RTL=0...0.02 p.u. (">C\ O/\ \Z\J /o) ( 1 (\ o/ \ (1U (f\ (U 0 -z /o) 0/ \ /o) Taktfrequenz entspricht. Da die Untersuchung von Modulationsverfahren und die Ausregelung von Harmo¬ nischen nicht im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen, ist diese Vereinfachung zulässig. Die zu regelnde Zwischenkreisspannung wird in diesem Fall aus dem Integral der Wechselrichterleistung ermittelt. Eine Übersteuerung des Wechselrichters wird in jedem Fall durch die Begrenzung der Steuerspan¬ nem Wechselrichter mit unendlich hoher nung verhindert. 5.1.1 Einstufige Regelung Resultate in Figur 5.2 und 5.3) In einer ersten Simulation soll nur die Ausregelung von Unsymmetrien im Netzstrom ija>b>c gezeigt werden. Es wird dazu die in Kapitel 4.4.1 und Figur 4.9 dargestellte und später nicht mehr eingesetzte Regelung auf der Zeigerebene verwendet. Es wurde hier allerdings auf eine schnelle innere Stromregelung verzichtet. Dies ist möglich, da der Wechselrichterstrom eine direkte Funktion der angelegten Steuerspannung und der Gegenspannung im Anschlusspunkt darstellt. Wird der Kopplungswiderstand vernachlässigt, gilt: (Anordnung gemäss Figur ^\\ 5.4 - (5.1) - 108 - Es hat sich jedoch gezeigt, dass ein mehrstufiges Konzept mit einer schnel¬ len inneren Regelung, die von einer etwas langsameren überlagert wird, die besseren Resultate bringen kann. Die kürzesten Ausregelzeiten wurden mit den folgenden Regelparametern erreicht: K k, = = 0-2 (5.2) 1.25 (5.3) Randbedingungen: Die Phasenverschiebung zwischen den beiden Netzen bleibt Die Innenspannungen der beiden Netze ändern sich nicht. Es wird eine Leitung ohne Kapazitätsbelag betrachtet. Der Wechselrichter wird als Spannungsquelle betrachtet. konstant. Regelziele: Die Netzströme Es finden ila b und die Spannungen uLla b werden symmetriert. keine Blindleistungsregelung und keine Zwischenkreisregelung c c statt. Resultate: Wie aus diese den Verläufen in Regelung, Figur 5.2 und 5.3 zu ersehen ist, gelingt es durch innert zwei bis drei Netzperioden symmetrische dreipha¬ sige Anschlusspunkt Zeigerdar¬ stellung ist dies besonders deutlich zu sehen, da dort Unsymmetrien (bzw. Gegensystemströme) als Wechselgrösse in Erscheinung treten, während symmetrische Ströme (das Mitsystem) als Gleichgrösse dargestellt werden. Ein Nachteil dieser Regelung ist die durch die Trennung von Mit- und Ge¬ gensystem entstehende Verzögerung von einer halben bis ganzen Netzperi¬ Ströme des Netzes herzustellen. In der am ode. Die Spannung u2q zwischen dem transformators und Erde bleibt Sternpunkt des nichtgeerdeten Anschluss¬ wie gewünscht im Bereich von 20 % der Netzsspannung. 5.1.2 Mehrstufige Regelung ohne Blindleistungskompensation (Anordnung gemäss Figur 5.7 Resultate in Figur 5.6 und 5.5) Von der Regelung mit integrierenden Oszillatoren gemäss Figur 4.15 (Seite 100) erwarten wir bessere Resultate, da sie durch den eingebauten di¬ rekten Pfad unmittelbar auf Änderungen des Strom Sollwerts reagieren kann. - - 109 - Randbedingungen: Die Phasenverschiebung Die Innenspannungen der beiden Es wird eine Leitung zwischen den beiden Netzen bleibt konstant. Netze ändern sich nicht. ohne Der Wechselrichter wird Kapazitätsbelag betrachtet. als Spannungsquelle betrachtet. Regelziele: Die Netzströme iiabc und die Spannungen uUabc werden symmetriert. Die im Zwischenkreis gespeicherte Energie wird durch eine Regelung auf dem Mittelwert 1 Es findet keine gehalten. Blindleistungsregelung statt. Resultate: Innert einer Netzperiode können symmetrische Spannungen und Ströme am Anschlusspunkt wieder hergestellt werden. Die Zwischenkreisspannung kann im Mittel konstant gehalten werden. (Die Pulsation mit 100 Hz ist sy¬ stembedingt und entsteht durch die einphasige Übertragung über die unter¬ brochene Leitung.) Es findet eine leichte Phasendrehung zwischen der uLla,b,c und der inneren Netzspannung ulabc den Unterbruch Strom als Die vor statt. ergebenden höheren Netzimpedanz Anschlussspannung Wegen der sich durch fliesst nur mehr weniger dem Unterbruch. Anschlussspannung uLla b sinkt geringfügig ab. (Dies ist aus den Simulationsbildern allerdings schlecht zu erkennen.) Die Spannung u2q zwischen dem Sternpunkt des nichtgeerdeten Anschluss¬ transformators und Erde bleibt wie gewünscht im Bereich von 20 % der Amplitude der c Netzsspannung. 5.1.3 Mehrstufige Regelung Zusätzlich mit Blindleistungkompensation Symmetrierung der Ströme und Spannungen kann es je nach Anwendung sinnvoll sein, die Amplitude der Netzanschlussspannung auf einem konstanten Wert zu halten. Dies ist möglich, wenn der uLla b Wechselrichter dazu gebracht wird, einen entsprechenden dreiphasig sym¬ metrischen Blindstrom einzuspeisen. Es wurde daher eine Blindleistungsre¬ gelung der bisherigen Regelstruktur überlagert. Sie ermittelt aus einem Soll¬ wert-Istwert-Vergleich der Netzanschlussspannungsamplitude den Sollwert für den einzuspeisenden Blindstrom und überlagert diesen den sich aus der Strom symmetrierung und der Zwischenkreisregelung ergebenden Sollwer¬ zur c ten des Wechselrichterstroms. -110- aL,> cd" 3 -1 I1 "A -1 c) U - d) l -1 1 ^„0 rt -i 0.2 0 o -0.2 f) 1.1 o 0.9 20 Figur 5.2: 40 60 80 100 t[ms] Koppelung zweier Netze: Einstufige Regelung zur Symmetrierkompensation. Ohne Zwischenkreisregelung und Blindlei¬ stungskompensation a) Spannung uLlabc am Anschlusspunkt b) Netzstrom ijaj,>c c) Wechselrichterstrom ijyRiabc d) Leitungsstrom iiajjC e) Stern¬ punkt-Erde-Spannung u2o f) Energie Ej^q im Zwischenkreis - -1 - - 40 Figur Ill 5.3: 60 80 100 Koppelung zweier Netze: Einstufige Regelung zur Symmetrierkompensation. Ohne Zwischenkreisregelung und Blindlei¬ stungskompensation a) Anschlussspannung uLlciq, bezogen auf die Phasenlage der inneren Netzspannung u]abc b) Wechselrichterstrom ijyRid,q in dq-Darstellung, jeweils bezogen auf und c) Laststrom ildq die Phasenlage der Anschlussspannung geregelt aufSymmetrie Figur 5.4: t[ms] Schaltungsschema zu den Simulationsbildern 5.2 und 5.3 -112- a) "„0 3 -1 b) , '" -1 ll Co" -1 - h ".0 i-l H -1 e) 0.2 _ £3 0 o si -0.2 1.1 o 0.9 0 Figur 20 5.5: 40 60 80 100 t[ms] Koppelung zweier Netze: Nur Symmetrierung und Zwischen¬ kreis-Regelung a) Netzanschlussspannung uL]a b b) Netzstrom i]a bcc) Wech¬ selrichterstrom iwRia,b,c d) Leitungsstrom iia>b)C e) SternpunktErde-Spannung u2o f) Energie EDç im Zwischenkreis c -113- .0 i i i i i i - -1 1 b) 1 1 / X. -1 c) - 1 1 0 - - \ A ~_ \j - er -d" -1 Figur - 5.6: 1 i 20 40 60 80 100 Koppelung zweier Netze: Nur Symmetrierung und Zwischen¬ kreis-Regelung (Fortsetzung zu Figur 5.5) a) Anschlussspannung uLldq, bezogen auf die Phasenlage der inneren Netzspannung ulabc b) Wechselrichterstrom i^Rldq und c) Laststrom i]d„ in dq-Darstellung, jeweils bezogen auf die Phasenlage der Anschlussspannung uUabc geregelt aufSymmetrie | Wechselrichter 1 geregelt auf P Figur 5.7: t[ms] Schaltungsschema = zu 0 den Simulationsbildern 5.5 und 5.6 - al 114 - 1 "« 0 ^-1 b) ! '" -1 \j \j i/V 4D" -1 - dL i-l -1 e) 0.2 _ £3 0 o si -0.2 f) 1.1 o 0.9 0 Figur 20 5.8: 40 60 80 100 t[ms] Koppelung zweier Netze: Mit Blindleistungregelung zur Stabi¬ lisierung der Netzanschlussspannung ULia,b,c a) Netzanschlussspannung uL]a b b) Netzstrom i]a bcc) Wech¬ selrichterstrom iwRia,b,c d) Leitungsstrom iLQ,b,c e) SternpunktErde-Spannung u2o f) Energie EDç im Zwischenkreis c -115- 20 Figur 5.9: 40 60 80 100 Koppelung zweier Netze: Mit Blindleistungregelung zur Stabi¬ lisierung der Netzanschlussspannung (Fortsetzung zu Figur 5.8) a) Anschlussspannung uL]dq, bezogen auf die Phasenlage der inneren Netzspannung ulabc b) Wechselrichterstrom i^Rldq in dq-Darstellung, jeweils bezogen auf und c) Laststrom ildq die Phasenlage der Anschlussspannung uL]a b c geregelt aufSymmetrie Netz 1 uLla,b,c geregelt auf konstante Amplitude | Wechselrichter 1 geregelt auf P Figur 5.10: t[ms] Schaltungsschema = zu 0 den Simulationsbildern 5.8 und 5.9 -116- a) Leitung ohne Kapazit%sbelag (Anordnung gemäss Figur 5.10 - mit idealisiertem Wechselrichter Resultate in Figur 5.8 und 5.9) Randbedingungen: Die Phasenverschiebung Die Innenspannungen der beiden Es wird eine Leitung zwischen den beiden Netzen bleibt konstant. Netze ändern sich nicht. ohne Der Wechselrichter wird Kapazitätsbelag betrachtet. als Spannungsquelle betrachtet. Regelziele: Die Netzströme ila b c und die Spannungen Die im Zwischenkreis uLlabc werden symmetriert. Regelung wird durch eine gespeicherte Energie dem Mittelwert 1 gehalten. Die Amplitude der Netzanschlussspannung uLla b ten Wert geregelt. c auf wird auf einen konstan¬ Resultate: Innert einer Netzperiode können symmetrische Spannungen und Ströme am Anschlusspunkt hergestellt werden. Die Zwischenkreisspannung kann im Mittel konstant gehalten werden. (Die Pulsation mit 100 Hz ist systembe¬ dingt und entsteht durch die einphasige Übertragung über die unterbrochene Leitung.) Es findet eine leichte Phasendrehung Anschlussspannung Netzspannung ula b statt. Wegen der sich durch den Unterbruch ergebenden höheren Leitungsimpedanz fliesst nur mehr we¬ uLla b c und der inneren zwischen der c niger Strom als vor dem Unterbruch. Die Amplitude der Anschlussspannung uLla b kann konstant gehalten wer¬ den. Wegen der geringen Absenkung der Anschlussspannung ohne Blindlei¬ stungsregelung lässt sich die Effizienz dieser Regelung hier schlecht zeigen. Dies wird jedoch in späteren Simulationen (z.B. Versorgung einer Last) nachgeholt werden. Die Sternpunkt-Erde-Spannung u2q bleibt wie gewünscht im Bereich von 20 % der Netzsspannung. Sie hängt primär von der Phasenverschiebung Acp zwischen den Netzen und nicht von der Regelung ab. c b) Leitung ohne Kapazit%sbelag mit geschaltetem Wechselrichter (Anordnung gemäss Figur 5.13- Resultate in Figur 5.11 und 5.12) In den bisher gezeigten Simulationen wurde der Wechselrichter durch eine Spannungsquelle angenähert. Für eine realitätsnähere Abbildung des Wech¬ selrichters kann jeder Zweig des Wechselrichters durch einen Dreipunkt- - 117 - Schalter dargestellt werden, der die drei Phasen entsprechend den Modula¬ torsignalen mit dem positiven Potential, dem Nullpotential oder dem negati¬ ven Potential des Zwischenkreises verbindet. Es wird hier die vorangegange Simulation mit dem richter zeigen, dass, von den entstehenden qualititativ gleichen Resultate erzielt werden. wiederholt, abgesehen, die geschalteten um zu Wechsel¬ Harmonischen Randbedingungen: Die Phasenverschiebung Die Innenspannungen der beiden Es wird eine Leitung zwischen den beiden Netzen bleibt konstant. ohne Netze ändern sich nicht. Kapazitätsbelag betrachtet. Der Wechselrichter wird durch über einen Modulator gesteuerte Schalter an¬ genähert. Die Schaltfrequenz beträgt 2 kHz. Die Zwischenkreiskapazität wird analog zu den Verhältnissen in der Laboranlage auf 1000 % der Nenn¬ leistung ausgelegt. Regelziele: Die Netzströme Die ila b und die Spannungen uLla b werden symmetriert. Zwischenkreisspannung wird durch eine Regelung auf dem Mittelwert c gehalten. Amplitude der Netzanschlussspannung ten Wert geregelt. c 1 Die uUabc wird auf einen konstan¬ Resultate: Innert einer Netzperiode können symmetrische Spannungen und Ströme am Anschlusspunkt hergestellt werden. Die Zwischenkreisspannung kann im Mittel konstant gehalten werden. Wegen der hohen Zwischenkreiskapazität führt die Leistungspulsation nur zu geringen Schwankungen der Zwischen¬ kreisspannung. Es findet eine leichte Phasendrehung zwischen der Anschlussspannung uLla,b,c und der inneren Netzspannung ula>b)C den Unterbruch Strom als Wie zu vor statt. ergebenden höheren Netzimpedanz Wegen der sich durch fliesst nur mehr weniger dem Unterbruch. erwarten war, treten grosse Strom- und Spannungsrippel auf, da eine Filterung oder Kompensation der Harmonischen im bestehenden System nicht implementiert ist. Die Rippel treffen auch die Sternpunkt-Erde-Span¬ nung u2o, deren Amplitude aber dennoch im Bereich von 20 % der Nenn¬ spannungsamplitude bleibt. - c) Leitung 118 - mit Kapazit%sbelag und idealisiertem Wechselrichter (Anordnung gemäss Figur 5.16 - Resultate in Figur 5.14 und 5.15) Randbedingungen: Die Phasenverschiebung Die Innenspannungen der beiden Es wird eine Leitung mit Der Wechselrichter wird zwischen den beiden Netzen bleibt konstant. Netze ändern sich nicht. Kapazitätsbelag betrachtet. als Spannungsquelle betrachtet. Regelziele: Die Netzströme ila b c und die Spannungen uLlabc werden Die im Zwischenkreis symmetriert. übergeordnete wird durch eine gespeicherte Energie Regelung auf dem Mittelwert 1 gehalten. Die Amplitude der Netzanschlussspannung uLla b Wert 1 geregelt. wird auf den konstanten c Resultate: Innert einer Netzperiode können symmetrische Spannungen und Ströme am Anschlusspunkt wieder hergestellt werden. Die Zwischenkreisspannung kann im Mittel konstant gehalten werden. Wegen des Kapazitätsbelags der Leitung verschwindet der Strom in der unterbrochenen Phase nicht gänz¬ lich. Der Kapazitätsbelag führt auch zu einer kurzzeitigen Überhöhung der Sternpunkt-Erde-Spannung u2o des nicht geerdeten Transformators. Es findet eine leichte Phasendrehung zwischen der Anschlussspannung uLla,b,c und der inneren Netzspannung ula den Unterbruch Strom als vor b c statt. ergebenden höheren Netzimpedanz Wegen der sich durch fliesst nur mehr weniger dem Unterbruch. Die Amplitude der Anschlussspannung uLlabc kann konstant gehalten wer¬ den. In Figur 5.15b ist der zur Spannungsstabilisierung erforderliche Blind¬ strom deutlich als nicht oszillierender Blindanteil des Wechselrichterstroms zu erkennen. Die Energie im Zwischenkreis sinkt leicht oden wieder sehr rasch nicht zu ausgeregelt werden. eingestellt werden, da berücksichtigenden d) Leitung 100 ab, kann aber nach einigen Peri¬ Die Zwischenkreisregelung kann nicht die Ausfilterung der von der Regelung Hz Pulsation die Stabilität beeinträchtigt. mit Kapazif/täbelag und geschaltetem Wechselrichter Anordnung gemäss Figur 5.19 - Resultate in Figur 5.17 und 5.18 - 119 - Randbedingungen: Die Phasenverschiebung Die Innenspannungen der beiden Es wird eine Leitung mit zwischen den beiden Netzen bleibt konstant. Netze ändern sich nicht. Kapazitätsbelag betrachtet. Der Wechselrichter wird durch über einen Modulator gesteuerte Schalter genähert. Die Zwischenkreiskapazität wird analog der Laboranlage auf 1000 % ausgelegt. zu an¬ den Verhältnissen in Regelziele: Die Netzströme iiabc und die Spannungen uUabc werden symmetriert. Die Zwischenkreisspannung wird durch eine übergeordnete Regelung auf dem Mittelwert 1 gehalten. Die Amplitude der Netzanschlussspannung stungskompensation auf den konstanten Wert uLlabc wird durch Blindlei¬ 1 geregelt. Resultate: Innert einer Netzperiode können von den Strom- und Spannungsrippeln abgesehen symmetrische Spannungen und Ströme am Anschlusspunkt hergestellt werden. Die Energie EDC im Zwischenkreis kann im Mittel kon¬ stant gehalten werden. Wegen des Kapazitätsbelags der Leitung verschwin¬ det der Strom iLa im unterbrochenen Phasenleiter nicht gänzlich. Der Kapa¬ zitätsbelag führt auch zu einer kurzzeitigen Überhöhung der SternpunktErde-Spannung u2o des nicht geerdeten Transformators beim Einsetzen des - - Unterbruchs. 5.1.4 In es Schnelle Kapitel 4.4.4 (Seite 97) wurde eine schnelle Vorsteuerung vorgestellt, die erlaubt, im Falle eines Unterbruchs einer Phasenleitung ohne jeden Ver¬ zug die mit der stehende nen Sollwerte für den Wechselrichterstrom vorzugeben. Vorsteuerung insbesondere was die innere Stromregelung betrifft gewählten Regelstruktur nicht kompatibel ist, konnte sie in das be¬ neuen Da diese - Vorsteuerung - System nicht integriert werden. Es soll zumindest die Funktionsweise dieser Regelstrukturen jedoch in zwei Simulatio¬ Vorsteuerung ohne übergeordnete illustriert werden. a) Steuerung auf konstanten Wirkstrom Anordnung gemäss Figur 5.22 Resultate in Figur 5.20 und 5.20 In gewissen Anwendungen kann es sinnvoll sein, den in das Netz - den Wirkstrom konstant zu ild des über eine Netzstroms ila b c fliessen¬ halten. Zu diesem Zwecke wird der Wirkanteil längere Zeit gemittelt und die Differenz - 120 - A « \ 0 es" ¥„. ^-1 b) \J \ l 100 Figur 5.11: t[ms] Koppelung zweier Netze: Mit Blindleistungregelung zur Stabi¬ lisierung der Netzanschlussspannung uLla b a) Netzanschlussspamiung uLlaÄC b) Netzstrom ila>b>c c) Wech¬ selrichterstrom iWRlabc d) Leitungsstrom iLabc e) SternpunktErde-Spannung u20 f) Zwischenkreisspannung UDC c - 121 - ^^^ 100 Figur 5 12- Koppelung zweier Netze: Mit Blindleistungregelung zur Stabi¬ lisierung der Netzanschlussspannung (Fortsetzung zu 5.11) a) Anschlussspannung uLld>q, bezogen auf die Phasenlage der inneren Netzspannung ulaÄC b) Wechselrichterstrom iWRldq und c) Laststrom ildq in dq-Darstellung, jeweils bezogen auf die Phasenlage der Anschlussspannung uLla>btC geregelt auf Symmetrie Netz 1 uLla,b,c geregelt auf konstante Amplitude UDC Figur 5 13- t[ms] geregelt auf konstanten Mittelwert Schaltungsschema zu den Simulationsbildern 5.11 und 5.12 Der Wechselrichter wird durch ideale Schalter simuliert. - 122- "„0 es" ^ \ -1 y '" -1 cL 1 r\ es" -1 - i-l -1 e) 0.2 _ â 0 o si -0.2 f) 1.1 o 0.9 Figur 5.14: Koppelung zweier Netze über kapazitätsbehaftete Leitung: Kompensator mit Blindleistungregelung zur Stabilisierung der Netzanschlussspannung uLlajjC a) Netzanschlussspannung uUabcb) Netzstrom ijaj,>c c) Wech¬ selrichterstrom iwRia,b,c d) Leitungsstrom iiajjC e) SternpunktErde-Spannung «20 f) Energie ii^c im Zwischenkreis - 20 Figur 5.15: 40 123 - 60 80 100 t[ms] Koppelung zweier Netze: Mit Blindleistungregelung zur Stabi¬ lisierung der Netzanschlussspannung (Fortsetzung zu 5.14) a) Anschlussspannung uL]dq, bezogen auf die Phasenlage der inneren Netzspannung ulabc b) Wechselrichterstrom i^Rldq in dq-Darstellung, jeweils bezogen auf und c) Laststrom ildq die Phasenlage der Anschlussspannung uL]a b c geregelt auf Symmetrie ula,b,c RTL t=25ms geregelt auf konstante Amplitude | Wechselrichter 1 geregelt auf P Figur 5.16: = 0 Schaltungsschema zu den Simulationsbildern Leitung mit Kapazitätsbelag CTL 5.14 und 5.15 u2ab - 124- "„0 es" ^ -1 '" -1 cL 1 es" - -i j-1 '" -1 -V e)0.2 â 0 o -0.2 f) 1.05 =? 0.95 Figur 5.17: Koppelung zweier Netze über kapazitätsbehaftete Leitung: Mit geschaltetem Wechselrichter und Blindleistungregelung zur Stabilisierung der Netzanschlussspannung ULia,b,c a) Netzanschlussspannung uUabcb) Netzstrom ijaj,>c c) Wech¬ selrichterstrom iwRia,b,c d) Leitungsstrom iiajjC e) SternpunktErde-Spannung u2o f) Zwischenkreisspannung - 125 - ^^^^ 100 Figur t[ms] Koppelung zweier Netze: Mit geschaltetem Wechselrichter und Blindleistungregelung (Fortsetzung zu 5.17) a) Anschlussspannung uLld>q, bezogen auf die Phasenlage der inneren Netzspannung ulaÄC b) Wechselrichterstrom iWRldq und c) Laststrom ildq in dq-Darstellung, jeweils bezogen auf die Phasenlage der Anschlussspannung uLla>btC 5.18: gerege/t auf Symmetrie geofßetbei =25ms Netz 1 uLla,b,c geregelt auf konstante Amplitude J_ UDC geregelt auf konstanten Mittelwert Figur 5.19: Schaltungsschema zu den Simulationsbildern 5.17 und 5.18 u2abc - A "„0 3 -1 V A \J 126 - A \J A \J A A \J \J hll '" -1 Co" -1 - i-l •rf -1 e)0.2 £3 0 o -0.2 f) 1.5 o 0.5 Figur 5.20: Vorsteuerung (ohne Regelung) auf konstanten Wirkstrom i]d am Anschlusspunkt a) Netzanschlussspannung ULia,b,c b) Netzstrom ila^ c) Wech¬ selrichterstrom iwRia,b,c d) Leitungsstrom /^^c e) SternpunktErde-Spannung w20 f) Energie ii^c im Zwischenkreis (Da keine Regelung implementiert ist, sinkt diese unkontrolliert ab.) c - 127 - -1 -1 c) 1 ( er -d" -1 - 20 Figur 5.21: 40 60 80 Vorsteuerung auf konstanten Wirkstrom ild (Fortsetzung zu Figur 5.20) t[ms] 100 am Anschlusspunkt a) Anschlussspannung uLldq, bezogen auf die Phasenlage der inneren Netzspannung ulabc b) Wechselrichterstrom i^Rldq in dq-Darstellung, jeweils bezogen auf und c) Laststrom ildq die Phasenlage der Anschlussspannung uUabc (Da die innere Stromregelung ohne übergeordnete Regelung einen Phasenfeh¬ ler erzeugt, bleibt eine Restunsymmetrie erhalten, die sich in der 100 Hz Oszillation auf ildq zeigt.) gesteuert aufSymmetrie und konstanten Wirkanteil Netz | Figur 5.22: Wechselrichter 1 Schaltungsschema zu den Simulationsbildern 5.20 und 5.21 - zwischen Mittelwert und Istwert 128 - gebildet. Diese Differenz stellt den Soll¬ wert für den Wirkanteil des Wechselrichterwirkstroms im Falle eines Unterbruchs unmittelbar zur iWRa b c dar und steht Verfügung. Randbedingungen: Die Phasenverschiebung Acp zwischen den beiden Netzen Die Innenspannungen der beiden Netze ändern sich nicht. Es wird eine Leitung ohne Kapazitätsbelag betrachtet. Der Wechselrichter wird als Spannungsquelle betrachtet. bleibt konstant. Regelziele: Hier wird nur die Funktion der Regelung ist nicht Vorsteuerung illustriert. Eine übergeordnete implementiert. Die Netzströme ila b und die Spannungen auf konstantem Niveau gehalten. c uLlabc werden symmetriert und Resultate: Wie zu erwarten kann der fehlende Wirkstrom terbruch vom ild unmittelbar nach dem Un¬ Wechselrichter geliefert werden. In Ermangelung einer Zwi¬ schenkreis- und jedoch zu einer Wirklei¬ stungslieferung aus dem Wechselrichter. Für eine reale Anwendung müssten entsprechende Regelungen überlagert werden. Der durch die Steuerung nicht kompensierbare Phasenfehler der inneren Stromregelung führt zu ei¬ ner bleibenden Restunsymmetrie des Netzstromes, die besonders in der dqDarstellung (Figur 5.21c) deutlich zu erkennen ist. Blindleistungsregelung b) Steuerung aufsymmetrischen kommt es Strom Anordnung gemäss Figur 5.25 Resultate in Figur 5.23 und 5.24 In anderen Anwendungen möchte man nur den in das Netz fliessenden Strom ila b symmetrisch halten, wobei eine Änderung der Amplitude tole¬ - c rierbar ist. Zu diesem Zwecke wird der Strom gemittelt tretenden und laufend der neuen - den im Falle eines ila b über einphasigen Impedanzverhältnissen entsprechende net. Wird wegen eines Fehlers ein Phasenleiter der den vom Impedanzverhätlnissen entsprechende zur Verfügung. neuen als Sollwert c - eine längere Zeit Unterbruchs auf¬ Netzstrom berech¬ Netz genommen, steht Netzstrom unmittelbar Randbedingungen: Die Phasenverschiebung Acp zwischen den beiden Netzen Die Innenspannungen der beiden Netze ändern sich nicht. Es wird eine Leitung ohne Kapazitätsbelag betrachtet. bleibt konstant. - 129 - Der Wechselrichter wird als Spannungsquelle betrachtet. Die Impedanzverhältnisse von Netz und Leitung sind bekannt. Die Informa¬ tion über die Trennung eines Leiters vom Netz wird der Steuerung extern zugeführt. Regelziele: Hier wird nur die Funktion der Regelung ist nicht Die Netzströme Vorsteuerung illustriert. Eine übergeordnete implementiert. ila b und die Spannungen c uLlabc werden symmetriert. Resultate: ila b kann unmittelbar nach dem Ermangelung einer Regelung bleibt das Der Netzstrom werden. In c Unterbruch Niveau der symmetriert Energie EDC im Zwischenkreis nicht ganz stabil. Für eine reale Anwendung müssten ent¬ sprechende Regelungen überlagert werden. Der durch die Steuerung nicht kompensierbare Phasenfehler der inneren Stromregelung führt zu einer blei¬ benden Restunsymmetrie des Netzstromes ija b die besonders in der dqDarstellung (Figur 5.24c) deutlich zu erkennen ist. Beim Einsatz der Symmetrierung kommt es zu einer kurzzeitigen Überhöhung der Anschlussspan¬ und der Sternpunkt-Erde-Spannung u2q des nicht geerdeten nung uLla b c, c Anschlusstransformators. 5.2 Versorgung eines fernen Netzes Im vorangegangenen Abschnitt wurde angenommen, dass sich die Phasen¬ lage zwischen den beiden Netzen nicht ändert, und dass der im Falle eines Leitungsunterbruchs reduzierte Wirkleistungsfluss über andere parallel ver¬ laufende Leitungen oder durch Lieferungen aus anderen Netzen kompen¬ siert wird. Wird das Netz jedoch nur über eine einzige Leitung versorgt, dann würde der nicht gedeckte Leistungsbedarf im zu versorgenden Netz zu einer Vergrösserung der Phasenverschiebung Acp zwischen den beiden Netzen füh¬ ren. Dadurch wird über die beiden nicht beschädigten Leiter ein grösserer Strom als im Normalfall fliessen. Die Erhöhung der Phasenverschiebung Acp muss daher (z.B. durch Lastabwurf) begrenzt werden, wenn die thermi¬ sche Belastungsgrenze In den hier gezeigten der Leiter erreicht ist. Simulationen wird zur Darstellung realitätsnaher Netz- - a) 130 - it \ 40 Figur 5.23: \ 60 80 Vorsteuerung auf symmetrischen Strom ijabyC 100 am t[ms] Anschluss¬ punkt a) Netzanschlussspannung uL]a b b) Netzstrom i]a bcc) Wech¬ selrichterstrom iwRia,b,c d) Leitungsstrom iia>b)C e) SternpunktErde-Spannung u2o f) Energie EDç im Zwischenkreis (Da keine Regelung implementiert ist, sinkt diese leicht ab.) c - 131 - c) 20 Figur 5.24: 40 60 Vorsteuerung auf symmetrischen 80 Strom 100 ija>b>c am Anschluss¬ punkt (Fortsetzung zu Figur 5.23) a) Anschlussspannung uL]dq, bezogen auf die Phasenlage der inneren Netzspannung ula>b>c b) Wechselrichterstrom iwRid,q in dq-Darstellung, jeweils bezogen auf und c) Laststrom ij^q die Phasenlage der Anschlussspannung uL]a b (Da die innere Stromregelung ohne übergeordnete Regelung einen Phasenfeh¬ ler erzeugt, bleibt eine Restunsymmetrie erhalten, die sich in der 100 Hz Oszillation auf ijjq zeigt.) c gesteuert aufSymmetrie Figur 5.25: Schaltungsschema zu den Simulationsbildern 5.23 und 5.24 - Figur 5.26: 132 - Versorgung eines fernen Netzes 0 gie nip dfh Die u. Schaltung iDC im Zwischenkreis entsprich, dem in Figur 5.7 gezeigten Schema. - 133 - •d -1 b)_ 1 "^0 -1 c) cr •d" -1 1 * 0 -d es -1 3 ( fin 20 Figur 5.27: 40 60 80 Versorgung eines fernen Netzes (Fortsetzung 100 zu auf die Figur 5.26) Phasenlage t[ms] der a) Anschlussspannung uL]dq, bezogen inneren Netzspannung ulabc b) Wechselrichterstrom i^Rldq in dq-Darstellung, jeweils bezogen auf und c) Laststrom ildq die Phasenlage der Anschlussspannung uL]a b d) Innenspan¬ nung u2citq des fernen Netzes 2 in dq-Darstellung, bezogen auf die Phasenlage der Innenspannung des uiabc des Netzes 1. Diese Darstellung illustriert die sich ändernde Phasenverschie¬ bung e) Vom Netz 1 aufgenommene Momentanwirkleistung P1 und über die Leitung transportierte Momentanwirkleistung P2 c - 134 - Verhältnisse die Phasenverschiebung Acp zwischen den Innenspannungen der beiden Netze mit einem Integralregler so lange erhöht, bis der vor dem Unterbruch vorhandene Wirkleistungsfluss wieder hergestellt ist. a) Leitung ohne Kapazit%sbelag Anordnung gemäss Figur 5.7- Resultate in Figur 5.26 und 5.27 Randbedingungen: Die Phasenverschiebung Acp zwischen den beiden Netzen ändert sich ent¬ sprechend dem konstanten Leistungsbedarf. Vor Einsetzen des Unterbruchs beträgt die Phasenverschiebung Acp 30°. Die Innenspannungen der beiden Es wird eine Leitung ohne Der Wechselrichter wird Es gelten Netze ändern sich nicht. weiterhin die Kapazitätsbelag betrachtet. als Spannungsquelle betrachtet. Netzparameter aus Tabelle 5.1. Regelziele: Die Netzströme Die ila b und die Spannungen uLlabc werden symmetriert. Zwischenkreisspannung wird durch eine übergeordnete Regelung c auf dem Mittelwert 1 gehalten. übertragene Wirkleistung wird durch eine vom Symmetrierkompensator unabhängige Regelung über die Phasenverschiebung zwischen den Netzen konstant gehalten. Die Resultate: ila b kann symmetriert werden. Netzperiode nach dem Unter¬ bruch Da die Phasenverschiebung Acp über die ur¬ sprünglichen 30° ansteigt, erhöht sich auch die Sternpunkt-Erde-Spannung u2o auf über 20 % der Anschlussspannung. In wie weit der erhöhte Leitungsstrom in einer realen Leitung zulässig ist, muss im jeweiligen Fall anhand der entsprechenden Grenzwerte beurteilt Der Netzstrom c innerhalb einer werden. übertragene momentane Wirkleistung Pj im Netz und P2 in der Leitung dargestellt. Aus dieser Darstellung ist auch der für sämtliche anderen Simulationen gültige Sachverhalt zu erkennen, dass über die einphasig unterbrochene Leitung nur eine einphasige Übertragung und damit ein pulsierender Leistungsfluss möglich ist. In Figur 5.27d wird die b) Leitung mit Kapazif/täbelag Anordnung gemäss Figur 5.16 (allerdings ohne Regelung der An- -135- schlussspannung) - Resultate in Figur 5.28 und 5.29 Randbedingungen: Die Phasenverschiebung zwischen den beiden Netzen chend dem konstanten Leistungsbedarf. Vor Einsetzen ändert sich entspre¬ des Unterbruchs be¬ trägt sie 30°. Die Innenspannungen der beiden Es wird eine Leitung mit Der Wechselrichter wird Netze ändern sich nicht. Kapazitätsbelag betrachtet. als Spannungsquelle betrachtet. Regelziele: Die Netzströme Die ila b Energie EDC c und die Spannungen uLlabc werden im Zwischenkreis wird durch eine symmetriert. übergeordnete Rege¬ lung auf dem Mittelwert 1 gehalten. Die übertragene Wirkleistung wird durch eine vom Symmetrierkompensator unabhängige Regelung über die Phasenverschiebung zwischen den beiden Netzen konstant gehalten. Resultate: Es können die qualitativ gleichen Resultate wie ohne Kapazitätsbelag er¬ reicht werden. Nur die Ausregelung der Zwischenkreisspannung UDC dau¬ ert geringfügig länger als ohne Kapazitätsbelag. Zudem bewirkt die Kapazi¬ tät eine etwas höhere Spannung u2q beim Einsetzen des Unterbruchs. 5.3 Versorgung eines abgelegenen Grosse Verbraucher elektrischer Verbrauchers häufig über eigene Hoch¬ spannungsleitungen versorgt. Der Netzbetreiber garantiert dem Verbraucher eine Mindestspannung am Anschlusspunkt bei Nennstrom. Liegt der Ver¬ braucher sehr abgelegen, zum Beispiel in einer fernen Talschaft, kann im Energie werden Fehlerfall im allgemeinen nicht auf eine andere Zuleitung umgeschaltet werden. Der Symmetrierkompensator kann mit Hilfe der überlagerten Blindleistungskompensation die garantierte Netzanschlussspannung auch bei einem einphasigen Unterbruch gewährleisten, sofern durch die erhöhten Leitungsströme die thermische Belastungsgrenze der Phasenleiter nicht überschritten wird. Für die hier gezeigten elektrischen Grossen Simulationen wurden die in Tabelle 5.2 herangezogen. Lastwiderstand und dargestellten Induktivität - Tabelle 5.2 : 136 - Die elektrischen Grossen bei der Spannungsamplitude ULl am Anschlusspunkt Amplitude der inneren Spannung Amplitude U2 des Laststroms Ix Netzfrequenz / Lastwiderstand = RLast Lastinduktivität LLast Inneninduktivität Netz 2 LN2 Leitungsinduktivität LTL Leitungskapazität Lm und Netz 2 Leitung = 1.3 p.u. 1 p.u. 50 Hz 0.71 p.u. 2.26 = 0.636- 10"3p.u. = 0.636- 10"3p.u. = = ( /1 /o) -10"3 p.u. = CTL Entkopplungsinduktivität Widerstand = Last lp.u. = = Versorgung einer ( /1 /o) nn (ZU (0-10 %) /on o/\ (ZU /oj 10"3p.u. RTL=0...0.02 /o) (20 %) O...31.4p.u. 0.636- o/ \ (U p.u. -Z wurden derart /oj gewählt, dass bei der Spannungsamplitude von 1 p.u. Anschlusspunkt der Strom über die Last die Amplitude 1 p.u. erreicht. a) Simulation ohne am Kapazit%sbelag Anordnung gemäss Figur 5.32 - Resultate in Figur 5.30 und 5.31 Randbedingungen: Die Innenspannungen des versorgenden Es wird eine Netzes ändern sich nicht. ohne Leitung Der Wechselrichter wird Kapazitätsbelag betrachtet. als Spannungsquelle betrachtet. Regelziele: Die Lastströme Die ila b werden symmetriert. Spannungen uLla b werden durch Blindleistungskompensation c c auf die konstante Die Amplitude 1 geregelt. Energie EDC im Zwischenkreis wird auf den Mittelwert 1 geregelt. Resultate: Die Lastströme ija b können binnen einer Netzperiode symmetriert wer¬ den. Die Amplitude der Anschlussspannung uUabc kann ebenfalls binnen einer c Netzperiode wieder hergestellt werden. Durch die eingespeiste Blind¬ leistung kommt es zu einer Phasendrehung gegenüber dem versorgenden Netz. - b) Leitung 137 - mit Kapazit%sbelag Anordnung gemäss Figur 5.35 - Resultate in Figur 5.33 und 5.32 Randbedingungen: Die Innenspannungen des versorgenden Es wird eine Leitung mit Der Wechselrichter wird Netzes ändern sich nicht. Kapazitätsbelag betrachtet. als Spannungsquelle betrachtet. Regelziele: Die Lastströme werden symmetriert. Blindleistungskompensation Spannungen konstante Amplitude 1 geregelt. Die Zwischenkreisspannung wird auf den Mittelwert 1 geregelt. ija>i,)C Die uLlabc werden durch auf die Resultate: Die Qualität und Geschwindigkeit der Regelung wird durch den Kapazitäts¬ belag nicht beeinträchtigt. Einzig die Sternpunkt-Erde-Spannung u2q er¬ reicht während des Einschwingvorganges nach dem Unterbruch einen er¬ höhten Wert. c) Dreiphasiger Unterbruch Anordnung gemäss Figur 5.37, Resultate in Figur 5.36 Wie in den Eingangskapiteln dargelegt, tritt in einer Hochspannungsleitung ein einphasiger Unterbruch relativ selten von selbst auf. Häufiger kommt es zu einphasigen Erdschlüssen, in deren Folge der entsprechende Phasenleiter vom Netz genommen wird. In der heutigen Praxis der Netzbetreiber erfolgt nach der Detektion eines einphasigen Erdschlusses zunächst meist eine drei¬ phasige Kurzabschaltung mit anschliessenden ein bis zwei Wiedereinschaltversuchen innerhalb von 500 bis 800 ms.1' Während dieser Zeit der dreipha¬ sigen Unterbrechung könnte eine empfindliche Last Schaden nehmen. Sofern der hier vorgestellte Symmetrierkompensator um einem entspre¬ chenden Energiespeicher im Zwischenkreis erweitert würde, könnte er den wenige Sekunden dauernden Totalausfall der Versorgung kompensieren. Randbedingungen: Das 1) versorgende Netz wird Durch den Einsatz des vollständig von der Symmetrierkompensators den, sofort nach der Detektion des Fehlers nur Leitung getrennt. soll noch allerdings möglich einphasig abzuschalten. es wer¬ - 138 - "„0 -1 b) c) a a o Co" dLi e) 0.2 0 '-0.2 f) -0.4 1.1 o 0.9 20 Figur 5.28: 40 60 80 100 t[ms] Speisung eines fernen Netzes über kapazitäsbehaftete Leitung a) Netzanschlussspannung uUabcb) Netzstrom ijaj,>c c) Wech¬ selrichterstrom iwRia,b,c d) Leitungsstrom iiajjC e) SternpunktErde-Spannung u2o f) Energie EDC im Zwischenkreis Die Schaltung entspricht dem in Figur 5.16 gezeigtem Schema, jedoch ohne Regelung der Netzanschlussspnnung - 139 - si -d -1 -1 c) er •d" -1 1 d â^0 •d es -1 3 (NI Ph l 20 Figur 5.29: 40 60 80 100 t[ms] Speisung eines fernen Netzes (Fortsetzung zu Figur 5.28) a) Anschlussspannung uLldq, bezogen auf die Phasenlage der inneren Netzspannung ulabc b) Wechselrichterstrom i^Rldq und c) Laststrom i]d„ in dq-Darstellung, jeweils bezogen auf die Phasenlage der Anschlussspannung uUabc d) Innenspan¬ nung u2dq des fernen Netzes 2 in dq-Darstellung, bezogen auf die Phasenlage der Innenspannung des u]abc des Netzes 1. Diese Darstellung illustriert die sich ändernde Phasenverschie¬ bung e) Vom Netz 1 aufgenommene Momentanwirkleistung P1 und über die Leitung transportierte Momentanwirkleistung P2 -140- Fieur 5 30' Versorgung einer ohmsch-induktiven Last. a) Spannung uLla,h,c am Anschlusspunkt der Last b) Laststrom i, h c) Wechselrichterstrom iWRia,b,c d) Strom lTLa,b,c m der Leitung e) Spannung u20 zwischen dem Sternpunkt eines An¬ schlusstransformators und Erde f) Energie EDC im Zwischen¬ kreis - - - - - l 141 Lr \s^— si . - A -1 b) i 1 1 1 •'- -1 c) 1 0 \> -. % % - - "\ ^ — - - er -d" —-———-\/ -1 - 1 20 Figur 40 1 1 60 80 Versorgung einer ohmsch-induktiven 5.31: Last 100 (Fortsetzung t[ms] zu Figur 5.30) a) Anschlussspannung uL]dq, bezogen auf die Phasenlage der inneren Spannung u2ajjC des versorgenden Netzes (zur Illustra¬ tion der sich einstellenden Phasenverschiebung) b) Wechsel¬ richterstrom ijyRid,q und c) Laststrom i]d„ in dq-Darstellung, bezogen auf die Phasenlage der Anschlussspannung uLlabc geregelt aufSymmetrie LLast RLast geregelt auf konstante Amplitude \ MV | 1 Wechselrichter 1 geregelt auf P Figur 5.32: Schaltungsschema = zu 0 den Simulationsbildern 5.30 und 5.31 -142 - "„0 es" -1 -1 11 ,0" Co" -1 - o 0 i-l -1 e) 0.2 û 0 o -0.2 f) 1.1 o 0.9 Figur 5.33: Versorgung einer ohmsch-induktiven behaftete Last über eine kapazitäts¬ Leitung. a) Spannung ULia,b,c am Anschlusspunkt der Last b) Laststrom ha,b,c c) Wechselrichterstrom iwRia,b,c d) Strom ijLa,b,c m der Leitung e) Spannung u2q zwischen dem Sternpunkt eines An¬ schlusstransformators und Erde f) Energie EDç im Zwischen¬ kreis -143- l _ - i y "d -1 b)_ - \ ; 1 1 1 1 ârfO - 1 - c) 1 1 0 mm \ -1 A V/ .- 1 1 w v - -d" -1 - - 20 Figur 5.34: 40 60 Versorgung einer ohmsch-induktiven 80 t[ms] 100 Last über eine kapazitäts¬ behaftete Leitung (Fortsetzung zu Figur 5.33) a) Anschlussspannung uLlciq, bezogen auf die Phasenlage der inneren Spannung u2a 1, des versorgenden Netzes (zur Illustra¬ tion der sich einstellenden Phasenverschiebung) b) Wechsel¬ richterstrom iwRid,q und c) Laststrom ij^q in dq-Darstellung, bezogen auf die Phasenlage der Anschlussspannung uL]a b c c geregelt auf Symmetrie ^^ ÏLa,b,c LTL/2 ü RTL geöffnet bei t=20ms uLla,b,c geregelt auf konstante | Wechselrichter 1 geregelt aufP Figur 5.35: Schaltungsschema = zu 0 den Simulationsbildern 5.33 und 5.34 u2„bc -144- "„0 =?-! V /\ u„0 i-i ''V ,0" Co" e) i-l -1 f) 0.2 o 3 -0.2 20 Figur 5.36: 40 60 80 t[ms] 100 Kurzfristige Versorgung einer empfindlichen Last beim 3phasigen Leitungsunterbruch bis zum Wiedereinschaltversuch a) Spannung uUabc an Last b) Strom iTLa,b,c m Lei¬ tung c) Wechselrichterstrom ijyRia cd) Laststrom ila b e) Laststrom ild in dq-Darstellung, bezogen auf die Phasen¬ q lage von uLlabc f) Sternpunkt-Erde-Spannung u2q b c -145- Es wird eine ohne Leitung Der Wechselrichter wird Kapazitätsbelag betrachtet. als Spannungsquelle betrachtet. Regelziele: Die Lastströme ila b werden symmetriert. Die Spannungen uUabc werden auf die konstante Amplitude 1 geregelt. Da eine Wirkleistungsversorgung aus dem Zwischenkreis stattfindet, kann die c Zwischenkreisregelung während dieser Zeit nicht eingreifen. Resultate: Die Lastströme ija b können binnen einer Netzperiode symmetriert wer¬ den. Die Amplitude der Anschlussspannung uLlabc kann ebenfalls binnen c einer Netzperiode wieder hergestellt werden. Sie kann aber nur gehalten werden, solange genügend Energie im Zwischenkreisspeicher vorhanden ist. Die Sternpunkt-Erde-Spannung u2q bleibt, von einem transienten Vor¬ gang beim Einsetzen des symmetrischen dreiphasigen Unterbruchs abgese¬ hen, Null. geregelt aufSymmetrie geofßet nach ÏTLa,bc t=45ms LTL RTL T— -U2a'b'( 4h' uLla,b,c geregelt auf konstante Amplitude ||\ _L Figur 5.4 5.37: uWRla,b,c Wechselrichter 1 grosser Energiespeicher Dreiphasiger Unterbruch (zu Versorgung eines Simulationsbild einphasigen 5.36) Bahnnetzes Der in dieser Arbeit entwickelte Symmetrierkompensator kann auch ver¬ wendet werden, um die durch massive unsymmetrische Lasten entstehenden Unsymmetrien im Netzstrom auszugleichen. Einen typischen Fall stellt zum Beispiel die Versorgung eines einphasigen 50 Hz Bahnnetzes aus dem Lan¬ desnetz dar. Diese Anwendung hat zwar keine Bedeutung in der Schweiz, Österreich und Deutschland bei der dort üblichen Bahnnetzfrequenz 16.7 Hz, wohl aber in Frankreich und anderen europäischen Ländern.^ von - In Figur 146 - 5.41 ist die für die Simulationen verwendete Schaltung skizziert. Phasen ausgekoppelt. Wie Der Strom für das Bahnnetz wird zwischen zwei in der Realität häufig vorkommt, Bahnnetz, sondern parallel dazu auch es wird dabei das Netz nicht durch eine dreiphasige nur vom Last belastet. Die für die Simulation verwendeten elektrischen Grossen sind in Tabelle 5.3 aufgelistet. Die Werte wurden derart gewählt, dass bei Nennspannung Anschlusspunkt die Amplitude des Bahnstroms den Wert 1 hat. Für am das Netz wurden überhöhte Innenwiderstände und Inneninduktivitäten ange¬ nommen, um sondere die ein besonders schwaches Netz Spannungsamplitude : an dem sich inbe¬ anschaulich darstellen lässt. Blindleistungskompensation Tabelle 5.3 erhalten, zu Die elektrischen Grossen bei der Versorgung eines Bahnnetzes am Uli Ip.u. = Anschlusspunkt Amplitude der Amplitude des Bahnstroms Innenspannung ux Lastwiderstand Lastinduktivität Lastwiderstand Lastinduktivität f (Bahn) 50 Hz = R-Bahn (Bahn) ünRL (dreiphasig) LL Inneninduktivität Netz Lm = == = 5.4.1 LW\ Bahnnetzversorgung ohne Anordnung gemäss Figur 5.40, = (5 %) 10"3p.u. (190 %) p.u. (10 %) 10"3p.u. 0. 636- 10 Innenwiderstand Netz Entkopplungsinduktivität 1.9 0.318- = (150%) 1.5p.u. = =0 .159- L (dreiphasig) 1 p.u. = *Bahn Netzfrequenz l.lp.u. -= 0.1 0- 636- (20 %) 3p.u. (10 %) p.u. (20 %) 10"3p.u. Blindleistungsregelung Resultate in Figur 5.38 und 5.39 Randbedingungen: 20ms wird das Netz mit einphasigem Nennstrom bela¬ Zeitpunkt t stet. (In der Realität steigt der Strom bei Bahnanwendungen nur langsam an. Hier soll aber gezeigt werden, dass die Regelung auch dem schlechtest mög¬ lichen Fall gewachsen ist.) Zum 1) = Alle TGV-Neubaustrecken gung. verfügen über eine einphasige 50 Hz, 25 kV Versor¬ - Die innere Spannung 147 - des Netzes bleibt konstant. Der Wechselrichter und sein Zwischenkreis werden durch eine Spannungs¬ quelle simuliert. Regelziele: Die Netzströme ijabc werden symmetriert. Die im Zwischenkreis gespeicherte Energie EDC wird im Mittel auf dem gehalten. Wert 1 Resultate: ila b bleibt trotz der Zuschaltung des einphasigen Bahnstroms weiterhin symmetrisch. Er steigt natürlich ent¬ Der aus dem Netz aufgenommene Strom c sprechend der gestiegenen Belastung an. Da hier die Blindleistungskompen¬ sation fehlt, sinkt die Spannung uLlabc im Anschlusspunkt ab und führt da¬ mit zu einem reduzierten Strom iiasta b c m der dreiphasigen Last. Bahnnetzversorgung mit Blindleistungsregelung 5.4.2 Anordnung gemäss Figur 5.43, Resultate in Figur 5.41 und 5.42 Möchte man verhindern, dass durch die Zuschaltung des Bahnstromes die Spannung uUabc am Netzanschlusspunkt absinkt und damit allfälligen wei¬ teren vom Netz zu versorgenden Lasten nicht mehr die volle Leistung zur Verfügung steht, muss der Regelung zur Stromsymmetrierung eine Blindlei¬ stungsregelung überlagert werden, mit deren Hilfe die Anschlussspannung uLla b c stabilisiert werden kann. Randbedingungen: gelten die gleichen Bedingungen stungsregelung. Es wie in der Simulation ohne Blindlei¬ Regelziele Zusätzlich tude Symmetrierung der Netzströme ijabc wird der Netzsanschlussspannung uLla b auf den Sollwert zur c auch die 1 Ampli¬ geregelt. Resultate: ila b bleibt trotz der Zuschaltung des einphasigen Bahnstroms weiterhin symmetrisch. Durch die Blindlei¬ Der aus dem Netz aufgenommene Strom c Amplitude der Anschlussspannung uLlabc innerhalb von drei bis vier Netzperioden auf den Sollwert 1 zurückgeführt werden. Der Strom iLasta,b,c m der dreiphasigen Last sinkt daher vom kur¬ nicht mehr ab. zen transienten Vorgang abgesehen stungskompensation kann die - - -148- a)r IF AA r 120 Figur 5.38: Versorgung eines einphasigen Bahnnetzes ohne 140 160 t[ms] Blindleistunas6 regelung a) Spannung uLlabcam Anschlusspunkt b) Netzstrom /, c) Wechselrichterstrom rWRlaAc d) Strom rLastabc m der drei¬ phasigen Last e) einphasiger Strom iBahn zur Versorgung des Bannnetzes f) Energie EDC im Zwischenkreis - 149 - c) 20 Figur 5.39: 40 60 80 100 120 140 160 t[ms] Bahnnetz ohne Blindleistungsregelung (Fortsetzung zu 5.38) a) Anschlussspannung uLldq, bezogen auf die Phasenlage der inneren Spannung ulajjC des versorgenden Netzes b) Wechselrichterstrom ijyRid,q un^ c) Laststrom ild„ in dq-Darstellung, bezogen auf die Phasenlage der Anschlussspannung uLla,b,c ula b c —* geregelt aufSymmetrie LN1RN1 .iia,b,c !Last a,b,c Rt Lt l in u Bahn 3-phasige Last mWRla,b,c | ^ Figur 5.40: Wechselrichter geregelt aufP = 0 Versorgung eines einphasigen Figur 5 OHz-B ahnnetze s. Schema der in 5.38 und 5.39 simulierten Schaltung -150- Figur 5.41: Versorgung eines einphasigen Bahnnetzes mit Blindleistungsre¬ gelung a) Spannung uLlabcam Anschlusspunkt b) Netzstrom ila>b>c c) Wechselrichterstrom iWRla,b,c d) Strom iLasta,b,c in der drei" phasigen Last e) einphasiger' Strom iBahn zur Versorgung des Bahnnetzes f) Energie ^c im Zwischenkreis -151- 20 Figur 5.42: 40 60 80 100 120 140 160 t[ms] Bahnnetz mit Blindleistungsregelung (Fortsetzung zu 5.41) a) Anschlussspannung uLldq, bezogen auf die Phasenlage der inneren Spannung ulajjC des versorgenden Netzes b) Wechselrichterstrom ijyRid,q un^ c) Laststrom ild„ in dq-Darstellung, bezogen auf die Phasenlage der Anschlussspannung uLla,b,c geregelt aufSymmetrie ir> Netz geregelt auf R LT T 3-phasige Last Wla,b,c konstante Bahnnetz Amplitude | ^ 5.43: u Bahn 1WRla,b,c uLla,b,c Figur a^c w\ uWRla,b,c WecHselrichter geregelt aufP = 0 Versorgung eines einphasigen Figur [ff 5 OHz-B ahnnetze s. Schema der in 5.41 und 5.42 simulierten Schaltung -152- Energie EDC im Zwischenkreis sinkt zunächst kurz ab, falls während einiger Netzperioden ausgeregelt werden. Die kann aber eben¬ Die Ausregelzeit für die Blindleistungskompensation wirkt unter Umstän¬ den lange. Es muss aber bedacht werden, dass in einer realen Anwendung der Laststrom nicht innerhalb einer Netzperiode von 0 auf 100 % ansteigt und dort auch die Inneninduktivitäten und Innenwiderstände kleiner sind. Kleinere 5.5 Abweichungen entsprechend rascher ausregeln. Zusammenfassung In diesem Kapitel wurden fahren Simulationen für fälle lassen sich auch den im Kapitel 4 entwickelten Regelungsver¬ typische Netzkonfigurationen und Anwendungs¬ zu vorgestellt. Es konnte anhand ausgewählter Beispiele gezeigt werden, dass die entwikkelte mehrstufige Regelung im Falle eines einphasigen Unterbruchs in der Lage ist, binnen einer Netzperiode wieder symmetrische Strom Verhältnisse für Netz oder Verbraucher herzustellen und dank der überlagerten Blindlei¬ stungsregelung auch die Anschlussspanung zu stabilisieren. Da auch die Spannung zwischen der Erde und dem Sternpunkt des ungeerdeten Anschlusstranformators abgesehen von transienten Vorgängen im Bereich von 20 % der Netzspannung bleibt, erscheint die gewählte Topologie eines Symmetrierkompensators ohne Erdverbindung technisch realisierbar. - Die im Falle eines Erdschlusses - praktizierte dreiphasige Aus- und Wieder¬ Trennung einer Phase im Fehlerfall wurde hier nicht im Detail simuliert. Es konnte aber gezeigt werden, dass, sofern ein Energie¬ einschaltung mit speicher angeschlossen ist, auch der Unterbruch Wiedereinschaltens kompensiert werden könnte. während des Aus- und -153- 6 Realisation einer Laboranlage Einschubschrank Hausnetz 1 Leitungsmodell -Œ Symmetrierkompensator 1 1 Symmetrierkompensator 2 Synchrongenerator Steuereinheit Me ssw erterfassung T Schalter dSpace Figur 6.1: Zusammenstellung der wesentlichsten Komponenten des La¬ boraufbaus Zur Verifikation der in den vorangegangenen tischen Überlegungen und Kapiteln vorgestellten theore¬ Computersimulationen wurde ein vereinfachtes Leistungsniveau reduziertes Modell eines Übertragungssystems auf¬ gebaut. Das System besteht aus zwei unabhängigen dreiphasigen Netzen (dem Hausnetz und einem für diesen Zweck in Betrieb genommenen Syn¬ chrongenerator), zwei Symmetrierkompensatoren und einer dreiphasigen und im Übertragungsleitung mit einschaltbarem Unterbruch in einer Phase. Die Zu¬ sammenschaltung ist in Figur 6.1 als Übersicht dargestellt. In diesem Kapitel werden der Aufbau und die Funktionsweise der Laboran¬ lage beschrieben. Die wichtigsten Messresultate werden dargestellt und mit der Simulation verglichen. - 154 - 6.1 Beschreibung 6.1.1 Die verschiedenen Einheiten des der Anlage Systems Anhand des Übersichtsbildes (Figur 6.2) und der photographischen Darstel¬ Prototyps (Figur 6.3 bis 6.10) wird die Anlage veranschaulicht. lungen des Die Anlage besteht aus: zwei Wechselrichtereinheiten, - bestehend jeweils • einem • drei • zwei Kondensatorbatterien als • einem aus: dreiphasigen Dreipunktwechselrichter (Figur 6.5) Entkopplungsinduktivitäten: DC-Chopper als L= 15 mH je Phase Energiespeicher CSum Überspannungsschutz für die = 2.04 mF Gleichspannungs¬ seite - dem Modell einer 500 km tung (Figur 6.7), bestehend langen dreiphasigen fünf RLC-Gliedern je Phase • IGBT-Schaltern (Figur 6.9) Simulation von Unterbrüchen einzelner Phasen einem Synchrongenerator (Figur 6.10) zur Herstellung netz unabhängigen zweiten Netzes einer Regel- und Steuereinrichtung, bestehend aus: - Übertragungslei¬ aus: • zur 400 kV eines Haus¬ vom - • einer zentralen laufsteuerung • Speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) Ab¬ der verschiedenen Prozesse, einem Bedienfeld mit Tastern Ein- und Ausschalten der zum einzelnen Laden der Zwischenkreise sowie zum zur zum Anlage, Zu- und Weg¬ schalten des zweiten Netzes, • • einer über dSpace programmierbaren Digital-Signal-Prozessor-Karte (DSP) in einem separaten PC zur Regelung des Symmetrierkompensators mit den dazugehörigen Schnittstellenkarten zur Ein- und Ausgabe der Mess- und Regelsignale zwischen PC und Anlage, Strom- und gel• neun zur • Messkarten Überwachung zur Filterung von zur und Erfassung Verstärkung der der Signale für die Re¬ Messsignale sowie Überspannungen und Überströmen (Figur 6.6) Verriegelungskarten zur Übertragung und Kontrolle der RegelSteuersignale und deren Umsetzung in Schaltsignale für die IGBTs zwei und - und Spannungswandlern Steuereinrichtung, Speisegeräten für die elektronischen Komponenten der Anlage -155- 2) J§) = Strommessung Hausnetz Spannung gegenüber Erde Cm von von I'M (V SPS—oh Messwandlern Messwert-^ erfassung ' Leistungsteil l PWM- Logik Fehler¬ Bremschopper (von SPS) meldungen SPS zu AC-Schalter V Lett, mgsmodell Di Da (K von Messwandlern von Messwert-, erfassiag Logik SPS A Leistungsteil 2 i Fehler¬ Bremschopper meldungen i y. SPS Fehler]! 7fSteuer- meldungenjjr JJ befehle dSpace (Regler) h L - _ Figur 6.2: Direktanzeige |Ç Visualisierung j^ï Schaltplanübersicht der Laboranlage 2 Netz (Generator) -156- 1) Effektivwertanzeige der wichtigsten Wechselströme und Wechsel Spannungen. Umkonfigurierbar nach Be¬ darf 2) und 3) Abdeckung vor Wechselrichtermodul 1 und 2, Direktanzeige der Zwi- schenkreisspannung 4) Bedienungsfeld 5) Ablaufsteuereinheit (SPS) 6) Verriegelungskarten und In¬ terface zu Prozessrechensy¬ stem. 7) Karten zur Messwerterfas¬ sung 8) Entkopplungsinduktivitäten 9) PC mit Prozessrechensystem dSpace Figur 6.1.2 6.3: Die Die Frontseite des Schaltschranks Leistungsteile Die beiden Gleichspannungswechselrichter stellen das Kernstück der bei¬ den Leistungsteile dar, deren Aufbau in Figur 6.4 dargestellt ist. Als Wech¬ selrichter wurden entsprechend den theoretischen Überlegungen der voran¬ gegangenen Kapitel dreiphasige Dreipunktwechselrichter mit IGBTs als Schaltelementen gewählt. Da Gleichspannungswechselrichter in Dreipunkttopologie in dieser Grössenordnung nicht kommerziell erhältlich sind, wur¬ den die entsprechenden Module an der Professur selbst entwickelt und in ei¬ ner speziellen Sandwich-Bauweise in der institutseigenen Werkstätte nie¬ derinduktiv aufgebaut. Die dafür eingesetzten 1200 V/25 A IGBT Module und 500 V Zwischenkreiskondensatoren erlauben eine maximale Zwischen- kreisspannung von 900 V bei einer maximalen Nennleistung von 15 kVA. Zur Ansteuerung der IGBT wurden Module der Firma Concept eingesetzt. Um eine sichere galvanische Trennung zu erreichen, erfolgt die Übertra¬ gung der Signale von der PWM-Logik und der SPS zum Leistungsteil durch Lichtwellenleiter. Die drei Ladewiderstände trierkompensators den begrenzen beim Aufstarten des SymmeAufladestrom der Zwischenkreiskapazitäten Cpm, da RAa b c -157- Brems- chopper Zwischen-3-Punkt-Wechselrichter Entkreis kopplung Ladewiderstand Aa,b,c Licht-> elektrisch (zu SPS) von A zu von Figur 6.4: SPS Aufbau des von SPS Messwert¬ erfassung PWM Logik Leistungsteils 1) Ansteuermo¬ dule: Zwei je WR-Zweig. 2) Empfänger und Sender für opti¬ sche Signale 3) Lichtwellenlei¬ ter für Kommu¬ nikation mit Ver¬ riegelungskarte Figur 6.5: Die Ansteuermodule der IGBTs. antiparallelen Dioden der IGBT-Module in den Wechselrichtern auch ohne Ansteuerung einen Sechspuls-Gleichrichter bilden. Sobald der Lade¬ vorgang abgeschlossen ist, werden diese Widerstände durch den eingezeich¬ die neten Schütz überbrückt. Die drei Entkopplungsinduktivitäten LKabc dienen der phasenweisen Ent¬ kopplung der geschalteten Ausgangsspannungen des Wechselrichters ge- -158- sinusförmigen Netzsspannungen und reduzieren so die Netzober Schwingungen. Sie stellen die Regelstrecke für die innere Stromre¬ gelung dar (siehe Kapitel 4.3 auf Seite 81). Bei Einsatz der entwickelten Schaltungsstruktur an Hochspannungsleitungen wären sie durch Kopp¬ lungstransformatoren zu ersetzen. Im Gleichsspannungszwischenkreis mit den drei Spannungspotentialen be¬ finden sich die beiden Zwischenkreiskapazitäten Cpm, die beide durch je¬ weils drei paralelle Elektrolytkondensatoren realisiert wurden. Die beiden Brems-Chopper (je einer pro Zwischenkreishälfte) bestehen aus IGBT-Modulen und können kurzzeitige Spannungsüberhöhungen über die entspre¬ chend dimensionierten Widerstände abbauen. Diese Brems-Chopper dienen ausschliesslich dem Schutz des Labormodells im Fehlerfall. Im ordnungsmässigen Betrieb kommen sie nicht zum Einsatz. genüber 6.1.3 den Regel- und Steuereinheiten F-, •--*;. \\ ES. , h . " . »_.. . . /; H.¬ Figur 6.6: Einschubkarte .* zur :5-: vr- ; Messwerterfassung: Die Spannungen und Ströme werden durch Messwandler erfasst und auf der Mess¬ karte durch Filterung und Verstärkung zur Weiterverarbeitung im Prozessrechensystem aufbereitet. Jede Karte verfügt über drei parallele Kanäle. Die für die Regelung und den Schutz der Anlage erforderlichen elektrischen Grossen: Gleichspannungen, Wechsel Spannungen und Wechselströme, wer¬ den mittels geeigneter Strom- und Spannungswandler der Firma LEM auf¬ genommen und auf Messwerterfassungskarten verarbeitet. Die aufgenom¬ menen Grossen werden dort gefiltert und verstärkt und stehen dann für die übergeordnete digitale Regelung (dSpace) sowie zur Anzeige am Oszilloskop oder Zeigerinstrument bereit. Die Messkarte detektiert ausserdem -159- Grenzwertüberschreitungen der signalisiert diese unmittelbar an schaltung einzuleiten. gemessenen Ströme und die Steuereinheit SPS, Spannungen um und eine Schnellab¬ Eine Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) ermöglicht ein kontrol¬ liertes Ein- und Ausschalten der Anlage sowohl im Normalbetrieb wie im Fehlerfall. Nach dem Start wird nach einer vorgegebenen Routine durch se¬ quentielles Einschalten der Schütze die Anlage mit Spannung versorgt und ein Zwischenkreis nach dem anderen geladen. Erst nach Erreichen einer mi¬ nimalen Zwischenkreisspannung und Ausschalten der Ladewiderstände wird eine "Ready"-Signal an das Prozessrechensystem dSpace gesendet und der normale Betrieb kann aufgenommen werden. Während des Betriebes werden die Steuersignale der Messkarten und der IGBT-Module überwacht und im Falle eines Fehlers durch rasches Auftren¬ nen von Zuleitungen und das Auslösen des einen sicheren Zustand Brems-Choppers die Anlage in gebracht. Als übergeordnete Steuer- und Regeleinheit wurde ein mit dem Prozessre¬ chensystem dSpace ausgestatteter Personal Computer eingesetzt. dSpace ist ein in sich abgeschlossenes System, welches neben der mit einem TMSC40"Floating Point" Prozessor bestückten Prozessorkarte auch über digitale und analoge Ein- und Ausgabekarten sowie Modulatoren verfügt. Der grösste Vorteil des Systems ist durch die einfache und zeitsparende Programmier¬ möglichkeit des Prozessors und seiner Umgebung gegeben. Es können die für Matlab-Simulink-Simulationen verwendeten Regelalgorithmen nach ge¬ ringer Modifikation von der Simulink-Umgebung aus kompiliert und auf den Prozessor geladen werden. Da dSpace jedoch keinen Modulator für Dreipunkt-Wechselrichter anbietet, entsprechende Algorithmus selbst entwickelt und in einer ma¬ schinennahen Sprache programmiert werden. Ein gewisser Nachteil besteht darin, dass der von Simulink aus kreierte musste der Code nicht optimiert wird und den Prozessor dadurch mit zusätzlichen (un¬ nötigen) Operationen belastet, die die Rechengeschwindigkeit negativ be¬ einflussen. Beim hier eingesetzten Programm beträgt die Rechenzeit etwa 140 jis. Bei einer Abtastfrequenz von 3600 Hz entspricht dies etwa einer halben Abtastperiode. Ebenfalls Verriegelungskarten als Schnittstelle zwischen dem Prozessrechensystem und der Ansteuerlogik der IGBTs. Sie stellen durch ihre innere Logik sicher, dass auch bei Fehlern in der übergeneu entwickelt wurden die - ordneten Regelung 160 - in den Wechselrichtern nie ein Kurzschluss auftreten kann. 6.1.4 Das Figur Leitungsmodell 6.7: Um den Das Leitungsmodell Symmetrierkompensator an einem realitätsnahen System testen können, wurde das Modell eines Übertragungssystems aufgebaut. steht Es be¬ aus: • einem • einem IGBT-Schalter • einer Das zu Leitungsmodell zur Erzeugung eines einphasigen Unterbruchs geregelten Synchronmaschine aufgebaute Leitungsmodell als besteht unabhängigem aus drei zweiten Netz parallelen, durch jeweils fünf RLC-Glieder modellierten Phasenleitern. Da im Labor nicht mit Hoch¬ Leitungen von 500 km Länge, sondern nur mit herunterskalierten Spannungen, Strömen und Abmessungen gearbeitet wer¬ den kann, mussten der Synchrongenerator und die Leitung auf einem tiefe¬ ren Leistungsniveau modelliert werden, als es der späteren realen Anwen¬ spannung und auch nicht mit Längswiderstand R, die Längs¬ induktivität L und die Kapazität C wurden so gewählt, dass ein Glied den herunterskalierten Werten einer 100 km langen 400 kV Leitung entspricht. Um auf die numerischen Werte des RLC-Glieds im Modell zu kommen, dung entsprechen müssen die können würde. Die Werte für den Belege der realen Leitung herangezogen werden. Aus diesen dann die bezogenen Werte (in p.u. Darstellung) berechnet werden. - 161 - Diese müssen im Verhältniss 1:1 ins Modell übertragen werden, um das gleiche elektrische Verhalten zu erreichen. Die nachfolgende Entnormierung im Modellsystem führt dann schliesslich auf die gesuchten Werte für R, L und C der Elemente. Die Daten der Referenzleitung sind in Tabelle 6.1 und die des Leitungsmodells in Tabelle 6.2 dargestellt. Grosse Wert p.u. I ^Neff 230 kV 1 p.u. 1 ^eff 940 A 1 p.u. Frequenz fN 50 Hz 1 p.u. Leitungsimpedanz Zn 245 Q. 1 p.u. Induktivität LN 780 mH 1 p.u. Kapazität CN 13|iF 1 p.u. Widerstandsbelag R' 30 mQ/km Induktivitätsbelag U Kapazitätsbelag C 13.8nF/km Wellenimpedanz (1=500 km) Zo 245 Q<- 3.3° Winkelbelag (1=500 km) ß/ 30.4° 400 kV nom. nom. Leitung Phasenspannung Phasenstrom nom. nom. nom. nom. (1 Phase) 827.6 iiH/km Tabelle 6.1: Referenzdaten einer 400 kV 500 km 122e p.u./km 1.06e p.u./km 1.06e p.u./km Leitung (Quelle [6]) Beim Aufbau des Modells wurde darauf geachtet, dass eine möglichst hohe Flexibilität gewährleistet bleibt. So kann die Leitung aus Pi-, T- oder Gammagliedern aufgebaut werden. Weiters kann die Leitungskapazität ausge¬ schaltet oder auf den halben Wert gesetzt werden. Die 15 eingesetzten Ele¬ mente sind völlig identisch. So können verschieden lange Leitungen mit un¬ terschiedlichen Parametern modelliert werden. Der elektrische Aufbau eines Elements ist in Figur 6.8 dargestellt. Ein Foto Realisierung befindet sich in Figur 6.9. Die Induktivitäten wurden spezi¬ ell für dieses Modell hergestellt. Es wurden 2 7.5 m H in Serie gewählt, was zusammen mit parasitären Induktivitäten den errechneten \5.5mH ent¬ spricht. Als Kapazitätsbelag wurden 7.3 jiF errechnet. Diese konnten mit kommerziell verfügbaren Werten durch die Parallelschaltung von 4 jiF und der • -162- 400 V Grosse Wert p.u. UNeff 230 V 1 p.u. JNeff 5A 1 p.u. h 50 Hz 1 p.u. Leitungsimpedanz 46 Q 1 p.u. Induktivität 147 mH 1 p.u. Kapazität 69|iF 1 p.u. nom. nom. Leitung Phasenspannung Phasenstrom nom. nom. nom. nom. (1 Phase) Frequenz Widerstandsbelag R' 5.6 mQ/km Induktivitätsbelag U 155 Kapazitätsbelag C 73 nF/km Wellenimpedanz (1=500 km) Zo 46.1 Q<- 3.3 Winkelbelag (1=500 km) ß/ 30.4° Tabelle 6.2: Daten der 330/wQ iiH/km 122e p.u./km 1.06e p.u./km 1.06e p.u./km Modell-Leitung 330/wQ 115/wQC 7.5mH 330/wQ 1.5mHC 330mQ 115/wQ 3.3[iF-- Figur 6.8: Der nen von Schaltplan eines Leitungselement. Die beiden Hälften kön¬ beliebig zusammengeschaltet werden, um die Realisation Pi-, T-, und Gammagliedern zu ermöglichen. jiF erreicht. Die errechneten 560 mQ wurden ebenfalls auf zwei Hälften aufgeteilt, um die flexible Konfiguration zu gewährleisten. Da die Induktivi¬ täten bereits einen Innenwiderstand von je etwa 115 mD aufweisen, wurden 3.3 - nur 2 165 mQ zusätzlich • 163 eingebaut. - Diese wurden durch die Parallelschal¬ tung zweier 330 mQ Widerstände erreicht. 1) Parallelkapazität zur Mo¬ dellierung des Kapazitäts¬ belags einer Leitung 2) Serieinduktivität 3) Frontplatte mit Möglichkeit zur flexiblen Konfigura¬ tion: Pi-Glied, T-Glied, 2 Gamma-Glieder, sowie Modellierung ohne Kapazi¬ tät Figur 6.9: Ein Element des Leitungsmodells. modelliert das Verhalten eines einzelnen 6.1.5 Die dargestellte Element 100 km langen Leiters. Das Synchronmaschine Der verwendete speziell zur Modellierung eines Netzes mit viel Masse gebaut worden. Durch diesen speziellen, über einen Gleichstrommotor anstelle einer Turbine angetrie¬ benen Synchrongenerator konnte das Verhalten des realen HochspannungsÜbertragungssystems bezüglich Güte und Zeitkonstanten sehr gut auf das kleinere Leistungsniveau abgebildet werden. Für den Betrieb des Genera¬ tors wurde eine Ansteuerung und Regelung implementiert, welche folgende Anforderungen erfüllt: Erzeugen einer in der Frequenz mit der Netzspannungsfrequenz syn¬ chronen, in der Phasenlage zur Netzspannung einstellbaren Ausgangs¬ Synchrongenerator Kupfer und grosser war - - • spannung, wobei der Phasenfehler kleiner als 1° sein soll. • Erzeugen einer in der Amplitude mit der Netzspannung übereinstim¬ menden oder einer frei einstellbaren Die Ausgangsspannung. implementierte Ansteuerung und Regelung des Synchrongenerators ist in zwei Semesterarbeiten [17] und [18] ausführlich beschrieben. Ein Bild des Generators (1) mit Gleichstrommaschine (2) und Ansteuerungen (3-5) ist in Figur 6.10, der schematische Aufbau in Figur 6.11 dargestellt. - 164 - 1) Synchrongenerator 2) Gleichstromma¬ schine (GM) 3) B6-Thyristorbrücke An¬ zur steuerung der GMMaschine 4) Speisung der GMErregung 5) DC-Speisung, DCSteller und Tole¬ ranzbandkarte zur Erregung des Ge¬ nerators 6) Dreiphasiger Aus¬ gang u2a>b>c Figur 6.10: Bild des Synchrongenerators mit Gleichstrommaschine und An¬ steuerung zur Regelung der Frequenz, Phasenlage und Ampli¬ tude der erzeugten Ausgangsspannungen. Synchrongenerator Amplitudenregelung Figur 6.11: Schematischer Aufbau der Ansteuerung und Regelung des Syn¬ chrongenerators, aufgeteilt in die Frequenzregelung durch die Gleichstrommaschine (GM) und die Amplitudenregelung durch die Erregung des Generators. -165- 6.1.6 IGBT-Schalter Zum Testen des dynamischen Verhaltens der Symmetrierkompensatoren wurde das Leitungsmodell durch elektronische Schalter ergänzt, die Lei¬ tungsströme zu beliebigen Zeitpunkten unterbrechen können. Diese bestehen aus zwei antiparallelen IGBTs. Zu jedem IGBT ist je ein Va¬ ristor parallel geschaltet, um die beim Abschalten induktiver Ströme entste¬ henden Überspannungen aufzunehmen. Die Ansteuerung der IGBTs erfolgt über Optokoppler. Das Schaltelement kann je nach Einsatz über einen me¬ chanischen Drehschalter, einen Taster, ein TTL-Signal oder ein Lichtsignal betätigt werden. Der Aufbau und die Funktionsweise der IGBT-Schalter sind in [19] detailliert beschrieben. 6.2 Messungen an der Laboranlage An der im vorangegangenen Abschnitt beschriebenen Laboranlage konnten verschiedene Messungen durchgeführt werden, um zu zeigen, dass die durch Simulationen erzielten Ergebnisse der physikalischen Realität ent¬ sprechen. 6.2.1 Die Koppelung zweier Netze über eine Leitung Leitung R N1 tL Hausnetz Generator WR2a,b,c ula,b,c U2a,b,c -W2a,b,c| 3-Punkt 3-Punkt WR WR UzKlp,m Figur 6.12: Schematische gen des pelung Darstellung des Versuchsaufbaus für die Messun¬ Verhaltens des Symmetrierkompensators bei der Kop¬ zweier Netze Randbedingungen: Figur 6.12 ist der Versuchsaufbau schematisch dargestellt, wobei alle für die Darstellung der Messergebnisse benutzten Signale eingetragen sind. Das In - 166 - -5 400 d350 N 300 20 Figur 6.13: Verlauf der 40 60 Netzspannung, der Ströme in der der 80 Zwischenkreisspannung Übertragungsleitung, zum Zeitpunkt Phasenleitung. t=45 ms statt. Die Phasenverschiebung zwischen beiden Netzen beträgt 30 Anordnung gemäss Figur 6.12. Vergleichbar sowie dem starren Netz 1 und dem Wechselrichter 1 beim Unterbruch einer Der Unterbruch findet etwa t[ms] 100 mit Simulationsresultaten in Figur Grad 5.11 und 5.12 - 167 - 200 3 =^-200 -5 5 -5 5 >U^*V^VV'*^ -d -5 400 8350 N 300 20 Figur 6.14: Verlauf der 40 60 80 t[ms] 100 Netzsspannung, der Zwischenkreisspannung sowie der Ströme in der Übertragungsleitung, dem schwächeren Netz 2 und dem Wechselrichter 2 beim Unterbruch einer Phasenlei¬ tung. Der Unterbruch findet Die etwa zum Zeitpunkt t=45 ms statt. Phasenverschiebung zwischen beiden Netzen beträgt 30 Grad Anordnung gemäss Figur 6.12 Vergleichbar mit Simulationsresultaten in Figur 5.11 und 5.12 - 168 - Hausnetz kann als starres Netz mit minimaler Inneninduktivität und mini¬ malem Innenwiderstand angesehen werden, während der Generator ein eher schwaches Netz mit hoher Inneninduktivität darstellt. Der Generator und die ihn antreibende Gleichstrommaschine sind jedoch derart geregelt, dass die Amplitude seiner Anschlussspannung und die Phasenlage zum Hausnetz zu jedem Zeitpunkt auf dem voreingestellten Wert bleiben. Die Phasenver¬ schiebung Acp zwischen den beiden Netzen wird im ersten Versuch auf 30° gesetzt. Damit fliessen die höchsten von der Auslegung der Anlage und des Leitungsmodells zulässigen Ströme. Die Amplitude der Generatorspannung wird bei allen Versuchen auf die Amplitude der Hausnetzspannung einge¬ stellt, sodass der Energiefluss über die Leitung nur von der eingestellten Phasenverschiebung und den Leitungsimpedanzen abhängt. Regelziele Regelung für die Laboranlage wurden nicht alle in der Theorie und Computersimulation behandelten Regelungen untersucht. Insbesondere wurde keine Blindleistungsregelung implementiert. Hier soll die wichtigste Funktionalität des Symmetrierkompensators die Symmetrierung von Strömen und Spannungen demonstriert werden. Regelziel für diesen Versuch ist es, dreiphasig symmetrische Netzströme ha,b,c und ha,b,c sicherzustellen. Weiters ist die Zwischenkreisspannung auf An der - - ihrem Sollwert von 2* 350 V zu halten. Resultate Die Figur 6.13 zeigt den Verlauf der Phasenströme bei Verwendung des Symmetrierkompensators an der dem Hausnetz zugewandten Seite. Die Lei¬ tung wird zu einem beliebigen Zeitpunkt in einer Phase unterbrochen. Bis zum Augenblick des Unterbruchs fliesst ein dreiphasig-symmetrischer Strom ila b aus dem Netz und durch die Leitung. Die Ströme iwRia bc^m Wechselrichter sind vernachlässigbar klein (Sie dienen nur der Nachladung der Zwischenkreiskondensatoren). Der Unterbruch wird von der Regelung unmittelbar erkannt und bewirkt eine Kompensation der auftretenden Unsymmetrien (Gegensystemströme) durch den Wechselrichter. Bereits nach einer Netzperiode fliessen wieder dreiphasig symmetrische Ströme ija ^ am Anschlusspunkt des Netzes. c c Wie in den theoretischen pedanz, da nur mehr übertragene Leistung ten Fall ab Überlegungen gezeigt, zwei Leiter erhöht sich die Leitungsim¬ Verfügung stehen. Daher sinken die und der übertragene Strom gegenüber dem ungestör¬ (Siehe dazu Kapitel 3.3.2). In einem realen System würde diese zur - 169 - Leistungreduktion durch eine Änderung der Phasenverschiebung Acpüber der Leitung ausgeglichen werden, solange die thermische Belastungsgrenze der Leitung noch nicht erreicht ist. Eine solche unmittelbare Phasenver¬ schiebung konnte mit der bestehenden Laboranlage jedoch (wegen der star¬ ren Regelung der antreibenden Gleichstrommaschine) auf konstante Pha¬ senlage nicht simuliert werden. Sie ist aber als Computersimulation im Kapitel 5.2 vorgestellt. gezeigten Messergebnisse entsprechen im Wesentlichen den im Kapitel 5.1.2 sowie in den Figuren 5.11 und 5.12 vorgestellten Simulations¬ Die hier resultaten. Figur 6.14 sind für den gleichen Versuch die Verhältnisse am Anschluss¬ punkt des zweiten Netzes dargestellt. Dieses Netz wird im Versuchsaufbau durch den Synchrongenerator erzeugt. Es hat eine wesentlich höhere Innen¬ In induktivität und höhere Innenwiderstände als das als erstes Netz verwendete Hausnetz. Der durch den Wechselrichter bedingte Stromrippel tritt daher stärker in Erscheinung und führt auch zu Oberschwingungen in der gemes¬ Diese Rippel könnten durch ein passi¬ senen Netzanschlussspannung u2a /, ves Filter reduziert werden. Ein solches Filter wäre parallel zum Netz zu schalten und ist so auszulegen, dass es die taktfrequenten Oberschwingun¬ gen des Wechselrichterstromes aufnehmen kann, damit diese nicht im Netz¬ c. strom erscheinen. Filters als Figur RLC-Filter.1^ 6.15 6.15: einen Es wurde hier T Figur zeigt eines solchen T passives Filter quenten Oberschwingungen Beispiel für ein T möglichen Aufbau nicht implementiert. zur Kompensation der taktfre¬ Figur 6.16 und Figur 6.17 sind nochmals die gleichen Strom verlaufe dar¬ gestellt, wobei die Phasenverschiebung Acp zwischen den inneren Spannun¬ gen von Netz 1 und Netz 2 von 30° auf 20° gesenkt wurde. Die Leitungs¬ und und mit ihnen die übertragene Leistung reduzieren sich ströme iLa jj entsprechend. Für die über die Leitung übertragene Leistung gilt (wie in Kapitel 3.3 gezeigt): In c 1) Siehe auch [16] Kapitel 4.3 - 170 - 200 ^ AA ^-200 AV -5 5 x/X/V - -5 5 -5 crO -5 400 §350 (N N D 300 0 Figur 6.16: 20 Verlauf der 40 60 80 t[ms] 100 Netzsspannung, der Zwischenkreisspannung sowie der Ströme in der Übertragungsleitung, dem starren Netz 1 und dem Wechselrichter 1 beim Unterbruch einer Phasenleitung. Der Unterbruch findet kurz t=50 Die vor dem Zeitpunkt Phasenverschiebung zwischen beiden Grad Anordnung gemäss Figur 6.12 Netzen ms statt. beträgt 20 - 171 - 200 ^ 3 =^-200 -5 5 - -5 5 -5 -d es -5 400 §350 es N 300 0 Figur 6.17: 20 Verlauf der 40 60 80 t[ms] 100 Netzsspannung, der Zwischenkreisspannung sowie der Ströme in der Übertragungsleitung, dem schwächeren Netz 2 und dem Wechselrichter2 beim Unterbruch einer Phasenlei¬ tung. Der Unterbruch findet Die etwa zum Zeitpunkt Phasenverschiebung zwischen beiden Grad. Anordnung gemäss Figur 6.12 t=50 Netzen ms statt. beträgt 20 - 172 - sin(Acp) (6.1) dreiphasigen Übertragung. In unserem Fall sinkt daher die übertragene Leistung bei sin(20°) 0.342 auf 68 % des Falls von 0.5 ab. Ansonsten zeigen die Signalverläufe die qualitativ glei¬ sin(30°) während der Zeit der = = chen Verläufe wie in der vorangegangenen 6.2.2 Versorgung eines einphasigen Einphasige 50-Hz-Bahnnetze können werden, indem die Energie zwischen spannungsnetzes ausgekoppelt wird. Belastung Messung. Bahnnetzes direkt dem Landesnetz gespiesen zwei Phasen des dreiphasigen Hoch¬ Dies stellt eine starke unsymmetrische aus des betroffenen Netzes dar. Der in dieser Arbeit entwickelte Symmetrierkompensator kann auch einge¬ setzt werden, um auf diese Art entstehende Unsymmetrien auszugleichen. Für einen der Bahnnetzankupplung entsprechenden Versuch an der Labor¬ anlage wird zu einem beliebigen Zeitpunkt eine einphasige Last zwischen zwei Phasen der Übertragungsleitung geschaltet. Leitung hn JZKlp,m Figur 6.18: Der Versuchsaufbau für die Versorgung eines Bahnnetzes. Randbedingungen: In Figur 6.18 ist der für die anschliessenden suchsaufbau skizziert. Im Unterschied Messungen verwendete den in vorgestellten Simulationen wird hier nur das Bahnnetz versorgt und nicht gleichzeitig noch eine weitere dreiphasige Last. Diese Vorgehensweise wurde gewählt, um grössere Ströme aus dem Bahnnetz zuzulassen und damit die Ausrege¬ lung grösserer Unsymmetrien zeigen zu können. zu Kapitel Ver¬ 5.4 -173- AA -5 5 -5 -5 400 f350 N 300 20 Figur 6.19: 40 60 80 100 t[ms] Zuschaltung eines einphasigen ohmsch-induktiven Verbrau¬ chers (z.B. Bahnetz) zwischen zwei Phasenleitern bei t =30 ms Verlauf der Netzsspannung, der Zwischenkreisspamiung sowie der Ströme in der Wechselrichter 1. Vergleichbar mit Übertragungsleitung, dem Netz und dem Anordnung gemäss Figur 6.18 Simulationsresultaten in Figur 5.38 und 5.39 - 174 - -5 -5 400 f350 N 300 20 Figur 6.20: 40 60 80 100 t[ms] Zuschaltung eines einphasigen ohmschen Verbrauchers (z.B. Bahnnetz) zwischen zwei Phasenleitern zum Zeitpunkt t =25 ms. Verlauf der Netzsspannung, wie der Ströme in der Wechselrichter 1. der Zwischenkreisspannung Übertragungsleitung, Anordnung gemäss Figur so¬ dem Netz und dem 6.18 - Es werden zwei Versuche Im ersten Versuch Last mit RBahn mit Rßahn wird das Bahnnetz als ohmsch-induktive (Figur 6.19) Im zweiten Versuch - durchgeführt. 200mH betrachtet. xmdLBahn (Figur 6.20) wird das Bahnnetz als reine 60Q = 175 = ohmsche Last 60Q betrachtet. In = duktivitäts-, Widerstands- und jedem Fall treten zusätzlich noch die InKapazitätsbeläge der Leitung in Erschei¬ nung. Regelziele: Ziel der Regelung ist es wiederum, symmetrische Netzströme ila b zu ga¬ rantieren. Die Zwischenkreisspannung wird auf den Sollwert von 2*350 V geregelt. c Resultate: Unsymmetrien in den Netzströmen ila riode weitgehend ausgeregelt werden. Die Wie zu b c können binnen einer Netzpe¬ erwarten war, werden durch die ohmsche Last die Stromoberschwin¬ gungen nicht gedämpft, und die gezeigten Kurvenverläufe sind von einem starken Rippel behaftet. Auch hier wäre der Einsatz eines passiven Filters angebracht. Abgesehen vom Stromrippel und der nicht vorhandenen zusätzlichen drei¬ phasigen Last liefern die Messungen vergleichbare Resultate zu den Simula¬ tionen in den Figuren 5.38 und 5.39. 6.2.3 Versorgung eines abgelegenen Eine weitere Verbrauchers Symmetrierkompensators stellt die Versorgung eines einzelnen grossen Verbrauchers oder einer abgelegenen Talschaft über eine einzelne dreiphasige Leitung dar. Im Falle eines Unter¬ bruchs einer Phasenleitung kann mit Hilfe des Symmetrierkompensators weiterhin eine dreiphasige Versorgung sicher gestellt werden. typische Anwendung des Randbedingungen: In 6.23 ist der für die anschliessenden Figur Messungen verwendete suchsaufbau skizziert. Anstelle eines zweiten Netzes wird Ende der RLast = Übertragungsleitung 3 x 60Q Schalter in Phase an Ver¬ das rechte eine dreiphasige ohmsche Last mit dem Wert angeschlossen. Zu einem beliebigen Zeitpunkt wird der A geöffnet. Regelziele Die beiden Symmetrierkompensatoren die Netzströme ila b c müssen sicher als auch die Lastströme i2a,b,c stellen, dass sowohl dreiphasig symmetrisch - 176 - 100 .21: t[ms] Versorgung eines ohmschen Verbrauchers über eine lange Lei¬ 30 ms wird eine Phasenleitung unter¬ tung. Zum Zeitpunkt t = brochen. Darstellung der Verhältnisse am dem versorgenden Netz wandten Leitungsende. Anordnung gemäss Figur 6.23 zuge¬ - 177 - 200 3 =^-200 -5 5 -5 5 -5 5 -5 400 8350 N 300 20 Figur 6.22: 40 60 80 100 t[ms] Versorgung eines ohmschen Verbrauchers über eine lange Lei¬ tung. Zum Zeitpunkt t = 30 ms wird eine Phasenleitung unter¬ brochen. Darstellung der Verhältnisse am der Last zugewandten Lei¬ tungsende. Anordnung gemäss Figur 6.23 Vergleichbar mit Simulationsresultaten in Figur 5.30 und 5.31 - 178 - UzK2p,m JZKlp,m Figur 6.23: Schematische Darstellung des Versuchsaufbaus für die Verhaltens des Symmetrierkompensators bei Messun¬ gen des der Ver¬ sorgung einer ohmschen Last sind. Die beiden Zwischenkreisspannungen UZK2p>m und UZK2p>m sind auf ei¬ nem konstanten Spannungsniveau von 2*350 V zu halten. Eine Blindleistungsregelung zur Spannungsstabilisierung ist nicht imple¬ mentiert. Resultate Spannungsverläufe an beiden Enden der Leitung bei der Belastung durch den dreiphasig symmetrischen ohmschen Verbraucher dargestellt. Aufgrund der durch den einphasigen Un¬ terbruch erhöhten Leitungsimpedanz kommt es zu einem Absinken der übertragenen Energie. In den Simulationen in Kapitel 5.3 wird diese durch die dort ebenfalls implementierte Blindleistungsregelung ausgegelichen. Da die ohmsche Last auf den Stromrippel nicht dämpfend einwirkt, erschei¬ In Figur nen 6.21 und 6.22 sind die Strom- und auch die Stromverläufe Seite - sehr verrauscht. Die rung kann dennoch gezeigt - insbesondere auf der der Last prinzipielle werden. Funktionalität der zugewandten Stromsymmetrie- - 6.3 179 - Zusammenfassung Kapitel wurden die im Rahmen dieser Arbeit entworfene und auf¬ gebaute Laboranlage sowie einige an ihr aufgenommene typische Messer¬ gebnisse dargestellt. Ein Vergleich mit den in Kapitel 5 vorgestellten Simu¬ lationsergebnissen zeigt, dass diese im wesentlichen der physikalischen Realität entsprechen. In den Simulationen wurden jedoch insbesondere das Oberschwingungsverhalten der Wechselrichter idealisiert angenommen, so dass wie zu erwarten war die Messergebnisse nur qualitativ und nicht in ihrem exakten Verlauf den Simulationen entsprechen. In diesem - - Insbesondere konnten durch den Aufbau der ihr durchgeführten Funktionstüchtigkeit werden. Versuche die Laboranlage technische des entwickelten und durch die Realisierbarkeit Symmetrierkompensators und an die bewiesen -180- - 181 - Ausblick 7 In dieser Arbeit wurde ein Symmetrierkompensator entwickelt und seine Einsatzmöglichkeit in Hochspannungsnetzen untersucht. Es wurde eine ge¬ eignete rasche Regelung entworfen und durch Computersimulationen und Labormessungen getestet. Dem Konzept liegen IGBTs und IGCTs heutiger Technik als Halbleiter¬ schaltelemente Symmetrierkompensator ist daher über Transformatoren an das Hochspannungsnetz anzuschliessen. Die Halbleiter¬ industrie arbeitet jedoch intensiv an der Entwicklung von Bauelementen mit deutlich höherer Spannungsfestigkeit. Sobald entsprechende Elemente ko¬ stengünstig verfügbar sind, könnte auf die teuren Tranformatoren für den Anschluss des eines zu Grunde. Der Kompensators verzichtet werden. Dies würde die Herstellung Symmetrierkompensators wirtschaftlich interessanter erscheinen las¬ sen. In der vorliegenden Arbeit wurde die prinzipielle Machbarkeit der Symmetrierkompensation anhand eines Labormodells bewiesen. Eine reale Reali¬ sierung steht vorläufig noch aus. In weiterführenden Arbeiten wäre insbesondere die stemkompensation in das Wechselrichter einen vierten um Konzept interessant. Zweig zu Integration Dazu ist der der Nullsy¬ dreiphasige erweitern, der mit Erde oder ei¬ High-Ground-Leiter verbunden wird (Siehe auch [10]). Es könnte auch noch eine weitere Optimierung der Regelung untersucht werden, insbeson¬ dere in Hinblick auf schnelle Vorsteuermöglichkeiten, wie eine zum Bei¬ spiel in Kapitel 4.4.4 erwähnt wurde. nem Hier wurde das Verhalten anhand einer einzelnen sucht. Zur effizienten Verbesserung der punktuell einzusetzen, Leitung ausführlich unter¬ Netzstabilität ist der Kompensator sondern an möglichst vielen Kno¬ jedoch nicht nur tenpunkten von Übertragungsnetzen. Eine Untersuchung des Einsatzes von Symmetrierkompensatoren an mehreren Knoten vermaschter Netze sollte daher in der Zukunft auch angestrebt werden. Der hier entwickelte Kompensator und seine Regelung erlauben nicht nur Kompensation von Unsymmetrien in Leitungen, sondern durch die Blindleistungskompensation auch die Stabilisierung der Netzanschlussspandie - nungen selbst während eines 182 - einphasigen Unterbruchs. Sofern ein ausrei¬ chend dimensionierter Energiespeicher angeschlossen wird, kann auch die Überbrückung kurzfristiger dreiphasiger Spannungseinbrüche durch ein und dassellbe Gerät sicher gestellt werden. Es stellt damit ein effizientes Hilfs¬ mittel zur Erhöhung der Übertragungssicherheit in elektrischen Energie¬ übertragungsnetzen dar. - 183 - Literaturverzeichnis Allgemeines Stemmler, [1] H. [2] "Leistungselektronische Systeme I und II"', Vorlesungsskript, ETH Zürich, 1995 H. Unbehauen, [3] "Regelungstechnik I und II ", Vieweg Verlag, Braunschweig/Wiesbaden, 1992 F. 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Dabei handelt es sich aber nicht um reine Ausgleichswicklungen, sondern um sogenannte Tertiärwicklungen, die hinausgeführt sind und bei einem Spannungsniveau von 16 kV zugleich den Eigenbedarf der Anlage decken. Auf allen Spannungsniveaus von 50 bis 380 kV stehen ausschliesslich Transformatoren in YyO-Schaltung im Einsatz. Wenn 3-Phasentransformatoren zum Einsatz kommen, dann nur Dreischen¬ kel - verfügen Übergang und keine Fünfschenkeltraformator en. Netzkuppler im Bereich 220-380 &Fsind nur Einphasentransformatoren Einsatz, häufig in Form von Spartransformatoren (Autoschaltung). Als im A.2 Erdung bei den NOK Transformatoren weisen auf der 220 und 380 kV Seite eine feste Erdung am Erdungssystem der Anlage auf. Das Erdungssystem ist meist eine Art leiten¬ der Teppich, der sich bis zum Zaun um die Anlage erstreckt. Auf die Verbin¬ dung vom Sternpunkt zur Erdungsanlage der Anlage kann jedoch zugegrif¬ fen werden. Es handelt sich nicht um eine untrennbare Verbindung mit dem Gehäuse. Bei Spannungen spulen, im Berich 50 bis 110 kVsinà die die Erdstrom auf 4 kA wegen der engeren 1) Gespräch mit Herrn begrenzen, mit der Vermaschung der Netze nötig. Gysi, NOK Sternpunkte über Drossel¬ Erde verbunden. Diese ist -188- 189 - Anhang B.l - B Normierte In der elektrischen Darstellung ist Energietechnik absolut, sondern relativ zu elektrischer Grossen es üblich, elektrische Grossen nicht einer Norm- oder Bezugsgrösse hat einen Nominalwert, der Bezugsgrösse anzugeben. Die aus und der SI-Einheit besteht. Die normierte oder ursprüngliche unit" (p.u.) Einheit und wird bzw. demzufolge bezogene nur Prozent des Nominalwerts GrosseX' lässt sich ausdrücken als Quotient dem absoluten Zahlenwert Grosse verliert die noch als Zahlenwert in angegeben. Die "per bezogene der absoluten Grosse Xund der Bezugsgrösse Xnom. r = -p*- (B.i) nom Soll bezogenen die absolute Grosse berechnet werden, geschieht Multiplikation mit der Bezugsgrösse: aus durch X der = r-Xnom Das Rechnen mit folgende • In (B.2) bezogenen Grossen bietet gegenüber treten mitunter sehr grosse und sehr kleine absolute Zahlenwerte auf (z.B. Netzspannung und Leistungskapazitäten). Für die numerische Stabilität bei Simulationen ist mit • absoluten Werten Vorteile: Hochspannungssystemen wenn das alle Zahlenwerte in der selben bezogenen dagegen vorteilhaft, Grössenordnung liegen. Dies kann es Grossen erreicht werden Elektrische Anlagen müssen nicht für bestimmte Nennspannung oder Nennleistung entworfen werden. Die Nominalwerte, die zur Berechnung der absoluten Werte erforderlich sind, können erst bei der endgültigen Dimensionierung der Anlage festgelegt werden. So erreicht man eine einfache Skalierbarkeit. • Die Anschaulichkeit wird schiedenen hat. erhöht, Spannungsebenen die wenn z.B. in einem System Nennspannung überall den mit ver¬ Wert 1 p.u. -190- - 191 - Lebenslauf (Österreich) 10. 04. 1968 Geboren in Wien 1974 1978 Volksschule in Wien 1986 Bundesgymnasium 1978 - - in Wien-Mariahilf Abschluss mit Matura 1986 - 1994 Studium an (Typ: Humanistisches Gymnasium) der Fakultät für Elektrotechnik der Technischen Universität Wien Industrielle Elektronik und Studienzweig: Abschluss als 1994 - 1995 Diplom-Ingenieur Nachdiplom Studium an der Universität Genf "Management und Technologie von Informationssystemen" Abschluss mit "Diplome d'études supérieures en systèmes d'information" 1995 - 1996 Regelungstechnik (DESSI) Assistent für Unterricht und Institut für Forschung Integrierte Systeme am der ETH Zürich bei Prof. Dr. 1996 - 2002 Wolfgang Fichtner Assistent für Unterricht und Professur für Forschung an der Leistungselektronik und Messtechnik der ETH Zürich zuerst bei Prof. Dr. Herbert Stemmler und ab 02/2001 bei Prof. Dr. Johann Walter Kolar