Ausgewählte Merkmale unterentwickelter Länder Wirtschaftliche Merkmale: geringes Pro-Kopf-Einkommen geringes BSP/Kopf (BIP/Kopf) (oft deutlich unter 1000 $ / Jahr) hohe Arbeitslosigkeit ungleiche Besitz- und Einkommensverteilung unzureichende Kapitalbildung (geringe Sparquote) / kein Inlandkapital Hohe wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft (geringe Produktivität, aber hoher Anteil am BSP und an den Erwerbstätigen (bis 80 %)) einseitige Exportstruktur (landwirtschaftliche Produkte oder einzelne Rohstoffe) sinkende Terms of Trade negative Handelsbilanz (Importe > Exporte) hohe Auslandverschuldung Demographische (Bevölkerungs-) Merkmale: hohes Bevölkerungswachstum (meist über 2,5% pro Jahr) mangelhafte Ernährung und medizinische Versorgung niedrige Lebenserwartung niedriger Bildungsstand, hohe Analphabetenquote Soziale und politische Merkmale: traditionelle Verhaltensweisen grosser Teile der Bevölkerung bei Auflösung alter Sozialstrukturen gesellschaftlich schwache Stellung der Frau regionale Disparitäten (stark unterschiedlicher Entwicklungsstand verschiedener Räume des Landes) / starke Zentren – schwache Peripherien unkontrollierte Verstädterung, Slumbildung politische Instabilität / innerstaatliche Konflikte / totalitäre Regime Begriffe: Das Bruttosozialprodukt (BSP) bezeichnet den Wert aller Waren und Dienstleistungen, die während eines Jahres von Inländern überall auf der Welt hergestellt beziehungsweise erbracht werden, bewertet zu Marktpreisen. Man unterscheidet nominales sowie reales (nach Abzug der Teuerung) Bruttosozialprodukt. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) umfasst alle Güter und Dienstleistungen (zu Marktpreisen), die von In- und Ausländern innerhalb der Landesgrenzen während eines Jahres produziert werden. Es wird berechnet, indem vom Bruttosozialprodukt die Kapitalerträge aus dem Ausland abgezogen und die Einkommen der Grenzgänger dazugezählt werden. Als Wirtschaftsindikator für ein Land würde deshalb besser das BIP verwendet. Die Handelsbilanz ist die Differenz zwischen Ausfuhr (Export) und Einfuhr (Import) eines Landes; Länder der vierten und fünften Welt haben oft eine negative Handelsbilanz, der Wert des Imports ist höher als der des Exports LDC-Länder: Least developed countries, am wenigsten entwickelte Länder, BSP/Kopf um 350 $ und niedriger, weniger als 10% Anteil der Industrieproduktion am BSP MSAC-Länder: Most seriously affected countries, von der ungünstigen wirtschaftlichen Entwicklung seit der Ölpreiskrise besonders betroffene Länder mit stark negativer Handelsbilanz und hoher Auslandsverschuldung Schwellenländer: Länder der dritten Welt mit einem relativ günstigen Entwicklungsstand, der sich vor allem in einem wachsenden Anteil der Industrie am BSP zeigt und deshalb grosse räumliche Disparitäten zeigen. Terms of Trade: Verhältnis des Austauschs von Importen zu Exporten, entwickeln sich für die Entwicklungsländer ungünstig, da die Preise für Rohstoffe und Agrarprodukte stagnieren oder sogar fallen während jene für Industrieprodukte steigen